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Die etwas andere Legende

von

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Kapitel 6.

Kapitel 6.
 

Über Thomas Lippen entwich ein leises Seufzen. Diese Frage brachte ihn schier um den Verstand und er wusste, dass er um eine Antwort nicht umhinkommen würde. Zum Teufel aber auch.
 

Angestrengt nachdenkend fuhr er sich durch die Locken, schlug die Beine übereinander und zuppelte sich das Kissen in seinem Rücken zurecht, nur um kostbare Zeit zu schinden.
 

Jene Bemühungen quittierte Bohlen mit einem leicht genervten Augenrollen, welches augenblicklich eins hämischen Grinsens wich. Es lag auf der Hand, dass er dem Showgiganten Gottschalk nicht mal ein Sterbenswörtchen glaubte.
 

Thomas schloss die Augen. Als er jene wieder öffnete saß Bohlen mit verschränkten Armen vor ihm und schüttelte entschieden den Kopf. „Spinner kann ich hier nicht gebrauchen und jetzt raus hier. Halte weiter an deinen ach so tollen „Auserwählten“ fest und deinen Hirngespinsten. Ganz ehrlich? Das ist doch nur eine ausgedachte Story von dir um in den Medien Aufsehen zu erregen.“
 

Entschlossen stand Dieter von seinem Drehstuhl auf und packte den verwirrten Moderator grob am Arm, um ihn mit allen Kräften aus der Garderobe zu befördern.
 

„Ich will dich hier nie wiedersehen! Ist das klar?“, drohte Dieter, woraufhin Thomas nur zögernd nickte. Jetzt lieber kein falsches Wort sagen. Beide näherten sich unweigerlich der Tür, was Thomas Scheitern der Mission bedeuten würde.
 

„Du hast mir noch keine Möglichkeit gegeben um auf deine zuvor gestellte Frage eine Antwort zu geben. Was deine Fähigkeit betrifft: Das weiß ich nicht. Jeder Auserwählte entdeckt seine Fähigkeit zufällig.“
 

Thomas befreite sich aus dem groben Griff des „Bosses“ und drehte sich flink um Bohlen herum, sodass dieser nun näher zu der Tür stand und Thomas hinter ihm.
 

„Thomas, du machst dich hier lächerlich. Also lass den Scheiß, klar?“, murrte Bohlen und knurrte tief. Er mochte Scherze überhaupt nicht und wenn man es auf die Spitze trieb, was Thomas gerade meisterlich schaffte. Darin war er ganz große Klasse.
 

„Was ich noch hinzufügen wollte: Diese ganze Geschichte, die selbstverständlich wahr ist beruht auf dem Buch „Die Legende der Auserwählten“, welches von meinem Vater verfasst wurde, wie ich dir vorhin schon erklärt hatte. Mein Vorfahre Theodor war nämlich laut dem Buch der erste Sucher. Daraufhin habe ich Nachforschungen angestellt und meine Vermutungen haben sich tatsächlich bewahrheitet.“
 

Dieter trat auf Thomas mit grimmigem Gesicht zu, was dem Moderator erschrocken zurückweichen ließ.
 

„Dein Vater war ein genauso großer Spinner wie du einer bist und eins sei dir sicher, zurücknehmen werde ich diese Worte nicht!“, giftete Bohlen.
 

Thomas Augen verengten sich. Das war selbst für den gutherzigen Gutmensch eine Spur zu viel. „Ich toleriere viel von dir und deiner Art, aber diese Bemerkung hätte ich jetzt nicht sein müssen! Du hast meinen Vater nie gekannt. Was erlaubst du dir also über ihn zu urteilen?“
 

Bohlen grinste süffisant. „Ach tatsächlich? Wo ist denn dein großartiger Vater jetzt?“
 

Thomas Gesichtsausdruck wurde noch eine ganze Nuance dunkler. „Er und meine Mutter wurden von Doom und dessen Bruder höchstpersönlich getötet!“
 

Das überraschte Bohlen nun doch. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet. „In den Medien wurde ihr Tod immer verschwiegen“, merkte Bohlen trocken an und schritt auf Thomas zu. „Danke für deine Ehrlichkeit. Aber deine Zeit ist jetzt um.“
 

„Zeigst du denn überhaupt keinerlei Anteilnahme? Ich war damals zwölf! Kein Wort zu den anderen“, zischte Thomas und drückte sich unter Bohlens Hand weg, der ihm wieder an der Schulter packen und jetzt endgültig aus seinen vier Wänden verbannen wollte.
 

Doch Thomas war nicht zu unterschätzen. Auf Bohlens Tisch stand ein Glas halbvoll mit Wasser. Der Moderator war geistesgegenwärtig genug um das Glas zu nehmen und die Flüssigkeit auf Dieter zu kippen. Dieser riss erschrocken die Augen auf und hielt seine rechte Hand vor sein Gesicht, kniff die Augen zusammen um dieser Nässe nicht völlig ausgeliefert zu sein.
 

Der Poptitan vernahm das Klirren vom Glas und ein lautes heiseres Lachen. Warum wurde er denn nicht nass? Zögernd öffnete er seine Augen wieder und wurde Zeuge eines unglaublichen Schauspiels. Das Wasser hatte ihn nicht einmal berührt, da es in der Luft gefroren war!
 

Vor Schreck hatte Thomas das Glas fallen lassen und grinste den verwirrten Dieter an. „Was habe ich gesagt? Meine Kette lügt nicht!“
 

„Scheiße!“, war die erste Reaktion. Dieter hob seinen Arm und das gefrorene Wasser formte sich zu zwei kleinen Eispfeilen. Er bewegte seinen Arm nach unten und dann wieder nach oben. Die Eiszapfen folgten seinen Armbewegungen, bis er sie wütend auf den Boden fallen und somit zerschellen ließ.
 

„Okay! Danke Thomas, echt! Du benutzt also nun auch schon Special Effects damit ich dir deine kack Geschichte abkaufe! Da du das nicht alleine geschafft hast, will ich nun den Zauberer sehen, der sich doch bestimmt irgendwo versteckt. Im Schrank vielleicht?“
 

Thomas konnte nur grinsend den Kopf schütteln und deutete auf seine Kette, welche rot pulsierte. „Deine Fähigkeit ist das Wasserbändigen. Ob du noch weitere Elemente bändigen kannst werden wir noch herausfinden müssen. „
 

Dieter stemmte die Fäuste in die Hüfte. „Das gibt es doch nicht! Das bedeutet dann wohl, dass dieser ganze Käse wirklich wahr ist?“
 

Thomas lächelte daraufhin leicht. „Würde ich jemals lügen?“ Dieter musste jetzt wohl oder übel zugeben, dass Gottschalk tatsächlich nicht gelogen hatte.
 

„Elyas M’Barek, der dir sicherlich kein Unbekannter ist sucht gerade ein Hotel für sich und mich. Morgen machen wir uns auf die Suche nach den restlichen Auserwählten. Es wäre mir eine Ehre, wenn du uns begleiten würdest!“
 

„Lass mich raten. Elyas ist ebenfalls ein Auserwählter?“, hakte Bohlen immer noch nicht vollends überzeugt nach, woraufhin Thomas ernst nickte.
 

„Also, können wir morgen mit dir rechnen? Die Adresse des Hotels schicke ich dir dann. Deine Handynummer habe ich ja noch“, meinte Thomas und ging an Bohlen vorbei, auf die Tür zu.
 

Dieter drehte sich zu Thomas um. „Lass mich eine Nacht darüber schlafen.“
 

Daraufhin lächelte Thomas erneut und war aus dem Zimmer. Er ging langsam den Gang entlang.
 

Dieter kratzte sich am Kopf. „Heilige Scheiße, der spinnt ja doch nicht..“ Er verließ ebenfalls seine Garderobe um der Reinigungskraft Bescheid zu geben, dass sie seine Garderobe dringend reinigen sollte.
 


 

Thomas verließ das Studio und friemelte erleichtert sein Handy aus der Tasche seiner Jacke. Er überprüfte seine Nachrichten. Kein Zeichen von Elyas. Hoffentlich war nicht schon wieder etwas passiert. Das würde jetzt gerade noch fehlen! Dann klingelte plötzlich sein Handy und ohne um auf das Display zu blicken, um zu sehen, wer ihn da gerade anrief hob Thomas ab. „Ja, hallo?“, meldete er sich zu Wort.
 

„Thomas. Ich hoffe, dass alles funktioniert hat und ich habe tatsächlich ein Hotel gefunden sowie zwei Zimmer für uns bekommen. Nur 5 Gehminuten von den Studios weg. Ich komme dich abholen, falls du fertig bist!“ Elyas! Auf ihn war wirklich Verlass!
 

„Das freut mich doch. Bei mir hat nach anfänglichen Schwierigkeiten auch alles geklappt. Näheres erzähle ich dir nachher, vielleicht bei einem Essen . Ich sterbe nämlich vor Hunger.“
 

Elyas lachte. „Gut, das Restaurant sollte noch aufhaben. Bis gleich.“ Dann legte er auf.
 

Thomas steckte sein Handy wieder in die Tasche seiner Jacke zurück. Wie Dieter sich wohl entscheiden würde?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SchleFaZFan
2020-06-24T19:50:25+00:00 24.06.2020 21:50
Der Dieter Bohlen ist so in Character! :D Voll super!
Schön, dass Thomas ihn schon so halbwegs überzeugen konnte und Thomas wohl weiter seine Auserwählen einsammeln kann. Ich freu mich schon drauf, wer da als nächstes kommt!


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