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Sunpō no Gādian

a distant Dream
von

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13. Kapitel || Alte Erinnerungen ||

Nach zwei Tagen erholten sich alle – mehr oder minder – von den Ereignissen.

Wie Aya vermutete, fragte Akaya nicht weiter nach, was ihre erledigten Feinde betraf. Allerdings zog er sich die letzten Tage auch eher zurück.

 

Akemi hingegen, war wieder putzmunter, nachdem sie einen kompletten Tag durchschlief – wodurch sie Kano seines wohl verdienten Schlafs beraubte. Immerhin wachte er über sie und bekam kein Auge zu, während sie tief und fest vor sich hin schlummerte.

Allerdings bedachte er dabei nicht, dass er nach ihrem aufwachen auch keinen Schlaf bekam. Schließlich hielt sie ihn ständig auf Trab.

 

Jedoch blieb Akemi diese Tatsache nicht lange verborgen und sie setzte sich kurzerhand auf den Rand der Holzdielen – außerhalb des Hauses – ließ ihre Beine herunter baumeln und zog Kano zu sich herunter. Seinen Kopf, liebevoll, auf ihrem Schoß gebettet.

Er wollte zwar erst rebellieren, doch seine Müdigkeit gewann und er schlief schneller ein, als ihm lieb war.

Akemi belächelte ihn zufrieden und war froh, dass die Sonne gerade im richtigen Winkel stand, sodass sie Kano nicht ins Gesicht schien.

 

Aya sah lächelnd zu den Beiden. Sie selbst kam gerade vom Einkaufen auf dem Markt zurück. Sie sorgte momentan für das Essen der gesamten Truppe, als Dank dafür, dass sie momentan bei Hikage hausten. Jener wollte dies zwar dankend ablehnen, bemerkte aber schnell, wie stur die Wächterin war. Daher seufzte er einfach nur schmunzelnd und ließ sie machen.

Ren half ihm indessen, die Beschädigungen an seinem Haus zu reparieren. Auch wenn er sich nicht ganz sicher war, ob das die beste Idee war. So oft, wie Ren sich schon auf die Finger gehauen hatte…. Als Wächter mochte er wirklich hervorragend sein, aber als Handwerker….sollte man ihn mit Vorsicht genießen. Nicht, dass später alles noch chaotischer wurde, wie eh schon.

 

Hikage betrachtete Kano und Akemi ebenfalls zufrieden. Endlich schlief dieser Sturkopf mal. Vermutlich aber auch nur, weil sein Kopf auf Akemis Schoß lag und er wusste, dass sie auf diese Weise keinen Blödsinn anstellen konnte.

Ein Gedanke, der Hikage zum Schmunzeln brachte. Anschließend ging er lieber schnell wieder zu Ren. Nicht, dass gleich noch die Hauswand einstürzte oder so….

 

Luchia saß momentan auf einer Holzbank im Garten und las ein Buch, welches Hikage ihr gegeben hatte. Es war von ihm selbst geschrieben und erzählte, was ihm die letzten Jahrzehnte so widerfuhr. Eine Art Biographie. Nur, dass sie nie veröffentlicht wurde, da dort Dinge standen, die nur Mitwisser lesen sollten.

Mitwisser ihrer vergangenen Leben.

Sie bekam sogar die Erlaubnis von Hikage, dieses Buch später ihren Eltern zu schicken – da dort vermutlich Dinge standen, die ihnen bei ihren Nachforschungen zu den Shōsan Shinai helfen könnten.

 

Sie wurde aus ihrem Lesefluss gerissen, als sie jemand freundlich grüßte. Diesen Gruß erwiderte sie ebenso höflich und hob ihren Blick – woraufhin Azurblau, auf beinahe Schwarz traf.

Sofort weiteten sich ihre Augen etwas. Dieses Lächeln kannte sie sonst nur aus ihren Erinnerungen. Sowie diesen warmen und liebevolle Blick, der ihr entgegen gebracht wurde.

Ihr Puls schoss schlagartig in die Höhe und sie spürte, wie ihre Wangen warm wurden. Sie schloss das Buch mit einem lauten Knall und presste es an sich, ehe sie fast von der Bank aufsprang.

Was tat er überhaupt hier?!

Ohne ein weiteres Wort, rauschte sie an ihm vorbei und verschwand schleunigst im inneren des Hauses.

 

Der Zurückgelassene sah ihr verzweifelt lächelnd nach.

Hakai? Was machst du denn hier?“, erklang die überraschte Stimme seiner Mutter.

Der Angesprochene wandte sich zu ihr und ging ein paar Schritte auf sie zu „Naja, ihr wart so lange weg, da wollte ich mal nach euch sehen.“

Aya, die ihm entgegen gegangen war, stoppte nun vor ihm und sah fraglich zu ihm auf. Sie hob skeptisch eine Augenbraue und begann vielsagend zu Lächeln. „Von wegen. Du wusstest, das wir länger weg sein würden. Außerdem hast du bestimmt nicht grundlos eine siebentägige Reise auf dich genommen. Der Grund ist auch ziemlich eindeutig und gerade panisch im Haus verschwunden~.“

 

Hakai lächelte verunglückt und kratzte sich am Hinterkopf „Bin ich so leicht zu durchschauen? Daran sollte ich wohl arbeiten.“

„Ach, papperlapapp. Du bist eben nicht dein Vater oder Bruder. Da bin ich auch ganz froh drum. Außerdem kann ich dich verstehen. Immerhin ging es mir damals genauso und ich hätte Ren lieber gestern als heute gesucht. Aber bei mir waren das etwas andere Umstände, als bei dir jetzt.“, entgegnete Aya liebevoll.

Jedoch ebbte das Lächeln ihres Sohnes ab, weshalb ihr Blick erneut fragend wurde. „Stimmt etwas nicht?“

Hakai seufzte „Vielleicht hätte ich doch besser zu Hause bleiben sollen. So, wie Luchia gerade die Flucht vor mir ergriffen hat.“ Er war sich ziemlich sicher, dass sie gerade in irgend einem Zimmer unruhig auf und ab lief. Zumindest hätte sie das in ihrem vorigen Leben getan.

 

Aya musterte ihren Sohn aufmerksam.

Er war ihr selbst wirklich ähnlich. Auch in seinem Gesicht konnte man lesen, wie in einem Buch. In Hakais vorigem Leben war das allerdings erst der Fall gewesen, nachdem er von der Manipulation des Nichts befreit wurde.

Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie ihm liebevoll über die Wange strich. „Mach dir keinen Kopf. Luchia war sicher nur überrascht, dich so plötzlich zu sehen. Sie war einfach seelisch nicht darauf vorbereitet. Denn auch ihr geht all das sehr nah, musst du wissen. Sie macht sich ständig Vorwürfe und wacht Nachts oft schweißgebadet, mit Tränen in den Augen auf.“

Hakai betrachtete seine Mutter verwirrt. Vorwürfe? Weshalb sollte Luchia sich die machen?

„Was meinst du damit? Luchia hat doch gar keinen Grund, sich die Schuld an irgendetwas zu geben. Im Gegensatz zu mir….“ Als seine Mutter nach diesen Worten etwas lachte, war er noch verwirrter, wie eh schon. Was war nun plötzlich los?

 

„In der Hinsicht bist du wohl ebenso wie ich. Dir werden die Gefühle von Anderen auch erst bewusst, wenn man sie dir gegen den Kopf wirft.“, schmunzelte Aya.

Hakai hob eine Augenbraue „Mag sein, aber was hat das eine, mit dem anderen zu tun?“

„Ganz einfach. Luchia hat sehr wohl einen Grund, sich die Schuld an etwas zu geben. Und zwar an dem Tod der Person, die einfach vor sie sprang um sie zu beschützen, obwohl es vergeblich war. Die Person, die sie nicht alleine sterben lassen wollte.“, entgegnete Aya.

Die Augen ihres Sohnes wurden größer. Nun verstand er, was sie meinte. Er schüttelte seinen Kopf etwas „Aber das ist doch Irrsinn! Das war meine alleinige Entscheidung!“

„Ich weis. Aber Luchia sieht das eben anders. Sie hätte deinen Tod in dieser Situation noch nicht gewollt. Sie empfand ihn als zu früh und unnötig.“, entgegnete Aya und bemerkte, wie der Blick ihres Sohnes nachdenklich wurde. Er spannte seinen Kiefer an, ehe er verunglückt lächelte.

„Ich werde mal die Anderen begrüßen gehen.“

Aya blickte ihrem Sohn stumm nach. Sie sah ihm deutlich an, dass ihm das mehr zu schaffen machte, wie er zugab.

 

~~

 

Luchia linste unauffällig aus dem Fenster und beobachtete Hakai dabei, wie er gerade lächelnd seinen Bruder begrüßte, welcher ihm zufällig über den Weg lief.

Danach stellte er sich Akemi und Kano vor – welcher sich scheinbar genervt von ihm weg drehte.

Es dauerte nicht lange, da kam auch schon Ren dazu und begrüßte seinen jüngeren Sohn – mal wieder unnötig fröhlich.

 

Sie lehnte sich mit ihrem Rücken an die Wand, neben dem Fenster und drückte weiter das Buch an sich. Ihre Augen traurig auf den Boden vor sich gerichtet.

Sie wusste zwar, dass dieser Moment kommen würde…..aber hätte ihn am liebsten noch weiter hinausgezögert. Ihr war klar, dass Hakai sie damit überraschen und nicht überrumpeln wollte. Auch wenn gerade wohl beides zutraf.

 

Luchia krallte ihre Finger etwas um den Rand des Buches. Ihre Augen begannen glasig zu werden und die Erinnerungen an damals drohten sie zu überrennen….

 

 
 

◦ ~ ◦ ♣ ◦ ~ ◦

(Dieses Symbol wird ab jetzt immer auf den Beginn und das Ende

einer Rückblende hinweisen)

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[LEFT]Luchia stand im Garten des Wächterschlosses und beobachtete die Zauberschein dabei, wie sie ihre Blüten öffneten. Die drei Monde schienen Hell auf die bunte Pracht herunter.[/LEFT]

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[LEFT]Die Traumwächterin ging langsamen Schrittes durch den Garten. Bald wäre es soweit. In gut zwei Tagen stand ihnen der große Kampf bevor. Ein Kampf, von dem sie es nicht schafften, ihn abzuwenden.[/LEFT]

[LEFT]Ein leiser Seufzer trat über ihre Lippen. Sie fragte sich, wie gut die SnGO – Sunpō no Gādian Organisation – all das überstehen würde.[/LEFT]

[LEFT]Ren gründete diese Organisation damals, um die Menschen und Lebewesen in den Welten vor der Dunkelheit und Finsternis zu beschützen. Und jetzt drohte all das zerstört zu werden….[/LEFT]

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[LEFT]Luchia ging in die Hocke und strich sanft über die glänzende Blüte einer dunkelblauen Zauberschein. Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. In den letzten Wochen passierte so viel und es ging drunter und drüber. Aber eines war ihr bewusst.[/LEFT]

[LEFT]Ihre Gefühle für Ren endeten in einer Sackgasse.[/LEFT]

[LEFT]Sie nahm es ihm nicht üble. Sie wusste, dass er das nicht absichtlich tat. Er hatte es immerhin wirklich versucht. Aber seitdem sie Ayas Erinnerungen sahen, veränderte er sich. Vermutlich, ohne es selbst wahrzunehmen.[/LEFT]

[LEFT]Man konnte sagen, Ayas Erinnerungen besiegelten das Ende ihrer Beziehung, ohne das einer von ihnen diese Worte in den Mund nahm. Wissen taten sie es dennoch beide.[/LEFT]

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[LEFT]Sie wollte gar nicht abstreiten, dass Ren sie nie liebte – bloß vermutlich eher auf eine familiäre Art und Weise und dennoch anders. Doch das passte wohl zu diesem Chaoten.[/LEFT]

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[LEFT]Luchias Lächeln begann fröhlicher zu werden und sie richtete sich wieder auf. Was machte sie sich eigentlich einen Kopf? Sie würden vermutlich eh bald sterben….[/LEFT]

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[LEFT]„Wenn du so komisch drein schaust, solltest du dich nicht wundern, wenn Andere sich um dich sorgen~.“[/LEFT]

[LEFT]Luchia zuckte etwas zusammen und hob ihren Blick schlagartig, weshalb sie in zwei – beinahe schwarze Augen – blickte. „Hakai, was tust du hier? Solltest du nicht bei Akaya sein? Wolltet ihr nicht die Ruhe noch nutzen, um euch zu unterhalten?“[/LEFT]

[LEFT]„Nein. Dieser Verräter verbringt jetzt noch Zeit mit Moe~. Aber ich gönne es ihm. Er soll die letzten Stunden mit der Person verbringen, die er am meisten liebt. Außerdem haben wir uns schon sehr lange und intensiv unterhalten. Es ist zwar immer noch nicht alles geklärt, aber er verzeiht mir. Irgendwie zumindest. Er meint, dass mich ja nicht die direkte Schuld trifft. Immerhin manipulierte mich das Nichts die ganze Zeit. Allerdings bezweifle ich, dass Ren das genauso sieht.“, kratzte Hakai sich seufzend am Hinterkopf.[/LEFT]

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[LEFT]Luchias Lippen wurden von einem leichten Schmunzeln geziert. Sie sah ihm an, dass er sich wirklich Gedanken darüber zu machen schien.[/LEFT]

[LEFT]Seitdem er vor einigen Wochen wieder er selbst wurde, weil Akaya die Kontrolle des Nichts annullierte, versuchte er in jeder Hinsicht Reue zu zeigen. Er wusste, dass seine Verbrechen teils unentschuldbar waren – dennoch ließ er sich davon nicht entmutigen. Er erwartete nicht, dass ihm verziehen wurde. Er wollte einfach helfen wo er konnte, um das Nichts zu besiegen.[/LEFT]

[LEFT]Diesen Wunsch gestatteten sie ihm. Trotz dessen musste er immer in der Nähe eines Wächters bleiben. Quasi als lebendige Fußfessel.[/LEFT]

[LEFT]So kam es, dass vorwiegend sie selbst Zeit mit ihm verbrachte. Alle Anderen waren irgendwie beschäftigt – obwohl sie eher das Gefühl hatte, dass ihre Freunde das mit Absicht taten.[/LEFT]

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[LEFT]Andererseits wollte sie sich nicht beschweren. Hakai war ihr eine wirklich große Hilfe. Während sie Ren kaum noch zu Gesicht bekam, weil er alles mögliche zu erledigen hatte, half Hakai ihr, wo er konnte. Obwohl er die Kräfte, die er vom Nichts erhalten hatte verlor, nachdem Akaya die Verbindung trennte.[/LEFT]

[LEFT]Luchia musste zugeben, dass sie nie erwartet hätte, was für ein toller Kerl eigentlich hinter diesem kranken Bastard steckte. Daran konnte man gut erkennen, welche manipulative Macht das Nichts doch besaß.[/LEFT]

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[LEFT]Als sie genauer über ihre Gedanken nachdachte, spürte sie, wie ihre Wangen warm wurden. Hatte sie Hakai gedanklich gerade tatsächlich als tollen Kerl bezeichnet? Und warum genau, schlug ihr Herz plötzlich höher?[/LEFT]

[LEFT]Luchia schüttelte ihren Kopf etwas, um wieder klare Gedanken fassen zu können. Jedoch half das nicht sonderlich – wie sie sich eingestehen musste. Wann genau, fing ihr Herz an, wegen dieses Kerls höher zu schlagen? Hatte sie in den letzten Wochen etwas nicht mitbekommen?[/LEFT]

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[LEFT]Sie hielt inne. Vielleicht schloss ihr Herz schon länger mit der Enttäuschung Ren betreffend ab, ohne das sie es merkte?[/LEFT]

[LEFT]„Du solltest wirklich nicht so in Gedanken versinken, wenn du mit einem jungen Mann alleine bist, weist du~?“[/LEFT]

[LEFT]Luchia fuhr leicht zusammen und bemerkte, dass Hakai plötzlich ziemlich dicht vor ihr stand. Sie hob ihren Kopf und richtete ihre azurblauen Augen auf die seinen. Dabei fiel ihr sein gequältes Lächeln auf. Sie fragte sich, warum er sie wohl so ansah?[/LEFT]

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[LEFT]„Es ist wirklich zum heulen. Warum musste ich erst so vielen Menschen leid zufügen, um zu lernen, was Liebe wirklich bedeutet?“[/LEFT]

[LEFT]Luchia spürte ein deutliches Klopfen in ihrer Brust, weshalb sie unbewusst eine Hand an jene presste. Warum sagte er etwas derartiges zu ihr? Und verflixt nochmal! Weshalb reagierte ihr Herz so heftig darauf?[/LEFT]

[LEFT]Doch Hakai sagte nichts weiter und stand einfach dicht vor ihr. Nicht einmal einen Schritt entfernt. Sie konnte seine wärme spüren und allein seine Nähe machte sie nervös….[/LEFT]

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[LEFT]Luchia schluckte schwer. Sie musste sich eingestehen, dass sie sich in Rens Nähe nie so fühlte. Zumindest nicht so stark…[/LEFT]

[LEFT]Allein zu wissen, das Hakais dunkle Augen auf ihr ruhten und sie ansahen, machte sie unruhig. Sie traute sich nicht, noch einmal zu ihm aufzusehen. Luchia kniff ihre Augen zusammen. Seit wann war sie so feige geworden!? Er war doch nur ein Kerl, wie jeder Andere auch….oder etwa nicht? Versuchte ihr Herz, ihr das deutlich zu machen? Entwickelte sich in den letzten Wochen etwas, dass sie selbst nicht wahrgenommen hatte? Aber Hakai vielleicht schon?[/LEFT]

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[LEFT]Nach kurzem zögern, beschloss sie doch ihre Augen auf den Jüngeren zu richten. Jener lächelte ihr sofort liebevoll entgegen und sagte etwas, das ihr den Atem raubte.[/LEFT]

[LEFT]„Ich liebe dich, Luchia.“[/LEFT]

[LEFT]Es waren diese vier Worte, die ihr Herz kurz zum Stillstand brachten. Sie wirkten so aufrichtig und ehrlich, dass ihr die Worte im Hals stecken blieben. Sie war sprachlos.[/LEFT]

[LEFT]Allerdings spürte sie kurz darauf Bitterkeit in sich aufflammen, was ihr ungewollt Tränen in die Augen trieb.[/LEFT]

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[LEFT]„Du Mistkerl…. Damit kommst du jetzt, kurz bevor wir alle vermutlich sterben werden. Warum tust du mir das an?“, sie wollte verärgert klingen, jedoch wurde dies von ihrer Trauer übermannt.[/LEFT]

[LEFT]Hakai hob belustigt eine Augenbraue und lächelte etwas. „Gerade weil es so ist, wollte ich es dir sagen. Damit du es weist. In der Hoffnung, dass wir irgendwann eine zweite Chance bekommen.“[/LEFT]

[LEFT]„Dir ist schon klar, dass du kein Wächter bist?“[/LEFT]

[LEFT]„Natürlich~. Aber ich kann ziemlich hartnäckig sein, wenn ich will. Immerhin muss es doch jemanden geben, der dich beschützt, wenn du wiedergeboren wirst, oder nicht?“, lächelte Hakai Luchia entgegen.[/LEFT]

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[LEFT]Die Ältere ließ ihre Augen auf den seinen ruhen, ehe sie sich – leicht lachend – die Tränen aus den Augenwinkeln wischte. „Du bist doch nicht mehr ganz dicht.“[/LEFT]

[LEFT]„Aber es hat dich aufgeheitert. Das genügt mir fürs erste.“, nickte Hakai, zufrieden lächelnd.[/LEFT]

[LEFT]Luchia betrachtete ihn. Er kam zu ihr, weil sie so betrübt wirkte? Diese Tatsache trieb er erneut die Tränen in die Augen, was Hakai sichtlich verwirrte.[/LEFT]

[LEFT]„Was denn!? Schon wieder? Habe ich was falsches gesagt?“, er blinzelte, als die Ältere wieder etwas lachte. Anschließend strahlten ihm glänzende, azurblaue Augen entgegen.[/LEFT]

[LEFT]„Nein, alles bestens.“[/LEFT]

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[LEFT]Hakai schluckte schwer und presste seinen Kiefer kurz aufeinander. Sekunden später zog er Luchia in seine Arme und drückte sie liebevoll an sich. „Du bist eine schlechte Lügnerin.“[/LEFT]

[LEFT]Die Angesprochene lachte verzweifelt und drückte ihr Gesicht etwas an seine Brust.[/LEFT]

[LEFT]„Ich weis.“[/LEFT]

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◦ ~ ◦ ♣ ◦ ~ ◦

 

[LEFT]Luchia zog scharf Sauerstoff in ihre Lungen, während sie an der Wand hinab rutschte. Das Buch immer noch fest an ihre Brust gedrückt. Sie hatte das Gefühl, dass jenes ihr momentan – auf eine skurrile Art – Halt gab.[/LEFT]

[LEFT]Am Boden angekommen, bemerkte sie, wie ihre Sicht immer mehr verschwamm. Sie zog ihre Beine an ihren Oberkörper und umklammerte das Schriftstück noch fester.[/LEFT]

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[LEFT]Diese Erinnerung lag schon so lange zurück und trotzdem konnte sie sich daran erinnern, als sei es gestern gewesen. Es war der letzte Tag, an dem sie sich so ruhig unterhalten konnten. Danach fing es allmählich an, alles drunter und drüber zu gehen. Hakai und sie konnten sich nicht mehr wirklich unterhalten…...und erst als sie im sterben lagen, wurde ihr bewusst, dass sie ihm keine Antwort auf sein ehrliches Geständnis gab. Er musste unwissend sein Leben lassen. Unnötig dazu.[/LEFT]

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[LEFT]Am liebsten hätte sie all diese schmerzvollen Erinnerungen vergessen. Andererseits klammerte sie sich an sie – wie an das Buch in ihren Händen.[/LEFT]

[LEFT]Sie wusste nicht, ob sie lieber wie die Vier ihre Erinnerungen vergessen oder so wie jetzt, alle beisammen hätte. Wie würde sie wohl auf Hakai reagieren, wenn sie nichts von all dem wüsste? Wären die Gefühle dennoch irgendwann wieder die Selben gewesen? Schwer vorstellbar. Schließlich wären die Erinnerungen, welche diese Empfindungen auslösten und stärkten, fort.[/LEFT]

[LEFT]Es war wie ein zweischneidiges Schwert.[/LEFT]

[LEFT]Sowohl positiv, wie auch negativ.[/LEFT]

[LEFT]Wie man es letztlich sah, musste wohl jeder für sich selbst entscheiden.[/LEFT]

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[LEFT]Ein verzweifeltes Lächeln umspielte Luchias Lippen. Für sie selbst traf wohl die positive Variante zu. Durch ihre Erinnerungen wusste sie, was sie dieses Mal besser machen wollte.[/LEFT]

[LEFT]In diesem Leben würde sie niemanden unnötig sterben lassen, wenn sie es verhindern konnte. Auch wenn sie momentan die jüngste Wächterin war und ihr Körper erst vieles wieder lernen musste, was ihr Geist schon lange wusste.[/LEFT]

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[LEFT]„Luchia?“[/LEFT]

[LEFT]Ihre Augen weiteten sich etwas, als sie ihren Namen, von dieser Stimme hörte. Sie hob ihren Blick und sah in das verwirrte Gesicht von Hakai. Einen Augenblick fragte sie sich, ob er den Raum zufällig betrat, oder sie wohl gesucht hatte?[/LEFT]

[LEFT]Dabei fiel ihr auf, dass sie vermutlich dort saß, wie ein Häufchen Elend. Kein Wunder, dass er sie auf diese Weise ansah.[/LEFT]

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[LEFT]Ohne noch etwas zu sagen, ging er plötzlich auf sie zu und kniete sich vor sie. Anschließend strich er sanft mit deinem Daumen über ihre Wange.[/LEFT]

[LEFT]Scheinbar liefen ihr stumme Tränen übers Gesicht, ohne dass sie es bemerkte. Sie richtete ihre azurblauen Augen auf die Dunklen ihres Gegenübers. Jene wirkten gequält. Warum?[/LEFT]

[LEFT]Ein bitteres Lächeln zeichnete Hakais Lippen. Er zog seine Augenbrauen verzweifelt zusammen „Bitte tu mir nicht wieder diesen Blick an. Er verfolgt mich seit jenem Tag in meine schlimmsten Alpträume. Es tut mir so leid, Luchia. Ohne es zu wollen, habe ich dir scheinbar schreckliches angetan. Verzeih mir….ich war wirklich egoistisch.“[/LEFT]

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[LEFT]Luchia sagte nichts und betrachtete ihn lediglich. Seine warme Hand, lag immer noch liebevoll und ruhig an ihrer Wange.[/LEFT]

[LEFT]Sollte sie wirklich noch einmal die Chance bekommen, ein Leben an Hakais Seite führen zu können? Ohne, dass er im nächsten Augenblick wieder verschwand?[/LEFT]

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[LEFT]Die Augen des Älteren wurden größer, als die Jüngere sich auf einmal in seine Arme warf und das Buch polternd zu Boden fiel.[/LEFT]

[LEFT]Luchia krallte ihre Finger in den Stoff von seinem Yukata Oberteil. Ihr Gesicht, fest an seine Brust gedrückt. Aus dem Nichts, fing sie an zu schluchzen – was ihm beinahe das Herz zerriss. Er wusste nicht, dass ihr Schmerz so tief saß.[/LEFT]

[LEFT]Behutsam legte er eine Hand an ihren Hinterkopf und die Andere an ihren Rücken, woraufhin er sie liebevoll, aber fest, an sich zog.[/LEFT]

[LEFT]„Alles wird gut. Ab jetzt beschütze ich dich, ohne zu sterben. Versprochen.“[/LEFT]

[LEFT]Worte, die er gerade so hervor pressen konnte, da er Luchias inneren Schmerz förmlich mitfühlen konnte.[/LEFT]

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[LEFT]Was hatte er nur getan?[/LEFT]

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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  luna4604
2019-02-18T16:13:47+00:00 18.02.2019 17:13
Dies ist auch ein sehr schönes Kapitel!^o^

Besonders gut fand ich die Rückblende. Durch diese hat man die Beziehung zwischen Luchia und Hideki viel besser verstanden. Und sein Liebesgeständnis an Luchia ist wirklich süß!:3

Was ich mich aber noch frage ist: Ist Hedeki eig ein Wächter oder nicht? In seinem früheren Leben war er ja kein Wächter. Aber wieso wurde er mit seinen Erinnerungen wiedergeboren? Und ich hoffe man erfährt irgendwann mal wie es dazu kam, dass Hediki vom Nichts kontrolliert wurde.
Antwort von:  luna4604
18.02.2019 17:18
* Ich bin so dumm... ich meinte Hakai. Ich habe es nicht so mit Namen ^^. Außerdem haben ich Hideki drei mal lunterschiedlich geschrieben... Ich fühle mich gerade echt dumm... Aber kann es sein dass es auch ein Hideki gibt in deine Geschichte? Sonst kann ich mir nicht erklären warum ich diesen Namen geschrieben habe
Antwort von:  Jayle
18.02.2019 17:18
Danke dir <3

Also das mit den Namen üben wir noch mal ;9
Erst gesteht Akaya Luchia seine Liebe und nun geht es um ihre Beziehung mit Hideki x'D
Also der, der Luchia seine Liebe gestanden hat, war Hakai X3

Nichts desto trotz, freut es mich, dass dir diese Szene gefallen hat :3

Ja, auch das wird irgendwann im Laufe der Story noch einmal aufgegriffen ^.^
Antwort von:  Jayle
18.02.2019 17:20
Das nenn ich mal eine synchrone Antwort x'D

Und ja, es gibt ein Hideki. Moes Vater ;)
Antwort von:  luna4604
18.02.2019 17:26
Ja das war es wohl XD

Aber ich hatte schon immer meine Probleme mit Namen. Letzten sollte ich mein Protokoll in des Fach meiner Chemie-Lehrerin legen. Und als ich dann am Lehrerzimmer stand und mich der Lehrer gefragt hat, wer meine Chemielehrerin ist, habe ich einfach den Namen vergessen.... zum Glück war meine Freundin dabei XD. Aber wie gesagt Namen sind nicht meine Stärken.

Und ja ich kann mich wieder erinnern XD.
Antwort von:  Jayle
18.02.2019 17:28
Macht ja nichts, so lange wir wissen, wer gemeint ist x'D
Kommen zum Teil auch echt interessant witzige Dinge bei heraus. xD
Antwort von:  luna4604
18.02.2019 17:35
Das stimmt XD in meiner Version haben bis jetzt Akaya und Hideki Luchia die Liebe Gestanden. Obwohl Hideki eig mit itoe zsm ist und Moe's Vater ist und Akaya eig für Moe vorbestimmt ist. Mal sehen ob es mehr werden XD.
Antwort von:  Jayle
18.02.2019 17:46
Ja, nach dir scheint Luchia echt begehrt zu sein....|D
Antwort von:  luna4604
18.02.2019 17:54
Wie gesagt mal sehen, ob noch mehr Männer Luchia verfallen XD.
Von:  Kuri-muff
2019-01-10T21:28:03+00:00 10.01.2019 22:28
Lieblingszitat XD
„Von wegen. Du wusstest, das wir länger weg sein würden. Außerdem hast du bestimmt nicht grundlos eine siebentägige Reise auf dich genommen. Der Grund ist auch ziemlich eindeutig und gerade panisch im Haus verschwunden~.“

Lieblingsszene -^^-
"Jedoch blieb Akemi diese Tatsache nicht lange verborgen und sie setzte sich kurzerhand auf den Rand der Holzdielen – außerhalb des Hauses – ließ ihre Beine herunter baumeln und zog Kano zu sich herunter. Seinen Kopf, liebevoll, auf ihrem Schoß gebettet.
Er wollte zwar erst rebellieren, doch seine Müdigkeit gewann und er schlief schneller ein, als ihm lieb war.
Akemi belächelte ihn zufrieden und war froh, dass die Sonne gerade im richtigen Winkel stand, sodass sie Kano nicht ins Gesicht schien."
+ Hakais Liebesgeständnis ;)

Yay Hakai ist jetzt auch da :D
Schön, dass wir einen Einblick in die Vergangenheit der Beiden bekommen haben. Ich wünsche ihnen für dieses Leben auf jeden Fall alles gute <3
Antwort von:  Jayle
10.01.2019 22:59
Yay, du hast meine WA - Nachricht gelesen x'D
Wäre schön, wenn du noch dazu schreiben könntest, wer das gesagt hat, weil ich
die Zitate, etc. erst später herausschreiben würde und dann nicht alles noch einmal
danach absuchen möchte xD
Aber dass dieses von Aya ist, weis ich noch xDD

Wirklich zwei schöne Szenen x3
Finden bestimmt ihren Weg in das Buch <3

Ja, das konnte ich mir nicht verkneifen xD
Er musste einfach dazu stoßen - sonst würde ja auch ein wichtiger Charakter fehlen ;9
Von:  Nudelchen
2019-01-05T19:27:45+00:00 05.01.2019 20:27
Das war ein sehr emotionales Kapitel. Luchia tut mir wirklich total Leid. Ich hoffe, diesemal können sie und Hakai beide überleben und zusammenbleiben. Die beiden sind nämlich schon ein schönes Paar und sie haben es verdient glücklich zu werden. Das haben alle Wächter.

Übrigens kann ich gut glauben, dass Kano auf Akemis Schoß gut und friedlich schlafen kann. :D
Antwort von:  Jayle
05.01.2019 20:38
Danke, freut mich, dass es dir gefallen hat x3
Und vor allem, dass Luchias Gefühle scheinbar gut angekommen sind C: Mal sehen, was die Zukunft der Wächter bereit hält ;9

Ja, nicht wahr? 😁😂
Antwort von:  Nudelchen
05.01.2019 20:39
Da bin ich auch mal gespannt!


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