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Airport City

Eine Legende entsteht
von

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Der Bau einer Schmiede

Der Bau einer Schmiede

Am Freitag, den 25.08.2017, gingen die Planungen in Sky City weiter. Die Stadtverordneten hatten sich wie immer um 9:45 Uhr zu einer Sitzung im großen Sitzungssaal zusammengefunden. Es sollte über Kyle Hathaways Antrag zum Bau der geplanten Schnmiede abgestimmt werden. Horace Cassell eröffnete die Sitzung. „Ladies and Gentlemen. Unser langjähriger Investor Kyle Hathaway hat wieder einen Bauantrag eingereicht. Er will eine Schmiede bauen. Gibt es jemanden, der dazu etwas zu sagen hätte?“ Raymond Loxley hob die Hand. „Ich höre, Mr. Loxley.“ „Ein weiterer Handwerksbetrieb wäre nicht schlecht. Denn mit dem Bau des Sägewerks haben sich noch andere Handwerksbetriebe hier angesiedelt. Die Schmiede könnte einen ähnlichen Effekt haben. Und das würde zusätzliches Geld bedeuten, dass wir dann für den Bau des von Miss Pride so vehement gewünschten Tierheimes zur Verfügung hätten.“ „Nimmt dieses Problem denn so Überhand?“ „Bedauerlicherweise ja. Und es wird noch schlimmer. Wenn wir nicht bald was unternehmen, wird die Lage katastrophal. Zum Glück konnte ich Kyle Hathaway davon überzeugen, das Problem schnell anzugehen.“

„Hat sonst noch jemand etwas zu sagen? Denn wenn ich nicht, würde ich gerne zur Abstimmung schreiten. Der Grund, warum ich heute so auf die Tube drücke, ist der, dass in einer Stunde mit der Kiellegung der neuen Fähre begonnen wird. Und die will ich auf keinen Fall verpassen.“

Das Abstimmungsergebnis stand nach 4 Minuten fest. Alle Anwesenden hatten Kyle Hathaways Antrag zugestimmt. Damit war die erste Hürde für den Bau überwunden und der Investor aus Chicago konnte die erforderlichen Genehmigungen beim Bauamt einholen. Diese lagen nach drei Tagen, am 28.08., vor. Die Zeit dazwischen hatte Kyle Hathaway genutzt, um ein Areal für den Standort auszuwählen. Die Parzelle rechts neben Lawrence Xaviers Bike Schmiede war noch frei und wurde vonm Kyle Hathaway mit einem orangenen Fähnchen markiert.

Danach bat er Adriano Benitez um einen Entwurf für das neue Gebäude- Doch der Argentinier war krankheitsbedingt arbeitsunfähig. Der Cousin von Daena Hernandez lag mit einer Blinddarmentzündung im Krankenhaus. Die OP war erst am Samstag erfolgt. Dieser Umstand wurmte Kyle Hathaway. Also blieb nichts anderes übrig, als einen neuen Architekturwettbewerb in Leben zu rufen.

Eine ganze Flut an Bewerbungen mit verschiedenen Entwürfen traf ein. Von den über 160 Bewerbern kamen vier Kandidaten in die engere Wahl. Darunter zwei Frauen. Die eine war Chantal Toussaint aus Chartres in Frankreich. Bei der anderen um Stella Cox aus der Hauptstadt Großbritanniens, London.

Die Maschine, ein Airbus A350-1000 der französischen Fluggesellschaft Air France, landete am Freitag, den 01.09.2017 auf dem Kyle Hathaway International Airport. An Bord 01

waren neben Chantal Toussaint und Stella Cox auch der Spanier Diego del Toro und der Belgier Jaques Cornu. Kyle Hathaway wartete am Ausgang der Gepäckausgabe auf die vier Finalisten.

Der Spanier war eine beeindruckende Erscheinung. Er war 1,98 m groß und hatte einen kräftigen Körperbau. Das ovale Gesicht mit den stechenden grünen Augen verriet Entschlossenheit und Ehrgeiz. Auffällig waren der braune Schnurr- und der markante Kinnbart. Die Haare trug er offen, sodass sie bis zum Halsansatz reichten. Bekleidet war er mit einem dunkelblauen Anzug, einem weißen Hemd, schwarzen Socken und schwarzen Herrenschuhen. Zum Hemd trug er eine schwarz-gold-gestreifte Krawatte.

Jaques Cornu war ein ganz anderes Kaliber. Der Belgier war ein 49 Jahre alter Mann mit einem leichten Bierbauch. Seine weißen Haare waren sehr kurz geschnitten. Seine braunen Augen ruhten in einem runden Gesicht, auf dessen Knubbelriecher eine Brille saß. Bekleidet war der Belgier mit einem schwarzen Anzug, einem weißen Hemd, schwarzen Socken und schwarzen Herrenschuhen. Im Gegensatz zu Diego del Toro trug Jaques Cornu eine Krawatte, deren Muster dem Hemd des englischen Dartspielers Ian „Diamond“ White nachempfunden war. Auffallend waren auch die drei Ohrringe, die der belgische Architekt am rechten Ohr trug.

Chantal Toussaint und Stella Cox hingegen waren zwei richtige Augenweiden. Die Französin war 1,68 m groß und 55 Kg. Auffällig waren auch die prallen Brüste der 21jährigen. Das ovale Gesicht mit den grünen Augen und der grazilen Nase war ebenso ein Hingucker, wies der schlanke, sexy Körper. Auch die sexy Beine passten perfekt zu dieser Schönheit. Ihre schwarzen Haare trug Chantal Toussaint offen, sodass sie bis zu ihren Brüsten reichten. Die Form der Augen verriet Kyle Hathaway, dass sie asiatische Wurzeln hatte. Bekleidet war Chantal mit einem schwarzen, eng anliegenden, Im Brustbereich ausgeschnittenen Trägerkleid, schwarzen halterlosen Nylonstrümpfen und schwarzen High Heels.

Ihre Mitbewerberin aus London war 3 cm kleiner und wog 49 Kilo. Stella Cox hatte ein ovales Gesicht mit braunen Augen. Die 26jährige, 1,65 m große Britin, war, wie Chantal Toussaint mit einer üppigen Oberweite gesegnet. Auch der sexy Körper mit den sexy Beinen war nicht zu verachten. Ihre blonden Haare trug Stella Cox offen, sodass sie bis zu ihren Brüsten reichten. Bekleidet war sie mit einem zweifarbigen Kleid, auf dem am oberen Teil kleine Perlen aufgestickt waren, und schwarzen High Heels.

Um sicher zu gehen, dass die vier Finalteilnehmer nicht untereinander spionierten, wurden sie in verschiedenen Hotels untergebracht. Chantal Toussaint wurde auf Daena Hernandez Yacht „Early Dawn“ einquartiert, weil das Rauschen der Wellen sie inspirierte. Am nächsten Tag präsentierte Diego del Toro der Spanier seinen Entwurf. Das Gebäude war ein wuchtiger Betonklotz mit kleinen Fenstern und kaum Ventilationsanlagen.

Nachdem Diego del Toro seine Ausführungen beendet hatte, sah er in die Runde und 02

wartete auf die Reaktion der Politiker und besonders von Kyle Hathaway. Dieser schüttelte den Kopf. „Entwerfen Sie immer so dominante Gebäude, Mr. Del Toro?“, fragte er dann. Und diese Frage war es, die den Spanier aus dem Konzept brachte. Er zögerte mit der Antwort. „Nicht immer. Aber Sie wollen ja bald mit dem Bau beginnen, Señor Hathaway.“ „Mir ist außerdem aufgefallen, dass es kaum Ventilationsanlagen gibt. Würden Sie mir freundlicherweise sagen warum?“ Diego del Toro rückte seine Krawatte zurecht, ehe er antwortete. „Dafür hat der Platz nicht gereicht. Sehen Sie, in der Schmiede sollen später einmal bis zu sieben Essen gleichzeitig befeuert werden.“ „Mir scheint, Sie haben keine Ahnung, welchen Strapazen Sie die Arbeiter aussetzen, wenn sieben Essen gleichzeitig angefacht werden.“, sagte Kyle Hathaway, ehe er anfügte: „Es tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber Sie sind aus dem Wettbewerb draußen, Mr. del Toro. Ich wünsche Ihnen eine gute Heimreise.“

Als nächstes präsentierte Stella Cox ihren Entwurf. Dieser besaß großzügige Fensterflächen. Auch für eine bessere Luftzirkulation hatte die Britin gesorgt. Allerdings war auch ihr Gebäude zu dominant geworden. Kyle Hathaway wollte es allerdings nostalgischer haben. Damit war auch die Britin aus dem Rennen. Blieben noch Jaques Cornu, der Belgier und Chantal Toussaint, die Französin. Der Belgier kam als nächstes dran. Sein Entwurf war etwas schlcihter gehalten und nicht so dominant wie die beiden Entwürfe davor. Auch hatte er für ausreichend Belüftung gesorgt und die Anzahl der Essen auf eine reduziert. Auch bei den Fenstern hatte Jaques Cornu nicht gegeizt- Allerdings war sein Entwurf zu modern und nicht nach Kyle Hathaways Geschmack.

Als letzte präsentierte Chantal Toussaint ihren Entwurf für die Schmiede. Das Gebäude sollte gemauert werden und große Fenster bekommen. Der Eingang sollte sich in einem Anbau seitlich vom Arbeitsraum befinden. Natürlich durfte auch ein großer Schornstein nicht fehlen. Auch eine überdachte Freifläche war vorgesehen, damit der Schmied im Sommer im freien arbeiten konnte. Kyle Hathaway war zufrieden. Genauso hatte er sich die Schmiede vorgestellt. Chantal Toussaint durfte sich über eine Prämie in Höhe von 50.000 Dollar freuen. Die anderen drei hatten jeweils 20.000 Dollar eingesackt.

Der Entwurf von Chantal Toussaint überstand die Abstimmung ohne nennenswerte Probleme. Und so konnte Kyle Hathaway um 10:00 Uhr den Baggern das Zeichen geben, das mit dem Bau begonnen werden konnte. Die rissen das Erdreich auf und hoben eine 25 m tiefe Grube aus. Danach wurden die Stahlpfeiler ins Erdreich getrieben und mit den geflochtenen Stahlgittern verscheißt. Danach wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete und aushärtete, hatte man auf der Werft mit der Kiellegung der neuen Autofähre begonnen. In der Fertigungshalle wurden die einzelnen Segmente des Schiffes gefertigt.

Um die Mittagszeit war der Zement trocken und komplett ausgehärtet. Die Maurer fingen an, die erste Lage an Backsteinen zu legen und die Lücken mit Zement zu füllen. Danach 03

kam die nächste Lage mit Backsteinen. Auf der Werft hatte der Kran die Bugsektion der neuen Fähre am Haken. Eine Wölbung nach innen kennzeichnete die Bugklappe des Schiffes. Als die Sektion an Ort und Stelle war und eingepasst war, wurde das Stück mit dem Kiel des Schiffes verschweißt. Als nächstes kam ein 28 m langes Rumpfstück, das auch die Brücke beinhaltete. Als auch dieses Bauteil eingepasst war, wurde es mit dem Kiel und der Bugsektion verschweißt.

Auf der Baustelle der Schmiede stand das Gebäude schon bis zur fünften Lage. In einige der Backsteine hatte man Löcher gebohrt, damit die Fenster später fest an ihren Plätzen blieben. Schließlich wurde es Abend und die Sonne begann hinter den Bergen unterzugehen. Auf der Baustelle Schmiede stand das Gebäude bereits im Rohbau. Auf der Werft war der Rumpf der Fähre schon soweit fertig gestellt. Die riesige Heckklappe hing noch am Haken des Krans.

Am nächsten Morgen wurde weitergebaut. Auf der Baustelle der Schmiede hatte man begonnen, die Dachkonstruktion zu fertigen, während man auf der Werft an der Fähre weiterbaute. Zuerst wurde die Heckklappe eingebaut, ehe ein 40 m langes Rumpfstück eingebaut wurde, das den Schornstein enthielt.

Chrissy Fox hatte unterdessen entschieden, den zweiten Kreuzfahrtriesen in Bau zu geben. Das Schiff für die Norwegian Cruise Line sollte ein Schiff der Breakaway Plus-Klasse werden. Diese Schiffe waren 333,6 m lang und waren mit 167.725 BRZ vermessen. Diese schwimmenden Hotels waren 41,40 m breit und hatten einen Tiefgang von 9 Metern. 1.700 Mann Besatzung würden später nötig sein, um das neue Schiff am Laufen zu halten. Die Leistung der beiden Dieselmotoren lag bei 104.419 PS und wurde über zwei Wellen auf zwei Propeller übertragen. Die Dienstgeschwindigkeit des Kreuzfahrtriesen lag bei 22,5 Knoten. Die Schiffe der Breakaway Plus-Klasse waren für 3.900 Passagiere zugelassen.

Auf dem Schiff waren indessen die Glaser am Werk und setzten überall die Scheiben ein und dichteten sie mit Fensterabdichter ab. Auch an der Inneneinrichtung wurde schon gearbeitet. Auf der Brücke waren unterdessen die Elektriker zugange und verlegten die elektrischen Leitungen. Zu guter letzt kam das Dach. Kaum war dies verschweißt kam der Mast mit den ganzen Radaranlagen und den anderen technischen Geräten.

Der Bau der Fähre war den Umweltschützern von „grüne Lunge“ natürlich ein Dorn im Auge. Stieß dieses Schiff doch Unmengen von CO2 aus. Allerdings hatten die kanadischen Betreiber auf umweltfreundliche Antriebstechnologie gesetzt. Außerdem hatte eine in Sky City neu gegründete Reederei ein neues Fahrgastschiff bei der Sky City Ship Building Company bestellt um damit Tagesausflüge nach San Francisco und die umliegenden Städte ermöglichen zu können.

Auf der Baustelle der Schmiede hingegen erlebten die Arbeiter unterdessen eine böse Überraschung. Ein Unbekannter war auf das nicht gedeckte Dach des Gebäudes geklettert und hatte es mit Benzin übergossen. Dann hatte er von einem Hubschrauber aus einen 04

Molotowcocktail auf das Dach geworfen. Der Rohbau brannte sofort lichterloh. Die Arbeiter konnten sich gerade noch ins Freie retten. Die herbeigerufene Polizei und die Feuerwehr konnten den Brand zwar löschen, aber der Dachstuhl war komplett zerstört. Die Ermittlungen ergaben schnell, das Brandstiftung die Ursache des Feuers waren. Auch den Halter des Hubschraubers konnte man ausfindig machen.

Über den Piloten war es dann ein leichtes den Brandstifter ausfindig zu machen. Wie sich herausstellte, hieß er Manuel del Toro und war der jüngere Bruder von Diego del Toro. Offenbar war dieser beleidigt, weil am Ende seine französische Konkurrentin Chantal Toussaint den Zuschlag erhalten hatte, und wollte sich nun dafür rächen.

Manuel del Toro hatte wohl gehofft, dass die Beamten mildernde Umstände walten lassen würden, wenn er ein Geständnis ablegen und umfassend aussagen würde. Doch er hatte sich verkalkuliert. Der junge Spanier wurde wegen Brandstiftung und Sabotage vor Gericht gestellt. Für Richard Attenborough war die Verhandlung eine ganz besondere. Es war seine letzte, bevor er in den wohlverdienten Ruhestand ging. Seine Nachfolgerin stand auch schon fest. Es war Kim Wilde aus Detroit, im US-Bundesstaat Michigan. Sie war vor 2 Monaten von Michigan nach Sky City gezogen.

Nun saß Kim im Publikum und verfolgte aufmerksam das Geschehen im Saal. Manuel del Toro saß auf der Anklagebank. Neben ihm saß sein Verteidiger. Richard Attenborough saß auf seinem Platz am Richterpult, das auf einer Empore befestigt war. Links und rechts saßen seine beiden Assistenten, die Schöffen. In einer Box, die etwas abseits stand, saßen die 12 Geschworenen, die die Jury bildeten. Unter ihnen war auch Chrissie Watkins, die Leiterin von Sky City TV. Richter Attenborough eröffnete die Verhandlung mit den obligatorischen 3 Schlägen seines Holzhämmerchens.

„Ich erkläre die Verhandlung für eröffnet. Manuel del Toro. Ihr werdet der Brandstiftung und der Sabotage beschuldigt. Wie bekennt Ihr euch?“, fragte Richard Attenborough. Erwartungsgemäß antwortete der Spanier mit „Nicht schuldig.“ „Dann möchte ich gerne den ersten Zeugen hören.“, sagte Richard Attenborough. „Die Staatsanwaltschaft ruft Michael McGurke in den Zeugenstand.“

Ein kräftig gebauter Mann mit stechend braunen Augen und markantem Kinn betrat den Raum. Auffällig waren auch seine braunen kurz geschnittenen Haare. Der Hüne nahm Platz. „Sie sind Michael McGurke, Geboren am 10.11.1970 in Dayton, Ohio?“ „Ja, euer Ehren.“ „Was sind Sie von Beruf?“ „Ich bin Schmied.“ „Sie sind mit dem Angeklagten weder verwandt noch verschwägert?“, fragte Richter Attenborough. „Ja, euer Ehren.“ „Dann schildern Sie uns bitte die Ereignisse vom 31. dieses Monats.“

Nachdem der Betreiber der Schmiede seine Erzählung beendet hatte, nahm ihn der Staatsanwalt ins Kreuzverhör. „Und Sie sind sich absolut sicher, dass Sie den Angeklagten im Hubschrauber gesehen haben?“ „Absolut, Sir.“ „Wie haben Sie ihn identifiziert?“ „Als 05

der Hubschrauber abgedreht ist, hat eine Windböe die Kapuze auf der linken Seite etwas zurückgeschlagen. Dadurch konnte ich einen Teil des Gesichts sehen. Mir ist die Narbe aufgefallen, die vom linken Auge die Backe nach unten verläuft. Und der Angeklagte hat genau diese Narbe.“

Der Prozess dauerte vier Tage, ehe Richard Attenborough das Urteil fällte. „Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Der Angeklagte Manuel del Toro wird der Brandstiftung und der Sabotage für schuldig befunden und zu 35 Jahren Haft verurteilt, weil er aus niederen Beweggründen gehandelt hat. Ich bin fast 50 Jahre Richter. Und in dieser Zeit ist mir noch nie ein solch skrupelloses und kaltblütiges Individuum begegnet, wie Sie, Mr. del Toro.“ „Kyle Hathaway hat die Ehre der del Toros befleckt. Ich habe sie mit meiner Tat wieder reingewaschen.“ „Alles Schwachsinn. Führt den Verurteilten ab. Die Verhandlung ist geschlossen.“, sagte Richard Attenborough und schlug mit dem Holzhämmerchen auf die Messingplatte vor ihm.

Auf der Baustelle hatten die Arbeiter begonnen, den abgebrannten Dachstuhl wieder aufzubauen. Doch kaum war der letzte Balken wieder an Ort und Stelle, da flatterte ein von Diego del Toro erwirkter Baustopp für die Schmiede ins Haus. Dieser Baustopp war allerdings vor einem Gericht in Spanien erwirkt worden. Doch Kyle Hathaway ließ sich davon nicht beeindrucken. Er legte Widerspruch vor dem Supreme Court Kaliforniens ein, wo der Baustopp aufgehoben wurde. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Die nächst höhere Instanz in Spanien kassierte das Urteil ein und gab Diego del Toro Recht. Damit war ein Gang an den Supreme Court in Washington D.C. unvermeidlich.

Dort trafen sich Kyle Hathaway und Diego del Toro wieder. Der Spanier bedachte seinen amerikanischen Widersacher mit einem hasserfüllten Blick, als dieser an ihm vorbei in den Gerichtssaal ging. „Das werden Sie noch bitter bereuen, dass Sie mich abgewiesen haben, Señor Hathaway. So wahr ich Diego del Toro heiße.“ „Das werden wir sehen.“ Die Verhandlung wurde von Richterin Sonia Sotomayor geleitet. Der Richterin war es offensichtlich alles andere als Recht, solch eine Lappalie zu verhandeln. Aber es musste nun mal sein. „Ladies and Gentlemen. Wir verhandeln heute die Causa Diego del Toro gegen Hathaway Investment Ltd. Meine Herren, Ihre Plädoyers bitte.“

Nach der Anhörung zogen sich die Richter zur Beratung zurück. Nach 4 Stunden fanden sich alle im großen Saal ein. Richterin Sotomayor wartete ein bisschen mit der Urteilsverkündung, bis sie sicher sein konnte, dass sie wirklich die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden hatte. „Ladies and Gentlemen. Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Der in Spanien verhängte Baustopp ist mit sofortiger Wirkung ungültig. Denn ein spanisches Gericht kann nur nach spanischem Recht urteilen. Urteile, die in Spanien gefällt werden, haben hier in den Vereinigten Staaten keine Gültigkeit. Die Verhandlung ist geschlossen.“

Diego del Toro wurde rot vor Zorn. Mit einem solchen Urteil hatte er nicht gerechnet. Er stand auf und verließ, auf Spanisch fluchend den Gerichtssaal. Als er an Kyle Hathaway 06

Vorbeikam, zog dieser eine Augenbraue nach oben und sagte süffisant: „Das kommt davon, wenn man mehr abbeißt, als man kauen kann.“ „Ach halt die Klappe, Estúpido!”

An der Schmiede konnte zwar weiter gebaut werden, doch das letzte Wort in dieser Angelegenheit war noch nicht gesprochen. Denn nun verhängte der Bürgermeister von Cádiz, der der Familie del Toro nahe stand, ein Einlaufverbot für Handelsschiffe unter amerikanischer Flagge und von amerikanischen Reedereien. Nun schaltete sich das weiße Haus ein. Donald Trump bestellte den spanischen Botschafter ein.

Diesem bildete sich ein Kloß im Hals, als er das Oval Office betrat. Denn kaum war die Tür zu, brüllte der Präsident den spanischen Botschafter an. „WAS BILDET SICH DER BÜRGERMEISTER VON Cádiz EINGENTLICH EIN?“, sagte er. „Bitte, wie meinen?“ „SIE HABEN MICH SEHR WOHL VERSTANDEN, HERR BOTSCHAFTER. WOHER NIMMT SICH DIESER MISTKERL DAS RECHT, SCHIFFEN UNSERER NATION, DAS EINLAUFEN IN DEN HAFEN VON Cádiz ZU VERWEIGERN?“ „Nun, der Bürgermeister von Cádiz steht der Familie del Toro sehr nahe. Sein Sohn Carlos ist mit Mercedes del Toro verheiratet. Ich denke, dass dürfte als Erklärung genügen.“ „WOLLEN SIE ETWA DAMIT ANDEUTEN, DASS DIESE LINKE BAZILLE DER FAMILIE DEL TORO ETWA HÖRIG IST?“ „Bedauerlicherweise ja. Es gibt in ganz Spanien keinen Politiker, der nicht in irgendeiner Weise mit den del Toros verbunden ist.“ „Dann sollte sich Ihr Ministerpräsident klar machen, dass gegen sein Land wirtschaftliche Sanktionen verhängt werden, wenn er das Einlaufverbot nicht innerhalb der nächsten 48 Stunden aufhebt.“, sagte der Präsident.

Die Androhung von Donald Trump zeigte Wirkung. Schon am nächsten Tag lief der erste amerikanische Frachter, die American Fortress, seit 3 Tagen, in denen das Einlaufverbot bestanden hatte, in den Hafen von Cádiz ein. Mercedes del Toro wurde beim Bürgermeister der Stadt vorstellig. „Was hat das alles zu bedeuten?“, fragte sie, als sie ihrem Schwiegervater gegenüber saß. „Die Zentralregierung in Madrid hat per Dekret die Aufhebung des Einlaufverbots für amerikanische Schiffe in unseren Hafen befohlen. Mir sind die Hände gebunden, Mercedes.“ „Wieso fällt uns Madrid in den Rücken? Haben die Herrschaften denn überhaupt keine Cojones?“ „Washington hat Druck gemacht und mit Wirtschaftssanktionen gedroht. Ich überlasse es dir, dir auszumalen, was das für uns bedeutet hätte, wenn Donald Trump ernst gemacht hätte.“ „Keine Chance?“ „Nein, Mercedes. Es sei denn, du legst Wert darauf, dass die spanische Wirtschaft von den Amerikanern zugrunde gerichtet wird.“ „Danke, darauf verzichte ich. Aber wieso hat Donald Trump sich eingemischt? Ich dachte er und Kyle Hathaway sind nicht gerade die besten Freunde.“ „Donald Trump würde sogar über Leichen gehen, um die wirtschaftlichen Interessen Amerikas zu wahren.“

Damit war dieser Streit erledigt. Die Verlierer waren die del Toros. Kyle Hathaway rieb sich unterdessen vergnügt die Hände, denn nun hatte er endgültig freie Bahn. Auf der Baustelle in Sky City war der Dachstuhl wieder aufgebaut und die Dachdecker waren dabei, die 07

Ziegel anzubringen.

Schließlich war auch die Schmiede fertig gestellt. Es war Dienstag der 12.09.2017. Auf der Baustelle hatten sich alle Einwohner der Stadt und die Politiker der Stadt versammelt. Kyle Hathaway und seine Ehefrau Adriana kamen als nächstes. Wer noch fehlte, war Donald Trump. Kyle Hathaway hätte ihn am liebsten ausgeladen, doch Natalia Simmons, wie Natalia Devereaux nach der Hochzeit mit Gene Simmons nun hieß, war der Meinung, dass das nicht so einfach möglich war. „Du wärst fast baden gegangen Kyle.“, hatte sie gesagt. „Wie kommst du denn darauf?“ „Sieh den Tatsachen ins Auge Mann. Donald Trump hat dir deinen Arsch gerettet, als er den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy unter Druck gesetzt hat. Ohne seine Hilfe hätten dich die del Toros gebrochen. Sie hätten es vielleicht nicht sofort geschafft, aber sie hätten dich am Ende doch fertig gemacht.“

Um 12:00 Uhr landete die Airforce One, wie die Maschine des Präsienten der Vereinigten Staaten von Amerika genannt wurde, auf dem Luftwaffenstützpunkt von Sky City. Schließlich traf auch der Präsident auf der ehemaligen Baustelle ein. Begleitet wurde er wie immer von seiner Ehefrau Melania. „Mr. President. Willkommen.“ „Keine Ursache, Mr. Hathaway.“

Schließlich war es dann wieder soweit. Die neue Schmiede wurde feierlich ihrem Element übergeben. Donald Trump hielt wie üblich die erste Rede. „Ladies and Gentlemen. Liebe Bürger. Heute übergeben wir ein neues Gebäude seiner Bestimmung. Es ist die Schmiede, hinter mir. Auch die Schmiedekunst hat bis heute eine bedeutende Funktion. Im Mittelalter fertigten Schmiede die Klingen für die Schwerter der Soldaten und die Lanzenspitzen für die Lanzenträger und Pikeniere. Später im 18. Jahrhundert waren es die Schmiede, die Spitzen für Harpunen der Walfänger geschmiedet haben. Heute gibt es verschiedene Arten der Schmiedekunst, doch am weitesten verbreitet ist die dekorative Schmiedekunst. Ich übergebe feierlich den symbolischen Schlüssel an Michael McGurke, der in dieser Schmiede ab sofort schalten und walten wird.“

Nach der Eröffnung der Schmiede saßen Kyle Hathaway und der Präsdident bei einem Bier auf Kyle Hathaways Yacht beieinander. „Sie haben was gut bei mir, Mr. President.“ „Sie meinen wegen der Geschichte mit den del Toros?“ „Ganz genau. Die Ehefrau meines Assistenten ist der Meinung, dass diese Familie mich irgendwann doch an den Kanthaken gekriegt hätte.“ „Hätte, wäre, wenn, Mr. Hathaway. Fakt ist, die del Toros werden es nicht mehr wagen, irgendetwas gegen amerikanische Unternehmer unternehmen. Sonst zahlt Spanien die Zeche. Und Mariano Rajoy weiß ganz genau, dass er sich das nicht leisten kann.“ „Wie dem auch sei. Ohne ihre Hilfe wäre ich baden gegangen.“ „Halb so wild. Aber wie sehen Ihre weiteren Planungen aus?“ „Ich beabsichtige ein Tierheim zu bauen. Desdemona Pride will die ausgesetzten Tiere von der Straße holen.“ „Eine gute Idee. Sie sind der Investor, Sie entscheiden letzten Endes.“



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