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Rette mich Cameron

von

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Die Party [/central]
 


 

Der Wecker riß Ray am nächsten Morgen aus seinen Träumen. Es war einfach viel zu früh, aber er musste immerhin noch seine Verwandlung vollziehen und das nahm schon ein wenig Zeit in Anspruch. Insgesamt dauerte es eine Stunde, doch dann war Ray endlich fertig. Noch immer müde und keineswegs gut gelaunt schleifte Ray sich zum Frühstück. Er hasste es wieder zur Schule gehen zu müssen und Hunger hatte er eigentlich auch keinen, aber so würde er wenigstens einen Tee bekommen. "Morgen Ray," quietschte es plötzlich hinter ihm und Ray zuckte zusammen. Na toll die hatte ihm gerade noch gefehlt. Gequält lächelnd drehte Ray sich um und sah Soya am Ende des Ganges. "Guten Morgen Soya," grüßte er, als sie ihn eingeholt hatte. Soya lächelte übermäßig breit: "Hast du gut geschlafen? Die ersten Nächte hier sind immer die schlimmsten! Auch nach den Ferien!" "Ach das geht schon. Ich bin andere Umgebungen und Umzüge gewohnt," erwiederte Ray und lief mit Soya in den Speisesaal. "Setzen wir uns zu Sahra," schlug Soya vor und eilte voran. Seufzend lief Ray hinterher, was hätte er auch anderes tun sollen. "Guten Morgen," grüßte Sahra freundlich und Ray setzte sich, nachdem er ihren Gruß erwiedert hatte. "Ich freue mich so auf die Matheklausur heute morgen," sprudelte es aus Soya heraus, doch dann entdeckte sie ein rothaariges Mädchen am Nachbartisch, "Oh entschuldigt mich, Megan, Darling!" Ray verdrehte die Augen und seine Augen folgten der aufgedrehten Schwarzhaarigen. "Sie ist ganz schön lebhaft," sagte Sahra und schmunzelte. Nickend drehte sich Ray wieder zu ihr, obwohl er fand, dass das noch untertrieben war: "Sag mal, wie verbringt ihr eure Wochenenden? Bleibt ihr die ganze Zeit in der Schule?" "Nein sicher nicht," erwiederte Sahra und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse, "Viele von uns versuchen irgendwo außerhalb zu übernachten! Du wirst doch sicher auch versuchen deinen Freund zu sehen." "Klar, aber kann ich denn so einfach bei ihm übernachten," erkundigte sich Ray weiter. Sahra schüttelte den Kopf: "Nein, so einfach geht das nicht! Du mußt schon eine Cousine erfinden! Aber wenn du am Freitag noch nichts vor hast, dann kannst du ja auf meine Geburtstagsparty kommen. Sag es nur Soya nicht, ich will nicht, dass sich meine Freizeit aktivitäten rumsprechen. Du kannst natürlich auch deinen Freund mitbringen!"

"Eine Party," fragte Cameron am Abend am Telefon, "Klingt doch super!" Ray war weniger begeistert: "Ich weiß nicht!" "Komm schon Ray, das ist die Chance Haes Scar zu sehen und auszuhorchen! Je schneller, destso eher hast du diesen Auftrag hinter dir," erinnerte Cameron und lachte dann, "Außer dir gefällt es mittlerweile!" "Hör bloß auf! Der Unterricht ist super langweilig und die dämlichen Weiber machen mich wahnsinnig," jammerte Ray und lakierte dabei seine künstlichen Nägel. "Na komm schon," beruhigte Cameron einfühlsam, "Es kann eben nicht jeder so ein kleines Genie sein! Außerdem hast du die erste Woche ja fast hinter dir!" Seufzend schraubte Ray den Nagelack zu und betrachtete sein Werk: "Es ist einfach nicht zum aushalten!" "Nun mach mal nen Punkt! Du bist doch erst zwei Tage da," mahnte Cameron ernster, "Das ist dein Job, also zieh ihn durch!" "Was redest du denn da," fragte Ray und riß sich vom Anblick seiner Nägel los. Cameron seufzte: "Ich sage nur, dass du dich nicht so anstellen sollst. Du schaffst das schon!" "Ich meinte auch nicht den Auftrag," erwiederte Ray, der die Situation nun erkannt hatte, "Ich rede von diesen Nägeln. Ich schaffe es einfach nicht diesen Nagelack aufzutragen ohne dass er verschmiert." Nun gab es für Cameron kein Halten mehr und er lachte aus vollem Herzen: "Oh man jetzt hörst du dich wirklich an wie ein Mädchen!" "Ja, ja mach dich nur lustig," knurrte Ray und musterte wieder verärgert den einen Nagel mit der kleinen Macke, "Das ist garnicht so einfach wie du vielleicht denkst, eher im Gegenteil!" Cameron konnte einfach nicht aufhören zu lachen: "Wir sollten die Sache wirklich schnell über die Bühne bringen, sonst nimmst du noch mehr bleibenden Schaden!" "Was heißt hier noch mehr," brummte Ray und fixierte das Foto aus seinem Nachttisch. Nur zu gut konnte er sich vorstellen, dass Cameron gerade genauso grinste wie auf dem Foto. Und das tat der auch wirklich: "Okay also dann sehen wir uns ja morgen Schatz!" "Warte," hielt Ray ihn auf, doch dann brach er den Versuch ab, "Ach vergiß es." Die plötzliche Traurigkeit in Rays Stimme machte Cameron stuzig: "Na, was gibt es denn?" "Ach das war nicht so wichtig, Gute Nacht," wiegelte Ray ab und legte den Hörer auf, bevor Cameron noch einen Versuch starten konnte. Unglücklich haftete Rays Blick auf dem Telefon. Wieso hatte er es nicht geschafft Cameron zu fragen, ob er das Wochenende bei ihm verbringen könnte. Immerhin hatte er doch sogar schon die Erlaubnis von Madame Virac, bei seiner ominösen Kusine zu schlafen. Nun im Notfall könnte er wohl immernoch hierher zurückkommen, aber eigentlich wollte Ray das garnicht. Seufzend riß Ray sich von diesen Gedanken los und ließ sich in die Kissen sinken.

Es war unglaublich wie schnell dieser Tag verging. Sahra hatte Ray irgendwann unauffällig einen Brief zugesteckt auf dem die Adresse vermerkt war. Die Party sollte im Villenvirtel stattfinden, das versprach ja dann interessant zu werden. Es war schon acht Uhr Abends Cameron wollte ihn in anderthalb Stunden abholen, doch das könnte durchaus knapp werden, denn das Schminken und stylen kostete Ray doch immer noch etwas Zeit. Schnell sprang er unter die Dusche und stand danach tropfend vor seinem Schrank. "Na toll was soll ich nur anziehen," murmelte Ray und zog einige Sachen aus seinem Schrank. Was hatten sich seine lieben Kollegen nur gedacht, als sie die Sachen ausgesucht hatten. Ein Rock war kürzer als der andere und die angeblichen Hosen erinnerten ihn auch eher an sein Outfit als Kellner in der Lagoon. Seufzend griff Ray einen schwarzen Rock, der zwar nicht annähernd knielänge hatte, aber wenigstens nicht einen centimeter unter seinem Hintern endete. Doch schon stellte sich ihm das nächste Problem welches Oberteil sollte er tragen. Mit dem Gedanken seinen Kollegen und Higgins bei Gelegenheit mal den Marsch zu blasen, schnappte er sich ein ebenfalls schwarzes, sehr enges und vorallem Bauchfreies Top. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er sich nun wirklich beeilen musste und so eilte er ins Bad, um seine Haare zu trocknen und zu frisieren. Insgesamt brauchte er zehn Minuten länger, als eigentlich verabredet gewesen war und warf nun einen musternden Blick in den Spiegel, als sein Handy klingelte. Genervt nahm er das Gespräch an: "Was?" "Das sollte ich dich fragen," brummte Cameron ungeduldig, "Wo steckst du. Ich werde hier von hungrigen Teeneblicken geradezu ausgezogen!" "Als ob dir das nicht gefallen würde! Auserdem gehe ich so nicht weg! Ich sehe aus wie eine, na ja lassen wir das," gab Ray zurück und begutachtete noch einmal sein Outfit! Cameron seufzte: "Stell dich nicht so an Ray und komm raus! Sonst hole ich dich!" "Ist ja gut," zischte Ray und schleuderte sein Handy aufs Bett. Der hatte gut reden, der durfte ja auch in Hosen herumlaufen. Eilig zog Ray noch die langen Stiefel über, die zwar sehr gut zum Rock passten, aber seinem Outfit definitief den Rest gaben. Ein kleiner Blick in den Spiegel und Ray wand sich Kopfschüttelnd ab. Na das konnte ja ein heiterer Abend werden.

Seine Laune war sicher schon nicht besonders gut, aber als er Cameron erblickte wurde sie noch mieser. Der stand nämlich umringt von einer ganzen Horde blöder Gänse an seinem Motorrad und ließ sich anschmachten. Warum musste dieser Idiot gerade heute mit dem Motorrad kommen. "Ray," flötete er plötzlich und griff an einem Mädchen vorbei nach Rays Arm, "Ich hab dich vermisst." Von einem Seufzen der umstehenden Mädchen begleitet, zog Cameron Ray näher an sich und legte seine Lippen auf die des Kleineren. Unwillig ließ der sich das gefallen, konnte er ja auch nicht anders. "Los setz den auf," meinte Cameron grinsend und hielt Ray einen Helm hin. Der schüttelte aber sofort den Kopf: "Das würde meine Frisur ruinieren Schatz!" Cameron musste sich ein Lachen verkneifen: "Ich würde mir aber Sorgen um dein hübsches Köpfchen machen." "Mir egal und jetzt lass uns fahren," zischte Ray und versuchte dabei nicht zu genervt zu klingen! Mit den Schultern zuckend stieg Cameron auf seine Maschine: "Wie du willst, dann hop kleines!" Leichter gesagt als getan und so stieg Ray, wahnsinnig umständlich auf die Maschine, um wenigstens ein wenig seiner Würde mit dem kurzen Rock zu retten. Zu allem Überfluß ließ Cameron nun eine seiner Hände anzüglich über Rays Bein gleiten und jagte dem damit einen heißen Schauer über den Rücken: "Schön festhalten!"

Gesagt getan und schon fuhr Cameron los. Grummelnd drückte Ray sich an ihn und versuchte sich so etwas vor dem kalten Wind zu schützen. Diese Klamotten würden ihn noch eine echte Lungenentzündung einbringen! Die Fahrt dauerte eine ganze Weile und Ray hatte mittlerweile das Gefühl seine Knie nicht mehr zu fühlen, doch dann hielt Cameron endlich vor einem großen weißen Haus an. Wenn Ray vorher dachte, seine Kniee wären taub so fühlte er sie nun, da er sie wieder benutzen musste umso deutlicher. "Warum musstest du ausgerechnet mit diesem Ding kommen," fauchte Ray und rieb sich die Knie. "Tut mir leid Schatz," erwiederte Cameron schuldbewußt, "Aber ich hatte vergessen, dass deine Gaderobe ja eher luftig ist! Dafür habe ich wenigstens ein Geschenk für unsere Gastgeberin besorgt, so als kleine Wiedergutmachung." Mürrisch verdrehte Ray die Augen: "Laß uns reingehen! Ich will dass hier schnell hinter mich bringen!" "Wie du willst Schatz," flirtete Cameron und hielt Ray seinen Arm hin. Das Haus war riesig und die Gäste unübersichtlich viele, aber dennoch hatten sie Sahra schnell gefunden. "Oh Ray, ich dachte schon du würdest nicht mehr kommen," begrüßte sie Sahra überschwänglich und musterte Cameron, "Hallo Rays Freund, ich freue mich, dass auch du es einrichten konntest." Ganz Cavallier der alten Schule nahm Cameron ihre Hand und hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken: "Ich kann mich nur für die Einladung bedanken und dem Geburtstagskind herzlich gratulieren!" Sofort schoß Sahra etwas röte in die Wangen, doch dann zwinkerte sie Ray zu: "Ein guter Fang! Pass lieber gut auf ihn auf! Wenn ihr zwei hübschen ein wenig allein sein wollt, dann geht einfach hoch in eines der Schlafzimmer. Dahin werde ich mich jetzt auch kurz verziehen. Ich sehe meinen Freund nämlich auch zu wenig!" Jetzt erst fiel Ray auf, dass die Gäste eine Sache gemein hatten. Sie alle schienen in inniger Umarmung sehr intensiev miteinander beschäftigt zu sein. "Ja das ist eine ganz besondere Party," erklärte Sahra, als sie Rays Blick sah, "Aber ich denke ihr Beide wisst schon wie ihr euch die Zeit vertreibt!" Damit verschwand Sahra auch aus dem Blickfeld der beiden.

Ein heißer Schauer glitt Rays Rücken hinab, als er Camerons beide Hände auf seinen Schultern, den trainierten Oberkörper im Rücken und den warmen Atem am Ohr fühlte. "Das könnte sicher ein interessanter Abend werden," hauchte Cameron in das Ohr des anderen und spürte wie nervös der Kleine war. Anzüglich strichen Camerons Hände Rays Seiten entlang und zogen ihn dichter an sich: "Komm schon Kleiner, nehmen wir uns ein Zimmer, oder wollen wir lieber hier!" Entsetzt wirbelte Ray herum, nur um dann in Camerons grinsendes Gesicht zu starren. Der verdrehte lachend die Augen und zog Ray dann am Arm mit sich die Treppen hinauf. Gerade als sie ein Zimmer betreten wollten stellte sich ihnen jedoch Lynn in den Weg: "Ah Ray, wie nett! Und du musst Cameron sein! Die ganze Schule redet nur noch von dir !" "Ach wirklich," entgegnete Cameron und musterte die überaus aufreitzend gekleidete Lynn, "und ich dachte alle reden über Nina und Megan." "Wie bitte," hakte Lynn nach, die den Witz natürlich nicht verstanden hatte. "Nicht so wichtig," wehrte Cameron ab und sah der blonden in die Augen, "Ray hat mir garnicht gesagt, dass so hübsche Ladies auf ihrer Schule sind." Lynn lächelte verrucht: "Das würde ich meinem Freund auch nicht erzählen. Allerdings bin ich Single und deswegen stellt sich mir dieses Problem leider nicht. Ich warte nur auf den Richtigen." Ray kochte vor Wut, dass konnte doch wohl nicht Camerons ernst sein. Wie konnte er nur vor seinen Augen und dann auch noch mit dieser Hexe! Innerlich verfluchte sich Ray für die Aktion, die er nun plante, aber er konnte einfach nicht anders und war Angriff nicht die beste Verteidigung? "Cam," flötete Ray nun, hatte sich sexy an den Türramen gelehnt und fuhr erst fort, nachdem Cameron ihn ansah, "Mir ist langweilig. Ich würde jetzt wirklich gerne in dieses Zimmer gehen!" Man sah Cameron förmlich an, dass ihn dieser Anblick nicht gerade kalt ließ. Er schluckte kurz, machte dann einen Schritt auf Ray zu und schob ihn in das Zimemr: "Du kleines Biest!" Schnell hatte er die Tür hinter ihnen verschloßen und sah Ray fassungslos an: "Da hast du uns ja was eingebrockt!"

"Ach ich hab uns was eingebrockt? Wer hat denn mit der Schl," weiter kam Ray nicht, denn Cameron hatte ihn überraschend an sich gezogen und seine Lippen mit seinen versiegelt. Ray wehrte sich aber Cameron war einfach stärker. Erst als Ray sich etwas beruhigt hatte ließ Cameron von ihm ab: "Hör auf so zu brüllen, Ray! Du hast uns in dieses Zimmer gebracht und was denkst du müssen wir hier drin tun?" "Du bist doch die Treppen nach oben gestiegen," zischte Ray und seine Augen funkelten bedrohlich. "Ja da hatte uns ja auch noch niemand gesehen," entgegnete Cameron, "Ich hab versucht die Tante abzulenken, aber du hast sie mit deinem Auftritt nur so auf uns aufmerksam gemacht! Was denkst du passiert wenn sie vor der Tür stehen geblieben ist?" "Wie pervers wäre das denn," giftete Ray, der nicht einsehen wollte, dass Cameron vielleicht recht hatte. Seufzend setzte sich Cameron aufs Bett: "Das ist doch egal! Wichtig ist, dass wir unsere Täuschung aufrecht halten müssen!" "Was willst du denn damit sagen," erkundigte sich Ray und ging näher an Cameron heran. Der griff seinen Arm und zog ihn zu sich: "Das bedeutet, dass wir denen da draußen vielleicht eine kleine Show liefern sollten." Sofort fiel Ray jegliche Farbe aus dem Gesicht: "Ist das dein Ernst? Nein, dass kannst du nicht wirklich wollen." "Komm runter Ray, da ist doch nichts dabei." "Nichts dabei," unterbrach Ray entsetzt, "weißt du was du da redest?" "Ray, nicht so laut," brachte Cameron ihn zum schweigen, "wenn du dich verbal betätigen willst, dann bitte, aber nicht so!" Entsetzt schüttelte Ray den Kopf: "Nein das kann ich nicht!" Grinsend zog Cam ihn näher an sich: "Wenn du willst dann kann ich dich auch richtig zum Stöhnen bringen!" Das war nun deutlich zu viel. Entschieden holte Ray aus und seine Hand flog in Camerons Gesicht: "Du tickst ja nicht mehr ganz richtig!" "Ray es tut mir leid," machte Cameron einen Versuch den Kleinen aufzuhalten, doch der war wutentbrannt aus dem Zimmer gestürmt.

Seufzend blieb Cameron auf dem Bett sitzen, na das hatte er ja super hinbekommen. Das würde Ray ihm sicher nicht so schnell verzeihen. Was hatte er sich auch dabei gedacht, er wusste doch wie empfindlich Ray bei so etwas reagierte. Sicher wollte er den Kleinen aus der Reserve locken, doch das war nicht seine Absicht gewesen. Er hatte sich einfach vom Moment hinreißen lassen. Ein Stich in der Magengegend war die einleitung des Schuldgefühls, dass Cameron nun empfand. "Hey, was schaust du denn so bedrückt," säuselte es nun von der Tür aus und Lynn lehnte im Rahmen, "Streit mit deiner Süßen?" "Ich habs verbockt," murmelte Cameron schuldbewuß und blickte zu der Lockigen Frau. "Willst du mir erzählen was passiert ist," erkundigte sich Lynn und stolzierte auf Cameron zu. "Ach ich hab nen dummen Fehler gemacht," erwiederte Cameron seufzend. Lynn grinste schief und schob sich auf Camerons Schoß: "Nein, sie hat nen dummen Fehler gemacht. Sie hat dich allein gelassen und jetzt gehörst du mir!" Verwirrt sah Cameron sie an: "Äh Halt mal." "Sei schon ruhig," murmelte Lynn und drückte sich gegen Cameron. "Hey momentmal," wiedersprach Cameron und versuchte Lynns flinke Finger zu fassen zu bekommen, was ihm aber erst gelang, nachdem sie die Knöpfe seines Hemdes geöffnet hatte. "Komm schon Ray ist abgehauen und nun habe ich meine Chance ehrlich verdient." "Da habe ich wohl auch noch ein Wörtchen mitzureden und ich sage Nein," entgegnete Cameron entschieden und spürte als nächstes trotzdem Lynns Lippen auf seinen. Aus dem Augenwinkel konnte Cameron gerade noch Ray an der Tür sehen, der aber sofort wieder verschwand. Wütend schubste er Lynn von seinem Schoß: "Dumme Ziege." "Hey tickst du noch richtig," zischte Lynn und sah entsetzt mit an, wie Cameron aus dem Zimmer stürmte. Draußen konnte er Ray jedoch nicht mehr erblicken und so verließ er das Haus auf der Suche nach dem Kleinen.

Gerade suchte er draußen die Umgebung ab, als sein Handy klingelte. "Was," fauchte er in den Hörer ohne darauf zu achten wer ihn anrief. "Was ist aus dem guten alten Guten Abend Chef geworden," entgegnete Higgins Stimme vom anderen Ende. "Ich hab gerade echt keine Zeit für blöde nichtssagende Vorträge," gab Cameron genervt zurück und sah erneut die Straße entlang. "Jamson, wo ist Klark? Ich spüre geradezu, dass etwas nicht in Ordnung ist," bohrte Higgings nach. Cameron seufzte, gleich würde er sich was anhören dürfen: "Ich hab ihn verloren!" "Du hast was? Wie kann man einen lebendigen Menschen verlieren," schrie Higgins und Cameron hielt das Handy von seinem Ohr weg, um keinen Hörsturz zu bekommen. "Der Kleine ist abgehauen," erklärte Cameron, auch wenn er wusste, dass Higgins dafür sicher kein Verständnis haben würde. Wie recht er damit doch hatte: "Dann benutz die Ortungsbrille und such ihn. Ich hab dich nicht mitgeschickt, damit du ihn verlierst. Du solltest ihn beschützen." "Das ist mir auch klar," fauchte Cameron, "denken sie ich hätte das mit Absicht getan?" "Ach du hast etwas getan," donnerte es bedrohlich von der anderen Seite des Hörers. "Naja, nicht ich, eher dieses Mädchen, nun ich hatte schon etwas damit zu tun, aber eben." "Oh gott hör auf," unterbrach Higgins das Gestotter, "Ich will es garnicht genauer wissen glaub ich! Denn sonst könnte es sein, dass mein Herz diesen Wutanfall nicht überlebt." "Das wollen wir ja nicht, Chef," flachste Cameron und rieb sich danach über die Stirn. "Ich gebe dir einen guten Rat," meinte Higgins ruhig, doch die nächsten Worte schrie er aus voller Seele, "Such Ray und bring die Sache mit ihm wieder in Ordnung, sonst wirst du dich zu den Zeiten zurückwünschen, in denen ich dich zur Strafe habe den Boden wischen lassen!" Gleich nach den Worten hatte Higgins aufgelegt und Cameron stand wieder alleine mit sich auf der Straße. Na das konnte ja noch spaßig werden. Wenigstens hatte Higgins eine informatieve Sache gesagt, er konnte die Sonnenbrille benutzen, um Ray zu finden. Eilig lief er zu seiner Maschine, doch dann konnte er es sich auch schon sparen nach seiner Brille zu suchen, denn am Lenker baumelte Rays Kette. Woher wusste der kleine nur, dass der Sender in der Kette war. Sprachlos nahm Cameron die Kette in die Hand und senkte den Blick, wo sollte er jetzt nach dem Kleinen suchen. Von hier aus, würde Ray ewig brauchen, um zum Internat zu kommen, aber wo sollte er denn sonst hin. Seufzend ließ Cameron den Motor des Motorrads an und fuhr los. Er würde ihn schon finden.

Es war mitten in der Nacht, als er am Internat ankam, doch hatte er Ray auf dem Weg nicht gesehen. Zur Sicherheit entschloß er sich aber, doch noch einmal in Rays Zimmer zu schleichen. Vielleicht hatte er sich ja ein Taxi genommen. Ohne Probleme verschaffte sich Cameron Zugang in die Schule und auch Rays Tür war kein Problem für ihn, doch das Zimmer war leer. "Das dachte ich mir ja schon," flüsterte Cameron und versuchte angestrengt nachzudenken. Plötzlich durchzuckte es ihn wie ein Blitz. Nein, Ray würde doch nicht wirklich zu seinem Vater, oder doch? "Ach verdammt," fluchte Cameron und eilte wieder aus dem Zimmer. Wenn Ray etwas passieren würde, dann würde er sich das nie verzeihen. Der Kleine war doch so verletzlich. Die ganze Nacht versuchte Cameron Ray zu finden, doch weder bei seinem Vater, noch auf der Party, noch im Internat tauchte der kleine auf. Mit einem letzten Versuch fuhr Cameron zu sich nach Hause, doch auch sein Apartment war, wie zu erwarten war, leer. Erschöpft aber rastlos griff Cameron sein Handy und versuchte zum x-ten mal Ray anzurufen. Wieder blieb sein Anruf unbeantwortet, aber auch dass hatte Cameron sich eigentlich schon gedacht. Resignierend ließ Cameron sich auf seine Couch sinken und betrachtete das Handy in seiner Hand. Jetzt blieb ihm wohl nicht anderes mehr übrig. Seine einzige Chance war Higgins anzurufen oder einfach ins Büro zu fahren. Er entschied sich für letzteres, verließ erneut sein Apartment und fuhr, diesmal allerdings mit dem Auto in Richtung Büro. Im EC war schon die Hölle los, war aber auch nicht ungewöhnlich für neun uhr morgens. "Cam, man alter, der Kleine scheint dich echt fertig zu machen, du siehst ja furchtbar aus," warfen ihm einige Kollegen entgegen, die er heute aber mal einfach ignorierte, er hatte wichtigeres zu tun. Higgins saß an seinem Schreibtisch und sah Cameron fragend an, als der das Zimmer betrat: "Du hast ihn nicht gefunden?" Betreten schüttelte Cameron den Kopf und legte die Kette auf den Schreibtisch: "Er hat sie an mein Motorrad gehängt." "Ja Ray ist ein schlauer Junge," entgegnete Higgins während er sich eine Zigarre anzündete, "Und was hast du jetzt vor?" "Ich hab ihn überall gesucht. Jetzt denke ich brauche ich ein wenig Hilfe," meinte Cameron und sank auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch, "Hat EC keine Möglichkeit mehr ihn zu finden?" Überlegend saugte Higgins an dem dicken Stummel: "Nun da sind sicher noch einige Möglichkeiten, aber das wird einen ganzen Augenblick dauern. Du solltest also trotzdem noch die Orte abfahren, an denen er sein könnte." "Das habe ich schon, aber ich werde es sicher noch mehr als einmal tun. Ich habe nur das Gefühl, dass ich einen Ort vergessen habe," erwiederte Cameron und versuchte angestrengt nachzudenken. "Nun ich denke du solltest dich etwas ausruhen bevor du weiter suchst! Solange werden wir das Suchen für dich übernehmen," beschloß Higgins sachlich, "Habt ihr gestern Nacht auch etwas produktieves geleistet?"

"Ich habe Haes Scar nicht mal zu Gesicht bekommen, wenn sie das meinen. Das war auch eine sehr eigene Party. Mir ist aber nicht entgangen, dass auf dieser Party mehrere zwiellichtige Gestallten zugegen waren. Anscheinend hat unsere gute Sahra Parkin guten Kontakt zur Unterwelt," berichtete Cameron müde. Nickend betätigte Higgins einen Schalter an der Gegensprechanlage: "Selma, schick eine e-mail mit einerm Suchauftrag an all unsere Außenstände. Wir vermissen unseren Ray!" Nach einem, alles klar, aus der Sprechanlage blickte Higgins wieder zu Cameron: "Geh nach Hause und ruh dich aus! Wir finden ihn schon!" "Das kann ich nur hoffen! Rufen sie mich an wenn sie eine Spur haben," entgegnete Cameron betrübt und stand auf. "Jamson," wand sich Higgins erneut an den Schwarzhaarigen, "Ich kann mir vorstellen dass du dir Sorgen um Ray machst, aber du musst dich ausruhen, denn sonst kannst du ihm nicht helfen, verstanden? Ray braucht dich! Vielleicht mehr als er einen Menschen je zuvor gebraucht hat." Camoren lächelte schief und legte eine Hand an den Türknauf: "Wissen sie ich denke ich brauche ihn auch!" Lächelnd sah Higgins Cameron nach, vielleicht würde ja doch alles so laufen wie er es geplant hatte. Die ersten Anzeichen sprachen klar dafür, dass Cameron Ray heilen könnte, aber nun zeigte sich noch ein ganz anderer Aspekt. Anscheinend gab Ray Cameron auch etwas.

Der Schwarzhaarige hatte sich zu Hause ins Bett gelegt, einschlafen konnte er jedoch nicht, denn seine Gedanken kreisten um den Blonden. Er musste ihn finden, koste es was es wolle! Irgendwann wurde er jedoch von seiner Müdigkeit übermannt und schlief ein. Als er endlich wieder aufwachte war es Abernd geworden und er aß, nachdem er geduscht hatte irgendeinen Dosenfraß, den er noch im Haus hatte. Als Ray noch bei ihm wohnte hatte der immer für ihn gekocht. Unruhig ließ Cameron sich auf die Couch sinken und versuchte erneut nachzudenken wo der Kleine stecken konnte. Seufzend blickte er zu seinem Telefon und versuchte dann erneut ihn anzurufen, erhielt aber wieder keine Antwort. "Sturer Esel," grummelte er und feuerte sein Telefon in die Kissen. Das war ja nicht zum aushalten. "Oh Gott wie konnte ich nur so dumm sein," rief Cameron plötzlich aus. Nun endlich hatte er den Ort im Kopf, den er die ganze Zeit vergessen hatte. Diesen komischen Schuppen in der Norrington Street. Diese Disco in der er ihn auch das letzte mal gefunden hatte. Eilig zog er ein Hemd über und eilte aus dem Apartment. Er konnte fühlen, dass er Ray nun finden würde und deswegen hielt ihn nichts mehr. Mit dem Wagen jagte er durch die Straßen, bis er endlich die Norrington Street erreicht hatte. Da war sie wieder, die pinke Leuchtreklame, der Lagoon. Entschlossen betrat Cameron den Club und ließ seine Augen suchend umherschweifen, aber bei den Menschenmassen war es nicht so einfach jemanden auszumachen. "Ach wen haben wir denn da," murmelte Cameron, als er eine kleine schmierige Gestalt an den Toiletten erblickte, das war doch dieser Jack, dieser Zuhälter mit dem er sich letztesmal so gut unterhalten hatte. Wenn einer wusste ob der Kleine hier war, dann doch wohl der Typ da. "Hey, Jack," grüßte Cameron und drückte den unförmigen Kerl in die Toiletten. "Ah der Freund des kleinen Rays," entgegnete Jack und wirkte dabei ziemlich nervös, "was kann ich für sie tun." "Ich will wissen wo Ray ist," donnerte Cameron, der bei Jacks Anblick einfach nur wütend wurde, "wenn sie ihm etwas angetan haben, dann können sie jetzt schonmal anfangen ihre Knochen zu nummerieren!" "Nun mal langsam, wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist Ray weggelaufen. Ich habe ihn nur einen Raum zum übernachten gegeben, damit er nicht auf der Straße schlafen muss. Sicher muss er die Miete abarbeiten, aber mit dem Körper macht er ja einiges an Geld," sagte Jack und rieb sich seine kleinen Wurstfinger. Aufbrausend drückte Cameron ihn gegen die Toilettenwand: "Du schmieriger Zuhälter! Ich hab dich gewarnt du sollst deine dreckigen Finger von ihm lassen. Wenn ihn irgendein Kerl angefasst hat, dann bring ich dich um!" "Na dann solltest du dich um meinetwillen lieber beeilen, denn ich hab gerade seinen ersten Kunden nach oben geschickt," gestand Jack schwer atmend, "Der Kleine stellt sich doch immer so an und da dachte ich, ich helfe ihm etwas auf die Sprünge, damit er die Miete auch zahlen kann."

Ohne eine weitere Sekunde zu verlieren rannte Cameron aus der Toilette, durch den Club und die Treppen hinauf zu den Hinterzimmern. Dort torkelte ein Betrunkener den Gang entlang und als nächstes gab es in einem Zimmer am Ende des Ganges mächtigen Lärm. "Ray," entfuhr es Cam ängstlich rannte er zu dem Zimmer und trat die Tür ein. "Cameron," fragte Ray erstaunt und sah von dem Schwarzhaarigen zu dem bewußtlosen alten Kerl am Boden. Cam atmete beruhigt aus: "Hast du ihn ausgenockt?" "Ja war kein Problem, der war schon besoffen als er hier ankam," beantwortete Ray, doch dann besann er sich darauf, dass er hier schließlich mit Cameron redete, "Was willst du hier?" "Ray ich hab dich überall gesucht. Ich hab mir furchtbare Sorgen gemacht," entgegnete Cameron und musterte den Blonden, der mal ausnahmsweise wie ein Mann gekleidet war. "Ab wann hast du dir Sorgen gemacht? Bevor oder nachdem du mit Lynn im Bett warst," konterte Ray und drehte Cameron den Rücken zu. Er hasste dieses Gefühl, dass Cameron in ihm auslöste. Er fühlte sich so schlecht und was noch viel schlimmer war, er war eifersüchtig. Zärtlich legte Cameron Ray seine Hände auf die Schultern: "Ray ich hab nicht mit ihr geschlafen. Das ist alles ein Mißverständnis." Wütend wirbelte Ray herum und seine grünen Augen waren mit Tränen gefüllt, auch wenn er versuchte sich zu beherrschen: "Du hast sie geküsst! Ich hab es doch mit meinen eigenen Augen gesehen! Was gibt es da noch mißzuverstehen?" Cameron lächelte: "Ray du bist ja eifersüchtig!" "Blödsinn! Ich bin sicher nicht," weiter kam Ray nicht mehr, denn Cameron verschloß seine Lippen mit einem Kuss. Sofort rannen Ray Tränen aus den Augen, aber dennoch ergab er sich in den Kuss, nachdem er sich schon seit er weggelaufen war gesehnt hatte.

Das Stöhnen des Bewußtlosen am Boden brachte Beide dazu den Kuss zu beenden. "Komm mit nach Hause Ray. Ich bitte dich, es tut mir leid! Ich werde dir alles erklären," schlug Cameron vor. Ray nickte wortlos und ließ sich von Cameron aus dem Zimmer geleiten. Im Auto herschte eine unangenehme Stille, die Cameron liebevoll unterbrach: "Mensch Ray was hast du dir nur dabei gedacht. Ich hab mir solche Sorgen gemacht!" "Ich hab garnicht groß darüber nachgedacht, schätze ich," murmelte Ray unsicher. Noch immer brannten seine Lippen, die Cameron so zärtlich geküsst hatte. Was war nur los mit ihm. Sanft spürte er Camerons Hand auf seinem Bein und sog scharf die Luft ein. Cameron fühlte, wie der Kleine nervöser wurde und lächelte. Ein Gefühl in seinem inneren trieb Cameron voran. Er hatte sich einfach zu große Sorgen gemacht. Der Wagen hielt und Cameron stieg aus. Wie damals zögerte Ray noch, doch Cameron öffnete die Tür und hielt Ray eine Hand hin: "Komm schon, du bist zu Hause." Nervös griff Ray nach Camerons Hand und sie gingen gemeinsam zu Camerons Apartment, bis der Blonde plötzlich stehen blieb. Warum auch immer, aber er starrte einfach in Camerons blaue Augen: "Hast du wirklich nicht mit Lynn geschlafen?" Ein liebevolles Lächeln auf den Lippen streichelte Cameron über Rays Wange, die sofort errötete: "Nein habe ich nicht. Aber ist das so wichtig für dich?" Nervös wich Ray Camerons Blick aus und sah zu Boden. "Du bist so niedlich wenn dir etwas peinlich ist," sagte Cameron und drehte Rays Kopf am Kinn wieder zu sich, "obwohl niedlich nicht wirklich das richtige Wort ist." Ohne lange darüber nachzudenken zog Cameron Ray zu sich und küsste ihn. Erst zögerlich doch dann entschiedener erwiederte Ray den Kuss und legte seine Arme um den Hals des Größeren. Schon lange hatte sich Ray bei etwas nicht mehr so wohl gefühlt und dennoch machte es ihn nur noch nervöser. Das Licht im Treppenhaus ging aus, doch davon ließen weder Cameron noch Ray sich ablenken. Erst als es plötzlich wieder anging, zuckte Ray zusammen und wich etwas nach hinten zurück. Grinsend zog Cameron ihn an sich und schloß die Tür hinter dem Rücken des Kleineren auf. Der wäre fast in das Apartment hinein gefallen, wenn Cameron ihn nicht festgehalten hätte und nun Richtung Couch drängte. Sanft streichelte er die Seiten des Blonden entlang und saugte an dessem Hals, der sich ihm so verführerisch darbot. Geschickt drückte Cameron Ray auf das große Sofa und kletterte leicht über ihn.

"Cam warte," bremste Ray und drückte Cam von sich, "Was wird das?" Ein freches grinsen im Gesicht, beugte sich Cameron wieder hinab und leckte sanft über Rays Unterlippe: "Ich weiß es nicht ganz genau. Aber ich weiß, dass ich es gut finde!" Erneut begann Cameron den unter sich liegenden zu küssen, empfand die Situation aber bald als unbequem. "Hey Ray, laß uns umziehen!" Entschlossen zog Cameron den Blonden wieder auf die Beine und dann hinter sich her ins Schlafzimmer. Dort sah Ray noch schüchterner aus, als zuvor schon, und biß sich nervös auf die leicht geschwollene, intensiev rote Unterlippe. Grinsend genoß Cameron den Anblick, machte dann aber relatiev schnell entschiedene Schritte auf Ray zu und drängte ihn auf die weiche Matratze. Gierig nahm er den Körper des Kleineren in Besitz und vergaß völlig, dass Ray schließlich ein Mann war, wie er. Im Moment zählten nur die starken Gefühle, die er tief in sich spürte und denen er sich nun ergeben musste. Ein leichtes Keuchen von Ray, ließ Cameron hochschrecken. Lächelnd leckte er über die vorher maltretierte Stelle des Halses und sah dem Jüngeren danach tief in die Augen: "Tut mir leid!" Mit hoch roten Wangen suchte Ray nach einem Ausweg, doch er konnte nicht anders als Camerons innigen Blick zu erwiedern: "Ist schon in Ordnung! Ich habe ja auch nicht das Recht dir Vorschriften zu machen! Es ist nur Lynn ist eben!" Camerons Lippen unterbrachen Ray sanft und raubten ihn den Atem zum weitersprechen. "Ich meinte das mit deinem Hals," sagte Cameron dann lächelnd und streichelte die dunkelrote Stelle am Hals. Ungewollt musste Ray gähnen, weil er sich ziemlich erschöpft fühlte was Cameron mit hochgezogener Augenbraue beobachtete: "Na was denn? Bist du müde oder langweile ich dich!" Erneut wurde das Rot in Rays Wangen noch intensiever: "Nein, ich meine ja! Also ich bin müde, aber." Grinsend die Augen verdrehend legte Cameron ihm einen Finger auf den Mund: "Komm schon gehen wir schlafen, ja?"

Am liebsten hätte Ray sich selbst geschlagen. Warum musste er auch ausgerechnet jetzt gähnen, dabei gefiel ihm Camerons Nähe so sehr. Mit diesen Gedanken ließ er sich von Cameron tiefer ins Bett schieben, bis er die Kopfkissen unter seinem Hinterkopf fühlte. Wie oft hatte er sich danach gesehnt Cameron so nahe sein zu können, wie oft hatte er sich gewünscht er würde ihn so berühren. "Hey woran denkst du," brummte Cam neben ihm und leckte leicht über Rays Ohr. Allen Mut zusammen nehmend drehte der seinen Kopf zu dem Größeren, sodass ihre Lippen nur millimeter voneinander getrennt waren. Mit zitterndem Atem versuchte Ray Camerons blauen Augen standzuhalten und legte einen Arm um Camerons Hals. Das Lächeln in Camerons Gesicht wurde wieder breiter, bis Ray seine Lippen fest auf die des größeren drückte. Völlig überrumperlt ließ Cameron ihn gewähren, denn wenn er ehrlich war, dann mochte er diese Seite an Ray. Neugierig ließ Cameron eine Hand unter Rays Hemd gleiten und streichelte den flachen Bauch mit der samtigen Haut. Ein kleines Seufzen glitt über Rays Lippen, was diesen augenblicklich vor Scham noch weiter erröten ließ. Gierig drängte Cameron sich dichter an den Blonden heran und bedeckte sich und ihn mit der Decke. "Cameron ich," begann Ray, doch dann schwieg er, wie konnte er diesen Satz auch beenden. Der Schwarzhaarige würde ihn sicher auslachen. Sich selbst aber konnte Ray nicht betrügen, schon zu lange fühlte er was er Cameron nie sagen könnte. Er liebte diesen blöden Kerl, vielleicht mehr als er irgendetwas zuvor je geliebt hatte. "Was," fragte Cam etwas außer Atem, da der Kleinere seinen Satz nicht beendet hatte und versuchte ihn dann etwas zu ermutigen, "nun komm schon. Sag mir was du willst!" Nun wunderte sich Cameron doch über sich selbst. Was hatte er denn da gerade gesagt und was hatte er hier eigentlich mit Ray vor. "Ich bin doch nicht schwul," dachte Cameron fast etwas ängstlich für sich, musste dann aber nach einem tiefen Blick in Rays Augen ein, oder etwa doch, hinzufügen. Sein Körper sprach zumindest eine sehr eindeutige Sprache, denn im Moment konnte er seine Finger nicht von dem hübschen Blonden lassen."Cam, Cam, bist du zu Hause," brüllte es nun von draußen und Ray schreckte hoch. "Was um alles in der Welt," fluchte Cameron, der über diese Störung alles andere als erfreut war. Ray hingegen hatte das Gefühl im Boden versinken zu wollen, was aber von Camerons warmen Lippen beendet wurde. Beruhigend streichelte er Ray, während ihres Kusses, über den Rücken: "Keine Panik Kleiner, das ist nur Stuart, der will wahrscheinlich mit mir raus! Laß dich einfach nicht ablenken." Noch zweimal versuchte Stuart sich Camerons Aufmerksamkeit zu sichern, doch der ließ sich erneut zu Ray in die Kissen sinken. Erst als eine makante Stimme ertönte schreckte auch er hoch: "Tretet die Tür ein!" "Higgins," murmelte Cameron und entlockte Ray damit ein nervöses quietschen. Fast panisch suchte Ray nach etwas worin er sich verstecken konnte, doch da ertönte auch schon ein eindeutiges Knacken. "Die Tür," flüsterte Ray ängstlich und hielt Cameron am Arm fest. "Also erstens, komm runter, ja. Ich erledige das schon. Und zweitens," sagte Cameron und küsste Ray erneut bevor er aus dem Bett stieg. Schnell strich er sich die Haare zurecht und eilte ins Wohnzimmer. Dort stand eine ganze Horde von bewaffneten EC Agenten inklusive Higgins.

"Ihr habt meine Tür ruiniert," murmelte Cameron und musterte die nur noch in einer Angel hängende Tür. "Das wäre nicht nötig gewesen wenn du geantwortet hättest oder ans Telefon gegangen wärst," wiegelte Higgins ab, "Ich hab erfreuliche und unerfreuliche Nauigkeiten. In diesem Fall zuerst die Gute. Wir wissen wo Ray noch bis vor kurzem war. In einem komischen Club mit dem Namen Lagoon. Die Schlechte ist, dass er nicht mehr da ist! Wir haben aber eine heiße Spur. Er wurde anscheinend von einem Kerl entführt, deswegen machten wir uns natürlich auch sorgen um dich." "Ich habe auch eine gute und eine schlechte Nachricht für sie, Sir," erwiederte Cameron und fuhr sich durch die Haare. Higgins musterte ihn skeptisch, deutete aber mit eine Handbewegung an, dass Cam fortfahren sollte. "Ray ist nicht entführt worden. Ich habe ihn gefunden und er ist sicher und wohlbehalten bei mir. Die schlechte ist, ich hab vergessen bescheid zu sagen!" "Cameron," brummte Higgins verärgert und fixierte den Schwarzhaarigen, "weißt du was wir alles unternommen haben um den Kleinen zu finden? Wo ist er? Ich will sofort mit ihm sprechen!" "Er schläft," log Cameron ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, "Lassen sie ihre Wut auch nicht an ihm aus. Ich übernehme die volle Verantwortung, schließlich war ich auch Schuld an dem Disaster. Der Kleine kann nichts dafür!" "Interessant so kenne ich dich ja garnicht! Ich wusste garnicht, dass du das Wort Verantwortung überhaupt buchstabieren kannst," fauchte Higgins genervt sah dann aber zu den Anderen, "Wir verschwinden! Aber Morgen will ich einen vollständigen Bericht auf meinem Schreibtisch sehen!" Nach diesen Worten rauschte Higgins aus der Tür und nur Stuart blieb allein bei Cameron zurück. "Meine Güte Cam Higgins kocht vor Wut. Warum deckst du den Kleinen?" "Weil er mein Partner ist," erwiederte Cameron trocken, "und außerdem hab ich nicht gelogen als ich sagte, dass es meine Schuld war, immerhin ist er abgehauen, weil ich mist gebaut habe!" Kritisch musterte Stuart seinen Freund: "Ahja und wo ist der Kleine?" "Sagte ich doch, er schläft," entgegnete Cameron und angelte sich eine seiner Zigarretten. Breit grinsend gab Stuart ihm Feuer und musterte ihn danach eingehend: "Ihr schlaft zusammen? In einem Bett?" Cameron war einfach zu cool, um sich auf so ein Spiel einzulassen: "Wieso fragst du. Hättest du ein Problem damit? Eifersucht?" "Was du dir da wieder zusammen spinnst," gab Stuart zurück, leckte sich dann aber über die Lippen, "Obwohl, ich meine Ray sieht schon heiß aus, in dem Kostüm meine ich." Sofort gab Cameron ein knurrendes Geräusch von sich: "Ich bin müde und muss noch die Tür reparieren, könntest du mich also mit deinen Phantasien verschonen?" "Wow du bist ganz schön empfindlich, zumindest wenn es um den Kleinen geht," stichelte Stuart und ignorierte die tötenden Blicke Cams einfach, "Solltest du dich etwa ernsthaft in einen Kerl verknallt haben? Gerade du, der Frauenheld vor dem Herrn?" Cameron gab einen spöttischen Laut von sich und drehte sich zum Schlafzimmer: "Bring die Tür in Ordnung wenn du gehst! Ich geh wieder ins Bett."

Gesagt getan und so betrat Cameron wieder das Schlafzimmer, indem er Ray aber nicht sehen konnte. Skeptisch musterte der Schwarzhaarige das zerwühlte Bett aus dem die Decke heraushing. Wie ein Pfeil zeigte sie auf den Wandschrank, dessen Tür ein wenig angelehnt war. Cameron musste sich ein Lachen verkneifen, hatte sich der Kleine etwa dort hin verkrochen? "Du bist süß," säuselte Cameron als er die Tür des Wandschrankes geöffnet und den Blonden entdeckt hatte. Unsicher blinzelten die grünen Augen aus dem Dunkel, aber dennoch machte Ray keine Anstalten den Schrank zu verlassen. "Komm schon raus da, Kleiner," lachte Cameron und zog Ray aus seinem Versteck. Stolpernd konnte der sich gerade noch an Cameron festhalten, sonst wäre er sicher auf die Nase gefallen. "Du musst schon etwas besser aufpassen Kleiner!", witzelte Cameron und streichelte Ray eine Haarsträhne aus seinem Gesicht. "Du kannst ja auch nicht immer da sein um mich aufzufangen," erwiederte Ray, während er sich wieder von Cameron löste. Der packte ihn jedoch entschieden an einem Arm und sah ihm dann tief in die Augen: "Ich werde immer da sein um dich aufzufangen!" "Wie willst du das denn anstellen?", gab Ray errötend zurück. Cameron grinste schief und küsste kurz die Wange des Blonden: "Verlass dich drauf! Ich werde auf dich aufpassen! Dir wird niemand mehr weh tun!" Zitternd wich Ray etwas zurück: "Du solltest nicht so einen Blödsinn versprechen, den du danach sowieso nicht halten kannst!" Sich eine Erwiederung sparend beugte Cameron sich einfach zu dem jüngeren hinab und küsste ihn sanft. Ray konnte garnicht anders als die zarten Berührungen seines Partners zu erwiedern. Warum hätte er Cam auch diese Zärtlichkeiten verwähren sollen. Lächelnd löste der sich wieder von Ray und streichelte dann sanft über Rays Wange: "Genug für ein Wochenende und mehr als genug für einen Tag. Lass uns schlafen, ja?"
 

//Ja ja wer hätte das gedach <hust>//

Magican



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