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Airport City

Eine Legende entsteht
von

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Der Ausbau des öffentlichen Personenverkehrs

Der Ausbau des oeffentlichen Personenverkehrs
 

Am 22.07.2015 trafen sich die Stadtverordneten zur nächsten Sitzung. Man diskutierte den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. Allen beteiligten war klar, dass man dieses Problem als nächstes in Angriff nehmen musste, da die Straßen des Öfteren verstopft waren und sich schon der eine oder andere Stau gebildet hatte. Dies hatte zur Folge, dass die Einwohner der Stadt morgens genervt auf die Arbeit kamen, auch die Feinstaub-Emissionen hatten schon sehr oft kritische Werte erreicht. „Nun Mr. Loxley, was sagen unsere Finanzen?“ „Wir haben ein Plus in Höhe von 15.000 US-$. Aber ein gut ausgebauter öffentlicher Personennahverkehr würde diesen Überschuss schnell aufbrauchen. Ich sage das nicht gern, aber im Moment können wir uns nur zwei Projekte leisten. Die kostengünstigsten Modelle sind Straßen-und U-Bahnen. Den Flughafen sollten wir zu einem Knotenpunkt für S- und U-Bahnen und Busse ausbauen.“ „Nun gut. Mr. Nixon, was meinen Sie?“ „Ein bisschen enttäuscht bin ich schon. Aber zwei Projekte sind besser als gar nichts. Was den Ausbau des Flughafens als Verkehrsknotenpunkt angeht, stimme ich mit Mr. Loxley überein. Ich würde als erstes ein Straßenbahnnetz aufbauen, danach sollte ein U-Bahnnetz folgen. Wie es dann weitergeht sollten wir noch einmal in einer gesonderten Sitzung beraten.“
 

„Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Ich denke, so sollten wir anfangen. Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut. Wir sollten noch zwei oder drei weitere Geschäfte hier ansiedeln. Ein alter Freund meiner Familie kennt sich mit Tee aus und ist Teehändler von Beruf. Er ist Japaner und heißt Toshiro Tahira. Seine Familie betreibt seit Generationen ein Teehaus in Sapporo. Toshiro hat das Pech, das Nesthäkchen der Familie zu sein. Was bedeutet, dass er das Teehaus nicht erben wird, solange seine älteren Geschwister noch leben. Wir sollten ihm die Chance bieten, sich hier anzusiedeln und sich selbständig zu machen.“ „Eine gute Idee. Hat sonst noch jemand Vorschläge?“
 

Als sich keiner meldete sagte Robert Palmer: „Nun gut. Wenn keiner mehr Vorschläge hat, dann sollten wir zumindest über den Vorschlag von Mr. Cassell abstimmen. Wer ist dafür?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keine Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier hob keiner die Hand. „Nun, dann ist das beschlossen. Ich werde Mr. Hathaway informieren.“
 

Nach der Sitzung suchte der Bürgermeister Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Luigi Canavaro. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich?“ „Für Sie immer. Setzen Sie sich.“ „Ich komme gerade von der Sitzung. Mr. Loxley meint, dass wir uns im Moment keinen voll ausgebauten Personennahverkehr leisten können.“ „Verstehe. Was sagt denn der Verkehrsdezernent?“ „Mr. Nixon schlägt vor, zuerst ein Straßenbahn- und dann ein U-Bahnnetz aufzubauen. Danach will er in einer weiteren Sitzung über das weitere Vorgehen beraten.“ „Ist auch nachvollziehbar. Mich würde aber interessieren, wie Sie sich einen gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr vorstellen.“ „Ich hatte nicht nur an Straßen- und U-Bahn gedacht, sondern auch an Busse und S-Bahnen.“
 

„An und für sich eine gute Idee. Aber ich habe berechtigte Zweifel ob wir wirklich die S-Bahn brauchen. Sehen Sie, die S-Bahn dient im Prinzip dazu, die größeren Städte mit dem Umland zu verbinden. Und da Sky City ja noch nicht mal über einen Anschluss an die Eisenbahn verfügt, macht eine S-Bahn-Verbindung wenig Sinn. Was aber die Busse angeht, stimme ich Ihnen zu. Was ist denn sonst noch geplant?“ „Mr. Cassell hat vorgeschlagen ein 01

Teehaus hier anzusiedeln. Ein Freund seiner Familie, dessen Familie in Sapporo ein solches Teehaus betreibt, Toshiro Tahira, ist in der Erbfolge nur die Nummer drei. Wenn wir ihn dazu überreden können herzukommen, wäre das eine Gelegenheit, die für beide Seiten von Vorteil ist. Außerdem haben wir ja noch einen Gründerwettbewerb ins Leben zu rufen, dessen Gewinner von Javier Hernandez finanzielle Starthilfe bekommt.“ „Ich hätte auch einen alten Kumpel an der Hand. Der Mann ist Bike-Bauer. Das heißt er baut Motorräder. Er hat bei einer der renommiertesten Bike-Schmieden hier in den USA gelernt. Bei Orange County Choppers. Er sieht dem alten Teutul zum Verwechseln ähnlich.“ „Hat Ihr Kumpel auch einen Namen?“ „Er heißt Lawrence Xavier.“
 

Nach dem Gespräch mit Robert Palmer fuhr Kyle Hathaway zum Industriepark, wie er das Areal mit den beiden Werken genannt hatte. Er markierte mit Fähnchen die Standorte der Haltestellen für Busse, Straßen- und U-Bahnen. Für jede Strecke benutzte Kyle Hathaway eine andere Farbe. Rot war für die Straßenbahnen, dunkelblau für die Busse und violett für die U-Bahnen.
 

Die Straßenbahntrassen führte Kyle Hathaway zu verschiedenen Punkten in der Stadt, die er mit Nummern versah, die die verschiedenen Straßenbahnlinien bilden sollten. Linie 1 verlief vom Rathaus zum Industriepark, Linie 2 vom Aquapark zum Flughafen, Linie 3 verlief vom Sky City Memorial Hospital zum Gerichtsgebäude, eine vierte Linie verband die Universität mit der Wetterstation. Linie Nummer 5 verlief vom 3-Sterne-Hotel zum Gefängnis. Am Autohaus Rosemeyer trafen sich alle Linien. Eine weitere Linie sollte zum Museumspark führen, wie Kyle Hathaway, das Areal mit den beiden Museen genannt hatte.
 

Das U-Bahn-Netz wurde nach demselben Prinzip aufgebaut. Linie 1 verband den Flughafen mit dem Industriepark, Linie 2 das Müllkraftwerk mit dem Postamt, Linie 3 führte von der Schule zum TV-Sender. Linie Nummer 4 sollte die Kläranlage mit dem Zeitungsgebäude verbinden. Eine weitere Linie sollte vom Kindergarten zum Rathaus führen.
 

Der nächste Schritt bestand darin, die Standorte für die Depots festzulegen. Der Platz für das erste Depot wurde in der Nähe des Terminals abgesteckt und umfasste ein 90 m2 großes Grundstück und war für U-Bahnen vorgesehen. Dieses Depot sollte Platz für 16 Fahrzeuge bieten. Das zweite Depot wollte Kyle Hathaway in der Nähe des Industrieparks errichten. Dieses Depot sollte für 16 Straßenbahnen ausgelegt sein.
 

Vor dem Terminal hatten die Arbeiter bereits damit begonnen, die Haltebuchten für die Busse zu markieren. Das Areal für das Busdepot steckte Kyle Hathaway auch gleich mit ab. Es war auch 90 m2 groß und das Depot sollte 16 Busse beherbergen.
 

Der nächste Bauschritt sah das Verlegen der Gleise für die Straßenbahn vor. Doch bevor damit begonnen wurde, begannen die Bagger auf ein Zeichen von Kyle Hathaway zwei 17 m tiefe Gruben für die Haltepunkte für Straßen- und U-Bahn auszuheben. Zusätzlich wurde auf der U-Bahn-Strecke ein Loch mit einem Gefälle von 10% gegraben. Und während sich der Tunnelbohrer seinen Weg unter die Erde bahnte, wurden die Fundamente für die Haltestellen gegründet. Als die Stahlpfeiler standen und die Drahtgerüste eingezogen waren, wurden die Gruben mit Zement gefüllt.
 

Und während der Zement trocknete, wurde in einem Abstand von 3 m die 02

Schwellen gelegt, die Kyle Hathaway in weiser Voraussicht schon im Mai bestellt hatte. Danach wurden die Gleise verlegt. Wo die Straße verlief, wurden Rillen in den Straßenbelag getrieben, damit die Gleise verlegt werden konnten.
 

Danach wurden die Masten für den Fahrdraht aufgestellt. In einem Abstand von 15 m wurde auf jeder Seite der Gleise ein Mast aufgestellt. Danach wurde ein Kraftwerk gebaut, das die Stromversorgung für Straßen- und U-Bahnen sicherstellen sollte. Inzwischen hatte der Tunnelbohrer seine vorgesehene Bohrtiefe erreicht und ging in die Horizontale, um den U-Bahn-Tunnel weiter zu graben. Das gegrabene Loch wurde durch Betonröhren mit einer Dicke von 29 m und einem Durchmesser von 29 m abgestützt, damit später den Fahrgästen buchstäblich nicht die Decke auf den Kopf fiel.
 

In der Zwischenzeit hatte Kyle Hathaway am Autohaus von Bernd Rosemeyer den Bürgersteig mit rosa Kreide markiert. Mit weißer Kreide schrieb er „HP Autohaus Rosemeyer“ daneben. Genauso verfuhr er mit der Bank, dem Funkhaus, der Feuerwehr, dem Luftschiffstandort und einem bisher noch nicht genutzten Areal.
 

Der nächste Schritt bestand in der Errichtung der Depots. Adriano Benitez hatte bereits einen Entwurf für das Straßenbahndepot angefertigt. Der Entwurf war eine Stahl-Glas-Konstruktion, die in vier separate Abschnitte unterteilt war, die durch jeweils eine Stahlstrebe voneinander getrennt waren. Das Gebäude sah wie der oberste Teil eines Kreises aus.
 

Inzwischen waren die Arbeiten am U-Bahn-Tunnel ein gutes Stück voran gekommen. Dieser reichte nun bis zum Terminal des Flughafens. Dort hatte man angefangen, den Bau der U-Bahn-Station vorzubereiten. Ein Bautrupp hatte in einer Ausbuchtung des Tunnels einen Bahnsteig angelegt, während ein zweiter Trupp die Gleise verlegte.
 

Als am Abend die Sonne unterging und die Sirene den Feierabend ankündigte, war das Straßenbahnnetz bereits vollständig, während das U-Bahn-Netz nur zwischen Industriepark und Flughafen verlief. Die Grube für das Straßenbahndepot war bereits ausgehoben. Doch noch war der Entwurf für das Depot noch nicht von den Stadtverordneten abgesegnet.
 

Am Donnerstag, den 23.07.2015, um 08:00 Uhr morgens hatten sich die Politiker im Sitzungssaal des Rathauses zu einer weiteren Sitzung zusammengefunden. Adriano Benitez präsentierte gerade den Entwurf für das Straßenbahndepot. Als er fertig war, sah er in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu diesem Entwurf?“ Als sich niemand meldete sagte Robert Palmer: „Nun gut. Da niemand eine Frage hat sollten wir zur Abstimmung kommen. Wenn jemand noch etwas sagen will, dann bitte jetzt.“ Keiner hatte etwas zu sagen. „Gut. Dann stimmen wir ab. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier hob keiner die Hand. „In Ordnung. Dann können wir das erste Depot bauen.“
 

„Ich habe noch einen Entwurf für die Haltestellen mitgebracht. Den ich Ihnen gerne vorstellen möchte.“, sagte Adriano Benitez. „Bitte. Wir sind sehr gespannt.“ Danach präsentierte der Cousin von Daena Hernandez seinen Entwurf. Dieser war ein Glashäuschen das durch Stahlpfosten gestützt wurde. „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Habe nichts dran auszusetzen.“ „Hat sonst noch irgendjemand etwas zu dem Entwurf zu sagen?“ Keiner meldete sich zu Wort. „Ich denke, dann können wir abstimmen. Wer ist für den Entwurf?“ 03

Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Meldung. „Nun gut. Dann können wir auch dieses Problem angehen. Sagen Sie Mr. Hathaway, dass er mit dem Bau weitermachen kann.“ „Mach ich.“
 

Nach der Sitzung traf sich Adriano Benitez mit Kyle Hathaway in dessen Hotelsuite. „Ich komme gerade von der Sitzung. Die Politiker haben meinen Entwurf für das Straßenbahndepot abgenickt. Und nicht nur das. Auch mein Entwurf für die Haltestellenhäuschen ist angenommen worden.“ „Na das sind doch erfreuliche Nachrichten. Aber eins nach dem anderen. Erst mal kommt das Straßenbahndepot dran.“
 

Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway fingen die Bagger an 500 m von der Endhaltestelle entfernt den Erdboden aufzureißen. Sie hoben eine 22 m tiefe Grube aus. Danach kamen die Stahlpfeiler für das Fundament, dann die Drahtgitter. Als diese beiden Bauschritte erledigt waren, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während dieser trocknete, schweißten die Arbeiter die Wandsegmente und die Stahltrenner zusammen.
 

Als der Zement trocken war, hievte Phil der Kranführer das erste Teil heran. Es war die linke Seitenwand. Tom und Bob passten sie ein und fixierten sie anschließend. Danach kam die Rückwand. Als diese eingepasst und fixiert war, wurde sie mit der linken Seitenwand verschweißt. Danach wurden erst mal acht Rillen ins Fundament geschnitten um die Gleise verlegen zu können. Danach kam der erste Stahlträger an die Reihe. Danach wurden die nächsten acht Rillen in die Betondecke gefräst, ehe der nächste Stahlträger aufgestellt wurde. Genauso wurde auch mit der zweiten Hälfte des Depots verfahren, ehe dann zum Schluss die rechte Seitenwand eingepasst, fixiert und mit der Rückwand verschweißt wurde. Danach hievte Phil das tonnenschwere Stahldach an seinen Platz, wo es von Tom und Bob eingepasst und fixiert wurde. Zu guter letzt wurde das ganze verschweißt.
 

Danach rückten die Glaser an. Zuerst war das Dach dran, danach die Fenster der Seitenwände und am Schluss wurde die Rückwand verglast. Und während die Glaser den Rohbau verglasten, verlegten die Gleisarbeiter auf dem Außengelände die Gleise und Weichen.
 

Als die Glaser fertig waren, wurden die Gleise in das Depot verlegt und in den dafür vorgesehenen Rillen platziert. Auch die Oberleitung war von der Endhaltestelle der Linie 1 zum Depot weitergeführt worden. Nun wurde der Fahrdraht bis ins Depot geführt. Vom Depot aus wurden Abzweige zu den Endhaltestellen der anderen Straßenbahnlinien geführt. Als nächstes wurde die Oberleitung die Abzweige entlang geführt und die Lücke im Fahrdraht geschlossen.
 

Auch der Bau des U-Bahn-Tunnels ging voran. 5 Kilometer vom Bahnsteig des Haltepunkts „Sky City Airport“ wurde ein Abzweig gelegt, der zum Rathaus führte. Von dort aus wurde ein weiterer Abzweig gelegt, der zum Postamt führte. Vom Haupttunnel aus, auf dem die Linie U1 den Flughafen mit dem Industriepark verband, wurde 2 Kilometer vom Haltepunkt des Flughafens entfernt, ein weiterer Abzweig gelegt, der zum Verlagshaus der Sky City Chronicle führte. Von dort aus kam der Abzweig zur Kläranlage.
 

Und während die Bauarbeiten am U-Bahn-Tunnel weitergingen, saß Adriano Benitez im Atelier seiner Cousine und zeichnete einen Entwurf für ein Teehaus im japanischen Stil. 04

Der Entwurf war ein Backsteingebäude, das eine dreiteilige Fensterfront aufwies. Das Dach wurde mit Tonziegeln gestaltet und war an den Seiten gebogen. An den Stirnseiten war eine weitere Dachkonstruktion vorgesehen, die Schatten spenden sollte. Der Eingangsbereich sollte über einen Holzsteg verlaufen, der an einem kleinen Teich verlief. Diesen Entwurf präsentierte er um 10:00 Uhr in einer weiteren Sitzung, bei der die Politiker dem Entwurf für ein neues Geschäft zustimmten.
 

In der Zwischenzeit hatte Kyle Hathaway eine Bestellung für 16 Straßenbahntriebwagen aufgegeben. Bei der Firma Bombardier in Toronto bestellte er 4 Triebwagen vom Typ Cityrunner, 4 Triebwagen vom Typ Flexity 2 und 4 Triebwagender Serie S. Bei Siemens Rail Systems 4 Triebwagen vom Typ ULF-B.
 

Kaum waren die Bestellungen aufgegeben, klopfte es an der Tür von Kyle Hathaways Hotelsuite. „Herein, wenn’s keine Nervensäge ist.“ Robert Palmer betrat den Raum. „Gibt’s wieder Arbeit?“ „Wie man´s nimmt. Jedenfalls haben Sie grünes Licht für den Bau des Teehauses.“ „Gut. Dann werde ich den Baggern das verabredete Signal geben. Ich habe ein Areal abgesteckt, in dem wir ein paar Geschäfte ansiedeln können. Es befindet westlich der Stadt in 580 Meter Entfernung. Dieses Areal wird von der Straßenbahnlinie 3 angesteuert.“ „Apropos Straßenbahn. Wie ist denn da der Stand der Dinge?“ „Es ist alles soweit fertig. Nur die Fahrzeuge und das fahrende Personal fehlen noch.“ „Und wie sieht es bei der U-Bahn aus?“ „Wir haben die Gleise für drei Linien verlegt. Für die anderen beiden müssen wir noch die Tunnel graben.“ „Na immerhin.“
 

Es klopfte erneut. „Herein.“ Die Tür öffnete sich und Kyle Hathaways Assistent Gene Simmons trat ein. „Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich Mr. Hathaway?“ „Natürlich. Setzen Sie sich Gene.“ „Danke Sir.“ „Sie haben sich seit unserem großen Krach nicht mehr blicken lassen Gene. Mich würde interessieren warum.“ „Ich habe Zeit zum Nachdenken gebraucht und wollte ungestört sein. Außerdem wäre es nicht gut gewesen, wenn ich in Ihrer Nähe geblieben wäre. Wir hätten uns nur gestritten. Aber ich habe mit großem Interesse die Fortschritte hier in Sky City verfolgt.“ „Freut mich das zu hören Gene.“ „Darf ich Sie was fragen Mr. Hathaway?“ „Bitte, nur zu.“ „Wie viel haben Sie bisher investiert und wie hoch ist der wirtschaftliche Nutzen?“ „Ich hab bisher 2.000.000 US-$ in dieses Projekt gebuttert. Und da sind die Kosten für die neuen Straßenbahntriebwagen noch nicht mal mit eingerechnet. Was den wirtschaftlichen Nutzen angeht, hat die Stadt einen Überschuss von 15.000 US-$ erwirtschaftet.“ Gene Simmons pfiff anerkennend durch die Zähne. „Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen Mr. Hathaway. Sie hatten Recht, als Sie mir damals sagten, dass ich im Investmentgeschäft auf die Schnauze falle, wenn ich visionäre Ideen scheue. Ich denke, ich bin als Investor nicht geeignet. Als Ihr Assistent bin ich wohl besser geeignet.“ „Es freut mich, Sie wieder an Bord zu haben Gene.“ „Danke Sir.“
 

Nach dem Gespräch zeigte Kyle Hathaway seinem Assistenten, was sich seit dem großen Streit zwischen ihnen in der Stadt getan hatte. Gene Simmons war erstaunt. „Hut ab Sir, Sie haben viel erreicht. Vor allem die beiden Werke von BMW und IVECO sind ein Garant für wirtschaftliche Stabilität. Allerdings gibt es außer dem Aquapark kaum Freizeitangebote. Sie sollten da noch was machen.“ „Haben Sie eine Idee Gene?“ „Ja habe ich. Ein alter Studienfreund von mir ist passionierter Schachspieler. Er wäre sicher froh, wenn er sein Wissen weitergeben könnte. Und wir würden den Einwohnern eine weitere Möglichkeit geben, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten.“ „Also ein Schachclub.“ „Genau das, Mr. 05

Hathaway.“ „Gute Idee. Aber ich habe vor kurzem eine Nachricht aus Washington bekommen. Der Präsident will nach Beendigung der Bauarbeiten für unser Nahverkehrsprojekt hier einen Stützpunkt der U.S. Army bauen.“ „Der Luftwaffenstützpunkt reicht doch aus.“, warf Gene Simmons ein. „Barack Obama wohl nicht.“
 

Als es Mittag war, war der U-Bahn-Tunnel fertig. Auch das Fundament des Teehauses war fertig und das Gebäude fast vollendet. Ein paar Arbeiter bereiteten gerade den Teich vor. Phil der Kranführer hievte das Dach heran, das von Tom und Bob eingepasst und anschließend fixiert wurde. Danach wurde das Teehaus nach Fotos eingerichtet, die Toshiro Tahira Horace Cassell per E-Mail geschickt hatte.
 

Um 12:45 Uhr war alles fertig. Kyle Hathaway und seine Ehefrau Adriana inspizierten, begleitet von Gene Simmons, das neue Geschäft. „Was meinen Sie Gene?“ „Gefällt mir. Ich glaube, ich werde mir hier mal eine Packung kaufen. Dann hab ich zu Hause in North Carolina etwas Tee.“ „Sie mögen wohl keinen Kaffee.“, sagte Adriana Hathaway. „Ich schon. Aber meine Verlobte können Sie mit Kaffee jagen.“ „Seit wann sind Sie denn verlobt Gene?“, fragte Kyle Hathaway. „Seit Weihnachten letztes Jahr, Mr. Hathaway.“ „Meinen Glückwunsch Gene.“ „Danke Sir.“ „Hat die zukünftige Miss Simmons auch einen Namen?“ „Natalia Deveraux.“ „Ich glaube Sie sollten uns bei Gelegenheit mal mehr erzählen. Aber jetzt sollten wir uns erst mal ums Geschäft kümmern.“
 

Um 17:30 Uhr landete eine Maschine vom Typ Boeing 787-8 der japanischen Fluggesellschaft Japan Airlines. An Bord war Toshiro Tahira, der nur zu gern nach Sky City gekommen war, weil sein ältester Bruder Katsushiro Sarzei, das Teehaus übernommen hatte. Toshiro Tahira war ein 1,72 m großer und 100 Kg schwerer Mann mit schwarzen Haaren und braunen Augen. Außerdem trug er einen Schnurrbart und war von etwas kräftigerer Statur. Horace Cassell wartete am Flughafen auf ihn.
 

Kyle Hathaway steckte gerade das Areal für die Bikeschmiede für seinen Kumpel Lawrence Xavier ab, als der Japaner eintraf. Nach einem kurzen Händedruck zeigte Kyle Hathaway dem japanischen Teehändler das neue Geschäft. „Genauso habe ich es mir vorgestellt.“ „Schön, dass es Ihnen gefällt, Mr. Tahira.“ „Mein Kompliment an ihre Architektin.“ „Daena Hernandez ist zurzeit im Urlaub. Ihr Cousin Adriano Benitez hat den Entwurf für das Teehaus gezeichnet.“ „Na ja, ist ja auch egal. Ich erwarte eine Lieferung Tee, die morgen früh um 10:30 Uhr hier eintrifft. Danach können wir das Teehaus eröffnen.“ „Ist in Ordnung. Ich werde dafür sorgen, dass Ihre Lieferung zügig hier eintrifft.“ „Freut mich das zu hören.“
 

In der Zwischenzeit hatte Adriano Benitez einen Entwurf für das U-Bahn-Depot angefertigt. Dieser sah einen Backsteinbau für 16 Triebwagen vor, der eine Dachkonstruktion vorsah, die aus zwei Reihen mit jeweils 10 Metalldreiecken bestand.
 

Am Straßenbahndepot hatte man inzwischen noch ein weiteres Gebäude gebaut, das Wartungshalle und Waschanlage in einem beinhaltete. Auch die Gleise im U-Bahn-Tunnel waren fertig verlegt. Nun wurde die Oberleitung von den jeweiligen Endhaltestellen aus verlegt, bis das U-Bahn-Netz ebenfalls ganz elektrifiziert war. Auch die Glashäuschen für die Haltestellen der Straßenbahn waren aufgestellt worden.
 

Es war spät in Sky City und die Arbeiter machten früher Feierabend als geplant, 06

denn es gab nichts mehr zu tun. Nur die Baggerführer hatten noch Dienst und hoben am Standort für das U-Bahn-Depot eine 36 m tiefe Grube aus. Da noch genug Tageslicht herrschte wurden auch gleich die Stahlpfeiler und die entsprechenden dazugehörigen Gerüste eingezogen und die Grube mit Zement gefüllt.
 

Am nächsten Morgen warteten die Arbeiter darauf, dass es weiterging. Um 09:45 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung. Dort stellte Adriano Benitez den Entwurf für das U-Bahn-Depot vor. Nach der Präsentation kam es zur Abstimmung. Alle Politiker stimmten dafür, so dass Kyle Hathaway mit dem Bau des U-Bahn-Depots beginnen konnte.
 

Als sich der Investor aus Chicago beim Bauleiter per Funk meldete, begannen die Maurer damit, die Ziegel zu legen und mit Zement zu fixieren. Als um 10:30 Uhr Toshiro Tahiras Tee-Lieferung eintraf, stand das neue U-Bahn-Depot bereits im Rohbau. Als die Lieferung 15 Minuten später im Teehaus eintraf, war das Dach des Depots bereits zur Hälfte fertig.
 

Unterdessen hatte Adriano Benitez einen Entwurf für die Bikeschmiede von Lawrence Xavier angefertigt. Das Gebäude sollte eine massive Steinkonstruktion mit einem Eingangsbereich aus Stein und Glas sein. Das Dach sollte auch Wellblech bestehen. Um 11:00 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung, in der Adriano Benitez den Entwurf für das nächste Geschäft, die Bikeschmiede vorstellte. Auch dieser Entwurf schaffte es durch die Abstimmung.
 

Und während die Bagger eine 44 m tiefe Grube für das Fundament der neuen Bikeschmiede aushoben, wurden bei Bombardier Transportation an den Standorten in Mannheim, Nürnberg und Braunschweig die Triebwagen für die Straßenbahn von Sky City montiert. In Mannheim fertigte man die Cityrunner, in Nürnberg die Flexity 2 und in Braunschweig die Serie S. Bei Siemens Mobility in Wien wurden die 4 Triebwagen vom Typ ULF-B montiert.
 

Die vier Flexity-Triebwagen waren als erste fertig und wurden von Nürnberg aus per Zug nach Hamburg gebracht, wo sie an Bord der unter spanischer Flagge fahrenden Julia del Mar, einem Schiff der Reederei Contenemar SA mit Sitz in Madrid, verladen wurden. Am Abend des 24.07.2015 um 18:45 Uhr lief das Schiff aus. Um 19:30 Uhr traf dann der nächste Güterzug in Hamburg ein. Er kam aus Braunschweig und hatte Container mit den vier Triebwagen der Serie S geladen. Diese wurden um 19:45 Uhr an Bord des unter der Flagge Antiguas fahrenden Containerschiffes Coronel, der deutschen Reederei Interscan Schiffahrtsgesellschaft mbH, mit Sitz in Hamburg verladen.
 

Um 21:45 Uhr verließ die Coronel den Hafen von Hamburg. Nach Einbruch der Dunkelheit traf ein weiterer Güterzug in Hamburg ein. Er war in Mannheim gestartet und hatte die vier Cityrunner-Triebwagen geladen, die nun an Bord der Hansa America, einem Schiff der Hamburger Reederei Leonhardt & Blumberg, gebracht wurden. Um 0:00 Uhr am Morgen des 25.07.2015 lief das Schiff aus.
 

Um 1:00 Uhr morgens traf dann der Güterzug mit den vier Siemens ULF-B-Wagen aus Wien in Hamburg ein. Die Container wurden auf die unter der Flagge Liberias fahrende Passat Breeze einem Schiff der Hamburger Reederei Passat Ships verladen, die Hamburg um 2:15 Uhr in Richtung New York verließ. Damit waren die Straßenbahntriebwagen auf dem 07

Weg nach Sky City.
 

Am 27.07.2015 um 10:00 Uhr traf die Julia del Mar in New York ein. Nach dem Entladen wurden die Straßenbahntriebwagen in den Bauch der Antonov AN225 verladen, die um 10:45 Uhr vom John-F.-Kennedy International Airport in Richtung Sky City startete, wo sie um 12:45 Uhr landete. Als die Antonov ihre Parkposition erreicht hatte, wurden die Straßenbahntriebwagen der Serie Flexity 2 entladen und mit Tiefladern zum Industriepark gebracht. Dort wurden die Triebwagen von Phil dem Kranführer einer nach dem anderen auf die Gleise gehievt.
 

Danach wurden die Stromabnehmer angehoben und die Fahrzeuge nach und nach in Betrieb genommen. Um 13:00 Uhr setzte sich der erste Triebwagen, ein roter Flexity 2, in Bewegung und fuhr ins Depot. 5 Minuten der zweite, ein Flexity 2 in schwarz, dann der dritte, ein dunkelblauer Triebwagen, bis um 13:15 Uhr der letzte Flexity 2-Triebwagen, in violett lackiert ins Depot fuhr.
 

Um 14:10 Uhr traf dann die Coronel in New York ein. Kaum waren die Container entladen, wurden die vier Container mit den Straßenbahntriebwagen geöffnet und der Inhalt mit Tiefladern zum New Yorker Flughafen gebracht, wo die riesige Antonov bereits wartete.
 

Um 14:25 Uhr startete die 6-strahlige Maschine zu einem weiteren Flug nach Sky City, wo inzwischen das U-Bahn-Depot fertigstellt worden war. Dort landete die Antonov um 16:12 Uhr. Danach folgte dasselbe Prozedere wie bei der ersten Lieferung. Die Triebwagen der Serie S wurden mit Tiefladern zum Industriepark gebracht, wo es dann von dort zum Depot ging. Der erste Triebwagen, in dunklem orange lackiert rollte auf Stellplatz Nummer 5, der zweite, ein goldener auf Platz Nummer 6, der dritte, in beige lackiert auf Stellplatz 7 ehe um 17:00 Uhr der letzte Triebwagen der Serie S, in weiß lackiert, auf den achten Platz im Depot rollte.
 

Auch an der Bikeschmiede war man weit gekommen. Das Gebäude stand schon im Rohbau und war an einigen Stellen schon überdacht. Auch der Eingangsbereich war fertig. Über dem Haupteingang hatte man als Symbol eine riesige stilisierte Chopper aufgeklebt. Über dem Haupteingang fehlte allerdings noch das Dach. Doch da noch genug Tageslicht vorhanden war und Phil gerade frei war, half er mit das Dach an seinen Bestimmungsort zu hieven, wo es von Tom und Bob in Empfang genommen, eingepasst und verschweißt wurde.
 

Danach war Feierabend. Als sich die Arbeiter in ihre Wohncontainer zurückgezogen hatten, brach wieder ein Unwetter los. Die ganze Nacht blitzte und donnerte es, und es regnete in Strömen. Der Wind blies mit Windstärke 10 über die Stadt hinweg. Überall wurden Bäume entwurzelt und Keller überflutet. Zum Glück wurden jedoch keine Dächer abgedeckt. Die Stadt war nicht ernsthaft in Gefahr. Was allerdings mehr Anlass zur Sorge gab, war der Weg, den der Sturm genommen hatte. Er zog in Richtung New York und bei der Geschwindigkeit würde er dort voraussichtlich am 29.07.2015 eintreffen.
 

Am 28.07.2015 Um 9:55 Uhr traf dann die Hansa America in New York ein. Nach dem Entladen der Container wurden die Cityrunner-Triebwagen entladen, und mit Tiefladern zum Kennedy Airport gebracht, wo sie in den Bauch er Antonov AN225 verladen wurden, die um 10:40 Uhr ihren Flug nach Sky City antrat. Um 11:00 Uhr lief die Passat Breeze in 08

New York ein. Gerade noch rechtzeitig, denn der Orkan traf die Stadt eine halbe Stunde später.
 

Durch den Sturm war ein Entladen des Schiffes unmöglich, da die Gefahr bestand, dass die Ladung beschädigt wurde. Dies hatte zur Folge, dass sich die Auslieferung sämtlicher Waren, die mit der Passat Breeze angekommen, verzögerte. Doch für Kyle Hathaway war das nebensächlich, da die Antonov sowieso erst ab 18:00 Uhr wieder in New York sein würde, um die vier ULF-B abzuholen, die er bei Siemens Mobility bestellt hatte.
 

Um 13:50 Uhr landete die russische Transportmaschine in Sky City. Nach dem Entladen wurden die vier Cityrunner-Triebwagen zum Industriepark gebracht, um von dort aus ins Depot zu fahren. Der erste Cityrunner, der auf Stellplatz 9 ins Depot rollte, war in British Racing Green lackiert, der zweite auf Platz Nummer 10 in dunkelgelb, Nummer 3 auf Stellplatz 11 in bordeauxrot und der letzte, der auf Platz 12 einrollte in aquamarin-blau.
 

Währenddessen wurde die Antonov AN225 gewartet und anschließend aufgetankt. Diese Arbeiten dauerten 2 Stunden. Um 16:00 Uhr startete die Antonov wieder nach New York, wo sie wie geplant um 18:00 Uhr eintraf. Im Frachtbereich des New Yorker Flughafens standen schon die vier ULF-B-Triebwagen. Schnell wurden die vier Triebwagen in den Bauch der Antonov geladen, denn sie wurden dringend Sky City gebraucht.
 

Um 19:10 Uhr hob die riesige Antonov ab und machte sich auf den Weg nach Sky City, wo sie zwei Stunden später landete. Da es bereits dunkel war, konnte die Maschine nicht mehr entladen werden. Also ließ Sergej Sirotkin seine Maschine an ihre Parkposition rollen und schaltete die Triebwerke ab. Am nächsten Morgen wurden dann die vier ULF-B-Triebwagen aus dem Bauch der Antonov geholt und mit dem Tiefladern zum Industriepark gebracht. Von dort aus fuhren die vier in grau und rot lackierten Triebwagen ins Depot. Dort wurden sie auf den Stellplätzen 13,14, 15 und 16 abgestellt.
 

Mittlerweile war auch die Bike Schmiede von Lawrence Xavier fertig. Auch das Personal war anwesend. Es fehlte nur noch der Firmenchef selbst. Um 10:45 Uhr landete eine Boeing 747-8 der amerikanischen Fluggesellschaft Northwest Airlines auf dem Flughafen von Sky City. An Bord war Kyle Hathaways alter Kumpel, der Bike-Guru Lawrence Xavier. Kyle Hathaway hatte für ihn ein Haus im Cottage-Stil bauen lassen und auch sein geliebtes Auto eine weiße Corvette C1 aus dem Jahr 1962 herbringen lassen. Ein Taxi brachte Lawrence Xavier und seine Familie zu ihrem neuen Zuhause.
 

Um 12:00 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. Toshiro Tahira hatte vorgeschlagen, ein Kongresszentrum zu bauen, denn die Vermietung der Räume würde noch einmal wichtiges Geld in die Stadtkassen spülen. „Nun meine Herren, was halten Sie davon?“, fragte Robert Palmer in die Runde. „Die Idee ist gut. Wir könnten eine Anbindung ans Straßenbahnnetz versuchen. Wir könnten das Gebäude in der Nähe des Industrieparks bauen. Sagen wir 800 m davor. Und dann den Haltepunkt „Sky City Congress Center“.“, sagte Byron Nixon. „Irgendwelche Einwände?“ Als sich keiner zu Wort meldete fragte Robert Palmer: „Wer ist für den Vorschlag?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Kein Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Meldung. „Gut. Die Sitzung ist geschlossen. Mahlzeit allerseits.“ 09
 

In der Zwischenzeit hatte Kyle Hathaway im Internet nach in Frage kommenden Busmodellen gesucht. Am Ende standen 5 Modelle fest, für die er eine Bestellung aufgeben wollte. Doch dabei hatte Jim Hathaways kleiner Bruder übersehen, dass man bei den Planungen für das Bus-Depot nur für 16 Fahrzeuge kalkuliert hatte. Also blieben zwei Lösungen. Entweder ein Modell streichen, oder das Depot für 20 Busse auslegen. Kyle Hathaway entschied sich für die zweite Option.
 

Also fuhr Kyle Hathaway zum Flughafen und vergrößerte das abgesteckte Areal um 40 m2 auf 130 m2. „Was machen Sie denn da, Mr. Hathaway?“ „Ich musste das vorgesehene Areal für das Bus-Depot auf 130 m2 vergrößern. Sonst müssten 4 Busse im Freien stehen und das muss ja wohl nicht sein.“ „Wieso?“ „Ich habe fünf verschiedene Bus-Modelle gefunden, die für den öffentlichen Personennahverkehr hier in Frage kommen. Von jedem vier macht 20 Busse. Das Depot war aber nur für 16 Fahrzeuge ausgearbeitet. Und ich hatte zwei Möglichkeiten. Entweder lasse ich einen Hersteller bei der Auftragsvergabe hinten runter fallen, oder ich vergrößer das Depot. Ich habe mich für Option Nummer zwei entschieden.“
 

„Das ist ihre Entscheidung. Aber jetzt haben wir erst mal etwas anderes auf der Pfanne. Mr. Tahira hat vorgeschlagen ein Kongresszentrum zu bauen. Die Einnahmen aus der Vermietung der Räume, sind wichtig. Wir könnten damit den Ausbau des öffentlichen Personenverkehrs noch weiter vorantreiben.“ „Alles klar. Ich werde bei Adriano Benitez vorbeischauen. Aber vorher kümmer ich mich um die Bestellung von den U-Bahn-Triebwagen, denn das U-Bahn-Netz hat noch keine Fahrzeuge.“ „Von mir aus.“
 

In einem der Cafés im Terminal klappte Kyle Hathaway seinen Laptop auf und schickte schnell eine Bestellung über 8 Fahrzeuge des Typs U5-50 an die Firma Bombardier und eine über 8 Triebwagen des Typs DT5 an die Firma Alstom in Hamburg. Da das U-Bahn-Netz von Sky City elektrisch betrieben wurde, bat der Investor aus Chicago darum, die Triebwagen mit Stromabnehmern auszurüsten.
 

In Hamburg nahm man die Bestellung mit Stirnrunzeln zur Kenntnis, wurde doch die Baureihe DT5 seit 2014 nicht mehr gebaut, da schon die Planungen für die Baureihe DT6 liefen. Dies teilte man Kyle Hathaway mit. Doch der Amerikaner erwies sich als harter Hund. Und so stimmte man bei Alstom letztendlich zu noch einmal 8 DT5-Triebwagen zu liefern, machte aber zur Bedingung, dass sich ein Mitarbeiter des Unternehmens in Sky City umsah und das U-Bahn-Netz inspizierte.
 

Unterdessen hatte man am Bombardier-Standort Kassel 8 U5-50-Triebwagen, die bereits fertig gestellt waren, jedoch keinen Abnehmer gefunden hatten, in Container verladen und mit einem Güterzug auf die Reise nach Hamburg geschickt. Dort traf er am 29.07.2015 um 15:05 Uhr ein. Die Container wurden auf die FESCO TRADER verladen, die der russischen FESCO Trading Group, mit Sitz in Wladiwostok, gehörte. Um 16:30 Uhr lief das Schiff nach New York aus.
 

Am 30.07.2015 landete eine Maschine vom Typ Airbus A380-900 der Lufthansa in Sky City. Nach dem Von Bord gehen wurde der Mitarbeiter von Alstom von Kyle Hathaway in Empfang genommen und zum U-Bahn-Tunnel gebracht. Mit einem Schienenmessfahrzeug begann die Reise durch den Tunnel. Der Mitarbeiter machte sich während der Fahrt Notizen und berechnete, ob die Triebwagen vom Typ DT5 für den U-Bahn-Betrieb in 10

Sky City geeignet waren. Nach der Fahrt schüttelte der Mann Kyle Hathaway die Hand. „Alles in Ordnung. Ihre Bestellung wird umgehend bearbeitet. Und Sie wollten die DT5 mit Stromabnehmer?“ „Genau.“
 

Wieder zurück in Deutschland ging sofort ein schriftlicher Bericht des Mitarbeiters an die Führungsetage von Alstom. Daraufhin wurde mit der Produktion begonnen. Unterdessen hatte Kyle Hathaway dem Unternehmen 2.500.000 US-$ überwiesen.
 

Am 01.08.2015 trafen die von Kyle Hathaway bestellten U5-Triebwagen von Bombardier in New York ein. Am selben Tag lief von Hamburg aus die TransFighter der schwedischen Reederei TransAtlantic, aus Göteborg, nach New York aus. An Bord waren die 8 von Kyle Hathaway bestellten und auf E-Betrieb umgerüsteten DT5-Triebwagen.
 

Inzwischen liefen in Sky City die Bauarbeiten am neuen Kongresszentrum. Adriano Benitez hatte einen Entwurf eingereicht, der eine Stahl-Glas-Konstruktion vorgesehen hatte. Das Gebäude sollte große Glasflächen haben und zwei Stockwerke, die durch ein großes Betondach getrennt wurden. Der überstehende Teil des Daches wurde durch vier Stahlträger gestützt, die in zwei Reihen hintereinander angeordnet waren. Dieser Entwurf hatte es durch die Abstimmung geschafft. Danach hatte Kyle Hathaway 800 m vor dem Industriepark ein 230 m2 großes Areal abgesteckt und mit weißer Kreide „HP Sky City Congress Center“ auf den Bürgersteig geschrieben.
 

Danach hatten die Bagger eine 60 m tiefe Grube ausgehoben. Dann kamen die Stahlpfeiler und die Drahtgitter. Als diese verschweißt waren, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, hatten die Arbeiter an der markierten Stelle den Bürgersteig aufgerissen und den Haltepunkt aufgebaut.
 

Um 16:05 Uhr, am 01.08.2015, landeten nacheinander die Antonov AN225, die Antonov AN124 und eine Douglas Globemaster III auf dem Flughafen von Sky City. Sie die acht von Kyle Hathaway bestellten U5-50-Triebwagen mitgebracht, die mit der FESCO TRADER aus Hamburg gekommen waren. Phil der Kranführer hievte einen nach dem anderen auf die Gleise. Danach wurden die Stromabnehmer angehoben und die Triebwagen nach und nach in Betrieb genommen. Um 16:15 Uhr setzte sich der erste der Triebwagen, in Türkis lackiert in Bewegung. Um 16:20 Uhr der zweite, in anthrazit lackiert. Um 16:45 Uhr setzte sich der letzte Triebwagen, ein schokoladenbrauner in Bewegung. Damit waren die ersten acht Stellplätze im U-Bahn-Depot belegt.
 

Vom Kongresszentrum stand inzwischen der komplette Torso und das Dach war aufgesetzt worden. Die Arbeiter hatten gerade das zweite Stockwerk fertig gebaut und das Dach wurde befestigt. Danach rückten die Glaser an und fingen an, die Scheiben einzupassen und zu verfugen. Als am Abend die Sonne unterging und die Sirene den Feierabend ankündigte war das Kongresszentrum zu einem Viertel verglast.
 

Am 04.08.2015 um 9:20 Uhr legte die TransFighter in New York an. Die Container wurden entladen, geöffnet und die 8 DT5 mit Tiefladern zum John-F.-Kennedy International Airport gebracht. Dort wurden sie in die Laderäume der Antonov AN225, der Antonov AN124 und der Douglas Globemaster III verladen. Um 9:46 Uhr startete die AN225. Es war ein beeindruckender Anblick, als Sergej Sirotkin die Gashebel 11

nach vorne schob und die Maschine beschleunigte bis sie ihre Startgeschwindigkeit erreichte hatte und abhob. Danach rollte die AN124 ans Ende der Startbahn und erbat Starterlaubnis. Um 10:00 Uhr schob der Pilot die Gashebel seiner Maschine nach vorn und ließ die Maschine auf ihre Startgeschwindigkeit beschleunigen, ehe er das Steuer zurückzog und die Maschine abhob. Um 10:10 Uhr startete die Globemaster III als letzte Maschine.
 

Während die drei Transportflugzeuge auf dem Weg nach Sky City waren, gingen dort die Arbeiten am neuen Kongresszentrum weiter. Die Glaser setzten weiter die Glasscheiben einen und dichteten Sie mit Dichtmasse ab. Adriano Benitez saß im Atelier seiner Cousine und fertigte einen Entwurf für ein Busdepot an. Der Entwurf sah eine Stahl-Glas-Konstruktion vor, die als Dach den oberen Teil eines Oktaeders aufwies. Das Depot war durch 5 starke Betonwände in Abschnitte mit jeweils 4 Stellplätzen unterteilt. Jeder Abschnitt war durch ein Dachstück abgeschlossen.
 

Als es Mittag war, war das Kongresszentrum bereits komplett verglast. Die Glaser hatten gerade die letzte Scheibe eingesetzt und verfugt, als die riesige Antonov AN225 landete. Kaum war die Maschine von der Rollbahn runter landete auch die Antonov AN124, der kurze Zeit später die Globemaster III folgte. Danach wurden die Maschinen entladen, und die DT5-Triebwagen, die in schwarz und gold lackiert waren, von Phil nacheinander auf die Gleise gehoben. Danach hoben die neuen U-Bahn-Fahrer die Stromabnehmer an. Nacheinander wurden die Triebwagen in Betrieb genommen. Um 12:55 setzte sich der erste DT5 in Bewegung und wurde auf Stellplatz 9 im U-Bahn-Depot abgestellt. Um 13:00 Uhr der zweite, der auf Platz 10 ins Depot rollte. Um 13:30 Uhr rollte der achte und letzte DT5 auf Platz 16 ins Depot.
 

Damit waren die Straßenbahn und die U-Bahn betriebsbereit. Auch das Kongresszentrum war fertig. Die Stadtverordneten hatten sich zu einer weiteren Sitzung getroffen, in der Adriano Benitez seinen Entwurf für das Busdepot vorstellte. Am Ende seiner Ausführungen sah er in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ „Keiner? Was meinen Sie, Mr. Cassell?“ „Ein gelungener Entwurf. Allerdings weiß ich nicht, was die Stadtkasse bezüglich der Betriebskosten für die Busse hergibt.“ „Wir haben zurzeit einen Überschuss von 18.500 US-$. Das reicht für den Bau des Depots, aber nicht für die Fahrzeuge, die darin untergestellt werden sollen.“ „Eine Frage. War es bisher nicht so, dass Kyle Hathaway die Baukosten getragen hat?“ „Sie haben Recht Mr. Archer.“ „Dann brauchen wir uns doch in dem Punkt keine Sorgen zu machen. Aber wir sollten noch ein Geschäft hier ansiedeln. Mr. Hernandez und Mr. Hathaway haben die Bewerbungen für den nächsten, von Mr. Hernandez finanzierten Gründerwettbewerb gesichtet und haben sich auf eine Bowlingbahn geeinigt. Damit hätten wir wieder eine Freizeitmöglichkeit mehr. Und es würde wieder Geld in die Kasse kommen.“
 

„Gut. Aber jetzt sollten wir über den Entwurf für das Busdepot abstimmen. Wer ist dafür?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Zeichen. „Gut. Dann ist die Sache entschieden. Bis zum nächsten Mal.“
 

Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf, Er fand ihn bei Toshiro Tahira. „Guten Tag Mr. Hathaway.“ „Guten Tag Herr Bürgermeister. Ich nehme an, Sie haben wieder Neuigkeiten für mich.“ „Die habe ich. Der Entwurf von Mr. Benitez für das Busdepot ist abgesegnet. Sie können mit dem Bau beginnen.“ „Okay. Ich habe aber auch eine 13

Neuigkeit für Sie. Barack Obama kommt morgen her um ein Areal für den Bau einer Army-Kaserne abzustecken. Seit der Eröffnung des IVECO-Werks war er ja nicht mehr hier. Bin mal gespannt, was er sagt.“ „Ich denke, da sind Sie nicht der Einzige. Was mich noch interessieren würde ist, wo Sie das Bowling-Center bauen wollen.“ „Neben der Kirche. Pater O´Flaherty hat sein Okay gegeben.“ „Sperrt er sich immer noch gegen das Kasino?“ „Solange es nicht neben der Kirche gebaut wird, hat der damit kein Problem.“ „Ach ja. Schau mal einer an. Ich sage es nicht gern, aber wir brauchen ein Kasino, damit noch Geld in Stadtkasse kommt.“
 

„Darüber können wir uns Gedanken machen, wenn es soweit ist. Jetzt sollten wir erst mal den öffentlichen Nahverkehr zum Laufen bringen. Und dann will die U.S. Army ihren Stützpunkt bauen.“ „Man kann doch beide Bauvorhaben zeitgleich realisieren. Wüsste nicht, was da dagegen spricht.“ „Sie haben doch mitbekommen was damals beim Bau des Airforce-Stützpunktes los war. Als unsere Bauarbeiter wegen der Arbeiten auf dem Airforce-Stützpunkt eine Zwangspause einlegen mussten.“ „Erinnern Sie mich bloß nicht daran. Ich hoffe, dass diese Flitzpiepen aus Washington nicht noch so einen Großkotz von General herschicken.“ „Sie meinen so einen, wie General Hollis?“ „Genau. Wenn ich an den Tag zurückdenke, an dem dieser Fettsack ohne anzuklopfen in mein Büro eingetreten ist, möchte ich ihm heute noch den Krotzen umdrehen.“ „Erst mal abwarten.“
 

Um 14:00 Uhr hatten die Bauarbeiter auf dem abgesteckten Areal am Flughafen eine 39 m tiefe Grube für das Fundament ausgehoben. Danach kamen die stabilisierenden Elemente dran. Als alles fertig war wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete wurden die Stahlwände verschweißt, die später das Depot bilden sollten.
 

Als der Zement trocken war wurde zuerst die Rückwand aufgestellt. Danach wurde die rechte Seitenwand aufgestellt und mit der Rückwand verschweißt. Anschließend war die linke Seitenwand dran. Und während die Seitenwände mit der Rückwand verschweißt wurden, hatten Tom und Bob damit begonnen die Betonwände für die 5 Abschnitte zu gießen, in denen später die Busse stehen sollten.
 

Als am Abend die Sonne unterging, standen die Betonwände an ihren Plätzen und der erste Abschnitt hatte sein Dach. Das zweite Teilstück des Daches hing noch am Kran. Um 18:45 Uhr landete eine Maschine vom Typ Ilyushin IL-96-300 der russischen Fluggesellschaft Aeroflot. An Bord war Daena Hernandez, die aus ihrem Neu Seeland-Urlaub zurückkehrte.
 

Adriano Benitez erwartete seine Cousine am Ausgang. Nach dem Daena Hernandez ihr Gepäck geholt hatte, staunte sie nicht schlecht, als sie ihren Cousin sah, hatte sie doch Kyle Hathaway erwartet. „Na Cousinchen, wie war dein Urlaub?“ „Erholsam. Ich hab leider nicht viel mitbekommen, von dem was hier passiert ist. Wie ist denn so der Stand der Dinge?“ „Also das Funkhaus ist fertig und Sky City Radio auf Sendung.“ „Ist das alles?“ „Nein. Das IVECO-Werk steht auch. Außerdem gibt es hier ein Teehaus und eine Bikeschmiede. Und der öffentliche Personennahverkehr ist noch im Aufbau.“ „Okay. Bist du mit meinem Auto hier?“ „Ja. Und ich kann dich beruhigen. Dein Baby hat keinen Kratzer.“ „Dein Wort in Gottes Ohr. Wehe, du hast gelogen.“
 

Nachdem Daena ihr Gepäck im Kofferraum ihres BMW verstaut hatte, wollte Adriano Benitez schon auf dem Fahrersitz Platz nehmen. „Oh nein. Ich fahre.“ „Daena. Dir sitzt noch 13

der Flug in den Knochen. Ich fahr lieber.“ „Von mir aus.“
 

Zuerst kamen Daena Hernandez und ihr Cousin am Busdepot vorbei. „Was soll das werden, wenn’s fertig ist?“ „Das Busdepot. Dort sollen einmal 20 Busse stehen. Taxis gibt es hier auch schon.“ „Ist das eins dieser Taxis?“ Daena Hernandez zeigte auf einen der 15 Chevrolet Malibu, der gerade am Terminal gehalten hatte. „Ja. Der gehört zur Sky City Cab Company.“ Als nächstes kamen die beiden am U-Bahn-Depot vorbei. „Und was ist das?“, fragte Daena Hernandez ihren Cousin. „Das ist das neue U-Bahn-Depot. Die Fahrzeuge sind auch schon eingetroffen. 16 um genau zu sein. 8 Bombardier U5-50-Triebwagen und 8 DT5-Triebwagen von Alstom.“
 

Danach ging es weiter zum Industriepark. Dabei kamen Daena Hernandez und Adriano Benitez auch am neuen Kongresszentrum vorbei. „Und was ist das für ein Glasbunker?“ „Das ist das Sky City Congress Center.“ „Der Sitzungssaal im Rathaus genügt den Ansprüchen von Mr. Palmer wohl nicht mehr. Und dabei hab ich mir solche Mühe gegeben.“ „Nein. In diesem Gebäude können Ärzte, Journalisten und andere Berufsgruppen ihre Tagungen abhalten.“ „Ach so.“ Schließlich kamen die beiden am Industriepark an, wo eine kleine Seitenstraße zum Depot führte. Adriano Benitez bog ab und fuhr die Straße bis zum Depot. Dieses war zufälligerweise offen und einer der Flexity-2-Triebwagen war gerade im Außengelände zu sehen. Es war der dunkelblaue, auf Stellplatz 3. „Wow. Sieht gut aus.“ „Warte ab, bis das Depot offiziell eingeweiht wird. Dann kannst du dir alle Fahrzeuge ansehen.“
 

Danach kamen Daena Hernandez und Adriano Benitez am Gewerbepark vorbei, wie Kyle Hathaway, das neue Areal getauft hatte. „Ich nehme an, dass Gebäude im asiatischen Stil ist das Teehaus.“ „Genau das. Und das Steingebäude mit dem großen gläsernen Eingangsbereich ist die Bikeschmiede.“ „Ich denke, für heute hab ich genug gesehen. Bring mich bitte nach Hause.“ „Kein Problem. Aber vorher fahren wir noch beim Funkhaus vorbei. Denn das hast du noch nicht gesehen.“ „Wie du meinst.“
 

Nachdem Daena Hernandez sich das neue Funkhaus angesehen hatte, brachte ihr Cousin sie nach Hause in ihre Villa. Sie duschte und ging dann gleich schlafen. Adriano Benitez ging in sein Zimmer und packte seine und Patricias Sachen zusammen. Seine Verlobte überraschte ihn dabei. „Also ist Daena wieder zurück.“ „Ja. Ich wäre gern noch länger geblieben. Aber ich habe meinen Auftrag mehr als erfüllt. Und das Honorar von Mr. Hathaway war auch sehr üppig.“ „Wann fliegen wir?“ „Das wird sich zeigen. Erst mal muss ich mit Daena reden und dann sind da ja noch die Einweihungsfeiern für die Depots. Und bei denen will ich als federführender Architekt dabei sein.“
 

Am nächsten Morgen saßen Daena Hernandez und Adriano Benitez mit Patricia Velasquez beim Frühstück in der Küche. „Ich denke, jetzt werde ich hier nicht mehr gebraucht.“ „Nicht so schnell. Erstmal solltest du mich auf den neuesten Stand bringen, was noch geplant ist.“ „Ein Bowlingcenter ist noch in Planung. Onkel Javier hat einen Gründerwettbewerb gesponsert. Die Gewinnerin ist eine Spanierin namens Monica Mancina.“ „Wir reden doch nicht über die Bowlingspielerin.“ „Doch genau die. Sie hat vor zwei Jahren einen Burn-Out erlitten und musste ihre aktive Karriere beenden. Sie hat sich bisher mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten. Jetzt haben Mr. Hathaway und Onkel Javier ihr eine neue Chance gegeben.“ „Das heißt, wir brauchen noch einen Entwurf für ein Bowlingcenter.“ „Ganz genau. Und ich nehme an, dass du ihn anfertigen wirst.“ „Warum machen wir 14

beide das nicht gemeinsam? Du wolltest doch immer mal mit mir zusammenarbeiten. Hier ist deine Chance.“
 

Nach dem Frühstück saßen die beiden im Atelier und fertigten einen Entwurf für ein Bowlingcenter an. Der Entwurf sah ein rechteckiges Gebäude vor, dessen Dach auf der einen Seite vier nach außen gewölbte Dreiecke vorsah, die von schräg verlaufenden Stahlstreben gestützt werden sollten. Der Eingangsbereich sollte eine Glaskonstruktion sein und eine runde Betonkonstruktion stützen. Darüber sollte ein Teil des Daches verlaufen. In dem Gebäude sollten auf zwei Stockwerken jeweils 16 Bowlingbahnen Platz finden.
 

Um 9:45 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. Dort stellten Daena Hernandez und Adriano Benitez ihren Entwurf für das neue Bowlingcenter vor. Als die beiden ihren Entwurf präsentiert hatten, fragte Daena Hernandez in die Runde: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu dem Entwurf?“ Als sich keiner meldete ergriff Robert Palmer das Wort. „Ich denke, wir können zur Abstimmung schreiten. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier hob kein Politiker die Hand. „Gut. Dann ist das entschieden. Die Sitzung ist beendet. Ihnen noch einen schönen Tag.“
 

Um 10:00 Uhr begannen die Bagger auf ein Zeichen von Kyle Hathaway neben der St. Georgs Kirche eine 80 m2 große und 60 m tiefe Grube auszuheben. Diese Tiefe war notwendig, da ein Teil des Bowlingcenters im Kellergeschoss untergebracht werden sollte. Nachdem die stabilisierenden Elemente eingezogen worden waren, wurde die Grube zur Hälfte mit Zement gefüllt.
 

Und während der Zement trocknete tätigte Kyle Hathaway seine Bestellung für die Busse. Bei MAN in München bestellte er 4 Exemplare des Modells Lions City Hybrid. Die nächste Bestellung ging an die schwedische Firma VOLVO, mit Sitz in Göteborg. Dort bestellte Kyle Hathaway 4 Exemplare des Modells 7700 Hybrid und 4 Exemplare des Modells 7900 Hybrid. Bei Mercedes Benz in Stuttgart bestellte er 4 Exemplare des Modells Citaro Hybrid. Bei der amerikanischen Firma Proterra, mit Sitz in Greenville, South Carolina, bestellte Kyle Hathaway 4 Exemplare des Modells Catalyst.
 

Um 12:00 Uhr war der Zement zwar trocken, doch die Bauarbeiter hatten gerade Mittagspause, so dass die Arbeiten am neuen Bowlingcenter erst um 12:45 Uhr weitergingen. Die Bauarbeiter zogen die Betonwände ein, die die Wand im Keller bilden sollten. Danach kam eine Betonplatte mit einem Loch, damit später eine Treppe eingebaut werden konnte, die den Keller mit dem Erdgeschoss verbinden sollte. Danach kam die Rückwand des oberen Gebäudeteils dran. Als diese mit Stahlstützen gesichert war, wurde die rechte Seitenwand heran gehievt und mit der Rückwand verbunden. Danach kam die linke Seitenwand an die Reihe. Anschließend kamen der Eingangsbereich und die Stirnwand. Zu guter letzt wurde das Dach aufgesetzt und mit dem Torso verbunden.
 

Danach wurden die Scheiben eingesetzt und abgedichtet. In der Zwischenzweit hatten ein paar Metallarbeiter eine Treppe mit einem gusseisernen Geländer zusammengeschweißt und brachten sie nun in das Gebäude. Einer seilte sich in den Keller hinab um dort die Treppe in Empfang zu nehmen. Ganz langsam wurde sie von oben herabgelassen. Als alles passte, wurde die Treppe fixiert. Oben wurden der Tresen und die ersten 16 15

Bowlingbahnen aufgebaut. Nachdem man die Stabilität der Treppe auf Herz und Nieren geprüft hatte, wurden auch unten ein Tresen und die nächsten 16 Bowlingbahnen aufgebaut.
 

Als am Abend die Sonne unterging war das neue Bowlingcenter das den Namen „Sky Bowling“ trug komplett fertig.
 

Am Morgen des 06.08.2015 landete die Antonov AN225 in Sky City und brachte die 4 bestellten Catalyst-Busse von Proterra mit. Noch am selben Tag verließ ein Güterzug mit den 4 VOLVO 7900 Hybrid und den 4 VOLVO 7700 Hybrid-Bussen den Bahnhof von Göteborg und fuhr nach Stockholm, wo die Busse in den Bauch eine Boeing 747-400-F geladen wurden, die dann in Richtung Hamburg startete, wo sie um 11:30 Uhr eintraf. Dort wurden die Busse in 8 Container verladen, die im Hamburger Hafen an Bord der 260,65 m langen Mare Britannicum der Reederei Harmstorf & Co aus Hamburg geladen wurden. Um 12:00 Uhr lief das Schiff in Richtung New York aus. Zur gleichen Zeit hatte sich in München ein weiterer Güterzug auf den Weg gemacht, der die 4 Lions City Hybrid-Busse von MAN geladen hatte. Um 21:10 Uhr traf der Zug in Hamburg ein. Dort wurden die Busse in Container verladen, die dann an Bord der OPDR Canarias, einem Schiff der Oldenburg-Portugiesischen Dampfschiffs Reederei, dessen Heimathafen Santa Cruz de Tenerife war. Um 22:00 Uhr lief das Schiff in Richtung New York aus.
 

Um 13:00 Uhr Ortszeit landete in Sky City eine Maschine vom Typ Airbus A340-600 der spanischen Fluggesellschaft IBERIA. An Bord befand die ehemalige Bowlingspielerin Monica Mancina. Kyle Hathaway wartete am Ausgang auf sie. Er kannte sie noch von früher, als er in Europa tätig war. Schließlich kam Monica, mit einem schweren Koffer und einer Reisetasche. „Monica. Schön, dass du hier bist. Weiß Gott, wir haben uns eine Ewigkeit nicht gesehen.“ „Ja. Lang, lang ist her.“ „Du siehst immer noch umwerfend aus Monica. Man könnte meinen, bei dir wäre die Zeit stehengeblieben.“ Und das stimmte auch. Monica Mancina sah man ihre 45 Jahre nicht an. Sie war schlank, hatte schulterlange, braune Haare, ein hübsches Gesicht, sinnliche Lippen und wunderschöne blaue Augen, die von ein paar Lachfältchen umrandet waren.
 

„Willst du das neue Bowlingcenter gleich sehen, oder willst du erst mal nach Hause?“ „Erst mal nach Hause. Das Bowlingcenter seh ich mir morgen an. Ich bin zu geschlaucht vom langen Flug und hab überhaupt nicht richtig geschlafen.“ „Wie du meinst. Adriana und ich fahren dich nach Hause.“ „Wie geht’s Adriana?“ „Es geht ihr gut. Ich denke, sie wird sich freuen, dich zu sehen.“
 

Am Ausgang wartete Adriana Hathaway. Nach einer innigen Umarmung öffnete sie die Kofferaumklappe ihres BMW 535d Touring, der in Tansanit blau-Metallic lackiert war. Nachdem das Gepäck verstaut war fuhren Kyle Hathaway und seine Ehefrau Adriana Monica Mancina zu ihrer Wohnung. Diese befand sich in einem Lofthaus aus schwarzem Granit. Die Wohnung befand sich im obersten von 5 Stockwerken und bot einen schönen Blick auf die Stadt und den Flughafen.
 

Am nächsten Morgen donnerten zwei Kampfjets vom Typ McDonnell Douglas F-15 E „Strike Eagle“ über die Stadt hinweg. Monica Mancina wurde durch den Krach der beiden Jets aus ihrem Schlaf gerissen. Sie ging auf die Terrasse ihrer Wohnung und sah hinüber zum Flughafen, wo gerade die Maschine des Präsidenten, die AIR FORCE ONE 16

landete. Sie ging wieder in ihre Wohnung und legte sich wieder ins Bett um weiterzuschlafen. Doch um 9:50 Uhr war es dann endgültig vorbei mit schlafen. Kyle Hathaway rief an. „Monica Mancina, welche Nervensäge stört?“ „Kyle Hathaway. Willst du etwa den ganzen Tag im Bett bleiben? Der Präsident ist gerade eingetroffen. Wäre schön, wenn du um 11:00 Uhr im Bowlingcenter sein könntest.“ „Ich werde da sein. Aber sag den Piloten von Barack Obamas Eskorte, sie sollen beim nächsten Besuch nicht so einen Krach machen. Die haben mich vor einer Stunde aus dem Schlaf gerissen.“ „Mein Gott. Als ob davon die Welt untergeht. Die AIR FORCE ONE darf über die östliche Schneise nicht mehr einfliegen, wegen der beiden Werke von BMW und IVECO. Deswegen müssen die F-15 nun mal den Weg von Westen her nehmen. Da kann ich nichts für.“
 

Um 10:45 Uhr steckte Barack Obama ein 80 ha großes Areal ab, auf dem später einmal die Kaserne der U.S. Army stehen sollte. Danach besuchte der Präsident der Vereinigten Staaten das Teehaus von Toshiro Tahira und die Bikeschmiede von Lawrence Xavier, ehe er um 11:10 Uhr das Bowlingcenter betrat, dass von Monica Mancina betrieben wurde. Nach der Besichtigung ließ es sich Barack Obama nicht nehmen, den ersten Wurf im neuen Bowlingcenter zu machen. Gleich beim ersten Mal räumte der Präsident alle 10 Pins ab.
 

Den ganzen Tag feierte man die Eröffnung des „Sky Bowling“. Am Abend, als Barack Obama wieder abgereist war, kam es dann zu einem weniger schönen Ereignis. Ein maskierter Mann, mit Baseballschläger und einer abgesägten Schrotflinte stürmte das Bowlingcenter und versuchte die Tageseinnahmen zu stehlen. Doch er fand die Kasse leer vor. In seiner Wut wollte der Fremde alles kurz und klein schlagen. Doch er hatte die Rechnung ohne die Betreiberin gemacht. Monica Mancina nahm eine 15-Pfund-Kugel aus dem Gestell und ließ sie dem Gangster einfach auf den linken Fuß fallen. „AUUUUUU! Mein Hühnerauge.“
 

Monica wählte die Rufnummer der Polizei und 15 Minuten später wurde der Mann mit Handschellen in den Fonds eines der Dodge Challenger SRT8, die Kyle Hathaway im Sommer 2014 beschafft hatte, gesteckt und ins Gefängnis gebracht.
 

Am nächsten Tag erschien ein Artikel über den Einbruch im Bowlingcenter. „Einbruch im neuen Bowlingcenter – Betreiberin couragiert“ lautete die Schlagzeile. Kyle Hathaway saß gerade bei Luigi als seine Ehefrau zu ihm kam. „Hast du heute schon die Zeitung gelesen Schatz?“, fragte Kyle seine Frau. „Steht was drin?“ „Über den Einbruch im „Sky Bowling gestern.“ „Was denn?“ „Sky City. Am Abend des 6.08.2015 um 18:50 Uhr ereignete sich im neu eröffneten Bowlingcenter „Sky Bowling“ ein Überfall. Ein maskierter Unbekannter, mit Baseballschläger und Shotgun bewaffnet, hatte es auf die Tageseinnahmen abgesehen, doch die Kasse leer vorgefunden. Dem couragierten Eingreifen der Betreiberin, der ehemaligen Bowlingspielerin Monica Mancina, ist es zu danken, dass der Einbrecher nun im Gefängnis sitzt.“
 

Um 10:00 Uhr am 07.08.2015 lief die Mare Britannicum in den Hafen von New York ein. Nach dem Entladen wurden die Container mit den Bussen geöffnet und selbige mit Tiefladern zum New Yorker Flughafen gebracht, wo die 4 schwedischen Hybridbusse in den Laderaum der riesigen Antonov AN225 gefahren wurden. Um 11:25 startete die Maschine zu ihrem Flug nach Sky City.
 

Inzwischen war auch in Stuttgart die Bestellung von Kyle Hathaway fertig 17

geworden. Am Abend des 06.08.2015 Um 18:55 Uhr Ortszeit hatte ein Güterzug den Stuttgarter Güterbahnhof in Richtung Hamburg verlassen. Geladen hatte er die 4 bestellten Mercedes Citaro Hybrid Busse. In Hamburg, wo der Zug um 20:15 Uhr eintraf, wurden die Busse in Container verladen. Diese wurden dann an Bord der Saturn, einem Schiff der Bremer Container-Reederei Alpha Ship GmbH, verladen. Um 22:00 Uhr lief das 161,3 m lange und unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrende Schiff in Richtung New York aus.
 

Am 11.08.2015 war es dann endlich soweit. In Sky City nahm nun der öffentliche Personennahverkehr seinen Dienst auf. Barack Obama, Robert Palmer und Kyle Hathaway zerschnitten am Haltepunkt „Industriepark“ ein rotes Band und der dunkelblaue Flexity 2 setzte sich in Bewegung. Er hielt an der Haltestelle und die Ehrengäste stiegen ein. Danach ging die Fahrt los. Kurz vor dem Kongresszentrum ertönte ein akustisches Signal in Form eines Gongs. Danach folgte die Durchsage: „Nächster Halt: SKY CITY CONGRESS CENTER.“ Auf dem Stationsdisplay leuchtete der entsprechende Stationsname auf. Nun sah Barack Obama das neue Kongresszentrum zum ersten Mal. „Jesus. Das Gebäude kenn ich ja noch gar nicht.“ „Das ist das neue Kongresszentrum. Sehen Sie, ein gut ausgebauter öffentlicher Personennahverkehr ist von den Kosten her schon etwas kostspieliger, als alles was ich bisher habe bauen lassen.“ „Das leuchtet ein. Was darf ich denn heute noch alles bestaunen?“ „Da wäre zum Einen die neue U-Bahn und zum Anderen die neuen Busse. Allesamt Hybrid-Fahrzeuge.“ „Also umweltfreundlich.“ „Genau das. Ich hatte schon daran gedacht alte Greyhound-Busse einzusetzen, aber Adriana hat mich davon abgehalten. Sie meinte, ich soll mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass Busse mit Hybridantrieb effektiver sind, als die alten Spritschlucker.“
 

Der Tag neigte sich dem Ende zu und Barack Obama machte sich auf den Weg zurück nach Washington. „Also Mr. Hathaway, ab morgen will die U.S. Army hier bauen. Ihre Männer können natürlich weiterbauen, solange sie den Arbeitern der U.S. Army nicht in die Quere kommen.“ „Da machen Sie sich mal keine Sorgen. Ich werde schon darauf achten.“ „Sehr gut.“



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