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Schatten Dimm

Nur mit dir
von

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Prolog

Eine meiner persönlichen lieblings Geschichten.

Sind alles meine Figuren/nix geklaut/alles meins.
 

Wünsche euch viel Spaß.
 

[central]Prolog[/central]
 

"Hey Louch rate mal wo ich gerade war," sagte Halel bedrückt und ließ sich neben seinem Freund auf die hohe Mauer sinken. Der schien das jedoch nicht wirklich zu bemerken. Louch schwebte gerade nicht in dieser Welt, sondern starrte mit seinen amethystfarbenen Augen ins Leere. Genervt verdrehte Halel seine leuchtend Grünen und fuchtelte seinem Gegenüber vor den Augen herum: "Erde an Louch!" Wieder erhielt er keine Reaktion, also versuchte er es erneut: "Oh man Louch das nervt." Endlich schien der Angesprochene wieder aus seiner Trance zu erwachen. Blinzelnd versuchte er sich auf Halel zu konzentrieren und fuhr sich mit einer Hand durch die tief schwarzen Haare: "Entschuldige, hast du was gesagt?" Fragend sah Halel ihn an: "Ist das eine ernstgemeinte Frage? Mit wem soll ich denn sonst geredet haben?" "Ich hab mich doch schon entschuldigt," erwiederte der andere brummig. "Ja ja schon gut. Was ist nur los mit dir in letzter Zeit," bohrte Halel und musterte Louch eingehend. Den Blicken ausweichend legte Louch die Arme in den Nacken und legte sich auf den Rücken: "Ich hab keine Ahnung wovon du redest." "Kein Problem, dann helfe ich dir ein wenig. Du bist ständig in irgendeiner anderen Welt und wenn du mal in unserer Welt bist, dann bist du ziemlich leicht reizbar."

"Leicht reizbar," fauchte Louch und setzte sich auf, "Was soll dass denn heißen?" Halel lachte, denn auch wenn ihn Louchs Augen gerade bedrohlich anfunkelten, wusste er doch, dass er nichts zu befürchten hatte: "Jetzt wo dus sagst, verstehe ich auch nicht mehr wie ich darauf gekommen bin." "Du bist ja so witzig," zischte Louch und warf ihm einen gefrierenden Blick zu, "Wenn du nicht aufpasst, dann schubse ich dich einfach von der Mauer runter." "Deine Drohungen waren auch schonmal besser," verhöhnte ihn Halel, doch dann gab Louch ihm einen kurzen Tritt und er segelte die Mauer hinab. Kurz vor dem Aufschlag breitete Halel jedoch zwei schwarze Flügel aus und überwand ohne großen Aufwand die paar Meter nach oben. Grinsend ließ sich Halel wieder neben ihn sinken und die Flügel verschwanden im Nichtsr: "Mach das ja nicht nochmal!" "Nun stell dich mal nicht so an, du kannst schließlich fliegen," gab Louch zurück und legte sich wieder rücklinks auf die breite Mauer. "Blödmann! Jetzt sag mir endlich was mit dir los ist," meinte Halel unnachgibig, wenn Louch ihm nicht freiwillig sagen würde, was ihn bedrückte, dann würde er ihn eben so lange nerven, bis er einfach aufgab.

Doch Louch bekam unerwartete Hilfe. Ein Mann mit langen blonden Haaren und weißer Kleidung, die genauso aussah, wie das was auch Halel und Louch trugen, stand am Sockel der Mauer und sah zu ihnen nach oben: "Los ihr zwei kommt runter." "Was will der denn schon wieder," stöhnte Halel, "Bei dem war ich doch gerade erst." "Du warst bei Landon? Warum denn das," fragte Louch und setzte sich auf. "Ja das wollte ich dir ja erzählen, aber du warst ja in anderen Welten," meckerte Halel und streckte ihm die Zunge raus. Eine Erwiederung gab es nicht mehr, denn Landon schrie erneut nach ihnen. Lustlos, ließen sie sich von der Mauer gleiten und fuhren die schwarzen Flügel aus, um sicher auf dem Boden zu landen. Ungeduldig klopfte Landon mit seinem Fuß auf dem Boden herum: "Nett, dass ihr es einrichten konntet. Ich will mit euch reden!" "Na so eine Überraschung und ich dachte schon du hast Sehnsucht nach mir," giftete Louch genervt und lehnte sich gegen die Mauer. Verärgert musterte Landon den jungen Mann vor sich: "Du bist aufsässig wie immer. Und wie siehst du schon wieder aus? Zieh dich gefälligst richtig an!"

Aufreizend langsam knöpfte Louch sein Hemd zu: "Wenn dich das so nervös macht, dann will ich doch mal nicht so sein!" Landon holte gerade Luft um etwas zu sagen, doch da ergriff Halel schnell das Wort: "Was gibt es denn Landon?" "Romuald schickt mich," meinte Landon und musste nun doch etwas schlucken. Nun schien auch Louch neugierig zu werden und fixierte ihn: "Was? Der Berater des Königs?" Nickend sah Landon ihn an: "Ja, es geht um Joel!" "Joel," wiederholte Louch energisch und seine Augen veränderten ihren Ausdruck. Innerlich lächelnd verdrehte Halel die Augen und dachte bei sich: "Willkommen bei, werfen wir einen Blick auf Louchs Schwächen." Als Landon nicht schnell genug weitersprach ergriff Louch ihn an den Schultern: "Jetzt rede endlich!" "Unser Prinz ist wohl verschwunden." "Wie verschwunden," hakte Halel nach, der nun auch ziemlich besorgt aussah. "Mehr weiß ich auch nicht! Joel war wohl mal wieder auf Besuch im Reich der Menschen. Ihr wisst doch wie sehr er die grüne Umgebung liebt! Auf jeden Fall ist er nicht zurückgekehrt," berrichtete Landon bedrückt. "Seit wann ist er weg," fragte Hale nach mehr Details. Unwissend schüttelte Landon den Kopf: "Das wissen wir nicht ganz genau. Er ist wohl wieder gegen Abend verschwunden. So macht er es doch immer, weil wir ihn sonst nicht allein gehen lassen."

"Worauf warten wir dann noch," fauchte Louch und wand sich ab. "Nun warte doch, wir wissen doch garnicht wo genau wir suchen müssen," gab Halel zu bedenken, doch damit konnte er Louch nicht umstimmen. "Und wenn ich diesen ganzen Planeten auf den Kopf stellen muss! Ich werde ihn finden. Er ist sonst immer gegen Morgen wieder hier und nun ist es schon Nachmittag. Wir verlieren nur Zeit!" "Ihr habt die Erlaubnis von Romuald und die des Königs natürlich auch. Die ganze Garde wird ihn suchen," sagte Landon noch. Wortlos erschienen Louchs Flügel aus dem Nichts und er hob einfach vom Boden ab. Mit trüben Augen glitt Louch geräuschlos durch den Himmel. Der dumpfe Schmerz in seiner Brust wurde mit jeder Sekunde stärker, wo steckte der Kleine nur.

Zielsicher steuerte er auf das Portal zu, dass ihre Welt mit der der Menschen verband und flog ungebremst hindurch. Die Sonne stach in seine Augen und blendete ihn ein wenig, doch auch das konnte ihn nicht ablenken. Er hatte nur ein Ziel vor Augen und das war Joel zu finden. Nur wo sollte er ihn suchen. Weit konnte der Prinz doch garnicht gekommen sein, immerhin war er doch zu Fuß unterwegs. Seinen Flug senkend schwebte er über einen Wald und durchforstete das Gebiet. Den geübten Augen entging nichts auch nicht das unscheinbare Funkeln am Boden.

Sofort setzte Louch zur Landung an und suchte nach dem Objekt, dass seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Schnell hatte er es gefunden. Ein blauer Kristall, der an einer Kette baumelte. Nach kurzem Zögern hob Louch ihn auf und musterte ihn genauer. Es bestand kein zweifel, das war Joels Stein und er war voller Blut. Schwer atmend drückte Louch den Kristall in seiner Hand und schloß die Augen. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Als er die Augen wieder öffnete entdeckte er jedoch auch noch etwas anderes. Eine Spur auf dem Boden. Auch sie war mit Blut getränkt und Louch fiel es wirklich schwer ihn nachzugehen. Schwer schluckend ging er aber doch und entdeckte schon bald etwas auf dem Boden liegen. "Nein," entfuhr es dem Schwarzhaarigen und schon rannte er auf das Bündel am Boden zu. Zitternd beugte er sich zu dem Bündel herab und begutachtete es näher. Bleich zeichnete sich die Haut gegen den Boden ab und Louch hob den nackten Körper in seine Arme. "Joel, kannst du mich hören," versuchte er den Kleineren anzusprechen, doch der reagierte nicht.

Schnell legte Louch sein Hemd ab und den Körper auf selbiges. "Blut," stammelte Louch, als er seine Hände betrachtete, die völlig rot waren. Vorsichtig drehte er den Körper des Prinzen etwas zur Seite, um den Zustand besser beurteilen zu können. Der ganze Rücken war mit Blut bedeckt und Louch fand schnell die Ursache. Eine blutende Wunde, die seinen ganzen Rücken entlang führte. Ebenso behutsam drehte Louch den geschundenen Körper wieder um und begutachtete auch den Rest. Überall schien Blut zu kleben, vorallem die Beine waren über und über mit Blut bedeckt, doch auch das Gesicht war nicht wirklich in einem besseren Zustand. Die Lippe blutete und die Wangen schienen beide geschwollen. Was war nur passiert.

"Joel, bitte wach auf," flehte Louch nun fast und tatsächlich schlug der Kleinere die Augen auf. "Louch bist du das," stotterte Joel mit zitternder, kaum hörbarer Stimme. "Ja, mach dir keine Sorgen, ich bringe dich nach Hause," erwiederte Louch und zog ihn wieder etwas in seine Arme. Mit zitternden Fingern versuchte Joel nach seinem Arm zu greifen: "Ich will nicht nach Hause. Bitte laß mich hier!" "Das kann ich nicht," widersprach Louch und verhakte seine Finger mit denen des Kleineren. Mit leeren Augen drehte Joel seinen Kopf zur Seite: "Ich will sterben."

Louch konnte nicht beschreiben wie sehr ihn diese Worte schmerzten. Behutsam versuchte er den Kopf seines Prinzen wieder zu sich zu drehen und ihm in die hellblauen Augen zu blicken: "Bitte sag das nicht." "Ich kann nicht atmen," flüsterte Joel und schon rollten ihm einige Tränen über die Wangen. Traurig schloß Louch die Augen und legte seine Stirn auf die zitternde Brust Joels. Nun schien doch wieder etwas Leben in die Augen des Prinzen zurück zu kehren. Zärtlich legte er eine Hand auf Louchs Kopf: "Sei nicht traurig." Fast erschrocken hob der seinen Kopf wieder. Er hatte vollkommen vergessen, dass Joel ja ein Empath war und somit seine Gefühle nur zu gut wahrnehmen konnte. "Wie sollte ich nicht traurig sein, wenn du nicht mehr weiterleben willst." Eine längere Pause entstand, bis Louch die Stille wieder unterbrach: "Bitte laß mich dich nach Hause bringen." Joel schluckte, als er versuchte sich zu bewegen, die Schmerzen an seinem Rücken und in seinem Inneren zerrissen ihn förmlich. Das bemerkte Louch natürlich auch: "Wir müssen deine Wunden versorgen." "Ich halte das nicht aus," wimmerte Joel und begann nun bitterlich zu weinen.

Ihn so weinen zu sehen und zu hören bereitete Louch geradezu körperliche Schmerzen. Er ertrug das einfach nicht. Behutsam zog Louch dem Prinzen sein am Boden liegendes Hemd über und hob ihn dann in seine Arme. Ihn fest an sich ziehend hob Louch mit Hilfe seiner Flügel vom Boden ab. Joel hing einfach nur schwach in seinen Armen, das atmen bereitete ihm schon genug Schwierigkeiten. Immer mehr Tränen floßen aus seinen Augen und bahnten sich ihren Weg über die zarten Wangen. "Louch bitte, ich, ich will meinen Vater so nicht sehen. Ich will nicht, dass er mich so sieht." Schwebend hielt Louch in der Luft inne: "Joel ich, wie soll ich das machen." Flehend sah Joel ihn nun aus seinen verweinten Augen an: "Bitte." Louch seufzte: "Ich kann dir das nicht versprechen, aber ich werde alles versuchen."

Noch einmal tief durchatmend flog Louch mit Joel im Arm durch das Portal und sah sich um. Wie um alles in der Welt sollte er das denn nur anstellen. Er musste Joel irgendwie in sein Zimmer bekommen ohne dass das jemandem auffiel. So schnell wie möglich bahnte sich Louch seinen Weg bis zu dem Fenster zu seinem Zimmer. "Was solls," dachte er noch, doch dann schlug er sein Fenster ein und landete vorsichtig im Inneren. Es grenzte wirklich an ein Wunder, dass sie niemand bemerkt hatte. So vorsichtig wie möglich legte Louch den zierlichen Körper auf seinem Bett ab, doch Joel versuchte sofort wieder aufzustehen. "Nein bitte Joel bleib liegen," wand Louch ein, aber auch auf diesen Einwand schüttelte Joel den Kopf. "Bitte ich will duschen! Ich bin so schmutzig!" "Das geht nicht, dein Rücken blutet zu stark und du bist zu schwach," widersprach Louch und versuchte über Joels Wange zu streicheln. Der wand aber sofort seinen Kopf ab: "Bitte faß mich nicht an." Er schrie fast und mit diesen Worten rannen auch wieder Tränen über seine Wangen.

Erschrocken hatte der Größere sofort die Hand zurückgezogen und blickte in eine andere Richtung: "Ich hole dir Wasser und Tücher, dann kannst du dich hier im Bett waschen." "Es tut mir leid, aber ich will nicht, dass mich jemand anfasst, solange ich so beschmutzt bin," stammelte Joel und versuchte in Louchs Augen zu blicken. Der nickte nur und verschwand in einen Nebenraum. Nach einigen Minuten kam er jedoch wieder und trug eine Porzelanschale und einige Tücher. "Das Wasser ist warm und ich habe eine Kreutermischung hineingetropft," erklärte Louch, während er die Schale auf einen Stuhl abstellte und sie mit dem Stuhl vor das Bett schob, damit Joel dort sitzen bleiben konnte um sich zu waschen.

Sofort griff Joel nach einem der Tücher und tauchte es in die Flüssigkeit. Langsam strich sich Joel mit dem Tuch über einen Arm, doch dann begann er plötzlich zu weinen und rieb immer fester über die gleiche Stelle, bis sie schon ganz rot war. "Joel," versuchte Louch ihn zu unterbrechen, doch wie von Sinnen rubbelte der Kleinere weiter. "Joel," unterbrach Louch ihn erneut und nahm ihm diesmal das Tuch ab. Mit leeren Augen, aus denen unaufhaltsam Tränen kullerten, starrte Joel nun auf seinen Arm: "Es wird einfach nicht sauber." Schweigend tauchte Louch nun das Tuch in das Wasser und säuberte erst einmal Joels Gesicht. Ganz behutsam tupfte er die blutige Lippe sauber und befreite die feinen Gesichtszüge von Erde und Blutresten. Schweigend reinigte er nun auch Joels Arme und sah ihn dann prüfend an: "Du musst doch Schmerzen haben. Ich sollte dich zu einem Arzt bringen." Entschieden schüttelte Joel mit dem Kopf: "Nein bitte. Ich kann das einfach nicht. Ist es denn wirklich so schlimm?"

"Dazu müsste ich es mir genauer ansehen," entgegnete Louch und legte das Tuch in der Schale ab. Nickend versuchte Joel sich umzudrehen, aber sein Körper hatte einfach nicht mehr genug Kraft. "Joel leg dich doch einfach auf den Bauch, dann könnte ich am besten schauen und wenn du willst, dann mach ich die Wunde gleich sauber," schlug der größere vor und streifte eine verklebte weiße Haarsträne aus dem Gesicht des Empathen. Auch bei dieser Berührung zuckte Joel zusammen, aber dennoch ließ er sich von Louch helfen und legte sich auf den Bauch. Mit prüfenden Augen besah Louch den geschundenen Rücken nahm ein neues Tuch und tauchte es in das Wasser: "Wenn es zu weh tut, dann sag bitte bescheid." Ganz vorsichtig tupte Louch an der Schnittwunde entlang, doch Joel zuckte bei jeder noch so sanften Berührung zusammen. Unsicher zog der Größere seine Hand zurück: "Joel ich will dir nicht weh tun." Mit roten Augen, aus denen immernoch Tränen floßen sah Joel ihn an: "Ich weiß, es ist nur. Ich bin, Ich meine ich will nicht so liegen.

Louch nickte, stand auf und nahm eine große weiche Decke aus einer Truhe, die er dann über den unteren Teil des zierlichen Körpers legte, damit der Empath sich nicht ganz so entblößt fühlte: "Ist es besser so?" Der angesprochene brachte nun keinen Ton mehr heraus. Die Tränen erstickten einfach seine Stimme. Erneut begann Louch den langen Schnitt mit einem Tuch zu säubern. Auch sein Körper zitterte nun, denn dieses wimmernde Bündel unter ihm raubte ihm fast die Luft zu atmen. Eigentlich brauchte er nicht weiter zu raten was dem Kleinen wohl zugestoßen war. Die Verletzungen und sein ganzer Zustand ließen keinen Zweifel daran. Doch wer konnte es wagen sich an diesem engelsgleichen Wesen, in einer solchen Weise zu vergehen.

Endlich war Luch fertig und konnte die Wunde näher ansehen. Zum Glück sah es nicht ganz so schlimm aus und würde wohl auch ohne eine ärztliche Betreuung heilen. Dennoch konnte sie nicht einfach so bleiben, die Wunde musste wenigstens verbunden werden. Louch seufzte woher sollte er denn jetzt einen Verband bekommen. Jetzt fiel ihm jedoch der Verbandskasten ein, den er damals zu seinem Eintritt in die Garde bekommen hatte. Ein tolles Begrüßungsgeschenk, nur so nebenbei erwähnt. Welcher Soldat wünschte sich nicht zu seinem Einstand einen Verbandskasten Geschenkt zu bekommen. "Sei froh, dass sie uns keinen Sarg geschenkt haben," hatte Halel damals gesagt. Aber das war jetzt unwichtig. Er sollte sich lieber daran erinnern wohin er dieses blöde Ding geräumt hatte. Ziellos durchwühlte er einige Schubladen, fand den Koffer aber schlußendlich in seinem Schrank auf dem Boden. "Joel, ich muss dir die Wunde verbinden, ist das in Ordnung?" Er erhielt keine Antwort, der kleine war erschöpft einfach eingeschlafen. Vielleicht war das aber garnicht so schlecht.

So behutsam wie möglich säuberte Louch auch den Oberkörper des Kleineren und verband ihn danach. Davon bekam Joel garnichts mehr mit. Auch nicht, als Louch ihm eines seiner Hemden anzog und ihn erneut in das Bett legte. Liebevoll bettete Louch seinen Kopf auf den Kissen und deckte den fröstelnden Empath zu. Selbst im Schlaf weinte er noch, was Louch nun wirklich an den Rand der Verzweiflung brachte. Erschöpft ging er neben dem Bett in die Knie und legte seinen Kopf auf dem Bett ab. Zwei heiße Tränen kullerten nun aus seinen Augen und unweigerlich musste er seine Fäuste ballen. So bemerkte er garnicht, wie die Nacht einbrach und draußen alles stockdunkel wurde. Erst als Joel überraschend hochfuhr und sich panisch umsah, schreckte er aus seinen eigenen Gedanken hoch und sah den Kleineren beruhigend an. Der achtete aber garnicht auf ihn, sondern musterte seinen Körper und sah dann zitternd unter die Decke. Fast beruhigt schien er zu registrieren, dass seine untere Körperhälfte noch verschmutzt war und sah dann zu Louch.

Der wich seinem Blick aus: "Ich musste dich verbinden, aber ich würde dich nie berühren, wenn du es nicht willst." "Das weiß ich doch," entgegnete Joel, "Ich will nur nicht, dass du mich so siehst. Ich bin doch schmutzig." "Joel, hörauf so etwas zu sagen," bat Louch und ihm lief erneut eine Träne über die Wange. Der Empath fühlte die Schmerzen in seinem Rücken, doch was er noch deutlicher fühlte, waren die seelischen Schmerzen Louchs: "Bist du nicht auch müde?" Louch schüttelte den Kopf: "Das ist nicht wichtig. Mach dir bitte keine Sorgen schlaf einfach! Ich passe auf dich auf!" Nickend schloß Joel die Augen wieder, er war einfach zu schwach, um sich noch weiter wach zuhalten. Louch beobachtete ihn die ganze Nacht, doch traute sich nicht mehr ihn zu berühren. Er wollte den Kleineren nicht noch einmal erschrecken.

Ein leichtes Klopfen riß Louch aus seinen Gedanken. Mit aufgerissenen Augen fuhr er in die Höhe und fixierte die Tür. Wer um Himmels Willen wollte nun etwas von ihm, ausgerechnet jetzt! Nervös sah er zu dem schlafenden Empath und wieder zur Tür, unfähig eine Entscheidung zu treffen. "Komm schon Louch, lass mich hier nicht so stehen. Ich weiß dass du da bist," ertönte eine vertraute Stimme und so entspannte er sich ein wenig. Schnell machte er einige Schritte auf die Tür zu und öffnete sie für den blonden jungen Mann. "Na danke auch," nörgelte Halel während er eintrat, doch dann veränderte sich seine Mine sofort. Prüfend musterte er seinen Freund und legte ihm dann eine Hand auf die Schulter: "Wir werden ihn schon finden." Louch schluckte schwer und wich diesem Blick aus: "Ich habe ihn schon gefunden." "Was redest du da," stammelte Halel, doch dann fiel sein suchender Blick auf das Bett, "Oh mein Gott!" Nur mit wenigen Schritten überwand Halel die Distance zum Bett und begutachtete Joel näher. Allein das Gesicht sprach eine deutliche Sprache, denn es zeigte sich nicht wie sonst, sondern mit unzähligen Schrammen und Schwellungen: "Was ist passiert?"

"Ich kann nur raten. Als ich ihn fand, war er schon so zugerichtet," erklärte Louch und setzte sich auf einen Stuhl in seinem Zimmer. Immernoch musste Halel in dieses Gesicht starren, dass wie Symbolisch für die Zerstörung an diesem Körper stand. Nichts schien mehr an dieses wunderschöne, weich gezeichnete, unschuldige Gesicht erinnern zu wollen, dass Joel sonst immer schmückte. Plötzlich drehte sich Halel jedoch um: "Die ganze Stadt sucht noch nach ihm! Hast du denn nicht gemeldet, dass du ihn gefunden hast?" Schuldbewusst schüttelte Louch den Kopf: "Er wollte es nicht und ich brachte es nicht über mich!" "Das kann dich in Teufelsküche bringen, aber lassen wir das! Ist er verletzt," erkundigte sich Halel weiter. "Auf seinem Rücken ist eine Wunde, aber ich befürchte, dass ist nichtmal die schlimmste Verletzung, die man ihm zugefügt hat," sagte Louch, aber schon fast eher zu sich selbst, als zu Halel. Der sah ihn nun wieder fragend an: "Was denkst du ist passiert?" "Als ich ihn in diesem Wald fand war er voller Blut und nackt," begann Louch zu erzählen, "Ich kann mir natürlich nicht sicher sein, aber ich denke." Aus irgendeinem Grund schaffte Louch es nicht weiterzusprechen.

War auch nicht nötig, denn Halel beendete den Satz für ihn: "Du denkst, er ist mißbraucht worden?" Das Schweigen seines Freundes wertete Halel einfach mal als Zustimmung und drehte sich wieder zu dem schlafenden Prinzen: "Wie furchtbar. Wie kann sich jemand nur an Joel." Louch hatte inzwischen die Augen geschlossen und seinen Kopf auf seine Arme gestüzt, als Halel vor ihm in die Hocke ging: "Louch wir müssen nachdenken. Du kannst Joel hier nicht ewig verstecken!" "Ich werde es versuchen! Vielleicht schaffe ich es wenigstens eins zwei Tage." "Nein wirst du nicht," unterbrach ihn Halel gleich, "Du erinnerst dich doch, dass ich dir auf der Mauer etwas erzählen wollte. Wir wurden versetzt!" "Was," entfuhr es Louch nun und diese Nachricht veranlasste ihn sogar seine Augen wieder zu öffnen. Doch Halel nickte um seine Aussage zu bekräftigen: "Landon sagt, dass Romuald anordnen ließ, dass wir in das Reich der Menschen müssen!" "Ja aber warum," wollte Louch wissen, denn diese Wendung gefiel ihm garnicht. "Seit wann braucht Romuald einen Grund um uns herumzuschubsen. Er behauptet, das gehöre zu unserer Ausbildung," erklärte Halel. "Wann und wie lange," fragte Louch weiter und sein Blick haftete nun auf Joel. Halel sah fast traurig zu Boden: "Schon Morgen, auf unbestimmte Zeit!"
 

//So ich hoffe ihr hattet ein wenig Spaß, naja beim Lesen mein ich//

Magican

Rückkehr nach Hause

SO das ist dann das erste Kapi.

Hoffe ihr wart neugierig genug und lest weiter...
 

[central] Rüchkehr nach Hause [/central]
 

1
 

Sich streckend versuchte sich Halel einen Apfel aus einem Baum zu angeln. Belustigt wurde er dabei von Louch beobachtet: "Gott sieht das lächerlich aus. Benutz deine Flügel." Der junge Mann lehnte an einer Wand und schüttelte mit dem Kopf, als Halel endlich den Apfel erreichte und sich umdrehte: "Hör schon auf so brummig zu sein. Weißt du denn nicht was heute für ein Tag ist? Wir dürfen wieder nach Hause! Nach 50 langen Jahren endlich wieder nach hause!" "Ja ja," erwiederte der angesprochene und wand den Blick ab. Die Jahre waren nicht spurlos an ihm vorüber gegangen. Er war kein Teenager mehr. Nun war er ein junger, trainierter durchaus gutaussehender Mann, den jeder Mensch sicher auf 22 oder zumindest so etwas in der Art geschätzt hätte. Bei Halel sah das ähnlich aus, doch Louch hatte sich auch in einer anderen Art verändert. Seine früher so lebendigen Augen, wirkten trübe und starr, er hatte einfach zuviel leid gesehen.

"Was denkst du, freut sich Romuald uns wiederzusehen," fragte Halel grinsend und ließ sich auf den Boden sinken. Louch tat es ihm gleich: "Wenn es nach dem ginge würden wir wohl nie wieder zurückkehren." Seufzend biß Halel von seinem Apfel ab: "Ich habe Calelum vermisst." "Ich auch," entgegnete Louch abwesend, "Ich auch." Ein wenig besorgt besah sich Halel seinen Kameraden: "Kaum zu glauben, dass es schon so lange her ist, aber wer hätte gedacht, dass ausgerechnet nachdem wir hier waren ein Krieg ausbricht." "Ein Krieg der fast zehn Jahre dauerte," entgegnete Louch und zog an einer Zigarrette. Ein Laster, dass er sich während dem Krieg angewöhnt hatte. Nun wurde auch der blonde nachdenklich, denn auch ihm kamen die Bilder der Kämpfe wieder ins Gedächtnis: "Ein furchtbares Gemetzel! Zum Glück herrscht nun Frieden!" "Ein Frieden für den viele mit Blut bezahlen mussten," wand Louch ein und bließ erneut etwas Rauch durch seine Lippen.

Die schlechten Gedanken abwerfend streckte sich Halel ein wenig: "Doch uns erwartet noch etwas wenn wir wieder zu Hause sind! Vorallem du wirst sicher als Kriegsheld gefeiert werden. Immerhin hast du diesen Krieg entscheidend für uns gedreht." "Im Krieg gibt es keine Helden, Halel," erwiederte Louch trocken und richtete sich dabei wieder auf. Ohne ein weiteres Wort schnibbte er den Stummel seiner Zigarrette weg und ging in die kleine Holzhütte, die sie im Moment ihr eigen nannten. Halel sah ihm bedrückt nach, Louch war während dem Krieg so furchtbar ernst geworden. Gut er war ja noch nie ein Sonnenscheinchen gewesen, aber der Krieg hatte ihn nur noch härter gemacht. Gefühlsregungen schienen ihm fremd geworden zu sein, gut Halel konnte sich nicht beklagen, denn ihm gegenüber war Louch eigentlich wie immer, nur Fremden gegenüber konnte er eiskalt sein. Manchmal fragte sich Halel, ob wirklich die Eindrücke des Krieges für diese Kälte verantwortlich waren oder ob sie nicht vielmehr es nur verschlimmert hatten. Denn eigentlich war Louch schon gleich nach ihrer Abreise so verschlossen gewesen.

"Mensch Halel, du hast nichteinmal dein Zeug gepackt," donnerte es nun aus dem Inneren der Hütte. Schuldbewußt grinsend erhob sich der Angesprochene und eilte in die Hütte. Dort trieb Louch ihn dann doch etwas entschiedener an seinen Kram zusammen zu suchen. Gerade rechtzeitig schloß Halel seinen Koffer, als ein Mann mit schwarzen Langen Haaren nach einem Klopfen eintrat: "Ah wie ich sehe seit ihr zur Abreise bereit! Ich muss schon sagen, dass ich nicht erfreut bin meine beiden besten Männer zu verlieren, aber es tut euch sicher gut nach Hause zu kommen! Ihr seit schließlich noch so jung!" "Bist du etwa wegen einem rührseligen Abschied hier," giftete Louch und widmete sich seinem Koffer. Der schwarzhaarige lächelte leicht und warf dann einen Blick zu Halel: "Er ist freundlich wie immer!" "Ach Noin dass müsstest du doch mittlerweile von ihm gewohnt sein," flachste Halel und klopfte dem älteren Mann auf die Schulter, "Wenn es dir hilft, dann sage ich dir, dass ich dich ein wenig vermissen werde. Du warst zwar ein echter Schleifer und Knochenschinder, aber alles in allem nett!"

Noin lachte: "Du brauchst dich nicht einzuschleimen! Ich habe meinen Bericht bereits an Romuald versand! Euch beiden winkt sicher eine Beförderung bei eurer Rückkehr." "Na wenn das nicht toll ist! Noch mehr Arbeit," zischte Louch von der Seite und steckte sich erneut eine Zigarrette an. Diesen Einwurf ignorierend verabschiedeten sich Halel und Noin voneinander, wobei der ältere erklärte, dass er auch schon bald nach Calelum zurückkommen würde. "Super dann seht ihr euch doch bald wieder," kommentierte Louch, "Es gibt also keinen Grund für rührseliges Geschnatter." "Hast du gerade Geschnatter gesagt," erkundigte sich Halel und sah ihn skeptisch an. Doch sein Freund war nur noch genervt: "Können wir jetzt!" "Okay, okay, euer Freundlichkeit," entgegnete Halel zynisch und nahm seinen Koffer in die Hand, "Aber erst wenn du nett Aufwiedersehen gesagt hast." Louch warf ihm als Antwort einen gefrierenden Blick zu, doch Halel blieb stur: "Ich kann den Koffer auch wieder abstellen und noch ein Bißchen mit Noin knuddeln." Knurrend nahm Louch seinen Koffer und warf Noin beim rausgehen ein, ich hoffe ich sehe dich in einem Stück wieder zu. "Das war sicher netter gemeint, als es geklungen hat," sagte Halel lachend. Noin lachte ebenfalls: "Das will ich doch hoffen! Denn wenn man nur die Art nimmt wie er es geagt hat, dann klang das eher so als wolle er mich umbringen."

Als Halel sich endlich von Noin verabschiedet hatte, hielt Louch auch nichts mehr auf dem Boden. Entschieden stieß er sich vom Boden ab und flog der untergehenden Sonne entgegen, sodass Halel seine liebe Mühe hatte ihn einzuholen. "Danke fürs warten," knurrte er als er Louch eingeholt hatte. "Entschuldige," entgegnete der nun wieder etwas freundlicher, "Ich will eben einfach nach Hause!" Halel nickte nur und so bahnten sie sich dann schweigsam ihren Weg bis sie endlich das Portal erreichten, dass sie wieder in ihr geliebtes Calelum bringen würde. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern durchquerten sie es und atmeten auf der anderen Seite erst einmal tief durch. "Zu Hause," rief Halel übermütig und ließ sich zu einem kleinen Looping hinreißen. Ihn beobachtend blieb Louch in der Luft stehen: "Was meinst du? Erst auspacken und dann zurückmelden?" "Da stimme ich dir voll zu," johlte Halel während einer kleinen Schraube, doch hielt dann auch an, "Treffen wir uns in einer halben Stunde auf der Mauer."

Louch akzeptierte und ihre Wege trennten sich. Seufzend machte sich Louch dann auf dem Weg zu seinem Zimmer. Schon von weitem erkannte er das eingeschlagene Fenster und fragte sich, ob er wirklich erwartet hatte, dass das jemand in 50 Jahren reparierte. Mühelos glitt er durch die Öffnung und ließ seinen Koffer auf den Boden fallen. Es hatte sich nichts verändert in seiner Abwesenheit. Sich umsehend streifte er durch das Zimmer und stolperte dann über einen kleinen Kasten am Boden. Meckernd hob er ihn auf, als es ihn wie einen Blitz durchzuckte, der Verbandskasten. Unweigerlich begannen seine Hände etwas zu zittern und er schaffte den blöden Kasten aus seinem Sichtfeld. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte Louch, dass er sich beeilen sollte. Schnell räumte er seinen Kram in seinen Schrank und entschloss sich eine Dusche zu nehmen. Er musste sich zwar beeilen, aber das würde er sicher schon schaffen.

Etwas abgehetzt, aber dafür frisch geduscht erschien Louch dann auch einigermaßen pünktlich am Treffpunkt. Aber Halel saß nicht auf der Mauer, er redete unten mit einem langhaarigen Mann. Lautlos landete Louch neben den Beiden: "Hey Landon du siehst gut aus!" "Louch ich bin wirklich froh dich wiederzusehen, aber ich habe gerade wirklich keine Zeit für deine Schertze," entgegnete Landon nervös. Skeptisch sah Louch ihn an: "Was ist denn los? Sofort ergrif Halel einen seiner Arme: "Louch reg dich jetzt bitte nicht auf, aber Joel ist verschwunden!" Zitternd starrte Louch Landon an und stieß ihn danach unsanft gegen die Mauer: "Was macht ihr den ganzen Tag. Ihr sollt doch auf ihn aufpassen." "Louch nun beruhige dich doch erstmal," bat Halel, doch sein Freund war weit davon entfernt sich zu beruhigen. "Ich bin 50 Jahre weg und wenn ich wiederkomme finde ich die gleiche Situation vor, wie vor meiner Abreise," zischte der nur und hob dann vom Boden ab. "Louch warte wo willst du denn hin," versuchte Halel ihn noch zurückzuhalten, doch da war Louch schon zu weit weg, um ihn überhaupt noch zu hören.

Seine Gedanken rasten und drehten sich geradezu im Kreis. Joel durfte nichts passiert sein, das durfte nicht nocheinmal passieren. Warum auch immer, aber irgendetwas in ihm führte ihn auf der Suche und es brachte ihn erst ins Menschenreich und dann in den Wald, in dem er ihn auch das letzte mal gefunden hatte. Wie ferngesteuert rannte er durch die engstehenden Bäume und wäre beinahe an einem kleinen Weg vorbeigelaufen, der einen Hügel hinaufführte. Vielleicht konnte er von dort oben etwas erkennen, überlegte sich Louch und spannte seine Flügel aus. Nur ein paar beherzte Schwünge genügten um ihn auf den Hügel landen zu lassen. Wie erstarrt fiel sein Blick sofort auf eine Gesalt, die sich gegen die untergehende Sonne abzeichnete. Louch erkannte die zierliche Gestalt sofort und ging einen Schritt näher: "Prinz Joel."

Überrascht zuckte der zusammen und drehte sich um: "Ähm Louch, bist du das?" Ein fröhliches Lächeln war auf den weich geschwungenen Lippen des Empathen, als er sich Louch näherte: "Du siehst anders aus." "Du nicht, du bist höchstens noch schöner geworden," entgegnete Louch, obwohl er nicht ganz wusste was ihn dazu hingerissen hatte. Joel wurde rot: "Ich meinte auch nicht, dass du nicht gut aussiehst! Du bist nur erwachsener geworden, aber wen soll dass nach 50 Jahren wundern." Louch lächelte: "Zum Glück werde ich ab jetzt auch nicht mehr wirklich altern." "Ich wünschte ich würde noch etwas älter werden," seufzte Joel und sah an seinem Körper hinab, "Aber ich werde wohl immer in diesem Körper stecken." Auch Louch konnte sich einen musternden Blick nicht verkneifen. Joel sah wirklich aus wie er ihn in erinnerung hatte. Die wunderschönen hellblauen Augen mit den langen Wimpern, das zwarte Gesicht mit den weichen schön geschwungenen Lippen, der zierliche schlanke Körper und die weiße weiche Haut.

"Wie geht es dir," unterbrach Louch das Schweigen immernoch nicht Fähig einen Schritt näher zu kommen. Joel lächelte, überwand die Distance zwischen Beiden und streichelte dann sanft über die Wange, des knapp einen Kopf größeren: "Das fragst du mich? Du warst es doch, der so lange in der Fremde war!" Traurig senkte Louch die Augen: "Ich weiß! Es tut mir leid, dass ich dich damals alleine lassen musste. Ich musste gehen! Romuald hat mir keine Wahl gelassen! Ich hoffe du kannst mir verzeihen!" "Ich war dir doch nie böse," erwiederte der Empath, der Louchs Schmerz im Moment deutlich fühlen konnte, "Diese Reise hat dir viel Leid bereitet." Schmerzlich schloß Louch die Augen und drehte seinen Kopf leicht zur Seite. Er konnte es kaum glauben wie sehr ihn die Berührung des Kleineren tröstete. 50 Jahre war er nicht hier gewesen und doch hatten sich seine Gefühle für diesen Jungen nicht geändert, im Gegenteil, beinahe hatte er das Gefühl, dass sie noch stärker geworden waren. Unsicher wich Louch einen Schritt zurück, denn er fühlte tief in sich den Wunsch diesen Jungen zu berühren.

"Was hast du," erkundigte sich Joel freundlich und legte seinen Kopf etwas schief. "Es ist nichts, wir sollten nur zurückkehren, alle sind in Sorge," wehrte Louch ab und wich weiter Joels warmen Augen aus. Seufzend drehte Joel ihm den Rücken zu und blickte in die rotgefärbte Sonne: "Ich will mir nur noch den Sonnenuntergang ansehen, in Ordnung? Es sieht von hier oben so wunderschön aus, findest du nicht?" "Doch natürlich," gab Louch im lächelnd recht und ertappte sich erneut dabei, wie er den Kleineren dabei musterte. Wütend auf sich selbst drehte Louch seinen Kopf weg. Was sollte denn das, was waren das für Gedanken in seinem Kopf? Schweigend betrachteten beide den wirklich schönen Sonnenuntergang, bis sich Joel unvermittelt umdrehte: "Okay ich bin bereit gehen wir nach Hause." "Soll ich dich tragen," fragte Louch fast ein wenig schüchtern, "Dann könnten wir fliegen." Joel lächelte: "Ja stimmt! Ich vergesse immer wieder, dass du diese außergewöhnliche Fähigkeit hast!"

"Die verdanke ich meiner dämonischen Herkunft," entgegnete Louch irgendwie bedrückt und ließ die schwarzen Schwingen aus dem Nichts erscheinen, "Ist fliegen also okay?" "Sicher, wenn ich dir nicht im Weg bin dabei," sagte Joel und bewunderte die Schwingen. Entschieden schüttelte Louch den Kopf und hielt dem Prinzen eine Hand entgegen: "Ich muss dich nur tragen." "Äh klar," stotterte Joel und ein rotschimmer legte sich auf seine Wangen, als Louch ihn auf den Arm nahm. "Du brauchst keine Angst zu haben, ich pass auf dich auf," sagte der Größere noch, doch dann hob er spielend leicht vom Boden ab. Auf dem ganzen Weg zurück redeten sie nichts mehr, aber Louch flog trotzdem ohne eile. Zu sehr mochte er das Gefühl dem Empathen so nahe sein zu können. Natürlich war das Ende aber schon in Sicht, denn zu schnell landeten sie auch schon wieder, vor Landon und Halel, die inzwischen vor dem riesigen Palast standen.

Erleichtert trat Landon näher und schloß Joel sofort in seine Arme: "Prinz Joel, wir haben uns solche Sorgen gemacht. Wie oft soll ich euch noch sagen, dass ihr nicht einfach so verschwinden sollt, vorallem nicht alleine! Ihr habt doch Leibwächter!" "Die solltet ihr entlassen," zischte Louch spöttisch, "Was machen die denn den ganzen Tag, aufpassen scheint ja nicht zu ihren stärken zu gehören!" "Du findest also, Joels Leibwächter verrichten ihre Arbeit nicht richtig," warf Landon ihm den Ball wieder zu und grinste. Nichts ahnend stieg Louch darauf ein: "Das ist doch wohl offensichtlich!" "Ach und wahrscheinlich denkst du auch noch du könntest es besser," meinte Landon und sah Louch herausfordernd in die Augen. Halel hatte unterdessen längst Lunte gerochen und sah warnend zu seinem Freund, der das aber nicht registrierte. "Jeder Vollidiot würde diese Aufgabe besser verrichten," spottete Louch weiter und lehnte sich an einen Baum, der vor dem Palast stand. Nun wurde das Grinsen in Landons Gesicht noch breiter: "Fein! Sieht so aus als hättet ihr zwei neue Leibwachen, mein Prinz."

"Was," stammelte Louch und machte dann eine Pause, als müsse er die Worte erst verarbeiten. "Diese Aufgabe müsst ihr natürlich nicht übernehmen, wenn ihr beide es nicht wollt," schwächte Joel ab, denn diese Situationen war ihm etwas unangenehm. Louchs Blick wurde sofort sanfter: "Es ist uns natürlich eine Ehre!" "Na also, dann kannst du auch beweisen, dass du es besser kannst," mischte sich Landon wieder ein. "Das wird ein Kinderspiel," konterte Louch trocken. "Sicher," entgegnete Landon und gab dann gleich einige Anweisungen, "Dann begleite deinen neuen Schützling doch gleich mal auf sein Zimmer und meldet euch morgen früh um acht im Audienzsaal!" "Soll ich mitkommen Louch," erkundigte sich Halel. "Nicht nötig, das schaffe ich noch alleine denke ich," meinte der und öffnete die Tür zum Palast, "Kommst du Joel."

Sie schwiegen wieder während sie die unzähligen Treppen zu Joels Zimmer emporstiegen. Erst als sie die Türen des Zimmers erreicht hatten brach Joel die Stille: "Ich hoffe es ist wirklich in Ordnung für dich auf mich aufzupassen. Du hättest sicher ein eigenes Heer bekommen, immerhin bist du ein Held." Louch wand sofort seinen Blick ab; "Ich habe Menschen getötet, Joel. Ich bin also sicher kein Held! Außerdem gibt es keine Aufgabe die mir eine größere Ehre wäre als dich zu beschützen." Wieder kehrte eine Stille ein, die Louch aber dann, wieder etwas lockerer, unterbrach: "Du musst mir aber etwas versprechen. Wenn du dir das nächstemal einen Sonnenuntergang ansehen willst, dann sag mir bescheid! Ich bekomme sonst jedesmal einen halben Herzinfakt." Wieder wurde Joel rot: "Tut mir leid! Ich wollte nicht, dass du dich sorgst!" "Schon gut," entgegnete Louch und lächelte, "Ich will einfach nur, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin. Ich sehe mir jeden Sonnenuntergang mit dir an, aber geh nicht allein." Nun lächelte auch Joel wieder: "Gut ich verspreche es!" "Na siehst du," lobte Louch und streichelte aus einem Impuls heraus über die zarte Wange des Empath, der sofort noch mehr errötete. Mit dieser Röte kehrte auch Louchs Sinn zurück und so riß er seine Hand fas weg: "Entschuldige, ich hätte das nicht." Sich selbst verfluchend wand Louch sich ab und ballte die Hand, die eben so unbedacht gestreichelt hatte, zu einer Faust: "Gute Nacht mein Prinz!" Dann hielt ihn nichts mehr, er ging ohne sich auch nur noch einmal umzusehen.

Seine eiligen Schritte führten ihn aus dem Palast und die Flügel in sein Zimmer. Dort angekommen schlug er mit der Faus gegen die Wand. Wie konnte er nur mit diesen Händen Joel berühren, mit diesen blutverschmierten Händen, dieses reine Wesen. Wütend hob er seinen Kopf und blickte genau in einen Spiegel. Er hasste diesen Anblick und wand seinen Kopf sofort ab. Schon vorhin hatte er in sich dieses Verlangen gespürt, als er Joel gesehen hatte und nun schon wieder. Was dachte er sich nur. Er konnte Joel doch nicht berühren, nicht einfach so, nicht nach allem was der kleine durchgemacht hatte und nicht nach allem was er selbst getan hatte. Louch atmete tief durch und besah sich seine Hände. Das waren die Hände eines Teufels, eines Mörders, eines Dämons und das war es doch was er war, ein Dämon. Er war nicht so ein reines Wesen wie Joel oder Landon, nein. Er und Halel waren Dämonen und nur aus einem reinen Zufall hier! Doch oft genug spürte Louch diesen Dämon in sich. Nein diese Hände dürften Joel nicht berühren, niemals.

Und dabei war es doch das was er sich wünschte. Er wollte ihm näher sein, als es gut für den kleinen Prinzen war. "Hey," durchschnitt eine Stimme den Raum und Landon lehnte an der geschlossenen Tür, "Was ist mit dir, du siehst verstört aus!" "Blödsinn," gab Louch unfreundlich zurück, "Was willst du überhaupt hier?" Ein Grinsen auf den Lippen kam Landon nun noch näher: "Ich habe dich lange nicht mehr gesehen, du siehst gut aus, noch besser als früher." Bei diesen Worten streichelte der langhaarige über Louchs Bauch und an der Knopfleiste des Hemdes entlang. "Trotzdem kannst du wohl klopfen," entgegnete Louch giftig und drückte Landons Hand weg. "Ich mag diese kratzbürstige Art an dir," sagte der nur und leckte dann anzüglich über Louchs Hals. Entschieden griff Louch die beiden Arme Landons und drängte ihn gegen die Wand. Grinsend riß er ihm dort das Hemd auf und sah ihn angriffslustig an: "Du musst in den 50 Jahren ja ziemlich gelitten haben, wenn du mich gleich nach meiner Rückkehr besuchst."

"Du weißt, dass ich immer mehr an unserer Beziehung gehongen habe als du," erwiederte Landon und stöhnte leicht, weil er die Lippen des anderen an seinem Hals fühlte. Der hielt nach dem Satz aber sofort inne: "Du weißt aber auch, dass sich das nicht geändert hat. Für mich ist das hier nur." "Sei endlich ruhig," schnitt Landon ihm das Wort ab, "denkst du ich bin hierhergekommen um zu reden?" Wieder schlich sich ein spöttisches Grinsen auf Louchs Lippen: "Wie du willst!" Das war genau das was Landon wollte! Ihm war natürlich klar, dass Louch diese Sache nie so viel bedeuten würde wie ihm, aber das war ihm egal. In den Minuten und Stunden in denen sie sich nahe waren, spielte der nächste Morgen keine Rolle in seinen Gedanken. Heute hatte es Louch jedoch ungewohnt eilig und verschwendete keine übermäßige Zeit mit Zärtlichkeiten. "So ungeduldig," erkundigte sich Landon schwer atmend, doch Louch brachte ihn zum Schweigen. Fordernd drückte er seine Lippen auf die des untenliegenden und sah ihm danach fragend an: "Wer ist denn hier denn aufgetaucht du oder ich? Wenn du willst können wir es auch sein lassen." Landon grinste und zog ihn wieder zu sich herab, um ihn erneut zu küssen: "Untersteh dich!"

Louchs Wecker klingelte um sieben uhr Morgens und aus Dank schleuderte er ihn wütend gegen die Wand. "Wenn du das immer so machst, dann hast du einen ziemlich hohen Verbrauch," kommentierte Landon, der inzwischen wieder angezogen auf einem Stuhl im Zimmer saß. Brummend richtete Louch sich auf, eigentlich wollte er ihm ja ein, was willst du noch hier an den Kopf schmeißen, doch aus Höflichkeit unterdrückte er das. Landon nutzte unterdessen den guten Blick auf Louchs nackten Körper und musterte ihn eindringlich, doch dann lehnte er sich zurück: "Du warst ganz schön heftig, mir tut alles weh!" "Ist das eine offizielle Beschwerde," erkundigte sich Louch angriffslustig und kletterte träge aus dem weichen Bett. Überraschend griff Landon seinen Arm, zog ihn etwas zu sich und streichelte dann über den makelos trainierten Bauch: "Nein ich beschwere mich sicher nicht. Ich bin nur verwundert, früher warst du etwas zurückhaltender, aber ich mag dein neues Ich!" Die zarten Berührungen richtig deutend wimmelte Louch die Hand ab und schaffte wieder etwas Abstand: "Sorry aber ich habe keine Zeit für ne zweite Runde. Außerdem hast du doch jetzt schon Schmerzen, ich will dich nicht überfordern." "Olalah du bist wirklich noch genauso zickig wie gestern." Abwehrend hob Louch die Hand: "Wie auch immer ich geh duschen." "Soll ich mitkommen," machte Landon noch einen Verduch, aber auch den wehrte Louch lässig ab. "Ich sagte doch ich hab keine Zeit! Du selbst hast mich doch dazu verdonnert um acht in den Audienzsaal zu müssen."

Louch duschte schnell und machte sich dann mit Landon auf den weg zu diesem Audienzsaal. Vor der Tür trafen sie dann auch Halel, der mit Louch draußen blieb, während Landon den Saal betrat. Grinsend musterte Halel seinen Freund: "Der gute Landon sieht richtig entspannt aus heute morgen, deine Schuld?" "Sieht wohl so aus, aber du siehst auch recht entspannt aus, Lisas Schuld," konterte Louch und lehnte sich gegen eine Säule. Halel grinste breit schwieg aber. Sein Gegenüber schüttelte nur den Kopf: "Du hast eine Affäre mit der Verlobten unseres Prinzen, wirklich mutig!" "Ich sehe mich da mehr als Opfer, wenn Max sie nicht glücklich machen kann, dann muss ich doch helfen," erklärte Halel und streckte Louch leicht die Zunge heraus. "Sicher, du bist das Opfer. Aber ob das Prinz Max genauso sieht, dass möchte ich nur so dahingestellt lassen," erwiederte Louch, "Joel´s Bruder ist nicht unbedingt ein sehr ausgeglichener Typ. Pass nur auf, dass er dich nicht mal erwischt.

Weiter reden konnten die Beiden nicht mehr, denn da wurden sie schon in den Audienzsaal gerufen. Dort saß König Karl auf einem prunkvollen Thron und neben ihm seine beiden Söhne auf großen Sesseln. Landon stand an einem Schreibtisch, an dem ein älterer Mann saß. Das war Romuald der Berater des Königs, der schon ungeduldig mit seinen Fingern auf den Tisch trommelte. Louch und Halel gingen erst einmal ihre Pflicht erledigen und verbeugten sich vor ihrem König. "Erhebt euch," sagte Karl mit sanfter Stimme und strich sich durch seinen graudurchzogenen Bart, "Ich habe Noins Berricht gelesen und natürlich auch von anderen Quellen bericht erhalten. Ihr habt unserem Land in einem Krieg wahrhaft guten Dienst getan, doch auch danach sorgtet ihr dafür die Beziehungen zu den Menschen wieder zu befrieden. Wie man es dreht und wendet muss ich sagen, dass ihr als einfache Soldaten auszogt und nun als wahre Helden zurückkehrt. Eigentlich wollte ich ja jedem von euch ein eigenes Heer unterstellen, aber ich hörte von meinem Sohn und auch von Landon, dass ihr eine andere Aufgabe übernommen habt." "Entschuldigt bitte, Hoheit, aber darüber bin ich nicht informiert worden," mischte sich Romuald ein, "Ich weiß nichts von einer neuen Aufgabe."

"Die beiden werden die neuen Leibwachen von Joel," verkündete Karl und lächelte seinem Sohn zu. "Was soll das, Joel hat doch mehr as genug Wachen," erkundigte sich Max und sah verständnislos zu seinem Vater. Skeptisch über diesen Einwurf sah Karl nun zu ihm: "Sie werden die beiden Amateure ablösen, die ihn die ganze Zeit beschüzt haben." "Mit Verlaub euer Majestät, ich halte dass für keine gute Idee. Sie wollen doch das Wohl unseres Prinzen nicht zwei einfachen Soldaten anvertrauen, auerdem ist das eine Aufgabe, die einer von uns erfüllen sollte und kein." "Dämon," schnitt Louch Romuald fragend das Wort ab, "Als ich für euch getötet habe war ich euch auch gut genug!" "Ich erwarte etwas mehr Respeckt! Vergiss nicht mit wem du hier redest! Ich war es, der euch beide damals gefunden hat," zischte Romuald und funkelte Louch mit seinen Augen an. Der Blick, den er von Louch erntete stand seinem aber in nichts nach: "Ja und wenn ich mich recht erinnere, dann wolltest du uns so schnell wie möglich wieder loswerden!" "Seht ihr," rief Romuald entsetzt und stand von seinem Stuhl auf, "euer Hoheit, er hat keinen Respeckt."

Nun drehte sich Louch um und sah König Karl fest in die Augen: "Doch den habe ich! Ich respektiere die königliche Familie und habe, wie Halel auch meine Seele ihrem Schutz verschrieben. Es ist richtig ich bin ein Dämon, aber das hat Vorteile. Mein Körper wird ab jetzt nicht mehr altern, genau wie der eures Sohnes. Ich werde also auch die Jahrtausende überdauernd auf ihn achten und ihn beschützen können. Ihr selbst wisst doch am besten, dass Halel und ich alles tun, was euer Wunsch oder der eures Sohnes ist! Wir beide würden den Thronfolger mit unserem Leben beschützen." "Vater," mischte sich Max wieder ein, "Du solltest dich überdenken. Sie sind eben nur Soldaten." "Nur Soldaten," ertönte nun Joels sanfte Stimme, "Sie haben ihr Leben für unseren Frieden riskiert und müssen sich nun so von uns erniedrigen lassen. Ich möchte nur daran erinnern, dass es Louch war, der mich nach meinem Unfall gefunden hatte. Vielleicht verdanke ich ihm sogar heute schon mein Leben. Ich kann nicht erlauben, dass ihr so über die beiden redet." Karl nickte: "Ich denke das war deutlich gesprochen. Ihr werdet die neuen Leibwachen Joels werden. Doch ich will euch nicht nur neue Arbeit geben, sondern auch eine Belohnung." "Was könnte eine größere Belohnung sein, als das Vertrauen, das ihr uns beweist, dass wir euren Sohn beschützen dürfen," entgegnete Louch und blieb mit seinen Augen an Joel hängen, der bei diesen Worten wieder leicht errötete.

"Nun ich werde euch ersteinmal Zimmer hier im Palast zuweisen, nicht zuletzt damit ihr eure Aufgabe besser erfüllen könnt," erklärte Karl, "Außerdem werde ich euch beiden einen neuen Rang gewähren, sodass ihr nun mit Landon gleichgestellt seit. Ab heute müsst ihr euch nur noch vor mir oder einem meiner Söhne verantworten." "Wir danken euch," meinte Halel und lächelte, "Das ist mehr als wir erwarten konnten." "Ihr seit zu bescheiden, alle beide. Doch nun genug für heute," schloß Karl und sah dann zu Landon, "Landon mein Lieber, du kennst dich hier im Palast doch gut genug aus. Bringe die beiden doch bitte in Zimmer, die in der Nähe von Joel liegen." Landon nickte und machte einen Schritt auf die Tür zu: "Gern, dann folgt mir!" Schnell verbeugten sich Halel und Louch und eilten dann Landon hinterher aus der Tür hinaus. Es dauerte nicht lange, bis sie passende Zimmer gefunden hatten, die auf dem gleichen Gang lagen wie auch Joels. Um ihre Sachen einzuräumen trennten sich Halel und Louch, doch allein war Louch nicht. Landon war bei ihm in seinem neuen Zimmer und ließ sich auf das Bett sinken: "Dieses Bett ist viel größer als das alte Ding in deinem Zimmer." "Das hat dich bis heute nie gestört," entgegnete Louch abwesend und blickte sich weiter im Zimmer um.

"Es stört mich auch nicht wirklich, aber dieses Bett bietet unglaubliche Möglichkeiten, denkst du nicht," fragte Landon anzüglich, zog Louch zu sich und drückte ihn entschieden in die weichen Kissen. Fordernd drängte er dann seine Lippen auf die des Anderen und setzte sich auf ihn. "Landon, du hast König Karl falsch verstanden. Ich bin Joels Leibwache nicht dein Lustsklave," spottete Louch und versuchte sich aufzusetzen. Zu halbherzig, denn Landon gelang es zu leich ihn zurück zudrücken: "Die letzte Variante würde mir aber auch nicht schlecht gefallen." "Ja das denke ich mir," entgegnete Louch und schubste Landon nun doch von sich. Murrend drehte sich Landon auf eine Seite und sah ihm zu, wie er sein Zeug in einen der Schränke räumte: "Louch kann ich dich mal was fragen?" "Oh ha das klingt aber ernst, was gibt's," erkundigte sich Louch und hielt mit seiner Tätigkeit inne. Noch stockte Landon ein wenig, denn diese Frage war ihm etwas peinlich: "Sag mal hast du noch andere neben mir?"

"Oh man Landon was soll das denn jetzt," meinte Louch und setzte sich auf einen der bequemen Sessel im Zimmer, "Das hatten wir doch alles schon einmal!" "Ja ich weiß und ich weiß auch, dass ich damals sicher nicht dein erster gewesen bin, aber ich wüsste es trotzdem gern." Louch seufzte: "Was willst du jetzt hören? Namen, Zahlen, was?" Fast traurig wich Landon seinem Blick aus: "Nein, ich will nur wissen ob ich dir reiche!" "Na toll das hab ich jetzt davon," schalt Louch sich selbst, ging dann aber auf Landon zu und vor ihm in die Hocke. Zärtlich zog er ihn am Nacken zu sich und versiegelte seine Lippen mit seinen: "Du solltest mich loslassen Landon, ich mache dich nicht glücklich!" "Louch ich weiß dass du mich nicht liebst und das wohl nie tun wirst, aber ich sehe auch niemanden an deiner Seite dem du dein Herz schenken willst und solange da niemand ist, will ich das von dir genießen was du mir geben willst." Kopschüttelnd streichelte Louch über seinen Kopf: "Denk darüber lieber noch genau nach." Nun hatte Landon seine alte Art wieder und zog Louch unerwartet über sich: "Glaub mir es gibt nichts worin ich mir so sicher bin." Die Augen verdrehend stand Louch wieder auf: "Du gibst nie auf, oder?" "Ich bin nur süchtig nach deinem Körper und deinen Berührungen," erwiederte Landon trocken, "Nimm das doch als Kompliment." "Ja wunderbar," brummte Louch nur wenig begeistert, "Ich wollte schon immmer eine Droge sein!" "Nun ich würde dich nicht als Droge sehen, sondern eher als Lustobjekt," korrigierte Landon lachend.

Entschieden drängte Louch Landon mit sich aus der Tür, weil er noch einmal nach Joel sehen wollte. Endlich allein schlenderte er den Gang entlang und klopfte schließlich vorsichtig um nach der Erlaubnis einzutreten. "Oh Louch nett dass du vorbeischaust." Lächelnd schloß er die Tür hinter sich: "Immerhin bin ich jetzt deine Leibwache. Deswegen bin ich aber nicht hier! Ich wollte mich bei dir bedanken!" "Bedanken, wofür," fragte Joel, der auf der Fensterbank saß. "Naja, du hast mich und Halel, vor deinem Vater und den anderen in Schutz genommen," antwortete Louch und kam etwas näher. "Ach das war doch garnichts," meinte Joel und wollte vom Fensterbrett hüpfen, doch er knickte um. Louch wollte ihm sofort helfen und auffangen, doch auch er stolperte und so landete er schließlich sogar noch auf dem verunglückten Joel. "Sieht so aus als müsste ich noch an meiner neuen Rolle arbeiten," flachste Louch, doch dann bemerkte er, den zierlichen Körper unter sich, atmete den süßen Duft und spürte die weiche warme Haut. Mit roten Wangen erwiederte Joel Louchs Blick, doch konnte nichts sagen. Louch Herz schlug unterdessen immer schneller, er wollte diesen Jungen, mehr als alles andere. Ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte näherte er sich mit seinen Lippen den des Empathen, doch kurz bevor er sie berührte wand er seinen Kopf zur Seite: "Joel, ich, es, es tut mir leid."

Um nicht nochmal in Versuchung zu geraten stand Louch auf und half Joel dann auch wieder auf die Beine, aber er konnte ihn nicht ansehen. Auch der Empath wusste gerade nichts zu sagen, denn er war zu beschäftigt damit, seinen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bringen. "Tut mir leid," wiederholte Louch nocheinmal. "Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen. Du hast doch nichts getan," meinte Joel sah ihn freundlich an. Jetzt erst konnte auch Louch ihn wieder ansehen: "Es ist nur, ich will dich nicht erschrecken und Erinnerungen an diese Nacht zurückholen." "Ich hatte nie wirklich die Gelegenheit mich bei dir zubedanken, weil du niemandem von meinem wirklichen Zustand erzählt hast." entgegnete Joel, doch nun war er es, der Louchs Blick auswich. Allein bei diesem Thema hatte Louch das Gefühl jemand würde ihm die Luft abdrücken: "Du hast allen gesagt es war ein Unfall." "Ja, ich hätte ihre Blicke nicht ertragen. Mein Vater und auch die anderen behandeln mich jetzt schon wie ein rohes Ei," erzählte Joel und sah zu Boden, "Ich habe lange gebraucht um diese Nacht zu vergessen, doch gelungen ist es mir nie. Manchmal in meinen Träumen erlebe ich diesen Alptraum nocheinmal."

Eine kleine Pause entstand, die Joel aber schnell wieder unterbrach: "Ich habe oft gehofft dass du zurückkommst, denn du bist der einzige der weiß was wirklich passiert ist!" "Hätte ich gewusst wie sehr du mich hier gebraucht hast, wäre ich zurückgekommen, egal was Romuald oder dein Vater angeordet hätten," erwiederte Louch und ging vor Joel auf ein Knie, "Ich hätte dich nicht allein lassen sollen." "Du hattest doch keine Wahl." "Man hat immer eine Wahl," schnitt Louch ihm das Wort ab. Lächend beugte sich Joel zu ihm hinab: "Du bist zu hart zu dir!" "Joel, kannst du mir erzählen wer dir das angetan hat," fragte Louch unvermittelt. Angespannt wich Joel einige Schritte zurück: "Louch ich." Auf das Zögern seines Gegenübers stand Louch auf und ergriff Joel bei den Schultern: "Bitte sag es mir! Was ist nur passiert!" Wie erstarrt versteifte sich Joel unter dieser Berührung und blickte ängstlich in die Augen des Größeren. Sofort lockerte Louch seinen Griff und ging wieder auf Abstand zu dem Empath. "Verzeih mir bitte," stotterte er noch hervor, doch dann stürmte er auch schon aus der Tür.

Wenn er gekonnt hätte, dann hätte Louch sich selbst geohrfeigt. Wie konnte er Joel nur so erschrecken. Erst versuchte er Joel zu küssen und dann machte er ihm noch mehr Angst, wirklich eine tolle Leistung. Wütend stürmte er in sein Zimmer. Warum musste er den kleinen nur mit diesen Augen sehen! Konnte er sich nicht in irgendeine andere Frau oder seinetwegen auch einen anderen Mann verlieben. Verlieben, hatte er das gerade wirklich gedacht. Nein das durfte nicht sein. Er durfte sich nicht in Joel verliebt haben. "Du bist schon wieder auf deinem Zimmer," ungläubig lehnte Landon an der Tür, "Wolltest du nicht zu dem jungen Prinzen?" Noch immer mit Wut in sich funkelte Louch nun in Landons Richtung: "Was soll das? Verfolgst du mich?" "Ach du meine Güte, du solltest mal einen Arzt besuchen mit den Stimmungsschwankungen," giftete Landon zurück, "Die Tür war schließlich offen." "Ach halt die Klappe," zischte Louch, zog Landon ins Zimmer und schlug die Tür zu. Forsch schubste er den verwirrten Landon auf sein Bett und kletterte sofort auf ihn um in einen stürmischen Kuss mit ihm zu versinken.

Um Luft zu bekommen drückte Landon ihn jedoch bald wieder von sich: "Wir müssen dringend an unserer Kommunikation arbeiten." Genervt verdrehte Louch die Augen: "Sehe ich aus als wollte ich reden." Erneut drängte Louch seine Lippen auf die des anderen. Er musste einfach ein wenig Dampf ablassen und auch wenn das nicht unbedingt nett war, kam ihn Landon gerade Recht. Das schien Landon jedoch aufzufallen und so nutzte er die Gelegenheit, als sich Louch an seinem Gürtel zuschaffen machte: "Kann es sein, dass du irgendwie versuchst gewisse Spannungen bei mir abzubauen?" "Willst du dich gerade zwingend mit mir unterhalten," stellte Louch eine Gegenfrage. Knurrend drückte Landon Louch nun vollkommen von sich: "Ich bin nicht dein Spielzeug." "Oh wirklich, dann sag mir nochmal dass ich aufhören soll," entgegnete Louch bissig, drückte ihn dabei aber erneut auf das Bett zurück. Etwas zärtlicher als zuvor setzte er kleine Küsse auf den Hals des blonden und streichelte dabei seinen Bauch hinab. Landon seufzte und konnte sich oder wollte sich gerade nicht mehr wirklich wehren. Grinsend unterbrach Louch seine Berührungen und blickte ihn herausfordernd an: "Na was ist, ich höre garnichts." Giftig funkelte Landon mit seinen Augen zurück und drückte dann Louchs Kopf wieder herab: "Ich dachte du wolltest nicht reden."

Grinsend nahm Louch seine vorige Arbeit wieder auf, doch ein heftiges Klopfen an der Tür beendete die Sache bevor sie wirklich anfing. "Wer," fauchte Louch unfreundlich, stoppte dabei aber nicht die sanften Berührungen. "Ich bins," ertönte eine Stimme die Louch gleich erkannte. Genervte warf er Landons Hemd aus dem Bett: "Was willst du Halel." "Würdest du mich bitte reinlassen," erwiederte Halel ungläubig. Ein fieses Grinsen auf den Lippen sah Louch zu dem etwas irritierten Landon: "Klar komm rein." "Nett von dir," meckerte Halel, während er das Zimmer betrat, doch dann sah er eher fassungslos zu Louch und dem schon mehr oder weniger bekleideten Landon, "Oh Gott Louch." "Was denn, du wolltest doch unbedingt reinkommen," konterte Louch breit grinsend. "Du konntest dir doch sicher denken, dass ich auf den Anblick freiwillig verzichtet hätte," entgegnete Halel und warf Landon das Hemd zu. "Klar wie unsensibel von mir, willst du mitspielen Schatz," neckte Louch und hatte als antwort ein Kissen im Gesicht, dass Halel kurzerhand nach ihm geworfen hatte. "Können wir kurz ein wenig ernst reden?"

Fast ein wenig verwirrt zog Landon sich das Hemd wieder an: "Ich hab noch zu tun." "Schon klar," stichelte Halel und verdrehte die Augen. "Jetzt sei nicht so unfair," tadelte Louch und streichelte Landon über den Schopf, "Tut mir leid." Landon nickte kurz und verließ dann dennoch das Zimmer. "Was läuft da nur zwischen dir und Landon," fragte Halel gleich. "Soll ichs dir zeigen," lud Louch ein und grinste vielsagend. "Danke nein," wehrte Halel ab, "Ich glaube das würde unsere Freundschaft nicht überleben und ein paar deiner Knochen auch nicht." Louch lachte kurz: "Lassen wir das! Was wolltest du?" "Ich glaube ich habe ein wenig Ärger," platzte es nun aus Halel heraus. Skeptisch zog Louch eine Augenbraue nach oben: "Ohjeh wenn du schon so anfängst, dann bedeutet das meistens etwas wirklich schlimmes. Was hast du also angetsellt?" "Ich, ach, Ich hab mich mit Max gestritten," beantwortete Halel und versuchte dabei so beiläufig wie möglich zu klingen. "Da haben wir was gemeinsam," sagte Louch seufzend, "Was ist denn passiert." "War nur ein inoffizieller Streit," berichtete Halel, "Es war wegen seinem Auftritt vorhin, aber warum hast du dich mit ihm gestrittet und wann? Ich bin doch direkt von ihm hierher gelaufen!" "Ich habe mich nicht mit Halel gestritten. Im Gegensatz zu dir habe ich den Vogel abgeschossen," begann nun auch Louch zu erzählen, "Ich hab versucht Joel zu küssen."

"Du hast was," unterbrach ihn Halel fassungslos. "Warte ab bevor du schreist. Ich bin noch nicht fertig. Ich hab nicht nur versucht ihn zu küssen, sondern ihn auch noch an beiden Schultern geschnappt und zutiefst verschreckt," beendete Louch die Geschichte, "So und jetzt darfst du." "Entschuldige die Frage aber, hast du (ei) nen Schaden," entfuhr es Halel und versuchte seine Gedanken zu ordnen, "Ich mag dich echt gern, aber manchmal verstehe ich dich einfach nicht. Und selbst wenn ich die Nummer mit Joel noch nachvollziehen könnte dann verstehe ich nicht, warum du gleich danach mit Landon rummachst." "Kann ich dir nicht wirklich erklären. Ich wollte mich einfach irgendwie betäuben," machte Louch einen Erklärungsversuch. Halel musterte ihn kritisch: "Wenn du das nächste mal so einen Unsinn anstellst dann komm einfach zu mir, ich betäube dich dann!" "Wie soll ich denn das jetzt verstehen?" "Wie ich es gesagt habe. Ich betäube dich dann. Du darfst dir sogar noch aussuchen was ich dir über den Kopf ziehe," erwiederte Halel und setzte sich auf einen der Sessel, "Aber mal im ernst Louch. Joel ist vergewaltigt worden. Du musst vorsichtig mit ihm umgehen." Seufzend rutschte Louch an den Bettrand: "Denkst du das weiß ich nicht. Ich kann es dir auch nicht erklären. Wenn ich in seiner Nähe bin, dann habe ich ständig das Verlangen ihn berühren zu müssen." "Na dann sei mal lieber vorsichtig, dass du dich nicht auch noch in den kleinen verliebst," warnte Halel und lehnte sich in seinem Sessel zurück. "Da sagst du was," antwortete Louch sinnierend.

Auch als Halel schon lange gegangen war grübelte Louch noch über dieses Thema. Nachdenklich sah er aus dem Fenster in die Dunkelheit. Kurz überlegte er, ob er noch einmal zu Joel gehen sollte um sich zu entschuldigen, aber er entschied sich dagegen. Was vorallem daran lag, dass es schon so spät war. Er wollte den Kleinen nicht wecken. Ein zaghaftes Klopfen ließ ihn aus seinen Gedanken erwachen: "Herrein." Eigentlich dachte er ja auch zu wissen, wer nun durch diese Tür treten würde, doch er hatte sich geirrt. Statt Landon, betrat Joel nun vorsichtig das Zimmer: "Entschuldige bitte dass ich dich störe!" "Joel," stammelte Louch, "Äh, du störst doch nicht! Ich hatte auch überlegt noch einmal nach dir zu sehen, aber ich wollte dich nicht wecken." Joel sagte nichts, also fuhr Louch fort: "Das von vorhin tut mir leid! Ich wollte dich nicht erschrecken." "Ist schon gut. Eigentlich bin ich auch hier um mich bei dir zu entschuldigen. Immerhin weiß ich doch, dass du mir nie etwas tun würdest! Ich kann nur diese Reaktionen nicht abstellen." Louch kam einen Schritt näher: "Ich verstehe das schon. Ist doch klar dass dir soetwas Angst macht." Sanft griff Joel nun nach seiner Hand und führte sie an seine Wange: "Ich will nur, dass du weißt, dass ich keine Angst vor deinen Händen oder deinen Berührungen habe."

Vorsichtig streichelte Louch nun mit seinem Daumen die geröteten Wangen und sah dabei in die hellblauen Augen des Empathen. Der wurde nun noch ein wenig röter, doch dann schnellte er vor und klammerte sich an Louch. Überrascht dauerte es etwas, bis der reagierte und auch seine Arme um ihn legte. In beiden breitete sich ein warmes Gefühl aus und so standen sie einige Augenblicke, bevor sie sich wieder voneinander lösten. Sofort klopfte Joels Herz schneller als er bemerkte dass Louch nur mit einer Hose bekleidet war: "Ich werde wieder gehen, ich habe dich sicher gestört." Lächelnd hielt Louch ihn sanft am Arm fest: "Du kannst ruhig bleiben wenn du möchtest. Vor deiner Ankunft habe ich nur aus dem Fenster gestarrt. Calelum sieht bei Nacht einfach unglaublich aus." "Ja ich weiß," gab Joel ihm recht und blickte an Louch vorbei aus dem Fenster. Der Himmel über der Stadt war tief schwarz, aber die Häuser mit den zwiebelförmigen Dächern schienen zu leuchten. Es war wirklich ein außergewöhnlicher Anblick, dennoch seufzte Joel: "Es ist wunderschön, aber ich vermisse die Stere in unserem Himmel, wie bei den Menschen. Neulich habe ich sogar eine Sternschnuppe gesehen. Die Menschen haben den Brauch sich etwas zu Wünschen, wenn sie das Glück haben eine zusehen." "Und hast du dir auch etwas gewünscht," fragte Louch und sah den Kleineren lächelnd an.

Nun wirklich mit deutlichem rotschimmer auf den Wangen erwiederte Joel seinen Blick: "Ja hab ich." "Und ist es in Erfüllung gegangen," fragte Louch weiter. "Ja ist es," antwortete Joel und dachte dann nur für sich, "Du stehst schließlich vor mir. Ich hab mir mit jeder Faser meines Herzens gewünscht, dass du endlich wieder zurückkommst!" Eine Pause entsatend die Joel nutzte um weiter in die Augen seines Gegenübers zu blicken. Niemand außer Louch hatte solche Augen. Nicht nur ihre rotblaue Farbe machten sie zu etwas besonderen, da war mehr. Immer wenn Joel in diese Augen blickte fühlte er sich leicht und verlor sich in ihnen. "Willst du dir nochwas wünschen," erkundigte sich Louch lächelnd und formte eine kleine leuchtende Kugel in seiner Hand. "Was ist das," fragte der Empath und bewunderte das leuchtende Ding. "Eine Kugel aus reiner Energie," erklärte Louch, doch dann warf er selbige aus dem geöffneten Fenster, "Oder eine Sternschnuppe!" Und tatsächlich hatte die Kugel, die den schwarzen Himmel durchschnitt durchaus Ähnlichkeit mit einer Sternschnuppe. Lächelnd schloß Joel die Augen um sich etwas zu wünschen und sah dann wieder aus dem Fenster: "Ich hoffe nur dieser Wunsch geht auch in Erfüllung!" Neugierig blickte auch Louch aus dem Fenster: "Was hast du dir denn gewünscht." "Das darf man doch nicht verraten, sonst geht es nicht in Erfüllung," erklärte Joel drehte sich aber nicht um, damit Louch die nun hochroten Wangen nicht sehen konnte.
 

//Das wars für den Anfang//

//Ich hoffe man liest sich//

Magican



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