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Airport City

Eine Legende entsteht
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Der Bau eines Billiardcafes

Der Bau eines Billiardcafes
 

Am Montag, den 09.07.2017 gingen die Planungen in Sky City weiter. Kyle Hathaway hatte einen Antrag zum Bau des von ihm geplanten Billiardcafes eingereicht. Um 9:30 Uhr trafen sich die Dezernatsleiter zu einer Sitzung mit Bürgermeister Horace Cassell, um über den Antrag zu beraten. „Ladies and Gentlemen, ich möchte Sie alle zu unserer heutigen Sitzung begrüßen. Mr. Hathaway hat einen Antrag für den Bau des von ihm geplanten Billiardcafes eingereicht. Hat irgendjemand etwas zu sagen?“, sagte Horace Cassell. „Im großen und ganzen gibt es da eigentich nicht viel dazu zu sagen, da die Marschrichtung ja schon vorgegeben ist.“ „Das war jetzt nicht das, was ich gemeint habe. Haben Sie konkrete Vorstellungen, wie das Gebäude aussehen soll?“ „Ich denke, wir sollten Kyle Hathaway freie Hand lassen. Er ist der Bauherr.“ „Hat sonst jemand eine Meinung?“ Desdemona Pride hob ihre Hand. „Wir sollten das Billiardcafe´ von der Fläche etwas großzügiger gestalten, denn dann könnten wir ein Turnier der PDC ausrichten.“ „Aber dafür haben wir doch das Casino.“ „Die PDC trägt ihre Turniere nie in Spielcasinos aus.“ „Ihre Meinung Mr. Loxley?“ „Wir brauchen das Billiardcafe´ als neue Einnahmequelle. Die Werft schreibt noch rote Zahlen und belastet unseren Haushalt. Zugegeben, die Werft ist erst letzte Woche feierlich eingeweiht worden. Aber Aufträge lassen noch auf sich warten.“ „Dann lassen Sie Ihre virtuelle Werbebotschafterin Sam bei den Reedereien vorstellig werden.“

Danach ließ Horace Cassell abstimmen. Als er die üblichen Erläuterungen herunter geleiert hatte, drückte jeder der anwesenden Politiker einen der Knöpfe, die er vor sich hatte. Nach drei Minuten stand das Ergebnis fest. Dem Antrag war einstimmig stattgegeben worden. Nun konnte Kyle Hathaway die für den Bau erforderlichen Genehmigungen einholen. Nach der Sitzung suchte Horace Cassell Kyle Hathaway auf. Er fand ihn auf der Werft. „Guten Morgen Mr. Hathaway.“, sagte Horace Cassell.

„Gleichfalls guten Morgen. Ich nehme an, Sie kommen gerade von der Sitzung.“ „Das stimmt. Ihrem Antrag wurde stattgegeben. Sie können die notwendigen Genehmigungen für den Bau einholen.“ „Es freut mich, das zu hören.“ „Das Gebäude soll etwas großzügiger ausfallen, damit wir die Dartturniere der PDC ausrichten können. Und die würden uns mehr mediale Präsenz bescheren.“ „Mit anderen Worten, es soll wieder ein Protzbunker werden.“ „Ich habe gesagt, großzügiger. Und damit meinte ich die Grundfläche. Wie das Gebäude letztendlich aussehen soll, bestimmen Sie. Ihnen wird schon was einfallen.“

Nach dem Gespräch mit dem Bürgermeister schrieb Kyle Hathaway Adriano Benitez eine E-Mail. Der Argentinier antwortete zwar, doch der Tonfall verriet, dass der Cousin von Daena Hernandez immer noch angefressen war, dass die Politiker im Rathaus von Sky City seinen Entwurf für die Werft abgelehnt hatten. Es bedurfte schon einiger Überredungskunst, dass Adriano Benitez den Auftrag überhaupt annahm.

Am Mittwoch, den 11.07.2017 kam Adriano Benitez nach Sky City. Kyle Hathaway erwartete ihn und dessen Verlobte Patricia Velasquez am Ausgang. „Sind Sie immer noch angefressen, wegen des unglücklichen Ausgangs beim Architekturwettbewerb?“ „Na aber sowas von glaub mir.“ 01

„Ich kann Ihre Enttäuschung nachvollziehen. Ihr Entwurf war mein Favorit. Ich hatte die Fläche extra etwas großzügiger ausgewiesen, damit an mehreren Schiffen gleichzeitig gebaut werden kann.“ „Das ist sehr löblich, aber heutzutage wird überall auf der Welt nur ein Schiff gebaut.“, sagte Patricia Velasquez. „Wie kann ich Ihnen helfen?“ „Ich bräuchte einen Entwurf für ein Billiardcafe´. Bei der Fläche können Sie etwas großzügiger sein.“ „Verstehe. Haben Sie schon einen passenden Standort gefunden?“ „Hatte noch keine Zeit, mich darum zu kümmern.“ „Sehen wir uns das Ganze doch mal aus der Luft an.“, schlug Adriano Benitez vor.

Nach dem Rundflug über die Stadt hatten Kyle Hathaway und Adriano Benitez einen passenden Platz gefunden. Das neue Gebäude sollte links neben dem Zoo entstehen und eine Fläche von 90 m² einnehmen. Der Investor aus Chicago markierte den Standort mit einem orangefarbenen Fähnchen und einem entsprechenden Schild. Unterdessen suchte Adriano Benitez seine Cousine auf und fragte, ob er das Atelier benutzen könnte. „Das brauchst du nicht zu fragen. Du weißt, dass ich dir blind vertraue. Worum geht es?“ „Mr. Hathaway wünscht einen Entwurf für ein Billiardcafe´.“ „Na dann. Mach dich an die Arbeit.“

Adriano Benitez setzte sich im Atelier von Daena Hernandez ans Zeichenbrett und begann einen Entwurf für das neue Gebäude anzufertigen. Der erste Entwurf zeigte einen zweistöckigen Flachbau aus Beton mit mehreren Fenstern. Doch dieser Entwurf miesfiel dem Argentinier. Auch seine Cousine aus Kolumbien schüttelte den Kopf. „Wo ist die von dir so oft betonte Ästhetik? Das hier ist ja schon fast 08/15.“ „Ja, du hast Recht. Das kann ich besser.“ Der zweite Entwurf sah schon besser aus. Denn er bestand aus drei Komplexen und war von der Fensterfläche etwas großzügiger. „Schon besser. Aber irgendwie fehlt noch das gewisse Etwas.“, sagte seine Cousine. Auch Patricia Velasquez war dieser Meinung. „Die Idee mit den drei Gebäudeabschnitten würde ich beibehalten.“, sagte Adriano Benitez. „Keine schlechte Idee. Aber den mittleren Komplex würde ich eher senkrecht anordnen. Und ein dreieckiges Glasdach oben drauf.“

Adriano setzte den Vorschlag seiner Verlobten in eine Zeichnung um, die beiden anderen Gebäudeteile gestaltete er etwas anders. Er ergänzte sie um zwei Vorbauten, die die beiden Eingänge bilden sollten. Am hinteren Vorbau zeichnete Adriano Benitez noch einen Sendemast ein. Die beiden Vorbauten sollten noch in der Mitte einen kleinen Turm mit Panoramadach und einem Glasdach in Form eines halben Ovals bekommen. Vor den Türmen sollte noch ein Bogen aus beigem Sandstein ein weiteres Panoramaglasdach stützen. Die Dächer der beiden anschließenden Gebäudeteile sollten etwas flacher ausfallen. Am linken Gebäudeabschnitt sollten auf der rechten und linken Seite zwei übereinander angeordnete Reihen Statuen stehen.

Diesen Entwurf präsentierte Adriano Benitez zuerst Kyle Hathaway, bevor er ihn den Politikern im Rathaus vorstellte. Als er seine Ausführungen beendet hatte, sah der Architekt aus Buenos Aires in die Runde und fragte: „Gibt es jemanden, der eine Frage zu meinem Entwurf hat?“ Da niemand eine Frage hatte, ließ Bürgermeister Cassell über den Entwurf abstimmen, Nachdem er den Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung das Prozedere erläutert hatte, drückte jeder auf einen der beiden Knöpfe vor ihm. Nach fünf Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Der Entwurf war einstimmig angenommen. 02

Auch die erforderlichen Genehmigungen lagen mittlerweile vor. Damit war der Weg für den Bau des Billiardcafes frei.

Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway rückten die Bagger an und begannen, eine Grube mit einer Fläche von 90 m² und einer Tiefe von 40 m auszuheben. Danach wurden die stabilisierenden Elemente, in Form der Stahlpfeiler und der Gitter aus mit Draht umwickeltem Stahl, die an die Pfeiler angeschweißt wurden. Danach wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während die Grube aufgefüllt wurde, fertigten die Arbeiter die einzelnen Segmente für das Gebäude vor.

Es war Mittag, als der Zement in der Grube und auch der Zement der Segmente komplett trocken und ausgehärtet war. Doch die Bauarbeiter machten gerade Mittagspause. Erst um 12:45 Uhr gingen die Arbeiten weiter. Zuerst kam der Mittelteil, an den sich die beiden Seitenflügel anschlossen. Die Bauarbeiter waren gerade mit dem rechten Seitenflügel fertig, als es dunkel wurde. „Wie viel Tageslicht haben wir noch?“, rief Tom nach oben, wo Phil in seinem Turm saß. „Es ist gerade noch genug, um eine Seitenwand für den linken Gebäudeflügel aufzustellen und zu fixieren. Welche ist egal.“ Tom und Bob befestigten die linke Seitenwand am Haken und Bob gab das Zeichen an Phil, dass dieser das Teil nach oben hievte. Die Kollegen hatten die entsprechende Stelle mit Zement bestrichen, damit das Stück an Ort und Stelle blieb. Phil hatte gerade die Wand abgesetzt, als die Sonne soweit untergegangen war, dass er nicht mehr weiter arbeiten konnte. Tom und Bob lösten das Geschirr und der Haken verschwand wieder in die Höhe. Danach wurden Stützstreben aufgestellt, damit die Seitenwand nicht umkippte.

Am nächsten Morgen gingen die Arbeiten am Billiardcafe´ weiter. Als nächstes kam die Stirnwand. Danach kam die rechte Seitenwand. Im nächsten Bauschritt kam das dreieckige Panoramaglasdach, das auf den Mittelteil des Gebäudekomplexes aufgesetzt wurde. Tom und Bob machten eine Pause, als der Vorarbeiter auf sie zukam. „Hey! Ihr seid hier um zu arbeiten und nicht um zu gaffen.“, sagte er streng. „Wir wissen ja nicht einmal, was jetzt dran kommt.“ „Das haben wir gleich.“ Der Vorarbeiter sah in seinen Notizen nach. „Ah! Der Sendemast soll aufgestellt werden. Das Teil hängt schon am Haken. Also ab mit euch.“ Tom und Bob waren gerade an der Stelle angekommen, als Phil den Haken absenkte. Die beiden Freunde schnappten den tonnenschweren Mast und stellten ihn auf sein Fundament, um ihn anschließend festzuschrauben. Danach kletterten zwei Kollegen auf den Mast und ließen die Spannseile herunter, die von Tom und Bob in Empfang genommen und am Boden verankert wurden.

Währenddessen fertigten die restlichen Bauarbeiter die beiden Türme, die später auf den beiden Seitenflügeln ruhen sollten. Ein weiterer Bautrupp fertigte die beiden Bögen aus beigem Sandstein, die einmal die beiden Glasdächer stützen sollten. Die Türme wurden als erstes fertig und wurden von Phil an Ort und Stelle gehievt und von den Bauarbeitern eingepasst. Danach kamen die Sandsteinbögen an die Reihe. Als diese montiert waren, kamen die beiden Panoramaglasdächer an die Reihe. Der nächste Arbeitsschritt bestand darin, die beiden halbkreisförmigen Glasfenster einzubauen.

Unterdessen war bei der Norwegian Cruise Line, einer in Miami, Florida ansässigen 03

Kreuzfahrtgesellschaft eine E-Mail von Raymond Loxley eingegangen. Frank J. Del Rio öffnete den Anhang. Sofort erschien die virtuelle Werbebotschafterin Sam auf dem Desktop. „Guten Morgen, Mr. Del Rio. Gestatten Sie, dass ich mich kurz vorstelle. Mein Name ist Sam.“ „Guten Morgen Sam. Was verschafft mir die Ehre Ihres so unerwarteten Besuches?“ „Raymond Loxley, der Wirtschaftsdezernent von Sky City hat mich erschaffen.“ „Ganz schön clever. Worin besteht Ihre Aufgabe?“ „Ich wurde als virtuelle Werbebotschafterin konzipiert. Und ich möchte Ihnen nun unsere neue Werft zeigen.“, sagte Sam und deutete mit ihrem linken Zeigefinger auf den entsprechenden Bildausschnitt. Sofort veränderte sich der Bildausschnitt. „Das ist das Gelände der Sky City Ship Building Company. Bisher wurden hier zwei Schiffe gebaut. Das Tauchbasisschiff „American Eagle“ und der Lenkwaffenzerstörer „Harold E. Shear“.“ „Und nun wollen Sie mich dazu überreden, ein Kreuzfahrtschiff in Sky City zu bauen, nehme ich an.“ „Ich will Sie nicht überreden, aber die Werft braucht bald neue Aufträge.“ „Wir haben erst vor kurzem ein neues Schiff in Auftrag gegeben. Es wird auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaut. Es tut mir wirklich leid, Ihnen dieses Mal eine Absage erteilen zu müssen. Aber ich versichere Ihnen, dass die Werft von Sky City einen Auftrag von uns erhält.“ „Ich danke Ihnen für das nette Gespräch.“, sagte Sam und verschwand von der Bildfläche.

Im Carnival House in Southampton, dem Hauptquartier der britischen Cunard Line erhielt Josh Weinstein, der Präsident der Reederei die selbe E-Mail wie sein Kollege von der NCL. Nach einer freundlichen Begrüßung nahm das Gespräch zunächst den selben Verlauf wie vorher bei Frank J. Del Rio. „Ein recht großes Areal. Aber wie kommt es, dass die Werft noch in den roten Zahlen steckt?“, fragte der CEO der Cunard Line die virtuelle Werbebotschafterin von Sky City. „Die Werft hat erst letzte Woche ihren Betrieb aufgenommen. Und außer zwei Aufträgen hat sich noch nicht viel getan. Die Auftragsbücher sind nahezu jungfräulich, wenn Sie verstehen, was ich meine.“ „Ich verstehe sehr gut. Nehmen wir mal an, ich würde mich dazu entschließen, für unsere Flotte ein neues Schiff in Auftrag zu geben und Ihre Werft damit zu beauftragen, wie ginge es dann weiter?“ „Dann hoffe ich, dass noch andere Reedereien sich ebenfalls dazu entschließen. Sehen Sie, die Zusage, die wir von Mr. Del Rio erhalten haben, reicht Raymond Loxley, meinem Schöpfer nicht.“ „Kann ich ihm nicht verdenken. Sagen Sie ihm, ich melde mich morgen früh um 9:00 Uhr Ortszeit in Sky City bei ihm.“ „Das tue ich sehr gerne. Ich wünsche Ihnen einen guten Abend, Mr. Weinstein und noch einen schönen Feierabend.“ „Ich danke Ihnen für dieses angenehme Gespräch. Ein Jammer, dass Sie keine Frau aus Fleisch und Blut sind.“

Am nächsten Morgen klingelte um punkt 9:00 Uhr im Büro des Wirtschaftsdezernenten von Sky City, Raymond Loxley, das Telefon. Am anderen Ende der Leitung war Josh Weinstein, der CEO der Cunard Line. „Guten Morgen, Mr. Loxley.“ „Danke, Mr. Weinstein. Was verschafft mir die Ehre Ihres Anrufs?“ „Ich hatte gestern ein nettes Gespräch mir Ihrer virtuellen Werbebotschafterin Sam. Ich bin noch einmal in mich gegangen und habe mich noch mal mit den anderen Mitgliedern des Vorstands getroffen. Wir haben entschieden, ein neues Schiff zu bauen, das den Namen „Samuel Cunard“ tragen soll. Eine Homage an den Gründer der Reederei.“ „Das freut mich zu hören. Wo soll das Schiff gebaut werden?“ „Wir haben uns für Sky City entschieden.“ „Das sind wirklich gute Nachrichten. Wann können wir mit den Plänen rechnen?“ „Ich kann Ihnen kein genaues Datum nennen. Erst mal 04

müssen wir einen Designer finden, der uns einen Entwurf anfertigt.“ „Ich verstehe. Vielen Dank schon mal.“ „Keine Ursache.“, sagte Josh Weinstein und legte auf.

Während Raymond Loxley mit dem CEO der Cunard telefonierte, ging seine E-Mail mit Sam als Anhang in der Firmenzentrale der Hapag-Lloyd in Hamburg ein. Rolf Habben Jansen, der CEO des deutschen Logistikunternehmens öffnete sie und danach den Anhang. „Guten Abend Herr Jansen. Ich weiß, dass Sie schon Feierabend haben, aber könnten Sie ein paar Minuten Ihrer kostbaren Zeit für mich erübrigen? Mein Name ist übrigens Sam.“ „Ihr Besuch kommt zwar etwas ungelegen, aber ein paar Minuten kann ich schon erübrigen. Worum geht es?“ „Haben Sie schon mal von Sky City gehört?“ „Na sicher. Wenn ich mich richtig erinnere wurde dort doch vor kurzem eine Werft eingeweiht.“ „Das ist korrekt. Aber die Auftragsbücher sind noch weitgehend leer. Und neue Aufträge würden die Werft rentabler machen.“ „Das ist ein stichhaltiges Argument. Unser Budget gibt glücklicherweise einen Neubau her.“ „Das ist doch schon mal eine gute Nachricht. An was für ein Schiff haben Sie gedacht?“ „An ein Containerschiff der Valparaiso Express-Klasse. Und was wäre naheliegender, als das Schiff auf den Namen Sky City Express zu taufen, sollten wir uns für diesen Schritt entscheiden.“ „Letzten Endes ist es Ihre Entscheidung. Aber es wäre eine Ehre für Sky City, wenn ein Schiff den Namen der Stadt trägt.“

Raymond Loxleys kleine Werbeaktion für die Werft hatte Erfolg. Neben der Cunard Line hatten auch die Norwegian Cruise Line und die deutsche Hapag-Lloyd Aufträge für den Bau neuer Schiffe erteilt. Von einer norwegischen Ölgesellschaft kam der Auftrag zum Bau eines Tankers, der zugleich auch als Eisbrecher eingesetzt werden konnte. Eine kanadische Umweltorganisation hatte bei der Sky City Ship Building Company ein Forschungsschiff bestellt. Auch von der Holland America Line war ein Auftrag zum Bau eines Schiffes eingegangen. Auch von einer neu gegründeten kanadischen Fährgesellschaft kamen zwei Aufträge. Einer für einen Katamaran und ein zweiter für eine Autofähre.

Den ersten Schiffsneubau gab die Cunard Line in Auftrag. Das neue Schiff sollte 225 m lang und 30,4 m breit werden. Der Tiefgang sollte bei 7 Metern liegen und die Verdrängung bei 54.310 Tonnen. 150 Mann Besatzung sollten die Samuel Cunard später am Laufen halten. Der Antrieb des neuen Schiffes sollte dieselmechanisch sein. Vier Dieselmotoren, die auf der finnischen Wertsilä-Werft gebaut worden waren, vom Typ Wertsilä 12V46D mit jeweils 12.600 Kw leisteten gemeinsam 68.525 PS. Das neue Kreuzfahrtschiff sollte maximal 28,5 Knoten laufen und 2.850 Passagieren Platz bieten.

Der Rumpf des neuen Kreuzfhartschiffes sollte am Bug etwas windschnittiger geformt sein, um einen besseren Reibungswiderstand zu erreichen. Auffällig war der Swimmingpool, der auf em Vorschiff unterhalb der Brücke angebracht werden sollte. Mittschiffs waren an Backbord und Steuerbord jeweils drei große Rettungsboote vorgesehen. Auf dem Dach waren über der Brücke der Samuel Cunard das Radar und die anderen technischen Anlagen vorgesehen, während der Schornstein des Kreuzfahrtschiffes eher achtern am Heck zu finden war. Die Kommandobrücke des neuen Kreuzfahrtriesen war mit einer großzügigen Fensterfront verglast. Der Rumpf bildete vorne an der Spitze unter Wasser einen Wulst, während das Heck im oberen Bereich schräg abfiel, unten jedoch wieder gerade verlief. In die Wände waren mehrere Fenster eingelassen. An den Seitenwänden des Schiffes 05

sollten mehrere Fenster zahlenden Passagieren einen Panomramablick von ihren Kabinen aus auf das Meer gewähren.

Auf der Baustelle des Billiardcafes war das Gebäude mittlerweile fertiggestellt. Nun wurde mit dem Einrichten des Gebäudes begonnen. Ein roter Teppich wurde in allen Räumen verlegt. In den beiden äußeren Gebäudeteilen wurden Billiard- und Snookertische aufgestellt. Während im mittleren Gebäudekomplex eine Bühne aufgestellt wurde, auf der die Dartturniere der PDC stattfinden sollten. An den Decken wurden Kronleuchter im viktorianischen Stil aufgehängt.

Dann war es soweit. Das Billiardcafe´ war fertig. Donald Trump kam wieder nach Sky City. Bei einem Rundgang sah er den Rumpf des neuen Kreuzfahrtschiffes für Cunard auf der Helling liegen. „Ein neues Schiff?“, fragte er Kyle Hathaway. „Ja. Es ist für die Cunard Line. Das Schiff soll den Namen des Firmengründers, Samuel Cunard, tragen.“ „Samuel Cunard war kein Amerikaner.“ „Nein. Er war Kanadier.“ „Na ja, ist ja auch egal. Konnten noch weitere Aufträge für die Werft an Land gezogen werden?“ „Ja. Raymond Loxley, der Wirtschaftsdezernent der Stadt konnte noch den Auftrag für ein Containerschiff der Valparaiso-Express-Klasse der HAPAG-LLOYD an Land ziehen. Eine norwegische Ölgesellschaft hat einen Tanker mit der Eisklasse 1A Super in Auftrag gegeben. Auch von der Norwegian Cruise Line kam ein Auftrag. Eine Umweltorganisation aus Kanada hat ein Forschungsschiff bestellt und eine neu gegründete kanadische Fährgesellschaft einen Katamaran und eine Autofähre.“ „Das hört sich gut an. Aber die Aufträge der Norweger und der Deutschen sind mir ein Dorn im Auge. Ich versuche amerikanische Interessen zu vertreten.“ „Das ist auch der Grund, warum ich Ihre Politik nicht besonders mag.“

Schließlich war man an der Baustelle angekommen. Ein rotes Band versperrte symbolisch den Weg zum Eingang. Mit einer goldenen Schere zerschnitten Bürgermeister Horace Cassell, Kyle Hathaway und US-Präsident Trump dieses Band. Danach machte der Präsident der Vereinigten Staaten einen Rundgang durch das Gebäude selbst. Im Hauptkomplex bestaunte er die riesige Tribüne. „Wofür ist diese Tribüne eigentlich?“, fragte er Kyle Hathaway. „Mr. Cassell wollte einen Raum für die Ausrichtung von Dartturnieren der Professional Darts Cooperation, PDC.“ „Nicht schlecht. Aber leider spielt kein US-Amerikaner bei der PDC. Wir sind wohl nicht gut genug.“ „Das ändert sich vielleicht.“

Nach dem Rundgang hielt Donald Trump eine kleine Rede. „Ladies and Gentlemen. Liebe Gäste. In den 1840er Jahren wurde hier in Amerika das Billard erfunden. Mit der Eröffnung des neuen Billiardcafes wird diese ruhmreiche Tradition fortgesetzt.“

Später sprachen Donald Trump und Kyle Hathaway miteinander. „Was planen Sie als nächstes?“, fragte der Präsident. „Die Einwohner wünschen sich eine Rennstrecke.“ „Gute Idee. Und was planen Sie sonst noch?“ „Die Stadtverordneten wünschen sich ein Archiv.“ „Macht Sinn.“ „Und was ist Ihr nächstes Projekt, das Sie gerne umsetzen möchten?“ „Ich wollte einen neuen Handwerksbetrieb hier ansiedeln. Nein, eigentlich sogar zwei.“ „Und was sind das für Betriebe?“ „Eine Schmiede und ein Sägewerk.“ Donald Trump nickte anerkennend. „Das ist eine gute Idee. Und das bringt mich auf eine weitere Idee.“ „Welche wäre das, Mr. President?“ „Man könnte doch gefällte Bäume wieder aufforsten.“ 06

„Und das sagen ausgerechnet Sie, der den Klimawandel doch so hartnäckig leugnet.“ 07



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