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Don´t Die

von

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Guter Rat ist Teuer

Ich hatte einen Fehler gemacht, einen wirklich großen. Das Judal mir aus dem Weg ging machte mir das ganze nur noch umso mehr bewusst. Den ganzen Sonntag über bekam ich ihn nicht einmal zu Gesicht und auch unter der Woche als die Schule wieder los ging mied er mich und das tat mehr weh als ich zu Anfangs vermutet hätte.

Missmutig und über meinen Kummer nachdenkend saß ich auf meinem Platz und starte an die Tafel als würde dort jeden Moment die Lösung für meine Probleme wie von Zauberhand angeschrieben werden. Was natürlich nicht geschah. Was aber geschah war, das sich mir ein Blonder Haarschopf ins Blickfeld schob.

„Mensch Hakuryuu wenn man dich so sieht hat man das Gefühl als stünde der Weltuntergang kurz bevor.“ Sagte er und seine Worte wurden von mir nur mit einem schweren Seufzen quittiert. „Dann soll die Welt doch untergehen!“ brummte ich missmutig. „Ok mein Freund… was ist los? Du bist doch sonst nicht so drauf!“ er zog einen Stuhl heran und setzte sich mir gegenüber wobei er sich mit den Armen auf meinem Tisch abstützte. „Erzähl!“

Ich schüttelte Abwehrend den Kopf. „Ich will nicht!“ natürlich war meine Antwort nicht unbedingt die beste aber immerhin entsprach sie der Wahrheit. Schließlich war Alibaba einer der Letzten mit denen ich über mein Problem reden konnte. „Gut dann rate ich einfach!“ sagte er stur und überlegte.

„Du bist Frustriert weil du immer noch nicht herausgefunden hast wer A. ist!“ schlug er vor. Ich winkte ab. „Nein… das ist es nicht… um ehrlich zu sein hab ich sogar aufgehört darüber nachzudenken wer es sein könnte!“ gab ich zu, Alibaba wirkte enttäuscht, doch das hielt nicht lange denn er hatte schon eine neue Theorie.

„Du willst Morgiana sagen das du auf sie stehst und weißt nicht wie!“ war das nächste was er sagte. „Ach quatsch ich…“ einen Moment hielt ich inne. „Ja… du hast ja Recht Alibaba. Außerdem hab ich mich ihr gegenüber ein bisschen doof verhalten und jetzt habe ich das Gefühl sie meidet mich…“ es entsprach zwar nicht der Wahrheit, aber es ging mir ja auch nicht um die Person sondern die Situation und vielleicht hatte mein Freund ja eine Idee.

„Ich weiß echt nicht wie ich das wieder gut machen soll, geschweigenden wie ich ihm… äh… ihr sagen soll wie ich fühle!“ ich betete inständig das der Blonde meinen Versprecher nicht gemerkt hatte und meine Gebete wurden erhöht.

„Naja, das ist eine Gute Frage… ich meine du hast Glück das die dich noch nicht verprügelt hat wenn sie sauer auf dich ist!“ er kratzte sich am Kopf und lehnte sich am Stuhl zurück. „Schenk ihr doch was… also irgendwas nettes was sie mag!“ schlug er vor.

Ich seufzte, das war echt keine Hilfe. Immerhin hatte ich keinen Plan was ich Judal schenken sollte und obendrein wüsste ich nicht einmal wie ich es ihm geben sollte.

Alibaba plapperte noch ein bisschen weiter doch ich hörte ihm schon gar nicht mehr richtig zu, in Gedanken überlegte ich was ich tun sollte und da ich wenige Minuten später immer noch keinen Plan hatte beschloss ich das zu tun was ich von Anfang an hätte tun sollen. Zu einem Experten gehen.

Zumindest im Vergleich zu mir.
 

„Du willst dich mich Judal versöhnen?“ Kouha zog die Augenbraue hoch und drückte sein Kissen welches er in den Armen hielt fester an sich. Ich nickte und sah meinen großen Bruder Hoffnungsvoll an. Innerhalb der letzten Woche hatte sich Kouha nicht nur zu meinem treuesten Berater sondern auch zu so etwas wie meinem besten Freund entwickelt.

Zumindest hatte ich bei ihm einfach das Gefühl das ich mit ihm offen über alles reden konnte. Anders als bei Alibaba, früher hatte ich das bei dem Blonden natürlich auch gekonnt, aber jetzt hatte ich inzwischen zu viele Geheimnisse vor ihm.

„Ja… ich will das wieder gut machen. Ich hab gemerkt was das für ein Mist war den ich gebaut hab und ich will das wieder gut machen. Immerhin hab ich bemerkt das ich Judal mag und… ich will ihm das auch sagen!“ Ich zögerte. „Was würdest du tun wenn Kouen sauer auf dich wäre und du es wieder gut machen müsstet?“ hackte ich nach.

Kouhas Gesicht nahm einen etwas Verträumten Ausdruck an und irgendwas sagte mir das es solche Situationen schon gegeben hatte und das sich der Pinkhaarige eben daran erinnerte.

„Naja du könntest zu Judal hingehen ihm sagen das es dir leid tut und dann Versöhnungssex mit ihm haben!“ schlug er vor. Er hatte den Satz noch nicht einmal ganz ausgesprochen das war ich vor Schreck auch schon zurück gewichen und Rückwärts aus dem Bett gefallen und auf den Boden gekracht.

„Das kann ich nicht machen, Kouha!“ protestierte ich. „Was ist denn hier los?“ Kouen betrat in diesem Moment das Zimmer und sah auf mich herab, anscheinend hatte er die Geräusche gehört und wollte nachsehen was passiert war. Etwas unbeholfen rappelte ich mich wieder auf und kletterte auf Kouhas Bett zurück. „Ach weißt du En-nii… Hakuryuu hat Liebeskummer weil er erst nach einem blöden Missverständnis gemerkt hat das er in Judal verknallt ist und der ist jetzt sauer auf ihn. Jetzt wollte Haku wissen wie er sich sowohl richtig entschuldigt als auch wie er Judal mitteilen soll was er fühlt!“ erklärte der Pinkhaarige völlig ungeniert die Situation.

Mir wurde dabei ganz anders. Immerhin war ich noch nie wirklich verliebt gewesen, und jetzt war es noch dazu ein Junge den die ganze Familie kannte und der Momentan mit uns unter einem Dach lebte. Das war ein bisschen viel für mich und ich hatte das Gefühl das sich mein Magen gleich umdrehen würde.

Kouen schwieg einen Moment und ich dachte schon er würde einfach wieder das Zimmer verlassen doch das tat er nicht, stattdessen schloss er die Tür und setzte sich mir gegenüber neben Kouha aufs Bett. Sofort schmuste sich Kouha an Kouen an und bettete seinen Kopf auf dem Schoß des Älteren.

„Ich verstehe dein Problem nicht Hakuryuu!“ sagte er dann und streichelte sanft durch die Pinken Haare von Kouha. „Ich meine damit nicht deine Situation, die kann ich schon verstehen… was mir unklar ist… ist wo ist da das Problem? Ich an deiner Stelle würde einfach zu Judal gehen und ihm die Situation und deine Gefühle erklären. Du musst nicht irgendetwas besonderes tun. Es wird nichts von dir erwartet. Du musst einfach du selbst und ehrlich sein.“

Überrascht sah ich Kouen an. Was er sagte war absolut richtig und doch machte es mir Angst. Konnte ich das denn? Konnte ich einfach zu Judal gehen und ihm ehrlich sagen das ich ihn liebte?

Ich erschauderte bei dem Gedanken doch wenn ich es nicht versuchte würde es wohl nie besser werden. „Danke Kouen!“ sagte ich und erhob mich. Noch einmal verneigte ich mich höflich vor meinen Brüdern um meinen Dank auszudrücken, dann lies ich die Beiden alleine.
 

Am nächsten Tag stand ich vor dem Eingang der Schule und wartete auf Judal. Ich war nervös und trat von einem Bein auf Andere. Dann sah ich den Schwarzhaarigen. Er ging langsam über den Schulhof. Den Kopf gesenkt und das Gesicht halb in dem Schal versteckt den er trug. Erst als ich mich ihm in den Weg stellte sah er auf. „Hakuryuu!“ stellte er etwas überrascht fest.

„Kann ich mit dir reden?“ diese Worte schienen meinen ganzen Mut den ich mir angesammelt hatte aufzubrauchen. Judal schien zu überlegen doch dann seufzte er und nickte. „Sicher!“ Er machte kehrt und lief in Richtung Sporthalle. Hinter dem Gebäude blieb er stehen und lehnte sich an die Wand. Es war genau die Stelle an der er dem Mädchen die Abfuhr erteilt hatte und ich ihm den Brief gegeben hatte.

Diese Feststellung machte mich nur noch nervöser. „Ich höre!“ Judal sah mich abwartend an. Mit einem Mal war mein Kopf leer und mein Mund fühlte sich trocken wie die Wüste an. „Ich… ich…“ stammelte ich und mein Herz klopfte wild in meiner Brust vor Aufregung. „Ich wollte mich entschuldigen!“ brachte ich hervor und Judal sah mich überrascht an.

„Entschuldigen?“ fragte er legte den Kopf schief. „Wofür denn?“ Ich räusperte mich kurz und fuhr fort. „Für die Sache im Kino, ich…“ bevor ich weiter sprechen konnte unterbrach Judal mich. „Du musst dich nicht entschuldigen. Da war nichts. Mach dir keinen Kopf.“ Mit diesen Worten stieß er sich von der Wand ab und wollte gehen, für ihn war das Thema wohl erledigt doch für mich nicht. Mein Körper reagierte schneller als ich denken konnte und ich fasste Judal am Handgelenk und hielt ihn fest.

„Nein bitte…. Bleib hier und hör dir wenigstens zu Ende an was ich zu sagen habe Judal!“ bat ich ihn. Nun schien ich ihn doch überrumpelt zu haben. Überrascht sah er mich an, nickte dann aber und ich lies seine Hand wieder los. Mit verschränkten Armen und erwartungsvollem Blick sah er mich an. „Also was hast du zu sagen? Aber spar dir die Entschuldigung! Entschuldigst du dich noch einmal gehe ich sofort!“

Ich nickte und holte tief Luft. „Was ich sagen wollte… Judal ich… wie ich mich im Kino verhalten habe war so nicht gemeint. Ich hätte nicht so vor der Fliehen dürfen. Es war nur…“ Ich suchte die Richtigen Worte und hoffte das er es verstehen würde und das ich nicht nur ein unverständliches Gestammel was keinen Sinn oder Zusammenhang hatte von mir gab.

„Ich bin Momentan so durcheinander… weißt du… ich hatte die ganze Zeit mein normales Leben, ich hab mich jeden Tag einfach irgendwie durchgekämpft. Doch dann… dann hast du dich wieder in dieses Leben eingemischt und seit dem bin ich… ich bin so verwirrt. Ich dachte du magst mich nicht sonderlich, du hast immer so distanziert gewirkt. Du warst unerreichbar für Jemanden wie mich und dann, dann hast du dich Plötzlich so in mein Leben eingemischt. Du hast gesagt du willst Zeit mit mir verbringen und du hast mich einfach so geküsst.“

Meine Stimme begann zu zittern. „Das hat mich so verunsichert. Ich meine so etwas ist doch nicht normal. Das sowas zwischen zwei Jungs passiert…“ ich hielt mein Versprechen und tat so als würde ich nichts von der Sache zwischen meinen Brüdern wissen. „… aber wenn ich ehrlich bin… war es mir nie unangenehm und das war es was mir Angst gemacht hat.“

Ich senkte den Blick weil ich mich nicht traute ihn anzusehen. „Es war nicht unangenehm und dann hat es angefangen mir sogar etwas zu gefallen, … es hat mir gefallen wie du mich berührt und geküsst hast und ich wollte das nicht… ich wollte das nicht zulassen, ich hatte das Gefühl das es nichts geben darf was mir gefällt weil ich nicht das recht hatte, etwas zu fühlen was meine Brüder nie mehr fühlen können.“ Sprach ich aus was mich belastete.

„Ich hätte doch gar nicht überleben dürfen. Es war doch unmöglich das ich diesen Unfall überlebe. Und jetzt… jetzt habe ich…“ Tränen begannen über meine Wangen zu laufen. „Ich hab das Gefühl als dürfe ich mir nichts wirklich gutes zugestehen. Dieses Schöne Gefühl. Ich bin davor geflohen um mich selbst zu bestrafen…“ Ich schniefte und wischte mir die Tränen mit dem Ärmel aus dem Gesicht doch sie kamen schneller nach als ich sie beseitigen konnte.

Ich war so erbärmlich das ich immer weinen musste und dann auch noch ausgerechnet jetzt und hier. „Aber ich hab es unterschätzt… ich wusste nicht wie weh es tut wenn du dann wirklich nicht mehr bei mir bist, wenn du mich nicht mehr berührst. Es ist als würde mir das Herz in der Brust zerrissen.“

Ich schluckte. „Judal… ich… ich…“ Zwei Arme legten sich um mich und Judal zog mich an seine Brust. „Du musst nicht weiter sprechen. Zwing dich nicht dazu Hakuryuu… du hast mehr als genug gesagt und ich verstehe dich.“ Beruhigend strich er mir über den Rücken. „Du kannst dir Zeit lassen. Du musst nichts überstürzen und etwas sagen bei dem du dir noch nicht sicher bist!“ Ich schloss die Augen und genoss das Gefühl in seinen Armen zu liegen.
 

„Aber ich bin mir sicher das ich dabei bin mich in dich zu verlieben, Judal!“ flüsterte ich und verbarg mein Gesicht an seiner Schulter. Judal erstarrte, ich merkte wie sein ganzer Körper in der Bewegung einzufrieren schien. „Du solltest sowas nicht sagen Hakuryuu!“ wisperte er leise und drückte mich fester an sich. „Ich weiß nicht wie lange ich mich noch unter Kontrolle habe wenn du mir so etwas sagst!“ er gab mir einen Kuss auf den Kopf. „Beruhige dich erst mal und dann schauen wir das wir diesen Weg Schritt für Schritt zusammen gehen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Snesybenz
2019-02-26T12:15:04+00:00 26.02.2019 13:15
wie süß das ist <3
Von: abgemeldet
2019-02-25T16:09:24+00:00 25.02.2019 17:09
Yeay ^-^


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