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Die etwas andere Legende

von

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Kapitel 15.

Kapitel 15.
 

Nach vielen Pausen, welche zum Tanken sowie auch zum Ausruhen genutzt wurden erreichten die beiden Auserwählten Elyas und Lena schließlich die Hauptstadt Deutschlands.
 

Elyas parkte das Auto auf einen Parkplatz, der sich in der Nähe des Alexanderplatzes befand. Er sah müde aus, richtig erledigt.
 

Lena legte ihn mitfühlend eine Hand auf die Schulter. „Du siehst verdammt müde aus. Weißt du was? Bleib du hier und ruh dich aus. Ich werde nach Anke suchen und sie zu überzeugen wissen.“
 

Lena spürte eine kurze Benommenheit, als sie den Mann an der Schulter berührte und hörte eine Stimme in ihren Kopf, die nicht ihre war: „Thomas verlässt sich auf mich. Aber andererseits brauche ich auch Ruhe.“
 

Das war doch unverkennbar die Stimme von Elyas! Bedeutete das etwa, wenn Lena Menschen berührte, dass sie kurze Gedankenfetzen aufschnappen konnte? War das etwa ihre Kraft? Lena beschloss, noch nichts zu verraten, sondern erstmal abzuwarten und herausfinden, ob das noch öfter passieren würde und es sich nicht nur um einen Zufall gehandelt hatte. Lena hoffte natürlich, dass sie sich nicht geirrt hatte! Dann konnte sie Gedankenlesen!
 

Daraufhin nickte Elyas. Er war dankbar und beugte sich, nachdem er sich abgeschnallt hatte zu Lena vor um sie zu umarmen. „Danke Lena“, bedankte er sich und ließ langsam von ihr ab.
 

„Das ist doch selbstverständlich. Schließlich hast du mir auch geholfen“, lächelte die junge Frau, schnallte sich ab und stieg aus dem Auto. Ein letzter Blick zu Elyas, dann war sie bereits um die nächste Ecke verschwunden und außer Sichtweite.
 

Der Schauspieler blickte noch lange in Lenas Richtung, ehe er sich abwandte um ein bisschen zu schlafen. Irgendwie mochte er Lena ganz besonders. Aber durfte er als Auserwählter sich eigentlich in eine Auserwählte verlieben? Er wusste es nicht. Aber es gab ja kein Gesetz, was das verbieten würde, oder?
 

Denn wenn er ehrlich zu sich selbst war, war er schon viel zu lange alleine.
 

Lena beobachtete aufmerksam die Menschen um sich herum. Ihr Umfeld beobachten, das konnte sie gut.

Sie fand viele Bettler, denen sie aus ehrlichem Mitleide ein paar Geldmünzen in die Hüte, welche vor ihnen auf den Boden standen, hineinwarf. Gedankt wurde es ihr mit einem glücklichen Lächeln, was die Sängerin im Inneren jubilieren ließ. Es gab einfach auch mit diesem Krieg der Dämonen noch zu viel Elend auf der Welt. Deshalb hoffte sie, dass man das Leid nach Beendigung ihres vorgeschriebenen Schicksals anderweitig bekämpfen konnte, sodass jeder glücklich wäre.
 

Sie seufzte. Einen Drehort hatte sie noch nicht ausfindig machen konnte und Anke konnte praktisch überall drehen, was das Auffinden von der Komikerin erschwerte.
 

Ihre Gedanken überschlugen sich. Denn noch immer konnte sie nicht glauben, dass sie so in ihren Augen eine nützliche Kraft besaß. Damit fühlte sie sich wichtig und konnte somit ihren Teil beitragen, ihren ganz persönlichen Anteil! Aber Anke war damit immer noch nicht gefunden.
 

Ganz in Gedanken versunken merkte Lena zu spät, dass sie da gerade in jemanden hineingerannt war.

„Oh, tut mir leid!“, entschuldigte sich Lena erschrocken.
 

„Ist doch kein Problem. Es freut mich dich wiederzusehen, Lena“, grüßte sie eine Frau und Lena grinste. Da war sie doch jetzt tatsächlich in Anke gelaufen! Was für ein Zufall. Das war bestimmt eine Fügung des Schicksals. Beide hatten sich zuletzt vor einem halben Jahr bei einer Preisverleihung getroffen.
 

„Du musst mit mir mitkommen. Es ist sehr dringend. Elyas M Barek wartet nicht weit von hier. Denn wir brauchen deine Hilfe und das ganz dringend!“, brachte Lena ihr Anliegen prompt auf den Punkt, ohne irgendwelche Umschweife.
 

Anke hob verwundert eine Augenbraue in die Höhe. „Das hört sich ja wirklich ernst an. Dann will ich mal mit dir kommen. Gestern wurden die letzten Szenen für meinen Film abgedreht, weshalb ich jetzt genügend Zeit habe.“
 

Lena nickte. „Das trifft sich sehr gut!“ Mit diesen Worten berührte sie Anke sachte am Arm und hörte in ihren Gedanken ihre Stimme: „Da bin ich jetzt aber mal gespannt. Ich werde versuchen zu helfen!“
 

Erschrocken zog Lena ihre Hand zurück. „Alles in Ordnung?“, erkundigte sich Anke besorgt und die Angesprochene nickte.
 

„Ja, ja, alles in Ordnung. Folge mir bitte und auf den Weg werde ich es dir mal versuchen zu erklären, um was es genau geht“, sagte Lena und wandte sich zum Gehen. Anke folgte ihr auf dem Fuß. „Ich bin direkt hinter dir!“
 

„Von dem Krieg gegen die Dämonen hast du ja vermutlich etwas mitbekommen?“, wollte sich Lena vergewissern, woraufhin Anke zustimmend nickte.
 

„Und wie ich das habe, denn es war gar nicht einfach geeignete Plätze zum Drehen zu finden und die Sperrstunde mussten wir ja auch beachten. Wir mussten also recht zügig die entsprechenden Szenen bei Dämmerung im Kasten haben. Wir waren deshalb ganz schön im Stress.“
 

„Das ist gut. Den am Samstagabend hat Thomas Gottschalk zum zweiten Mal bereits seine Sendung „Wetten,dass..?“ abgebrochen. In dieser hat er die Gelegenheit genutzt um sich und sein Erbe zu offenbaren. Denn er ist der Sucher, welcher die sogenannten Auserwählten finden muss. Diese verfügen über besondere magische Kräfte. Gemeinsam müssen sie den Herrscher der Unterwelt Doom und dessen Bruder besiegen. Einige Auserwählten wurden bereits gefunden. Es handelt sich dabei um Dieter Bohlen und Elyas M Barek. Dieser kann Telekinese benutzen, Bohlen beherrscht das Element Wasser. Ob er noch andere Elemente meistern kann muss sich erst noch zeigen. Aber er ist noch nicht überzeugt und möchte, dass Thomas nächsten Samstagabend beim Supertalent ein Statement dazu abgibt um so die Leute zu überzeugen. Denn ich vermute ganz stark, dass Thomas bei „Wetten, dass..?“ niemand geglaubt hat. Damit Thomas die Auserwählten nicht mehr suchen kann hält Dieter ihn bei sich in Köln fest. Deshalb ist Elyas mit Thomas Auto alleine auf der Suche nach den Auserwählten. Ich bin auch eine davon und du auch“, eröffnete Lena mit strahlendem Gesicht der Schauspielerin.
 

Diese schaute fragend, überlegte, schwieg eine geraume Zeit lang bitter, ehe sie plötzlich fröhlich zu lachen begann. „Das klingt verrückt. Aber ich glaube dir! Das Schicksal der Welt steht auf dem Spiel!“
 

Lena zeigte sich sichtlich erleichtert, dass Anke der Sache direkt zuzustimmen schien. „Ganz genau, du hast es erfasst. Du wirst auch deine ganz eigene Fähigkeit entdecken.“
 

Die beiden Frauen näherten sich dem Auto, wo Elyas das Fenster herunterkurbelte und ebenfalls guter Stimmung schien. „Dass du Anke so schnell findest hätte ich nicht gedacht!“ Er zeigte sich sehr beeindruckt davon.
 

Die Sängerin blickte verlegen auf ihre Schuhe und konnte eine leichte Röte in ihrem Gesicht nicht verbergen. „Danke“, murmelte sie leise und Anke riss, als sie beim Auto angekommen war schwungvoll die linke Tür auf der Rückbank auf.
 

„Lena hat mich bereits über das gröbste aufgeklärt. Worauf warten wir noch? Wir haben noch Auserwählte zu finden!“
 

Elyas faltete den Zettel rasch auseinander, den er in seiner Hosentasche verstaut hatte. „Als nächstes steht da „Weiss Frost“. Noch nie gehört. Ach, das sehe ich ja jetzt erst. Hinter seinen Namen ist ein Häkchen mit dem Vermerk, dass Thomas Weiss vor seiner Offenbarung schon aufgefunden hat und das nicht in unserer Welt. Da steht auch, dass Thomas Weiss rufen wird. Dann kommt er zu uns. Damit hätten wir alle.“
 

Lena freute sich und ließ sich neben Elyas auf den Beifahrersitz nieder. „Das ist gut“, lächelte sie.
 

„Oh ja, das finde ich auch. Ich würde vorschlagen, dass wir das Thomas mitteilen und uns dann bis Samstag in der Nähe des Studios aufhalten, wo die Liveshow vom Supertalent gesendet wird.“

Lena und Elyas tauschten fragenden Blicke und nickten schließlich beide gleichzeitig.
 

„Dann wäre das ja beschlossene Sache. Dann haben wir noch genug Zeit, nach euren Fähigkeiten zu suchen Ladies“, meinte Elyas und zog sein Handy aus der Jackentasche.
 

Schnell tippte er Thomas eine Nachricht mit dem Inhalt, dass sie alle Auserwählten gefunden hatten und sich nun in der Nähe des Studios in Berlin aufhalten würden um Thomas dort dann anzutreffen.
 

Als Dieter schließlich sein Ziel erreichte, verschaffte er sich erst einmal einen Überblick. Seit seinem letzten Besuch hatte sich nicht wirklich etwas verändert. Die wachhabenden Dämonen vor dem Eingang waren andere, ansonsten schien alles wie immer. Diese Einrichtung gehörte zu einer der am besten gesicherten in der Hölle. Hier betrieben die Intelligentesten unter den Dämonen Forschungen für den Fürsten. Und einer dieser Forscher schuldete Dieter noch einen Gefallen. Denn vor einiger Zeit rettet Bohlen einen der schlauen Dämonen das Leben.
 

Allerdings wusste der Juror nicht ob die magische Abwehr seit seinem letzten Besuch aufgerüstet worden war und er als Auserwählter erkannt werden würde. Sollte er den Versuch wagen oder warten bis die Gesuchte die Einrichtung verließ – oder betrat, wenn er so darüber nachdachte, wusste Dieter nicht einmal ob er überhaupt gerade dort war.
 

Während er noch überlegte, stellte sich das Glück wieder auf seine Seite. Ein schlanker unscheinbarer Dämon mit schwarzer Haut und ebenso dunklen Haaren trat aus einer der anderen Gassen. Ehe dieser die Zeit hatte in das Sichtfeld der Wachen zu treten sauste Bohlen auf ihn zu und stellte sich ihm mit verschränkten Armen vor der Brust in den Weg.
 

Leuchtend grüne Augen, in welchen die Intelligenz deutlich zu lesen war betrachteten den braunen Mann einige Sekunden schweigend. So unauffällig Neros auch schien, er war einer der brillantesten Dämonen in den Diensten des Fürsten.
 

„Was willst du, Bohlen?“ knurrte er schließlich an den Mann gewandt. Wie man nur immer so schlecht gelaunt sein konnte. Der Gefragte setzte sich wortlos in Bewegung, verschwand in einer Nische, in welcher sie sich ungestört unterhalten konnten.
 

Der Forscher folgte sichtlich widerwillig. Bohlen versicherte sich noch einmal, dass sie ungestört waren.
 

Ohne lange Umschweife brachte er den Anhänger zum Vorschein und hielt ihn seinem Gegenüber entgegen. Die grünen Augen weiteten sich kaum merklich als Neros erkannte um was es sich dabei handelte.
 

„Wie …?“ setzte dieser an, unterbrach sich dann allerdings selbst. „Vergiss es. Ich will es gar nicht wissen. Und wenn ich die Situation richtig deute soll auch niemand anderes erfahren, dass du ihn hast“ stellte der Schwarzhaarige schließlich fest.
 

Dieter nickte grinsend. „Ich wusste wir verstehen uns. Hiermit biete ich dir die einmalige Gelegenheit herauszufinden, welche Kräfte dem Anhänger des Suchers innewohnen.“
 

Neros streckte die Hand nach der Kette aus, berührte sie jedoch nicht. Sein Blick bohrte sich mit dem gewohnt kalten Ausdruck in den des Auserwählten als er zu sprechen ansetzte. „Dir ist bewusst, dass du damit deinen Gefallen einlöst? Ich riskiere hiermit meinen Hals für dich.“
 

Der Poptitan nickte. Ein wenig hatte er gehofft, dass die Neugierde des anderen ihn darüber hinwegsehen ließ, immerhin war das hier eine absolut einmalige Gelegenheit. „Finde heraus was es damit auf sich hat und lass es mich wissen“ bestätigte er noch einmal, dass der andere hiermit nicht mehr in seiner Schuld stand.
 

Mit einer ruppigen Geste nahm Neros ihm den Anhänger aus der Hand ehe er diesen in einer seiner Taschen verschwinden ließ und sich wortlos auf den Weg in die Forschungseinrichtung machte.



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