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The Darkness Inside Me

von

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Passo dopo passo.


 

Schritt für Schritt.

26. Februar 2012
 

Erschöpft ließ sich Nami rücklings aufs Bett fallen, eine bleierne Müdigkeit war zum stillen Begleiter geworden.

Am Tag fand sie ausreichend Ablenkung; während der gemeinsamen Zeit mit ihrer Familie oder Treffen mit ihren Freunden, doch schlichen sich all die erworbene Eindrücke und Gefühle rasch zurück an die Oberfläche. Rascher als ihr lieb war, sobald sie sich allein befand.

Ihr Verstand ruhte nicht, er arbeitete weiter. Und spätestens nachts, wenn sie eben für sich war, eingenommen von der Dunkelheit, wurde sie in manchen Stunden regelrecht überrollt, sodass sich Schlafen als schwierig, gar als unmöglich herausstellte. Zwei Nächte hatte sie keine Sekunde geschlafen, und fand sie für eine Weile Schlaf, fühlte sie sich beim Aufwachen genauso erschlagen.

Gähnend rollte sich Nami auf den Bauch, bettete den Kopf auf ihrem linken Arm. Irgendwie verschlimmerte sich der Zustand stetig, je länger sie in der Heimat verweilte.

Dass sie Robin rasch vergaß und ins alte Leben zurückfand – nein, die Hoffnung hatte sie rasch begraben. Von Anfang an hatte Nami geahnt, wie schwierig das Unterfangen werden würde. Dann schon eher an eine Besserung. Einen Schritt nach dem anderen, wenn auch langsam. Stattdessen glaubte sie, sie ging rückwärts.

Dabei rückte die Abreise nach Venedig näher und näher.

Hatte sie sich nicht deshalb für eine Auszeit entschieden? Um den nötigen Abstand zwischen sich und die anderen zu bringen, damit ihr das Verarbeiten leichter fiel? Damit sie ungestört Zeit hatte sich mit allem auseinanderzusetzen?

Welch ein kläglicher Versuch.

Vom eigentlichen Ziel schien sie Lichtjahre entfernt.

Manchmal fragte sie sich, ob es zum Teil daran lag, dass sie niemanden zum Reden hatte. Von ihrem engsten Kreis kannte eben niemand die Wahrheit, sie hatte lediglich Law und sich mit ihm austauschen, erwies sich oftmals als kräftezerrend. Dann, wenn ihre Gefühle sie erdrückten, wenn Nami sich schmerzhaft nach Robin sehnte, wenn ihr Herz sich Gehör erkämpfte. Trafalgar blieb seiner Linie treu, für ihn existierte keine Erklärung, wobei er gerne vergaß mit wem er zusammengearbeitet hatte. Für ihn zählte sein persönlicher Grund, damit rechtfertigte er seine Entscheidungen – sehr wohl hatte er Nami jedoch gesagt, er würde verstehen, wenn sie ihn in Zukunft genauso mied. In dem Fall dachte er um, er würde mit allem aufhören und sich zurückziehen.

Ein Gedanke, den Nami vermutlich irgendwann in Erwägung zog, sobald sie ihre Entscheidung für die Zukunft traf. Bis dahin hatte sie das Gefühl ihn zu brauchen. Irgendwie. Wer blieb sonst übrig? Brummend raufte sie ihr Haar. Ausgerechnet der Kerl, den sie bis vor ein paar Monaten am liebsten noch eigenhändig in die Hölle verfrachtet hätte.

Welch Ironie.

Am Ende brauchte sie ihn aus ihrer Sturheit heraus. Immerhin reichte ein Anruf oder eine kurze, einfache Nachricht.

Zorro.

Sanji.

Bislang blieb Nami standhaft, hatte vom ersten Tag an sämtliche Nachrichten oder Anrufe – Vivi ausgenommen – rigoros abgeblockt. Entweder hatte sie die Anrufe sofort abgewürgt oder läuten lassen. Auf der Box befanden sich mehrere, nicht abgehörte Sprachnachrichten. Die Textnachrichten selbst blieben ungelesen.

Für eine Weile war die Idee aufgekommen, sich überhaupt eine neue Nummer zuzulegen. Diese war aber genauso rasch verworfen worden. Hätte eher Fragen aufgeworfen und Vivi brauchte nicht noch weitere Gründe, denn ihre Freundin hatte lange genug versucht herauszufinden, was vorgefallen war.

Den Rest hatte sie eben links liegen gelassen und bald brauchte sie einen Plan. Was auch vorgefallen war, sie kannte besonders die Jungs, sie waren Sturköpfe und würden definitiv keine Chance auslassen, um mit ihr irgendwie ins Gespräch zu kommen. Besonders Sanji.

Vielleicht, dachte sie, vielleicht half ihr das Lesen der Nachrichten. Ob sie nun mit ihnen sprach oder nicht. Irgendwie musste sie einen Weg finden, der ihr eine Besserung bescherte.

Und Robin?

Trotz Verachtung für das gewählte Leben, blieb die Sehnsucht und heute war einer dieser Tage, an dem sie besonders stark war.

Welch bittersüße Qual.

Nami verstand nicht, was jemanden in dieses Versteckspiel trieb. Nach Außen ein fast perfektes Scheinbild, kein Zeichen von Reue oder Zweifel, während im Hintergrund Menschen getötet wurden. Besaß sie ein Gewissen? Vermutlich nicht.

Sie durfte sich nicht erklären, flüsterte eine niederträchtige Stimme. Innerlich rang Nami. Der Kampf fand kein Ende. Natürlich hatte sich ihr Verstand klar positioniert, aber das Herz? Es wollte ebenso Gehör, schürte eben jene schmerzhafte Sehnsucht, die ihren Verstand in den Wahnsinn trieb, in der Hoffnung der Widerstand kam nicht nur ins Wanken, sondern ließ ihn endgültig brechen.

Verschwieg sie deshalb die Trennung?
 

24. Dezember 2012
 

Heiligabend klang langsam aus und die vergangenen Stunden waren überraschend angenehm verlaufen. Generell hatten sich die letzten Tage gänzlich anders entpuppt als vor der Anreise ausgemalt. Wobei dieses Mal eben doch wieder eine Auseinandersetzung voraus gegangen war, die ihre negativen Gedanken durchaus befeuert hatte.

Stattdessen hatte sie die gemeinsame Zeit in der Tat genossen.

Mittlerweile saß sie mit ihrer Mutter auf der Terrasse, sie rauchend, während Nami eine wärmende Teetasse fest umklammerte.

„Bislang bist du recht schweigsam gewesen, also erzähl, feisterst du noch mit deinen Freunden oder“, hinterfragte Bellemere neckend, „wartet eine Frau auf dich?“ Deutlich vernahm Nami den grinsend, taxierenden Blick ihrer Mutter, dem sie gekonnt auswich, in dem sie sich lieber dem noch leicht dampfenden Inhalt ihrer Tasse widmete. Hatte sie sich anderes erwartet? Irgendwann musste jene Frage aufkommen, immerhin wurde die Länge ihres Aufenthalts erst vor einer Weile geändert. Anfangs war ein Aufenthalt bis Neujahr angedacht, nun reiste sie inmitten der Weihnachtstage zurück. Bellemere war nicht auf den Kopf gefallen, auch ihre Schwester fragte bereits nach.

„Vielleicht beides?“, nuschelte Nami nach einer Weile. Ausweichen schien zwecklos und war sie ehrlich, dann hasste sie die lästigen Ausflüchte. Seit Wochen hielt sie ihre Beziehung der Familie gegenüber geheim. Im Grunde unnötig, immerhin sprach sie mit Bellemere. Diese Frau durchschaute sie so oder so, dass wusste Nami, bloß schwieg diese oftmals, und wenn nicht, dann kommentierte sie mit Gesten oder warf ihre Kommentare zwischen den Zeilen ein.

Wenn Bellemere sie schon darauf ansprach, war die Zeit gekommen endlich mit der Wahrheit herauszurücken. Auch wenn sie berechtigte Gründe gehabt hatte.

Vergo.

Vergo blieb bis heute der Hauptgrund für ihre Verschwiegenheit. Es war zunehmend belastend geworden, was mit Robin selbst einher ging. Er kannte sie, hielt etwas von ihr und noch immer erinnerte sie sich an diese Gala zurück, auf der er Robin mehr oder weniger gewarnt hatte. Was würde er davon halten? Irgendwie amüsierte Nami der Umstand, andererseits bewies die Vergangenheit, wie rasch sich seine Einstellung änderte. Wie schnell er umschalten konnte und erst recht in alte Muster verfiel. Einen weiteren Streit vom Zaun brechen, war das letzte das Nami wollte. Nicht nachdem die vergangenen Tage aufgezeigt hatten, dass er anders konnte, wenn er wollte. Wenn dieses Thema unter den Teppich gekehrt wurde.

Nun, da sie allein mit Bellemere war, veränderte sich die Sachlage und Nami wusste, dass genügend Fragen aufgekommen waren, dabei blieb es nicht nur bei ihrer verfrühten Abreise, dass hatte ihre Schwester bereits aufgezeigt.

„Also doch und sie hat dir ordentlich den Kopf verdreht“, lachte Bellemere rau. „Deine Schwester fragt mich seit Wochen, ob ich denn nicht mehr wüsste. Deine Art hat dich verraten. Du bist anders.“

Überrascht warf sie den Kopf zur Seite.
 

„Los, erzähl mir von ihr!“

Skeptisch sah Nami auf, während sie das Smartphone, das bislang in ihrer rechten Hand geruht hatte, automatisch in diese Hosentasche schob.

„Wen meinst du?“

„Na, deine Freundin!“ Wissend griente Nojiko. „Vergessen? Ich bin deine Schwester, ich kenne dich – Also? Wer ist sie? Seit wann seid ihr zusammen?“ Nojiko sank auf das Sofa, direkt neben ihre jüngere Schwester und blickte dieser erwartungsvoll entgegen.

Frustriert holte Nami Luft. Nojiko war unmöglich und würde sie schweigen, würde sie so rasch nicht ablassen.

„Seit ‘ner Weile?“ Lauschend überprüfte Nami, ob sich ihr Ziehvater, der definitiv zu Hause war, sich irgendwo in der Nähe des geräumigen Wohnzimmers aufhielt. „Tu mir den Gefallen“, beugte sie sich näher zur Schwester, „und behalte das für dich. Auf Diskussionen habe ich keine Lust.“

„Ich bitte dich, wann bin ich dir je in den Rücken gefallen?“ Kopfschüttelnd wandte sie sich zur Seite. „Du denkst krampfhaft, dass wir alle ein Problem damit haben. Weder Bellemere noch ich sind deine Feinde.“

„Und wie oft hast du mir Law schmackhaft gemacht?“

Nojikos rechte Braue hob sich tadelnd. „Lange genug habe ich dich darauf hingewiesen, dass du dich in seiner Gegenwart höflicher benimmst. Was auch immer zwischen euch vorgefallen sein mag, dass du eine solche Wut verspürst, du rückst dich sinnlos in ein schlechtes Bild, das hast du nicht nötig!“ Schweigend betrachtete Nami ihre Schwester. In einem Punkt sprach sie die Wahrheit, dessen war sie sich bewusst, sie hatte in der Tat oft genug unnötige Diskussionen ausgelöst, sich unnötig provozieren lassen. Andererseits kannte Nojiko eben nicht die gesamte Geschichte, die Nami ohnehin nicht aufrollen wollte.

„Wir haben uns ausgesprochen“, gab sie nach einem tiefen Seufzen bekannt. „Während seines Besuchs in Venedig. Er hat nicht lockergelassen und wir haben eine Basis gefunden – sofern er den Bogen nicht erneut überspannt.“

„Kein Scherz?“

„Nein“, bestätigte Nami nachdrücklich, was Nojiko ein Lächeln entlockte.

„Was hat es mit deiner Freundin auf sich?“, ruderte sie zur Ausgangsfrage zurück.

„Läuft gut.“

„Merk ich, du grinst ständig bis über beide Ohren. Warum so schweigsam? Ich beiße nicht.“

„Weil ich die Feiertage stressfrei verbringen möchte?“ Ihre Schwester konnte Geheimnisse für sich behalten, doch mittlerweile war sie tatsächlich schweigsamer geworden, was ihr Liebensleben anging. Eben weil es bislang immer zu Unruhe geführt hatte. Unschlüssig verhakte sie ihre Finger ineinander, übte Druck aus. Wann die Beziehung zu ihrer Schwester so gekentert war, konnte Nami gar nicht einordnen. Nach all den Streitereien war‘s vermutlich absehbar gewesen.

„Warum schenkst du mir so wenig Vertrauen?“
 

„Bin ich?“ Irritiert verzog Nami ihr Gesicht.

Sacht nickte Bellemere, blies umso langsamer den Rauch aus.

„Nami … du bist bis über beide Ohren verliebt. Ist uns sogar aus der Distanz aufgefallen und seitdem du hier bist … umso mehr. Du bist glücklich, wirkst ausgeglichener und lässt kaum Spielraum für Differenzen.“

Schnaubend schüttelte sie den Kopf. „Weil er gerade Ruhe gibt!“ Recht simpel. „Benimmt er sich, benimm ich mich.“ Was Vergo anging, war Nami recht einfach gestrickt. Dasselbe mit der letzten Meinungsverschiedenheit, sie hatte von ihrem verkürzten Aufenthalt erzählt und für Vergo war das neuerlich ein gefundenes Fressen gewesen, ihm missfiel ihre Entscheidung. Mittlerweile sagte er nichts mehr dazu, vielleicht hatte Bellemere ihm ins Gewissen geredet.

„Also“, begann Bellemere mit abwinkender Geste, „erzähl mir Einzelheiten. Wer ist deine neueste Liebschaft?“ Neugierde, und darin ähnelte sie ihrer Mutter sehr, blitzte förmlich auf und Nami ahnte, dass das Gespräch erst ein Ende fand, wenn Bellemere zufrieden gestimmt war. „Streitthema hin oder her, du bist nie so zurück-“

„Vergo findet sie sympathisch!“, unterbrach Nami atemlos, woraufhin Bellemere unweigerlich verstummte. Verblüfft tötete sie langsam ihre Zigarette aus. Was sich in ihrem Kopf abspielte? Räuspernd warf Nami einen Blick zum Himmel hoch, sie sah nur vereinzelte Sterne.

Ein betretenes Schweigen breitete sich aus, das Nami einen unangenehmen Schauer bescherte. Grund genug um seufzend die Tasse abzustellen, die wohltuende Decke von den Beinen zu nehmen und aufzustehen. Unwillkürlich stellte sie sich jene Frage, die seit einer Weile in ihren Gedanken kreiste: Inwieweit änderte sich Vergos Einstellung?

Sicher, ab einem Punkt erfuhr er so oder so von ihrer Beziehung. Sobald sie länger hielt und davon war Nami überzeugt, es war keine kurze Liaison, sie glaubte daran, dass sie noch lange Bestand hatte. Ihre Gefühle hatten sich in eine Richtung entwickelt, die sie bislang nie gehabt hatte. Sie liebte Robin auf eine Weise, die neu für sie war, die keine andere Frau je bei ihr ausgelöst hatte. In dem Fall hatte ihre Mutter vollkommen recht. Robin hatte ihr gänzlich den Kopf verdreht, schon vom ersten Abend an, obwohl sie sich Monate gegen solche Gedanken gewehrt hatte.

Vielleicht der passende Moment, um dem Leugnen oder dem Verheimlichen endgültig zu brechen. Irgendwann kam alles ans Licht, war es durch Zufall oder sonst etwas. Die Chance bestand weiterhin, dass er eine Kehrwendung machte, seine Sichtweise über Robin änderte. Genauso reagierte wie auf all ihre Freundinnen. Bloß würde sie nicht klein beigeben. Hatte sie nie, doch in Robins Fall würde sie ihm kaum Spielraum geben.

„Sie lebt in Venedig?“, holte Bellemere sie aus den Gedanken. Nickend ging Nami ein paar Schritte. „Sollte ich sie kennen?“ Nami warf einen nichtssagenden Blick über ihre Schulter. Darüber hatte sie bislang nicht nachgedacht. Waren sie sich damals begegnet? Bellemere interessierte sich jedenfalls weniger für Vergos Sammlerstücke. „Vergiss nicht, ich bin nicht er“, fügte sie sanft an, nachdem Nami länger nichts erwiderte. Schluckend wandte sie den Blick nach vorne, beobachtete den Garten, dessen Umrisse sich durch das sachte Licht abzeichneten.

Ertappt. Gerne vergaß sie auf das kleine, aber wichtige Detail. Sogleich meldete sich ihr Gewissen. Bellemere stand stets zwischen den Stühlen, vermittelte auf ihre Art, sie stritten sich oft genug ihretwegen. Bellemere war darauf bedacht in endlich zur Vernunft zu bringen. Aus dem Grund einigten er und Nami sich auf einen Deal. Weit bevor Venedig zur Sprache gekommen war.

Mit Bellemere hatte sich alles im Laufe der Zeit verändert. Sobald sich die Atmosphäre bedrohlich auflud und Rage überhandnahm, trübte es ihre Wahrnehmung. Ein falsches Wort oder Betonung, eine falsche Geste und Nami hatte oft das Gefühl erhalten, sie stünde allein da. Der Kampf raubte ihr gerne die Sicht auf das Wesentliche, die Wut richtete sich rasch gegen die falsche Person. Dabei hatten sie immer wieder über ihre Freundinnen gesprochen. Fröstelnd schob sie die Hände in die Manteltasche.

„Sie ist älter – ein Genie – ist arbeitsbedingt oft auf Reisen – manchmal ein wandelndes Rätsel auf zwei Beinen“, begann sie dann langsam, „Vergo und sein Faible für Antiquitäten. Erinnerst du dich an den steifen Abend in Venedig? Für das Museum?“ Gegen Ende seufzte sie auf, wartete ab, bis sie eine einfache Bestätigung erhielt. „Nun ja, er kennt sie, verfolgt gelegentlich ihre Arbeit und Kobra … er hat die zwei einander vorgestellt.“

„Kennt auch ihr euch von dort?“ Kopfschüttelnd drehte sie sich zu ihrer Mutter.

„Nein, nicht direkt. Wir sind während meines ersten Besuchs zweimal zufällig über den Weg gelaufen. Haben uns ein wenig unterhalten, alles nicht spektakulär und ich habe mit keinem Wiedersehen gerechnet, aber …“, brach sie ab, dachte sogleich an die damalige Zeit zurück. Verrückt, nie hätte sie mit dieser Wendung gerechnet, noch weniger mit dem gefundenen Glück, das sich an manchen Tagen wie ein Traum anfühlte. Wie ein Traum, aus dem sie nicht erwachen wollte.

„Sie hat dich nicht losgelassen“, entgegnete Bellemere sanft, woraufhin Nami stumm nickte. So etwas war ihr bislang noch nie widerfahren. Neugierde ja, aber noch nie auf diese Weise; in fünf Monaten hatten sie immer wieder an die Unterhaltung zurückgedacht. „Liebe auf den ersten Blick, was?“, verkniff sich Bellemere den neckenden Kommentar doch nicht.

„Amüsiere ich dich?“

„Sie macht dich glücklich“, stellte Bellemere ihrerseits fest. „Kein Wunder, dass du so ausgeglichen bist.“

War sie das wirklich? „Aber du kennst Vergo.“ Dabei spähte Nami seufzend zur Glastüre, dort, inmitten des Raumes, saß er zusammen mit Nojiko am Sofa, ebenfalls in ein Gespräch vertieft. Sie lachten.

Bellemere folgte der Geste, blieb einen Moment stumm, ehe sie im Aufstehen eine weitere Zigarette anzündete.

„Ich habe eure kleine Reiberei mitbekommen.“ Daraufhin wurde Nami hellhörig. „Ihm missfällt die Distanz, daher wurmt ihn deine frühe Ab-“

„Er braucht nur von seinem hohen Ross absteigen!“, unterbrach sie knirschend. War Vergo in Fahrt, bezweifelte Nami sehr wohl seine väterlichen Gefühle. „Schau mich nicht so vorwurfsvoll an … er hat dieses Chaos ins Rollen gebracht.“

Bellemere atmete hörbar durch, und Nami hatte die Befürchtung, sie verlagerten das Gespräch in eine Richtung, die sie nicht heraufbeschwören wollte, in eine die sie leid war.

„Du hast selbst gesagt, sie sei Vergo sympathisch … wer weiß, vielleicht braucht es lediglich eine Frau, die ihm passt“, versuchte Bellemere das Ruder herumzureißen.

„Er lernt Robin kennen, akzeptiert sie und alles ist vergeben und vergessen?“

„Hast du je gesehen, dass er Nojikos Freunde mochte?“

„Ach komm schon … hat er ihr je eine Frau aufgedrängt, obwohl sie nichts mit ihr anfangen kann?“, konterte Nami säuerlich, das Bellemere ein Lachen entlockte.

„Touché, bislang bleibt er bei Männern. Wäre eine Idee fürs nächste Mal.“ Sie zwinkerte.

„Du spinnst.“ Grinsend blieb Bellemere neben ihrer Tochter stehen, die sie skeptisch musterte.

„Zurück zum eigentlichen Thema, erzählt mir mehr von deiner Archäologin. Wann willst du sie mir vorstellen?“
 

26. Februar 2013
 

Niemand kannte den wahren Grund für ihren plötzlichen Besuch. Von Anfang an hatte Nami ihnen allen eine Lüge aufgedrückt – etwas war dazwischengekommen und anstatt die zwei Wochen in Venedig zu verbringen, hatte sie sich kurzerhand für eine spontane Heimkehr entschieden, ein leichtes Unterfangen, zumal Law zufällig in der Nähe gewesen war. Alles hatte mehr oder minder zusammengepasst.

Die Trennung hielt Nami absichtlich zurück. Einerseits schützte sie sich vor etwaigen Fragen, die sie so nicht direkt beantworten konnte. Auf Dauer blieb ihr so oder so nur das Lügen. Das Erfinden einer Affäre oder sie hatten bemerkt, es funktionierte nicht. Irgendetwas. Eigentlich gar nicht schwer und bald kam das Beziehungsende ans Tageslicht. Bellemere schwieg zwar, aber sie wurde täglich misstrauischer. Was vermutlich eher an Namis Gemütszustand lag. Zu ihrem letzten Besuch eine totale Kehrtwendung.

Dabei spielte Angst eine wesentliche Rolle. Nicht vor möglichen Konsequenzen im eigentlichen Sinn, immerhin wollte sie die Wahrheit weiterhin verschweigen. Das dadurch entstehende Chaos … nein, das würde sie vorerst mit allen Mitteln verhindern. Eher hatte sie Angst vor ihrer eigenen Reaktion. Noch hielt sie sich über Wasser, ließ eben nicht alles zu. Wenn sie es nun aussprach, würde sie vermutlich offen unter der Last zusammenbrechen.

Mag ein großer Fehler sein, aber vorerst sah sie darin ihren größten Schutz.

Nun aber dachte sie erneut darüber nach, was in den nächsten Tagen geschah – ihre Rückreise. Venedig ewig den Rücken zu kehren … der Gedanke war ihr durchaus gekommen, es wäre eine Leichtigkeit, ihr Recht. Dennoch haderte Nami mit der Idee. Das Leben dort gefiel ihr, bis zu diesem Punkt fühlte sie sich dort wohler denn je. Umso lauter wurde eben jene Stimme, die ihr vermehrt sagte, dass es an der Zeit war, sich manchem zu stellen. Irgendwann musste sie aufhören wegzulaufen, sie musste sich allem stellen und noch konnte sie das allein, ohne das andere sie aufsuchten, mit ihr reden wollten.

Zu lange hatte sie sich gewehrt.

Vielleicht schlief sie wenigstens eine Nacht besser.

Vielleicht half es ihr.

Vielleicht verschlimmerte es ihre Situation.

Genügend Möglichkeiten.

Irgendwann raffte sie sich doch auf, griff im Schneidersitz nach ihrem Smartphone. Kleine Schritte. Erst die Jungs. Der Verrat schmerzte, war am Ende jedoch weitaus erträglicher.

Außerdem musste sie eine Lösung finden. Eine passende Erklärung, allen voran für Vivi. Immerhin würde sie sich Zorro oder Sanji gegenüber, auch Franky, anders verhalten. Reservierter, wenn sie denn überhaupt noch Worte mit ihnen wechselte. Vivi würde nicht nur sofort nachfragen, sie würde sofort hinterfragen.

Robin war eine Sache, aber plötzlich mit ihren Freunden anders umgehen, eine vollkommen andere. Eine die zusätzlich ins Gewicht fiel, immerhin stand die Frage offen, was sie mit der Trennung am Hut hatten. Und so zu tun als wäre nichts, als wäre alles in Ordnung ... konnte sie das überhaupt? Wenigstens neben Vivi?

Zögernd wendete sie sich schließlich den Nachrichten zu. Mehrmals las sie sich Zorros Wort durch. Er blieb sich treu. Wortkarg, auf das Nötigste beschränkt.

Einerseits versuchte er sich zu entschuldigen, sich zu erklären, während er andererseits regelrecht ihr Melden einforderte. Egal auf welchem Weg. Er wollte wissen, ob es ihr den Umständen entsprechend gut ginge, wann sie zurückkehrte. Irgendwie, und das musste sie sich allmählich eingestehen, versuchte sie aus seiner Sicht zu denken. Nami wusste um seine Gefühle, hatte ihn das eine oder andere Mal animiert, ihn gar damit aufgezogen.

Es war, wie Sanji gesagt hatte, Liebe folgte eigenen Regeln. Und am Ende hatte er Bonneys Wohlergehen im Auge gehabt. Was ihr allerdings aufstieß war das Handhaben rundherum. Er hatte normal mit Robin geredet, manchmal Witze gerissen. Oder Nami gut zugeredet, wenn kleinere Probleme anstanden.

Zusätzlich nahm er Franky in Schutz, verbrachte genügend Zeit mit ihm. Zorro hatte die Freundschaft gepflegt, obwohl er die Wahrheit kannte. Hierbei spielte weniger die Dankbarkeit mit. Sie waren Freunde geworden, wobei das dunkle Geheimnis einfach totgeschwiegen wurde. Waren er und Nami so unterschiedlich gestrickt?

Denn das war das große Problem. Nami, ganzgleich wie oft sie manche Gedanken zu ließ, war nicht in der Lage sich ein Leben neben dieser Gruppe vorzustellen. Schon gar nicht innerhalb einer Beziehung. Das Wissen, das Robin nicht für Gräber oder Ausstellungen oder anderweitigen Aufgaben vereiste, sondern um Menschen zu töten – unvorstellbar. Selbst wenn Robin ihrer öffentlich bekannten Arbeit nachging, würde sich Nami nicht automatisch fragen, ob das der Wahrheit entsprach. Und was tat sie in der Zwischenzeit? Normal leben und zeitgleich auf eine unversehrte Rückkehr hoffen?

Das Blut anderer war da und bescherte ihr einen kalten Schauer.

Andererseits fragte eben jene verräterische Stimme, was sie an seiner Stelle tat. Was, wenn jemand nach Robins Leben getrachtet hätte und ein Pakt als einzige Lösung parat gewesen wäre. Hätte sie diese ausgeschlagen? In derselben Situation … vermutlich wäre sie den Deal eingegangen, aber eben nicht das Kommende getan. Sich eher zurückgezogen.

Hättest du?

Nami biss sich in die Lippe.

Abschütteln.

Lieber Sanjis Nachrichten widmen, der deutlich anders vorging. Er versuchte sich ausführlicher zu erklären, ohne dabei auf seine üblichen Liebesbekundungen zu vergessen. Auch entschuldigte er sich, schilderte seine Sicht der Dinge. Warum er nie über seine wahre Vergangenheit gesprochen hatte, seine Familie. Darüber wie er aufgrund des Vorfalles auf Ferrara wieder Kontakt zu seiner Schwester fand, aber sehr wohl auch über Robin. Augenscheinlich bot er seine Hilfe an, er wollte vermitteln. Und er machte ihr deutlich, dass sie diese Liebe nicht zu rasch aufgeben durfte.

Glaubte er an seine Worte? Nami nahm sich Zeit, gab ihnen eine Chance … eine Chance wofür? Auf jeden Fall sah sie einen gewaltigen Unterschied darin, ob man solche Menschen aus Dankbarkeit deckte oder mit einem davon zusammen war. Ein verdammt großer Unterschied.

Für Sanji weniger, was wohl seinem Hintergrund geschuldet war. Diese Schattenwelt hatte ihn großgezogen, obgleich er sich auch von ihr entfernt hatte, sie gehörte zu ihm. Anders als Nami.

Liebe überwand nicht alles. Egal wie schön er sich manches redete oder er darauf pochte, dass Nami das Gespräch mit Robin suchte.

„So ‘ne Scheiße!“ Eilig stand sie auf, sie musste raus.
 

25. Dezember 2012
 

Verräterisch funkelten Namis Augen. Wenn sie aus Erzählungen eines gelernt hatte, dann das Robin ein ziemlicher Weihnachtsmuffel war. Besonders Franky hatte sie etliche Male davor gewarnt, denn er beschrieb sich als das komplette Gegenteil. Die Dekoration stand seit einem Monat, ebenso der Baum. Er liebte die Weihnachtszeit und lebte sie dementsprechend aus.

Nami mochte den Dezember und sie hatte selbst keine Scheu gezeigt, Robin hie und da aufzuziehen. Auch wenn sie vermutete woher die Abneigung stammte. Umso mehr überraschte sie seit ihrer Rückkehr, dass Robin ihr Haus tatsächlich weihnachtlich geschmückt hatte. Ihretwegen, immerhin verbrachten sie die restlichen Feiertage miteinander und für morgen hatte Robin sogar die anderen zum Essen eingeladen. Es war eine Geste, mit der sie überhaupt nicht gerechnet hatte und die ihr warm ums Herz werden ließ.

Lächelnd schlenderte sie zurück in die Küche, folgte dem wohltuenden Duft. Orangen. Robin verwöhnte sie nach Strich und Faden.

„Möchtest du etwas wiedergutmachen oder warum legst du dich so ins Zeug?“, meinte sie neckend, wobei sie hinter Robin trat und die Arme um die Taille legte. Tief atmete sie durch. Ein leises Lachen folgte.

„Hörst du auf meine Absichten zu hinterfragen?“

„Hast du denn welche?“

„Wirst du noch früh genug erfahren.“ Dieses Mal lachte Nami, wobei sie noch nicht abließ. Mittlerweile war zum Glück wieder alles beim Alten, der Unfall fast vergessen. Anders als an den ersten Tagen. Robin hatte sie in gewissem Maße abgeblockt. Das hatte weniger mit ihren Verletzungen zu tun gehabt, vielmehr mit ihrer Gefühlslage, wobei sie nie so recht aussprechen wollte, was es genau war. Dass ihr Freund Mist gebaut hatte oder einfach nur, dass der Unfall geschehen war.

Für Nami hingegen zählte lediglich die Tatsache, dass Robin nicht mehr passiert war. Wobei es ihr neuerlich aufgezeigt hatte, welch ein schwieriger Fall ihre Freundin war, wenn es darum ging. Sie war ein fürchterlicher Patient.

„Hat Franky geholfen?“, fragte Nami dann nach, auch um von den Gedanken abzulassen. Dabei löste sie sich von Robin, ging zur Seite und schenkte ihnen beiden Wein nach. Das Essen müsste jeden Moment fertig sein.

„Stell dir vor, ich habe das ganz allein geschafft. Er weiß noch nichts, wird morgen auch für ihn eine kleine Überraschung. Macht ihn bestimmt eifersüchtig, er ist jahrelang gescheitert.“

„Autsch, böse Robin.“ Auf die Worte hin rollte diese die Augen. „Was?“, lachte Nami, während sie sich auf die Arbeitsplatte hievte. „Wirst du plötzlich ernst?“ Robin würzte noch mal nach, ehe sie die Pfanne schwenkte.

„Noch ein, zwei Minuten“, murmelte sie, wobei ihr Blick nun auf Nami fiel.

„Kanns kaum erwarten.“ Seit der Geruch der Soße in der Luft lag, rumorte ihr Magen. „Liebe geht eben doch durch den Magen“, witzelte sie.

„Dafür hast du Sanji recht schnell abblitzen lassen.“ Nun war es an Nami mit den Augen zu rollen. „Was?“ Kopfschüttelnd winkte Nami ab.

„Hab meiner Mutter von uns erzählt“, lenkte sie in eine vollkommen andere Richtung. Dabei wich sie Robins Blick aus, nahm das Weinglas zur Hand und trank einen Schluck. „Oder besser gesagt, sie hat mich ausgefragt.“ Warum sie so plötzlich das Bedürfnis gehabt hatte, damit anzufangen, verstand Nami weniger, aber irgendwie war es ihr in den Sinn gekommen. Das Thema war schon das eine oder andere Mal aufgekommen.

„Fertig“, hörte sie Robin, die sich wieder dem Abendessen zugewandt hatte. Fragend hob Nami ihre Augenbraue. „Da du sehr gelassen bist, ist nichts Grobes vorgefallen. Also ist das Gespräch gut verlaufen. Oder muss ich mir Sorgen machen?“ Lächelnd warf Robin einen Blick zur Seite. Nami blinzelte verwundert.

„Sie war sehr neugierig.“ Langsam rutschte sie von der Arbeitsplatte. „Nachdem ich ihr von dem Vorfall auf der Gala erzählt habe, hat sie gelacht. Willst du hören, was sie wegen Vergo denkt?“

„Dass er einen mächtigen Schock erleiden wird, weil ich seine Warnung ignoriert habe?“ Ein schelmisches Grinsen kam zum Vorschein, Robin zog sie schon mal gerne mit seinen Worten auf.

„Deine Schuld, du wurdest gewarnt und hast dich trotzdem auf mich eingelassen.“ Lachend half sie Robin beim Tragen ins Esszimmer. „Gib’s zu. Seine Warnung war der eigentliche Grund, warum du mich so hingehalten hast.“ Mittlerweile konnte sie sich darüber amüsieren, an jenem Abend jedoch, da hatte sie keinen Grund zum Lachen gehabt. Sie wäre am liebsten laut geworden (was später erfolgte), neben den anderen und sie hatte sich sehr wohl gefragt, ob das nicht nach hinten los ging.

„Jetzt ist die Katze aus dem Sack.“

„Sie denkt, du könntest seine Einstellung ein wenig ändern“, wurde Nami ernster als Robin wieder zurückkehrte, nachdem sie nochmals in die Küche gegangen war, um die Weingläser zu holen. Irgendwie gefiel ihr der Gedanke, andererseits kannte sie ihn zu gut. Nach allem hatte Nami längst die Hoffnung aufgegeben, egal welche Frau sie ihm vorsetzte. Robin nahm indes schweigend Platz und genau diese Reaktion brachte eine leichte Verunsicherung mit sich. Sonst hatte sie immer einen Spruch übrig, wenn sie das Thema anschnitten, wie auch zuvor. „Alles in Ordnung?“ Oder sie realisierte erst in diesem Moment, was ihr Nami gesagt hatte. Dass Bellemere nun mehr wusste. Als Robin begann sich angestrengt die Schläfe zu massieren, war die totale Verunsicherung da. Hätte sie besser doch geschwiegen?

„Eine Frage“, begann Robin schließlich und Nami vernahm ein tiefes Durchatmen, „was bitte hast du deiner Mutter über mich erzählt? Ist eine recht hohe Messlatte, findest du nicht?“

„Darum geht’s dir?“ Erleichtert stieß sie den Atem aus. „Kann ich was dafür, dass er dich sympathisch findet?“

„Basiert ihre Annahme darauf?“

Schulterzuckend schnitt Nami ein Stück Fleisch ab. „Kann sein?“ Definitiv ein entscheidender Punkt, er hielt etwas von Robin. „Oder daran, dass du ein wandelndes Rätsel auf zwei Beinen sein kannst. Oder daran, dass du gerne in der Weltgeschichte herumreist oder daran, dass du in deine Arbeit ziemlich vernarrt bist.“ Mittlerweile fand sie zurück in ihre Lockerheit, was das Ganze anging. Nachdem sie das Fleisch in die Soße getunkt hatte, aß sie das Stück mit Genuss. „Habe ich dir schon gesagt, dass ich dich liebe?“

Robin taxierte sie. Dieses Mal änderte sich nichts an Namis Gefühlsregung, denn den Blick kannte sie allzu gut.

„Ah, deshalb sind alle durchgefallen. Er akzeptiert nur Workaholics.“ Robin rührte das Essen weiterhin nicht an, sondern nahm einen Schluck Wein zu sich, ehe sie spitzbübisch lächelte. „Sei ehrlich, du bist nicht aus dem Schwärmen herausgekommen.“

„Wenn du nicht bald anfängst, wird dein Essen wird kalt.“
 

26. Februar 2013
 

Nach einer längeren Fahrt quer durch die Stadt, hatte sich Nami zu einem Anruf durchgerungen.

Bloß ein Mensch war ihr zu dieser Stunde eingefallen, der ihr mit ein bisschen Glück vielleicht aus dem Chaos half. Wenigstens für eine Nacht.

Die Gefühle brachen über sie hinweg, zwischenzeitlich verschwamm ihre Sicht.

Tränen, die sie oft zurückgehalten hatte, suchten den Weg an die Oberfläche. Irgendwie hatten die Nachrichten, die daraus zugelassenen Gedanken etwas ausgelöst.

Nami warf einen Blick in den Spiegel, der im Fahrstuhl war, dabei holte sie tief Luft, wischte sich die Tränen aus den Augen.

Nicht gerade ein Auftritt, wie sie ihn sich vorstellte.

Als sie ausstieg wurde bereits mit offener Tür auf sie gewartet und Nami ertappte sich beim kläglichen Versuch eines fröhlichen Lächelns.

„Hey Lola.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dark777
2021-03-01T20:03:15+00:00 01.03.2021 21:03
Nach so langer Zeit geht es glücklicherweise mit dem Gefühlschaos weiter :D.

Ich muss gestehen, das Kapitel lässt mich etwas wehmütig zurück. Einerseits hat Nami diesen Scherbenhaufen vor sich liegen der aufzeigt, dass alles vorbei ist. Andererseits siehst du diese netten Rückblenden, in denen Nami voller Hoffnung und so wahnsinnig verliebt ist. Diese Passagen so dicht beieinander zu lesen ist irgendwie bitter-süß.
Ich kann Nami keinen Vorwurf machen, denn wie sie schon sagte überwindet Liebe nicht alles. Und was soll das für eine Liebe sein, in der du ständig Angst hast. Angst um die Menschenleben die Robin nimmt, Angst um Robin selber und letztendlich Angst um sich (Nami) selber. So sehr Nami Robin auch liebt, ihr Verstand hatte recht das Ganze zu beenden. Ich befürchte (und ja, irgendwie hoffe ich auch) nur, dass Namis Emotionen Überhand nehmen. Denn letztendlich ist Nami schon immer eher der emotionale Part gewesen und weniger der logische.

Bin gespannt wie es weiter geht.

V(~_^)


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