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Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya

Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne
von

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Schicksalsbänder - amarth gwedh

Mit diesen hörbar und unterschwellig sogar fühlbaren, unheimlich anmutenden Worten, die ganz ohne Lyriels Zutun über ihre Lippen geflossen kamen, begannen sich alle drei Frauen in jenem seltsamen und gänzlich unwirklich anmutenden Licht, wie im Traum zu bewegen…
 

...langsam...tranceartig…
 

...ja fast so, als würden sie uralten Schrittabfolgen, eines ihnen gänzlich unbekannten Tanzes und dem darin innewohnenden Ritus folgen. Gewissermaßen einem beängstigenden Automatismus gleich kommend, mit dem sie die Männer, die sich in derlei Dingen ohnehin nicht so gut auskannten gänzlich verwirrten.
 

Schon weil sich alle drei in einer Art von „Sphäre“ aus reinem Licht bewegten und davon so wenig zu bemerken schienen, wie die Anwesenheit der Männer, die sie weiterhin im Verborgenen und zudem mit wachsender Unruhe beobachteten.
 

Ein Umstand der dem kampferprobten Krieger in Thorin ein durch und durch alarmierendes Gefühl der Besorgnis bescherte...ganz besonders, weil ER, die mit tiefer erdgebundener Spannung aufgeladene magische Atmosphäre, die sie alle so plötzlich umgab, als erster der drei Männer ganz real auf seiner nackten Haut in Form einer heftigen Gänsehaut und im Nacken durch das plötzliche, impulsartige Aufstellen seiner feinen Nackenhärchen zu spüren bekam. Diese Art der Wahrnehmung riss sie auf eine beängstigende Weise alle mit sich fort, aber Thorin spürte diese seltsamen Schwingungen der Frauen aus welchen Gründen auch immer am intensivsten.
 

Es waren anziehend sinnliche Bewegungen, der in den eigentümlichen Trancezustand gefallenen Frauen, die geradezu wie magnetisch, auf die vor ihren Blicken immer noch verborgenen Männer wirkten.
 

Es ging eine derart geballt weibliche Anziehungskraft von Lyriel und den anderen beiden Frauen aus, derer sich weder Thorin, noch Kili oder Fili noch sehr viel länger zu entziehen vermochten. Sie mussten sich mit ihrer gesamten zwergisch standhaften Willenskraft dagegen stemmen, um sich diesem sehnsuchtsvollem Drängen, das da so unverhofft und tief aus ihrem Inneren zu kommen schien nicht nachzugeben.
 

Thorin erschrak zutiefst, als er mit wachsendem Entsetzen bemerkte, was Lyriels Ritual das ohne jeden Zweifel wirklich nur für die drei Frauen allein bestimmt gewesen war, mit ihm und den beiden jungen Männern anzurichten begann….er war kaum mehr in der Lage dagegen anzukämpfen.
 

Der sonst so standhafte Zwergenkrieger hatte große Mühe sich und sein an sich gut gewähltes Versteck nicht aus purem männlichen Übermut und lachhaftem „junge Männer Balzgehabe“ zu verraten, das ihn da so überaus drängend und dazu vollkommen unbegreiflich, ja fast schon überfallartig überkam.
 

Er wusste in dieser Hinsicht kaum noch wie ihm geschah...hielt es für Hexerei, denn unter normalen Umständen könnte diese verderbte elbische Zauberei niemals eine solche Macht über ihn erlangen….niemals!
 

Aber mit diesem Problem war er beileibe nicht länger allein, denn auch seine beiden Neffen kämpften ebenso sichtbar darum, nicht unmittelbar aus ihrem Versteck heraus und direkt zu den Frauen hin zu stürzen...die beide mit einem mal ebenso packend begehrlich empfanden, wie er sich selbst wie magnetisch zu „seiner“ Amrâlimê hingezogen fühlte.
 

An sich keine ihm völlig unbekannte Reaktion...aber die plötzliche und gewissermaßen wie aus dem Nichts aufgetauchte Heftigkeit seiner Leidenschaft, die sich in diesem Drängen spiegelte kam ihm nicht natürlich vor...ganz und gar nicht.
 

Hier ging etwas nicht mit rechten Dingen zu...wenigstens das glaubte er noch zu verstehen, auch wenn sich sein für gewöhnlich sonst klarer Verstand langsam aber sicher immer mehr zu verabschieden begann und er nicht wusste, wie lange es noch dauerte, bis ihn diese uralte Form elbischer Magie in einen von ihm völlig unkontrollierten Zustand versetzte, dem er nichts mehr entgegen zu setzen haben würde.
 

Derweil bewegten sich die Frauen vor seinen Augen weiterhin in jenen eigentümlich sinnlichen Bewegungen...es sah aus als würden sie tanzen und doch auch wieder nicht…gewandet in dieses seltsam unwirklich anmutende Licht, das allein von Lyriel auszugehen und alle drei wie in einen Mantel aus magischem Fackelschein einzuhüllen schien.
 

Ihre nackte Haut tauchte ein in tiefem magisch rot goldenem Schein, wo es vorher geisterhaft surreal im Dunkel des Waldes aufgeleuchtet hatte...er sah für einen kurzen Moment überdeutlich, was er in jener Nacht mit ihr auf ihrem gemeinsamen Lager nicht gesehen, wohl aber gespürt hatte...ihre Weiblichkeit war wie eine Offenbarung für ihn...er begriff plötzlich, weshalb man von zwei Hälften eines Ganzen sprach, das sich miteinander zu einer Einheit verband.
 

Es war diese alte Form der Magie von Arda, die sein Volk nicht mehr oder wenn dann völlig anders für sich zu nutzen gelernt hatte...es war das, was sich ganzheitlich zusammen fügen sollte und doch zumeist Äonen weit voneinander getrennt war...Mann und Frau...ganze Völker und Sippen, die sich im Laufe der Jahrtausende einander entfremdet hatten und doch von einem einzigen wahren Kern aus, nämlich ihrem Schöpfer...dem Einen, den sie alle Eru nannten, hätten lernen sollen, was das Wirkliche allen Seins ausmachte.
 

Die Liebe...der Kern alles Schaffens...und Erschaffens, alles dessen was lebendig war...die Liebe zu einer Frau, die neues Leben erschaffen konnte.
 

All das begriff der hohe Zwergenfürst vom einsamen Berg in dem winzigen Bruchteil eines Augenblicks, just als er sie ansah...er verstand...dass es diese Urkraft der Magie seiner Welt war, die ihn und sie durch dieses Ritual aneinander gebunden hatte….vielleicht sogar über den Tod hinaus, denn alles Leben in Arda kam und ging in einem immerwährenden Kreislauf.
 

Selbst die sich für unsterblich haltenden Elben konnten dieser Erkenntnis letzten Endes nicht gänzlich entfliehen.
 

Noch im Augenblick dieser Erkenntnis geschah die Umwandlung der Macht die die Frauen gerufen hatten...sie ließ Thorin im wahrsten Sinne des Wortes sämtliche Nackenhaare sträuben und beileibe nicht nur die allein.
 

Direkt vor seinen Augen und denen seiner beiden Neffen wandelte Lyrêa ihre Gestalt als die entfesselte Urkraft der Erde und des Himmels nach ihr griff urplötzlich für einen kurzen Moment in einen Bären…die riesige Silouhette der Gestaltwandlerin hob sich im Licht unheimlich und beängstigend im Lichtschein der Sphäre ab..ihr wildes Knurren füllte die unnatürliche Stille um sie herum an, wie ein Gefäß...um nur eine Sekunde später über zu sprudeln, was bei ihr in einem Lauten Gebrüll endete, das genauso schnell wieder verstummte, wie es begonnen hatte.
 

Thorin war sich zwar ungleich darüber im Klaren, dass hier mächtige Kräfte der Natur am Werk waren…war aber dennoch nicht in der Lage sie in irgend einer Weise zu deuten...wie gebannt hing sein Blick weiterhin an der jungen Bärin fest...die sich nur Sekunden später wieder in ihre menschliche Gestalt zurück wandelte, so als sei nichts geschehen.
 

Noch im selben Moment in dem die Männer noch immer wie gebannt auf die Szene starrten, die sich da so eindringlich vor ihren Augen abspielte brach Lyriel das Schweigen so plötzlich, dass alle drei Beobachter erschrocken in sich zusammen fuhren.
 

„Ich sehe ihn...ich...ohhhhh...ich kann ihn wirklich sehen“...stammelten die Lippen der elbenblütigen Heilerin verwirrt.
 

Die älteste der drei Frauen war wie von Sinnen.
 

„Ohhhwww...er ist es, ich kann ihn sehen...ich hatte es so gehofft...dass es nicht Feylon ist. Den Göttern sei Dank dafür...du bist es, ich wusste es!“
 

Stammelte sie mit verklärt heiserem Flüsterton, als sie Thorin plötzlich höchstpersönlich vor sich im magisch erhellten Zwielicht unter den Bäumen auftauchen sah, dessen markante Gestalt dazu ganz offenkundig nicht allein ihrer magischen Trance entsprungen sein konnte..
 

...aber ganz gewiss war sie sich dessen dennoch nicht, schon weil sie nicht damit gerechnet hatte ihn überhaupt in irgend einer Weise anzutreffen oder gar zu Gesicht zu bekommen.
 

„Es..es ist..ohh jetzt ist es fort...das Licht, seht nur es ist fort...hmm Thorin bist du das wirklich…oder träume ich das nur...?!“
 

Die elbische Frau wandte sich ihnen entgegen, das eigentümlich klare magische Licht, das in ihren Augen brannte ließ nicht nur Thorin unwillkürlich schaudern…es lag auch an dem seltsamen Klang ihrer Stimme, mit dem sie die anderen beiden Frauen ansprach.
 

„Habt ihr sie etwa auch gesehen...Lyrêa...Tauriel...habt ihr das gespürt? Es war soooo wunderbar..diese Wärme...diese unbändige Kraft!“
 

Lyriel verstummte indessen so rasch, wie sie zu sprechen angesetzt hatte...Thorin sah noch wie das Licht mit einem Mal in ihren Augen erlosch….und dann...dann fiel sie...ohne noch im Ansatz zu bemerken, dass er sie hatte eigentlich hatte auffangen wollen.
 

Indem brach sie bereits bewusstlos in sich zusammen...ebenso wie auch Tauriel oder aber Lyrêa. Der ungemein starke Zauber, den Lyriel da unerlaubt und aus einer amüsanten Laune leichtsinnig gerufen hatte, raubte allen dreien schlagartig die Besinnung.
 

Aber die drei Zwerge sollten mit ihrem offenkundigen Problem nicht länger alleine bleiben.
 

So plötzlich und vollkommen unerwartet lautlos tauchte Legolas auf einmal mitten unter ihnen auf, dass die drei Zwergenmänner die ihn nicht kommen gehört hatten, erschrocken in sich zusammen fuhren.
 

Das schöne Gesicht des Elbenmannes war vor Sorge und Zorn verzerrt und wirkte wie eine unnahbare Maske...er war denkbar aufgebracht. Thorin vermutete indessen zurecht weshalb das so war. Der Zwerg war sich ziemlich sicher, dass er als einziger von ihnen wirklich gänzlich verstanden hatte, was da vor sich ging und vermutlich auch, was die Frauen in ihrem Leichtsinn gewagt hatten.
 

Er schritt demnach hastig, wie ebenso entschlossen ein, noch ehe Thorin oder die anderen beiden jungen Männer eine von ihnen berühren konnte, was sie ohne es selbst zu begreifen zweifellos vor gehabt hatten.
 

„NEIN...bleibt weg von ihnen!
 

Ich sage euch Männer, wenn euch euer Leben lieb ist berührt ihr keine der drei. Zumindest nicht solange dieser Zauber noch so stark wirkt….sie zu berühren wäre absolut tödlich für euch...sterbliche.
 

Die Macht dieses Zaubers würde eure Lebensjahre nahezu gänzlich aufbrauchen...ihr würdet nicht sterben noch eher ihr verstanden hättet wie euch geschieht, wenn ihr sie jetzt berührtet. Nur einem Unsterblichen...einem Elben, kann er nichts anhaben. Wie viele Lebensjahre sie mir durch das Opfer an die Götter auch rauben würde...sie sind unerschöpflich, es spielt demnach keine Rolle.
 

Eure Jahre auf dieser Welt aber sind begrenzt, also hört auf mich und fasst sie besser nicht an, keiner von euch...wenn euch euer Leben lieb ist.
 

Habt ihr mich gehört?
 

Ich werde sie zurück in den Palast bringen lassen, nur mein hoher Vater besitzt genug Weisheit und Erfahrung, mit diesen seltenen und gefährlichen Zaubern und auch die, um ihn zu brechen.
 

Erst dann könnt ihr euch ihnen wieder gefahrlos nähern.
 

Und jetzt geht..geht zurück in eure Kammern und überlasst alles weitere mir, ich werde euch rufen lassen und was immer ihr auch gesehen oder gehört haben mögt...vergesst es, am besten ganz schnell, denn ich nehme an, dass sich keine der drei daran erinnern wird, was hier heute Nacht auf dieser Lichtung geschehen ist.
 

Der zauber wirkt in zwei Richtungen..das war ein gefährliches Spiel auf das sich lyriel da eingelassen hat, ich hätte nicht gedacht das sei dazu überhaupt in der Lage ist...bei ihrem Mischblut..aber offensichtlich habe ich mich getäuscht...so und jetzt geht...es ist besser so.
 

Thorin sah den jungen Elbenfürsten einen Moment lang forschend in die Augen, doch dann nickte er kurz, denn er hatte verstanden.
 

„Kommt Kili..Fili...er hat die Wahrheit gesagt, gehen wir..und vergesst nicht, das war ein Traum...nichts weiter als ein seltsam anmutender wenn auch schöner Traum!“



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