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Airport City

Eine Legende entsteht
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Der Bau des Archivs

Der Bau des Archivs

Am Montag, den 07.08.2017 gingen die Planungen in Sky City weiter. Die Rennstrecke hatte man zu Ehren von Adriana Hathaway, Kyle Hathaways Ehefrau, in Adriana Hathaway International Speedway umbenannt. Doch nun galt es das nächste Bauprojekt in Angriff zu nehmen. Die Leiterin der örtlichen Zeitung, der Sky City Chronicle, Benita Cortez, hatte gegenüber Kyle Hathaway das weitere Fehlen eines Archivs bemängelt. Der Investor aus Chicago hatte umgehend reagiert und einen Antrag für den Bau des Gebäudes eingereicht. Diesem wurde auch statt gegeben. Der nächste Schritt bestand darin, ein geeignetes Areal zu finden. Das Archiv sollte auf einem 55 m² großen Areal 19 Km westlich des Kongresszentrums entstehen.

Auf der Werft war inzwischen das neue Containerschiff fertig gestellt. Wie von HAPAG-LLOYD angekündigt trug das neue Schiff den Namen „SKY CITY EXPRESS“. Taufpatin war keine geringere als die First Lady Melania Trump. Mit den Worten „Ich taufe dich auf den Namen SKY CITY EXPRESS“ warf Melania Trump eine Sektflasche gegen den Bug des Containerriesen, wo sie wie vorgesehen zerbarst. Unter den Klängen der deutschen Nationalhymne wurde das Dock geflutet. Als das Schiff schwamm, wurde es mit Hilfe von Schleppern, die extra aus San Francisco gekommen waren, an den Ausrüstungskai gezogen. Danach wurde mit dem Bau der Autofähre begonnen.

In der Montagehalle wurden derweil die Sektionen für das neue Forschungsschiff gefertigt. Dieser Neubau sollte 129,6 Meter lang und 19,4 Meter breit sein. 200 Mann Besatzung waren später im laufenden Betrieb vorgesehen. Der Tiefgang des neuen Forschungsschiffes sollte 11,7 Meter betragen. Das neue Schiff sollte mit 8.044 Tonnen vermessen sein. Die Maschine sollte 7.300 PS leisten und eine Höchstgeschwindigkeit von 15,5 Knoten ermöglichen.

Vor dem Aufbau, der die Brücke beinhalten sollte, war noch ein Mast vorgesehen. Hinter der Brücke befand sich ein weiterer Aufbau. Mittschiffs und am Heck waren noch zwei Masten angeordnet. Auf dem Dach der Brücke war ein kleinerer Mast zu erkennen. Am achteren Mast waren die beiden Schornsteine zu sehen. Der Rumpf sollte schwarz gestrichen werden. Auf beiden Seiten sollte in großen weißen Buchstaben das Wort RESEARCH zu lesen sein.

Nach der Taufe der Sky City Express trafen sich die Stadtverordneten im großen Sitzungssaal des Rathauses zu einer neuen Sitzung. „Ladies and Gentlemen. Ich darf Sie alle recht herzlich zur heutigen Sitzung begrüßen.“, sagte Horace Cassell. „Was steht denn auf der Tagesordnung? Ich meine, außer der Entscheidung für das weitere Vorgehen.“ „Zuerst einmal würde ich Ihnen gerne von der Schiffstaufe der Sky City Express berichten.“ „Wer war denn Taufpate?“, wollte Desdemona Pride wissen. „Melania Trump, die First Lady.“ „Ich hätte noch eine Frage.“ „Bitte, Mr. Archer?“ Was ist mit unserem begonnenen Verkehrsprojekt? Wird das noch mal weiter verfolgt, oder war es das?“ „Das ist noch nicht abzusehen. Warum 01

fragen Sie?“ „Weil ich eventuell eine Idee hätte, wie man die Einweihung einer Eisenbahnstrecke feiern könnte.“ „Behalten Sie ihre Idee mal im Hinterkopf. Wenn das Projekt Nahverkehr noch einmal aufgenommen wird, dann werden wir diesen Punkt entsprechend berücksichtigen.“ „Ich hätte noch ein Thema, dass ich ansprechen möchte. Besucher aus den größeren Städten lassen gerne ihre Haustiere bei uns zurück. Wir sollten nach dem Sägewerk uns um ein Tierheim kümmern.“, sagte Katrina Moreno. „Hat sonst noch jemand ein Anliegen? Oder können wir über Kyle Hathaways Antrag abstimmen?“

Als keiner der Dezernenten ein Wort sagte, ließ Bürgermeister Horace Cassell zur Abstimmung schreiten. „Sie werden das Prozedere bereits kennen, ich brauche es also nicht noch extra runterleiern.“ Nach 3 Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Die Stadtverordneten hatten dem Antrag von Kyle Hathaway einstimmig zugestimmt. Damit war der Weg für den Bau des Archivs frei.

Kyle Hathaway war auch nicht untätig gewesen, und hatte ein 80 m² großes Areal neben dem Busdepot abgesteckt. Nachdem dieser Schritt erledigt war, bat der Investor aus Chicago Adriano Benitez, den Cousin von Daena Hernandez, einen Entwurf für das neue Gebäude anzufertigen. Umso überraschter war er, als der Argentinier ihm eine Absage erteilte. Auf die erneute Ausschreibung meldete sich Rita Yonkaeva, eine 25 Jahre alte Architektin aus Minsk, der Hauptstadt Weißrusslands.

Am Mittwoch, den 10.08.2017 landete eine Boeing 767 der weißrussischen Fluggesellschaft Belavia Belarusian Airlines auf dem Kyle Hathaway International Airport. An Bord befand sich Rita Yonkaeva. Kyle Hathaway erwartete sie am Ausgang. Als Rita mit ihrem Reisekoffer erschien staunte Mr. Hathaway nicht schlecht. Rita Yonkaeva war 1,69 m groß und hatte einen schlanken, wohl proportionierten Körper mit einer üppigen Oberweite. Die 25jährige trug ihre brünetten Haare offen, sodass sie bis zur Oberkante ihrer Brüste reichten. Das ovale Gesicht mit den braunen Augen und denn sinnlichen Lippen war ebenfalls ein Hingucker, in das sich die etwas breite Nase harmonisch einfügte. Bekleidet war Rita Yonkaeva mit einem blauen Minikleid mit aufgestickten Perlen und schwarzen High Heels.

„Miss Yonkaeva, herzlich Willkommen in Sky City.“ „Ich danke Ihnen, Mr. Hathaway. Ich habe mich im Hotel „Cloud Nine“ eingemietet. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich mich gerne etwas ausruhen.“ Kyle Hathaway rief ein Taxi und brachte Rita Yonkaeva zu ihrem Hotel.

Am nächsten Tag sprach Rita Yonkaeva bei Daena Hernandez vor, die ihr gerne das Atelier zur Verfügung stellte. Die junge Weißrussin machte sich gleich an die Arbeit. Ihr Entwurf sah einen dreistöckigen Betonbau mit großzügigen Fensterflächen vor. Der Haupteingang sollte über eine dreiteilige Treppe erreichbar sein, an die sich auf der rechten Seite eine Rampe anschließen sollte. Auffällig war jedoch der Mittelteil der Treppe, der aus drei Stufen mit einer Breite von 4 Metern bestehen sollte. Die beiden anderen Teile sollten jeweils 10 Stufen haben, die 2 Meter breit waren. Der Vorplatz sollte mit roten Backsteinen ausgelegt 02

werden. Auch Handläufe auf den schmalen Treppen durften nicht fehlen. Als kleines Schmankerl hatte Rita Yonkaeva noch ein paar Blumenkübel eingezeichnet, um den Vorplatz nicht so trist aussehen zu lassen.

Um 16:00 Uhr traf sich Rita mit Kyle Hathaway. Dieser sah sich den Entwurf der 25jährigen an,und nickte. „Sehr gut. Sie haben von meiner Seite grünes Licht.“ Bereits am nächsten Morgen wurde der Entwurf für das Archivgebäude dann den Stadtverordneten vorgestellt. Nachdem Rita Yonkaeva ihre Ausführungen beendet hatte sah sie in die Runde und stellte die obligatorische Frage nach eventuellen Fragen. Da jedoch keiner eine Frage hatte, ließ Horace Cassell zur Abstimmung schreiten. Da jeder der Anwesenden das Prozedere schon kannte, verzichtete Robert Palmers Nachfolger auf weitere Erläuterungen. Das Ergebnis stand schon nach zwei Minuten fest. Der Entwurf für das neue Archivgebäude war einstimmig angenommen worden. Damit war der Weg für den Bau frei.

Nach der Sitzung gab Kyle Hathaway, der dieser beigewohnt hatte, den Baggerführern ein Zeichen, dass sie mit dem Ausheben der Grube für das Archivgebäude anfangen konnten. Diese brachen das Erdreich auf, und begannen, eine 32 Meter tiefe Grube auszuheben. Als dieser Bauschritt erledigt war, wurden die Stahlpfeiler ins Erdreich getrieben und anschließend die Gitter aus Drahtgeflecht angeschweißt. Danach wurde die Grube mit Zement gefüllt.

Und während der Zement aushärtete, wurde auf der Werft an der neuen Fähre gebaut. Der Rumpf war schon zur Hälfte fertig. Ein Kran hievte gerade ein weiteres Modul der Rumpfsektion heran, das von den Arbeitern, die an dem riesigen Schiff arbeiteten, in Empfang genommen und verschweißt wurde.

Um 12:00 Uhr war Mittagspause. Auf der Werft und auf der Baustelle ruhten die Arbeiten. Die Arbeiter aßen etwas oder hörten Radio. Am Kran auf der Werft hing das komplette Achterschiff der Fähre. Auf der Baustelle war der Zement für das Fundament des Archivs komplett ausgehärtet.

Um 12:45 Uhr gingen die Arbeiten weiter. Auf der Baustelle wurden die Segmente für das Gebäude mit den Kran heran gehievt. Wie schon bei früheren Bauprojekten kam zuerst die Rückwand. Nachdem diese abgestützt war, kamen die Seitenwände rechts und links. Danach kam die Stirnwand des Gebäudes. Ein anderer Trupp arbeitete an der Treppe, deren Stufen aus schwarzen Basaltsteinen bestehen sollten.

Auf der Werft war die Fähre schon fast als solche zu erkennen. Die Arbeiter montierten gerade das mächtige Bugvisier. Ein anderer Trupp baute gerade die mächtigen Maschinen ein, die das Schiff später einmal bewegen sollten. Am Kranhaken hing der komplette Brückenaufbau. Ein weiterer Kran hievte gerade die Sektion mit dem Schornstein heran. Ein Trupp aus Technikern verlegte unterdessen die ganzen Leitungen für die Treibstoffversorgung und einen Teil der Leitungen für die Elektrik. 03

Um 16:00 Uhr kam dann das Modul des Achterschiffs. Auf der Brücke wuselten nun die Glaser umher und setzten die Scheiben ein, um sie anschließend abzudichten.

Im Planungsbüro der Werft hatte Kristina Fox entschieden, nach dem Forschungsschiff einen der beiden Kreuzfahrtriesen bauen zu lassen. Die Entscheidung fiel auf das Schiff für die Holland America Line. Dieses Schiff gehörte zur Pinnacle Klasse. Die Schiffe dieser Klasse waren 296 Meter lang und 38 Meter breit. Diese Schiffe waren mit 99.500 BRZ vermessen und waren für 2.660 Passagiere zugelassen. Die Energieversorgung wurde von vier MaK-GenSet-Motoren sichergestellt.

Auf der Baustelle für das Archiv war der erste Teil mit einer Betonplatte abgedeckt worden, in die ein Loch geschnitten worden war. Auch von dem Gebäudeteil darüber stand schon der Torso.Gerade wurde die Betonplatte heran gehievt, als Kyle Hathaway auf der Baustelle erschien. „Lassen Sie alles stehen und liegen und suchen Sie die Unterkünfte auf. Der Wetterdienst hat ein Unwetter mit Windstärke 8 – 9 angekündigt. Sie haben vielleicht noch eine halbe Stunde. Eher weniger.“, sagte er zum Vorarbeiter. „Wir sollten die Betonplatte noch absetzen. Sonst wird durch die Schwingungen, die dadurch entstehen können, der Kran umstürzen.“ „In Ordnung. Aber danach ab in die Unterkünfte.“

Als die Platte an Ort und Stelle war, verließen die Arbeiter die Baustelle des Archivs und zogen sich in ihre Unterkünfte zurück. Auch die Arbeiten an der Fähre wurden eingestellt. Und kaum war auch der letzte Arbeiter in seiner Unterkunft brach das Unwetter über die Stadt herein. Regen fiel in Sturzbächen vom Himmel. Die Sicht betrug sogar weniger als 50 Meter. Ein Grund für die Lotsen im Tower über eine Schließung des Flughafens nachzudenken. Auch der Hafen wurde dicht gemacht.

Doch gerade als man auch den Flughafen schließen wollte kam ein Funkspruch. „Delta Foxtrott 478. Erbitte Landeerlaubnis.“, sagte der Pilot. „Delta Foxtrott 478, hier Sky City Tower. Landung wegen schlechter Sicht nicht ratsam. Ich wiederhole: Landung wegen schlechter Sicht nicht ratsam.“ „Delta Foxtrott 478. Habe verstanden. Leider muss ich bei Ihnen landen. Der Sprit reicht noch für 20 Minuten und ich könnte in zwei Minuten bei Ihnen sein.“ „Delta Foxtrott 478, was für ein Flugzeug fliegen Sie?“ „Eine Beechcraft Baron G58.“ „Delta Foxtrott 478, bleiben Sie auf Empfang.“, sagte der Lotse.

Dann nahm er sein Headset vom Kopf. „Der Typ muss total verrückt sein.“ „Wie kommst du darauf?“ „Die Beech Baron G58 wiegt voll beladen vielleicht 2 bis 2,5 Tonnen. Und wir haben einen Sturm mit Windstärke 9. Das heißt Winde mit einer Geschwindigkeit bis 88 Km/h. Die Maschine wird zum Spielball.“ „Wenn er nur noch für 20 Minuten Treibstoff in seinen Tanks hat, sind wir seine letzte Rettung. Wenn ihm der Sprit ausgeht, muss er die Maschine runter bringen, wo er sich gerade befindet.“ „In Ordnung. Ich werde den Kerl landen lassen.“, sagte der Lotse und setzte sein Headset wieder auf. „Delta Foxtrott 478, hier Sky City Tower. Landerlaubnis erteilt. Ich wiederhole: Landeerlaubnis erteilt. Viel Glück, Sir.“ „Sky City Tower, hier Delta Foxtrott 478. Ich seh schon die Landebahn. Haltet schon mal das 04

Empfangskomitee bereit.“

Nur kurze Zeit später kam die Maschine in Sicht. Der Pilot hatte gerade die Nase des Flugzeugs hochgezogen, als eine Böe das Flugzeug erwischte. Doch der Pilot fing die Maschine ab und brachte sie auf den Boden. Rasch bog er vom Runway ab und rollte zu den Stellplätzen des Terminals. Nach der Landung der Beechcraft wurde der Flughafen endgültig geschlossen. „An alle Flugzeuge auf dieser Frequenz, Flughafen Sky City ist jetzt geschlossen. Ich wiederhole Flughafen geschlossen.“, sagte der Lotse.

Der Sturm dauerte die ganze Nacht über. Und am nächsten Morgen sah man das Ausmaß der Verwüstungen, die das Unwetter hinterlassen hatte. Zum Glück war es wieder glimpflich ausgegangen. Denn die einzigen Meldungen gab es über vollgelaufene Keller und abgebrochene Äste. Auf der Baustelle des Archivs gingen unterdessen die Arbeiten weiter. Zuerst wurde das Gebäude auf Schäden untersucht, doch es waren keine aufgetreten. Als überall alles trocken war, wurde als nächstes die Rückwand der dritten und letzten Etage heran gehievt. Danach kamen die Seitenwände links und rechts. Als letztes kam die Stirnwand. Danach war erst mal eine Zwangspause angesagt, denn der Zement musste erst mal aushärten. Im Erdgeschoss waren unterdessen die Glaser am Werk und setzten die Fensterscheiben ein. Im Keller waren einige Arbeiter dabei, den nackten Boden mit einem nachtblauen Teppich auszulegen. Auch die Elektriker hielten sich noch im Keller auf und verlegten die elektrischen Leitungen und schlossen die Lampen an.

Nachdem das Kellergeschoss geräumt war, kamen die Inneneinrichter und stellten die riesigen Aktenschränke auf. Im Erdgeschoss waren die Glaser mit ihrer Arbeit fertig und hatten sich in den ersten Stock weiter begeben. Nun übernahmen als erstes die Elektriker das Erdgeschoss und verlegten die elektrischen Leitungen und schlossen die Lampen an. Ein anderer Trupp hatte inzwischen die Treppe zum ersten Stock fertig montiert. Diese bestand aus einer gusseisernen Schmiedekonstruktion.

Auf der Werft hatten die Arbeiter die Arbeiten an der Fähre wieder aufgenommen. Am Kranhaken hing die Bugklappe, die später einmal nach oben geklappt ein reibungsloses Be- und Entladen des Schiffes möglich machen sollte. Auch die Heckklappe hing schon am Haken. Ein dritter Kran hievte gerade das Verbindungsstück heran, das zwischen Brücke und Schornstein seinen Platz haben sollte. Auf den Etagen der Fähre wuselten unterdessen die Glaser herum und setzten die Fensterscheiben ein, um sie dann abzudichten.

Auf der Baustelle für das Archiv war der Zement unterdessen ausgehärtet und auf dem letzten Segment des Gebäudes konnte das Dach aufgesetzt werden. Der Kranführer hievte das Teil gerade heran, als ein Hubschrauber neben ihm in den Schwebeflug ging. Das Seitenfenster wurde geöffnet und ein Mann schaute heraus. Vor seinem Mund hielt er ein Megafon. „Stellen Sie sofort die Arbeiten ein!“, sagte er. Doch der Kranführer achtete gar nicht auf ihn. Er war zu sehr darauf konzentriert, die Dachplatte auf den Torso des zweiten Stocks zu setzen. „Hören Sie nicht? Ich habe gesagt, Sie sollen sofort 05

aufhören zu arbeiten.“ Wieder keine Reaktion des Kranführers. Er setzte das Dach ab und wartete, bis die Seile gelöst waren und der Haken frei in der Luft schwebte. „Was ist denn so wichtig, dass ich alles stehen und liegen lassen soll?“ „Ich vertrete die Interessen der Gruppe „grüne Lunge“. Die Mitglieder verlangen, dass nicht weiter gebaut wird.“ „Sagen Sie das nicht mir. Wenden Sie sich an Kyle Hathaway.“ „Warum ausgerechnet an Ihn?“ „Weil er der Bauherr ist.“

Der Hubschrauber drehte ab. „Arschloch!“, knurrte Phil. Der Hubschrauber landete auf dem Platz vor der Baustelle. Kyle Hathaway wartete dort. Der Tür öffnete sich und der Mann stieg aus. Er war 1,75 m groß und hatte einen sportlichen Körperbau. Die braunen Haare hatte er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Seine blauen Augen wurden von einer Brille mit Alugestell geschützt. Bekleidet war er mit einem dunkelblauen Anzug, einem weißen Hemd, schwarzen Herrenschuhen, schwarzen Socken und einer blau-golden gestreiften Krawatte. „Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuchs, Mr. ...“ „Gosling. Percy Gosling. Ich bin Rechtsanwalt bei Gosling & Keene. Und was Ihnen die Ehre meines Besuches verschafft, ist eine Petition die von der Umweltgruppe „Grüne Lunge“ gestartet wurde. Darin werden Sie aufgefordert, den Bau sämtlicher Gebäude einzustellen. Das Gebäude hinter uns eingeschlossen.“ „Mr. Gosling. Ich bin als Investor hier tätig. Ich habe bereits Millionenbeträge in den Bau von Sky City gesteckt. Und jetzt kommen ein paar Umweltfritzen und wollen, dass ich alles stehen und liegen lasse? Wissen die Kerle überhaupt, von was für Summen wir hier reden?“

„Hören Sie, Mr. Hathaway. Meine Auftraggeber, die Umweltschützer, haben für die Petition als Ziel 500.000 Unterschriften angesetzt. Seit gestern haben Sie dieses Ziel erreicht. Wenn Sie sich nicht an die Petition halten, wollen die Mitglieder von „grüne Lunge“ den Gang vor Gericht in Erwägung ziehen.“ „Bitte. Sollen sich ihre Auftraggeber ruhig lächerlich machen. Ich werde die Petition nicht ernst nehmen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.“, sagte Kyle Hathaway und machte auf dem Absatz kehrt.

Der Hubschrauber startete wieder. Auf dem Rückflug rief der Anwalt den Vorsitzenden der Umweltaktivisten an. „Mr. King. Ich bin gerade auf dem Rückweg. Ich habe versucht in Sky City die Arbeiten zu stoppen. Aber ein Mr. Hathaway ist mir in die Parade gefahren. Er wird Ihre Petition ignorieren.“ „Reden wir von Kyle Hathaway?“ „Ja, Sir.“ „Dann gehen wir eben vor Gericht. Mr. Hathaway darf kein einziges Gebäude mehr bauen. Die Folgen für die Umwelt sind jetzt schon nicht abzusehen.“ „Mr. Hathaway scheint keine Angst vor einem Prozess zu haben.“ „Mr. Hathaway ist Geschäftsmann. Für ihn zählt nur der Profit. Alles andere ist ihm egal.“

Auf der Baustelle war inzwischen weiter gearbeitet worden. Im letzten Stockwerk waren nun die Glaser dabei, die Scheiben einzusetzen. Im Stockwerk darunter waren die Elektriker mit ihrer Arbeit fertig geworden und kamen nun nach oben. Im Erdgeschoss hatten die Inneneinrichter das Zepter übernommen und den Teppich verlegt, ehe die riesigen 06

Aktenschränke aufgestellt wurden. Und während man im Erdgeschoss die Aktenschränke aufbaute, war der erste Trupp im ersten Stock und verlegte den Teppich. Denselben nachtblauen wie im Keller und i Erdgeschoss.

Im zweiten Stock wurden nun die elektrischen Leitungen verlegt und die Lampen montiert. Die Glaser hatten ihre Arbeit getan und die Baustelle verlassen. Als die für den Teppich zuständigen Arbeiter kamen, waren auch die Elektriker fertig und hatten die Baustelle verlassen.

Am Dienstag, den 15.08.2017 war dann alles fertig. Das Archiv konnte eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden. Die Fähre war schon etwas früher fertig gestellt worden. Der Betreiber hatte das Schiff auf den Namen „Nova Scotia“ getauft. Auch der Stapellauf war schon erfolgt. Vor dem neuen Gebäude war alles für die Einweihungszeremonie vorbereitet, als Percy Gosling nach Sky City zurückkehrte. Rodney King, der Vorsitzende von „grüne Lunge“ begleitete ihn. Kyle Hathaway und sein Anwalt Benjamin Matlock warteten bereits auf die beiden. „Mr. Hathaway, darf ich Sie mit Rodney King bekannt machen? Er ist der Vorsitzende von „grüne Lunge“.“, sagte der Rechtsanwalt. „Freut mich gar nicht, Sie kennenzulernen, Mr. King.“ „Mich auch nicht. Ich kann Leute wie Sie nämlich nicht leiden.“ „Danke gleichfalls. Sie kennen meinen Firmenanwalt Benjamin Matlock?“ „Natürlich. Und Leute wie ihn kann ich auch nicht ausstehen, weil seines gleichen bei Leuten wie Ihnen auf der Gehaltsliste stehen.“

„Sie wollten mich doch wegen Missachtung Ihrer beknackten Petition vor Gericht stellen. Also, wann geht’s los?“ „Erst nächsten Monat. Einen früheren Termin konnte man uns leider nicht geben.“ „Soll ich jetzt Mitleid mit Ihnen haben?“, fragte Kyle Hathaway sarkastisch. In diesem Moment überflog die Maschine des Präsidenten, die Airforce One die ehemalige Baustelle. „Der Präsident kommt. Mal sehen, was er zu Ihrer lächerlichen Aktion sagt.“ „Hören Sie mir auf mit diesem Tumbmeister. Donald Trump taugt als Politiker keinen Schuss Pulver.“ „Obwohl ich Sie nicht leiden kann, Mr. King, bin ich mit Ihnen ausnahmsweise einer Meinung.“

Schließlich hatten sich alle versammelt, um der feierlichen Eröffnung des Archivs beizuwohnen. Donald Trump hielt eine Rede. „Ladies and Gentlemen. Wir sind hier und heute zusammen gekommen, um das neue Archiv von Sky City seiner rechtmäßigen Bestimmung zuzuführen. Dem Archivieren von Informationen. Seit der Mensch lesen, schreiben und rechnen kann, war es notwendig die verfassten Dokumente für die Nachwelt zu erhalten. In Form von Papyrus im alten Ägypten. Oder wie heute im 21. Jahrhundert mit einem USB-Stick. Mit diesem Gebäude wird die lange Tradition des archivierens auf ein neues Level gehoben.“

Nachdem der Präsident, Horace Cassell und Kyle Hathaway symbolisch das Band zerschnitten hatten, sprachen die beiden miteinander. „Und diese Umweltaktivisten wollen Sie allen ernstes vor Gericht stellen?“ „Bedauerlicherweise ja.“ „Ich habe mit dem 07

Vorsitzenden gesprochen. Es hat den Anschein, dass er von der Materie keine Ahnung hat, und nur wegen seiner rhetorischen Fähigkeiten den Vorsitz inne hat.“ „Wie meinen Sie das, Mr. President?“ „Ist doch ganz einfach. Der Mann kann sich gut ausdrücken und damit gegen Leute, wie uns beide hetzen und stänkern. Und die Leute glauben ihm, sein schwachsinniges Gelaber.“ „Ich lasse mich trotzdem nicht unterkriegen.“ „Darf ich Ihnen eine Frage stellen?“ „Natürlich.“ „Was planen Sie als nächstes?“ „Ein Sägewerk.“ „Ein Betrieb für die Holzindustrie. Jede Wette, das wird Rodney King richtig übel aufstoßen, wenn er das erfährt.“ 08



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