Zum Inhalt der Seite

Drei Wochen ...

... dann muss ich ihn heiraten!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Drei Wochen

13
 

„Na, gut geschlafen?“, begrüßte mich Kaiba am nächsten Morgen, als ich sein Büro betrat. Ich brummte etwas Unverständliches und ließ mich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch fallen. „Also, was willst du?“

„Die Heirat findet am 15. Oktober statt.“

Schnell rechnete ich nach. Heute war der 25. September, bis zum 15. waren es noch… „WAS? Das ist ja schon in drei Wochen! Konntest du nicht einen späteren Zeitpunkt abmachen?“

„Nein! Ich habe am 25. Oktober Geburtstag. Davor müssen wir geheiratet haben und der Saal war nur noch am 15. frei“, erklärte Kaiba ungerührt.

Super! „Und wie sieht es mit Scheidung aus?“, an dem Termin war scheinbar nichts mehr zu machen.

„Wir müssen 20 Jahre verheiratet sein, eh wir uns scheiden können.“

„WAAS?“ Ich sprang auf. „Das ist nicht dein Ernst! Sag mal, wie bescheuert war dein Stiefvater eigentlich?“

„Bescheuert genug.“

Das hatte ich mir fast gedacht. „Und jetzt?“, so langsam war ich am verzweifeln. „Ich habe keine Lust 20 Jahre mit dir in einem Haus zu verbringen.“

„Denkst du mir macht das Spaß?“

„Dann lass es doch sein!“

„Dann verlier ich meine Firma!“

„UND? Was interessiert mich deine idiotische Firma? Denk doch mal an mich!“

„Wieso?“

„WIESO?“ War der Typ wirklich so doof? „HIER GEHT ES UM MEIN LEBEN! ICH HABE KEINEN BOCK ES MIT DIESER HEIRAT ZU VERSAUEN!“

Als ich inne hielt, um Luft zu holen, fragte Kaiba: „Bist du jetzt fertig? – Gut, ich muss dir nämlich noch etwas sagen.“

„Und das wäre?“, gab ich schlecht gelaunt zurück.

„Ich möchte, dass du Montag in meine Villa ziehst, den Möbelwagen habe ich schon bestellt. Allerdings kannst du deine Möbel auch einfach stehen lassen, ich hab genug.“

Das ich ihn nicht einfach unterbrach, lag daran, dass es mir die Sprache verschlagen hatte. Ich fand sie doch relativ schnell wieder. „Und wie kommst du darauf, dass ich das tue?“ Meine Stimme klang nur mühsam beherrscht.

„Dir wird nichts anderes übrig bleiben.“

„Ach, und warum nicht?“

„Für die Presse muss es so aussehen, als würden wir uns lieben.“

„BITTE WAS? Wieso das denn?“

„Ich sehe schon die Schlagzeile, wenn wir’s nicht tun: Seto Kaiba zur Heirat gezwungen.“

„Wieso GEZWUNGEN? Du hattest FREIE Wahl!“

„Du weist genau, dass die Presse gerne übertreibt.“

Ich seufzte ergeben. Er würde so oder so seinen Willen durchsetzten, also konnte ich auch jetzt schon aufgeben. „Also schön, von mir aus. Aber nur unter der Bedingung, dass unsere Zimmer so weit wie möglich von einander entfernt liegen.“

Ein spöttisches Lächeln huschte über Kaibas Gesicht. „Ich weiß gar nicht, wieso du dich so gegen die Heirat sträubst, wenn ich bedenke, dass du mich in meinem Büro geküsst hast.“

Jetzt fing er schon wieder damit an. Konnte der es nicht mal lassen.

„Außerdem hast du eine Kleinigkeit vergessen.“

„Ach ja?“

„Das Personal.“

„Was ist damit?“

„Für die muss es auch nach Liebe aussehen.“

„Und was heißt das jetzt im Klartext?“

Das Grinsen auf Kaibas Gesicht wurde breiter. Doch er sagte nichts, sondern sah mich auf so eine merkwürdige Art an, die mir irgendwie Angst einjagte. Dann begriff ich was er meinte und wurde blass. „OH NEIN…ganz bestimmt und definitiv: DAS KANNST DU VERGESSEN!!!“

„Das werden wir ja sehen“, meinte Kaiba nur und wandte sich seinem Computer zu. „Das war dann alles. Du kannst wieder an deine Arbeit gehen.“

Ohne ein weiteres Wort stürzte ich in mein Büro, wo ich fast über Joey stolperte, der vor meinem Schreibtisch stand. „Ich wollte fragen, wo…“, weiter kam er nicht.

„In die Cafeteria, mit mir einen Kaffee trinken.“

Bevor er darauf reagieren konnte, packte ich ihn am Arm und schleifte ihn zum Fahrstuhl.

„Maggi, was ist denn los?“

„Erzähl ich dir gleich.“
 

In der Cafeteria setzten wir uns an denselben Tisch wie vor zwei Tagen und Joey war so nett, uns zwei Tassen Kaffee zu besorgen.

„Also, was ist los?“, wollte er dann wissen.

Ich erzählte ihm alles, was sich gestern und heute zugetragen hatte. Als ich geendet hatte, sah er mich entsetzt an. „Aber…aber, der kann dich doch nicht zwingen, mit ihm in einem Haus zu wohnen.“

Ich seufzte. „Ich fürchte doch.“

„Aber man kann doch nicht mit Kaiba in einem Haus wohnen, da verzweifelt man ja schon am ersten Tag.“ Joey schien wirklich zutiefst geschockt.

„Ja, ja, schon gut“, beschwichtigte ich ihn rasch. Ich hatte keine Lust weiter über dieses Thema zu sprechen, stattdessen sagte ich: „Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn du zu meiner Hochzeit kommst.“

Joey sah mich zweifelnd an. „Und du meinst, Kaiba ist damit einverstanden? Nachher fangen wir wieder an zu streiten, dann wäre die Hochzeit im Eimer.“

„Die Hochzeit wird sowieso nicht so toll, da macht das dann auch nichts mehr.“

„Dann komme ich natürlich gerne, irgendwer muss dich ja aufheitern. Wann findet sie denn statt?“

„Am 15.“

„Was? Aber das ist ja schon in drei Wochen!“

„Was dagegen?“

„Nein, nein“, beeilte sich Joey zu sagen. „Aber dann solltest du dich mit deinem Hochzeitskleid beeilen.“

„Warum?“

„Weil die meistens so 10 bis 12 Wochen brauchen, um das fertig zu kriegen.“

„Echt?“ Das hatte ich nicht gewusst. Dann konnten wir in drei Wochen gar nicht heiraten. Super! Und wenn der Saal nur noch am 15. frei war, konnten wir vor Kaibas Geburtstag nicht heiraten und danach konnte er mich nicht mehr zwingen! Er würde dann zwar seine Firma verlieren, aber was juckte mich das? Ich wäre FREI!! „Du hast recht“, pflichtete ich Joey bei. „Los komm’, das müssen wir Seto unter die Nase reiben.“ Ich zog Joey zur Kasse, bezahlte und schleifte ihn in den 48. Stock.

„Muss ich mit rein?“

„Du kannst auch draußen warten. Vielleicht könntest du schon mal den Computer hochfahren und so.“ Joey nickte und ich stapfte in Kaibas Büro. Er beachtete mich nicht, sondern starrte gebannt auf seinen Monitor. Ich setzte mich auf die Kante seines Tisches und versuchte einen Blick auf den Bildschirm zu erhaschen. Kaiba schien immer noch nicht bemerkt zu haben, dass ich in seinem Büro weilte. Typisch! Mich nahm er nur zur Kenntnis, wenn er Lust dazu hatte.

„Was?“

Erschrocken zuckte ich zusammen, verlor das Gleichgewicht und fiel von der Tischkante. Das alles ging so schnell, dass ich nicht reagieren konnte und ehe ich mich versah, landete ich – wo auch sonst? – direkt auf Kaibas Schoss. Instinktiv hielt Kaiba mich fest und ich schlang die Arme um seinen Hals, um nicht abzurutschen. Seine Hände lagen auf meiner Hüfte. Ich hob den Kopf und sah direkt in seine wundersch… - in seine Augen. Kaiba sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. Wir mussten ein prächtiges Bild abgeben. Ich auf Kaibas Schoss, die Arme um seinen Hals gelegt, er die Arme um meine Hüfte geschlungen und beide blickten wir dem anderen in die Augen.

Dann erwachte ich aus meiner Starre. Halt, was tat der da? Kaibas Gesicht war meinem in den letzten Sekunden näher gekommen. Moment! Der wollte mich doch nicht etwa…? Das ging zu Weit.

Energisch stieß ich ihn weg und sprang auf. Kaibas Miene verdunkelte sich. „Was?“, wiederholte er seine Frage von vorhin, seine Stimme war noch um einige Grade kälter als sonst.

„Ähm…“ Verflucht! Was wollte ich noch mal von ihm? … Ach ja, das Hochzeitskleid! „Wir können in drei Wochen nicht heiraten“, klärte ich ihn auf und amte dabei Kaibas überlegenes lächeln nach.

„Warum nicht?“

„Weil Hochzeitskleider 10 bis 12 Wochen brauchen, um fertig zu sein.“

Kaiba hob eine Augenbraue. „Dann solltest du dich beeilen.“

Ich starrte ihn an. „Ähm, Kaiba, hast du eigentlich mitgekriegt, was ich dir gerade gesagt habe? Hochzeitskleider…“

„Ich weiß, was du gesagt hast!“, fauchte Kaiba. „Und ich versichere dir, dass das Kleid in drei Wochen fertig sein wird!“

„Und wie willst du dieses Wunder vollbringen?“, fragte ich spöttisch. „Willst du wie bei Cinderella den Zauberstab schwingen und eins herbeizaubern?“

„Ich komme mit.“

Empört stemmte ich die Hände in die Hüften. „Das geht nicht, der Mann darf das Hochzeitskleid vor der Hochzeit nicht sehen.“

„Dann warte ich eben an der Kasse, wenn es dich beruhigt!“ Kaibas Laune war noch etwas weiter unter den Null-Punkt gesunken.

„Du meinst das ernst?“, fragte ich verwundert.

Er nickte.

„Na schön, und wann wollen wir das Kleid kaufen? In dreihundert Jahren vielleicht? Du hast doch nie Zeit.“

„Dienstag.“

Ich zuckte resigniert mit den Schultern. „Na gut.“ Wie schaffte der es eigentlich, jedes Mal seinen Willen durchzusetzen? „Aber wenn ich am 15. doch kein Kleid habe, heirate ich nicht.“

„Ja, ja“, murmelte Kaiba. Ich bezweifelte, dass er mich wirklich gehört hatte, da er seine Aufmerksamkeit schon wieder auf seine Bildschirme gerichtet hatte.

Dann eben nicht!

Ich ging hinüber in mein Büro, wo Joey wartete. „Und wie lief es?“

„Frag nicht“, knurrte ich und setzte mich auf meinen Stuhl. Finster starrte ich auf den Monitor.

„Was hat er denn gesagt?“

„Er sorgt dafür, dass das Kleid rechtzeitig fertig ist.“

Joey sah mich verduzt an. „Wie will er das denn schaffen?“

Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Kannst du vielleicht die Post durchsehen?“ Joey nickte.
 

Der weitere Tag verlief eigentlich recht Ereignislos. Außer einem kleinen Tobsuchtsanfall Seiten Kaibas, als er merkte, dass Joey sich mit ihm auf der gleichen Etage aufhielt.

Um sechs brachte mich Kaiba nach Hause und schärfte mir noch mal ein, den Umzugstermin nicht zu versäumen. „So vergesslich bin ich auch nicht“, fauchte ich ihn an, ließ ihn ohne Abschiedsgruß stehen und verschwand im Haus.
 

Fortsetzung folgt



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-02-23T08:38:37+00:00 23.02.2008 09:38
das kapi is super!
ich glaub auch das es für kaiba kein problem ist das kleid zu bekommen...
Aber wie??
das wird man ja sehen!
ich freu mich riesig aufs nächste kapi!!

Von:  Manami89
2008-01-27T10:21:05+00:00 27.01.2008 11:21
*lach*
das Kapitel war gut
das wird ja immer besser
ich denke, dass es für Kaiba kein problem ist ein Hochtzeitkleid zu bekommen
Von:  Yisu
2008-01-26T18:14:06+00:00 26.01.2008 19:14
Hehe das ganze wird ja immer besser...oder schlimmer, je nachdem wie mans nun betrachtet. Aber ey der Kerl is einfach so...keine Ahnung was. Jedenfalls tut sie mir leid. Na ja vielleicht wird das ja noch und sie findets dann gar nicht mehr so schlimm...in drei Wochen ^^
Wird sich raustellen denk ich!
Mach so schnell wies geht weiter. Und danke für die ENS ^^

LG Yisu


Zurück