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Die etwas andere Legende

von

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Kapitel 16.

Kapitel 16.
 

Der Entertainer fuhr sich quasi schon verzweifelt durch die goldenen Locken. Es war erst wenige Minuten her nachdem er Elyas Nachricht bekommen hatte mit der Ankündigung, dass sie alle Auserwählten gefunden hatten. Aber es fehlte noch jemand, da Thomas einen Namen unterschlagen hatte.
 

Sein Schutzengel Astara saß am Bettende und betrachtete den Moderator kopfschüttelnd.
 

„Butter bei die Fische Thomas und will nichst als die Wahrheit wissen. Warum hast du das getan und wer ist diese Person, die nur auf deinen eigenen Zettel steht?“
 

Der Moderator fühlte sich sichtbar schlecht, da er Elyas sowie die anderen angelogen hatte und im Glauben ließ, sie hätten alle. Weiss wurde ja schon von Thomas gefunden, bevor er sich bei seiner Sendung offenbart hatte.
 

Thomas blickte beschämt zu Boden. „Das war ganz und gar nicht die feine englische Art Elyas sowie die anderen anzulügen. Aber ich hatte meine Gründe! Das musst du mir glauben!“
 

Astara blickte ihn abwartend an. „Rede bitte nicht um den heißen Brei herum und komm endlich zur Sache“, verlangte diese eindringlich.
 

Nun gab es kein Zurück mehr und Thomas musste endlich mit der Sprache herausrücken. Normalerweise war er um keine Antwort verlegen, aber jetzt zierte er sich.
 

Schwer seufzte er. „Ich wollte sie doch nur schützen! Ich kann es nicht ertragen, wenn ihr etwas passiert. Stell dir vor Doom oder ein Dämon verletzt sie so schwer, dass sie für ihr restliches Leben schwer gezeichnet ist oder sie wird kaltblütig ermordet! Das könnte ich mir niemals verzeihen!“
 

Astara war natürlich noch nicht überzeugt. „Das klingt nachvollziehbar, aber ich will den Namen oder ich hol mir einfach den Zettel.“
 

Thomas wandte sich sichtbar. „Michelle. Ihr Name ist Michelle Hunziker. Sie ist auch eine Auserwählte. Ich wollte sie mit aller Gewalt da aus der Sache raushalten, aber das wird wohl unmöglich sein. Michelle bedeutet mir unglaublich viel. Wir standen viele Jahre gemeinsam vor der Kamera. Denn bei „Wetten, dass..?“ war sie meine Co-Moderatorin. Wir hatten wirklich viel Spaß miteinander und verstanden uns gut. Aber dann kam der Tag wo ich von dem Buch meines Vaters erfuhr. Mir wurde klar, dass ich Michelle unmöglich einweihen konnte, auch meinen besten Freund Günther nicht. Deshalb beschloss ich unsere Zusammenarbeit zu beenden und seitdem stehe ich ohne sie auf der Bühne. Die Entscheidung ist mir damals nicht leichtgefallen. Michelle war sehr enttäuscht, traurig aber auch sehr wütend, was ich voll und ganz verstehen kann. Aber ich dachte wirklich, es ist besser so.“
 

Astara flog zu Thomas herüber und legte ihm mitfühlend eine Hand auf die Schulter. „Das muss schwer für dich gewesen sein. Woher weißt du, dass sie eine Auserwählte ist?“
 

„Zwischen uns beiden herrscht eine besondere Verbindung, die ich nicht begründen kann. Wir verstanden uns blind. Auf der Beerdigung von Günther liefen wir uns zufällig über den Weg, jedoch wechselten wir keine Worte miteinander sondern ignorierten uns, was uns beiden sichtbar schwerfiel. Aber meine Kette leuchtete, als ich an ihr vorbeiging und da wusste ich, dass ich die erste Auserwählte gefunden hatte. Weiss fand ich erst später."
 

„Schämst du dich dafür?“, fragte der Schutzengel, woraufhin Thomas nickte, den Blick zu Boden gesenkt.
 

„Wie es ihr geht und was sie macht, ob sie überhaupt noch lebt, weiß ich nicht. Es wäre nur gerecht, wenn sie bereits aus dem Leben geschieden wäre. Dann hätten wir verloren, denn nicht alle Auserwählten sind hier“, erklärte der Entertainer mit schwacher Stimme.
 

„Wie kannst du so etwas denn nur sagen? Denk doch nicht so. Das Schicksal hat wunderbare Dinge mit dir vor“, begann Astara. „Du wirst sie in deiner Heimat finden, in Kulmbach. Dort arbeitet sie in der Bibliothek, wo du auch das Buch deines Vaters gefunden hast.“
 

Thomas riss ungläubig die Augen auf. „Woher weißt du das denn?“, fragte er überrrascht.
 

Astara flog hoch in die Luft und drehte sich dort einmal vergnügt im Kreis. „Der Schutzengel von deiner Michelle ist ein guter Freund von mir.“
 

„Das erklärt alles. Er hat dir dann wohl erzählt, wo sie ist. Aber ich kann nicht zu ihr, da ich hier nicht wegkann.“
 

„Du musst es nur schaffen vor Freitag zurück zu sein. Bohlen kommt doch erst dann zurück?“, vergewisserte sich Astara wo sie von Thomas ein verhaltenes Nicken erntete.
 

„Hast du es schon mal mit dem Keller versucht? Durch das Kellerfenster solltest du entkommen und später auch wieder rein können“, meinte Astara.
 

Thomas lächelte leicht. „Das Kellerfenster hatte ich ehrlich gesagt nicht auf dem Schirm“, gab er zu. „Ich danke dir.“
 

Schwungvoll stand er auf und blickte auf die Uhr. „Ich werde mit dem Zug fahren und dann mit dem Taxi, denn bis zur Sperrstunde dauert es noch.“
 

„So sehe ich dich gerne und zwar genau so und nicht anders“, lächelte Astara.
 

„Ich muss da etwas gut machen“, fand Thomas und schnappte sich eine der beiden Reisetaschen.

„Hoffentlich ist es dafür noch nicht zu spät.“
 

Astara überlegte. „Nein. Vertraue mir, sie wird dich verstehen. Ich wünsche dir viel Glück! Du wirst es brauchen, mein kleiner Schützling.“
 

Thomas nickte ernst. „Ich werde es schaffen.“
 

Dann war er mit der Tasche aus dem Zimmer verschwunden, schloss hinter sich die Tür und machte sich auf den Weg in den Keller.

Hinaus in die Freiheit.

„Michelle, ich komme!“



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