Prelude: The dreams answer
"Ah! Endlich kommst du bei dem alten Merdoran vorbei..." Mortar erschrak als sich das endlose dunkel in bläulich gleißendem astralem Licht aufhellte. Er klammerte sich an die hinterste Felswand, dann sprach die hohle, vibrierende Stimme weiter: "Deine Träume haben dich hierher geführt nicht wahr Drakon, Wardgars Sohn? Sie verfolgen dich seit deiner Geburt und du konntest dir nie erklären wo sie herkommen, oder was sie bedeuten sollen." Mortar war verwirrt, war das hier nur wieder eine seiner Einbildungen, oder hatte er es hier mit der Realität zu tun? Und warum nannte ihn dieses Wesen Drakon? Und vor allem Wardgars Sohn? Er hatte doch keinen Vater er war nur ein geflüchteter Sklave aus Danthul. "Ich heiße nicht Drakon, mein Name ist Mortar und ich habe keinen Vater!" ein lautes Fauchen lies die Höhlenwände vibrieren und ein paar Steinklumpen herunterprasseln. "Doch Drakon, du hast einen Vater und was für einen!" langsam näherte sich die verborgene Gestalt dem verschreckten Sklaven, bei jedem Schritt bebte die Erde und es vielen weitere Steinbrocken zu Boden. Mortar riss die Augen auf, was er sah war ein Draco in jener Größe von denen nur die Legenden seiner ehemaligen Bettgenossen sprachen. Er hatte blaue reflektierende Schuppen und gewaltige Schwingen, die er auf seinem Rücken verstaut hatte, an seinen Beinen hingen lauter goldig glänzende Gegenstände. "Nein Drakon das ist kein Traum, überprüfe selbst, riechst du nicht die abgestandene Luft, hörst du nicht die Donnerschläge der Steinbrocken, oder siehst du etwa meine Schuppen nicht schärfer reflektieren, als das in einem Traum jemals möglich wäre? Du bist der Sohn des mächtigsten Kriegers aller Zeiten und meine Aufgabe ist es dich in die Fußstapfen seiner zu geleiten!" Mortar wurde mulmig. Der Drachen hatte Recht! Er roch die Luft, er hatte das Steingeprassel gehört und die Schuppen dieses astralen Tieres bewundert. Er hatte also einen Vater? Obendrein ein mächtiger Krieger? "Du hast ihn schon oft gesehen Drakon! Deine Visionen, sie sollten dir seine Existenz verdeutlichen, doch wie ich merkte verwirrte ich dich mehr, als das ich dir half. Aber jetzt wo du hier bist werde ich dich persönlich unterrichten, komm etwas näher, ich werde dir nichts tun, schließlich bin ich deinem Vater verpflichtet!" Der Junge ging ein paar Schritte auf den Drachen zu, der mit einer menschlichen, freundlichen anmutenden Geste auf einen hinteren Teil der Höhle verwies. Dann, als sich das astrale Licht weiter verstärkt hatte, sah er ihn, den Hort Merdorans. Es war ein sich fast endlos ausbreitender See aus Schätzen verschiedenster Art und Form. Es spiegelnden sich Gold, Diamanten, Reliquien und vielen andere Dinge wieder, von denen Drakon selbst nicht wusste, wie er sie nennen sollte. "Ich hoffe du findest einen guten Platz Junge! Das Gold aus Armanien dort, in der hinteren rechten Ecke ist besonders weich, das sollte dir gefallen!" Drakon leistete dem Vorschlag des Drachen gehorsam und begab sich auf einen kleineren Berg zu, der aus vielen kleinen Goldmünzen zu bestehen schien. Langsam ließ er sich in den Goldberg sinken, dieses Gold war wirklich weicher als alles andere, auf dem er vorher gelegen hatte. Schnell kniff er sich noch mal in den Unterarm, aber das einzige was er merkte war ein leichtes prickeln auf der Haut. Plötzlich beugte sich ein Drachenkopf über das Gesicht des Jungen, er war wohl so abwesend das er nicht bemerkte, wie sich Merdoran näherte. " Ich werde dich jetzt ein wenig in Trance versetzen Drakon, dann kannst du dir einige Dinge besser vorstellen, bist du bereit?" Es war schon zuviel unmögliches passiert, als das er da noch nein sagen konnte, immerhin war dieser Drache ein Ausweg aus den Träumen, ja barg er vielleicht sogar eine Antwort auf jene? Vielleicht würde er sogar seinen Vater kennen lernen. Voller Elan antwortete er: "Ja, ich BIN bereit!"
