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Das Leben liebt die Unsterblichkeit

~'*Legolas & Aragorn*'~
von

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*~amarth~*

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Mono & Jay (rollen über die Ebenen Rohans)

Jay (schmeißt sich auf Boden): *liegen bleib*

Mono: Und? Kannst du was hören? ôO°

Jay (röchelt): Neee~ ich bin nur hingefallen. Ich kann nicht mehr.

Mono: Wir dürfen nicht verweilen! Die Spur der Bishis geht uns sonst verloren. ó.ó

Jay (rappelt sich auf): Zigarettenpause... >__> *sich eine anzünd*

Mono: Mit den Raucherlungen kommen wir eh nicht weit. -__- *mitquarz*

Jay: Duu~ jetzt, wo wir schon einmal hier so herumsitzen und nichts zu tun haben... eine Frage, die mir schon seit Hobbingen auf der Zunge brennt. Hast du unsere Leser gesehen?

Mono: Sie sind in den Schatten gestürzt. O___o

Jay: Gingen sie etwa unnötiger Weise durch die Mienen Morias?

Mono: Ich habe keine Ahnung... doch ihr Verschwinden ist mysteriös und ihr Verlust hart.

Jay (steht auf): Komm Mono... lass uns Bishis jagen! *Zigarette wegwerf* *weiterroll*

Mono: Wir lassen trotzdem mal ein Kapitel da. Lasst euch davon nicht stören. *mitrollZz*
 

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Amarth - Schicksal
 

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Aragorn:
 

Was tat der Bursche denn da?

Abwartend legte ich eine Hand über die Augen, schützte sie vor der Sonne und versuchte zu erkennen, weshalb dieser Junge so aus der Reihe tanzte. Seine Stimme erhob sich weitaus über die Anderen und er wand sich um, während… während noch der Pfeil auf seiner Sehne spannte?

Wie konnte man so unachtsam sein!

Tonlos öffnete ich den Mund, als der Pfeil mit einer unwirschen Bewegung davonschoss. Verantwortungslosigkeit! War er von Sinnen, das Leben seiner Mitmenschen zu gefährden?

Hatte er Jemanden verletzt? Rasch versuchte ich die Laufbahn auszumachen und ein mögliches Ziel auszumachen.

Mir entglitt meine Miene völlig und geschockt ließ ich die Hand sinken.

Was…?

Ich traute meinen Augen nicht… wagte es nicht zu blinzeln sondern presste die Augen zusammen. Mir stockte der Atem. Als wäre die Zeit stehen geblieben. Zu dem Zeitpunkt an dem ich ihn am Boden liegen sah.

Er…?

Er blieb liegen.

Meine Augen weiteten sich, hastig rang ich nach Luft, ehe ich mit einem Schlag zur Bewegung zurückfand.

“Legolas!” Stolpernd sprintete ich den Hügel hinab, kämpfte um mein Gleichgewicht, panisch und verschnellerten dennoch meine Schritte.

Das konnte nicht wahr sein!

Binnen der Sekunden, in denen ich rannte, spürte ich wie sehr mein Herz raste, wie mein Puls rotierte und mir fast schwindelig vor Angst wurde.

“Legolas!”

Wie konnte dieser…?!

Eilend schob ich mich an den Bogenschützen vorbei, versuchte eilends zu ihm zu gelangen.

Das glaubte ich einfach nicht!

Das war ein Alptraum!

Schwer keuchend drängte ich mich durch weitere Schützen.

“Lasst mich zu ihm durch!” Ich war so aufgebracht, wie lange nicht mehr.

Endlich gelangte ich zu dem Elben und kam zum Stillstand.

Es...!!

Welch schlagartige Erleichterung erfasste mich, als ich sah, was vor mir war. Der Elb regte sich. Ich sah kein Blut… er hob den Kopf und seine Gesichtszüge verriet nichts anderes als flüchtige Fassungslosigkeit. Mit hastiger Bewegung sah ich mich um und entdeckte auch nicht weit entfernt den besagten Pfeil.

Er hätte sein Leben beenden können!

Die Erleichterung wich, sobald sie gekommen war, als ich mir bewusst wurde, dass es zu spät hätte sein können. Dass durch ein Missgeschick alles verloren gegangen wäre.

Nur durch einen Jüngling, wie Jenen.

In mir knisterte die Aufregung, als ich den Blick abwandte und nach dem Verantwortlichen suchte. Schnell war er gefunden und ebenso rasch hatten andere ihn als diesen erkannt. Ich stellte fest, dass ihn sein Handeln wohlmöglich selbst überraschte.

Ja, er sah aus, als würde er erst in diesem Augenblick, in dem ihn andere Bogenschützen zur Rede stellten, begreifen, was er beinahe getan hatte.

Angespannt biss ich die Zähne zusammen und schickte dem Jüngling einen scharfen Blick. Dieser Narr gefährdete nicht nur sein eigenes… sondern auch das Leben Anderer und nichts würde mich davon abhalten, ihm diese verantwortungslose Gefährlichkeit vor Augen zu führen!

Meine Hände ballten sich zu festen Fäusten und ich bemerkte, wie ich mich hineinsteigerte in diesen Fehler, den er beging! Ich ging los.

~*~
 

Legolas:
 

Ich ertastete das Holz des Bogens nicht sofort. Überaus unvorteilhaft lag er unter mir und mein Rücken schmerzte. Doch weitaus schlimmer wäre jene andere Möglichkeit gewesen, in welcher ich mich nicht sofort zu Boden geworfen, sondern spät reagiert hätte.

Zu spät… und wie verhängnisvoll hätte es sein können.

Endlich bekam ich ihn zu fassen und begann mich gleichsam selbst zu regen und jenes Treiben um mich herum wahrzunehmen. Meine Augen erfassten Bewegungen, erfassten jenen, dem einer der Soldat den Bogen entriss und andere, die in Lektionen die Stimme erhoben. Doch sorgte ich mich nicht darum, sondern versuchte vielmehr auf die Beine zu kommen und die knappe Erschütterung zu mildern. Gemächlich zog ich den Bogen hervor, hielt jedoch in meinen Bewegungen inne, als ich eine Stimme vernahm, die ich an diesem Ort nicht erwartete.

“Lasst mich zu ihm durch!”

Und bevor ich mich versah oder gar nach ihm schauen konnte, erschien seine Gestalt bei mir. Ich sah ihn aus den Augenwinkeln, schöpfte tiefen Atem und spürte seinen tastenden Blick, der mich streifte. Rasch schien er die Tatsachen wahrzunehmen… zu begreifen, dass mir nichts geschehen und ich unverletzt war. Und ebenso schnell setzte er sich abermals in Bewegung… kaum, dass er stehen geblieben war, wollte er seinen hastigen Weg schon fortsetzen und ich kannte sein Ziel… ebenso sein energisches Gebaren, mit welchem er es erreichen würde. So trieb ich mich an, erhob mich um so schneller und gerade noch beizeiten gelang es meiner Hand, seinen Atm zu erreichen, meinen Fingern, den festen Stoff seiner Jacke zu ergreifen und so hielt ich ihn zurück und kam unterdessen selbst auf die Beine. Ruhelos und aufgebracht fiel sein Atem, als er inne hielt, sich zu mir wandte und meinen Blick mit annähernd wütender Anspannung erwiderte. Noch immer lagen meine Finger in seinem Ärmel vergruben und es schien mir klüger, daran vorerst nichts zu ändern. So zog ich ihn etwas zu mir, zog ihn zurück und fort von seinem Ziel und schüttelte behutsam den Kopf.

Erschütternd musste es ausgesehen haben… nicht minder groß sein Schreck gewesen sein und ich stand dem mit Verständnis gegenüber, gedachte jedoch die Lage zu beschwichtigen und vor allem ihn.

„Lass.“ Ich hielt seinen Augen stand, legte unterdessen Wert darauf, dies nicht zu verbissen zu tun und selbst die Ruhe zu bewahren, die ich ihm zurückgeben wollte. So schüttelte ich den Kopf abermals und immer noch, löste meine Hand von ihm und musterte ihn aufmerksam. „Ich bin unversehrt… es gibt keinen Grund, Wut zu zeigen.“

Ein Missgeschick war es absolut… wohl ebenso ein Dummes aus Übermut und dem Wunsch, sich zu beweisen.

Die Gefahr bestand und tat es lange schon nicht mehr so deutlich, doch schien es mir falsch, dem zu diesem Zeitpunkt mit Zorn zu begegnen, da ich sah, dass selbst jener Junge bleich und erschüttert war.

Eine Lehre wäre es ihm auch ohne jene tadelnden Worte, die eine Vielzahl von Männern an ihn richteten, doch war ich nicht darauf aus, ihm diese zu erlassen. Nur auf Grenzen war ich aus und gewiss waren es nicht die von Aragorn, geschweige denn hatte er sie zu überschreiten. Ich selbst würde diesem beinahen Malheur nachkommen und dies schon sehr bald tun.

~*~
 

Aragorn:
 

Nicht nur entziehen, nein, verweigern sollte man dem Burschen die Handhabung eines Bogens und zu aller Sicherheit einer jeden Waffe. Seine bleichen Gesichtszüge genügten mir bei weitem nicht, wollte ich ihm offenbaren, was geschehen, wenn der Elb nicht schneller als er gewesen wäre. Zitternd bohrten sich meine Fingernägel in die Handflächen, als ich von Zorn gepackt auf ihn loseilen wollte. Doch ich bemerkte einen Widerstand, hielt abrupt inne und wandte mich um.

Legolas packte mich am Ärmel und ich sah ihn verständnislos an, während er gleichsam auf die Beine kam.

Weshalb hielt er mich zurück?

Solch eine Schandtat konnte durch einfachen Tadel nicht bereinigt und damit verziehen werden!

Ein wenig wehrte ich mich, jedoch zog mich der Blonde näher zu sich, schüttelte den Kopf und erwiderte meinen Blick mit seltsamer Befangenheit.

Verbarg er das, was ich auslebte? Oder sollte ich mir die Frage stellen, ob er es als ein einfaches Versehen sah… ob er die Geduld dafür besaß, die ich sogar als Unbeteiligter nicht aufzubringen wusste.

Nun, was verstand man unter einem Unbeteiligten…? War seine Beteiligung an solch einem Geschehen alles, was meine Maske bröckeln ließ.

“Lass.”

Missmutig legte ich die Stirn in Falten, öffnete und schloss die Hände ungewiss und warf abermals einen Blick über meine Schulter zu dem Jungen.

Aber…

Nein, nochmals schüttelte er den Kopf und löste seine Hand aus meinem Ärmel und umso intensiver prüfte ich seinen Ausdruck, sein eigenes Auftreten.

Es gab keinen Grund wütend zu sein, kein Anlass meinem Entsetzen Luft zu machen? Nur weil er dieses mal unbeschadet blieb? Weil er sich noch rechtzeitig zu Boden werfen konnte? Dies war die Erkenntnis, welche mir Ruhe bescheren sollte?

“Du hättest tot sein können…”, flüsterte ich heiser, besorgt und atmete tief ein.

Wohl glücklich schätzen sollte ich mich, dass es nicht so war. Es ihm ruhigen Blutes überlassen… sollte ich? Meine Gedanken kreisten wirr in meinem Kopf.

Flüchtig ließ ich den Blick zu Boden sinken, presste die Lippen aufeinander. Ich spürte, dass mein Herz immer noch raste. Wie schnell es enden konnte… wie schmerzlich mir das bewusst wurde. Erneut sah ich auf und begegnete den Augen des Elben wagemutig. Eigentlich wusste ich es doch selbst. Natürlich war es nicht meine Angelegenheit und ich durfte mich ihrer auch nicht annehmen.

Verstehen und lernen würde ich es wohl nie. Nicht mehr, da mir so viel Freiraum und doch so wenig gegeben wurde. Grenzen, die sich hier niemals änderten, zumal er gekonnt Eigenverantwortung trug.

Mir entwich ein leises, jedoch durchaus genervtes Stöhnen.

Ich verzog die Miene, legte Daumen und Zeigefinger ans Nasenbein und kniff die Augen zusammen.

Durch so ein Missgeschick… hätte sich zu vieles gewandelt und dies, obgleich der Tag so unverhofft gut begonnen hatte. Noch einmal atmete ich tief und eindringlich durch, ehe ich die Augen öffnete.

“Und dir ist wirklich nichts geschehen…?”

~*~
 

Legolas:
 

Es schien, als hätte er alles erwartet, außer, dass ich ihn zurückhielt und dies bestimmt tat. Dass ich ihn hinderte… nichts anderes verriet mir sein Blick, der mich beirrt streifte und ebenso verständnislos war.

So spürte ich gar einen widerwilligen Gegendruck, nur leicht war er und doch Erklärung genug, dass ich meinen Griff in seinen Ärmel verfestigte, doch rasch wieder lösen konnte, da er scheinbar zur Vernunft zurückfand, jedoch minder aus dem Erstaunen.

“Du hättest tot sein können…”, hauchte er annähernd stimmlos, als wäre diese ängstigende Tatsache für seine Augen sichtbarer gewesen als für die meinen. Und ich respektierte seine menschliche Sorge, musste das menschliche Temperament jedoch bändigen. Seine Brauen zuckten, ließen seine Mimik in verschiedene Richtungen schweifen, bis er sinnierend und durchaus recht angespannt den Kopf sinken ließ und ich den eigenen leicht an ihm vorbeineigte. Ein schwere Atemzug Aragorns drang noch zu mir, bevor ich hinüber zu jenem Jüngling blickte und dessen Augen zielgerichtet begegnete.

Als würde ich es hören… sein rasendes Herz, unter dem sich seine Schultern rasch hoben… seine fahrigen Blicke, die rasch zu mir fanden. Seine Augen blieben fest auf mich gerichtet, während die Hände bereits in die Höhe fuhren. Und Erleichterung befiel mich, dass sie nun mehr keinen Bogen hielten.

Selbst ein Holzsplitter wäre durch die Handhabung seiner törichten Finger wohl eine tödliche Waffe.

Aragorn regte sich neben mir. Er hob die Hand zum Gesicht und ich sah den Eifer der jungen Beine, als Jener zu mir stürmen und voraussichtlich um Verzeihung bitten wollte, so glaubte ich. Doch war mir seine Anwesenheit eine schwere Mahlzeit, die den Magen belastete… nicht erträglich und zu diesem Zeitpunkt wohl umso weniger, da dort jemand an meiner Seite stand und um Selbstbeherrschung rang, die ihm die Gegenwart jenes Jünglings wohl unabwendbar entrissen hätte.

So wies ich ihn mit einer knappen Geste an, still zu stehen, die Distanz zu lassen und uns in Ruhe.

Überraschend war es, dass er die knappe Handbewegung zu deuten wusste und gar gehorchte, wenn auch mit alter neuer Irritation und Unverständnis. Noch auf dem Weg meiner Augen, zurück zu Aragorn, streiften sie so manche Gesichter, so manche erschrockenen Mienen und all diese beschwichtigte ich mit einem flüchtigen Lächeln, mit welchem ich mich abermals an Aragorn wandte und sich dieser auch schon aufrichtete, als hätte er Entscheidungen getroffen, deren Wahl ihm äußerst schwer gefallen war. Er wirkte, als hätte er noch nicht so recht zur Entschlossenheit gefunden. Eine knappe Musterung traf mich.

“Und dir ist wirklich nichts geschehen…?”

Seine Sorge schien unendlich zu sein… und selbst, wenn dies der falsche Moment sein sollte, mir entrann ein flüchtiges Lächeln, ehe ich leichthin nickte, mit den Augen einen Schwur darauf legte und nun der Hoffnung verfiel, er würde doch zumindest dadurch zur Beruhigung finden. Und während seine Augen zweifelnd auf mich gerichtet blieben, entsann ich mich an meinen Bogen, den ich noch immer in der Hand hielt. So blickte ich zu diesem hinab, hob ihn gar leicht an und fand, zumindest für mich selbst, zu dem Entschluss, ihn am heutigen Tage nicht mehr zu benutzen.

Die Zeit rann durch unsere Finger als gleiche sie in ihren Details den Staubkörnern, die sich nicht greifen ließen. Als ich mich zur Seite wandte, erblickte ich den tiefen Stand der Sonne, die uns die letzten Stunden über, ein treuer wenn auch mühsamer Gefährte gewesen war. Sie war nun am Sinken und der Tag am Schwinden. Noch immer herrschte Fleiß um uns herum, kein Ermüden, welches die Männer dazu bewegte, diesen Tag beizeiten als Beendet anzuerkennen… doch ich…

Weder glaubte ich, dass ich dringend und in nächster Stunde benötigt wurde, noch daran, dass ich diese Hilfe zufrieden stellend leisten würde. Zugegeben… man sah es mir wohl nicht an, doch war mein Inneres noch aufgewühlt und meine Augen mieden von nun an die Richtung, die mich zu jenem Jüngling führte.

Unverständnis… ebenso Unentschlossenheit, was es zu sagen gab, sollte er mir gegenübertreten und mich zum Gespräch bitten.

Irgendwann sicher… doch nicht jetzt… nicht heute.

Die kurze Abwesenheit meiner Sinne drang in mein Bewusstsein und schuldbewusst wandte ich mich abermals an Aragorn. Und spontan war mein Einfall, den er mir hoffentlich verzieh. So wandte ich mich an den Bogenschütze, der mir am nahesten war… ein geschätzter Begleiter der Übungen, der mir stets gern Hilfe gab und Rat nahm.

„Ich ziehe mich zurück“, sagte ich nur und er antwortete mit einem stummen Nicken, raffte den etwas locker hängenden Köcher höher und ging seiner Wege. Und auch ich gedachte dies zu tun. So war ich schon unterwegs und bat Aragorn, mir zu folgen, nur indem ich abermals an seinem Ärmel zupfte.

„Komm.“ Ich suchte nach seinen Augen, fand diese und kehrte ihm den Rücken, in dem Wissen, dass er mir sehr wohl folgte. „Lass uns nach einem Hauch von Ruhe suchen und den Tag ohne uns zu seinem Ende finden lassen.“

Somit war es gesagt und wie erleichternd war es, sich in diesen Momenten von der Gruppe zu lösen… sich von ihr zu entfernen. Von ihr und gleichsam der menschlichen Schwäche, zu Tölpelei zu neigen.

Ich blickte nicht zurück, ging lediglich genügsam und abwartend, bis Aragorn Schritt fasste und wir so Seite an Seite das Feld durchwanderten und sich die weiße Stadt allgemach in ihrer vollen Größe vor uns erhob. Sicher hatte ich den Bogen bereits neben dem Köcher verwahrt und noch bevor wir das Tor Minas Tirith’s erreichten, spürte ich etwas, das mir bislang nicht oft begegnet war. Als würde sich mein Leib nach Nahrung sehnen und dies unverblümt zeigen.

Hunger… nur wenig, doch vorhanden.

Und wie passend war der Moment, in welchem Aragorn bereits bei mir war.

Von dieser Idee gepackt, hielt ich inne und drehte mich ihm zu.

„Wollen wir nicht etwas zu uns nehmen?“, erkundigte ich mich. „Der Tag ist alt und unsere Mägen leer.“

~*~
 

Aragorn:
 

Er bestätigte mir seine Gesundheit, sein Wohlbefinden anhand eines Lächelns. Und nichtsdestotrotz war der Schrecken in meine Glieder gefahren und verharrte.

Mein Hals fühlte sich rau und schmerzhaft an, als ich schwer schluckte.

Es war alles zu plötzlich gekommen und trotz allem zu schnell an mir vorüber gezogen.

Mir ging es nicht mehr aus dem Kopf. Was wäre wenn…?

Kurz bearbeitete ich die Lippen mit den Zähnen, ehe ich endlich den Blick von Legolas abwandte und mich umsah. Meine Gruppe beobachtete, welche jedoch allein ebenso tätig war, wie mit meiner Anwesenheit.

Entzog ich mich meiner Pflichten, wenn ich heute nicht mehr zu ihnen zurückkehrte?

Ich fürchtete, mir selbst würde ein herbes Missgeschick passieren, wenn meine Gedanken, wie unkontrollierte Waffen meinen Verstand vernebelten und ich dabei das Schwert führte.

Flüchtig sah ich auf, blinzelte unter den noch hellen, jedoch schwächenden Sonnenstrahlen und überblickte das Feld. Legolas wendete sich währenddessen ab, sprach mit einem anderen Bogenschützen und ich begann abermals ihn zu beobachten, ohne aber auf seine Worte zu achten. Ich lauschte nur dem Wind, der mir in den Ohren pfiff und mit etwas Kühle die Dämmerung ankündigte. War ich zu versessen? Was war es nur, dass ich meine Sorgen einzig auf ihn projizierte und damit zur Schwermut tendierte?

Mein Herzschlag fand nicht zur Gewohnheit zurück. Ich malte mir aus, was geschehen könnte und verspürte ein jähes Leid, dass ich nicht auszusprechen wagte.

Was wäre wenn…

„Komm.“ Endlich aus dem Gefühlschaos gerissen, zwinkerte ich perplex und bemerkte das abermalige Ziehen meines Ärmels, als Legolas sich in Bewegung setzte.

Leise räusperte ich mich und nickte. Ich folgte ihm ohne Wort, beließ mein Augenmerk auf seinen Rücken und umfasste das Handgelenk fest hinter dem meinen.

„Lass uns nach einem Hauch von Ruhe suchen und den Tag ohne uns zu seinem Ende finden lassen.“ Welch ein angenehmer Vorschlag. Nochmals nickte ich, vergaß dabei völlig, dass ich hinter dem Elben lief und er dieses wohl nicht sah.

Eine Verabschiedung meiner Gruppe war nicht von Nöten, wussten sie sich selbst ihre Zeit einzuteilen und wenigstens heute… sich selbst zu helfen.

Allmählich passte ich mich den Schritten des Elben an, den Blick nun fest auf den Boden gerichtet und weiterhin sinnierend. Zeitgleich kam ich ihm näher und merkte kaum, dass wir beieinander liefen. Erst, als ich ermattet die Augen zur Seite wandern ließ, sah ich seine Hand, wie sie einsam schlenkerte und dies keinen Meter von meiner eigenen entfernt.

Ich hatte nicht erwartet, dass ich mich an solchen Augenblicken daran stören könnte, ihn nicht zu berühren. Jedoch war es genau das.

„Wollen wir nicht etwas zu uns nehmen?“ Er war stehen geblieben und ich erwiderte seinen Blick ausdruckslos, als ich es ihm gleich tat.

Was wäre, wenn…

„Der Tag ist alt und unsere Mägen leer.“

Wenn ich die Umgebung vergaß und nur ihn hätte. Ich sah zu der Mauer Minas Tirith‘ auf und grübelte. Ich verspürte keinen Hunger. Und ich glaubte, ich brauchte etwas Zeit für mich und meine düsteren Vorstellungen. So schaute ich ihn wieder an, lächelte vage und schüttelte den Kopf.

„Verzeih.“ Es fiel mir außerordentlich schwer nach Worten zu suchen, die eigentlich so schwierig nicht waren. Was wäre, wenn der Leichtsinn eines Unbedeutenden einen schwerwiegenden Schaden angerichtet hätte?

Ich wollte Legolas Stimmung nicht drüben, da er doch ausgeglichener als ich zu sein schien und gedachte, mich allein mit meiner Bestürzung zu befassen, auf dass ich selbst zur Seelenruhe zurückfand.

„Ich werde nach Heerführer Faramir suchen. Es gibt noch Dinge zu klären und dies besser, ehe die Nacht hereinbricht. Zumal es noch einen wackeren Burschen gibt, der auf einen Besuch wartet.“

Dabei sah ich ihn an und verlangte mir ein weiteres, wenn auch schwaches Lächeln ab.

Vorsichtig trat ich einen Schritt auf ihn zu und unser Abstand zueinander schrumpfte behaglich.

Eine einfache Verabschiedung.

Keinen Moment lang, ließ ich ab von seinen blauen Augen, als ich mich etwas vorbeugte und im Begriff war, es wie letzte Nacht enden zu lassen.

Was wäre, wenn ich ihn küsste?

Leicht öffneten sich seine Lippen, und meine Hände regten sich und ließen voneinander ab.

Ich wollte mir sicher sein und eigentlich… ja, beinahe dachte ich, war es für mich selbstverständlich. Doch ich erinnerte mich im knappen Zwischenraum zwischen ihm und mir, wo wir uns befanden und hielt inne. Es war keine Selbstverständlichkeit. Niemals. Und ich lehnte mich reumütig zurück, senkte den Kopf und berührte zaghaft mit den eigenen, die Fingerspitzen seiner rechten Hand.

Was wäre, wenn ich ihn durch Torheit verloren hätte?

„Ruh dich aus.“ Ich ging wenige Schritte zurück und nickte bedächtig.

„Gute Nacht.“ Und damit wandte ich mich um und verließ ihn. Es würde abdämpfen.

Gewiss, und ich würde mir selbst sagen können, dass es nicht einmal annähernd so gefährlich war, wie es aussah. Meine Sorgen sollten nicht um Legolas kreisen… viel eher noch um die Beschaffenheit der Waffen... Die Fortsetzung unserer Bemühungen.

Wir haben Zeit… und so machte ich mich eilends auf die Suche nach Faramir.

~*~
 

Legolas:
 

Seine Augen verloren den Kontakt zu mir, schweiften gar absent in die Höhe, um sich, unbegründet, so wie es schien, das Gestein der Mauern zu betrachten. Nichts musste ich tun, um mir dessen bewusst zu sein. Ich folgte seiner seltsamen Neugierde nicht, haftete die eigene doch vielmehr an ihm und seiner Art, die nach jener riskanten Begebenheit, eine andere zu sein schien.

Eine rasche Antwort, so wie man sie fortwährend von ihm erhielt, ließ nun auf sich warten und ich nahm sein Schweigen wahr, eine Stille, welche so bizarr war, wenn er sie schuf. Ich betrachtete, nein, studierte mit nahezu peinlicher Akribie seine Mimik und fand in ihr Rätsel. Fragen, die es zu stellen galt… Antworten wohl infolgedessen, doch teilte ich sein Schweigen und tat dies wohl auch bewusster, als er. Seine Brauen zuckten unter raschen Gedanken und alsbald machte er Anstalten, das Gesicht zu mir zurückzudrehen und die Verwunderung in meinen Augen zu lesen, die ich ihm freigiebig und unverhüllt offenbarte. Mehr aus Unachtsamkeit als freiem Willen.

Was tat er nur…?

Seine innerliche Unruhe drängte sich in mein Bewusstsein, als gäbe es dort und überall nichts anderes. Der Takt seines Atems drang uneben an meine Ohren, während seine Gestik nahezu unkontrolliert von jener Aufregung gelenkt wurde.

Und welch nichtiger Blick zu jenen Mauern, war er doch stets so bestrebt darin, die beschränkte Zeit sinnreich einzuteilen?

Ich versah mich kaum, da standen wir noch immer vor uns und blickten einander an… abermals, und ich neigte den Kopf zur Seite, mich sehnend, Worte an ihn zu richten und beileibe kurz davor… als mich ein Lächeln seinerseits ins Stocken und von all meinen Vorhaben abbrachte. Es war recht bedürftig… doch, sehr matt und zu flüchtig, dass es bereits verblasste, als ich den Blick zu seinen Lippen senkte.

„Verzeih.“

Was verzeihen?

Ich verengte leicht die Augen und wiederholt ertappte ich seine Gedanken dabei, wie sie abschweiften und ein weiteres Mal narrend ihr Ziel vor mir verbargen.

„Ich werde nach Heerführer Faramir suchen. Es gibt noch Dinge zu klären und dies besser, ehe die Nacht hereinbricht. Zumal es noch einen wackeren Burschen gibt, der auf meinen Besuch hofft.“

Weshalb…?

Ja, wieso?

Was trieb ihn dazu, das Essen zu verweigern?

Oder gar… das Beisammensein… mit mir?

Sicher, und ich wollte es nicht bestreiten, seine Vorhaben war von gewaltiger Wichtigkeit und edelmütig, doch ebenso zu erledigen, nachdem er sich nur wenige Momente für eine rasche Stärkung Zeit genommen hatte.

Ich blinzelte mehrmals, um all dies zu überdenken…

Und wieder dieses Lächeln… nicht gestärkter als zuvor, nicht tiefgründiger, gleich eines verzweifelten Trosts, um mir eine Stimmung vorzutäuschen, die nicht in ihm herrschte. Und ich schwieg… noch während meine Gedanken in scheinbar korrekte Richtungen drifteten und ich ihn allmählich zu verstehen begann.

Doch was tat er nun wieder…? Ich nahm eine Regung wahr… sein Fuß, der sich zu mir setzte und sein Leib, der die Distanz zwischen uns zu überwinden begann, mir näherkam. Verwunderung erfaßte mich abermals, ließ mich regungslos verharren und beirrt vermuten, was er zu tun gedachte.

Wie irritiert musste er nur sein, um all dies, was normal war, zu vergessen?

Was trieb ihn dazu, die Dunkelheit eines einsamen Gartens durch die Helligkeit eines viel begangenen Platzes zu ersetzen?

Wahrheit

Ich verzog die Augenbrauen, war selbst so verwundert und mehr noch über die Sicherheit, die ich in seinen Augen erkannte, bevor er diese von mir wandte und im Begriff war, zu vollenden, was er begann. Ein innerer Reflex brachte meine Lippen in Bewegung, wollte sie rasch dazu verleiten, etwas zu sagen. Doch mir fehlten die Worte

Als er das, was zwischen uns lag, annähernd hinter sich gelassen hatte, ertappte ich meine Augen bei einer leichtfertigen Sehnsucht, in der sie sich zu seinen Lippen senkten und diese betrachteten. Die heutige Nacht war es gewesen, die etwaige Hürden zwischen uns hinfortnahm und uns Zurückgezogenheit schenkte, in der ich die verborgene Sänfte dieser Lippen zu spüren bekam… das Geschick und Interesse seiner Hände und ein kalter Schauer überkam mich bei diesem Rückblick, löste mich erbarmungslos von der Realität, in der wir nun zu tun gedachten, was hier und jetzt nicht sein durfte. Ich zuckte in mich zusammen, als sei ich aus einem Traum erwacht. Aus einem Wunderbaren… zurück zu den Realitäten, in denen ich sein Innehalten erblickte. Auch er war erwacht und sein Kopf neigte sich in seltsamem Reuegefühl, welches ich in gewissem Maß teilte. Mein Blick floh zur Seite, der seine zu Boden und für wenige Momente standen wir wohl dort und bereuten beide die Umstände, die wohl mehr als ungünstig waren. Ich räusperte mich zaghaft und gleichsam noch, stellte ich mir die Frage, ob er das Schwächeln meiner Festigkeit wahrgenommen hatte.

Doch welches Vergehen an der Moral könnte dies ihm gegenüber sein, wenn er dasselbe fühlte?

Ich senkte die Lider.

Ein Kitzeln… es folgte auf die unauffällige Regung seiner Hand und ich spüre seine Fingerkuppen, wie sie bekennend die meinen streiften, kitzelnd berührten und sich von ihnen lösten, noch ehe ich ihnen entgegenkommen konnte.

„Ruh dich aus.“

Und er trat vor mir zurück, als wolle er sich mir entziehen…

Als trieb ihn das eigene Handeln, die eigene Sehnsucht zu der Flucht vor sich selbst… vor quälenden Gedanken… der Einsicht gegenüber der Tatsachen.

Ich musste recht zerstreut sein, da ich nicht antwortete, keine Bitten an ihn richtete, er solle bleiben oder anderes tat, um zu verhindern, was er zu tun gedachte und mir so ganz und gar missfiel.

„Gute Nacht.“

Ich muss wahrhaftig ein Narr sein, so wie ich dort stand und schwieg, als läge mir nichts daran.

Als würde ich seinem Verschwinden mit Gleichgültigkeit gegenüberstehen… und dann drehte er sich auch schon um. Ein letztes knappes Nicken sah ich und es wirkte, als täte er es mehr für sich selbst als für mich oder gar irgendjemand anderen. Eine skeptische Bestätigung wirrer Gedanken…?

Ich sah ihm nach, als er seiner Wege ging und darin weniger als Entschlossenheit und Eile ausstrahlte, als seine Worte zum Ausdruck gebracht hatten.

Ich schöpfte tiefen Atem.

Dann sollte es wohl so sein und ich hoffte auf den kommenden Tag und darauf, dass er mehr Entspannung brächte. Zumindest soviel, wie man sich in Zeiten wie diesen wünschen konnte.

Es war so bedauernswert…

Und so wandte auch ich mich ab, ging einen Schritt, um zumindest mein Ziel zu erreichen und etwas zu mir zu nehmen… doch ich hielt inne in meinen Bewegungen, verharrte auf dem Fleck, auf welchem ich stand und ließ mich leichtfertig dazu verleiten, mich umzudrehen… ihm nachzublicken… und mir eine realistische Befürchtung zuzugestehen.

Es fiel mir beileibe nicht leicht, doch war mir die Einsicht so nahe, dass ich sie nicht abschütteln konnte.

Oft schon hatte ich an mir, an meinem Verhalten, gar meinem Empfinden gezweifelt… nun tat ich es abermals und fühlte mich unwohl in dieser selbst auferlegten Rolle.

Ich verengte sinnierend die Augen, als ich ihn alsbald in einem schmalen Durchgang verschwinden sah und legte den Kopf schief.

Was ich… zu unempfindlich gewesen?

Zu blind gegenüber seiner menschlichen Art der Gefühle?

Es war rechtens und nahe an der Tatsache, dass mich jener Pfeil verfehlte und ich nun noch immer das Leben genoss. Jene Angst, jene flüchtige Spannung war von mir abgefallen und hinterließ lediglich einen bittersüßen Geschmack der Kritik in meinem Inneren, die ich früher oder später an jenen Mann zu richten gedachte.

Ein Ereignis war es gewesen… ein Übles, dessen Folge umso grausamer gewesen wären.

Doch wie ging es ihm, nachdem der Schrecken in ihn gefahren und er zu mir hinter gelaufen war?

Nachdem er bereit war, sich des Jüngeren anzunehmen und ich selbst ihn davon abhielt?

War es für ihn getan…?

Sicher neigte ich dazu, die Wahrnehmung anderer meinen Erwartungen anzupassen. Wie aus Selbstverständlichkeit zu meinen, sie empfänden nicht anders als ich, nicht langanhaltender, nicht impulsiver… obgleich ich es so oft bei ihm erlebte, dass ich mich durch dieses Denken schelken müsste.

Hatte ich ihn achtlos seinen Ängsten überlassen, obgleich nur ich diese heraufbeschworen hatte?

Meine Schultern hoben und senkten sich unter einem tiefen Atemzug und gleichsam rückte ich unruhig am Gurt meines Köchers und blickte um mich, ohne meinen Augen ein Ziel zu geben.

Wie wichtig war ich ihm…?

Genug, um das Leben anderer Menschen zu riskieren, um mein Wohlergehen zu sichern…?

Um sich selbst zu quälen, um mir Tatsachen vorzuenthalten?

Um sich mit Verletzungen auf einen unangenehmen Spaziergang zu begeben, um mich wachzurufen? Soviel mehr, das mir die Vorwürfe näher brachte und mich tatenlos dort stehen ließ.

Wie gedankenlos war ich nur gewesen… vor wenigen Augenblicken noch, als er vor mir stand und ich ihn anschließend gehen ließ. Sehnte er sich nach einer Aussprache oder beruhigenden Worten, die seine Ängste ein für allemal zunichte machten? Wie schwer konnte es sein, ihm all das zu geben?

Und wie achtlos, nicht früh genug darauf zu stoßen…

Ich seufzte abermals, streifte mir eine Strähne von der Stirn und presste die Lippen aufeinander, mich nun selbst allmählich umdrehend und den Weg, durchaus unwirscher, fortzuführen.

Wie lange, fragte ich mich, würde es noch andauern, bis ich ihn verstand und dies rechtzeitig tat, um ihm nicht mit unbeabsichtigter Gleichgültigkeit zu begegnen?

Es geschah nicht oft, doch auf meinem Weg belegte ich mich selbst mit Flüchen… meine Unaufmerksamkeit, meinen Fehler, der allein schon darin bestand, mich für feinsinnig zu halten.

Scheinbar war ich es nicht…

Jenes Gespräch mit dem Heerführer plötzlich als so dringend anzuerkennen… Ablenkung. Und all seine Hast, mit der er unerwartet von mir ging, fand Erklärung und mein Bedauern.

Tief in dergleichen Gedanken verstrickt, ging ich so, um mir etwas Nahrhaftes zu holen. Ein Stück Brot war, welches mich auf meinem Rückweg aus den Speisesälen begleitete und von welchem ich mehr abwesend als bewusst aß. Früh hatten wir nun das Feld verlassen und die Stadt war überfüllt von geschäftigen Menschen, die zu dieser Stunde meine Ruhe noch nicht zu teilen vermochten. Ebenso wie ein anderer… meine Gedanken wurden durch ihn angezogen, wie durch einen Gegenpol, von welchem man nicht lassen konnte, selbst, wenn man es beabsichtigte. Und der Weg, den ich ging, war nicht weniger planlos als mein Verhalten. Ich begegnete vielen bekannten Gesichtern, schob mich durch Menschenmengen, überschritt kleine Brücken und fand mich letztendlich in einem kleineren Hof wieder, von welchem ich weder behaupten konnte, ihn schon einmal gesehen zu haben, noch, dass ich wüsste, wie ich zu ihm gelangt war. Er war nicht sonderlich viel begangen, was recht angenehm wirkte und für wenige Augenblicke verharrte ich im Durchgang unter einem schmalen Torbogen, wendete das Brot zwischen den Fingern und blickte mich um. Viele anknüpfende Türen waren zu erkennen, rahmenlose Fenster und hölzerne Fuhrwerke, von denen fleißige Menschen Nahrungsmittel und andere Güter abluden. Und bald… ja, es war nicht schwer zu übersehen, wurde ich mir darüber bewusst, dass dies eine der Vorratskammern sein musste.

Und mehr noch, war dieser Hof weitestgehend vor der zerstörischerischen Macht des Feindes verschont geblieben. Ich sah keine Mauerschäden, ebenso kein Gestein am Boden… welch glücklicher Zufall, dass dies…

„Legolas!“

Umgehend löste ich mich von meinen Begutachtungen, folgte jener Stimme und erblickte die beiden Halblinge, die auf einem steinernen Vorsprung saßen und mich entdeckt zu haben schienen. Sie saßen bequem dort, ließen die Füße baumeln und vestauten zwischen ihren Körpern ein ledernes Säcklein, in welches sie unentwegt griffen und die Hand anschließend zum Mund führten. Nun winkten sie abermals… zu ungeduldig gegenüber meinem knappen Zögern und ich gesellte mich zu ihnen, da mir ihre Gesellschaft von Mal zu Mal recht gut tat.

„Grüß dich. Was führt dich hierher?“, erkundigte sich Pippin kauend und Merry senkte den Kopf, um die tastende Arbeit seiner Hand zu überblicken. Und auch ich begutachtete den Inhalt, den sie eifrig zu sich nahmen.

„Wir pausieren soeben und halten uns der Arbeit kurz fern.“ Merry knaubelte an einem seltsamen Ding…

„Und du?“ Pippin musterte mich mit Neugierde.

Es fiel mir wahrlich schwer, die Augen von dem zu lösen, was sich Merry dort schmecken ließ.

„Ich beendete meine Übungen früher“, antwortete ich ihm so recht knapp und bevor mich Gegenfragen erwarten konnten, sprach ich aus, was mir auf der Zunge lag. „Was esst ihr?“

„Oh.“ Mit einem Mal befiel pures Entzücken die Gesichter der Beiden und sofort hob Merry den Behälter an und offenbarte mir den Inhalt, den ich mir betrachtete, jedoch immer noch nicht definieren konnte. „Eine Delikatesse, die in diesem Land weniger Achtung findet, wie ich meine.“

„Du hast vollkommen Recht“, pflichtete ihm Pippin zu und ich runzelte die Stirn. „Es sind getrocknete Pilze. Weniger appetitzügelnd jedoch delikat.“

„Pilze?“ Ich legte den Kopf schief.

„Ja, richtig.“ Und Pippin nickte eifrig, während er mir auch schon ein Stück reichte. „Koste davon und wir werden deine Zustimmung finden.“

Und so nahm ich das Stückchen an mich, verfing mich jedoch allein in der Betrachtung und kam auch nicht drum herum, daran zu riechen. Währenddessen erhob sich das amüsierte Lachen der Hobbits.

„Dir scheint soviel unbekannt zu sein“, bemerkte Merry. „Sag, von was ernährst du dich? Außer vom trockenem Brot...?“, und er wies mürrisch auf den letzten Rest, den ich noch bei mir trug. Als wäre dies wahrhaftig eine Beleidigung seines auserkorenen Geschmackssinnes.

~*~
 

Aragorn:
 

Den Torbogen durchschritten, fand ich mich irritiert inmitten der Stadt wieder.

Wo sollte ich anfangen?

War Minas Tirith so unscheinbar groß und auch der Heerführer nicht ruhelos, so konnte er sich in diversen Höfen, in den vielen Gärten und vor einem der unendlich vielen zerstörten Häusern aufhalten. Er könnte ruhen und sich schonen, so wie es anhand seiner Verletzungen von Nöten war. Doch wusste ich, dass ich es selbst nicht täte und es bis dato nur selten getan hatte. Ich betrat eine Seitenstraße, sah mich forschend um und bemühte mich, einen Überblick bei all den geschäftigen Menschen zu behalten. Trotz dass Soldaten und Krieger, fähige Männer sich noch vor den Stadtmauern befanden, war der Betrieb inmitten der Gemäuer kein geringerer. Ich betrat den nächsten Ring, beschritt die geöffneten Hallen, die großen Durchgänge und fand mich nur zwischen Geschäftigkeit wieder, die nicht von dem Menschen geführt wurde, den ich suchte.

Es zermürbte mich zunehmend.

Welch Suche war dies, hätte ich sie nicht auch nach einer Mahlzeit beginnen können?

Die Gewissheit, dass er mir nichts vorspielte und sein Verhalten der Wahrheit entsprach. Heute wusste ich es nicht und würde es erst nach baldigem Sonnenaufgang erfahren. Die Unsicherheit war in mir und drückte mich hinab, wie ein herabfallender Fels das Meer. Besessen von meiner Angst, der unsäglichen Qual des Verliebtseins, kehrten meine Gedanken immer wieder an diesen Punkt zurück und verdrängten den eigentlichen Gebrauch meiner Beine, während sie mich durch die Stadt trugen. Zwei weitere Ringe hatte ich bereits hinter mich gebracht, hatte gleichsam der Suche, die ich in letzter Nacht zu Legolas geführt hatte, viele Wege mehrmals begangen und dies ohne Erfolg. Letzten Endes war es der Zufall gewesen, der mir nun nicht hold war und auch meine letzten Nerven zu zerreißen drohte. Welche Angespanntheit mich doch die Stunden des Laufens und der Suche begleitete. Im sechsten Ring noch, befragte ich die Wachen, wäre es möglich, dass er sich als derzeitiger Truchsess dort befand, wo sie alle saßen, doch sie hatten ihn nicht wieder zurückkehren sehen. Faramir hatte sich gegen Ende der Mittagszeit auf den Weg der Händler gemacht, um die derzeitige Fähigkeit der Verpflegung zu überprüfen. Geschäftig wie wir auch war er und es war ihm nicht zu verübeln.

Mich jedoch machte es müde und ratlos. Ich kehrte wieder um, umging den Anblick weiterer Zerstörungen und hastete an den Gärten des fünften Ringes vorbei. Meine Schritte wurden langsamer, mein Atem raste. Zerstampfte Gräser auf den weiten Flächen eines offenen Hofes und in ihrer Mitte tote Blumen, deren gelöste Blüten das leblose Grün zierten.

Hier war er schon gewesen - der Feind, der alles unter seinen kalten Füßen zertrat und nichts Lebendiges zurückließ. Vorsichtig hob ich die Hand und strich von einer einstmals starken Säule das lockere Gestein ab und bemerkte ihre spröde, zerbrechliche Haltung, auf dass sie nicht mehr viele Jahre hier stehen würde. So vieles war zerrüttet und die Furcht herrschte über Gondor… und ganz Mittelerde. Schrecken vor weiteren Schlachten, vor weiteren Überfällen - vor Tod.

Ich seufzte schwer, verhakte die Zähne in der Unterlippe und hinterließ meine eigenen Spuren in den Gräsern, als ich bis zur Umzäunung trat. Ermattet von der Hetzerei ohne bisheriges Ergebnis, lehnte ich mich auf das stützende Gestein und spähte hinaus.

Kalt lag die ehemalige Stadt Osgiliath im Schatten der Ebene. Leer und verlassen im Schatten der unüberwindbaren Mauern Mordors. Ich erkannte nicht viel, jedoch verblieb ein roter Schein, der mir einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. So vieles war ungewiss… und trostlos.

Unruhig wanderten meine Finger über die raue Fläche, während ich den Blick zu den Ringen hinabwandern ließ.

Ein Lachen drang an meine Ohren und sogleich suchten meine Augen nach der Entstehung. Kinder waren es, die sich jagten und unschuldig durch die Straßen rannten. Erholten sie sich zu schnell oder war ich zu phlegmatisch? Ich ging weiter an der Mauer entlang, behielt die Hand an ihr. Beobachtend verließ ich die Parzelle, lief einen leichten Bogen und behielt mein Augenmerk weiterhin auf einem feixenden Jungen, der heiter einen Stock schwang und rannte. Hatte er es nicht miterlebt oder wusste er, dass es weiterging?

Meine Kehle war trocken und ich schluckte schwer, als ich noch nicht einmal zu Blinzeln wagte. Das Leid war tragend, ähnlich wie eine Wunde, die nicht verheilte. Ein Schmerz, der sich impertinent ausbreitete. Für viele kleine Momente konnte ich heiter sein. Jedoch, wenn sich mir Steine in den Weg legten, war mein Zögern groß. Noch so viel größer als etwaiges Handeln. Und vielleicht hätte ich selbst noch einmal das Wort ergreifen und meine Besorgnis aussprechen sollen. Es schien, als wusste der Elb nicht um die Tragik, die sich hinter dem kleinen Moment der absoluten Ungewissheit verborgen hatte. Er wusste doch nicht, was für ein Schreckgespenst die Liebe ihm sein konnte, wenn ein Unheil geschah.

Nun endlich wandte ich den Blick ab und ging weiter.

Er lebte.

Er lebte… und es ging ihm gut. Ging es mir gut und war ich dem gewiss? Nein, ich wusste es nicht.

Allmählich waren die Straßen überfüllt und ich merkte, wie die Kühle des Abends in die Stadt getragen wurde, als ich einen weiten und recht kahlen Hof betrat. Die Sonne war beinahe verschwunden und nur gedämpft spendeten die flackernden Fackeln um mich herum Wärme, als es die Dämmerung nicht mehr bewerkstelligen konnte.

Wie schnell war der Tag vergangen. Ich ärgerte mich über den Misserfolg. Wo befand sich Heerführer Faramir, wenn nicht an den Orten, die ich bereits abgesucht hatte?

Hatte er sich einfach doch der Ruhe hingegeben? Vielleicht nur nicht dort, wo man ihn vermutete?

Missmutig zeigte sich mir ein Bild vor dem geistigen Auge. Zwei Silhouetten, die zu einer verschmolzen.

Eowyn… hatte er diese Ruhe bei ihr gefunden?

Mürbe kniff ich die Augen zusammen, fuhr mir mit den Händen über das Gesicht und legte die Ellenbogen auf der Ringmauer ab. Woher kam nur dieses endlose Tief, das mich nicht loslassen wollte? War es doch so einfach, das Unglück zu übersehen, wenn man fröhlich war. War es doch so leicht, zuversichtlich zu sein, wenn man sich festhalten konnte. Und eigentlich... konnte ich das.

Langsam holte ich Luft und öffnete die Augen, um hinab zum unterem Ring zu sehen. Die Männer kehrten zurück, erschöpft liefen sie umher und würden wohl zu einer Mahlzeit und dann zur Bettruhe finden. Doch nach einigen Beobachtungen bemerkte ich, dass nicht alle Personen umherschritten.

Ich lehnte mich etwas vor und erhaschte drei Personen, die auf einem Fleck verharrten.

Lachten auch sie?

Mein Mundwinkel begann zu zucken, als ich mich bestätigt sah, dass dort an einem Vorsprung die beiden Hobbits saßen. Und wider Erwarten war dort nicht der geifernde Zwerg. Ich sah, wie Legolas die Hand ausstreckte und etwas aus Pippins Hand nahm. Was für ein Bild.

Keine Stimmen vernahm ich, doch sah ich sie klar zwischen den Flammen und beobachtete mit Interesse ihre Gestiken. Legolas kaute… er tat dies normal und noch ehe er zu Wort zu kommen schien, streckte auch schon Merry seine Hand aus.

Was aßen sie da?

Der Elb schüttelte den Kopf, doch mit Eifer regte sich Merrys Hand, zappelte gar freudig und nach emsiger Manier schien der Blonde sich geschlagen zu geben. Er griff ein weiteres Mal nach diesem Ding.

Konnte ich dies nicht als Bestätigung für sein Wohlbefinden, für seinen ehrlichen Enthusiasmus sehen?

Wuchs damit nicht auch meine Zuversicht?

“Und ich fragte mich, wen ich zu finden gedachte.”

Eine bekannte Stimme holte mich aus meiner intensiven Betrachtung, so überraschend, dass ich gar einen Schritt von der Mauer weg trat und aufsah.

Gandalf?

“… doch finde ich ihn, bist du nicht weit entfernt.”

Mit offenem Mund sah ich ihn an, völlig überrannt von der Erscheinung des weißen Zauberers, als dieser in gemächlichen Schritten zu mir trat und meine einstige Beobachtung weiterführte.

“Es hätte mich nicht wundern sollen.”

Er schüttelte den Kopf.

“Jedoch ist es verwunderlich und nicht als glücklicher Zufall geltend zu machen.” Es klang, als wäre es eine Mahnung und ich versuchte jeden Ausdruck in seinem Ton zu erfassen. Aber nicht mich sah er an… er blickte weiterhin hinab.

“Es hat sich nichts geändert…”, raunte er, während er sich auf seinen Stab stützte, als uns nur noch wenige Schritte trennten. Und ich schwieg und mit meinem Schweigen verblieben wir wie graue Gestalten in der nahen Dunkelheit. Mich erfasste ein reges Unbehagen… das mich leider nicht drüben sollte.

“Du hast dich nicht verändert.”

Ehedem ich von ihm ablassen konnte, zeigte er mir nun seine Aufmerksamkeit mit einem kalten Leuchten in den Augen.

“Noch immer feige in einem inneren Konflikt, der dir und der Umgebung nichts Gutes tut, Aragorn. Nicht deinen Pflichten besinnend nachgehend…”

Bitter war das Flüstern seiner Worte und ich ballte die Hände zu Fäusten. Er tat es wieder.

“Ich sehe es. Du lässt nicht ab von ihm, weigerst dich zu nur einem vernünftigen Gedanken. Dem Einfall, ihn von dir zu befreien, auf dass ihm nicht abermals Übles deinetwegen geschieht.”

“Du siehst nichts, Gandalf”, erwiderte ich spitz, trat einen Schritt auf ihn zu und musterte ihn, abermals in Zorn und Unruhe verstrickt. Ungünstig war die Begegnung zu dieser Zeit.

“Du weißt überhaupt nichts.”

Damit wollte ich mich abwenden, ihn stehen lassen, doch er hielt mir seinen Stab in den Weg.

“Ich sehe, dass du deiner Selbst hassen solltest für die Scheinheiligkeit, die du preisgibst.“

Er drängte mich in einen Zustand, den ich zu verarbeiten versuchte!

Wieso nur tat er das?

“Ich weiß, dass du deiner Selbst verachten solltest, für dein Denken und die widersprüchlichen Worte. Doch tust du es nicht. Du bist wie ein Geier, der voller Ungeduld lauert.”

Ich weitete die Augen, biss die Zähne aufeinander und atmete schnell und zittrig.

“Willst du weiterhin deine Pflichten vergessen? Und Legolas? Willst du ihm noch einmal zu nahe kommen, noch einmal einer Gefahr aussetzen, die nur du ihm bringst?”

Dicht stand ich neben ihn und mein Körper zitterte voller Groll. Ich sah ihn an.

“Du verstehst nichts, Gandalf!” Meine Stimme bebte und froh konnte ich sein, dass sich dieser Platz um uns nicht füllte. “Er gehört längst mir”, zischte ich erbost und bestätigend. Und seine Mimik wandelte sich, als stehe vor ihm nicht ein Freund und Gefährte, sondern ein Narr, ein Schelm, der den Verstand verloren hat. Seine ganze Gestalt wandte sich zu mir und mit einem Mal schien er erfüllt von Mitleid und Fürsorge.

“Bist du von Sinnen, Aragorn?” Es klang, als wäre es eine unschuldige Frage, doch hätte ich ihm dafür den Hals umdrehen wollen. Ich unterlag keiner geistigen Umnachtung!

“Weiß er, was du von ihm willst?”

Wirr suchte ich den Boden nach einem Punkt ab, an welchem ich die Augen belassen konnte. Gandalf lehnte sich zu mir und abermals trat nur ein Flüstern über seine Lippen.

“Weiß er davon, was du ihm des Nachts antatest…”

Edoras…

“… und wie heuchlerisch deine Freundlichkeit in den letzten Monaten war? Wie gut sie deine amoralischen Gedanken übertünchte?”

Die Alpträume… die Gier.

“Weiß er, für welchen Menschen er sein Leben riskierte?”

Der Nazgûl… die Schäden, die der Kampf mit sich brachte.

Dunkle Narben auf dem reinen Leib.

Ich zog die Brauen zusammen und senkte den Kopf tief. Und verblieb still. Was sagte er da?

Es klang so Mitleids erregend, dass ich beinahe selbst annehmen musste, dass ich… falsch war. Seine Augen tasteten mein Gesicht ab, welches so sehr auf die Brust gesunken war, dass es von meinem Haar verdeckt wurde.

“Er gehört dir nicht. Er wird dir niemals gehören.”

Hörbar atmete ich aus, spürte mit einem Schlag das Gefühl der reinen Überforderung. Er wusste gar nichts! Rasch drehte ich den Kopf weg, schlug seinen Stab beiseite und ging. Ich eilte davon, übermannt von Furcht und Zweifel und einem Gefühl, dass sich unaufhörlich in mir breitzumachen drohte: Purer Zorn.

Ich kämpfte mich hastig an den Menschen vorbei, spurtete über die Seitenstraßen zu den Treppen und achtete keinesfalls mehr auf ein Gesicht, das ich zuvor krampfhaft ersuchte. Ich wollte nur fliehen. Die Mauern wurden schmaler, die Wege enger und keuchend überquerte ich eine Brücke und lief durch einen weiteren Gang, bis ich endlich zum Stehen kam und mich gegen eine Wand lehnte. Ich sah mich nicht um, beugte mich vor und stemmte die Hände gegen die Oberschenkel.

In meinem Kopf herrschte ein Tumult, ein Chaos, das nicht zu bändigen war.

Um mich herum war es dunkel und ich spürte diese Finsternis, die sich in mein Herz schlich. Die Wut, die nicht abdämpfen wollte und mir ein Verlangen aufdrängte, irgendetwas zu zerstören. Ich wollte schreien, tat es aber nicht. Denn ich wusste, dass es mir nicht helfen würde. Nicht noch einmal wollte ich die Kontrolle verlieren. Vorsichtig und bedächtig setzte ich mich wieder in Bewegung und versuchte alles wirre in meinem Kopf zu ordnen und wieder zur Ruhe zu finden. Wo war ich? Noch immer angespannt umfasste ich das Handgelenk hinter meinem Rücken und folgte dem schmalen Weg vor mir, welcher daraufhin scharf um die Kurve ging. Als ich aufsah, wusste ich, wo ich mich befand. Angelangt am siebten und letzten Ring, entdeckte ich die Wachen, welche ich heute schon einmal ansprach. Ich ging ihnen entgegen.

“Verzeiht, er ist noch immer nicht zurückgekehrt.”

Es war lediglich ein gleichgültiges Nicken, das ich als Antwort gab, ehe ich an ihnen vorbei und die letzten Stufen hinauf ging. Es zog mich nicht in den Palast und auch der Weiße Baum erreichte mein Interesse nicht. Würde ich mich weiterhin auf die Suche nach Faramir machen, so wüsste ich, dass ich ihm ebenfalls mit Zorn begegnen würde. Doch Gleichgewicht fand ich auch nicht in meiner Kammer, auch dies war mir gewiss und deshalb zog es mich aus Selbstverständlichkeit zu den Häusern der Heilung. Dort, wo Leben und Tod aufeinandertraf, wo Leid gelindert werden musste und man um Leben kämpfte. Darion würde mir die Ruhe geben.

Behutsam öffnete ich die große Tür, spähte hinein und erkannte die Bewegung der Helfer und Heiler wieder. Ich wusste, ihnen war ich eine Hilfe, konnte ich doch mit einem Jungen umgehen, dem sie nicht gewachsen waren.

Zielsicher ging ich an den Liegen vorbei, begutachtete Jene, die ich inmitten der letzten Nacht selbst behandelte und merkte ebenso, dass es an Verwundeten abgenommen hatte. Noch bevor ich Gedanken fassen konnte, trat mir der Heiler entgegen und ich nickte ihm zu, um auch schon in den nächsten Raum zu gelangen.

“Herr?”

Sofort war er stehen geblieben und auch ich drehte mich abrupt zu ihm um. Abwartend begutachtete ich ihn und nickte ihm hilfsbereit zu. Hier war es, als waren die eigenen Sorgen nichtig und Jedermann eine Hilfe.

“Wo wollt Ihr hin, Herr?”

Etwas perplex richtete ich den Daumen hinter mich auf die Tür und hob die Brauen.

“Zu dem Burschen. Darion. Ich will sehen, wie es ihm geht.” Besinnlich stemmte ich die Hände in die Hüften.

Der alte Mann schaute an mir vorbei und runzelte die Stirn. Hinter ihm ertönte ein jehes Wehklagen und sogleich sah er über seine Schultern. Nach einem Augenblick des Zögerns, schien mir, lenkte er seinen Blick wieder auf mich, flüchtig den Mund bewegend, ohne dass ein Ton über seine Lippen kam.

Was...?

Er räusperte sich.

“Der Junge ist tot, Herr. Er verstarb im Morgengrauen.”

~*~
 

Legolas:
 

Nun, ich musste es mir sehr wohl eingestehen… diese Pilze, sahen sie auch seltsam aus in ihrer getrockneten Form, waren überaus delikat. Vorerst recht vorsichtig kaute ich das Stück und blinzelte gar verblüfft durch den angenehmen Geschmack, der sich dezent in meinem Mund verteilte. Und so diskret meine Reaktion auch war… sie entging keinem der Hobbits und während Pippin freudig grinste, streckte sich mir bereits Merrys Hand entgegen. Er reichte mit ein weiteres Stück und ich zögerte… wollte ich doch eher genießen und dies auch nicht übertrieben. Die kleinen Freuden waren und blieben doch die Kleinen.

Flüchtig hob ich die Hand, dankte ab und bemerkte doch die Entschlossenheit des Hobbits, in welcher er darauf beharrte, dass ich auch noch dieses Stück aß. So gab ich mich geschlagen und nahm es entgegen.

„Es scheint deinen Geschmack zu treffen“, triumphierte Pippin und füllte den eigenen Mund mit den kleinen Leckerbissen.

„Viele Gerichte werden auch in meiner Heimat mit Pilzen zubereitet“, sprach ich meine Erinnerung aus und betrachtete mir das trockene Stück, welches ich bedacht zwischen den Fingern wendete. „Überall sind sie zu finden… säumen weit den fruchtbaren Boden des Waldes… und es gibt so viele ihrer Art. So unterschiedlich im Geschmack und einzigartig.“

„Gerne besäße ich dein Wissen“, seufzte Pippin und ich ließ verblüfft das Stück sinken.

„Pilze finden nur Pippins Interesse, wenn sie bereit zum Verzehr auf einem Teller liegen“, kommentierte Merry schmunzelnd und der, um den es sich drehte, langte abermals in den Beutel hinein. Und sein Blick traf mich flüchtig.

„Deine Heimat waren die Wälder Düsterwaldes, nicht wahr?“

Und ich antwortete mit einem stummen Nicken, während dem Merry kritisch zu seinem Freund lugte.

„Weshalb sprichst du in der Form der Vergangenheit?“

„Oh.“ Pippin wirkte überrascht… über sich selbst erstaunt. „Tut mir leid.“

Schwermut, der tief saß… ich betrachtete mir den getrockneten Pilz, doch verbannte schlechte Gedanken aus meinem Kopf und ließ ihn mir schmecken, um den beiden anschließend ein knappes Lächeln zu schenken.

„Und eure schwer zu verrichtende Arbeit ist es, die Vorratskammern zu plündern?“

Pippin starrte mich mit verstellter Fassungslosigkeit an, doch Merry entrann ein leises Lachen.

„Wohl eher der verdiente Lohn unserer tagtäglichen Strapazen.“

„Wir gehen vielen zur Hand“, berichtete Pippin nunmehr vergnügter als zuvor. „An vielen Orten dieser Stadt heißt es, schweres Gestein zu häufen, fortzutragen, damit die alte Ordnung entsteht… oder mindestens eine, die dieser nahe kommt.“

„In leichtem Widerspruch zu der Tatsache, dass niemand so recht weiß, ob es einen nächsten Schlag gegen diese Stadt geben wird. Und wäre dem so, wäre dieser wohl umso verhehrender.“

„Diese Arbeiten sind dem Frieden ein besserer Begleiter als den Zeiten des Krieges“, fügte Pippin hinzu, doch dies, ohne dem alten Trübsinn zu verfallen. Ich kaute gemächlich, ging bald in die Knie und hockte vor ihnen.

„Möchtest du noch ein Stück?“, erkundigte sich Merry sofort und schon war seine Hand wieder im Beutel.

„Nun, ich würde eher…“

„Bitte.“ Lächelnd reichte er mir das nächste Stück und ich schöpfte tiefen Atem.

„Dann lasst dieses Stück das Letzte sein.“

„Aber natürlich.“ Merry rückte sich zurecht und bewegte die Füße in der Luft. „Sagtest du dies nicht ebenfalls, Pipp?“

„Oh.“ Der Angesprochene hob die Augenbrauen. „Viele Augenblicke sind seitdem vergangen… und mindestens genauso viele Stücke.“

Sie nahmen mich nicht ernst… ich legte den Kopf schief und die beiden begannen abermals zu lachen.

Und, wie man es auch drehte und wendete… ihre Gesellschaft tat mir gut und ließ sich wohl durch nichts ersetzen. Sie und ihr Humor waren wahrhaft einzigartig. Wieder spürte ich, wie sich meine Lippen zu einem Lächeln formten und ich gab der Schwäche nach und aß so das dritte Stück.

„Ist es dir bekannt, Legolas? Dieses Problem…“, brummte Pippin mit ernsthafter Miene, doch sah ich hinter dieser ein Grinsen und den Beweis, dass er erneut feixte.

„Was meinst du?“, fragte ich also.

„Ich kenne es zur Genüge“, fuhr er fort. „Sobald dir etwas wahrlich Delikates in die Quere kommt und du einmal davon naschst… kommst du nicht mehr davon los.“

Merry lachte leise und ich verzog grübelnd die Augenbrauen.

Nein, eine solche Zügellosigkeit war mir nicht bekannt… doch schienen sich die Hobbits wortlos zu verständigen und versteckt trafen ihre Ellbogen die Rippen des Anderen und ihre Aufmerksamkeit schnell wieder den Beutel. Ich schluckte hinter und blickte flüchtig um mich.

Wie schnell die Zeit verstrich… ich spürte, wie die Wärme sich zurückzog und die nächtliche Frische ankündigte. Bald würde es dunkeln und ich wollte mich der Meditation hingeben, um dem morgigen Tag mit Körper und Geist gewappnet zu sein.

„Wie lange du an einem so kleinen Stück kauen kannst“, rief mich Merrys begeisterte Stimme aus meinen Gedanken. Irritiert sah ich ihn an und bemerkte auch Pippins Aufmerksamkeit. Sie starrten zurück. „Ich bin fasziniert.“

„Hier, nimm zumindest noch das eine.“

Und ich betrachtete mir das nächste Stück, welches mir Pippin beinahe unter die Nase hielt.

„Du sagtest selbst, dass es köstlich ist… so tue deinem Gaumen einen Gefallen.“

Nun… man musste es nicht erst versucht haben, um zu wissen, dass es heikel war, Diskussionen mit einem Hobbit zu beginnen, der von seinem Vorhaben überzeugt war. Und da es gar zwei waren, gab ich nach, griff auch nach dem Vierten und kam auf die Beine.

„Hast du vor, zu gehen?“, erkundigte sich Merry und ich nickte geduldig.

„Mein Tag war voller Ereignisse, die mich nun dazu treiben, Ruhe zu suchen.“

„Dann wünsche ich dir, dass du sie findest“, lächelte Pippin und lehnte sich bequem zurück. „Auch wir werden bald etwas schlafen. Es ist doch recht ermüdend, einer solchen Routine nachzugehen und in ihr so arbeitsam zu sein.“

Und ich antwortete mit einem Nicken.

„Habt Dank für die köstlichen Happen“, und ich hob das letzte Stück. „Sicher werden wir uns morgen wieder sehen.“
 

Lange noch trug ich das Stück unentschlossen in meiner Hand mit mir, vergaß es gar für wenige Momente, in welchen ich mir die Bauten betrachtete und dies nicht genug tun konnte. Nun, da ich wieder meiner ruhigen Wege ging, hatte ich den Entschluss gefasst, noch etwas die frische Luft der Nacht zu genießen… mich an ihr zu laben und bequem unterwegs zu sein. Auch während meine Füße sich stets voreinander setzten, konnte ich in leichte Meditation hinabdriften. Sinne, die mich vor Gefahren warnten, konnte ich ebenso abschalten… da mir hier keine Wagnisse begegnen würden. Während meines Weges war die Sonne ebenso flink wie ich und bald versank sie hinter dem Horizont und mit ihr die Geschäftigkeit der Lärm der Straßen. Langsam doch stetig leerten sich die Wege, Kerzen an den Fenstern wurden gelöscht, Türen geschlossen, Fackeln entzündet. Dies waren wohl die Stunden, die ich dem Tageslicht vorzog und irgendwann saß ich auf dem Gestein einer alten Mauer und überblickte die weite Ebene Gondors.

~*~
 

~*to be continued*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-10-31T23:58:30+00:00 01.11.2008 00:58
*Story begrab*
ihr seid doof. >___>
Von:  Maiiann
2008-04-24T19:15:56+00:00 24.04.2008 21:15
Eigentlich ist es schon ne weile her das ich das Kapi gelesen hab (jaja, schwarzleserin, ich weiß, sorry deshalb >___<"") aber ich hab grad wieder ne HDR-Phase und werd heute wieder mal ewig auf bleiben um die FF so gut es geht nochmal zu lesen*___*""" Ich liebe sie einfach nur! Zwei so geniale Schreibstile, mitreißend und einfach so toll... auf jedenfall eine meiner Lieblings-FFs~!! Vor allem ist sie auch so schön lang *___* da kann man richtig schön drin versinken!
Also bitte bitte schreibt schnell weiter! Ich kommentier auch, wenn ihr mir bescheid sagt~ *mieser bestechungsversuch*
...bitte?♥
Nya~ genau, schreib ich auch noch n bissl was zum Kapi^^ der Anfang war einfach nur... EVIL. Hab schon gedacht, dass unser liebes Legosteinchen den Pfeil in die Schulter oder so kriegt, dass er halt noch lebt aber noch ne Verletzung mehr vorweisen kann>< aber so wars zum Glück ja nicht°__°""
Finde es auch sehr schade, dass Darion gestorben ist... der war so tapfer und so... aber es müssen ja meistens die starken Charaktere drauf gehen.. naja.
Irgerndwie kommt in mir langsam eine Abneigung gegen Gandalf auf o__Ô""" Der is immer so fies zum armen Ahorn Q___Q
Aber dafür mag ich Marry und Pippin wirklich gern! Die heitern einen irgendwie immer auf~ (genau wie Fred und George!!!:DDD)
Nya, ich hoffe sehr das es bald wieder weiter geht =333
~Maii♥
Von: abgemeldet
2008-03-02T17:15:06+00:00 02.03.2008 18:15
*Natsu-shemai zustimm*
Das würde ich auch gerne wissen.
Ich würde es sehr schade finden wenn ihr nicht mehr weiter schreibt.
Das ist nämlich meine Lieblings-FF.

lG
Shady-Lady
Von: abgemeldet
2008-02-27T15:09:03+00:00 27.02.2008 16:09
na also das is ja mal klasse hier. Mir fiel grad was ein und da bin ich erschrocken und dacht, ich hol was nach. Und nu bin ich hier und geh in die Luft und ihr gleich in die ewigen Jagdgründe ein! Is die story tot oder wie! òo
Von: abgemeldet
2007-06-29T07:39:18+00:00 29.06.2007 09:39
Tolles Kapi. Oki... ähm... mittlerweile habe ich diese FF 3mal ganz durchgelesen. *quadratische Augen hab*
Das ist die aller-aller beste die ich je gelesen habe.
Ich freue mich schon total auf das nächste Kapi.
Schreibt bitte schnell weiter, sonst werde ich verrückt^^

Bye -ShadyLady-
Von:  SolGaiaNox
2007-05-15T19:36:45+00:00 15.05.2007 21:36
Wieder ein super Kapitel, aber ich finds schade das der Junge gestorben ist.
Bin gespannt wies weiter geht ^.^
Von:  ChocolateChip
2007-05-12T21:18:46+00:00 12.05.2007 23:18
hey!!
endlich wieder ein kapitel von euch on!! hab schon sehnsüchtig darauf gewartet!!
ich finde es wie immer wieder ganz toll!! hoffe ihr macht so schnell wie möglich weiter!! und schreibt auch weiterhin so toll...

ich finds nur iergendwie schade dass der junge jetzt toto ist... aber was soll mann machen... ist eure story ^^
also dann...
ich verabschiede mich dann mal!!
wawa (^^)/
bis zum nächsten kappi!!!
Von: abgemeldet
2007-05-12T19:53:19+00:00 12.05.2007 21:53
wie versprochn schreib ich jetzt mal was.
Was warn das am anfang? die verniedlichte form vom 'macht euch her, ihr Irren!'? wie gut dass ich damit nich gemeint sein kann. ich erring hier mal wiedern ersten Platz aber das is langsam gar nich mehr so schwer. stimmt schon dass hiern bisschen tote Hose is, kann aber auch dran liegn dass so wenig kapitel kommen und ihr immer so lang braucht. Aber nr 29 is nu hier und ich habs gelesen.

Also auf jeden falls lasst ihrs nich langweilig werden. dieser kleine unfall da, der hat einen ganz schön wachgerüttelt obwohls vom anfang klar war dass der pfeil nich getroffen hat. Aragorn hat da aber ne andre Meinung wies aussieht und das is gut so.
Aber durch sein benehmen da wird man gleich auf nochn andres problem aufmerksam und iwie isses gar nich mehr so sonnig und schön dass die beidn zusamm sind. Weiß nich ob ich das bloß so seh aber ich bin mir nich sicher ob aragorn wusste worauf er sich einlässt. Der is nunmal nen wichtiger typ in Mittelerde und iwie kanns keiner verantwortn dass er wegn so was gleich alles vergisst und zu nix mehr zu gebrauchn is. Welche argagorn kipptn ausn latschen wenner von nem altn Zauberdepp vollgesockt wird. Ich glaub echt dass ihr jetzt aufpassn müsst. Aragorn darf nich zu ner tickenden zeitbombe mutiern und explodiern sobald ma was nich so läuft wies dem elb gut tut. Er is so einfach zu verletzn und aus der rolle zu werfn dass ich des mit den beidn fast schon wie ne gefahr empfinde. Ich mein aragorn hat sich echt durch nen paar lange jahre gequält und da hat sich bestimmt was angestaut aber das darf der jetzt nich alles loswerdn. Immerhin hat der elb nich was verloren weil er jetzt mit ihm so rummacht. Also der kann sich immernoch wehrn und seine Probleme allein regln. Das mitm Pfeil hätt er auch allein in den Griff bekommen aber argaorn hat die ganze Sache gleich noch heikler gemacht und alle verrückt gemacht. Wisst ihr was ich mein? Ich weiß es schon gar nich mehr selber worauf ich hinweisn wollte.
Ich denk aragorn brauchtn gleichgewicht. Legolas hat des iwie mehr und is anhand davon auch besser damit umgegangen und eben weils so unnatürlich und krank is dass aragorn so ausrastet und des nich mehr loswird hat legolas des auch wohl nich kapiert. Ich find die Reaktion von legolas auf jedn Fall normal und bei aragorn müsst ihr aufpassn dass ihr ihm nich zuviel menschliche schwäche gebt nur weils legolas nebn ihm nich so hinkriegt gefühle zu zeign oder so emotional zu sein. Menschn könn auch stark sein. Der typ is zwar so ziemlich verknallt aber danebn hat er ja nich grad wenig lebenserfahrung. Ich weiß nich.ich hab mir gradn dritten Teil angeschaut und konnt des nich so nachvollziehn. Keine ahnung,is vielleicht ansichtssache oder ich bin zu unromantisch. Was weiß ich.
Davon nich runterziehn lassen.Das Kapitel so allgemein fand ich super. Die schreibweise und wie ihr sachen darstellt. Natürlich auch die hobbits. Is echt schön dass die so oft auftauchen und rumkaspern. Das erfrischt ziemlich die grundstimmung die da iwie gespannt war. Und wiedermal son gegensatz bei dem man sich fast an den Kopf greift. Auf der einen seite macht der eine späße und und auf der andren seite versucht der andre nich bekloppt zu werden. Und mittendrin gandalf der wien Blöder rumrennt und Saubermann spielt. Alles bereinigen,ihr versteht. Da is die freude über das Zusammnkommen der beiden iwie gleich wieder im eimer und es gibt mehr Negativseiten als spaß, den man eben erwartet hat. Ich bin neugierig wie des jetzt weitergehn soll. Und noch was. ich find iwie is die erählung hängn gebliebn. Die helfen da jetzt alle seit tagn aber niemand weiß wies weitergeht und warum die üben und son zeug. Gut der aragorn wollt nu zu faramir um bestimmt nen paar sachn zu klärn aber ich find es is wichtig dass früh genug zu machen damits keine lücken gibt.
Tja dass der Junge tot is das reißt mich nich vom hocker. Ich habs ja gewusst und ihr habt mich nich enttäuscht. da dicht ich euch das schlimmste an,was passiern könnte und schon passierts. Also echt jetzt wart ich nur drauf dass argagorn iwo runterhüpft. Also wie auch immer,party macht er da sicher nich. Ich wartes ab.
Und versucht des so zu biegn dass sich nich alles um die beidn dreht. Wie ich gesagt hab das andre und wichtige geschehen darf nich einschlafn und sollte auch nich indn hintergrund gespielt werdn. Klar die beidn machn sich gedanken drüber aber iwie stehn die an der spitze der verteidigung und müssn das eigentlich alles regeln. Ham die im film ja auch gemacht. Da is alles von denen ausgegangen und faramir hatte gar nix mehr damit am hut. Aber hier rennt der noch rum und aragarn schunkelt ma in nem anflug von Jux und Tollerei zu dem hin und will ihn fragen: meister, wie siehtsn aus? Hast schon nen plan?
Versteh ich gar nich so richtig. Aber das is meine 'high-von-kaffee'-meinung, also nich soviel drauf setzn. Des fiel mir nur grad so auf und ich schreibs hier rein,damits euch vielleicht ne hilfe und sonstwas is.wenn ihrs nich braucht dann dreht euch nen bong draus.^^

natsu


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