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Die etwas andere Legende

von

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Kapitel 2.

Kapitel 2.
 

2040

TV-Studio in Berlin
 

Erschöpft ließ sich Michelle auf einen Stuhl sinken, der noch nicht zerstört war. Mit aschfahlem Gesicht saß Anke ihr auf dem Boden gegenüber.

Nero und Weiss hatten sich vor wenigen Augenblicken erst verabschiedet um sich bei Angela Merkel sowie deren Berater Merlin Hilfe zu holen. Hoffentlich würden die beiden erfolgreich zurückkehren. Sie mussten doch irgendwie herausbekommen, wo sich Thomas nun aufhielt! Nicht, dass er tot war und die Auserwählten hofften darauf, dass er zurückkommen würde, obwohl dies überhaupt gar nicht mehr möglich wäre? Diese Vorstellung war schrecklich und nicht auszudenken.

Zitternd schlang Michelle ihre Arme um sich, um sich etwas zu wärmen. Ihr war entsetzlich kalt. Dass es so kommen würde hätte sie nicht im Entferntesten gedacht!

Thomas fehlte ihr ja jetzt schon entsetzlich. Komisch, dass sie erst jetzt merkte, wie sehr er ihr fehlte. Die letzten Jahre war das nie so gewesen. Schon merkwürdig irgendwie.

Fix und fertig lehnte Elyas neben Lena an der Wand. Schwerverletzt war zum Glück niemand, nur jeder der Auserwählten hatte kleinere Kratzer aufzuweisen.

„Ich habe jetzt schon zum dritten Mal bei der Polizeistation angerufen. Doch da möchte einfach niemand abnehmen“, machte Elyas seinen Ärger Luft.

Michelle strich sich eine Haarsträhne, die ihr ins Gesicht gefallen war, aus der Stirn. Ihr Blick schweifte durch den Raum und blieb plötzlich an der Bühne hängen. Da leuchtete etwas. Die sieben Edelsteine, die in den Halterungen im Portal steckten waren verschwunden, wohininteressierte die Moderatorin vorerst nicht. Da hatte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit erregt. Diese Entdeckung sah haargenau wie Thomas Kette aus. War sie das vielleicht nicht sogar?

„Thomas Kette!“, rief sie aufgeregt und sprang von ihrem Stuhl auf.

„Was meinst du?“, murmelte Anke irritiert und blickte Michelle verwirrt an.

„Da auf der Bühne liegt Thomas Kette!“, sagte Michele und wollte sich auf die Bühne stürzen, um die Kette an sich zu nehmen. Doch jemand packte sie energisch an der Schulter und verhinderte so, dass Michelle weiter zur Bühne vordringen konnte.

„Was soll denn das?“, beschwerte sich diese.

„Fass die Kette nicht an! Das ist ein Beweismittel, das wichtig für die Polizei und deren weitere Untersuchungen sein wird, falls die mal endlich hier aufkreuzen. Ich habe denen schon drei Mal auf die Mailbox gesprochen und noch keine Reaktion“, vernahm die Schweizerin die harsche Stimme des Österreichers.

„Ist ja gut, aber lass mich los!“, beschwerte sich diese und Elyas ließ Michelle los.

„Da wird bestimmt bald jemand auftauchen“, mutmaßte Lena recht zuversichtlich.

Michelle nickte und drehte sich erwartungsvoll zur Eingangstür. Dort lagen die meisten Toten herum. Was für ein fürchterlicher Anblick!

In dem Moment wurden die zwei Flügeltüren des Eingangs geöffnet und ein uniformierter Polizist trat durch diese, dicht gefolgt von zwei seiner Kollegen, welche sich sogleich daran machten die leblosen Zuschauer im Augenschein zu nehmen-.

Direkt dahinter strömten Ärzte, Sanitäter und Tatortreiniger in den Saal, der nun voller Leben war. Hektik beherrschte die Stimmung. Routiniert sperrten die Polizisten den Tatort ab und versuchten die Toten zu identifizieren.

Drei Ärzte sowie einige Sanitäter nahmen sich ebenfalls der getöteten Menschen an.

Ein Polizist und ein Sanitäter richteten ihre Aufmerksamkeit auf die vier Auserwählte.

Michelle las auf dem Namensschild des Sanitäters „Wade Miller“ und auf dem von dem Polizisten „James Carter“. Jener Name erschien Michelle ungewohnt für einen einheimischen Polizisten, aber gut, sie würde sich daran jetzt nicht weiter stören. Es gab nun viel Wichtigeres zu tun.

Wade kniete sich zu der weiterhin auf dem Boden sitzenden Lena, um sich deren Verletzung an der Schläfe anzusehen. „Ein Pflaster und das wars auch schon.“

Die Sängerin nickte verhalten und beobachtete aus ängstlichen Augen, was der Sanitäter mit ihr anstellte.

Elyas hatte beruhigend seine Hand auf ihre Schulter gelegt. So fühlte sie sich gleich viel sicherer.

„Die Kamera da oben links oben über der Bühne hat alles aufgezeichnet und das Video werden wir mitnehmen und es uns dann ganz in Ruhe ansehen und auswerten“, begann der noch junge Polizist. Sogleich kümmerte sich auch schon ein Kollege darum, während Wade Anke einen Verband um ihre schwach blutende Hand anlegte.

„Um ein Verhör werden Sie jedoch alle nicht kommen. Wenn es recht ist würde ich damit auch jetzt gerne beginnen. Diese Kamera links von uns ist eine Fernsehkamera und hat das ganze Schauspiel übertragen. Zum Glück ist sie noch ganz. Aber deswegen wissen nun auch die Medien Bescheid und werden Sie mit ihren Fragen nur so löchern. Um dem jedoch entgegenwirken zu können würde ich Sie bitten jetzt schon Ihre Aussage zu machen, aus dem einfachen Grund, damit Sie später nicht in Erklärungsnot geraten. Ganz wichtig hierbei ist, dass Sie jeder einzelne von Ihnen, bei der Wahrheit bleiben. Also, haben wir uns verstanden?“

Einstimmiges Nicken von allen Seiten. „Ich kann mir vorstellen, dass es äußerst schwierig ist sich nach so kurzer Zeit wieder in diese schlimme Situation zu versetzen, um alles Revue passieren zu lassen. Jedoch bleibt Ihnen leider keine andere Möglichkeit“, erklärte James weiter.

Lena setzte sich in eine aufrechte Position, die aussagte, dass sie aufmerksam der Befragung lauschen würde.

Michelle blickte gespannt zu dem Polizisten. Der Sanitäter hatte sich inzwischen zurückgezogen.

Elyas beobachtete den Beamten mit vor der Brust verschränkten Armen. „Also gut“, meinte er. Ein eindeutiges Zeichen, dass der Polizist mit seinem Verhör beginnen sollte.

Doch Anke fiel da etwas ein: „Müssten wir wegen einem Verhör nicht auf die Polizeiwache?“

„Ja, eigentlich schon. Aber draußen toben die Dämonen weiter, weshalb wir das Verhör nun hier stattfinden lassen und wir konnten von Glück sprechen, dass wir es unbeschadet in diese Halle geschafft haben. Jetzt wo Gottschalk weg ist…“ James zückte Block und Stift.

Michelle blickte zu Boden. Hoffentlich ging es Nero und Weiss gut!

„Dass es so schreckliche Ausmaße annimmt hätte ich nicht gedacht“, meinte Anke.

„Und vor allem so schnell“, ergänzte Elyas.

„Also, dass Gottschalk hier seine Ansprache gehalten hat, das haben wir durch die Liveübertragung mitbekommen, aber das was danach passierte nicht so wirklich. Waren das wirklich Dämonen, die da aus dem Portal gekommen sind?“

Elyas beschloss darauf zu antworten: „Ganz genau. Aber sollten Sie diese nicht schon längst kennen? Da Sie uns eben berichtet haben, dass draußen die Hölle los ist.“

James riss etwas schockiert die Augen auf. Da war anscheinend jemand ganz schön auf Krawall gebürstet. „Das ist richtig, aber ich wollte mich nur noch einmal vergewissern.“ Hastig schrieb er etwas auf seinen Block.

„Könnten Sie uns etwas über die Feinde erzählen, welche Sie gesehen haben?“

„Da waren nur unzählige Dämonen und natürlich Doom. Ob noch mehr finstere Gesellen anwesend waren weiß ich nicht“, beantwortete Lena die Frage ehrlich und James hielt auch ihre Aussage auf seinem Block fest.

„Wie haben Sie sich dann gegen diese Dämonen zur Wehr gesetzt?“, lautete die nächste Frage.

„Wir haben mit unseren Fähigkeiten versucht das Schlimmste zu verhindern. Aber die Dämonen waren zu stark“, sagte Michelle resigniert.

„Wir haben wirklich getan was wir konnten“, pflichtete Anke ihrer Kollegin bei.

„Das bezweifle ich ja auch nicht. Da hatte wohl niemand Zeit, um Gottschalk zu unterstützen?“, fragte James.

Die Befragten nickten zeitgleich. „Wir waren einfach zu beschäftigt, um die hilflosen Besucher zu retten“, antwortete Lena.

„Auf der Bühne war vermute ich eine Art Schutzwall, durch den wir oder Thomas nicht durchgekommen wären. Was wir aber sagen können ist, dass Thomas wohl durch ein Portal verschwunden ist“, fügte Elyas hinzu.

Der Beamte schrieb fleißig auf seinen Block mit, klappte diesen zu und verstaute ihn sicher in seiner Umhängetasche. „Das wird erstmal reichen. Meine Kollegen und ich werden dieses Portal mal genauer unter die Lupe nehmen. Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe.“

Ein anderer Kollege trat zu James und flüsterte ihn etwas zu. Dieser sah kurz erschrocken aus. „Ach ja, stimmt“, murmelte er. „Wo sind diese anderen beiden Typen, diese zwei mit den Stäben? Diese haben wir auch im Publikum ausmachen können.“

Michelle sah James ernst an. „Sie haben Recht, diese zwei Personen waren ebenfalls hier und haben uns im Kampf unterstützt. Sie sind gerade in Berlin unterwegs um Hilfe zu holen.“

James schien sich mit der Antwort zufriedenzugeben. „Na hoffentlich werden die beiden gesund wieder zu Ihnen stoßen.“

„Daran haben wir keine Zweifel“, lächelte Lena schwach.

James entnahm seiner Tasche seine Schreibutensilien und begann diese wichtigen Erkenntnisse aufzuschreiben.

„Und wo zum Teufel steckt der Bohlen?“, fragte James Kollege, woraufhin er in lauter fragende Gesichter blicken ließ, was ihn laut aufseufzten ließ.

„Wie Sie aus Thomas Statement erfahren haben spielt Bohlen nicht fair. Er hat Thomas schon immer übel mitgespielt und hat damit auch jetzt nicht aufgehört wie die letzten Entwicklungen gezeigt haben“, begann Elyas. „Bohlen ist wahrscheinlich jetzt bei seinem neuen Boss, Doom“, vermutete der Österreicher.

„Bohlen hat damals, 2012, ganz schön auf Thomas und mich eingeredet, um uns für die sechste Stafel vom „Supertalent“ zu gewinnen“, erinnerte sich Michelle.

Auch dies hielt James schriftlich in seinen Unterlagen fest und steckte den Block samt Stift wieder in seine Tasche.

Die beiden Polizisten wandten sich zum Gehen und erreichten kurz darauf die Bühne. Dort bückte sich James und betrachtete Thomas goldene Kette mit dem Rubin. „Das ist doch Gottschalks Kette!“, rief er überrascht aus.

„Die legt er normalerweise ja nie ab“, überlegte der stämmigere Kollege laut. „Wir nehmen sie besser mit, um sie zu untersuchen.“

„Nein!“, ertönte von unten plötzlich Michelles kräftige Stimme. „Bitte geben Sie die Kette mir. Ich verspreche Ihnen, dass ich gut darauf aufpassen werde.“

Die Polizisten blickten sich eine Weile schweigend an und nickten sich dann schließlich zu. „Na schön.“

„Die Kette bedeutet mir unheimlich viel. Thomas bedeutet mir viel“, wisperte sie leise und James reichte der Moderatorin die Kette, welche sie sich an die Brust drückte.

„Ich danke Ihnen“, dankte Michelle.

„Machen Sie dass Sie und die anderen hier wegkommen. Wir werden das Portal noch untersuchen und dann morgen früh die Ermittlungen fortsetzen. Beeilen Sie sich, denn die Sperrstunde ist nicht mehr weit“, meinte James eindringlich.

Michelle nickte. „Ja, natürlich“, und drehte sich auf dem Absatz um. Irgendwie würden sie es unbeschadet zum Hotel schaffen, wo sie dann morgen in aller Ruhe die nächsten Schritte planen konnten.

Dieser Anblick dieser ganzen Zerstörung zerriss Michelles Herz und war kaum zu ertragen.

„Oh Thomas, ich hoffe es geht dir gut und du kommst bald wieder zu uns!“, flüsterte die Schweizerin zu sich.

Mit den anderen verließ sie in sichtbar bedrückter Stimmung das Schlachtfeld des verloren Kampfes.
 

2006

Central City

In der Stadt, wo Amy mit Cream sowie ihren zwei neuen Gäste lebte war gerade der Held Sonic the Hedgehog unterwegs.

Sonic war ein dünner, anthropomorpher Igel mit blauem Fell, das den größten Teil seines Körpers bedeckte. Seine Arme, seine Ohren im inneren Bereich sowie sein Bauchbereich waren in pfirsichfarbenen Ton. Er besaß eine schwarze Schnauze und smaragdgrüne Augen. Er hatte sechs lange Stacheln am Hinterkopf, zwei Stacheln an seinem Rücken und einen kurzen Schwanz.

Bekleidet war Sonic mit zwei leichten, extrem reibungsresistenten roten Turnschuhen mit weißen Manschetten um die Knöchel, grauen Sohlen und weißen Streifen oben, dessen letzter Streifen durch eine goldene Schnalle an jedem Fuß festgehalten wurde. Er trug auch ein Paar weiße Handschuhe mit sockenartigen Manschetten an den Händen.

Der schnelle Igel, dessen Kraft daraus bestand schneller als der Schall zu rennen war auf den Weg, um Amy und Cream abzuholen, damit sie sich gemeinsam auf den Weg nach Soleanna machen konnten.

„Hm?“, murmelte der Igel und verlangsamte sein Tempo etwas. Sein rechtes Ohr zuckte. Er konnte ganz deutlich spüren, dass Gefahr drohte. Er hatte ein ganz mieses Gefühl.

Sonic wurde nicht enttäuscht, denn vor ihm öffnete sich ein schwarzes Portal, was ihn zum Anhalten zwang. Aus diesem strömte eine Art schwarzer Schatten mit rotglühenden Augen, was Sonic zurückweichen ließ.

„Nicht cool!“, knurrte Sonic erbost und sprang in die Luft, um sich auf dem Schatten zu stürzen, doch der Schatten war zu schnell für den Igel.

Dieser landete unsanft auf dem Boden. Rechts von ihm befand sich immer noch das schwarze Portal, welches ihn mithilfe eines kräftigen Soges einsaugte. Schreiend fiel der Held in die Tiefe, geradewegs in Dooms Reich. Dr. Eggman aus dem Jahr 2040 würde ihn schon ordentlich beschäftigen.

Der Schatten grinste diabolisch. „Das wird ein grandioser Spaß. Lasst das Spiel am Sonnenfest beginnen.“



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