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Never Ending!

von

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Leon

 

 

 

Stöhnend hielt ich mir den Kopf als ich mich aufsetzte. „Geht es dir gut Leon?“ Ich sah rauf zu Max und seufzte leise aus. „Wo ist sie hin?“ „Einfach vom Balkon weg geflogen.“ Ich fuhr mir durch die Haare und stand auf, ehe ich hinter mich sah. Wie ich das dem Hotelpersonal erklären sollte war mir ein Rätsel. Die Wand hatte einen Riss und eine gut sichtbare Delle, während das Bild welches dort hing Kaputt gegangen war. Zwar hatte auch mein Rücken was abbekommen, dennoch wäre das nichts. Zumindest im Gegensatz zu der Wand. Ich hoffte nur das Emilia keine Dummheiten machen wird. Auch wenn sie so ein Blutdurst hat sollte sie sich im Griff behalten. Ich hoffte es zumindest. „Was ist denn passiert?“ Ich sah zu Maxwell und ging dann zum Fenster rüber. „Du hast doch sicherlich das verletze Mädchen da draußen gerochen.“ „Oh ja, deswegen bin ich schnell hier herein gekommen, ich hab den halben Tag nichts mehr gehabt. Hatte die Entscheidung zwischen dem nach Blut stinkenden Flur und euch beim Sex zuzuhören.“ Ich hob eine Augenbraue und sah dann zu ihm rüber. „Sex?“ „Ja, so wie ihr davon seid, ging ich ganz davon aus.“ Ich seufzte und schüttelte den Kopf. „Nein Maxwell, zu so etwas wird es niemals kommen, das weißt du genau.“ Wie kommt er nur auf so eine Idee? Er weiß genau wie ich dazu stehe. „Leon, ich habe gesehen wie du sie ansiehst.“ Ich seufzte genervt auf und drehte mich zu ihm um. „Das kann dir egal sein, zudem wird sie von jedem so angesehen, wenn sie nur den Raum betritt.“ Lässig lehnte ich mich an die Wand und starrte ihn zu Boden, doch gab er nicht nach. „Du hättest ihr auch einfach was von deinem Blut geben können.“ „Wenn du so scharf darauf bist dann mach du das doch. Der Blutaustausch ist viel zu intim und außerdem weiß ich nicht einmal wie es unter uns Originalen ist. Das wurde nie getestet und ich bin nicht scharf darauf ein Versuchskaninchen zu sein.“ „Du willst es nur nicht tun, da dich das an jemand anderen erinnert...“ „Was willst du damit sagen Maxwell?“ „Es wird langsam Zeit darüber hinweg zu kommen. Lass dich auch einfach mal gehen, verdammt Leon. Ariana ist seit dreihundert Jahren tot, es wird Zeit für etwas neues.“ Bei dem Namen stellten sich sämtliche Nackenhaare auf und ich sah ihn wütend an. „Halt den Rand Maxwell. Hau ab und mach dich nützlich. Such verdammt nochmal nach Emilia.“ Damit stieß ich mich von der Wand ab und ging in mein Badezimmer. Nun kam er mir mit Ariana. Seit Jahren habe ich ihren Namen nicht mehr gehört. Und ausgerechnet Maxwell fängt von ihr an, er hatte sie nicht einmal gekannt. Ich sah in den Spiegel und schüttelte dann den Kopf. Emilia war zwar was besonderes, dennoch war sie nicht die Frau die ich so lang geliebt hatte. Ich zog mich aus und stieg unter die Dusche und genoss das heiße Wasser auf meiner Haut. Ich lehnte die Stirn an die Fliesen und ließ das Wasser in meinen Nacken laufen. Ich schloss meine Augen und ballte meine Hand zur Faust um sie dann leicht an die Wand zu legen. Ich hasste es wenn alte Wunden aufgerissen werden. Emilia brachte alles durcheinander...

 

Stunden später war immer noch nichts von Emilia oder Maxwell zu sehen oder zu hören. Schlafen konnte ich auch nicht, da mir durch das Gespräch mit Maxwell nur wieder Bilder hochgekommen waren. Die frische Luft hier auf dem Balkon tat so gut und ich atmete tief durch. Mein Blick ging rauf zum Himmel und langsam zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen und ich fühlte mich so kaputt. Ich fuhr mir durch mein Haar und schloss kurz die Augen. Ich sollte meine Zelte hier abbauen und zurück nach Seattle gehen. Wieder zurück zu meinem normalen Ich. Hier würde ich nur an vergangenem Kaputt gehen. Ein Schlussstrich wäre am besten. Emilia wird das alles auch gut ohne mich hinbekommen. Schließlich hatte sie sich gestern gegen ihren Durst entschieden und ist geflüchtet. Es hätte viel schlimmer enden können. Sonst könnte ihr auch immer noch Benjamin helfen oder Maxwell. Am besten packe ich gleich und buche mir einen Flug. Je eher umso besser. Noch einmal sah ich zum Sonnenaufgang rüber, ehe ich die Augen verengte. Da kam etwas auf mich zu und ehe ich es realisieren wollte stand ein Engel auf meinem Balkon. Ich blinzelte. Wurde ich nun verrückt? Doch als ich genauer hinsah erkannte ich Emilia, mit riesigen Flügeln aus weißen Federn. Ihre Flügel verschwanden im nächsten Moment und sie sah nur kurz zu mir. Doch sagte sie nichts und ging in mein Hotelzimmer. Sie zog sich ihre Schuhe aus und öffnete den Reißverschluss ihres Kleides, ehe sie sich ihre Clutch von meiner Kommode schnappte und ihre Haare öffnete um schließlich aus meinem Zimmer zu verschwinden. Ich seufzte tonlos und sah runter zu meinen Füßen, ehe ich mich bückte und die Feder aufhob. Sie war unglaublich weich und roch nach ihr. Ein schwaches lächeln zog sich über meine Züge. Es war wirklich Zeit hier zu verschwinden. Langsam betrat ich mein Zimmer wieder und begann meine Taschen zu packen. Währenddessen zückte ich mein Handy und wählte zuerst die Nummer von Mister Michaelson. Er nahm nach dem dritten Klingeln direkt ab. „Herr Dixon?“ „Ja Guten Morgen Herr Michaelson, tut mir leid für die frühe Störung, aber ich werde heute zurück nach Seattle müssen, es gibt ein paar Schwierigkeiten. Ich werde von dort aus weiter mit dem Personal helfen.“ „Ah Okay. Dann wünsche ich ihnen einen guten Flug Herr Dixon.“ „Danke. Ich melde mich.“ Damit legte ich wieder auf und packte in Rekordgeschwindigkeit meine Sachen ein. Als ich alles soweit im Koffer hatte ging auch ich mich umziehen. Diesmal lediglich eine Business Jeans in Schwarz und dazu ein Hemd und Jackett. Als ich auch meine Schlafsachen in den Koffer packte sah ich zu Emilias Feder die daneben lag und hob sie hoch. Nach kurzem Zögern packte ich sie in den Koffer und schloss diesen daraufhin. Max und Ben werde ich erst Bescheid geben, wenn ich in Seattle in meiner Wohnung bin. Solang wird schon nichts passieren schließlich ist Emilia ein Original und da wird sie nichts so schnell umhauen. Ich griff nach dem Koffer und meiner Tasche, ehe ich das Zimmer verließ und unten zur Rezeption gehe. Dort checkte ich aus und verabschiedete mich freundlich von der jungen Dame. Gerade als ich mich abwandte und nach meinen Sachen griff sah ich wie Emilia aus dem Aufzug stieg. Ihre Haare waren elegant offen und sie strich sie über eine Seite nach vorne. Ihr Outfit war Business Pur. Knielanger marineblauer Bleistiftrock, dazu eine weiße Bluse und elegante Pumps. Als sie jedoch mich sah blieb sie abrupt stehen und blickt dann auf meine Sachen. Es kam mir wie Minuten vor in der sie meine Sachen ansah und dann zu mir in die Augen blickte. Von der Entfernung konnte ich nicht viel sehen, doch konnte ich die Enttäuschung spüren. Sie schüttelte den Kopf und ging daraufhin einfach weiter. Mein Blick verweilte eine weile auf der Tür durch die sie gegangen war. Es wird besser sein für sie und für mich hier zu verschwinden. Mich wunderte nur wo Max war. Hatte er sie alleine gelassen?

 

Ein paar Stunden später betrete ich meine eigene Wohnung und seufzte leise aus. Zuhause war es doch am schönsten. Nun machte ich auch mein Handy wieder an und legte es auf die Kommode, ehe ich mein Jackett auszog und zum Wohnzimmer gehe. Auf dem Weg öffnete ich ein paar Knöpfe meines Hemdes und zog es aus der Hose raus. Als ich das Wohnzimmer betrat blieb ich abrupt stehen, als ich dort Maxwell und Benjamin sah. „Da ist er ja.“ „Was gibt es denn?“ Ich ging zu meiner Hausbar und schenkte mir einen Scotch ein. „Wolltest du uns irgendwann auch mitteilen, das du abhaust?“ „Ich hätte euch gleich angerufen.“ Ich zuckte mit den Schultern und trank einen Schluck. „Und was ist mit Emilia?“ „Was soll mit ihr sein? Sie kann ganz gut auf sich alleine aufpassen und außerdem seid ihr auch noch da.“ Benjamin erhob sich und kam zu mir rüber. „Du enttäuscht mich Leon. Ich hoffe du wirst damit glücklich.“ „Es wird besser so sein.“ „Red keinen Scheiß.“ Umgehend sah ich zu Max, der mich mit seinen grünen Augen anfunkelte. „Er hat Recht Leon. Besser so für wen? Für Emilia? Oder eher für dich? Du hast doch nur Angst das alte Wunden aufbrechen!“ Ich hielt die Luft an und innerlich brodelte es. Ich hasste nichts mehr als wenn man meint mich zu kennen. „Rede nicht über Themen, die du nicht verstehst Benjamin. Es wird einfach besser für sie und für mich sein auf Abstand zu gehen. Du weißt nicht mal annähernd was damals passiert ist. Du warst nicht dabei, also spare dir deinen Kommentar dazu und lasst mich in Ruhe.“ „Pah!“ Ich verengte meine Augen. „Leon! Du bist ein Feigling. Zieh deinen Schwanz ein und verrotte doch hier.“ Damit wandte er sich wieder ab und ging zu Maxwell, der sich erhob. Kurz darauf verschwanden beide und ließen mich alleine zurück. Ich wusste genau das es besser so war, das kann sonst alles nur in die Hose gehen.

 

 

Es vergingen einige Tage und ehe ich mich versah war bereits der siebte Dezember. In einer Woche wäre ich schon wieder ein Monat in Seattle. Es war einfach wieder in den normalen Alltag zu kommen, dachte ich. Doch es verging kaum eine Sekunde in der ich nicht an Emilia dachte. Ich habe seitdem ich gegangen war nichts mehr von ihr gehört oder gesehen. Selbst Benjamin und Maxwell habe ich nicht einmal gesehen. Mir soll es recht sein. Ich drehte mich mit meinem Bürostuhl um und sah aus den Deckenhohen Fenstern heraus über Seattle. Die Sonne war schon vor ein paar Stunden unter gegangen und bald war es neun Uhr am Abend und ich saß noch immer im Büro. Das war nicht das erste mal in den vergangenen drei Wochen. Ständig suchte ich nach Arbeit um nicht nachdenken zu müssen. Es wurmte mich. Vielleicht sollte ich anfangen nach vorne zu sehen und mal wieder den Kopf frei bekommen. Ablenkung hat einen noch nie geschadet. Ich erhob mich und klappte meinen Laptop zu, ehe ich mich auf den Weg nach Hause machte. Als ich vor meiner Garage hielt sah ich auf die mir allzu bekannte Harley in meiner Auffahrt und seufzte leise aus. Als ich ausstieg kam Benjamin auch schon wieder aus meinem Haus mit seiner Gitarre. Die stand schon seit Jahren in meinem Haus herum. Fragend hob ich eine Augenbraue als mein Freund sich auf seine Harley schwang und die Gitarre auf den Rücken schob. Ich ging rüber zu ihm und begrüßte ihn mit einem Nicken. „Dich gibt es ja auch noch.“ „Jo, das könnte ich auch sagen. Wollte nur meine Gitarre holen für heute.“ Nachdenklich musterte ich das Schmuckstück auf seinem Rücken. „Wo treibt es dich denn hin?“ Ben schmunzelte leicht, als würde ihn etwas amüsieren ehe er mich fest ansah. „Bei mir steigt heute eine Party, vielleicht willst du ja auch kommen?“ Das wäre doch vielleicht eine willkommene Ablenkung. „Ich überlege es mir.“ Würde soviel heißen wie bis gleich. Mit einem Grinsen startet er sein Gefährt und düst dann auch schon los. Kurz sah ich ihm hinterher, ehe ich in mein Haus ging. Anscheinend geht nun jeder von uns wieder seinem Leben nach. Aber diese Feier würde ich mir niemals entgehen lassen. Benjamins Partys waren immer legendär. Schnell machte ich mich frisch, schlüpfte in eine schwarze Jeans, einem dunkelroten Shirt. Anschließend zog ich mir meine Lederjacke über und schlüpfte in meine Boots. Schnell fuhr ich mit der Hand durch das ordentliche Chaos in meinen Haaren um es zu einem noch ordentlicheren Chaos zu machen. Danach schnappte ich mir die Schlüssel für meine Harley. In der Garage zog ich das Tuch von dem Schmuckstück und strich über den Sitz. Ich bin ewig nicht mehr mit dieser Kostbarkeit gefahren. Ich schwang mich drauf und stecke den Schlüssel in die Zündung, bevor ich den Motor starte und das brummen tief in mir aufnahm. Ich rollte aus der Garage und machte sie kurz zu, ehe ich los fuhr. Der Fahrtwind war erfrischend und beruhigend zugleich. Je näher ich dem Haus meines Freundes kam, je lauter wurde es. Als ich auf seinen Hof fuhr wimmelte es nur so von Menschen und Vampiren. Kaum habe ich geparkt sah ich Isabell, eine von Bens Frauen, auf mich zu kommen. “Leonard, Liebster. Dich habe ich ewig nicht gesehen.“ „Isabell. Schön dich zu sehen.“ Ich hab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn und sie nahm mich an die Hand um mich mit zu ziehen. „Die Party ist im vollen Gange. Ich bringe dir gleich einen Scotch.“ „Danke.“ Langsam schlenderte ich durch die Wohnung auf der Suche nach Benjamin und fand mich dann im Wohnbereich wieder. Was ich dort sah verschlug mir den Atmen. Umgehend blieb ich stehen und lehnte mich gegen den Türrahmen neben mir. Ich sah Emilia umzingelt von Jungen Männern die mit ihr Ausgiebig tanzten. Ich musterte sie eindringlich von unten bis oben. An ihren Füßen hatte sie pechschwarze Stiefeletten mit einem hohen Absatz. Sie trug dazu eine hautenge schwarze Jeans, sowie ein Top in einem dunklen blau, das viel Dekolleté zeigte und alle dazu einlud auf ihre Brüste zu starren. Ihre Haare waren kürzer geworden und reichten ihr kaum bis zu den Schultern. Ihr Gesicht war fein säuberlich und dezent geschminkt. Dieser Augenaufschlag den sie den anderen Männern um sich zuwarf war… Wow. Sie wirkte frei und ungebunden während sie sich in dieser Menge tanzte und sich vollends gehen ließ. Als das nächste nur allzu bekannte Lied ertönte sah ich Benjamin und Maxwell die Emilia an sich zogen und anfingen mit ihr zu tanzen. Benjamin legte beide Hände an ihre Hüfte und schmiegte sich eng an sie, ehe sie von Maxwell um ihre eigene Achse gedreht wird und sie sich zusammen bewegten. „All ever wanted, all ever needed, is here in my Arms.“ Sangen beide Jungs lautstark mit und grinsten dann die Frau zwischen ihnen an, während sie sich die Seele aus dem Leib tanzte. Lachend gingen danach die beiden wieder von ihr weg während sie weiter zu der Musik tanzte und mir den Rücken zu kehrte. Ich sah schon wie die nächsten Männer an sie ran wollten, doch da hatte sich mein Körper schon in Bewegung gesetzt. Gemächlich schlich ich zu ihr herüber, ließ sie nicht eine Sekunde aus den Augen. Ich trank meinen Scotch leer und stellte ihn auf einen der Tische ab, bevor ich bei meinem Ziel ankam. Ich legte eine Hand auf ihre Hüfte und zog sie näher, während ich mich an sie schmiegte und ihrem Rhythmus anpasste. Was tat ich hier eigentlich? Ich wollte ihr doch fern bleiben…. Doch war da einfach irgendwas an ihr, das mich jedes mal auf magische Weise zu ihr hinzog. Ihr lieblicher Duft kroch in meine Nase und ich fühlte mich genau richtig, dort wo ich war. Ich drückte sie näher an mich und ließ die Bässe durch meinen Körper rauschen. Meine Hand fuhr auf ihren Bauch und meine Augen schlossen sich ganz von alleine. Sie rieb sich reizend an mir und mein Griff an ihrem Bauch wurde fester. Sachte beugte ich mich zu ihrem Ohr während wir uns der Musik hingaben. „Words are very unnecessary, They can only do harm.“ Die Worte flüsterte ich lediglich in ihr Ohr und öffnete meine Augen wieder als sie sich umgehend verkrampfte, ehe sie sich langsam umdrehte. Stumm sah sie mich an, bevor das Lied endete und das nächste Lied begann. Ich musste schmunzeln. ‚I don‘t belong to you‘. Irgendwie passte es zu dieser Situation.

 
 

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