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Hana No Maho

Der Zauber der Blüten
von

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Einen Namen (Izayoi)

Kapitel 10
 

Nach einigen Stunden, in denen ich mich noch ausgeruht hatte, stand ich auf. Ich zog meinen blauen Haori an und schlich mich zur Tür hinaus. Mir blieb vor schreck fast das Herz stehen, als Takemaru-san hinter mir stand und mich ansprach "Wo wollt ihr denn hin, Hime-sama?" Ich drehte mich zu ihm und lächelte ertappt. Den hatte ich ja ganz vergessen. "Ich werde nur etwas zu Ume-san gehen und etwas essen" erklärte ich und wollte gehen. Doch er hielt mich an meinem Handgelenk fest. Ich war so schockiert, dass ich ihn nur entsetzt anstarren konnte. Noch nie hatte mich ein Mann am Handgelenk gehalten, außer Toga. Ich war es gewohnt das mir niemand zu nahe kam. Außer Ume-san und Apuuru-san, hatten alle zuviel Respekt und Anstand. Nur Takemaru-san, schien das nicht zu haben. "Ihr könnt euch doch auch das Essen bringen lassen, Hime-sama" sprach er ruhig, doch ich merkte seine Anspannung. "Lasst mich los!" befahl ich und entzog ihm meine Hand. Wütend stampfte ich davon und ließ ihn dort stehen. Ich musste mit Vater reden, damit er ihn wieder abkommandierte. Er war mir nicht geheuer.
 

Ich kam in der Küche an und die bediensteten verbeugten sich fast synchron. Nur zwei Damen nicht. Ume-san kam auf mich zu und winkte dem Rest, das sie weiter machen sollten. Der Müller, würde wohl bald eintreffen. "Herrin, was tut ihr hier? Ich wollte euch gerade eurer Mahl vorbeibringen." sagte sie sanft und meine Wut verflog etwas. "Ich wollte sowieso mit dir reden Ume-san und mit meinem Bewacher vor der Tür, geht das nicht" erklärte ich und Ume-san sah mich gleich etwas wütender an. Sie schien zu wissen, worüber ich reden wollte. 
 

Sie winkte Appuru-san und diese kam mit einem Tablett zu uns. Gemeinsam gingen wir zu der angrenzenden Veranda. Hier waren die Bediensteten untergebracht und Mutter sorgte damals dafür, dass auch sie ein kleines stück Garten bekamen. Ume-san und ihre Tochter platzierten sich neben mir und sahen mich ernst an. "Herrin, bitte versteht das eure Ausflüge, nun nicht mehr möglich sind." begann Appuru-san und es versetzte mir einen Stich. Konnten sie meine Gründe denn nicht verstehen? "Aber ich muss wieder zu ihm. Muss es ihm wenigstens erklären" bat ich und Ume-san wurde blass "Ihr habt ihn noch einmal getroffen?" Fragte sie und ich nickte stumm. 
 

Appuru-san reichte mir eine Schale mit Reis und gekochtem Gemüse. Wäre ich nicht so hungrig gewesen, hätte ich es stehen lassen. Die Stimmung schlug mir auf den Magen. Ich nahm trotzdem ein paar Löffel davon. Ume-san begann als erstes wieder zu reden "Izayoi-sama, ihr könnt doch nicht denken, dass dieser Dämon, wirklich etwas für euch übrig hat. Wer weiß, was seine Beweggründe sind? Ihr seit eine Prinzessin, dazu noch eines wohlhabenden und geachteten Hauses." Ich schluckte, denn sie hatte ja Recht. Aber mein Herz hing so schwer in meiner Brust, dass ich es nicht verstehen konnte. "Aber ich kann ihn nicht mehr vergessen. Könnt ihr mir dieses Glück nicht gönnen? Auch wenn er ein Dämon ist, ist etwas gutes in ihm. Das weiß ich!" sagte ich ernst und Appuru-san sah mich sanft an "Wir wünschen euch alles Glück dieser Welt, Izayoi-sama, aber eurer Vater hat Takemaru-sama nun mal eingestellt, um euch zu bewachen. Stellt euch doch nur mal vor, er würde auf den Dämon treffen. Er müsste ihn bekämpfen und ich denke ihr wisst, wie das ausgehen würde." erklärte sie ruhig. Und ich wusste genau was sie meinte. Toga, würde ihn besiegen und wahrscheinlich töten. Wie sollte ich einen solchen Vorfall erklären? 
 

"Nehmt es nun so hin, wie es ist, Izayoi-sama und haltet euch an das Verbot eures Vaters. Takemaru-sama, wird gut auf euch achten." befahl mir Ume-san und mein Herz brach. Bevor die ersten Tränen ausbrechen wollten, kam ein kleiner weißer Hund auf mich zu gerannt. Er hatte strahlende goldene Augen und sein Fell war leicht gelockt. Der Müller rief ihm hinter her und mir stieg die Wut auf. "Hey ihr! Lasst den Hund gefälligst in ruhe!" rief ich dem Müller entgegen und dieser warf sich in den Dreck. Ich hörte mir seine Entschuldigung gar nicht mehr an und zog den Hund zu mir hoch. "Na, wer bist den du, kleiner?" fragte ich sanft. 
 

Wer weiß, wer mir diesen Hund schickte damit ich meinen Verlust überwand. Ich würde Toga nie wieder sehen und diese Trauer unterdrückte ich nun gekonnt. Sollten sie ihre Prinzessin bekommen, die sie wollten. Hier im Hause waren ja sowieso alle, in ihrer eigenen Welt. Warum sollte ich mir nicht auch eine zulegen. 

Ich setze den kleinen Hund auf meinen Schoss und kraulte seinen Kopf. Apuuru-san sah mich mit geweiteten Augen an. Sie war bestimmt verwirrt über meinen Stimmungswechsel, doch wagte sie mich nicht darauf anzusprechen. "Herrin, lasst den Hund laufen, er ist bestimmt ein Streuner." empfahl sie mir, doch ich winkte ab. "Das ist jetzt mein Freund. Er bleibt bei mir" 

Beiden fiel die Kinnlade runter "Ich werde nun gehen" verabschiedete ich mich und stand auf. In meinem Gemach, setze ich den Hund auf dem Boden ab. Takemaru-san war zu meinem Glück nicht da gewesen. Gut so für ihn. "Das hier ist mein Gemach und von nun an auch deines" Ich ging zu meinem Tisch und setze mich so, das ich hinaus in den Garten schauen konnte. 
 

Wo warst du nur, mein Liebster? Dachte ich und spürte etwas warmes an meiner Hand. Der Hund hatte seinen Kopf daran abgelegt und sah mich an. "Hast du vielleicht Hunger?" fragte ich in und stand auf. 

Als ich durch die Tür ging, bemerkte ich das Takemaru-san wieder da war. Diese Verfolgung war mir langsam unangenehm. Ich wollte einfach an ihm vorbei gehen, doch fiel ihm mein neuer Begleiter auf "Was ist das, Herrin?" fragte er entsetzt und ich blickte ihn, über die Schulter hinweg an. "Das ist ein Hund, dass solltest du aber wissen, Takemaru-san" ich nahm den Hund auf den Arm und besorgte ihm Fleisch, aus der Küche. Im Garten ließ ich ihn dann essen und schaute mit schwerem Herzen zur Mauer. Wieder spürte ich seinen Kopf, an meiner Hand und lächelte kurz "Weißt du, kleiner Hund, Ich habe einen Liebsten. Aber das darfst du niemandem verraten" begann ich ihm von Toga zu erzählen. Man würde mich bestimmt bald für verrückt erklären, wenn ich mit einem Hund sprach, doch das war mir egal. "Er ist ein starker Dämon. Ich glaube, er ist ein Inu-Yokai. Zumindest steht er im Dienst des Taisho und dieser ist einer. 
 

Gestern wollte ich ihn eigentlich treffen, doch bin ich krank geworden und erst heute Morgen wieder erwacht." erzählte ich weiter und er legte seinen Kopf auf meinen Schoß. Ich kraulte ihm seinen Kopf und sah wieder hinaus zur Mauer. "ob er sehr enttäuscht von mir ist? Hoffentlich denkt er nicht, ich wollte ihn nicht wieder sehen. Ich komme hier nur nicht mehr Weg. Takemaru-san, folgt mir auf Schritt und Tritt. Nur hier im Garten habe ich meine Ruhe. Früher, bin ich hier aus dem Fenster gestiegen, doch er hat Wachen positioniert, die ums Haus gehen. Das hat Vater bestimmt so gewollt." nun konnte ich meine Tränen kaum noch zurück halten. Warum taten er mir das an? Ich war eine Gefangene hier in diesem Schloss. Ach, wäre ich doch einfach bei Toga geblieben. Hätte ich mich ihm hingegeben, wäre er vielleicht nicht gegangen und hätte mich mit sich genommen. Ich konnte auf all den Luxus verzichten, nur um bei ihm zu sein. Ihm gehörte mein Herz und es würde mein Leben lang so bleiben.  "So kann ich Toga nie wieder sehen."
 

Etwas Nasses strich mir rau über die Wange. Mein kleiner Hund hatte meine tränen bemerkt und wollte mich aufmuntern. Er hatte ja Recht. Warum hinterher weinen? Ich konnte die Situation niemals ändern. Die Wachen würden mich immer wieder einfangen. Und sollten sie auf Toga treffen, würden entweder sie oder er sterben.  "Du bist ein gültiges Wesen. Danke das du mir heute erschienen bist." ich nahm ihn hoch und drückte ihn an mich. Sein Fell war weich und er roch gar nicht nach Hund. Irgendwie erinnerte mich sein Geruch, an etwas, aber mir fiel nicht ein was es sein konnte. Er drückte sich aus meiner Umarmung und legte sich wieder auf meinen Schoß."War das zu viel? Entschuldige, du bist eben doch nur ein Hund." entschuldigte ich mich und streichelte weiter seinen Kopf.

So saßen wir einige Minuten da, bis mir einfiel dass er keinen Namen hatte. Immer nur `Hund` wollte ich auch nicht zu ihm sagen. "Wir müssen ja noch einen Namen für dich finden." sagte ich beim überlegen und sah das die Sonne schon fast untergegangen war. Es wurde Abends schon sehr frisch und so fror ich etwas. 

Ich stand auf und sah ihn an "Das kann ich mir ja im Bad überlegen. Kommst du mit?" fragte ich den kleinen der seine Zunge raushängen ließ und leicht hechelte.
 

Ich nahm den kleinen Hund, auf den Arm und ging zum Bad. Auf dem Weg bemerkte ich meinen neuen Schatten "Takemaru-san, ist irgendwas?" Fragte ich und blieb stehen. Er tat es mir gleich und sah kurz zur Seite "Nein Herrin. Ich habe nur Befehl auf euch zu achten." Erklärte er sich. Mir stank es so langsam. Nicht mal alleine ins Bad konnte ich gehen. Ich drehte mich zu ihm und baute mich etwas auf "bitte lasst mich wenigstens hier allein " befahl ich und mein kleiner Hund knurrte ihn an. Takemaru-san sah mich an und dann den Hund "Ihr wollt den Köter, doch nicht mit hinein nehmen oder?" Fragte er mit abfälligen Ton. 

Ich schnaubte und drehte mich um "Das geht dich nichts an, Takemaru-san und nun lass mich alleine" sagte ich beim gehen.

Endlich im Bad angekommen, zog ich mich schnell aus. Meinem Hündchen schien es nicht gut zu gehen. Er kauerte sich mit dem Gesicht zur Tür hin und blieb steif dort sitzen. "Na kleiner, willst du mich jetzt auch noch bewachen?" Fragte ich leicht traurig. 

Tiere spürten doch, wie die Menschen tief im inneren tickten. War Takemaru-san nicht so ein ehrenvoller Mann wie er vorgab? Anstand besaß er keinen. Und doch hatte er mich gerettet.

In der Wanne wusch ich schnell mein Haar und danach meinen Körper. Hundchen hatte sich nicht mehr bewegt. Zumindest hörte ich nichts von ihm. Schlief er etwa?  Kurz wollte ich mich noch im Wasser zurück lehnen und mir einen Namen ausdenken.  Mir kam das Gesicht, meines Liebsten wieder vor Augen und irgendwie erinnerte mich der Hund, mit seinem goldenen Augen an ihn. "Ich werde dich einfach nach meinem Liebsten nennen. Toga-chan" Das gefiel mir. Wenn mein Liebster schon nicht bei mir sein konnte, so würde der Hund meinen Kummer wenigstens erträglicher machen. Oh mein Liebster, wo du wohl gerade bist?

Ich stieg aus dem Wasser und Appuru-san kam gerade herein um mir zu helfen. Nachdem ich mich mit ihrer Hilfe eingekleidet hatte, kam klein Toga-chan zu mir und leckte an meiner Hand. "Nicht doch" sagte ich und nahm ihn auf den Schoß. Heute war mir nicht mehr nach essen und so ging ich gleich in mein Gemach und legte mich auf meinem Futon. Toga-chan legte sich erst daneben. Doch ich zog ihn zu mir, unter die Decke. "Gute Nacht Toga-chan." Flüsterte ich noch und drückte ihn leicht an mich. Wie es sich wohl anfühlte,  in Togas Armen zu liegen?
 

Traum
 

Ich lag in seinen starken Armen. Trotz seiner Muskeln waren sie weich wie ein Kissen. Sein Gesicht lag vor dem meinem und er sah selig aus, wie er so schlief. Seine Lippen waren leicht geöffnet und er schnarchte ganz leise. Ich kuschelte mich dichter an ihn heran und sein Griff um mich herum wurde fester. Ich schaute noch einmal auf und küsste seine Lippen. Ganz sanft und auch nur kurz spürte ich seine Erwiderung. 
 

Am nächsten Morgen, saß Toga-chan vor meiner Tür und schlief noch. Es musste ihm wohl zu warm, unter der Decke geworden sein.

Nachdem ich umgekleidet war, gingen wir zum Speisesaal und aßen unser Frühstück. Ich hatte in der Küche Bescheid gegeben, dass nun auch ein Hund zu versorgen war und so bekam Toga-chan einen Brei aus Milch und Getreide.

Takemaru-san kam herein und setze sich zu uns an dem Tisch "Guten Morgen, Herrin. Habt ihr gut geschlafen?" Begrüßte er mich und eine Dienerin kam herein, um uns neuen Tee zu bringen. Ich bedankte mich und trank eifrig daran. Mein gegenüber aß ruhig seine Speisen und sah mich immer nur kurz an. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte also blieb es still. 

Kurz bevor ich beschloss zu gehen, fragte er wie ich mit den Vorbereitungen für das Fest voran käme. Ja wie weit war ich? "Ich habe schon einige Gerichte probiert und abgesegnet. Das Gastgeschenk, zu Ehren der Mondgöttin, stelle ich höchstpersönlich her und ich komme gut voran. Die Blumen sind schon ausgewählt und beim Händler bestellt. Bei Akimoto-sama, habe ich Sake bestellt und hoffe, das er ihn mir zusagt." Plapperte ich meine Pläne durch. 

"Ihr seit wirklich sehr fleißig, trotz eurer Ausflüge außerhalb des Schlosses." Lobte er mich. Doch gefiel mir seine Ausdrucksweise nicht.  Es ging ihn absolut nichts an, was ich außerhalb des Schlosses tat. Zur Zeit kam ich ja eh nicht hier raus. 
 

Ich stand auf "dir noch einem schönem Tag, Takemaru-san" sagte ich kühl und ging.  Auf dem Weg kam mir Ume-san entgegen und brachte mir eine Schriftrolle. Ein Bote hatte sie gerade gebracht und ich ging ins Studierzimmer. Dort setze ich mich an den Tisch und öffnete das Siegel. Sie war von Akimoto-sama. Er sagte mir den Sake zu, den ich bestellt hatte und lud uns am Nächsten Tag ein, zu ihm zum Abendlichen Mahl zu kommen. Ich freute mich sehr, dass er uns einlud. So lange hatte ich Ihn und seine Frau schon nicht mehr gesehen. Auch Vater würde sich freuen und mal etwas rauskommen. Heraus kommen war ein gutes Stichwort. Vielleicht konnte ich mich auch etwas davon schleichen und Toga eine Nachricht hinter lassen.

Plötzlich kam mir wieder etwas in den Sinn. Ich stand auf und rannte zu meinem Gemach, in dem Toga-chan auf meinem Futon lag. Ich hatte gar nicht bemerkt das er nicht mit gegangen war und so streichelte ich ihm kurz über seinen Rücken. Danach ging ich zu meiner Kommode und zog meinen Beutel heraus. Ich wühlte kurz darin und nahm die Schale heraus. Das einzige was ich noch von ihm hatte. Ich legte sie kurz an meine Brust und lächelte. Toga-chan kam herüber und sah mich freudig an. Ich entschied das ich sie wieder versteckte, also legte ich sie zurück in den Beutel und diesen wieder in die Kommode. 

Ich nahm Toga-chan auf meinen Arm und ging zu meinem Vater, um ihn Akimoto-samas Brief zu bringen. Vor der Tür ließ ich Toga-chan auf den Boden und trat ein. Er freute sich sehr und schickte sogleich einen Boten mit der Antwort, das wie kamen los. Doch sagte er auch, das Takemaru-san mitkommen würde. Zu meinen Schutz.



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