Zum Inhalt der Seite

keimu-sho

~ I don't regret dying for you ~
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

~ The beginning ~

~The Beginning~
 

So... säbs? *anhüpf* deine FF ^^~ hoffe du hast Spaß an ihr.. dein Pairing, deine Story, dein gewünschtes sad end, ... hoffentlich auch zu deiner Freude ^.~
 

Damit das hier nich diskriminierend wird: tag auch, an die anderen XD freu mich natürlich [ wie immer] über liebe kommis und kritik und hoffe habt Spaß wenn ihr die FF lest *rumhüpf*

Sie ist bisher auf 9 Kapitel ausgelegt, wird vermutlich auch nicht viel länger oder kürzer, ist schon fertig geplant, also das Grundgerüst steht schon, und für alle die, die im moment keine bösen enden verkraften: nich lesen... is wohl doch eher böse...zumindest geht sie nicht gut aus..

Weiter wäre zu sagen, daß sie wohl nicht sooo~ realistisch und etwas schnulzig is... aber egal.. ihr könnt euch ja einfach selbst mal n bild machen^^
 

+DespairsRay+ - infection
 

My soul is froßen and it's tied..

My ears find no voice of you..

My legs are torn in sadness..

I'm standing in the darkness..I can never go on..
 

..rain in the way..the light is far away..
 

..How many times did I shout your name in the storm?

My voice's drying out..

..I live because of you..so I believe..

"Close your eyes"..

Therefore this pain never heals..
 

My eyes are flowing with sorrow has twisted my world..

Everlasting memories have lost its taste and became my enemy and hate..
 

rain in the way..the light is far away..
 

How many times did I shout your name in the storm?

My voice's drying out..

I live because of you..so I believe..

"Close your eyes"

I know..I can never reach for you..

I live because of you..So I believe..

"Close your eyes"
 

I don't regret dying for you
 

*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*
 

~

Das Staatsgefängnis. In einem korrupten Staat mit einer korrupten Regierung wie hier, war das so etwas das Versprechen nie mehr frische Luft atmen zu dürfen. Dunkle Zellen. Ungeheizt, in denen der Schimmel die Wände nach oben kroch. Brutalität, Mißbrauch und Vergewaltigung waren Alltag. Wenn man nicht eh schon zum Tod verurteilt war und darauf wartete, daß sie einen nachts auf den Innenhof holten, wo einen dann 6 Kugel durchlöcherten, dann konnte man davon ausgehen, daß man früher oder später von einer Lungenentzündung oder dergleichen dahin gerafft wurde. Die meisten, die hier landeten, waren Mörder oder Männer, die sich gegen die Regierung aufgelehnt hatten. Genug von ihnen waren zu unrecht oder unschuldig verurteilt. Es kümmerte keinen. Diejenigen, die hier drinnen genug Geld hatten, gaben es für Zigaretten, eigene Zellen oder für den Schutz vor anderen aus.

~

Karyu hatte nun bereits 2 Jahre hinter sich. Gelangweilt lehnte er an der Mauer des Innenhofes, wo sie alle paar Tage mal ans Tageslicht durften. Kopfschüttelnd beobachtete er, wie zwei Kerle einen Dritten zusammenschlugen. Er hatte gelernt, keinen Streit anzufangen und sich auch nicht einzumischen, das führte eh immer nur zu Schwierigkeiten. War er vor dem Knast noch nicht opportunistisch, so war er es jetzt ganz gewiß.

Er holte eine Kippe hervor und steckte sie sich mit einem leidlich funktionierenden Feuerzeug an. Geld hatte er zwar keines, aber genügend Respekt zollten ihm einige, die welches besaßen. So kam auch er an seine Kippen und den Luxus einer Zweierzelle, die er im Moment allein bewohnte.

Der leichte Wind strich ihm einige Strähnen aus dem Gesicht. Als einer der Todeskandidaten hatte man darauf verzichtet, ihm die Haare abzurasieren, sehr zu seiner Freude. So sah er wenigstens nicht genauso bescheuert aus wie die ganzen anderen hohlen Glatzköpfe.

Die Wärter hatten es bald aufgegeben, sich an ihm zu vergehen. Er war zäh und stur, zwang sich dazu, ihnen niemals die Genugtuung zu verschaffen, ihn mit Angst oder Schmerzen zu sehen. Wenn sie ihn schon in der Hand hatten, dann sollten sie wenigstens das Gefühl haben, er sei ihnen überlegen, und das hatte er erfolgreich geschafft.

Seine Mitgefangenen waren am Anfang neugierig gewesen, doch mittlerweile hielten sie ihn entweder für einen Psychopathen, mit dem nicht zu Spaßen war oder einen Langweiler, der eh zu nichts zu gebrauchen war.

Zweifacher Mord und versuchter Mord waren die Punkte in denen man ihn angeklagt und für schuldig befunden hatte. Er hatte eine Frist von 2 Jahren erhalten um doch noch zu gestehen, danach lag es nun an den Wärtern, wann sie ihn umnieten würden.

//Der einzige Grund//, dachte Karyu, //warum ich noch hier stehe, ist, daß es ihnen noch nicht mal die Munition wert ist, die sie brauchen würden...//, ein überlegenes Lächeln huschte über sein Gesicht während der Rauch aus seiner Nase quoll.

Es war nicht zu ändern. Mit ziemlich nüchternem Blick sah er seine Situation und war sich durchaus im klaren darüber, daß er wohl nie älter als 40 werden würde. Es störte ihn noch nicht einmal großartig. Draußen hatte es nicht viel gegeben was er zurückgelassen hatte und hier drinnen hing er auch an reichlich wenig.

Gelegentlich mußte er an die Menschen denken, die er zurückgelassen hatte. Wobei es fast schon ein Witz war von Mehrzahl zu sprechen. Zwei waren es. Seine beste Freundin Muzumi und ihr Bruder Zero, sein Ex-Freund. Ein brillanter Anwalt, der ihm auch seine Hilfe angeboten hatte, darüber hinwegsehend, daß Karyu ihn vor einem Jahr abgeschossen hatte. Sie hatten sich friedlich getrennt, ohne den üblichen Streit, hatte sich einfach nur auseinander gelebt, waren befreundet geblieben. Doch auch die Tatsache ignorierend, daß Karyu sein Gehalt überhaupt nicht hätte bezahlen können, war es aussichtslos auf Notwehr zu plädieren. Wer zwei Regierungsbeamte erschoß, war ein toter Mann, guter Verteidiger hin, Notwehr her.

Er schämte sich dessen ebensowenig, wie er es bereute. Die beiden hatten es verdient. Nicht, daß er stolz darauf war, aber er hielt es für durchaus fair, wenn man schoß um sich dem eigenen Tod zu entziehen. Immerhin hatten sie zuerst auf ihn gezielt und zwar von hinten. Karyu verzog das Gesicht. Egal wie man es drehte und wendete, er war und blieb ein Mörder.

Jetzt darüber nachzudenken brachte eh nichts. Etwas aufheitern tat ihn der Gedanke, daß seine Eltern das hatten wenigstens nicht mehr miterleben müssen. Er war Waise geworden, nachdem sein Vater an Gelbfieber starb und seine Mutter angesteckt hatte.

Seine Tante, Yoko, schrieb ihn gelegentlich Briefe, nachdem er sie gebeten hatte ihn nicht mehr zu besuchen. Er hatte beschlossen, so wenige mit der ,freien' Welt zu tun zu haben, wie nur irgend möglich. Das war für ihn besser, und für alle andren auch.

Yoko war eine nette ältere Dame, hatte schon immer einen Narren an ihm gefressen, brachte ihn als eine der wenigen häufiger zum Lächeln oder sogar Lachen.

Meist vertrieb er sich seine Zeit damit, Oregami zu falten, sich Kippen zu drehen, die Wände seiner Zelle zu bemalen, die Briefe zu beantworten oder Musik zu hören.

Das einzige was er an dem vor- steinzeitlichen CD-Spieler schätze, war die Tatsache, daß er ausgezeichnete Baßohrstöpsel hatte. Das zweite Paar Hörer hing am Bettpfosten des Doppelbettes und vegetierte unter minimalster Beachtung vor sich hin.

Regelmäßig bekamen die Wärter Tobsuchtsanfälle, wenn sie Karyus neusten Kunstwerke an der Zellenwand bemerkten, gaben es aber immer bald entnervt auf ihm die Stifte weg zu nehmen- er benutze dann eben einen spitzen Gegenstand und ritze es in die Wand- oder ihn zu maßregeln da dies ebenfalls keinen Erfolg zeigte.

So verewigte Karyu sich mit triumphierender Genugtuung weiter und reizte die Wärter durch das provokative Grinsen, welches er ihnen zumeist schenkte.

Er seufzte, als er das Surren durch die Lautsprecher hört, was das Ende des Hofaufenthalts bedeutete, schnipste seine Kippe weg und löste sich von der Mauer um sie wie alle anderen vor den Eingängen aufzustellen. Gelangweilt ging er hinter seinem Vordermann hinterher, betrat das Gebäude, ging die Gänge entlang, bis er seine Zelle erreichte und hinter ihm die Tür geschlossen wurde.

Er schlenderte vor seinen Spiegel, zog den Kayal noch mal nach, betrachtete zufrieden seine Ansammlung von Kosmetiksachen. Ja, er war eitel, na und?! Vielleicht war es auch einfach nur ein weiterer Punkt, um die Behörden zu reizen. Sah man mal davon ab, daß es schon reichlich merkwürdig war, daß er sich als Kerl schminkte und die Nägel lackierte, so war es eigentlich auch noch verboten. Zufrieden stopfte er den Maskara, den Liedschatten mit samt Pinsel, den Lipgloss und den Kayal wieder in den Becher, der an dem kleinen Waschbecken vor dem Spiegel stand und griff sich den Nagellack.

Er schwang sich auf die obere Etage des Stockbetts, nahm sich den Diskman und schraubte das kleine Fläschchen auf um sich die Finger wieder neu schwarz zu lackieren.

Während die Musik anfing durch die Hörer zu dringen, lächelte er bei dem Gedanken, an die vielen Ausnahmen und Besonderheiten, die ihm gewährt wurden, allenfalls belächelt wurde er deshalb. Tja, auch korrupte Beamte konnten offensichtlich Mitleid mit einem Todeskandidaten haben. Ihm sollte es recht sein.

Er hörte das Knirschen der schweren Tür und sah auf. Ein Wärter stand in der Tür, schob eine Person in die Zelle und warf Karyu zwei Briefe zu.

Dieser zog die Augenbrauen hoch, streifte die Kopfhörer ab, bekam nur noch die letzten Worte mit.

"..neuer Mitbewohner...", damit schloß sich die Zellentür wieder.

Karyus musterte die Gestalt die etwas verunsichert noch immer da stand, wo der Wärter sie hingeschoben hatte, nun zögernd ein etwas gezwungenes Lächeln zu Stande brachte, daß jedoch ziemlich schnell wieder verblaßte. Die Gefangenenuniform war ihm viel zu groß, der schlanke Körper schien förmlich darin zu ertrinken. Die filligranen feingliedrigen Finger waren ineinander verschlungen, leicht verkrampft. Karyus Augen glitten hoch zu dem Gesicht. //Das ist ja noch ein halbes Kind...//, schoß es ihm durch den Kopf. Er runzelte leicht die Stirn, als er die ungefähr kieferlangen Haare bemerkte. Es schien ihm kaum möglich, daß dieses unsichere Etwas, was da so verloren in seiner Zelle stand zum Tode verurteilt sein sollte. Die großen Augen hatten sich kurz umgesehen, waren nun auf ihn gerichtet.

"..Hi...", meinte er halblaut. Erneut spielte ein scheues Lächeln um seine Lippen.

Karyu nickte nur zum Zeichen, daß er gehört hatte, stellte den Nagellack beiseite, griff nach den Briefen und öffnete den ersten.

Der Neue setzte sich vorsichtig auf den Stuhl, der an der Wand gegenüber des Bettes stand. Als Karyu ihm keine weitere Beachtung schenkte, warf er die Handtücher, die man ihm gegeben hatte kurzerhand auf das untere Bett, und lies seinen Blick durch die Zelle schweifen.

"Tsukasa desu", stellte er sich vor, seine Augen wieder zu Karyu wendend, der Muzumis Brief überflog.

Er nickte, ohne aufzusehen. Leise hörte man die Musik aus den Kopfhörern die er nicht wieder aufgesetzt hatte.

Tsukasa zog die Augenbrauen leicht nach oben. "...und du?", wollte er schließlich wissen, nachdem es der andre nicht für nötig zu halten schien, seinen Namen zu nennen.

Stummes Deuten auf die Nummer an seinem Anzug, während er die letzten Zeilen des Briefs las.

Ein freches Grinsen stahl sich auf Tsus Gesicht. Offensichtlich redete der andre nicht, dann konnte er auch sagen was er wollte. "Anscheinend geht's dir nicht so gut, als daß du die Treppen zu meinem Niveau hochsteigen könntest...wie tragisch. Da bekommt man dann schon mal Gesellschaft von der menschlichen Spezies und ist dann unfähig mit ihr zu kommunizieren... überaus bedauerlich..."

Da Karyu weiterhin nicht reagierte, keimten in Tsukasa 3 verschiedene Möglichkeiten auf:

1. Der Fremde war stumm, konnte also nicht reden und nebenher so taub, daß er nicht mitbekam, daß sich jemand mit ihm zu unterhalten versuchte. Nach dieser Theorie war es nur ein dummer Zufall, das er genickt hatte, wenn Tsukasa etwas gesagt hatte und er hatte Flöhe weshalb er sich jucken mußte, was dann von Tsu fälschlicher Weise für das Deuten auf die Nummer gehalten worden war.

2. Der Fremde kam nicht von hier und verstand so gut wie gar nichts, was Tsukasa von ihm wollte. Womöglich war er Ausländer und kannte eben den üblichen Verlauf eines solchen Gesprächs und die Fragen die immer gestellt wurden und konnte Wörter wie ,Name' oder dergleichen begreifen.

3. Der Typ der ihm gegenüber saß, war so gurkendumm, daß er noch nicht mal wußte wie man die Uhr las, geschweige denn ,Dummheit' buchstabierte. Er hatte die Hälfte von Tsukasas Ausdrücken nicht verstanden und wollte lieber nicht antworten um nicht als Idiot dazustehen.

Ehe Tsukasa weitere Thesen aufstellen konnte, begann Karyu in einer absoluten Gelassenheit zu sprechen.

"Bis ich bei dir unten angelangt wäre, bräuchte ich Jahre...", langsam hob er den Blick von dem Brief.

Einen Moment war Tsukasa vor den Kopf gestoßen, bevor er begriff daß sich dies wohl auf das Niveau bezog. "So?", meinte er fragend, wieder etwas unsicherer auf Grund der Tatsache, daß sein Zellengenosse wohl alles andere als dumm oder freundlich war.

"Allerdings... mein Name hat dich nicht zu interessieren, ich liege oben und der Spiegel gehört mir. So lang du meine Briefe nicht anfaßt, keine Kippen klaust und dich so verhältst als wärst du nicht da, werden wir wunderbar mit einander auskommen....", Karyu war aufgestanden, hatte sich nach unten begeben und lehnte nun an einem der Bettpfosten.

//ohja, ich kann mir denken daß er oben liegt...//, Tsukasa ließ seinen Blick über Karyu gleiten, und hätte sich am liebsten geohrfeigt als er sich überlegte, wie der andere wohl ohne dieses Hemd aussah.

"Genug gesehen?!", erkundigte Karyu sich, den Kopf leicht schieflegend.

Tsukasa hob den Blick, sah ihm in die Augen und beschloß, daß eh schon alles verloren war. Mit ein bißchen Glück würde er morgen vielleicht verlegt werden...

"Könntest du das Oberteil ausziehen? Dann denke ich, könnte ich die Frage mit Ja beantworten ...vorerst", antwortete er frech.

Karyu mußte dem Kleinen zugestehen, daß er ihn für einen Moment aus dem Konzept gebracht hatte. "Stehst du auf Kerle?", fragte er also ebenso direkt zurück, hoffte somit den Tsu wieder etwas einzuschüchtern.

"Problem damit?", konterte Tsukasa und klopfte sich innerlich auf die Schulter. Gott, war er heute schlagfertig. "Keine Angst.. ich vergeh mich schon nicht an dir...", er grinste, als er glaubte nun sei Karyu endgültig geplättet.

Der jedoch erwiderte das Grinsen. "Dann sie dich vor... sie vergewaltigen auch Typen, die hete sind zu 5 unter der Dusche..."

Okay, er war doch nicht schlagfertig. Tsukasa war leicht rot geworden und starrte Karyu nur an, der triumphierend lächelte.

"Karyu", meinte dieser schließlich mit einem Anflug von einem Lächeln. Kaum zu fassen, der Typ kannte ihn noch keine 10 Minuten und schon mußte er wegen ihm lächeln.

"Nani?!", blinzelte Tsukasa leicht verwirrt.

"Ich heiße Karyu", wiederholte er grinsend, "du hast doch auf den Namen bestanden...."

Auch Tsukasa mußte lächeln. "Achso..hallo..."

"Hi..."

~ Taken away ~

~ Taken away ~
 

So~~ XD zweites Kapi... nun kommen wir mal der Handlung etwas näher... etwas XD. Ja... und...weils ichs versprochen hab, wiedermal die Erwähnung von Säbs: Säbs? Liebe disch... du es is immernoch deine FF... und es macht tierisch spaß, sie für dich zu schreiben *O* *luvs*
 

Und wie immer, nur her mit kommis XD~
 

Music: [wer hätts gedacht... is standart zu der FF XD] +D'espairsRay+ - infection
 

*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*
 

Tsukasa saß auf einer der Bänke im Hof und sah zu Karyu hinüber, der, wie immer, an der Wand lehnte du rauchte. Oh, was hatte er sich getäuscht. Den kurzen Augenblick, als er ihm seinen Namen genannt und ,Hi gesagt hatte, da hatte Tsu doch wirklich geglaubt, sein Zellengenosse könnte nett sein. Er hatte es wirklich geglaubt.

Er kniff die Augen zusammen als er daran gedachte hatte, wie es ihm ein paar Sekunden, nur einen ganz kurzen Moment, flau in der Magengegend geworden war, als er in diese braunen, glitzernden tiefen Augen gesehen hatte. Drehte er jetzt durch? So ein Ekelpaket, wie dieser eiskalte, eingebildete Saftsack konnte man schlicht und ergreifend nicht ,nett' finden.

Nach der ohnehin schon schwierigen Begrüßung - was erwartete er auch gleich, daß Herr Ich-bin-ja-so-toll gleich antwortet, wie andere Menschen - hatte Karyu ihm ausführlich und ziemlich deutlich gesagt, daß es ihm alles andere als Recht war, nun jemanden bei sich zu haben, daß er gefälligst seine Finger von all seinen Sachen zu lassen hatte, daß er es haßte, sich mit jemanden unterhalten zu müssen, und daß er großen Wert darauf legte, so wenig wie möglich von ihm belästigt zu werden.

Danach hatte er sich wieder die Kopfhörer aufgesetzt und hatte nicht ein Wort mehr mit ihm gewechselt bis zum nächsten Tag.

Tsukasa kochte förmlich. Bastard... etwas anderes viel ihm zu Karyu nicht mehr ein. Er hatte sich schon den ganzen letzten Abend und diesen Morgen alle möglichen Schimpfwörter für ihn ausgedacht, auch wenn die meisten davon vermutlich nie über seine Lippen kommen würden.

Als ihnen das bescheide Frühstück gebracht wurde, hatte Karyu in knappen Worten mitgeteilt, daß er wohl besser die Finger von der Milch lassen sollte, da sie vermutlich eh schon sauer war. Dann war wieder eine lange Zeit des Schweigens gekommen, in der Tsu die laut aufgedrehte Musik aus den aufgesetzten Kopfhörern Karyus leise in der stillen Zelle hören konnte und sich ärgerte, daß er das Pech hatte mit ausgerechnet diesem da in einem Raum zu sitzen. Es gab doch immerhin mehrere hundert Gefangene hier. Und er hatte natürlich mal wieder den wohl Schlimmsten unter ihnen mit absoluter Sicherheit gefunden.

Er seufzte. Wenigstens gab es ein paar Stunden am Tag, an denen sie ungefähr 200 Meter oder mehr trennten. Wunderbar. Tsukasa hatte beschlossen diese Hofaufenthalte zu lieben.

Wobei... so ganz egal konnte er Karyu wohl doch nicht sein. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Schließlich hatte dieser menschliche Eisklumpen auf dem Weg nach draußen einige Figuren gezeigt, von denen er sich wohl besser fern halten sollte. Apropos Eisklumpen - litt dieser Mann eigentlich an ständiger Unterkühlung?! Wie viel Aggregate wohl nötig waren um diesen Blick, mit dem er meistens herumlief, aufrecht zu erhalten?!

Erneut fing er an sich über ihn aufzuregen, als er an den Ausgang dieses Gesprächs, falls man die kurzen Erläuterungen Karyus so nennen konnte, dachte. Sie waren zur Mauer getreten, Karyu hatte sich eine Kippe angesteckt, ihn dann mit einer Überheblichkeit gemustert, von der Tsukasa regelrecht schlecht geworden war und dann kühl gemeint, daß Tsu sich jetzt verkrümeln könnte, er hätte kein Interesse an einem ,Anhängsel', so seine Betitulierung von seinem neuen Mitbewohner.

Für was hielt dieser aufgeblasene Affe sich eigentlich?! Tsukasa hätte große Lust ihn mal mit einer Nadel zu piksen um zu schauen, ob er dann plötzlich zusammensinken würde wie ein angestochener Luftballon.

Nach dieser Abfuhr hatte er sich eingeschnappt umgedreht und sich demonstrativ neben einen Schrank von einem Mann gesetzt, von dem Karyu ihm zuvor gesagt hatte, daß mit ihm nicht gut Kirschen essen war.

Okay, er gab ja zu...am liebsten wäre er aufgestanden und hätte schreiend die Flucht ergriffen, noch dazu müffelte dieser Typ entsetzlich, doch das ließ sein Stolz nicht zu. Und so saß er nun da, neben diesem Kasten gegen den er wie ein Kind wirkte und fixierte einen imaginären Punkt irgendwo in der Luft.

Sein Blick wanderte zu den Wachposten, die am Rande des Hofes patrouillierten. Ein Schauer jagte über seinen Rücken. Die Männer mit den Schlagstöcken und Waffen, mit diesen häßlichen, bösartigen Gesichtern waren ihm unheimlich. Die stechenden Augen, die umherwanderten, das hämische Grinsen auf ihren Gesichtern, Tsukasa schüchterten sie damit ein, auch wenn er es sich nach Möglichkeit nicht anmerken ließ.

Er wußte ziemlich gut, wie die Dinge in Gefängnissen dieser Art liefen. Ihm war durchaus klar, daß er damit rechnen mußte, von diesen Männern gequält zu werden. Er hoffte inständig, daß sie ihn nicht bemerken würden, so wie in dem Knast in dem er zuvor gewesen war.

Schnell wandte er die Augen wieder ab und schweifte mehr oder minder ungewollt wieder zu Karyu. Was mußte dieser Typ auch so unverschämt gut aussehen?! Er trug wie alle anderen hier einen schäbigen grauen Anzug, und trotzdem...

Allein wie da schon an der Wand lehnte und sich vom Wind die Strähnen aus dem Gesicht wehen ließ. Ein Bein angewinkelt, die eine Hand in der Tasche, in der anderen die Kippe, den Kopf bis weilen leicht in den Nacken gelegt, die Augen halb geschlossen.

Tsukasa kam nicht drum herum, ihn sich mit einer Sonnenbrille vorzustellen. Wie er wohl früher gekleidet gewesen wäre, an einem Tag wie diesem? Ausgewaschene Bluejeans? Oder doch schwarze Baggys?

Er glitt mit seinem Blick über Karyus Körper. Das Hemd nur bis knapp über dem Bauchnabel geschlossen bot die nackte Haut darunter einen herrlichen Anblick. Sie schimmerte leicht unter den vereinzelten, feinen Schweißperlen.

Ihm war keiner aufgefallen, bei dem diese grauen, simplen Hosen so verdammt knapp und eng auf den Hüften saßen, daß es fast schon verboten gehörte. Wie konnte dieser Kerl in diesen bescheuerten Klamotten so verflucht sexy ausschauen, daß man ihn am liebsten sofort ausziehen würde?!

Tsukasa holte gedehnt Luft. Das war ja wohl nicht wahr. Dachte er hier gerade wirklich -so- über diesen Widerling?! Nicht zu fassen. So weit war es jetzt schon mit ihm?! War ja erbärmlich.

Uhh~ nein...Natürlich mußte Karyu inzwischen der starrende Blick aufgefallen sein, kein Wunder, daß er jetzt direkt zu ihm sah.

Sofort wandte Tsukasa das Gesicht ab und blinzelte nun in das grimmige Gesicht seines Nebenmanns. Bäh~, grauenvoller Anblick, da war es doch wohl nicht verwunderlich, daß er lieber Karyu ansah, oder?!.

Nach dem er sich vergewissert hatte, daß dieser nicht mehr herüber blickte, betrachtete er ihn wieder ungestört.

Oh nein, was um Himmels Willen tat er jetzt?! Nein...das durfte doch nicht war sein... Karyu hatte langsam die letzten Knöpfe des Hemdes geöffnet, schlug es nun etwas zurück, so daß man freie Sicht auf diesen beachtenswerten Bauch hatte.

Tsukasa wäre beinahe die Kinnlade heruntergeklappt. Okay, es war relativ schwül, er gabs ja zu, aber mußte Karyu dann auch noch dafür sorgen, daß er glaubte in einem Kochtopf zu sitzen?!

Dieser Anblick zwang einen ja schon fast dazu, ihn sich ganz nackt vorzustellen. Tsukasa mußte schlucken. In dem Gefängnis in dem er zuvor einen Monat gewesen war, hatte es nicht eine einzige Person gegeben, die rein äußerlich auch nur annähernd an diesen Gott dort drüben ran kam, dafür, versuchte er dem etwas positives abzugewinnen, waren sie um einiges netter gewesen.

Daß er hier gerade seinen ,Feind', zu dem er ihn selbst erklärt hatte, lüstern ansah, und zum Objekt der Begierde machte, ignorierte er mal dezent. Lag ja eh alles nur daran, daß er so lange auf Entzug war.. früher oder später fand man eben alles, was knapp über dem Durchschnitt lag, toll.

Das Surren der Lautsprecher nahm er nur unbewußt war, stöhnte kaum hörbar auf, als Karyu sich von der Wand löste, dabei die Muskeln anspannte, und dann Richtung Tür ging, das Hemd immer noch offen.

Wie konnte man nur so versaut laufen?! Sogar sein Gang schien im Moment einzig und allein Sex zu bedeuten. Und dieser Blick. Man könnte meinen, man hätte ihm dieses Wort mit den drei Buchstaben direkt auf die Iris geschrieben.

Tat er das mit Absicht? Versuchte er hier alle Anwesenden, Tsukasa eingeschlossen, durch seinen bloßen Anblick geil zu machen?! Zumindest bei ihm hatte er damit durchaus Erfolg, auch wenn sich Tsukasa für dieses Eingeständnis am liebsten selbst verprügelt hätte.

Als ihm nun auffiel, daß er einer der letzten war, die noch saßen, stand er schnell auf und folgte Karyu. Wenigstens ging er vor ihm, so konnte er schon nicht darüber nachdenken, ob Karyu ihm auf den Hintern starrte oder nicht.

Unweigerlich stellte Tsu sich Karyu in ledernen Overknees und knappen Klamotten vor, als dieser vor ihm her ging, sich dabei einmal kurz durch die Haare fuhr. Fiel das hier eigentlich keinem auf, außer ihm, was dieser Typ hier für eine Show abzog?!

Unsicher sah Tsukasa sich um, und mußte feststellen, daß er wohl der einzige war, der Karyu so dermaßen anstarrte, mal abgesehen von den 3 oder 4 Männern, denen man schon ansah, daß sie vermutlich sogar der zeitweilige Nebensitzer von Tsu im Hof geil finden würden.

Peinlich. Sehr peinlich. Tsukasa war rot bis an die Haarwurzeln. Wie konnte er nur sich so auf einem Typen fixieren? Wo noch dazu noch nicht mal die geringste Aussicht auf Befriedigung gegeben war.

Das mußte aufhören. Sofort. Entschlossen hob Tsu seinen Blick von Karyus Hinterteil auf seinen Hinterkopf, und zwang sich zu eiserner Disziplin.

... Konnte ein Hinterkopf sexy sein? Tsukasa war wirklich kurz davor seine Stirn gegen den nächsten Betonpfeiler zu hauen, um wieder zur Besinnung zu kommen. Das durfte doch nicht wahr sein, daß er hier ernsthaft anfing darüber nach zu sinnieren, ob ein Hinterkopf sexy sein konnte. Noch dazu dieser...

Er ist ein Mörder, fing er nun an einem anderen Ansatzpunkt an, um sich einzutrichtern, daß Karyu so interessant war wie ein Buch ohne Inhalt.

Tagebücher waren Bücher ohne Inhalt, wenn man sie kaufte. Oder Fotoalben, oder früher hatte man doch auch mit unsichtbarer Tinte geschrieben.

Nun war Tsukasa wirklich am Ende. Das war doch einfach krank. Er fing an über Bücher ohne Inhalt nach zu denken und diese mit Karyu gleich zu setzen.

Er war eindeutig reif für die Klapse. Ob er fragen sollte, ob man ihn nicht in eine geschlossene Anstalt überstellen könnte?

Karyu... der Name hatte einen schönen Klang, besonders, als er ihn selbst ausgesprochen hatte...
 

Versumpfen. Das war das Wort was nach Tsukasas Meinung wohl am besten auf den momentan Handlungsablauf seinerseits paßte. Er saß auf dem Stuhl und feilte sich die Nägel, von denen einer eingerissen war.

Karyu, der Musik hörend oben auf seinem Bett lag, schien nicht mitbekommen zu haben, daß Tsu sich seine Feile geliehen hatte. Er laß Briefe und kritzelte, wenn er mit einem fertig war auf ein leeres Blatt, vermutlich die Antwort.

Wer wohl freiwillig mit diesem Biest Briefverkehr hatte? Vielleicht war er ja verheiratet? Oder hatte eine Freundin, die jedesmal in Tränen ausbrach, wenn sie einen Brief erhielt, weil ihr Herzbube noch lebte?

Vielleicht war er auf den Papier aber auch nur schlicht netter als sonst. Tsu seufzte. Womit man so anfing die Zeit tot zu schlagen, wenn man nichts zu tun hatte. Früher hatte er sich immer beschwert nie zur Ruhe zu kommen. Er war mit seinen Freunden von einer Party zur nächsten getaumelt, hatte sich abschleppen lassen, war jedes Wochenende in einem anderen Bett aufgewacht und hatte jede Sekunde ausgenutzt um Spaß zu haben.

//Fast als hätte ich es geahnt...//, durchzuckte es Tsukasa, als hätte er gewußt, daß ihn plötzlich keiner mehr seiner ,Freunde' kannte und er hinter den dicken Mauern eines Gefängnisses verschwand, wo sich die Langeweile wie ein Gewächs in einem ausbreitete und einen innerlich aushöhlte.

Bitter kam es ihm nun vor, wenn er an seine Freunde dachte. Nicht einer war bei der Verhandlung erschienen, nicht einer hatte sich bei ihm verabschiedet, nicht einer hatte ihm jemals einen Brief geschickt. Nichts. Er hatte für sie einfach aufgehört zu existieren.

Irgendwo verstand Tsu sie. Er wäre vermutlich auch nicht bei der Verhandlung gewesen. Damit rückte man nur unnötig aus dem Schutz der Masse in das direkte Blickfeld des Gerichts und der Regierung. Sie hatten Angst gehabt. Angst, selbst irgendwann in dieser Situation zu sein, und Tsu hatte verstanden.

Ob sie ihn wohl vermißten? Den Spaßvogel in ihrer Mitte? Die kleine Schlampe, wie sie ihn manchmal liebevoll genannt hatten, um ihn aufzuziehen. Er war für jeden Spaß zu haben gewesen. Auch abfüllen hatte er sich von ihnen lassen, obwohl er genau wußte, daß er dann früher oder später wieder mit irgendeinem Typ, den er noch nicht mal mit Namen kannte in der Kiste landete.

Ja, Alkohol. Wie oft hatte er gesagt, er würde Nichts mehr anrühren. Sehr Oft. Und dann kam wieder ein Freitag Abend und er ließ sich erst zu einem Glas Bier überreden und war dann irgendwann wieder so weit, daß sein Charakter sich vollkommen gewandelt hatte.

Aus dem eigentlich doch etwas schüchternen, fröhlichen Tsukasa war dann ein kleines Miststück geworden, daß sich hemmungslos dem gutaussehendsten Kerl in seiner Nähe an den Hals schmiß, bis dieser irgendwann nur zu gerne nachgab und mit ihm verschwand.

Er lächelte, als plötzlich die Zelle der Tür aufgerissen wurde. Zwei Wärter kamen herein, hatten ihre Augen sofort auf Tsukasa gerichtet, rissen ihn unsanft hoch, so daß die Nagelfeile klimpernd zu Boden viel, was jedoch in den unterschiedlichen Wortschwallen der beiden Männer völlig unterging.

Erschrocken versuchte Tsukasa sich zu wehren, merkte aber schnell, daß er gegen die beiden, von denen jeder einzeln schon doppelt so breit war wie er, nicht ankam. Ein leiser Aufschrei hatte sich über seine Lippen geschlichen, als sie ihm unsanft ins Gesicht schlugen, um ihn am Kratzen zu hindern. Panisch zerrte er an den fesselnden Händen und Armen, die sich unerbittlich um seine geschlossen hatten, seine feinen Glieder quetschten. Doch er hatte keine Chance und sie zerrten ihn zur Tür.

Wieso wußte er selbst nicht sicher, als er zurücksah, mit den vor Angst geweiteten Augen. Zurück zu Karyu, der sich schlagartig oben im Bett aufgesetzt und die Kopfhörer ab gestreift hatte, ihm nun direkt in die Augen sah, ehe sich die schwere Tür schloß.

~ Cryin' ~

~ Cryin' ~
 

A~~lso XD zunächst mal...möchte ich einen Tritt austeilen...und zwar an mexx XD Ich hab das Kapi bestimmt 5 mal verschickt, weil so danach gefragt wurde und ja...freut mich, daß es euch so gefällt u///u die Kapis werden schon wieder kürzer[tut mir leiheiheid~ >-<] aber egal... irgendwie hat die FF einfach nich so arg viel handlung, aber das liegt vllt an der begrenzten Handlungsmöglichkeit in einem Gefängnis XD~

Und ja... immer noch säbs' FF... und ich schreib immernoch total gern dran... und ich bemühe mich das nächste Kapi schnell nachzulegen, so fern mexx es zulässt ^.~
 

*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*
 

Es fiel Karyu schwer, sich einzugestehen, daß er sich wohl doch Sorgen um den Kleinen machte. Er verzog leicht das Gesicht. Na toll, jetzt fing er an sich um jemand anderen Gedanken zu machen. Dabei war ihm wohl klarer, als den meisten anderen hier, daß das nur zu Schwierigkeiten führte. Man fing an Mitleid zu haben, sich Dinge zu erzählen, an einander zu hängen und früher oder später fiel man damit gewaltig auf die Schnauze.

Er drückte die Kippe aus und sah über den Hof. Den anderen schien nicht aufzufallen, daß sie einer weniger waren. Überhaupt schien alles wie immer. Aber ein Wachposten weniger patrouillierte. Mißtrauisch beobachtete Karyu die Männer mit der Uniform, während er im schmalen Schatten der Mauer wartete.

Er war in die Hocke gegangen, hatte die Reste der Zigarette ein Stück weiter geschnipst, die Unterarme auf den Knien liegen und starrte nachdenklich auf das Stück Boden vor ihm.

Von vorn herein hatte er schon daß Gefühl gehabt, daß die Beamten ziemlich oft Tsukasa beobachtet hatten.

Er war hübsch, der Kleine, das mußte er zugeben. Das fein geschnittene Gesicht, die klar gezogenen Lippen, die großen Augen, die elfenbeinfarbene Haut. Ihm kam wieder der Blick in den Sinn, den Tsukasa zurückgeworfen hatte. Ein einziger Blick, der ihm durch Mark und Bein gegangen war. Er schluckte. Wenn er so darüber nachdachte, wurde es ihm immer deutlicher, daß man ihn früher oder später geholt hätte. Tsukasa war zu schön für ein Gefängnis wie dieses.

Seine Gedanken liefen vor sich hin, bis er plötzlich die Augenbrauen hochzog. Und wenn sie ihn schon getötet hatten? Immerhin hatte er den Kopf nicht rasiert bekommen. Das mußte heißen, daß er ebenfalls zum Tode verurteilt war, wenngleich es auch reichlich merkwürdig erschien, daß eine Gestalt wie Tsukasa, bei dem man sich schon schwer vorstellen konnte, daß er eine Mücke totschlug, ein derartiges Vergehen begangen haben sollte.

Nein, die Wahrscheinlichkeit war gering. In der Regel beseitigte man Gefangene in der Dämmerung, so daß die anderen, die hier saßen, den Schuß hörten, vielleicht sogar die Silhouette des Erschossenen sehen konnten durch ihre winzigen Zellenfenster. Und es hatte keinen Schuß gegeben, in der Dämmerung nicht, und auch in der Nacht nicht. Er müßte also noch leben...

Karyu wußte, daß die Wärter einen Hang zum Sadismus hatten. Mehr als ein Gefangener war ihrer Folter zum Opfer gefallen. Er war sich nicht sicher, ob Tsukasa genug Biß hatte um das durchzustehen. Und wenn er es durchstehen würde, bliebe es fraglich ob er die Folgen überleben würde.

Das Surren erklang und er richtete sich auf. Alles lief seinen alltäglichen Trott, ohne Unterschied. So war es immer gewesen, und so würde es immer bleiben.
 

Es war der zweite Tag an dem er allein in der Zelle saß. Wieder einmal beschäftigte er sich damit, die Wände anzumalen. Es wurde abend, man brachte ihm das karge Essen und ließ ihn dann wieder allein. Gelangweilt kritzelte er auf die Wände, ehe er plötzlich den Riegel der Tür hörte und herum fuhr.

Die Wärter stießen die Gestalt hinein, die stolperte und zu Boden fiel, um dort regungslos liegen zu bleiben. Wortlos wurde die Tür wieder geschlossen.

Einen Moment blickte Karyu auf das zusammen gekrümmte etwas, ehe langsam den Stift weglegte, auf Tsukasa zuging, sich neben ihn kniete.

Der Kleine stöhnte vor Schmerzen, als Karyu ihn behutsam etwas zur Seite drehte. Ungläubig blickte er in das bis vor kurzem noch makellose Gesicht. Tsukasas Lippen waren aufgesprungen, hatten geblutet, über seine Wange zog sich ein tiefer Schnitt und auf seiner Stirn prangte eine tiefe Platzwunde. Die Handgelenke waren tief eingeschnitten, die Handflächen verkratzt. Als er Tsu leise ansprach reagierte er nicht.

Karyu zog scharf die Luft ein, ehe er ihn versuchte möglichst vorsichtig aufzuheben, da er nicht fähig schien sich zu bewegen. Tsukasa schrie auf, versuchte sich erst zu wehren, krallte sich wimmernd in Karyus Hemd.

Behutsam ließ er ihn aufs Bett gleiten, begann ihm vorsichtig das Oberteil aufzuknöpfen. Als er es zurückschlug, zuckte er unweigerlich zusammen. Ein Würgegefühl keimte in ihm auf. Wie konnte man jemandem wie ihm so etwas antun?

Tsukasas Oberkörper war übersät von Blutergüssen, Schnitten, Verbrennungen und Abschürfungen. Für einen Augenblick starrte er das Bild, das sich ihm bot, nur an, ehe er von Tsukasas leisen Wimmern aus den Gedanken gerissen wurde. Er hatte die Augen fast vollständig geschlossen, klammerte sich an das Kissen, das neben ihm lag, atmete schwerfällig.

Karyu stand auf, wollte erst zum Waschbecken gehen, ehe er kehrt machte und nach einer der mit Wasser gefüllten Trinkflaschen griff. Das Wasser aus dem Wasserhahn strotze vor Dreck und Kalk. Schnell suchte er seine Schüssel vom Essen heraus, spülte sie aus und goß etwas Wasser aus der Flasche hinein, ehe er das neben Tsukasa abstellte und einen Streifen Leinen von seinem Laken riß. Er setzte sich neben Tsukasa auf die Bettkante, tauchte den Stoff in das Wasser und begann ihm vorsichtig das Gesicht abzutupfen.

Plötzlich schnellte Tsus Hand vor und packte ihn am Handgelenk. Erschrocken war Karyu leicht zusammengefahren, sah dem Kleineren in die aufgerissenen Augen, ehe dieser ihn zu erkennen schien, kraftlos zurücksank.

Der Anflug eines Lächelns huschte über Karyus Lippen, ehe er darin fortfuhr, Tsukasas Wunden auszuwaschen, damit sie sich nicht entzündeten. Immer wieder keuchte der Kleine, zuckte zusammen, zog scharf wie Luft ein oder biß sich auf die ohnehin schon geschundenen Lippen.

Langsam arbeitete Karyu sich voran, war erschrocken über die Tiefe der Schnitte die sich über die Brust zogen, aus denen noch immer etwas Blut nach sickerte als er mit dem Tuch darüber wischte. Zigaretten hatten sie an seinen Schlüsselbeinen und seinem Bauch ausgedrückt. Das Mitgefühl, das in Karyu hochgekommen hatte, wandelte sich zunehmend in Haß, Wut und Zorn.

Es war nicht fair. Nichts war fair. Sie alle waren der Willkür der Wärter ausgesetzt, ohne Möglichkeit solchen Dingen, wie sie Tsukasa erlebt haben mußte, zu entgehen. Er knirschte mit den Zähnen, ehe er sich zwang seine Gedanken beiseite zu schieben und sich wieder Karyu vollständig zuzuwenden. Es hatte keinen Sinn, sich darüber aufzuregen, er konnte es nicht ändern.

Er zögerte, bevor er Tsukasa langsam etwas aufrichtete um ihm das Oberteil ganz auszuziehen. Der Kleinere krallte sich wimmernd an Karyu, hatte die Augen zusammengekniffen. Behutsam entfernte Karyu das Hemd, spürte wie sich sein Magen zusammen zog, als er blutigen Striemen auf Tsus Rücken sah. Vorsichtig glitten seine Fingerkuppen über die gerissenen, rauhen Ränder, die vermutlich von einem Ledergürtel oder dergleichen stammten, so daß Tsu scharf die Luft einzog.

"Tut mir leid", murmelte Karyu leise, zog seine Finger zurück aber Karyu reagierte kaum, ließ sich nur dankbar wieder zurück auf die Pritsche sinken. Sein Atem ging flach, kurz, und er schien immer wieder in eine leichte Bewußtlosigkeit ab zu driften.
 

Karyu hatte beschlossen ihn durchzubringen. Wenn er es schon bis zurück in die Zelle geschafft hatte, dann würde er jetzt gefälligst leben. Wehe er würde es wagen ihm unter den Händen weg zu sterben. Karyu wußte um die Gefährlichkeit innerer Blutungen, die er weder sehen noch stoppen könnte.

Es hatte ihn einige Überwindung gekostet, sich mit Hilfe eines Geldscheins an einen Beamten zu wenden um diesen dazu zu bringen, ihm Salbe und Flüssigkeit zum Spülen zu besorgen. Er wußte, daß es eine Station im Gefängnis hatte, allerdings schien diese den Verletzungen der Wärter vorbehalten zu sein.

Nachdem er ein weiterer Schein den Besitzer gewechselt hatte, hielt Karyu endlich die beiden Sachen in den Händen und begab sich zurück in die Zelle. Sein Blick glitt über Tsukasas schmale Gestalt. Die Wunden begannen sogar schon langsam zu heilen, aber der Kleine schien nur sehr selten aus dem tiefen Schlaf zu erwachen, sich dann kaum orientieren zu können und sank auch schon gleich zurück in diesen fast schon der Bewußtlosigkeit ähnelnden Zustand.

Karyu seufzte als er merkte wie die Schlaflosigkeit seinerseits wieder begann an ihm zu nagen. Nächtelang hatte er inzwischen auf dem Stuhl neben Tsus Bett gesessen, war manchmal in einen Dämmerzustand gefallen, der jedoch nie lange anhielt. Zum einen war der Stuhl unbequem, so daß ihn inzwischen leichte Rückenschmerzen belästigten und zum anderen schreckte Tsukasa regelmäßig aus den Alpträumen hoch, bzw versuchte hoch zu schrecken, was ihm jedoch die geschundenen Muskeln verweigerten, meist reduzierte sich das auf ein Zusammenzucken und panisches Augen Aufreißen.

Ein Seufzen stahl sich über Karyus Lippen. Wozu machte er das hier überhaupt?! Immerhin bräuchte er es nicht zu tun, er hatte einiges besseres zu tun, könnte sich seine Zeit auch sinnvoller einteilen. Tsukasas Finger zuckten leicht und er schlug die Augen auf, die aber klarer wirkten, als zuvor.

Er blinzelte, schien sich umzusehen, bemerkte Karyu, versuchte zu Lächeln, was er jedoch schnell aufgab aufgrund der trockenen Lippen.

"Geht's dir besser?", wollte Karyu wissen, stellte die Sachen ab fing abermals an, Tsus Verletzungen zu versorgen.

Ein leichtes Nicken und ein heiseres ,ja' waren die Antwort, während er den anderen beobachtete, als dieser den Leinenstreifen tränkte, ihm vorsichtig über die Schnitte wischte. Sein Gesicht verriet reichlich wenig, doch die Art, wie behutsam und bedacht er mit dem Tuch und der Salbe umging, ließen Tsu lächeln. Er hatte sich um ihn gekümmert. Er war nicht so kalt wie er sich immer gab.

"Danke..."

Karyu nickte. "Schon gut...", er versorgte die Wunden am Oberkörper, verteilte etwas Salbe darauf, "Hunger?"

Tsukasa schüttelte den Kopf. "Etwas Durst..."

Der Größere angelte nach der Wasserflasche aus der er ihm in den letzten Tagen mühsam etwas eingeflößt hatte und füllte etwas in einen Becher, den er ihm hinhielt.

"Danke..."

Karyu nahm es zur Kenntnis, sagte dazu nichts weiter, ehe er Tsukasa ansah. "Der Rücken..."

Der Andere verstand, stellte den Becher weg und quälte sich hoch, wobei ihm Karyu etwas half.

Tsu zitterte leicht, als er sich an seinem Hemd festhielt, während Karyu vorsichtig über die langen Wunden fuhr. Er spürte den Atem des Kleineren an seinem Hals während er dessen Rücken mit einer Hand leicht stützte und mit der anderen den Lappen führte.

Tsukasa hatte die Augen geschlossen, genoß Karyus Nähe, ertrug das Stechen an seinem Rücken, zuckte zusammen, als Karyu die kühle Salbe auftrug. "Fertig..."

Tsukasa löste sich nur langsam, ließ sich Zeit, wollte eigentlich gar nicht. Einen Moment streifte ihr Atem die jeweils fremden Lippen, Tsukasa konnte nicht in Karyus Augen sehen, hatte seinen Blick so auf dessen Mund ruhen, merkte wie er begann zu überlegen, wie diese Lippen sich wohl auf seinen anfühlen würden, wie sie schmecken würden, bewegte sich kaum, als er sie plötzlich auf seinen spürte.

Ein überraschtes Keuchen wurde durch den Kuß gedämpft, als er die verkrampften Hände an Karyus Hemd etwas lockerte, die Augen schloß, auf den sanften Kuß einging.

Gott, Karyu konnte küssen, seine Lippen waren himmlisch. Langsam ließ er sich nach hinten sinken, zog den Größeren mit, kam seiner Zunge etwas entgegen.

Gerade war Tsukasa im Begriff sich völlig fallen zu lassen, als Karyu sich von ihm löste. Tsu öffnete die Augen, sah direkt in die über ihm, versuchte etwas darin zu finden, eine Antwort auf die Frage die in seinem Kopf kreiste.

"...Wa..", setzte er leise an.

"Das wolltest du doch", meinte Karyu in einem derart gefühlskalten Ton, daß Tsukasa die Tränen in die Augen traten.

Karyu richtete sich auf, ließ einen harschen Blick über Tsukasas Gesicht gleiten, ehe er aufstand, sich seinen Discman griff, auf sein Bett schwang und die Kopfhörer aufsetzte.

Tsukasa erstickte ein leises Schluchzen im Kissen, wußte selbst keine eindeutige Erklärung für die Tränen die nun leise über seine Wangen rollten und auf das Laken tropften.

~ Covetousness, Seduction, Lust ~

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

~ Speaking again ~

~ Speaking again ~
 

So~ ^^ irgendwie is das voll die Wochenend- FF ö.ö und das noch nicht mal beabsichtigt... unter der woche, hab ich keinen nerv und keine zeit und samsatgs wach ich auf und denk: ,komm, steh auf, wirf den PC an und schreib...'

Wie auch immer, ich hab das 5. Kapi endlich fertig [ich weiß, diese erwähnung war überflüssig u.u] und ja... eigentlich nicht mir sehr viel handlung, aber doch irgendwie wichtig für den weiteren verlauf... und wie immer freu ich mich über kommis ...
 

Und damit wir uns an die tradition halten: säää~bs~? ** ließ schön <3~ *knuff*
 

*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*
 

Als Karyu morgens die Zelle verließ, lag Tsukasa noch schlafend in seinem Bett. Ein flüchtiges Lächeln huschte über sein Gesicht, ehe er den Blick nach vorne wand.

Er wurde von dem Beamten die Treppe hinunter geführt, ein Stück auf der Brücke entlang, an die auf der einen Seite Zellen grenzten und auf der anderen Seite man ein Stockwerk nach unten sehen konnte in den Aufenthaltsraum, wo sie von Angehörigen besucht werden konnten, falls es jemand wagte. Drei oder vier Personen saßen an den einzelnen, kleinen runden Tischen, unterhielten sich mit ihren Verteidigern, Ehefrauen oder Freundinnen.

Karyu erlaubte sich ein kühles Grinsen, als er die letzte Treppe hinunterging.

Es schienen immer die selben Bilder zu sein.

Kerle die aussahen wie aufgeblasen auf Grund der Muskelpakete, Tätowierungen im Nacken, auf den Schultern und den Unterarmen, Ohrringe die sie sich aus dem Holz ihrer Bettpfosten schnitzten, da sie sämtlichen Schmuck hatten abgeben müssen vor der Haft.

Ihnen gegenüber ein fahriger Mann mit schütterem Haar im Anwalts- typischen Anzug, einer Brille auf der Nase und sichtlich bemüht ihren Mandanten nicht gegen sich aufzubringen, in Papieren und Mappen wühlend und immer wieder zusammenzuckend, wenn man sie ansprach.

Oder eine Frau, mit grell geschminkten Lippen und Augenliedern, langen, roten Fingernägeln, blondierten Haaren und knappen Jeansröcken, so wie Lack- High-Heels.

Für seine Auffassung: erbärmlich. Die Frauen fand er widerlich und die Anwälte taten ihm Leid, die Typen, die seine Mitgefangenen waren verachtete er zutiefst. Erniedrigend mit ihnen in eine Schublade gesteckt zu werden. Ein leises Seufzen, es war nicht zu ändern.

Und doch erfreute er sich jedes Mal, wenn er die letzte Stufe der metallenen Treppe hinter sich ließ, über seine Wirkung.

Die anderen Insassen schielten kurz neugierig zu ihm, die weiblichen Anwesenden ließen ihre mühsam aufgepusteten Kaugummiblasen vor Erstaunen platzen und starrten ihn so lang an, bis ihr eigentlicher Besuchsgrund sie harsch darauf hinwies, daß er sie nicht zu interessieren hatte, woraufhin sie widerwillig den Blick von Karyu nahmen und er Zeit hatte die ohnehin schon nervlich angekratzten Anwälte mit einem eisigen Blick und einem ebenso finsteren Lächeln zu streifen, so daß diesen scheinbar das Blut in den Adern gefror.

Es war einfach herrlich, anders zu sein. Geradezu himmlisch. Er genoß diese Art von Aufmerksamkeit, hatte sie schon immer genossen.

Seine schweren Handschellen rasselten leicht, als er aus der Tasche einen Geldschein zog und diesen von dem Beamten in Kleingeld wechseln ließ.

Langsam ging er hinüber zu den alten Telefonautomaten, griff nach einem der blauen Hörer, schob einige Münzen in den Schlitz, spürte mit Genugtuung mehr als einen Blick in seinem Rücken, woraufhin er sich umdrehte und sofort alle Augenpaare gesenkt wurden.

Mein Gott, man könnte meinen er habe einen tödlichen Blick... Nicht daß er etwas dagegen hatte, aber trotzdem war es doch skurril wie einfach die menschliche Mentalität war.

Er wand sich der Tastatur des Telefons zu, wählte langsam eine Nummer, die er noch immer, trotz dieser langen Zeit, nicht vergessen hatte, noch immer auswendig wußte, wo er sich noch nicht mal die eigene Hausnummer hatte merken können.

Vor seinen Augen erschienen alte Bilder, von einem Leben, daß nicht er gelebt zu haben schien. Eine bittersüße Melancholie legte sich über sein Gemüt, während er dem gleichmäßigen Tuten des Telefon lauschte.

Damals... es schien eine Ewigkeit her zu sein... Seine Gedanken begann zu schweifen.

"Ja bitte?", meldete sich schließlich eine ihm so wohl vertraute, angenehme Stimme am anderen Ende.

"...Hey...", lächelte er, lehnte sich leicht gegen die Wand hinter ihm, hätte nicht geglaubt wie gut es tat, wieder einmal seine Stimme zu hören.

Ein Moment war Schweigen zu hören. Dann ein etwas überraschtes aber doch freundliches "Karyu?"

"Hai", er nickte leicht, obwohl er wußte daß Zero es nicht sehen konnte.

Noch einmal einen Moment schweigen, ehe er ein leises Lachen hören konnte. Wie ihm dieses Lachen gefehlt hatte. Auch er mußte grinsen.

"Wie geht's dir, Kleines?", wollte Zero wissen. Karyu konnte sich vorstellen wie er sich in seinen edlen Büro in den Sessel zurücklehnte, die Beine übereinander schlug.

"Gut... den Umständen entsprechend", grinste Karyu, "und dir? Und den anderen?"

"Fein...alles in Ordnung...wart mal kurz, Muzumi is gerade gekommen....", man konnte schon fast sein Grinsen hören, als er den Hörer an seine Schwester übergab, die etwas irritiert ein ,Ja?' in den Hörer fragte.

"Aller schönsten guten Tag, Mylady", grinste Karyu, hörte wie sie einen Moment die Luft anhielt um dann leise zu quietschen.

"Du verfluchter BASTARD~", klang es aus dem Hörer, gefolgt von einem dumpfen Ton, als sie vermutlich nach ihrem Bruder schlug, der nicht gesagt hatte, wer am Apparat war, und einem leisen Schluchzen.

"Hey", Karyu zog leicht die Augenbrauen hoch, "heulst du etwa?!"

"Ja, verdammt", kam ihre erstickte Stimme vom anderen Ende

"...Wieso?", die leichte Verwirrung in Karyus Stimme war kaum zu überhören.

"Weil ich zwei verfickte Jahre auf diesen Gott verdammten Anruf gewartet hab...", sie lachte, unterdrückte weiteres Schluchzen, putze sich die Nase.

Karyu lächelte wieder. "Tut mir leid...."

"Is ok, man", vor Karyus Augen sah sie ihr Strahlen, "erzähl mal was..."

Er mußte lachen. "Muzu- Schätzchen, ich sitz im Knast, da gibt's nichts zu erzählen..."

"...Hm...", sie schien einen Moment darüber nachzudenken und ihm dann zuzustimmen, ehe sie weiter sprach, "dann erzähl ich dir jetzt was".

"Laß hören", grinste Karyu.

"Aaaa~lso... ich bin verlobt", sie kicherte und Karyu ließ ein anerkennendes Pfeifen hören.

"Mit wem? Ist der Kerl ok?! Ich hab ihn mir noch nicht mal angeschaut...", protestierte er gespielt, höre wie sie lachte.

"Oh~ er ist sooo~ toll...", sie verfiel ins Schwärmen über einen Mann, der offenbar ein zweiter Adonis sein mußte.

Karyu hörte ihr lächelnd zu. "Das ist doch schön".

"Hai", stimmte sie zu, "aber es gibt dazu noch die ultimative Steigerung...", sie machte eine Pause, bis Karyu neugierig nachfragte.

"Mein geliebtes Bruderherz..... ist wieder in festen Händen".

Im ersten Augenblick dachte Karyu, es würde ihm einen Stich versetzen, doch dann merkte er, wie sich Wärme in ihm breitmachte. Zero war glücklich... er lächelte. Er gönnte es ihm, er hatte es wirklich verdient.

"Ich freue mich für ihn... das ist toll..."

"Ja, nicht wahr?!", sie schien einen Moment zu stocken, und Karyu erriet ihre Gedanken.

"Ich habe nichts dagegen, ich freue mich total für ihn..."

"Okay... er ist total süß... auch wenn er daß nicht gerne hört", sie kicherte abermals, "und er hat n tollen Körper... er heißt Hizumi".

Hizumi also. "Der Name klingt gut", grinste Karyu, "es freut mich echt, daß es euch gut geht", wiederholte er.

"Ich weiß", Muzumi klang ernster, sie verstand, "ich weiß, das du es ehrlich meinst, Karyu..."

Er seufzte. "Naja... ich ruf nicht ohne Grund an... kann ich Zero noch mal haben?"

"Klar kannst du", lachte sie, "aber nur wenn du versprichst wieder öfter dich zu melden...hai? HAI?"

"Jajaja", lachte Karyu, "versprochen"

Muzumi schien zufrieden und gab den Hörer wieder an ihren Bruder zurück.

"Bist du nun über die neusten Geschehnisse informiert", fragte Zero amüsiert.

"Hai", grinste Karyu, "bin stolz auf dich".

Zero lachte. "Ja, is schon recht... weshalb rufst du also an?"

"...ich wollte dich um einen Gefallen bitten", begann Karyu.

"So fern es in meiner Macht steht dir den zu erfüllen...?"

Karyu mußte wieder lächeln. "Ja, ich denke... kannst du für mich eine Akte einsehen...?"

"Kommt drauf an, was für eine... ich vermute schon..."

"Es geht um einen, der mit mir hier sitzt..."

"Hmhm...", Zero schien abzuwarten.

"Ich hab seinen vollständigen Namen nicht... Vorname ist Tsukasa... er hat die Nummer 005679, Todesstrafe, glaube ich..."

Zero zog die Luft ein. "...Okay... ich denke, ich werde was finden... wie schnell brauchst du es...?"

"Ich weiß nicht.... kannst du einfach schauen, was du über den Fall raus kriegst?! Ich hab das Gefühl das ist irgendwas nicht sauber gelaufen..."

"Das tut es hier doch fast nie", seufzte Zero, "aber ich schau nach, okay? Und melde mich, wenn ich was weiß.."

"Danke Zero", Karyu lächelte leicht.

"Mach ich gern... pass auf dich auf, Kleines..."

"Hai..."
 

Karyu hatte nichts gesagt, als Tsukasa ihn angelächelt hatte, als er zurückgekommen war, hatte einen eisigen Blick erwidert, wie immer.

"Wo warst du?", wollte Tsukasa wissen, verschwieg, daß es ihm einen Stich versetzt hatte, nicht neben ihm auf zu wachen, obwohl er doch selbst wußte, daß sie in Teufels Küche kommen würden, würde auch nur einer der Wärter herausbekommen, was geschehen war.

"Etwas erledigen", antwortete Karyu kühl wie eh und je, "...das ist meine Nagelfeile..."

"Oh....gomen...", Tsukasa fühlte sich ertappt, erinnerte sich an die Warnung, die Karyu am ersten Tag im Bezug auf seine Sachen ausgesprochen hatte, hielt sie ihm hin.

Einen Moment hätte man denken können, Tsukasa würde unter dem Blick nun augenblicklich tot umfallen, ehe Karyu lächelte. "Nun nimm sie schon... ist ja nicht das erste Mal", er schwang sich nach oben auf sein Bett und setzte sich die Kopfhörer auf.

Das Kribbeln, daß ihn Tsukasa aufgestiegen war, als der Größere ihn angelächelt hatte, machte keine Anstalten zu verschwinden.

Er begann, sich wieder die Nägel zu feilen, fuhr mit zwei Fingern flüchtig über seinen Nacken, wo Karyu ein dunkles Mal letzte Nacht zurück gelassen hatte.

Das Lächeln gerade war ehrlich gewesen, offen. Er hatte nicht nur die Lippen verzogen, sondern ihn mit den Augen angelächelt.

Diese braunen, golden schimmernden Edelsteine. Sonst blitzen sie unter Arroganz, Desinteresse und fast schon bösartiger Amüsans. Doch gerade eben schienen sie plötzlich eine Spur von Wärme in sich gehabt zu haben. Tsukasa hatte das Gefühl schweben zu können, auch wenn Karyu jetzt wieder durch Ignoranz glänzte, als er die Musik bis zum Anschlag aufdrehte, so daß Tsu die Klänge leise hören konnte.

Ein Schauer rann seinen Rücken hinab, als er an letzte Nacht dachte. Es war wirklich nicht so, daß er unerfahren gewesen wäre, doch die Art, wie Karyu ihn berührt hatte, ihn dazu gebracht hatte, immer zu denken, daß dieses Verlangen nicht mehr steigerbar war und ihn dann doch noch so viel weiter in diesen Sog aus Lust und Begehren zu ziehen.

Vielleicht überschätzte er das Erlebnis maßlos, weil es eine vollkommen andere Situation gewesen war, wie die, in denen er zuvor mit jemandem geschlafen hatte, aber trotz allem schien es ihm, als hätte Karyu ihn etwas fühlen lassen, was er bisher nicht gekannt hatte.

Er schluckte. Das grenzte ja schon fast an Fanatismus, was er hier gerade dachte.

Schnell versuchte er seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, was dazu führte, daß er die Augen schloß, einfach nur dalag und Karyus Gesicht vor seinen geschlossenen Lidern sah.

Das Knirschen der Tür ließ sie beide sich aufrichten, als der Wärter ihnen grob befahl, sich nach draußen in den Hof zu bewegen.

Karyu seufzte, stellte die Musik ab, glitt von seinem Bett und folgte hinten Tsukasa den anderen nach draußen.

Sie betraten den Hof, Karyu begann ohne größere Umschweife wie immer auf ,seine' Mauer zuzulaufen, nach seinen Kippen zu kramen, während Tsukasa, wenn auch ungern etwas zurückfiel. Anscheinend schien Karyu nach wie vor nicht dazu bereit etwas zwischenmenschliches wie Freundlichkeit oder dergleichen zuzulassen.

Die letzte Nacht erschien ihm immer unwirklicher. Nach wie vor schien Karyu gänzlich aus Eis zu bestehen, betrachtete ihn sogar fast noch verachtender, als davor. Nur dieses kurze Lächeln, vorhin, nur dieses eine Mal schien Tsukasa die Schale, die den Größeren umgab, geknackt zu haben.

Er hatte nicht aufgepaßt und stolperte über die Füße eines anderen Häftlings, den er nicht gesehen hatte, wie er ihm in den Weg lief.

Beide kamen sie aus dem Gleichgewicht, doch Tsukasa war derjenige der auf dem staubigen Boden landete, weil er seine Laufwarzen nicht sortiert bekam.

"Gomen nasai", sagte er schnell, als er bemerkte wie sich der Muskelprotz vor ihm aufbaute, robbte ein Stück rückwärts um dann aufzustehen, als ihn der andere unsanft am Kragen nach oben zog.

Er schien ein Riese zu sein, Tsu mußte auf den Fußspitzen balancieren, während ihm der andere ins Gesicht knurrte.

"Bist du gerade in mich reingerannt, du widerliches kleines Stück Dreck?!"

Der Kerl hatte entsetzlichen Mundgeruch.

"I- Iie... ich hab sie nicht gesehen, es war keine Absicht, tut mir leid", beeilte er sich zu sagen, faßte ängstlich an die breiten Handgelenke, als dieser ihn noch etwas höher hob.

"Es tut dir also leid?!", man konnte merken, daß er Streit suchte.

"Ja...", Tsu wand sich leicht, als er eine Stimme hinter sich hörte die mit einer Seelenruhe näher kam.

"Laß ihn runter", Karyu zog an der Kippe, die er in der linken Hand hatte.

Der Klotz ließ Tsukasa herunter, ohne die eine Hand von seinem Kragen zu lösen, nur um Karyu gründlich zu mustern.

Auch er war noch einen halben Kopf kleiner, als der Kerl, der Tsu festhielt, jedoch war Karyu vermutlich um einiges leichtfüßiger.

"Redest du mit mir, Transe?!"

Im Gegensatz zu Karyu, der darauf überhaupt nicht zu reagieren schien, riß Tsukasa die Augen auf. Transe?! Karyu sah jetzt nun wirklich nicht aus wie eine Transe...

"Siehst du hier sonst wen, den ich gemeint haben könnte...?!", er schnipste die Kippe weg, blieb neben Tsukasa stehen.

"Wiederhole das noch mal...", knurrte der Große bedrohlich.

"Ich hab gesagt, du sollst deine dreckigen Finger von ihm lassen", kam Karyu seiner Bitte in kühlem Ton nach.

Als der andere nicht reagierte, schlug Karyu dessen Hand von Tsukasas Kragen.

"Gefällt dir der Kleine?!", die Lippen des Großen verzogen sich zu einem hämischen Grinsen, "ist das jemand nach deinem Geschmack?!"

"Welche Rolle würde es denn für dich spielen, wenn es so wäre?!", antwortete Karyu ebenso bissig.

"Pures Interesse... ein Vöglein könnte es ja den Wärtern zwitschern..."

"Eine kleine Tablette könnte sich in dein Essen verirren", meinte Karyu mit zuckersüßem Lächeln zurück.

"Man droht mir nicht...", gefährliches Zucken der Kiefermuskeln.

"Mir auch nicht", es schien, als würde die Luft vor Karyus Augen gefrieren, so eisig erwiderte er den Blick des anderen.

Einen Moment sahen sich die beiden mit todbringenden Blicken an, ehe Karyu sich an Tsukasa wandte. "Gehen wir..."

Karyu drehte sich um, Tsukasa folgte ihm etwas kleinlaut.

"Danke...", hauchte der Kleinere leise, malte sich gerade mit den grellsten Farben aus, was passiert wäre, wenn Karyu nicht eingegriffen hätte, während sein Herz bei dem bloßen Gedanken an das ,wir' in Karyus knapper Aufforderung dachte, begann zu flattern.

Dieser drehte den Kopf zu ihm, sah ihn an, wollte gerade etwas antworten, als er von hinten zu Boden gerissen wurde.

Der Klotz hatte sich auf ihn gestürzt, versuchte nun auf ihn einzuschlagen, was aber nicht allzu einfach war, da es ebenso Schläge und Tritte von Karyu hagelte.

Ehe Tsukasa oder einer der anderen hätte reagieren können, waren mehrere Beamte herbei gestürzt und prügelten nun die beiden Männer mit ihren Schlagstöcken auseinander.

Tsukasa starrte Karyu an, wie er sich trotz der Schläge zu voller Größe aufrichtete, mit gewisser Genugtuung auf die geduckte Gestalt des anderen blickte, ein überlegenes Grinsen im Gesicht, während er sich mit einer Hand über die aufgesprungene Lippe fuhr, sich auch nicht durch das Geschrei der Aufseher beeindrucken ließ und mit einer provozierenden Selbstverständlichkeit die Hände abschüttelte als sie ihn vom Hof führten.

Er warf nicht einen Blick zurück zu Tsukasa.

~ Coming closer ~

~ Coming closer ~
 

*räusper* also... bevor ihr mich alle niedermacht weils so lange gedauert hat: ES TUT MIR LEID.. wirklich... ich hatte auch ganz schlechtes gewissen.... Das Kapi hat mich so ziemlcih an die Grenzen getrieben, einfach weil ich irgendiwe ne blockade hatte, dann plötzlich alles mögliche fertig werden musste [schule usw] und ich keine zeit mehr hatte, dann meine Laune einen tiefpunkt erreicht hatte aus diversen gründen [danke noch mal; die gemeinte person weiß schon das ich von ihr spreche *flausch*] und dann bin ich dran verzweifelt weil es eigentlich lemon werden sollte...

Eigentlich war für das Kapi ne yaoi-szene vorgesehen, aber nachdem ich lange gefeilt hab und es einfach nicht funktioniert hat, hab ichs sein lassen... vllt lags an der musik [gilgamesh - fukai no yami ; aushvitz - akarui usw..] oder meiner stimmung oder woran auch immer... es ging eben einfach nicht... deshalb ist das kapi wider aller erwartungen und ankündigungen nicht lemon... sondern wohl eher schnulzig... gomen u.u

Ich hoffe ihr könnt ihm doch etwas abgewinnen und für alle die jetzt ganz niedergeschmettert sind... in Kapi acht gibt's wieder lemon und da werde ich auch wirklich lemon schreiben un nicht rumschnulzen *versprech+

Also dann... viel spaß ~
 

Säbs? Gomen, dass das so lange ging... so wirklich zufrieden binsch mit mir immer noch nich, aber ich hoffe du hast spaß dran...
 

*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*
 

Dreieinhalb Tage. 84 Stunden. 5040 Minuten. 302400 Sekunden. Und ein paar zerquetschte, die jeden Augenblick dazukamen.

Tsukasa war schon immer eine Niete im Kopfrechnen gewesen, doch in den letzen Tagen war er zu einem wahren Meister geworden. Jahrelang waren seine Lehrer an ihm verzweifelt und nun hatte er innerhalb weniger Stunden ein Talent entwickelt das dem eines Genies glich. Also gut, daß war wohl bei Licht betrachtet stark übertrieben, aber er rechnete einwandfrei... und ununterbrochen.

Er wußte, daß Karyu wohl in einer Arrestzelle saß, allein, unter Aufsicht. Wenn er Glück hatte, würden die Wärter kein Interesse an ihm haben. Tsukasa war nicht entgangen, daß zwischen ihm und den Aufsichten eine gewisse Spannung herrschte, eine Art Machtkampf. Zwar war ihm unbegreiflich, wie man sich mit ihnen anlegen konnte und dann auch noch scheinbar überlegen war, doch Karyu schien beides zu meistern.

Tsukasa verbrachte einen Großteil der Zeit damit auf dem Bett zu liegen und zwanghaft zu versuchen an etwas anderes zu denken als den Größeren. Die Minuten und Stunden zogen sich unerträglich in die Länge, es schien ihm, als wären die Tage länger als sonst, die Nächte dunkler und die Zeit langsamer.

Wie konnte man nur so schrecklich fixiert sein?! Er war wirklich reif für die Klapse. Das war ja abartig, dieses Verhalten, purer Fanatismus.

Und das alles nur, weil sie miteinander geschlafen hatten. Er hätte es bleiben lassen sollen, hatte von Anfang an gewußt, daß das nur blöd enden konnte. Das war doch klar gewesen...

Er seufzte. Aber das Lächeln. Dieses eine Lächeln, was er ihm geschenkt hatte.

Bereits bei dem Gedanken an dieses Lächeln breitete sich ein angenehmes flaues Gefühl in seinem Magen aus. Er war sich sicher, daß es ein ehrliches Lächeln gewesen war, ein kurzer Augenblick in dem er hinter die Fassade Karyus hatte sehen können.

Er könnte schwören, daß Karyu nicht halb so arrogant war, wie er anfangs auf einen wirkte. Mit Sicherheit gehört er nicht zu den Leuten, denen man mühsam etwas Selbstvertrauen einhämmern mußte, aber er war ebenso sicher nicht das pure Arschloch, als welches er sich gab.

Tsukasa war beinahe das Herz stehen geblieben, als er seine Stimme im Hof erkannt hatte, vor Freude. Karyu war nicht alles egal, sonst hätte er da nicht eingegriffen.

Und er wollte ihn wiederhaben, verdammt. Jetzt. Sofort. Er gehörte hierher. Zu ihm...

Das Alleinsein macht Tsukasa halb wahnsinnig. Immer wartete er darauf, daß die Tür sich öffnete und sie ihn zurückbrachten. Doch nichts geschah.

Ihm fehlte Karyus Anblick. Wenn er ehrlich war, mußte er sich eingestehen, daß er sich nach noch viel mehr sehnte, als seiner bloßen Anwesenheit. Wenn er nur an Karyus Lippen dachte, jagte ihm ein Schauer über den Rücken. Die Art wie er ihn berührt hatte...seine Hände...

Wieder versank Tsu in Träumen, ehe er sich ruckartig aufsetzte. Er war sich sicher, er würde es noch viel mehr bereuen als alles bisherige, aber er konnte sich nicht helfen.

Er kramte in seinen Sachen, fand dann was er suchte, und rief einen der Wärter.
 

Tsukasa hielt die Luft an als der Wärter die Tür mit einem markerschütterndem Quietschen aufschwingen ließ und ihm zunickte. Zögernd trat Tsu ein, mußte sich an das Halbdunkel des Raumes gewöhnen, das einzig durch ein winziges Fenster am oberen Deckenrand erhellt wurde.

In der Mitte des Raumes stand ein Stuhl, am Boden festgeschraubt, damit man ihn nicht bewegen konnte. Tsukasa vermutete daß es ein alter Verhörsaal war, denn man konnte anhand des Schimmels der die Wände überzog sehen, wo bis vor noch nicht allzu langer Zeit einmal noch Tische gestanden haben mußten.

Auf dem Stuhl erkannte er nun nach und nach Karyus Gestalt, dem man die Hände mit Handschellen, die an einer langen Kette hingen, die wiederum Karyus Oberkörper an die Lehne zwangen, gebunden hatte. Seine Füße waren an die Stuhlbeine gefesselt, der Kopf hing etwas nach vorne, die Haare vielen ihm ins Gesicht.

Als Tsukasa eingetreten war, hatte er aufgesehen, sich etwas aufgerichtet, versucht zu erkennen wer in der Tür im Schatten stand.

"Hey...", Tsukasas Entschlossenheit war irgendwo auf der Strecke liegen geblieben. Zögern trat er ein paar Schritte in den Raum, auf seinen Zellengenossen zu.

Karyus eisige Augen richteten sich auf ihn. "Was willst du denn hier?", sein Ton war alles andere als freundlich oder angenehm überrascht.

Nun war es wohl völlig um Tsukasas Entschlossenheit geschehen. Aus die Maus. Vorbei. Völlig verunsichert blieb er stehen, sah zu dem Größeren.

"Ich... du.. eto~...", er schluckte, "ich... wollte nur fragen, wie es dir geht... und... mich bedanken...? Weil du im Hof dazwischen gegangen bist..."

"Und seit wann kann man einfach mal so schnell jemanden besuchen gehen, der unter Arrest steht?!"

Tsukasa bemerkte wie er mit den Zähnen knirschte. Was sollte das denn jetzt?! Wenigstens ein nettes Wort hätte er für ihn übrig haben können, und was kam statt dessen?! Ein Verhör mit diesem üblichen, überlegenen, arroganten Ton, den er auf den Tod nicht ausstehen konnte... zumindest nicht wenn Karyu mit ihm so sprach.

"Ich habe eben freundlich gefragt, aber ich kann auch wieder gehen", antwortete er bissig und warf dem Größeren die Kopfhörer die er mitsamt der Musik eigentlich für ihn mitgenommen hatte in den Schoß, ehe er sich umdrehte. Mein Gott, wie tief war er gesunken, daß er sich das bieten ließ?! Daß er diesem Egomanen auch noch nachlief.

"Warte...", Tsukasa glaubte zuerst sich verhört zu haben, wandte irritiert den Kopf, bemerkte wie Karyu den Blick von den Kopfhörern zu ihm gehoben hatte.

"Was...?"

"...Naja... allein kann ich mir so schlecht die Kopfhörer aufsetzen...", die Andeutung eines Lächelns huschte über das Gesicht, als er Tsu mit einer Kopfbewegung zu sich winkte.

Der Kleinere hatte standhaft bleiben wollen, ihn mal genauso behandeln, wie er sonst ihn, doch in dem Moment, in dem Karyu diesen Hauch von einem Lächeln um die Lippen hatte, merkte er wie er dahin schmolz.

Er kam zu Karyu herüber, hob die Kopfhörer auf, zögerte kurz bevor er sich auf Karyus Schoß niederließ und ihm dann vorsichtig die Kopfhörer aufsetzte.

Karyu hatte ihn kurz mit einem stechenden Blick angesehen, doch er sagte nichts, und so blieb Tsukasa wo er war, entwirrte das Kabel und steckte es dann in den Player.

"Ein bestimmtes Lied...?", erkundigte er sich, sah kurz in Karyus Augen.

Dieser schüttelte den Kopf, wartete ab, bis die Töne durch die Hörer drangen, merkte dann wie sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht schlich, er sich etwas entspannte als die ersten Klänge von Hotarubi durch seine Ohren rieselten.

Er legte den Kopf leicht in den Nacken so daß er ihn an der Kante des Stuhls aufstützen konnte, schloß die Augen halb, vergaß für einige Momente alles um sich herum.

Tsukasa saß still auf seinem Schoß, wagte sich nicht zu rühren, betrachtete nur die weicher gewordenen Züge Karyus, lächelte leicht. Eine halbe Ewigkeit schien er ihn nur anzusehen, sog jedes Detail in sich auf, prägte sich jede Einzelheit ein.

Etwas erschrocken fuhr er zusammen, als der Größere den Kopf wieder nach vorne lehnte, ihn durchdringen direkt in die Augen sah. So schön er war, die Augen waren es die Tsukasa am meisten in ihren Bann zogen. Tief und dunkel drohte er jedesmal in ihnen zu versinken.

Noch ehe er hätte weiter nachdenken können hatte der Größere sich vor gebeugt und seine Lippen mit den eigenen versiegelt.

Tsukasa war einen Moment unfähig zu reagieren, bevor er die Arme langsam um Karyus Nacken schlang, sich näher an ihn drückte, spürte wie die kühlen Finger über seinen Bauch strichen, keuchte leise.

Langsam rutschten die Kopfhörer von Karyus Haaren, keinen der Beiden schien es zu stören. Der Kuß schien sich in die Unendlichkeit zu ziehen, ehe Karyu ihn langsam löste.

"Weshalb bist du wirklich hier...?", es war nicht mehr als ein Hauchen, das gegen Tsukasas Wange stieß.

Der Kleinere öffnete seine Augen nicht, wußte, wenn er ihn jetzt ansah, würde er es wieder nicht über die Lippen bringen, verbarg sein Gesicht am Hals des anderen.

"Weil... du mir gefehlt hast... weil ich dich vermißt habe... weil ich deine Nähe... dich brauche...", das Wispern klang unerträglich laut in dem stillen Raum wieder, wurde nur begleitet von dem gleichmäßigen Atem der Beiden.

Karyu zog scharf die Luft ein, als er Tsukasas Lippen an seinem Hals spürte.

"Weil ich mit dir geschlafen habe..?"

"Weil du da warst..."
 

Der Blick, den sie getauscht hatten, hatte so viel mehr gesagt als tausend Wörter, hatte ihnen so viel deutlicher gezeigt, als es jede Geste hätte tun können. Lange Zeit waren sie so dagesessen, eng umschlungen, schweigend. Karyus Finger streichelten sanft den Teil von Tsukasas Haut den sie trotz der Fesseln erreichen konnten, der Atem des kleineren streifte Karyus Hals, seine Hände spielten mit den Haaren des anderen ohne daß einer ein Wort verlor.

Beide hingen ihren Gedanken nach, und beide wußten, daß es wohl kaum ein gutes Ende nehmen würde. Ein leises Schluchzen von Tsukasa durchbrach die Stille, als Karyu spürte, wie Tränen seinen Kragen tränkten.

Er wandte den Kopf etwas, sah auf den Kleineren hinunter. "Hey...", seine Stimme war sanft, nicht mehr als ein leichter Lufthauch. Mit Mühe erreichte eine seiner Hände Tsus Wange, "Nicht um etwas weinen, was noch nicht vorbei ist, Tsukasa..."

Wieder erschütterte ein unterdrücktes Schluchzen die schmalen Schultern, er richtete sich etwas auf. "Hat es überhaupt angefangen..?", seine Hände hatten sich leicht in das Hemd des anderen verkrallt.

Karyu lächelte. "Ich weiß nicht?...Hat es das?", er strich Tsukasa die Tränen von der Wange, "Wenn du es zuläßt...vielleicht schon..."

Es hatte bereits zu Dämmern begonnen, das Licht was in den Raum fiel, wurde fahl.

"Geh jetzt.."

Widerstrebend erhob sich Tsukasa, nahm die Kopfhörer wieder an sich. Einen Augenblick sahen sie sich an, ehe er sich noch einmal hinunter beugte, Karyus Lippen mit seinen versiegelte. Dann wandte er sich ab, klopfte an die Tür, wurde hinaus gelassen und zurück in seine Zelle gebracht.

~ Once again ~

~ Once again ~
 

....

>__________<

bitte nicht schlagen... ich weiß daß ich blöd bin und doof und unzuverläßig und ewig gebraucht habe.... bitte um vergebung ;_____________;

straft mich mit was ihr wollt, aber bitte nich mehr böse sein óò ich verusche wirklich da snächste schneller hinzubringen...kanns aber nich garantieren, weil bei uns ZKs in der Schule anstehen und bla...uû

egal, will auhc ich zu lang aufhalten, da es jetzt ja endlich ma weitergeht...
 

Säbs? *vor dir auf den Boden schmeiß* es tut mri so leid ;______; hoffe das kapi geföllt dir dann wenigstens....
 

*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*
 

Die Tage die Karyu noch in der Arrestzelle verbrachte schienen sich unerträglich in die Länge zu ziehen, doch nach einer knappen Woche stolperte er wieder nach draußen in das grelle Licht der Sonne auf dem Hof.

Tsukasa sah auf, erstarrte einen Moment, wäre dann am liebsten auf ihn zugegangen, hätte ihn umarmt oder dergleichen, doch er blieb wo er war, an der Mauer lehnend, der Platz der normalerweise Karyu vorbehalten war.

Seine Augen hingen an dem Größeren, unfähig sich zu lösen, sogen jede Kleinigkeit in sich auf. Es schien ihm, als sei der andere etwas schmaler geworden, die Züge noch etwas schärfer und doch... fast schien Karyu damit noch mehr an Anziehungskraft zu gewinnen.

Gelassen überquerte er den Hof, angelte aus seinen Hosen die Schachtel um sich eine Kippe heraus zu nehmen, steckte sie an, zog lang daran ehe er den Rauch langsam wieder aus dem Mund quellen ließ.

Er nahm sich Zeit bis er irgendwann neben Tsukasa an der Wand lehnte, hatte ihm bis dahin aber noch nicht einen einzigen Blick gewürdigt.

Tsukasa schwieg, sah zu ihm, wartete bis Karyu ein schlichtes „Na?“ von sich gab.

„Hi..“, der Kleinere lächelte, „..wie geht’s dir...?“, ihm fiel nichts anderes ein und Karyu machte auch nicht den Eindruck als wäre er zu einem Pläuschchen bereit.

„Ich lebe“, war die schlichte Antwort und es blieb offen, ob dies nun negativ oder positiv zu verstehen war.

Tsukasa nickte. Offensichtlich war jetzt nicht die Zeit für Gespräche und so schwieg er ergeben, betrachtete Karyu aus den Augenwinkeln beim Rauchen, ließ seine Gedanken abdriften.
 

Unweigerlich zog sich etwas in Karyu zusammen, als ein Wärter ihn aus der Reihe der Häftlinge heraus winkte, als sie den Hof verlassen wollten. Er bemerkte den erschrockenen Blick Tsukasas der ihm nachsah, während der Wärter ihn wegführte.

Was hatte er jetzt schon wieder getan?! Er war sich keiner Schuld bewußt, ging zwischen den beiden uniformierten Männern den Gang hinunter, wurde aber wider Erwarten nach links geführt, anstatt nach rechts zu den Arrestzellen. Karyu hob eine Augenbraue. Zu gern hätte er gefragt, wo sie hinwollten, doch daß ließ sein Stolz nicht zu. Einen Moment flackerte Angst in ihm auf, als er daran dachte, daß vielleicht nun für ihn die Zeit gekommen war.

Aber der Gedanke war absurd. Es dämmerte noch nicht einmal, sie würden niemanden erschießen, so lange es taghell war. Außerdem hätten sie ihn dann einfach im Hof behalten können.

Eine Tür wurde geöffnet und er fand sich in einem kleinen Raum wieder, in dem ein weiterer Beamter auf ihn wartete. Eine ganze Reihe von Stühlen stand an der Wand, an beiden Seiten abgetrennt durch bruchsichere Plexiglasscheiben und über den Stühlen veraltete Telefonapparate.

Der Wärter nickte zu dem zweiten Hörer von links, der abgenommen auf dem Stuhl lag. Mißtrauisch lenkte Karyu seine Schritte weiter in den Raum, ließ sich nach erneuter Aufforderung auf dem Stuhl nieder und griff nach dem Hörer.

„Moshi moshi?“, fragte er rauh in die Muschel, als er ein leises Räuspern am anderen Ende vernahm. Alle möglichen Theorien schossen in Sekundenschnelle durch seinen Kopf, ehe er neben dem Rascheln von Papier eine Stimme vernahm.

„Karyu? Endlich... ich versuche seit Tagen dich zu erreichen...“, Erleichterung schwang in der Stimme mit, die eindeutig Zeros war.

Er blinzelte. „Zero?“

„Natürlich, du Trottel, wer denn sonst?! Erwartest du so viele Anrufe?!“

Ein Lächeln huschte über das Gesicht. „Nein, natürlich nicht, entschuldige... ich stand unter Arrest...“, sein Blick glitt kurz zu der Wache, die auf einem Stuhl neben der Tür saß, aber mit irgend einem Journal, daß sie in den Händen hielt beschäftigt zu sein schien.

„Warum?“, Karyu hätte schwören können, daß Zero sich leicht erschrocken in seinem Bürosessel aufsetzte, und die Blätter, die bis vor kurzem noch geraschelt hatten aus der Hand legte.

„Nicht weiter wichtig, kleiner Zwischenfall auf dem Hof, ist egal...“

„Verdammt, pass auf deinem niedlichen Hintern auf, Karyu...ich will nicht mit einer Leiche telefonieren müssen...“

Ein leises Lachen konnte er sich nicht verkneifen. „Keine Sorge... Was gibt es also..?“

Wieder erklang Papiergeraschel, Zero schien einen Ordner aufzuschlagen.

„Ich hab hier was, was dich interessieren dürfte...“

„Rück schon raus...“. Karyu bemerkte das Zögern, und ihm wurde klar, daß Zero zurecht den Verdacht haben dürfte, daß die Leitung abgehört wurde.

„..Deine Freundin hat immer noch ihre Teestube, sie ist doch nicht umgezogen..“

Karyu zog die Stirn kraus. War Zero jetzt übergeschnappt? „Aha ...?!“

„Ja, das ist doch toll... erinnerst du dich noch an die kostenlose Nudelsuppe die sie uns immer gebracht hat?“

So langsam beschlich Karyu das Gefühl, sein ehemaliger Freund sollte dringend einen Therapeuten aufsuchen. „Hm..“, machte er nur.

„Hai...“, Zero schien nachzudenken, „auf dem Weg zur Uni sind wir immer an dem Fenster mit den Orchideen vorbeigelaufen...sie gießt die armen Pflanzen immer noch mit dem Sake, der übrig bleibt...“, ein gespieltes Seufzen war zu hören.

Nun schien doch etwas zu klingeln. Sie hatten tatsächlich regelmäßig in einem Teehaus gesessen, dessen schrullige Besitzerin die Blumen mit Sake goß. „Ach wirklich..?“

„Hai..“, Zero schien bemerkt zu haben, daß Karyu nun langsam die Spuren fand, „aber ihre Gerichtnummern haben sich geändert... du weißt schon, die, die auf der Karte stehen..“

„So..?“, fragend blickte Karyu auf seine Fingernägel. Was versuchte Zero ihm hier zu vermitteln.

„Ja~..das Hühnchenfleisch hat nun die Nummer 00.. und die Nudeln 56... und die Suppe weiß ich nicht mehr genau.. ich glaube... ich glaube es war 79..?“

Karyu blinzelte. Was zur Hölle interessierten ihn diese Nummern?! Doch dann riß er leicht die Augen auf, nickte kaum merklich. Die Strafnummer von Tsukasa, 005679. „Verstehe... und hat sie immer noch die vergitterten Fenster...?“

„Ja“, Zero schien erleichtert, der andere schien zu verstehen, „die Leute scherzen darüber nach wie vor... und nun ist noch dazugekommen, daß die Sekretärinnen, die immer bei ihr gegessen haben, nicht mehr zu 10 sondern nur noch zu 9 kommen... man munkelt was aus der Armen 10. geworden ist..“

Karyu merkte auf. Die Frauen, die immer dort saßen und aßen waren alle Ausländerinnen gewesen, meist aus den in der Nähe liegenden Firmen. Er erinnerte sich dunkel daß sie wohl Amerikanisch oder dergleichen gesprochen hatten.

„Ach? Ist sie ausgereist..?“

„Das weiß wohl keiner so genau... keiner hat etwas genaueres gesagt...“

Wenn er daß richtig verstand, was Zero ihm versuchte zu sagen, dann war Tsukasa in einen Fall verwickelt, in dem offensichtlich auch eine ausländische Frau eine Rolle spielte. Natürlich könnte er sich täuschen, doch es lag nahe, dies zu vermuten, und nach dem letzen Satz von Zero schien die Beweislage mangelhaft zu sein.

„Weiß man denn gar nichts...?“, fragte er nach.

„Naja... als man sie das letze Mal sah, trug sie blutrot...“, meinte Zero zögernd.

Einen Moment vergaß Karyu weshalb sie dieses Versteckspiel spielten. „Mord?!“, entwich es ihm. Er hielt es für ausgesprochen abwegig, daß Tsukasa ein Kapitalverbrechen begangen haben sollte...noch dazu an einer Frau. Seiner Meinung nach war es fragwürdig, ob Tsu überhaupt eine Fliege erschlug.

Zero zog scharf die Luft ein, raunte ein einziges Wort, um zu verdeutlichen, was er zuvor gesagt hatte.: „Gai-jin...“

Karyu riß den Kopf hoch als die Tür aufging und ein schneller Wortwechsel zwischen seinem Wärter und einem zweiten Begann. Der Verdacht, daß das Gespräch abgehört wurde, hatte sich bestätigt.

„Hat er gestanden?“, fragte Karyu hastig, mit zu einer zum Flüstern gesenkten Stimme.

„Es gab nie einen Prozeß“.

Karyu verkrallte die Hand in den Hörer, als die Wärter auf ihn zukamen. „Keine Anhörung?“

„Offiziell wurde die Leiche nie gefunden...“

„Er sitzt für etwas, daß angeblich nie begangen wurde?!“, die Wärter rissen ihn vom Telefon weg.

„Karyu..?.. Hey, Karyu...?“, Zeros fragender, leicht erschrockener Ton drang noch an sein Ohr, ehe der Hörer brutal auf die Gabel geknallt wurde und man ihn aus dem Raum schleifte.
 

Mal davon abgesehen, daß die Stimmung seines Zellengenossen einen neuen Tiefpunkt erreicht haben dürfte, kroch in Tsukasa das Gefühl herauf, daß ihm Karyu etwas verheimlichte.

„Was ist passiert?“, fragte er zum 4. Mal, hatte mittlerweile aber die Erwartungshaltung auf eine Antwort gehörig zurückgefahren.

„Du nervst“, tönte Karyus Stimme von oben.

//Immerhin, er sagt etwas...//. „Ich denke auch nicht daran mit dem Nerven aufzuhören“, meinte er eben so trocken zurück. //Am ersten Tag hätte ich nie gedacht, daß man mit ihm ein Gespräch führen könnte...okay, Gespräch ist vllt übertrieben, aber nun gut.. immerhin tauschen wir Sätze aus...//

„Was willst du hören?!“, anscheinend war Karyu tatsächlich dabei aufzugeben.

„Was du gemacht hast“, beharrte Tsukasa.

„Nichts von Belang... hast du nichts wichtigeres zu tun, als mich zu quälen...?!“, seufzte der andere.

„Nein“, war die schlichte Antwort, „falls es dir entgangen ist, wir sitzen in einer knapp 4m² großen Zelle, haben je ein Bett, kein Radio, kein Fernseher, kein gar nichts um uns zu beschäftigen und somit finde ich ist das Nerven des Zellengenossen eine durchaus lautere Möglichkeit einem den Tag zu versüßen...“

Karyus Kopf erschien an der oberen Kante des Stockbettes und sah zu Tsukasa herunter. „Sei-endlich-still.“, knirschte er, „oder ich fange auch an nervig zu werden...“, sein Kopf verschwand wieder.

„Oh, ich glaube kaum, daß du das wirklich tun würdest...“, plapperte Tsukasa weiter, wollte gerade fortfahren, als Karyu ihn unterbrach.

„Bist du ein Mörder...?“

Die Frage kam so direkt und unerwartet, daß Tsu für einen Moment, unfähig zu antworten, nur zu Karyu starrte, der gerade die kleine Leiter herunterstieg.

Er senkte den Blick. „Andernfalls wäre ich wohl kaum hier, oder...?!“

„Das man im Gefängnis sitzt, hat in diesem Land nicht zu heißen, daß man schuldig oder verurteilt ist, es heißt schlicht und einfach daß man anders ist, als die Regierung einen haben will“, Karyu lehnte sich an den Bettpfosten und betrachtete den Kleineren. Je länger er ihn ansah, desto sicherer war er sich, daß dieser niemanden ermordet hatte.

„Was spielt es also für eine Rolle ob Mörder oder nicht?!“, eine Spur von Trotz schien in Tsukasas Stimme mit zu schwingen als er sich gerader hinsetzte.

„Es interessiert mich, also... spuck’s schon aus..“

„Dich interessiert doch sonst auch nichts..?“, etwas mißtrauisch glitten seine Augen hinauf zu denen von Karyu.

„Scheinbar bist du ein schlechterer Menschenkenner, als ich annahm...“, meinte er kühl, „mich interessiert einiges...“

Ein kurzes Schweigen entstand, ehe Karyu sich abwandte und wieder zu den Kopfhörern griff. Dann halt nicht, er brauchte nicht reden...Zero würde ihm auch erzählen können was geschehen war...
 

Zwei Tage später holte man Karyu mittags aus der Zelle, mit der Ankündigung, er habe Besuch. Dieser runzelte die Stirn. Besuch? Zuerst wollte er ablehnen und ihnen sagen, sie sollten demjenigen ausrichten, daß er kein Interesse an Besuchen hatte, ehe er sich anders besann und den Wärtern folgte.

Langsam ging er die Treppen hinunter, sah kurz zu dem blauen Telefon, von dem aus er Zero das erste Mal angerufen hatte, entdeckte wie immer einige schlecht blondierte Frauen und Anwälte in zu großen Anzügen, die ihm wieder einen Moment ungeteilter Aufmerksamkeit schenkten, ehe einer der Wärter nach hinten zu einem der Tische nickte.

Sein Blick folgte der Bewegung und er spürte, wie sein Herzschlag einen Moment aussetzte. Das konnte nicht wahr sein... Langsam ging er auf den Tisch zu, sah wie die Person den Kopf hob, ihn ansah, dann aufstand.

Eine schlanke Gestalt, Nadelstreifenanzug, dunkelrote Krawatte. Die schwarzen längeren Haare, die klaren Züge, die dunkel Augen, die vollen Lippen die sich zu der Andeutung eines Lächelns verzogen.

„Zero...?“, ungläubig blieb er vor ihm stehen.

Der andere sah ihn lächelnd an. „Was denn, Karyu..? Sehe ich etwa so schrecklich aus..?“, er grinste leicht, öffnete einladend die Arme.

„Nein... nein, natürlich nicht“, sagte Karyu schnell, schüttelte den Kopf, schlang dann die Arme um ihn, verbarg das Gesicht an seinem Hals.

„Dann ist ja gut...“, lächelte er, strich ihm über den Rücken, „du siehst gut aus... aber du hast abgenommen...“, stellte er fest.

Karyu lachte nur leise, genoß einen Augenblick die Nähe, ehe er sich von ihm löste. „...Du hast mir gefehlt...“, gab er zu.

„Du uns auch...“, Zero setzte sich, nickte auf den Platz gegenüber, und Karyu kam der stummen Aufforderung nach.

„Wieso bist du hier?!“, wollte Karyu wissen.

„Nach unserem letzten Telefonat hatte ich ein ziemlich ungutes Gefühl.... da wollte ich mich lieber persönlich davon überzeugen, daß es dich noch gibt...“

Karyu lächelte. „Unkraut vergeht nicht...“, sein Blick viel auf die Mappe, die Zero vor sich auf dem Tisch liegen hatte. In seine Augen trat ein fragender Ausdruck.

Zero schob ihm die Mappe rüber. „Tsukasas Akte...“, er wartete bis Karyu sie aufgeschlagen hatte, „an dem Fall stimmt so einiges nicht... und ich habe mich erkundigt... bei der Botschaft... gilt sein angebliches Opfer noch immer als vermißt... nicht als ermordet...“.

Karyu hob den Blick zu Zero.

„Karyu, ich hab mir das Ding angeguckt... ich liege ja vermutlich richtig in der Annahme, das es nicht dabei bleiben soll, oder..?“

Karyu schüttelte den Kopf. „Ich... ich weiß es ist viel verlangt... aber wie steht‘s mit einer Wideraufrollung des Falls....?“

Zero sah ihn lange an. „Du liebst ihn, oder..?“, er lächelte.

Der Andere sah nachdenklich auf seine Hände. „Ich weiß nicht...“

Ein Schweigen entstand, während Zero sein Gegenüber ruhig musterte, auch so verstand was in seinem ehemaligen Freund vorging, ehe er nickte.

„Es besteht eine reelle Chance für ihn...ich werde mich gleich darum kümmern... vielleicht können wir ihn raus holen...“, er wußte, daß es gewagt war, so etwas zu versprechen, doch er wollte Karyu etwas Hoffnung spenden und in Tsukasas Fall schien es wirklich möglich zu sein. „...Aber was wird dann aus dir, Kleines...?“

Er lächelte ihn an. „Darüber denken wir später nach...“, sie waren sich beide bewußt, daß Karyu mit großer Wahrscheinlichkeit hier hinter diesen Mauern sterben würde.

Zero nickt, erhob sich. Karyu tat es ihm gleich, umarmte ihn. „Danke Zero...“, hauchte er, sah den anderen an, ehe er ihm einen kurzen Kuß auf die Lippen hauchte. „Grüß mir deinen Hizumi recht herzlich...“, lächelte er.

Zero nickte, strich ihm über die Haare. „Werde ich machen.... gib auf dich acht...“

Karyu nickte. „Hai...“

„Wir hören von einander... ich werde das Ding so schnell wie möglich ins rollen bringen...“

Wieder ein Nicken, ehe Zero ihn noch einmal umarmte und sich dann entfernte.

„Zero..?“, rief Karyu ihm nach, der andere dreht sich zu ihm um.

„Versprichst du mir glücklich zu werden...?“

Ein Lächeln erschien auf den Lippen, als er ein Nicken andeutete und dann endgültig den Raum verließ.

~ With you ~

~ With you ~
 

Strike XD ja es hat ewig gedauert, ich weiß << und das Kapi habsch grad in einer Stunde und 47 Minuten geschrieben... bitte nich schlagen,wenns nich soooo~ genial is >< *auf boden kriech*

Naja...wir bewegen uns aufs ende zu... *mal so dezent anmerk* das hier is das vorletzte Kapitel... das nächste wird, hoffentlich schneller fertig... zu mal ich ja schon n teil davon hab...

Vielen, vielen Dank an all die treuen leser ;--; für eure Geduld und eure tollen kommis... *riesig gefreut habsu*

Aber nu nich länger schwafeln uu viel spaß beim lesen^^
 

*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*
 

Karyu gingen die Worte Zeros nicht mehr aus dem Kopf. ‚Es besteht eine reelle Chance....‘, er mußte lächeln.

„Was ist...?“, wollte Tsukasa wissen, der neben ihm herging und das Lächeln bemerkte.

„Nichts“

„Glaube ich nicht“

„Mir egal“

„Sag schon“

„Halt die Klappe, Tsukasa“

Der Kleinere fuhr leicht zusammen bei dem scharfen Ton, senkte die Augen und schwieg.

Karyu schien zufrieden, ehe er ihm einen Blick zuwarf. „War nicht so gemeint...?“, einen Versuch war es wert. Er wußte selbst nicht sicher, was ihn so daran störte, wenn Tsukasa so niedergeschlagen oder gestaucht wirkte. Vielleicht hatte Zero recht, und er liebte den Kleinen...?

„Schon ok“, antwortete dieser kühl, reihte sich ganz hinten in die Schlange ein, die sich vor den Duschen bildete, ein und griff ein Handtuch von den Tischen, hinter denen einige Wärter das Ganze mißtrauisch beobachteten um bei gegebenem Anlaß eingreifen zu können.

Karyu runzelte die Stirn, stellte sich hinter ihn und meinte gedämpft: „Sauer..?“

Sofort herrschte ihn einer der Uniformierten an, daß er sein Maul zu halten hatte und als sein Blick wieder auf Tsus Nacken haftete zeigte dieser null Reaktion.

Sie standen fast eine Stunde schweigend vor der Tür des kleinen gekachelten Raums, in dem es 5 Duschen gab, durch schmale Sichtschutzwände voneinander getrennt. Schließlich ließ man die nächsten fünf Häftlinge eintreten, nachdem die schrille Pfeife des Wärters, der an der zweiten Tür des Raums auf der anderen Seite, die vorherigen herausgerufen hatte und diese den Raum verlassen hatten.

Nach ihm hielt der Wärter den nächsten mit dem Schlagstock zurück und ließ die Tür mit dem milchigen Glas hinter Karyu ins Schloß fallen. Gelegentlich postierten sie auch eine Wache in der Dusche, doch dieses Mal schien keiner der Perverslinge diese Aufgabe übernommen zu haben. Angenehmer Aspekt, wie Karyu fand. Er haßte die lüsternen Blick, die ihn unverhohlen beobachteten, wenn er duschen wollte.

Die Fünf verteilten sich auf die Duschen und der Größere sah, wie sich Tsukasa noch im Laufen das Hemd von den schmalen Schulter gleiten ließ und somit den Blick auf den Rücken freigab. Feine weiße Narben erinnerten noch an den Vorfall, als sie ihn geholt hatten, sonst waren alle Wunden verheilt und verschwunden.

Tsukasa verschwand hinter den Trennwänden der 4. Dusche, streifte sich die Hose und die Shorts ab, hängte sie zusammen mit dem Hemd an den dafür vorgesehenen, leicht rostigen Haken, drehte das Wasser auf und zuckte zusammen, als das kalte, ungeheizte Naß auf seine Haut traf. Er verzog leicht das Gesicht und griff dann zögernd nach dem harten Stück Kernseife, was man ihnen in die Hand gedrückt hatte. Auch wenn er sich auf die Möglichkeit gefreut hatte, mal wieder zu duschen... mit kaltem Wasser verging einem die Lust darauf ziemlich schnell.

Er schloß die Augen, ließ das Wasser über sein Gesicht laufen, öffnete die Lippen etwas. Gleichmäßig hob und senkte sich sein Brustkorb, die Tropfen liefen seinen Körper hinab zogen ihre glänzenden Spuren über den feinen Körper. Er strich sich einige Strähnen, die in seinem Gesicht klebten zurück, lies den Kopf etwas nach vorne sinken, woraufhin die nassen Haare bald wieder nach vorne fielen. Langsam drehte er sich schließlich um, spürte Blicke auf sich und erschrak, als er die Augen öffnete und Karyu an der Ecke der einen Trennwand lehnen sah.

Eine leichte Röte stahl sich auf seine Wangen, als sein Blick über Karyus nackten Körper glitt. Wie Gott ihn schuf, stand er da und sah ihn an, die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt die Augen nur auf ihn gerichtet. Fragend hob er wieder die Augen und wollte gerade zum Sprechen ansetzen, als Karyu sich von der Wand abstieß, die verschränkten Arme löste und auf ihn zu trat.

Scheu senkte er die Augen. Karyu hatte ihn schon nackt gesehen und doch fühlte er sich irgendwie schutzlos, so völlig unbekleidet. Ein Schauer rann den Rücken des Kleineren herab, während Karyus Hände sich langsam auf seine Schultern legten, die Schlüsselbeine nachzogen, zart dem weg der Wassertropfen die Seiten hinunter folgte, schließlich die Hüftknochen nachzeichnete, dann inne hielt und die Hände an Tsukasas Taille legte.

Zögernd hob dieser die Augen wieder, sah den Anderen unsicher an, und schloß dann langsam die Augen als Karyus Lippen sich auf seine senkten.

Vorsichtig schlangen sich Tsus Arme um Karyus Nacken, strichen, nach und nach sicherer werdend, durch das nasse Haar des Größeren, lehnte sich an ihn.

Ohne Widerstand öffnete er die Lippen für Karyus forschende Zunge, kam ihr leicht entgegen, ging auf den zunehmend fordernder werdenden Kuß ein, ließ zu, daß Karyu ihn langsam rückwärts gegen die Wand drängte.

Als sein Rücken die eisigen Kacheln berührte zuckte er abermals zusammen, ließ sich aber trotzdem dagegen sinken. Er spürte wie Karyus Hände über seinen feuchten Körper glitten, ihn sanft Streichelten, die Konturen nachzogen, wie die Lippen ihren Weg seinen Hals hinunter fanden, zärtlich an der Haut saugten und ein genießendes, leises Keuchen stahl sich über seine Lippen.

„Schht~“, drang Karyus Wispern an Tsukasas Ohr, als er sich wieder von dem Hals des Kleineren löste, ihn ansah. Die durch das Wasser noch dunkler gewordenen Haare rahmten das Gesicht ein, die Lippen glänzten, waren leicht geöffnet, zu der Andeutung eines Lächelns verzogen, die Augen waren beinahe geschlossen, feine Wassertropfen glitzerten wie kleine Kristalle in den langen Wimpern, und Tsukasas Blick ruhte in Karyus Augen.

Er wollte etwas sagen, doch das nur angedeutete Kopfschütteln Karyus ließ ihn augenblicklich verstummen.

„Nicht sprechen...“, die Worte waren nicht mehr als ein Hauchen, „genieß es einfach...“

Tsukasa holte gedehnt Luft, nickte leicht, sah wie Karyu lächelte, und sich wieder seinem Oberkörper zuwandte, schloß wieder die Augen.

Er biß sich auf die Lippe, als der Mund des größeren begann seine Spur tiefer zu ziehen, ihn zu reizen, fuhr mit den Fingern durch Karyus Haare, riß die Augen auf und konnte ein leise Stöhnen gerade noch verhindern, während der Größere einen Finger in ihn gleiten ließ.

Eine Gänsehaut überzog seinen Körper und er konnte nicht leugnen, daß der Aspekt, daß sie jederzeit entdeckt werden könnten ihn alles andere als abschreckte.

Er ließ den Kopf nach vorne auf Karyus Schulter sinken, atmete heiß gegen dessen Haut, forderte leise mehr, woraufhin er spürte, wie ein zweiter Finger in ihn glitt.

„Es geht schon....“, wisperte er, leise keuchend, dachte daran, daß sie nicht unbegrenzt Zeit hatten.

Ein kurzer, forschender Blick, ehe der Größere nickte, die Finger zurückzog

„Dreh dich um...“, fast augenblicklich kam Tsukasa der Anweisung nach, stützte sich mit den Armen leicht an der gefließten Wand ab, spürte kurz darauf Karyus Küsse in seinem Nacken.

„Entspann dich....“, raunte er leise in das Ohr des Kleineren, strich ihm über den Bauch, ehe er vorsichtig in ihn eindrang, gedämpft in Tsukasas Nacken stöhnte, während dieser sein Keuchen erstickte, in dem er die Lippen fest aufeinander preßte.

Langsam begann er in den Kleineren zu stoßen, hörte das leise Rasseln Tsukasas‘ Atem, keuchte heiß gegen dessen Nacken, schloß die Augen.

„Hn~...mehr....bitte...“, das heißere Raunen jagte dem Größeren einen Schauer über den Rücken, er grinste, und kam der Bitte nach.

Tsukasa warf den Kopf leicht zurück, als er seinen Punkt streifte, konnte ein leises Stöhnen nicht verhindern. „Hai~...“, seine Finger krallten sich Halt suchend in die Ritzen zwischen den Kacheln, er drängte sich ihm leicht entgegen.

Nach und nach steigerte sich das Tempo der Stöße, Tsukasa biß sich auf die Lippe, um nicht laut aufzustöhnen, bis ein feines Blutrinnsal sich mit dem Wasser mischte.

Karyu griff nach Tsukasas Kinn, drehte es zur Seite, grinste leicht. „Nicht doch...deine schönen Lippen...“, raunte er leise, brachte so den Kleineren dazu, ebenfalls die Augen einen Spalt zu öffnen, atemlos nach Luft zu keuchen.

Er lächelte, beugte sich etwas vor, leckte über die malträtierte Stelle, ohne den Rhythmus seiner Stöße zu unterbrechen und verwickelte ihn in einen gierigen Kuß.

Sanft strich Karyu über Tsus Bauch, weiter hinunter und umschloß schließlich mit leichtem Druck dessen Glied, rieb leicht über die Spitze.

Der Kleinere riß die Augen auf, stöhnte überrascht, mußte den Kuß lösen.

„Ah~n... nicht...“, er versuchte sein Stöhnen wieder zu dämpfen.

Karyu grinste, biß ihn leicht in den Nacken, dachte nicht daran aufzuhören, massierte ihn etwas härter.

Tsukasa schloß die Augen, wand sich leicht gequält, merkte, daß er das so nicht lange durchstehen würde. „Karyu...bitte...“, keuchte er atemlos.

Schon das lüsterne Hauchen an seinem Ohr ließ ihn erneut leise aufstöhnen. „Nein....“, seine Zunge huschte über Tsukasas Ohr, tunkte leicht hinein, „komm für mich, Tsukasa...“

In Tsukasa zog sich bei den Worten alles zusammen und er kam kurz darauf schwer keuchend in Karyus Hand, annähernd zeitgleich mit Karyu, der leise in seinen Nacken stöhnte.

Er zog sich aus ihm zurück, fing ihn auf, als Tsu leicht zusammensackte. „Alles ok...?“, der Kleinere konnte nur nicken, lehnte sich etwas an ihn.

„Wir sollten uns beeilen...“, als Antwort wieder nur ein leichtes Nicken.

Karyu mußte lächeln, hielt Tsukasa kurzerhand weiter fest in den Armen, wusch ihn behutsam sauber, als der schrille Pfiff des Wärters in den Wänden widerhallte.

„Tsukasa...?“, er griff nach dem Handtuch, rieb den Kleineren trocken, als dieser die Augen wieder öffnete, nickte, nach seinen Sachen griff, schnell in die Hose schlüpfte.

Das Handtuch und das Hemd in der Hand sah er zu Karyu, der leicht lächelte, ihn nochmals küßte, ehe er an der Trennwand vorbei verschwand um seine Sachen ebenfalls zu holen.

Er schluckte leicht, zog das Hemd über, trat aus seiner Dusche, daß Hemd zu knöpfend und folgte den Dreien vor sich Richtung Tür.

Er sah kurz hinter sich und sah Karyu ebenfalls aus der Dusche treten, das Oberteil locker über die noch nackte Schulter gelegt, das Handtuch in den Händen, daß er im Laufen wieder zusammenfaltete und wie sie alle am Ausgang wieder abgab.

Karyu bemerkte den Blick, sah auf, grinste leicht, und es schien Tsukasa als hätte er ihm kurz zugezwinkert. Er errötete, senkte den Kopf und ging an den Wachen vorbei, stets dem Vordermann folgend, hinaus auf den Hof, wo die grelle Mittagssonne vom Himmel stach.
 

Ein paar Tage später, am späten Nachmittag, beide waren sie in verschiedene Dinge vertieft, wurde die Tür ihrer Zelle aufgerissen und ein Uniformierter wies Karyu harsch an, ihm zu folgen. Er runzelte die Stirn, nickte, warf Tsukasa, der die Augen, wie fast immer beim plötzlichen Erscheinen ihrer Wachen erschrocken aufgerissen hatte, einen beruhigenden Blick zu, auch wenn sich ihm selbst der Magen umdrehte.

Es dämmerte, die passende Zeit. Sie gingen nach rechts, den Gang hinunter, der passende Weg. Karyus Gedanken drehten sich. War es nun so weit..? Endgültig vorbei...? Was wurde dann aus Tsukasa...?

Doch noch ehe er sich weiteres ausmalen konnte, bogen sie abermals ab, in Richtung des Raums mit den Telefonen.

Augenblicklich konzentrierten sich Karyus Gedanken auf etwas anderes: Zero.

Er betrat den Raum, ging direkt auf den Apparat zu, dessen Hörer wie beim letzten Mal auf dem Stuhl lag.

„Zero?!“

„Hai“, seine Stimme klang gehetzt, ein leises konstantes Knacken war in der Leitung zu hören.

„Was ist das...?“, wollte Karyu wissen.

„Abhörschutz“, sagte Zero schnell, „wir haben nicht viel Zeit, sobald die merken, daß sie das Gespräch nicht aufzeichnen können, werden sie dich zwingen aufzulegen...“, er holte Luft, „Hör zu, die Sache mit Tsukasa hat hier eine regelrechte Lawine los getreten, mir fliegt hier gerade alles um die Ohren...“

„Was ist passiert..?“

„Die Botschaft hat sich eingeschalten, die rollen alles noch mal neu auf, so wie du‘s wolltest, aber jetzt geht hier plötzlich das große Morden los.... gestern hat jemand versucht n Anschlag auf das Gericht zu verüben... Die Frau war Amerikanerin, die drehen jetzt völlig durch...“

„Was ist mit Tsukasa?“

„Weiß ich nicht.. doch weiß ich...“, Zero holte tief Luft, scheinbar um sich zu beruhigen, „also so wies aussieht, kann ich ihn da raus holen, aber es gibt ein ganz gewaltiges Problem...“

„Welches..?“, Karyu spürte, wie sein Herz gegen seine Brust hämmerte.

„Er darf auf gar keinen Fall - hörst du?! – auf GAR KEINEN Fall mit den Beamten dort reden, hai? Die werden versuchen ihm irgendwie was in den Mund zu legen, er darf, egal was sie tun, nichts, GAR NICHTS sagen, schon gar nicht seinen Namen, bis ich da bin... ich sitz schon im Auto und bin unterwegs... zusammen mit was weiß ich wie vielen Leuten von der Botschaft...“

Karyu schluckte. „Gut...das kriegen wir hin...“, er nickte leicht, etwas Erleichterung machte sich in ihm breit.

„Das ist nicht alles...“

Karyu stockte. „Was noch...?“

„Es... es gab da ein Problem mit den Akten“, man merkte das es Zero schwer viel zu reden, „Tsukasa....darf auch nichts sagen...weil sie dich für ihn halten...“

Karyu verzog das Gesicht, „Bitte?!“

„Es dauert zu lang, wenn ich dir das jetzt erkläre.... es tut mir leid, Karyu... sieh zu, daß dir nichts passiert, ja..?“

Karyu schwieg, in seinem Kopf kreisten die Gedanken. Sie hielten ihn für Tsukasa... Tsukasas Fall war neu aufgerollt werden...irgend jemandem paßte das ganz und gar nicht... was machte die Regierung mit Verurteilten, bei denen drohte, ein Fehler herauszukommen...?

„KARYU, hast du mich gehört...?“

„Nani...?“, es war nur ein Murmeln, „hai... hab ich....“

„Versprich mir, daß du aufpaßt“, forderte Zero, bei dem hörbar die Nerven blank lagen.

„...“

„VERSPRICH ES MIR, verdammt noch mal, Karyu... versprich mir, daß, wenn es eng wird, du sagst, daß du NICHT Tsukasa bist...“

„...ich kann nicht..“, er war nur ein Flüstern, ehe Zero ein Tuten in der Leitung hörte, daß verriet, daß Karyu aufgelegt hatte.

Verzweifelt schlug er auf das Lenkrad und drückte das Gaspedal durch.

~ In your place ~

~ In your place ~
 

So...daß is dann wohl das letzte kapitel oo... mich hats heute irgendwie überfallen und cih dachte 'ich muß das jetzt fertig machen!‘ und das habsch dann gemacht... ich hoffe, es ist ein Ende, daß paßt, mit dem ihr euch abfinden könnt, daß euch vllt ein bißchen gefällt und ich hoffe, Säbs, daß es dir ganz im speziellen für deine FF gefällt....

Weiter möchte ich ncihts zu sagen...lest es einfach uu
 

Vielen Dank für die lieben Kommis und einen großen Kuss an die treuen leser, ihr habt mir mit euren Kommis manchmal echt Herzflattern beschert, ihr seid so toll ;_; *3*

Ich weiß gar ncih was ich noch sagen soll ;___; ihr werdet mir fehlen... und die FF auch... aber es is auch n gutes gefühl es abgeschloßen zu haben...

Ich hoffe, man ließt sich bei nächster gelegenheit wieder... es sind eineige sachen in arbeit...<3
 

[musik: despairs – infection, gazette – DLN, diru – hotarubi]
 

*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*___*~*~*___*~*~*__*~*~*
 

Karyu ging langsam den Gang entlang, wurde mit jedem Schritt schneller, so daß die Wache die ihm folgt bald in einen leichten Trab fallen mußte, ihn anherrschte langsamer zu gehen, doch er hörte den Mann nicht, nahm ihn gar nicht wahr.

Als ihm die Tür zu ihrer Zelle geöffnet wurde stürzte er hinein und stockte. Sie war leer. Keine Spur von Tsukasa. Nirgends. Nicht auf dem Bett oder auf dem Stuhl, nicht am Wachbecken. Keine leicht erschreckten Augen, die sich zu ihm wandten. Panik breitet sich in Karyu aus. Wo hatten sie ihn hingebracht?!

Hektisch sah er sich um, als hoffte er, Tsukasa würde plötzlich in irgendeiner Ecke erscheinen, ihn anlächeln, doch er tat es nicht.

Karyus Gedanken überschlugen sich, er dachte nicht nach, als er herumfuhr, mit einer schnellen Bewegung dem überraschten Wärter die Waffe aus dem Gürtel riß und auf dessen Kopf zielte.

„Wo?!“, fragte er eisig, sah dem Mann mit unverholenem Hass in die Augen, die sich vor Schreck geweitet hatten.

Blaß im Gesicht und völlig überfordert mit der Situation, blickte der Mann zurück, verstand nicht, was man von ihm wollte.

Karyu machte zornig einen Schritt auf ihn zu, faßte den zitternden Kerl am Kragen, preßte die Mündung der Waffe an dessen Schläfe. „WO HABT IHR IHN HINGEBRACHT?“

Wimmernd und stammelnd brachte der Beamte einige Worte hervor, sprach davon, daß man ihn in einen anderen Raum gebracht hatte, in einen der Verhörsäale, flehte Karyu an, ihn am Leben zu lassen.

Karyu schluckte, stieß ihn zu Boden, stürtzte aus der Zelle, zog die schwere Tür hinter sich zu, und begann die scheinbar endlosen Gänge entlangzulaufen.

Sein Herz hämmerte, er spürte wie ihm die Angst dem Atem stahl, ihn schon nach kurzer Zeit keuchen ließ.

Nach einer Zeit, die ihm wie die Ewigkeit vorkam, bog er um die Ecke, sah einen einzelnen Wachposten vor einer der drei schweren Eisentüren stehen, hinter denen man Gefangene verhörte, was nichts anderes hieß, als daß man sie folterte, bis sie irgendein Geständnis unterschrieben.

Er holte tief Luft, faßte die Waffe, die er noch immer in der Hand hielt fester, streckte den Arm aus und ging auf den rauchenden Wärter zu, der ihn erst jetzt zu sehen schien.

Noch ehe der andere nur auf die Idee kam, seine eigene zu ziehen, schüttelte Karyu warnend den Kopf, und ein leises Klicken bestätigte die kleine Bewegung zum Entsichern. Mit einigen wenigen harschen Anweisungen ließ er sich die Schlüssel aushändigen, verfrachtete den Mann in einen der anliegenden Räume und versuchte dann mit zitternden Händen die Tür aufzuschließen, probierte eine Hand voll der vielen Schlüssel, ehe er endlich den richtigen fand.
 

Tsukasa hatte panisch reagiert, als er alleine war, und man ihn plötzlich abholte und unsanft die Gänge entlangschleifte. Die Bilder der Vergewaltigung kamen in ihm hoch und er schrie aus Leibeskräften, auch wenn er wußte, daß ihm niemand würde helfen können. Immer wieder kreisten seine Gedanken um Karyu und umso überrashcter war er, als man ihn in dem Raum schubbste, die Tür verriegelte und der Wache befahl, hier zu warten.

Er ahnte was es eine Art von Raum war, er glich dem, in dem er Karyu während des Arrests besucht hatte, der einzige Unterschied schien darin zu bestehen, daß außer dem angeschraubten Stuhl auch noch ein Tisch und zwei weitere Stühle vorhanden waren.

Was wollten sie von ihm...?

Mit Unbehagen schritt er die Wände ab, wie ein gefangenes Tier, sah flüchtig durch das Fenster, realisiert nicht wirklich, daß in den Innenhof sehen konnte, drehte sich um die eigene Achse und ging weiter.

Plötzlich hörte er das Knacken des Türschloßes, fuhr panisch herum, blickte dann mit weit aufgerissenen Augen ungläubig auf Karyu, der die Tür hinter sich schloß, die Schlüssel und die Waffe einfach fallen ließ und auf ihn zukam.

„Was...woher...du?!“, er brachte keinen vollständigen Satz zusammen.

Karyu schüttelte nur den Kopf zog ihn zu sich, sah ihn eindringlich an. „Hör mir zu, onegai, wir haben nicht viel Zeit...“, die hastige Atmung beruhigte sich langsam wieder, doch der Größere spürte, wie sein Herz schnell in seiner Brust schlug.

Tsukasa starrte ihn nur an, zitterte leicht, als er den Ausdruck in Karyus Augen bemerkte, den er nicht deuten konnte, der ihn jedoch unweigerlich an Schmerz erinnerte.

„Ich...“, er schüttelte leicht den Kopf,setzte neu an, „ein guter Freund von mir ist Rechtsanwalt... den Morgen nach unserer... gemeinsamen Nacht...“, seine Stimme viel kurz etwas herab, ehe er wie zuvor fest weitersprach, „als ich nicht da war, habe ich ihn angerufen... und ihn gebeten, nachzusehen, ob er für dich nicht etwas tun kann...“

Tsukasas ohnehin schon geweiteten Augen vergrößerten sich noch etwas. „Du...du hast was...?“, ein leichtes Zittern rann durch seinen Körper. Karyu hatte Hilfe für ihn, Tsukasa, gesucht, als er noch glaubte, Karyu sei nicht wirklich an ihm interessiert.

Doch Karyu hob die Hand. „Nicht unterbrechen, onegai...“, sanft legten sich zwei Finger auf Tsus Lippen. „Er hat ja gesagt... und hat angefangen das alles noch mal aufzurollen... und irgendwie ist was schief gelaufen...“, er sah ihn leicht flehend an, „ich hätte dir davon erzählt... ich wollte dir davon erzählen.. aber ich wollte es nicht, ehe ich nicht wusste, ob es wirlich eine Chance gibt, verstehst du...? Ich wollte dir keinen Hoffnunf machen, wo keine war...“.

Tsukasa deutete ein Nicken an, er verstand. Unweigerlich mußte er leicht lächeln.

Gott, ja, er hatte sich in diesen Mann verliebt und er merkte wie sich ein feiner Schmerz durch seinen Körper zu ziehen begann. Behutsam strich er Karyu zwei verirrte Strähnen aus den Augen.

„Die Geschichte is zu lang, um sie voll auszubreiten... Zero ist auf dem Weg hierher... aber“, in dem Moment konnte man von fern Schritte hören und ein Stimmengewirr, daß beständig lauter wurde.

Erschrocken wandte sich Karyus Blick von der Tür wieder Tsukasa zu, seine Hand lag auf dessen Wange. „Versprich mir, daß du kein Wort sagst, hai?! Verstehst du?! Du darfst auf gar keinen Fall mit ihnen sprechen, bis Zero hier ist“, er sah ihn inständig an, „er wird das in Ordnung bringen, aber du darfst nicht mit den Wärtern sprechen, hörst du mich...?! Versprich es mir, Tsukasa, onegai, sag daß du‘s nicht tun wirst“, die Stimmen draußen wurden lauter, und Karyus gehetzte Augen hingen auf seinem Gegenüber.

„Ich.. ich verspreche es...“, Tsukasas Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, er verstand ganz und gar nicht, was hier gerade passierte und eine dunkle Ahnung schlich sich wie ein bedrohlicher Schatten in sein Bewusstsein.

Ein leicht gequältes Lächeln erschien auf Karyus Lippen, als er Tsus Gesicht in beide Hände nahm und seine Lippen sanft auf die des anderen presste.

Tsukasa hatte das Gefühl ihm würde die Kehle zugeschnürt, als er die Sehnsucht und die vielen unausgesprochenen Worte fühlte, die vielen Dinge, die Karyu ihm nie gesagt hatte, die ganzen Dinge, die Verliebte sich zuflüstern, Dinge, für die sie keine Zeit gehabt hatten, für die man ihnen keine Zeit gegeben hatte.

Mit einem plötzlichen Knall, den die aufschlagende Tür verursachte, wurden sie in die Wirklichkeit zurückgeholt, mehrere Uniformierte stürzten in den Raum.

Panisch sah Tsukasa auf, doch Karyu schien die anderen gar nicht zu bemerken, schloß die Augen, vertiefte den Kuss statt dessen noch einmal und Tsu sah wieder in Karyus Gesicht, auf das sich ein bitterer, schmerzvoller, fast schon entschuldigender Ausdruck gelegt hatte, ehe sie auseinander gerißen wurden, vier oder fünf Beamte Karyu gefaßt hatten, und ihn von Tsukasa wegzerrten.

Karyu wehrte sich nach Leibeskräften, wand sich noch einmal kurz aus den Händen der Wärter zu Tsukasa, sah ihm direkt in die Augen und nocheinmal schien die Zeit für einen Moment stehen zu bleiben, nur für sie beide. „Vergiß mich nicht...“, das Hauchen stieß wie ein leichter Windstoß gegen seine Lippen, drang an sein Ohr und Tsu merkte wie ihm Tränen in die Augen schoßen. Das konnten sie ihm nicht antun, nicht das, nicht jetzt .

Dann wurde Karyu entgültig fortgerissen, versuchte noch, zu Tsukasa zurückzusehen, der zitternd stand, wo er gestanden hatte, unfähig sich zu rühren.

„Kein Wort“, schrie Karyu, wandt sich, „du hast es versprochen, du hast es MIR versprochen, Tsukasa, NICHT EIN WORT“, seine Rufe verklangen, als man die Tür vor Tsukasa, der dem Knäul aus Händen und Armen, daß versuchte Karyu unter sich zu begraben, nachtaumeln wollte, zuschlug und sie Karyu immer weiter von ihm wegzerrten.
 

Für einige Sekunden, die Tsukasa wie Stunden vorkamen war er nicht fähig sich zu bewegen, seine Muskeln schienen wie gelähmt, ehe er sich umwandte und zu dem vergitterten Fenster taumelte, daß in den Innenhof ging.

Es durfte nicht sein, so viel Ungerechtigkeit durfte es nicht geben. Es spürte nicht, daß er sich so fest auf die Lippe biß, daß sie zu bluten begann. Wieso?

Einen kurzen Augenblick hoffte, betete, flehte er, daß sie nicht in der Tür unten erscheinen würden, doch fast im selben Moment wurde sie aufgerissen und vier Uniformierte zerrten einen Mann in Gefangenenkleidung heraus, und Tsukasa wusste wer es war.

Ein Aufschluchzen entkam seiner Kehle, die Tränen begannen über seine Wangen zu laufen, er krallte die Hände in die Gitterstäbe. Oh Gott, wieso?

Der Gefangene schien mit einem Mal den Widerstand aufzugeben, ließ sich widerstandslos in die Mitte des Hofs führen und auf die Knie zwingen.

„Nein“, Tsukasas wimmerndes Flehen drang nicht bis nach unten in den Hof, die Tränen tropften von seinem Kinn hinunter auf sein Hemd, tränkten es.

Man hatte Karyu die Hände auf dem Rücken gebunden, eine Augenbinde jedoch hatten sie auf die Schnelle nicht mehr besorgt, er würde ohne sterben.

Langsam hob er den Kopf, hinauf zu dem Fenster, hinter dem er die Silouette von Tsukasa stehen sehen konnte. Ein fernes, unnahebares Lächeln spielte um seine Mundwinkel, als der Wind ihm einige Strähnen des langen Haares aus der Stirn strich und drei Gewehrläufe sich auf seinen Hinterkopf richteten.

Seine Züge waren vollkommen entspannt, es machte den Eindruck als sei er schon gar nicht mehr hier. Stumm, ohne daß ein Laut über sie kam, formten die geschwungenen Lippen die Worte, und es erschien Tsukasa als sähe er ihm einen Moment direkt in die Augen, als wären einzig und allein sie auf der Welt, als würde Zeit und Ort gar nicht existieren.

„AI SHITERU MO“, schluchzte er verzweifelt, wollte so sehr, daß Karyu ihn, seine Antwort, noch hörte, riß leicht an den Gitterstäben, während Tränen seinen Blick zu trüben begannen.

In diesem Moment durchrißen 3 Schüsse die gespenstische Stille des Hofes und der Oberkörper kippte langsam, leblos, forn über in den Staub, während die untergehende Sonne den Himmel blutrot färbte.

Tsukasa schrie auf, merkte wie sich alles in ihm zusammenzog, er würgte, einen Moment wie versteinert da stand, ehe er von dem Fenster zurücktaumelte, des Gefühl hatte, ihm würde bei dem Anblick des reglosen Gestalt das Herz stehen bleiben, gegen den Tisch, der im Raum stand prallte, auf die Knie sackte und schreiend das tränenüberströmte Gesicht in den Händen verbarg, die Fingernägel in die Haut krallte, den bebenden Körper leicht wiegte. Er hatte das Gefühl in Flammen zu stehen, erdrückt zu werden, zu ersticken, nicht mehr atmen zu können. Leise klang Karyus Stimme in seinem Kopf, vollkommen ruhig, von fern.
 

„Vergiss mich nicht....weine nicht um etwas, was noch nicht vorbei ist.... versprich es mir.... vergiss mich nicht...“
 

Und fast schien es ihm als träge ein Windhauch ihm ein leises „Ich liebe dich, Tsukasa“ zu. Ganz leise.
 

~ End~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (150)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...15]
/ 15

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rizuloid
2010-02-03T08:55:58+00:00 03.02.2010 09:55
Seeehr gute FF...
Auch wenn mir von Anfang an klar war, dass Karyu sterben wird damit Tsukasa raus kommt "^^
Trotzdem...
FAST hätte ich geheult, und das geht mal gar nicht, wenn noch jemand neben mir sitzt >///<

Du hast einen tollen Schreibstil und die Story fand ich auch super. Sie hätte fast noch etwas länger sein können, finde ich ^^
Aber was aus Tsu dann geworden ist, hätte ich doch gerne gewusst.
Alles in allem hast du mir eine gute Abendbeschäftigung geliefert.
Domo Arigatou~

Lg from the Snii
Von:  Ryu-chan
2009-12-30T19:04:29+00:00 30.12.2009 20:04
Wundervolle FF..
wirklich mit eine der besten die ich bis jetzt gelesen habe..
wunderschön beschrieben.. grad die letzten 2 Kapitel tuns einem echt an..
*däumchen hoch*
weiter so..
Von:  Snyder
2009-08-06T13:49:48+00:00 06.08.2009 15:49
okay... *Tränen wegwisch*
Das ist echt eine tolle FF!! Doch das muss man jetzt mal sagen...
Auch wenn ich gewiss noch nie so geheult habe >>
*ehrlich sei*

Mach weiter so, du hast eine SEHR gute art zu schreiben udn auc der rest stimmt einfach!!

daunmen hoch x333
Von:  BeautifulCrime
2009-07-27T21:47:45+00:00 27.07.2009 23:47
Gott,ich hab noch nie so sehr geheult bei einer FF wie dieser..
Mein armes kleines Tsukasa.. *schnief*
Wunderschön geschrieben und beschrieben..
Eindeutig ein Fav.
Von:  Toffelchan
2009-07-17T16:22:35+00:00 17.07.2009 18:22
Q_____________Q
ich glaube wenn ich so bei den kommis drüber flieg was die anderen geschriebn haben muss ich nicht erwähnen, dass ich weine.. oder? Q//////Q
so schön... ich... weis nicht, was ich dazu sagen soll... Q//////Q so traurig udn geil und... schön Q////////Q
Von: abgemeldet
2008-12-12T21:58:17+00:00 12.12.2008 22:58
oki...jetzt kommts

ich weine nämlich nicht still und leise vor mich hin sondern ich bin am heulen...
ich mein des kann man doch nicht machen...ich find ie geschichte echt toll aber wenn ich an Tsuka-chan und Zero denke dann kann ich einfach nicht anders und warum muss Karyu sterben?!?!?

aber die geschichte is echt toll nach den ersten 3 kpitlen lag ich stunden lang wach weil ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht...naja jetzt weiß ich es ja...
Von:  Kariri
2008-05-20T23:40:53+00:00 21.05.2008 01:40
Wow, so viele Kommentare schon, aber ich leg trotzdem noch eins nach.
Denn ich finde, Autoren, die mich zum Weinen bringen, haben ein Recht darauf es zu erfahren xDDD
Ich muss ehrlich sagen, ich hatte am Anfang Probleme mit manchen Sachen und es is' auch so ne ganze Menge, die für mich einfach n riesigen Haken haben und was einfach nich' so passt, aber letztlich is' das Gefühl noch das Wichtigste meiner Meinung nach und das is' toll rausgearbeitet und das Ende is' natürlich ;______; aber hin und wieder is' ein Sad End mal ganz schön (nebenbei bemerkt liebe ich Karyu und Tsukasa zusammen ^____^)
Von:  Sakerima
2008-01-09T19:34:21+00:00 09.01.2008 20:34
ich wein grad still und leise vor mich hin..
ab ja schon gedroht, ein weiteres KOmmentar zu verfassen..
ich bin überwältigt, ich finde die FanFic einfach nur so unendlich traurig.. auch wenn du uns bereits gewanrt hast
es ist trotzdem schön zu lesen..
es ist schmerzhaft,
und doch kann man nicht aufhören sie weiter zu lesen, bis einem die letzten worte eingehämmert werden v_v

ich mag es sehr...
danke für eine so tolle Story ^^

Noji
Von:  HydeAddict
2007-07-21T21:28:40+00:00 21.07.2007 23:28
Heilige Sch... so wie Du schreibst, grenzt es schon an Körperverletzung... voll von Schmerz und so grausam schön, daß man es ohne eine gehörige Portion Masochismus kaum bis zum Ende durchhält.
hab immer noch einen Knoten im Bauch *schnief* *ne Runde heulen geht*
Von: abgemeldet
2007-06-27T08:53:19+00:00 27.06.2007 10:53
sugoi
echt klasse geschrieben
jetzt hatte ich endlich die chance,
die story komplett zu lesen und
ich habe erneut beim schluß zu weinen begonnen
du hast einfach das richtige gespür
für solche geschichten und weißt es auch um zu setzen
würde mich ehrlich freuen, wenn es bald wieder
so eine klasse story von dir gäbe


Zurück