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Das Leben liebt die Unsterblichkeit

~'*Legolas & Aragorn*'~
von

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*~nestad~*

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nestad - Heilung

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Aragorn:
 

Da stand ich nun und dachte mir, wie dumm ich mich wieder selbst darstellte. Die Freude war groß und ich genoss es, anderen eine Hilfe zu sein, doch so sehr ich mich danach in meiner eigenen Einsamkeit wiederfand, so wäre es mir doch auch ein Leichtes gewesen, dieser Isolation zu entgehen. Nur ein weiterer Schritt zu diesen Menschen hätte mir gefehlt, damit man mir seine Dankbarkeit aussprach. Aber diesem Egoismus wollte ich entgegentreten und sah ihnen nach, ehe ich anschließend hinausblickte. Die ferne Weite und alles, was sich hinter der Dunkelheit befand.

Ein wahres Trauerspiel...

Plötzlich hörte ich leichtfüßige Schritte auf dem Kies und ich wandte mich erneut um. Es war Legolas, der in dieser frühen Stunde zu mir trat und mein Gesicht erhellte sich. Seine Blässe hatte abgenommen und für wahr sah er erholter aus, als am gestrigen Tag.

"Guten Morgen, mein Freund." Lächelnd kam ich ihm entgegen und als ich mich ihm näherte, glaubte ich daran, dass mir jemand ein Gönner war, ihn mir zu Anbeginn meines unwirschen Unglücks zu schicken. Viel heller konnte der Tag nicht beginnen.

"Gut siehst du aus." Ich musterte ihn ausgiebig, erkannte an seiner Haltung und seiner Haut die Nachwirkung einer friedlichen Nacht. Und dann sah ich ihm ins Gesicht, begutachtete es ganz offen und mein Lächeln vertiefte sich.

"Ebenso haben sich deine Augen verbessert." Ich nickte zufrieden und zutiefst erfreut über diese Entwicklung. "Ich bin sehr froh, dich so zu sehen."

~*~
 

Legolas:
 

Nie hätte ich geglaubt, solch geringe Freude zu verspüren, wenn ich ihm begegnete. Wenn ich ihn traf und er dergleichen zu mir sagte. Ein weiterer Ausdruck seiner Gutmütigkeit und es war meine Befürchtung, dass er nie begreifen würde, wie sehr und hoch ich diese schätzte. Wie sehr ich seine Mittel heiligte und wie unzufrieden sie mich dennoch stimmten. Und wie beträchtlich entging mir mein Schweigen und die unbewegte Miene, die in diesem Augenblick falsch zu sein schien und doch nur meine Empfindungen widerspiegelte. Seine Worte fanden nur bedingt mein Gehör, ich verstand und vernahm sie durchaus, doch entsprachen sie meinen Vermutungen, die ich nicht gern bestätigt sah. Er grüßte mich heiter, trat mir gar entgegen und kurz darauf standen wir voreinander und ich betrachtete mir seine Mimik forschend und sehr wohl nachdenklich. Auf meinem Steiß fanden meine Hände wieder zueinander und ich stand bequem, während er einen Menschen mimte, der er nicht war.

"Ebenso haben sich deine Augen verbessert."

Dieses Nicken... es war mehr als bloße Zufriedenheit... annähernd Freude, als wären es nicht meine Augen, sondern die seinen. Wieder war mir seine Wahrheit wichtig und beinahe erreichte mich auch diese angenehme Mitteilung, doch driftete der Inhalt seiner Worte an mir vorüber, bevor ich nach ihm greifen konnte oder es gar beabsichtigte. Ich selbst sah mich nicht als der, an den sie gerichtet waren und abwesend trieb mein Blick ab, schweifte zur Seite und suchte planlos das unbekannte Ziel. Es erfüllte mich mit Unverständnis meiner eigenen Person gegenüber, dass ich geduldet hatte, was er tat, dass ich tolerierte, was er unterließ. Als hätten meine Augen stets nie mehr gesehen, als den Anführer, einen Gefährten, mit dem man kämpfte. Und nun spürte ich stilles Unbehagen, während er den Fluch über sich ergehen ließ, der neben all den guten Gaben und den ehrenwerten Eigenschaften seinen Pfad durch das Leben bildete.

"Ich bin sehr froh, dich so zu sehen."

Ich blinzelte, erwachte und fand zu ihm zurück. Verblüfft sah ich ihn an, mehr noch ungläubig und ich scheute mich nicht, diese Empfindungen nach außen dringen zu lassen. Zweifel und Skepsis waren es, die meinem Gesicht Ausdruck verliehen und das Lächeln tat es bei dem seinen. Es blieb aufrecht und ehrlich... auf solch irritierende Weise, dass man beruhigt sein und in dieser Erleichterung geschwind die kränkliche Blässe und die Haltung ignorieren wollte. Seine Positur, die in ihrer scheinbaren Stärke die Blässe seines Gesichts verleugnete und bestimmt vor vielen Augen triumphierte. Kurz war das ungewöhnliche Schweigen meiner Wahrnehmung entwichen und als ich erneut blinzelte, standen wir noch immer dort. Überstürzt und gedankenlos versuchte ich dieser Atmosphäre Einhalt zu gebieten und suchte nach Worten, deren Ausbleiben ich mir erst bewusst wurde, als sich meine Lippen bereits stumm bewegten.

Und ich selbst sah in mir den Tölpel, der sich von etwas in die Irre leiten ließ, was doch nicht weniger unüblich war, als die Sonne, die tagein tagaus ihren Lauf nahm. Ja... gewiss, er war schon immer so gewesen, doch sah man das Gebaren anders, wenn man es wahrhaftig sah und nicht nur glaubte, es zu tun. Ich wurde gepackt von einer Absicht, die so sehnsuchtsvoll in mir rumorte, dass ich ihr nicht Einhalt gebieten könnte... hätte ich es gewollt.

Ich suchte nach Festigkeit, schüttelte verwerfend den Kopf und musste wahrlich einen abstrusen Anblick bieten, als ich auch flüchtig die Hand hob, die Lider senkte und tief Luft holte. Doch fand ich selbst in dieser verworrenen Geste meinen Halt.

Es verlangte mir danach, etwas zu schützen, worauf ich angewiesen war...

Etwas, das zu anziehend war, als dass ich es außer Betracht lassen könnte...

Man könnte gar sagen, seine Uneigennützigkeit versetzte mich in Unzufriedenheit. Ich fühlte mich seiner Sorge nicht wert, wenn ich ihm nicht das gab, was er mir schenkte.

Ja... er war ein bedeutsamer Teil meines Lebens, ohne den es unvollkommen war und immer sein würde. Und er gewann an Wichtigkeit, je öfter ich ihn sah.

Ihn und sein makelloses Wesen...

Ihn, der die Kraft besaß, mich zu formen... mich zu prägen, ohne dass dies Reue nach sich zog. Ihn, der mich zu jemandem werden ließ, der mir unbekannt war und gelockt wurde von Fährten, die mir nur seine Nähe offenbarten. Ich fühlte mich zurückversetzt in jenen Moment der vergangenen Nacht, erinnert an die Empfindungen, die meinen Körper das erste Mal durchströmt und mir etwaige Kontrolle geraubt hatten.

Ich entsann mich gern und eine inzwischen vertraute Kälte flüchtete sich über meinen Nacken, als meine Augen seine Lippen streiften und ich die eigenen vor einem Lächeln hüten musste.

Die Art der Menschen, Zuneigung zu zeigen...

Es... war faszinierend... und...

Ich ertappte die unpassenden Gedanken dabei, wie sie tüchtig meinen Kopf beherrschten und sogleich verdrängte ich sie, waren sie doch der Oberflächlichkeit so ähnlich und nicht viel mehr, als die Ignoranz, unter der Aragorn zu sehr litt. Nur eine weitere Art, seinen wahren Zustand unberücksichtigt zu lassen...

Ich richtete mich auf, doch drängte sich das Wiedererleben der vergangenen Augenblicke mit einer unvermittelten Stärke in meinem Inneren und rasch verbarg ich mein Denken hinter den Worten, die so eilig gesprochen wurden, dass sie nur aus meiner wahren Mentalität auferstehen konnten.

"Nun", sagte ich leise, gar noch etwas unentschlossen und erwiderte seinen Blick dennoch entschieden. "Ich sähe dich viel lieber anders."

Ich verzog die Brauen und spähte zu seinem Arm. Ich wusste, was sich unter dem robusten Stoff verbarg... selbst dessen, was seinem Leib innewohnte, war ich mir bewusst und ich runzelte die Stirn, als ich wieder zu seinen Augen fand, sie skeptisch, gar herausfordernd erforschte.

"Ich sähe dich gern ruhend und Kräfte schöpfend, doch muss ich erleben, wie du dich auf den Beinen hältst, unruhig umherstreifst, als würde dir kein weiches Lager das bieten, was du benötigst. Ist es Rastlosigkeit, die deinem Leib neue Kräfte verleiht? Ist es das Verschmähen von Mahlzeiten?" Ich lehnte mich nach vorn, verengte sinnierend die Augen und schüttelte nach kurzem Schweigen ratlos den Kopf. "Du kannst nichts geben, ohne zu nehmen", flüsterte ich, als ich mich aufrichtete und noch immer den Kopf bewegte. "Von welchem Belang sind meine Augen, die mich in meinem Handeln nicht einschränken? Wie stehen sie deinem Körper gegenüber, der vom Krieg geschunden ist und der dennoch keine Stärkung erhält? Aragorn." Ich senkte den Kopf, blickte ihn mit leichtem Trotz an und presste die Lippen aufeinander, bevor ich fortfuhr. "Wie kann es sein, dass bei all der Aufmerksamkeit und Rücksicht, die du ausstrahlst... dass nichts auf dich zurückscheint? Sieh doch nicht nur all das Leid, welches dich umgibt... sieh auch die Masse, auf die dieses zurückfällt. Gemeinsam vermag man es zu tragen. Ein einziger jedoch hebt diese Last nicht von den schweren Herzen. Es ist vielmehr zermürbend als hoffnungsvoll und immer wird es Menschen geben, die den Anschein erwecken, deine Taten wären nicht von Belang. Kämpfe nicht für einzelne, Aragorn... kämpfe doch für alle und tue dies auf einem anderen Weg."

Viel wollte ich ihm noch sagen, viel gab es, das ausgesprochen werden musste, doch war es nicht viel mehr als Zeit schinden und der gänzlich falsche Augenblick für ein weitreichendes Gespräch. So verstummte ich, senkte die Lider in Unschlüssigkeit und wandte mich nach kurzem Zaudern ab. Ich kehrte ihm den Rücken, löste die Hände voneinander und kehrte zu jener Treppe zurück. Nur wenige Schritte tat ich, bis ich auf die Stille aufmerksam wurde. Sie umgab mich leblos und offenbarte nicht das, was ich hören wollte. Verwundert drehte ich mich um, sah ihn noch immer dort stehen und hob die Hand.

"Komm", sagte ich, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, dass er mir folgte. "Spürst du nicht die Kälte in diesem Hof? Wir sollten gehen und uns an einem Ort niederlassen, der mehr Annehmlichkeiten für uns bereithält." Ich lächelte und als er sich in Bewegung setzte, ließ ich die Hand sinken und wartete geduldig. "Die Sonne ist bei weitem mehr Heiler, als du denkst", erklärte ich, als ich neben ihm den Hof verließ und in jenen Gang zurückkehrte. Ich sprach leise und bedächtig, umfasste das Handgelenk zum erneuten Mal auf dem Rücken und blinzelte zu ihm. "Doch ist anderes von größerer Wichtigkeit. Wir werden schon an deiner Genesung arbeiten."

Somit wandte ich mich nach vorn, schloss kurz die Augen und hob den Kopf, um den sanften Wind zu genießen und vielmehr noch das Beisammensein, welches mich mit neuer Freude erfüllte. Leise ertönten seine Schritte neben mir... noch schleppend und durchaus etwas kraftlos, doch hing ich an meinem Versprechen und bald würden sie wieder jene Entschlossenheit zeigen. Eine milde Brise streifte mein Gesicht, doch ich hielt inne, als ich einen leisen Ruf vernahm, der zu uns drang. Ich blieb stehen, senkte den Kopf und erblickte einen Mann, der sich uns näherte.

~*~
 

Aragorn:
 

Es war seltsam... eine fast schon komische Atmosphäre, doch keineswegs in amüsanter Hinsicht. Er stand mir gegenüber und sagte nichts, geschweige denn, dass er mein Lächeln erwiderte. Nein, nicht einmal die Frage beantwortete er mir und ich konnte ihn in dem Moment nicht anders bezeichnen, als absent. Die Verwunderung in seinen Augen und seiner gesamten Mimik war für mich eine Reaktion, die ich nicht erwartet hatte. Nicht, weil es diese wundervolle naive, gar unschuldige Art der Verblüffung war. Sie zeigte Unglauben und Misstrauen. Doch ich sagte nichts und wartete. Und wie lang ich dies tat, ohne dass er ein Wort ergriff, ohne dass er eine deutliche Regung zeigte. Eine merkwürdige Stille um uns, die ich einfach nicht begriff. Dann regten sich seine Lippen und erneut kam kein Ton über sie.

Worüber dachte er jetzt nur nach?

Diese Frage wurde mir fortan nicht beantwortet. Schweigend standen wir uns gegenüber und ich verzog die Brauen, als er plötzlich den Kopf schüttelte, als hätte er etwas zu verneinen. Eine Handbewegung, als gäbe er mir ein Zeichen, dass ich still sein sollte und doch war ich es schon seit einigen Momenten.

Kurios... wahrhaftig und so wartete ich geduldig, sah, wie er die Augen schloss und augenscheinlich nach Festigung suchte. Und in mir kam eine leichte Unsicherheit auf. Hatte ich etwa den Anschein geweckt, als wären meine Worte unehrlich?

Obwohl ich sie aus der Wahrheit heraus aussprach?

"Nun...", begann er leise und ich wunderte mich über dieses Zögern in seiner Stimme. Meine Mimik jedoch blieb dieselbe und so verfing ich mich in einer unauffälligen Forschung seiner Augen und dem festen Hauch seltsamer Entschlossenheit. “Ich sähe dich viel lieber anders.”

Mit diesem einen Satz war meine eigene Ernsthaftigkeit verschwunden und ich zeigte meine Verwirrung offen. Unwirsch wanderten meine Augen in die eine und dann in die andere Richtung, sinnierend, was sein Verhalten bedeutete. Wie lächerlich es doch war, dass mich allein diese Worte so überraschend getroffen hatten, dass ich nichts zu erwidern hatte und nur beobachtete und lauschte.

"Ich sähe dich gern ruhend und Kräfte schöpfend, doch muss ich erleben, wie du dich auf den Beinen hältst, unruhig umherstreifst, als würde dir kein weiches Lager das bieten, was du benötigst."

Himmel!

Als wäre dies eine Predigt, die schon ewiglich auf mich wartete, ließ Legolas seinen Worten freien Lauf und mir blieb nichts anderes übrig, als oftmals den Mund zu öffnen, einen Widerspruch einzulegen...

"Ist es Rastlosigkeit, die deinem Leib neue Kräfte verleiht?"

Unschlüssig hob ich den Zeigefinger.

"Ist es das Verschmähen von Mahlzeiten?"

... und doch schloss sich letzen Endes meinen Mund und ebenso sank meine Hand hinab.

Was war nur in ihn gefahren?

Hatte ich in einem zweifelhaften Moment eine Laune preisgegeben, die mich verraten hatte? Ein rätselhaftes Geschick, in dem Legolas sich zu mir beugte und versuchte, in mir zu lesen. Ich war wahrhaftig völlig neben mir und wusste nicht, es einfach zu verbergen, so, wie ich es immer tat. Dann schüttelte er den Kopf.

"Du kannst nichts geben, ohne zu nehmen." Und er flüsterte dies, während ich ratlos die Augenbrauen hob und noch immer schweigsam blieb. So schweigsam, da mir sämtliche Worte fehlten.

"Von welchem Belang sind meine Augen, die mich in meinem Handeln nicht einschränken? Wie stehen sie deinem Körper gegenüber, der vom Krieg geschunden ist und der dennoch keine Stärkung erhält."

Und sofort dachte ich, dass es an mir war, ihm zu sagen, dass es mir gut ging. Keine Bemühungen sollten mich treffen, denn mir ging es gut. Schmerzen waren doch Dinge, die ich kannte und Dinge, die von selbst vergingen. Dennoch blieben mir die Worte im Halse stecken.

"Aragorn. Wie kann es sein, dass bei all der Aufmerksamkeit und Rücksicht, die du ausstrahlst... dass nichts auf dich zurückscheint?"

Weckte ich tatsächlich den Anschein, mich vor Schwäche kaum auf den Beinen halten zu können? Woher nahm er diese Worte, während ich doch keine Erwartungen hegte, dass man mir Sorge zusprach? Ich war ein Licht... keine Fackel, die nach langem Brennen erlosch.

"Sieh doch nicht nur all das Leid, welches dich umgibt... sieh auch die Masse, auf die es zurückfällt. Gemeinsam vermag man es zu tragen, ein einziger jedoch hebt diese Last nicht von den schweren Herzen."

Aber ich hatte es doch geschafft, war es nicht so?

Die Masse hatte sich den Halt gesucht, den ich ihnen gab und alles wurde besser. Ich war stolz auf mich und trotz alledem hegte ich nun den Glauben, dass... es ein schwacher Trost war. Wie konnte das sein?

Ich lebte immer mit dieser Begebenheit.

“Es ist vielmehr zermürbend als hoffnungsvoll und immer wird es Menschen geben, die den Anschein erwecken, deine Taten wären nicht von Belang.”

Sie waren es nicht... sie waren es gewiss nicht.

“Kämpfe nicht für einzelne, Aragorn. Kämpfe doch für alle und tue dies auf einem anderen Weg.”

Es fiel mir schwer, über diese Worte zu sinnieren. Sicher trugen sie Wahrheit in sich, aber mein Verständnis dafür blieb aus, gleichsam mein Verstand, dem es zu heikel war, Einsicht zu bekennen. Ich holte tief Luft und stieß sie annähernd erschöpft aus. Aus heiterem Himmel entstand ein bangendes Gefühl der Durchsichtigkeit. War es so einfach, in mir zu lesen oder lag es an ihm, da mich seine Aufmerksamkeit so überwältigte?

Er schloss die Augen und ich war zeitweise dankbar, dass seine gar trotzige Miene verschwand. Doch dann wandte er sich um und ging. Ich sah ihm nach, ehe ich den Blick wandern ließ und noch einmal hinaus in die Ferne spähte. Erneut bekam ich das Gefühl eines verlassenen Tieres und allmählich verachtete ich diese Empfindung. Ich musste allein darüber grübeln und meine Schlüsse daraus ziehen. Ich musste nachdenken, was ich falsch machte, mochte es so vieles sein... ich stand ja allein hier.

“Komm.”

Ich hörte seine Stimme und sah abrupt zu ihm. Er hob die Hand und sprach weiter, aber auch von dieser Fortsetzung seiner anfänglichen Predigt war ich so verwundert, dass ich ihn erst einige Zeit lang anschauen musste, ehe ich es bewerkstelligte, dass sich meine Beine regten. Er lächelte und ließ die Hand sinken. Ich sah zu, wie er die Lippen bewegte und mich auch Fetzen seiner Worte erreichten, aber ich sah ihn nur an und blieb meiner eisernen Kontrolle fern. Wir durchschritten den Gang und ich folgte ihm, als kenne nur er sich in dieser Stadt aus. Seine Gedankengänge waren mir ein kleines Mysterium. Und als er meinen Blick erhaschte, sah ich dieses bekannte Funkeln in seinen Augen, das ich zeitweise nicht mehr gesehen hatte. Eine andere Art von Entschlossenheit. Eine interessante und zeitgleich furchtsame Mischung, der ich mich wohl fügen musste. Und vielleicht...

“Wir werden schon an deiner Genesung arbeiten.”

Vielleicht sollte ich erstmals abwarten und weiterhin beobachten. Ich würde ihm gewiss keinen Anlass geben, dass er sich zu sehr um mich sorgte, dass er seine Zeit für mich aufopferte. Seine eigene Schonung war das Einzige, was ich mir wünschte.

Nur, wie erklärte ich mir selbst die angenehme Wärme in meiner Brust, bei jedem sorgsamen Wort, das er an mich richtete? Bei jedem Schritt, den er so sicher tat, folgten meine noch schwach und jede Bewegung meiner Knochen zeugte von Schwerfälligkeit und Last, während er leichtfüßig und nahezu in aller Freiheit schlenderte und den Kopf anhob, um dem seichten Wind eine Begegnung zu sein. Abwesend vernahm ich den Ruf meines Namens und obwohl ich stehen blieb und auf den Rufenden wartete, sah ich Legolas öffentlich voller Zuneigung an.

Ich wollte ihm wieder ebenbürtig sein...

“Die Frauen sprachen es in den Häusern der Heilung und es muss die Wahrheit sein, da ich Eure Taten sah!” Lächelnd trat ein junger Mann zu mir und für einen Moment erschrak ich, als ich ihn ansah. Zwar war sein Haar länger und sein Gesicht jünger, doch war die Ähnlichkeit zu Boromir so verblüffend, dass ich meine Wortlosigkeit erst einmal hinunterschlucken musste. Zu dem Glück meiner Fassungslosigkeit, wandte er sich zuerst in aller Höflichkeit an Legolas, nickte ihm zu und richtete dann sein Augenmerk auf mich. Tief verbeugte er sich vor mir und ich trat irritiert einen Schritt zurück und sah ihn fragend an. Sogleich erhob er sich wieder und lächelte auf eine gutmütige Art und Weise, die an ihrer Intensität beträchtlicher war, als bei Boromir.

“Die Hände des Königs sind Hände eines Heilers.” Ich blinzelte, erwachte bei diesem Satz aus meiner Starre und verbeugte mich dann selbst und tief, soweit es mir erlaubt war. “Ihr seid nicht derjenige, der sich verbeugen muss, Herr”, meinte er und ich sah auf, verzog die Brauen und richtete mich wieder auf. “Ihr habt es bewerkstelligt, eine Masse von ihrer Verzweiflung und Angst zu befreien.” Er ließ den Blick sinken, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und sah dann auf, ehe er nickte. “Zu keinem Besseren passt dieser Leitsatz als zu Euch. Habt Dank.”

Wäre ich nicht erneut so fassungslos von so viel Interesse an meiner Person, so hätte ich längst gesprochen...

“Mit einem geschwächten Arm einen Mann zum Aufstehen zu bewegen und gegen Widersprüche anzukämpfen, ohne einen Moment Ungeduld...”

Endlich schaffte ich es, die Hand zu heben, brachte ein leichtes Lächeln zustande und schüttelte den Kopf. Zaghaft aber bestimmend.

“Ich tat nur das, was auch Ihr getan und gewiss erfolgreich bewältigt hättet. Ihr schuldet mir weder Dank noch mehr Respekt, als ich eigentlich Euch schuldig bin.” Er hob die Brauen, erwiderte meinen ruhigen Blick, welcher nun wieder gefasst durch die Maske der makellosen Gestalt entstand. Eine Gestalt, die ich darstellen wollte und niemals war.

“Aber Ihr habt die Menschen an ihre Stärken erinnert”, fuhr er zögerlich fort.

“Und Ihr wart es, der diese Stärke zum Leben erweckte”, erwiderte ich und ließ die Hand sinken. “Aber deswegen seid Ihr doch nicht zu mir gekommen.”

Sein Lächeln wurde für einen Augenblick stärker und ich erkannte dieses gewisse Leuchten in seinen Augen.

“Ihr habt Recht.” Seine Miene wurde ernst und er nickte zu dem Aufstieg zum nächsten Ring. “Viele sind nun tatenkräftig und viele wollen es sein, doch uns fehlen die Männer zur Einweisung.” Er seufzte leise und ich hoffte, dass er seine Worte auf den Punkt brachte, fühlte mich jedoch zeitgleich bestätigt. “Doch mehr Befürchtungen hege ich bei den Menschen an dem großen Plateau der Nordseite. Sie sind erzürnt und fordern Erklärungen für die Zukunft.”

Erneut wandelte sich seine Mimik und mir wurde klar, was sein Belangen war.

“Ihr wisst, wie man diesen Menschen Mut zuspricht, wie man sie besänftigt und ihnen Erklärungen geben kann, mit denen sie zufrieden sind. Ich kann es nicht.”

Ich erkannte die Bitte in seinen Augen und sie war immens. Eine wichtige Aufgabe, die zu erledigen war. Und obwohl ich annahm, dass Faramir, der Heerführer Gondors, selbst die Stärke zu der Lösung besäße, würde ich dies für ihn tun, wenn er mir dieses Vertrauen schenkte.

Grübelnd wandte ich den Blick ab und ließ ihn flüchtig zu Legolas schweifen. Seine Mimik verriet mir eine ganz andere Wendung. Trotz und Widerwillen. Ich wusste weshalb und würde wohl seinen Zorn auf mich ziehen... aber ich konnte mich dieser Pflicht nicht entziehen... ich durfte es nicht.

~*~
 

Legolas:
 

Ich erblickte dieselbe Tracht, die meine Gedanken zu Erinnerungen werden und zu jenem Mann zurückschweifen ließ, der auf ebenso schmerzvolle Weise von uns gegangen war, wie Frodo und Sam es getan hatten. Ich hielt das Handgelenk auf dem Steiß, spreizte die Finger und erlas dieselbe Art der Lippenbewegung. Ausdrucksvoll und vergleichbar mit der Boromirs, doch Gesichtszüge, die in ihrem Wesen so unähnlich waren und den Vergleich nur auf vordergründiger Ebene zuließen. Still sah ich ihn nähertreten, sah ihn sprechen und vernahm seine Worte dennoch nicht. Nur jünger... sinnierte ich und erwiderte eine flüchtige Geste ehrenvoller Begrüßung. Noch nie war er uns begegnet und doch war er mir kein Fremder, sondern vertraut in einer Richtung, die nur seine Ausstrahlung preisgab.

Ich blieb stehen und scheute die Mühe, meine aufmerksame Beobachtung in Unauffälligkeit zu kleiden. Doch er... er wirkte so euphorisch, zu fixiert auf den, der neben mir stand. Und ein tiefes Lächeln schenkte seinen Lippen Ausdruck... seinen Lippen, doch nicht etwa seinem Gesicht, welches sich der Trauer verschrieben zu haben schien. Oft und seit langem...

“Ihr seid nicht derjenige, der sich verbeugen muss, Herr.”

Ich senkte die Lider, faltete die Hände ineinander und blickte hinab zum Boden. Jedoch nur kurz, denn sogleich fiel meine Aufmerksamkeit auf die Bewegungen Aragorns, als sich dieser aus der Verbeugung aufrichtete. Ich betrachtete ihn mir aus den Augenwinkeln.

“Ihr habt es bewerkstelligt, eine Masse von ihrer Verzweiflung und Angst zu befreien. Zu keinem Besseren passt dieser Leitsatz, als zu Euch. Habt Dank.” Er sprach rasch, annähernd aufgeregt und Aragorn teilte meine Schweigsamkeit, als besäße er meine Rolle des stillen Anwesenden, der begutachtete und sinnierte... obendrein nur einen Widerspruch erwartete und einen weiteren Kampf gegen Anerkennung.

“Mit einem geschwächten Arm einen Mann zum Aufstehen zu bewegen", fuhr der junge Mann fort und mir war nach einem diskreten Lächeln, "und gegen Widersprüche anzukämpfen, ohne einen Moment Ungeduld...”

“Ich tat nur das, was auch Ihr getan und gewiss erfolgreich bewältigt hättet."

Nun, jetzt endlich war es an seiner Zeit und ich fühlte mich nur bestätigt in meiner Annahme.

"Ihr schuldet mir weder Dank, noch mehr Respekt, als ich eigentlich Euch schuldig bin.”

“Aber Ihr habt den Menschen an ihre Stärken erinnert.”

Ich wandte mich zur Seite, hob den Kopf und betrachtete mir den Banner, der die Wand zierte. Beide, nicht darauf aus, einen aufrichtigen Dank anzunehmen, ließen ihn von einer Seite zur anderen pendeln und gaben sich nicht geschlagen.

War dies edel oder töricht?

“Aber deswegen seid Ihr doch nicht zu mir gekommen.”

Kein Resignieren... nur ein weiteres Mal das gekonnte Abschweifen.

Mein Stirn legte sich flüchtig in Falten, bevor ich abließ von meinen Beobachtungen und Aragorns Neugierde auf das wahre Anliegen teilte. Erwartend verfolgte ich, wie das Lächeln rasch an Kraft verlor und mit einer knappen Geste wies er zur Seite und die Dankesfloskeln zerstoben.

"Ihr habt Recht", meinte er mit leichtem Wehmut und während Aragorn Interesse zeigte, sah ich allein die Gefahr in seiner Miene, die auffällig eine Bitte vorausschickte. Und bestimmt war jemand anwesend, der einjeder folgte. "Viele sind nun tatenkräftig und viele wollen es sein, doch uns fehlen die Männer zur Einweisung. Doch mehr Befürchtungen hege ich bei den Menschen an dem großen Plateau der Nordseite. Sie sind erzürnt und fordern Erklärungen für die Zukunft." Ich schöpfte tiefen Atem und nun mit ersuchender Intensität, blickte man Aragorn an. "Ihr wisst, wie man diesen Menschen Mut zuspricht, wie man sie besänftigt und ihnen Erklärungen geben kann, mit denen sie zufrieden sind. Ich kann es nicht."

Nur aus den Augenwinkeln sah ich, wie sich Aragorns Haltung festigte, wie er sich für die Aufgabe rüstete, bevor er seine Einwilligung gab... und wie er flüchtig zu mir spähte. Nur kurz, als läge die Entscheidung nicht allein in seinen Händen... und er war im Recht.

In seinen Händen lag gar nichts und ich würde keine Entscheidung in sie legen. Noch ehe er sich abgewandt und seinen Entschluss kund getan hatte, hob ich den Kopf, ließ ihn mit einem einfachen Schritt hinter mir stehen und wandte mich an jenen Mann.

"Herr", raunte ich gedämpft und musterte ihn mit unscheinbarer Entschiedenheit. "Eure Behauptung, für die Hilflosen selbst keine Hilfe darstellen zu können... verzeiht...", ich zwang mich zu einem kurzen Zögern, obgleich mein Ziel deutlich vor mir lag, es mir jedoch ebenso ein Wichtiges war, seine völlige Aufmerksamkeit zu erlangen. Und er sah mich an, annähernd erstaunt, da ich das Wort ergriff und in dieser Meinung Aragorns Widerspruch nicht einmal annähernd Platz gefunden hätte. "Gondor blieb stark in der unerbittlichen Zeit des Krieges, es blieb bestehen und nur großartige Fähigkeiten, gar hohes Können, können die Erklärung liefern. Die Verteidigung hielt stand, das Volk blieb geschützt und gestärkt." Ich beugte mich dezent nach vorn. "Auch ohne Arathorns Sohn, so wie es scheint, doch nicht ohne Euch. Gewiss seid ihr den Menschen ein Näherer, als es Aragorn zu diesem Zeitpunkt sein könnte. Und Vertrautheit ist bei weitem mächtiger als der entschlossene Zuspruch. Ermutigende Worte aus dem Munde eines namhaften Mannes... neben den Worten eines Fremden, der es versteht, Ansprachen zu halten?" Unter einem diskreten Lächeln schüttelte ich den Kopf, nahm ihm die Möglichkeit, selbst die Antwort zu erbringen. "Ihr, der Sohn eines Truchsess, der über das Volk herrscht und dennoch unter ihm weilt. Ihr müsst stolz sein, es bis zu diesem Zeitpunkt sicher geleitet zu haben und Ihr müsst den Glauben in Euch selbst besitzen, ein erneutes Mal zu ihm zu treten, um Euch abermals als Vertrauter zu zeigen." Kurz verstummte ich und nicht überraschend war die Stille, die hinter mir herrschte. Noch offenbarte sich die Zustimmung nur bescheiden in den Augen des jungen Mannes, doch legte er keinen Widerspruch ein und ich trat zurück, bis ich meinen alten Standpunkt neben Aragorn fand.

"Aragorn ist...", ich sah diesen aus den Augenwinkeln an, offen und bestimmend, während ich mit sanfter Stimme sprach, "... überaus froh, solch ein Vertrauen zugesprochen zu bekommen." Schmunzelnd wandte ich mich so an jenen Mann zurück und zaghaft war dessen Lächeln zurückgekehrt.

"Ihr habt Recht", meinte er verdrossen und wieder bearbeitete er die Unterlippe mit den Zähnen, als wäre das Lob, welches ich einem Unbekannten aussprach, eines unter wenigen. Auch ich hielt mein Lächeln aufrecht und allein um sicherzugehen, hakten sich zwei meiner Finger versteckt in Aragorns Ärmel. Es war ihm durchaus zuzutrauen, erneut die Stimme zu erheben und diesmal gegen mich, doch verblieb er in Schweigen und der junge Mann nickte in sich hinein.

"Ja", sagte er dann und sein Gesicht wurde überflutet von Entschlossenheit. "So liegt es wohl ebenso in meiner Pflicht, der ich gern nachkomme."

Mit einer sanften Kopfbewegung zollte ich diesem Willen Achtung und er richtete sich aus seiner leicht geduckten Haltung auf.

"Mein Vater, Denethor... er fand den Tod." Seine Stimme nahm eine schmerzvolle Festigkeit an und ich senkte in zuvorkommender Anteilnahme die Lider. Hörbar atmete er aus und eher beiläufig wirkte dagegen die Geste, mit der er seinen Umhang richtete. "Und meine Bestimmung ist es, sein Amt fortzuführen", sein Blick driftete zur Seite, "bis die Zeit der Truchsessen endet und die Verbindlichkeit von den Schultern meiner Familie genommen wird. Einen ungekrönten König darf ich nicht bitten, sich um Angelegenheiten zu sorgen, die erst die Angelegenheiten des gekrönten Königs sind. Verzeiht." Er verbeugte sich knapp und unter einem leisen Räuspern nahm er die alte Haltung an. Erneutes Schweigen brach über uns herein und stumm sahen wir uns an, bevor er erneut die Stimme erhob. "Und doch...", meinte er gedämpfter als zuvor, "... läge es sehr in meinem Interesse... die Gefährten meines Bruders...", flüchtig entfloh er unseren Blicken, "... im Rat zu sehen. Bald schon wird er abgehalten und viel gibt es zu berichten und zu bereden. Wissen und Erfahrung benötigen wir in dieser Zeit mehr als alles andere und viele werden kommen, um Pläne zu schmieden. Es läge mir viel daran, wenn Ihr diesem Rat beiwohnen würdet." Und er fuhr fort, bevor uns Zeit zur Antwort blieb. "Zur Mitte des Tages im Thronsaal."

"Wir werden anwesend sein", versprach ich und tat es für uns beide, denn auch ich würde Aragorn nicht davon abhalten können, dem Rat beizuwohnen, zumal er von großer Wichtigkeit war und ich es so nicht einmal beabsichtigt hätte, ihn zu hindern.

Eine letzte Verbeugung, dann wandte sich der Sohn des Truchsess ab und nur ein leichtes Hinken seines Ganges zeugte davon, dass auch er nicht unverletzt aus dem Krieg gegangen war. Ich blickte ihm nach, schloss jedoch ab mit dem Gespräch und fixierte mich zurück auf mein Vorhaben, zu dem mir nun weitaus weniger Zeit blieb. Ich löste die Finger aus Aragorns Ärmel, hob die Hand gleichsam zu seiner Schulter und drehte ihn behutsam mit mir, auf dass wir unseren Weg fortsetzen konnten.

So gingen wir bald wieder nebeneinander und obgleich mir die Gänge und Wegzweigungen dieser Festung unvertraut waren, folgte ich bewusst meinem Weg, dessen Ziel sich leicht verriet. Schon eher hatte ich die Düfte wahrgenommen und ihre Intensität war es, der ich folgte. So entschied ich mich für Richtungen, stieg eine schmale Treppe hinauf und erreichte einen Flur, der eine offene Türwölbung aufwies. Geräusche zogen uns entgegen und kurz lugte ich zu Aragorn, bevor ich neben ihm einen großen Speiseraum betrat. Weit erstreckten sich die Bänke vor den Tafeln, die gefüllt waren mit den unterschiedlichsten Speisen und doch nicht reicher, als die Teller des Volkes. Soldaten nahmen die ersten Mahlzeiten seit langem zu sich und allesamt wirkten sie müde und kraftlos. Nur nuschelnd erhoben sich ihre Stimmen zu leisen Gesprächen und träge waren die Bewegungen, in denen sie nach den Speisen griffen. Nur kurz blickte ich um mich, besah mir die königliche Ausstattung der Halle und wandte mich dann mit größerer Aufmerksamkeit dem Essen zu. Ich vertraute darauf, dass Aragorn den Grund unseres Hierseins verstand und beschäftigte mich so mehr mit mir selbst, als mit ihm. Zielstrebig griff ich nach einem Teller und ging die Tafel entlang, wobei er sich geschwind füllte. Akribisch besah ich mir den Braten, bevor ich ihn auf dem Teller ablegte, griff dann auch nach Weintrauben, Brot und Gemüse. Eifrig bediente ich mich, löste auch frische Kräuter von ihren Stängeln und balancierte den Teller sorgfältig aus, als ich mich zwischen zwei Männern hindurch schob. Ein weiterer Braten kam so geschwind hinzu und penibel besah ich mir die zusammengesuchten Speisen, bevor ich mich von der Tafel löste und nach Aragorn Ausschau hielt.

~*~
 

Aragorn:
 

In vielerlei Hinsicht kam ich mir meiner Eigenständigkeit entzogen vor. Wenn man glaubte, in mir läge die Verantwortung eines jeden Wesens, welches sich mir anvertraute, so war es Legolas, der dies mit seinem neu erweckten Enthusiasmus wett machte. Ich hatte seine Entschlossenheit zwar erahnt, doch schon eher daran geglaubt, dass er um meine Tatkraft wusste... und ebenso um mein eigenes Ego, das verlangte, in Anspruch genommen zu werden. Ungern schmückte ich mich mit dem verdrängten Egoismus... und dennoch hätte ich anders handeln können, als in den Augenblicken, in denen der Elb das Wort für mich ergriff. Wagemutig stellte er sich vor mich.

“Herr. Eure Behauptung, für die Hilflosen selbst keine Hilfe darstellen zu können... verzeiht...”, in raffinierter Diskretion schlug er eine unscheinbare Unverschämtheit an, die wohl niemandem auffallen würde... außer mir, “Gondor blieb stark in der Zeit des unerbittlichen Krieges, es blieb bestehen und nur großartige Fähigkeiten, gar hohes Können, können die Erklärung liefern. Die Verteidigung hielt stand, das Volk blieb geschützt und gestärkt.”

Es kam einer lächerlichen Tragödie gleich.

Wieso nur, vermochte er auszusprechen, was ich mir dachte?

Vielleicht, weil ich dies für mich als Engherzigkeit bezeichnen würde?

Natürlich. In anderen Worten wäre es aus meinem Mund nicht anders gewesen, als wenn ich mich einer Pflicht entziehen wollte. Der junge Mann war verletzt, hatte den Bruder verloren und auch den Vater... sein Aufgabenbereich hatte sich so immens erweitert, dass es selbstverständlich war, wenn er einige Schuldigkeiten anderen übertrug. Hätte ich nicht widersprechen müssen? Gerade in dem Moment, in welchem sich Legolas einer gespielten Zögerung ergab?

“Auch ohne Arathorns Sohn, so wie es scheint, doch nicht ohne Euch. Gewiss seid Ihr den Menschen ein Näherer, als es Aragorn zu diesem Zeitpunkt sein könnte. Und Vertrautheit ist bei weitem mächtiger als der entschlossene Zuspruch. Ermutigende Worte aus dem Munde eines namhaften Mannes... neben den Worten eines Fremden, der es versteht, Ansprachen zu halten?”

Verdutzt blinzelte ich vor mich hin, runzelte die Stirn. Über den Mund war er mir gefahren und mir wollte kein Gegenwort entweichen, kein Widerspruch. Und so seufzte ich leise, blickte mich ratlos um und erhoffte, dass man mir wieder das Wort übergab. Doch Legolas sprach und sprach, während ich mich umsah und nichts dabei dachte. Dies war eine Situation, die einfach nicht in mein althergebrachtes Schema passte. Etwas, mit dem ich nicht umgehen konnte, selbst wenn mein liebster Gefährte meine Fähigkeiten untergrub... aber so konnte es auch sein, dass...

Legolas tat seinen Schritt zurück an meine Seite und ich blickte rasch zu dem Heerführer, versuchte völlig neutral zu wirken und bemühte mich um ein motivierendes Lächeln. Und ich sah mir diesen Mann ein weiteres Mal genauer an, nahm diese angenehme Bescheidenheit und Großherzigkeit allein in seinen Augen, in seiner Gestik wahr. Hmm... so konnte es wahrlich sein, dass Legolas diesen Dialog nicht einzig dafür tat, dass man mir keine Aufgaben zuteilte, sondern vielleicht auch für diesen Menschen, der an seine eigene Kraft glauben sollte.

“Aragorn ist...”, flüchtig ließ ich den Blick zu dem Elben schweifen und schnalzte mit der Zunge, zwang mich regelrecht dazu, schweigsam zu bleiben und blickte wieder zurück, “... überaus froh, solch ein Vertrauen zugesprochen zu bekommen.” Annähernd der dumpfsinnigen Nervosität verfallen, lenkte ich mein Augenmerk auf den Boden und verlagerte teilnahmslos mein Gewicht auf den linken Fuß. Es benötigte keine weitere Beobachtung, um zu erkennen, dass sich Legolas an meinem Zustand erfreute und dennoch hatte er gleichsam die Fähigkeit, damit nicht auf Ärgernis zu stoßen.

“Ihr habt Recht.”

Welch Erfolg, welch Erfolg.

Es machte wirklich den Anschein, als wäre meine Fertigkeit der Motivation nicht von Seltenheit. Und dennoch war es doch wenigstens meine Aufgabe, ihm mitzuteilen, dass ich dem Heerführer Faramir jederzeit zur Verfügung stünde, dass er auf meine Hilfe bauen könnte, sobald ihm der Sinn nach einem Rat oder Tat stand. Aber Vorhersicht lag wohl auch in der Befähigung des Elben. Ich spürte, wie er die Finger in meinen Ärmel hakte und blieb erneut... still.

“Ja, so liegt es wohl ebenso in meiner Pflicht, der ich gern nachkomme.” Und ich sah wieder auf und teilte reflexartig das respektvolle Nicken Legolas’ und mein Lächeln gewann an Ehrlichkeit. Soviel Ehrgeiz... vom Heerführer und auch von Legolas. So stellte ich mich nicht dazwischen und ließ beide gewähren, auf dass es so gelang, wie beabsichtigt.

“Mein Vater, Denethor... er fand den Tod.” Ich senkte das Haupt und fühlte erneut den Schmerz, der für den jungen Mann unabdingbar war. Vater und Bruder. “Und meine Bestimmung ist es, sein Amt fortzuführen.” Ausdruckslos war meine Miene, als ich den Blick des Anderen empfing, während er seinen Satz beendete. “Bis die Zeit der Truchsessen endet und die Verbindlichkeit von den Schultern meiner Familie genommen wird. Einen ungekrönten König darf ich nicht bitten, sich um Angelegenheiten zu sorgen, die die Angelegenheiten des gekrönten Königs sind. Verzeiht.”

Ich schüttelte den Kopf sachte und kam mir dabei sehr oberflächlich vor. Weder ungekrönt, noch König war ich. Eine Macht, bei der ich mir noch zu unsicher war, als dass ich mich als Herrscher fühlen könnte, geschweige denn der Gewaltigkeit Gondors gewachsen wäre. Und trotz alledem würde ich sehen, was das Schicksal mir bescherte. Noch einmal richtete ich meine Aufmerksamkeit flüchtig und unauffällig auf Legolas, als dessen Konzentration auf Faramir lag.

Ich würde sehen, was für Verluste mich noch einholen würden, welche Sorgen mir zuteil werden und welches Risiko eingegangen werden musste...

“Wir werden anwesend sein.”

... um Mittelerde zu retten und Dinge zum Guten zu wenden.

Zu sehr in Gedanken, lauschte ich den wichtigen Worten kaum und sah dem letzten lebendigen Truchsess nach, als er sich umwandte. Mit Trauer und Missgunst sah ich den Ereignissen entgegen. Doch bevor ich mich dieser aufkommenden Melancholie ernsthaft hingeben konnte, spürte ich die Hand auf meiner Schulter und ließ mich widerstandslos umdrehen. Ich sah Legolas an und flugs stellten sich meine Gedanken um, ohne dass ich sie ernsthaft kontrollieren konnte. Ja, er war sehr nahe daran, mein wichtigster Lichtpunkt zu werden, so wie ich es für andere sein wollte und ich lächelte. Schweigsam wie bisher, setzte ich meine Beine in Bewegung und folgte Legolas. Wohin er mich führte, wusste ich nicht, aber ich bemühte mich, dem Pessimismus zu entsagen und mich weiterhin auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Ich war nicht allein.

Nach einigen Schritten trat mir ein Geruch in die Nase, der mich aufblicken ließ. Wir stiegen eine Treppe hinauf, durchliefen einen Flur und erreichten allgemach einen Saal. Der Duft guter Speisen füllte ihn und ich trat hinein und sah mich um.

Speisen... alles andere als Hunger verspürte ich in diesen Augenblicken, kam jedoch nicht in die Lage einer derartigen Äußerung. Legolas machte sich bereits daran, einen Teller zu ergreifen und so ging ich ihm langsam nach und besah mir die ausschweifende Tafel an diversen Lebensmitteln.

Früchte, Braten... Wasser... Wein.. Und das einzige, wozu ich mich durchringen konnte, war eine schmale Scheibe Brot, die zuletzt in einem fast leeren Korb lag.

Ich glaubte, dass selbst sie mir zuviel werden würde, stöhnte überfordert und sah mich dann nach Legolas um.

Es war nicht schwer, den schlanken Elben zwischen den Menschen zu finden und er trat zu mir, ehe ich mich zu ihm durchringen musste. Das interessante an dieser Situation war jedoch nicht der Gedanke daran, den Elben wieder beim Essen sehen zu können, sondern der prall gefüllte Teller, den er in seiner Hand hielt. Verblüffung zeigte ich ganz offen und dazu noch ein ungläubiges Grinsen.

Wer hatte erwartet, dass Elben so viel vertragen konnten?

Gleichzeitig war es aber vielleicht kein Wunder, da er in letzter Zeit gar nichts zu sich genommen hatte. Er teilte meine Ungläubigkeit auf eine andere Art und Weise. Er sah das kümmerliche Brot in meiner Hand, schüttelte den Kopf und drückte mir dann in völliger Unerwartung den Teller in die Hand und nahm sich stattdessen mein Brot.

Ich schaute auf diese Anhäufung der unterschiedlichsten Speisen und war nun selbst derjenige, der den Kopf schüttelte. Zu viel Talent auf einmal, dachte ich mir, als ich mir bewusst wurde, dass dieser Teller von vornherein für mich bestimmt war und ließ mich ohne Widerstand zu den Tischen führen.

Nun saß ich da, er neben mir und gewiss kontrollierend, dass ich den Teller leerte. Mir fehlte wahrhaft der Impuls, mich Legolas zu widersetzen und musste zusehen, wie er sich mit der Scheibe Brot zufrieden gab, während ich noch in den Speisen stocherte. Ich war es nicht gewohnt und konnte es einfach nicht sein, dass man sich so um mich bemühte. Doch nach und nach griff ich nach den Weintrauben, aß ruhig und hatte allmählich ein Grinsen auf den Lippen. Berechnend war er und entzückend zugleich. So liebenswürdig und gut zu mir, dass ich ihn zu gern in aller Öffentlichkeit küssen wollte. Ein Kuss...

Ich griff nach dem Besteck und begann mich um den Braten zu kümmern, während ich erneut in Gedanken umherblickte.

Diese Nähe, diese Wärme... ich spürte sie nun in einer anderen Art und sie kam den Gefühlen der letzten Nacht sehr nah. Aus welchem Grund? Welche Intensität kam dieser Zärtlichkeit nahe, ohne dass wir uns berührten. Ohne Verlangen und Wolllust, ohne Begierde... nur ein kleiner Funke Zufriedenheit und Glück. Was war rechtens, was ich fühlen durfte? Welche Gedanken durfte ich ihm gegenüber hegen?

Viel wichtiger allerdings, war die Frage, was ich über ihn denken konnte.

Mein Teller war leer, als ich erneut auf diesen blickte und es verwunderte mich zutiefst, wie groß der wahre Hunger war und welchen Wohlgefallen mir der Mittagstisch brachte. Allein durch Legolas’ Anwesenheit und seine Fürsorge spürte ich besseres Wohlergehen und letzen Endes verblieb mein Gedankengang wie bisher. Er war da und bei mir.

Das war alles und dafür war ich dankbar.

~*~
 

Legolas:
 

Es war kein Vorwurf gegen ihn zu sprechen. Ich hatte dieses Handeln durchaus erwartet und mein eigenes Gespür sollte mich nicht überraschen. So trat ich ruhigen Schrittes zu ihm, nahm das Brot aus seiner Hand und belud sie mit dem Teller, dessen Last bei weitem mehr Kräfte mit sich brächte, als diese karge Mahlzeit, die mir jedoch vollkommen genügte. Seine Verblüffung war ihm anzusehen, nur schwerlich wäre sie mir entfallen, doch lenkte ich ihn erneut herum, bevor er auch nur ein einziges Wort der Aufmüpfigkeit über die Lippen bringen konnte.

Oh, es lag ihm, sich zur Wehr zu setzen.

Gegen einjeden und alles.

Unbeeindruckt durchschweifte mein Blick die Halle, während ich ihn beiläufig auf eine Bank hinabdrängte. Achtsam und zurückhaltend hielt ich die Hand auf seiner Schulter und nur mit Bedacht drückte ich ihn hinunter und er leistete keinen Widerstand, verharrte ein wenig unschlüssig und zeigte erst Regung, als ich mich bequem neben ihn setzte und wir so unseren Platz an der Tafel fanden.

Und er begann zu essen. Mehr als nur ein spärliches Brot und ich selbst wendete dieses in der Hand, als ich aufrecht sitzen blieb, mich bald jedoch nach vorn lehnte und mit dem Arm auf der Tischkante abstützte. Die Atmosphäre war angenehm, die Männer etwas schweigsam und ich dennoch frohgemut. Sinnierend fiel mein Blick durch ein schmales Fenster und blinzelnd betrachtete ich mir den Himmel, der in einer solchen Helligkeit strahlte, als laure nichts Bösartiges mehr unter ihm. Gemächlich begann ich nebenbei zu essen und nicht lange verfiel ich meinen Phantastereien, bis ich einen Blick zur Seite riskierte und meinen Triumph vor Augen sah.

Der erste Schritt war getan und weitere würden folgen. Mit gesundem Hunger verzehrte er die Speisen und ein fortwährendes Lächeln schien auf seinen Lippen zu ruhen. Ein größeres Gelingen, als es meinen Erwartungen entsprach und ich hob die Hand, bettete die Wange an ihr und besah mir eine kunstvolle Schale.

Viel lieber als den verwegenen Streiter, sah ich ihn. Momente, die von so kurzer Dauer und gleichwohl von solch immenser Bedeutung waren.

Wie entzückend seine seltene Zerstreut doch war...

Und umso lieber lockte ich sie hervor. Auch, wenn man es mir wahrlich nicht ansehen mochte, ich kostete die Augenblicke aus, in denen er unschlüsslig nach einer Traube tastete, dann doch von ihr abließ und das Besteck nahm. Wie er sich räusperte, die Stirn in Falten legte und seine Augen flüchtig Überforderung preisgaben, bevor er sich wieder mit dem Teller beschäftigte und diesen dennoch zu leeren schien.

Ich gestand, dass mein Blick noch länger auf ihm ruhte und ich erst in die Realität zurückfand, als sich mein Nebenmann ungestüm zu bewegen begann und seine Schulter die meine traf. So blinzelte ich und wandte das Gesicht nach vorn. Ich ertappte mich in seiner Gegenwart bei eigenartigem Verhalten und begann erneut zu essen.

Ein unerklärliches Interesse daran, ihm Verantwortungen zu entziehen, die zu belastend waren...

Ein unergründliches Engagement auch dabei, ein Auge auf ihn zu haben und eine mir fremde Hingabe bei dem Verwirklichen meiner Pläne...

Doch fühlte ich mich wohl in diesem Tun und Lassen. Es war kein Fehler in meinen Augen und in keiner Weise beunruhigend. So ersparte ich mir forciertes Sinnieren, biss ab und senkte die Lider, während ich gemächlich kaute.

Noch nie zuvor... kam es mir in den Sinn... war ich jemandem so nahe gekommen, wie ihm in der Finsternis der vergangenen Nacht. Nie hatten solch innige Verbindungen existiert. Nicht in meinem Leben und nur schwach in meiner Umwelt. Auch wenn ich verbarg, was ich dachte... es war für mich von Bedeutung. Einjeder Moment der vergangen war, als wäre er unendlich in seiner Zeit. Ein fremdes Wagnis war ich eingegangen und konnte nun nicht zwischen Sieg und Niederlage unterscheiden. Zu unbekannt waren mir all diese Begebenheiten, doch fanden sie zwischen uns nicht Erwähnung und ich fühlte eine Unsicherheit, mich einer Verleugnung anzuschließen, von der ich nicht wusste, ob sie eine war.

Ein leises Schaben ließ mich aufblicken und mit ruhigen Händen legte Aragorn die Gabel nieder. Ich erblickte den geleerten Teller, starrte ihn nachdenklich an und ertappte mich dabei, nicht das Vorbild darzustellen, welches ich sein wollte. Noch immer hielt ich das Brot in der Hand und flüchtig trafen sich unsere Blicke, bevor ich es mit geheuchelter Gleichgültigkeit ablegte und schweigend nickte. Welch ein unpassender Zeitpunkt, erneut jenem Zwiespalt zu verfallen und ihn mir deutlich ansehen zu lassen. Es war ein ewiger Kreislauf der abwechselnden Befangenheit, in der der eine den anderen erwischte und kurz kämpfte ich wirklich um klares Denken, verzog sinnierend die Braunen und sah Aragorn dann unverholen an.

"Wir sollten uns auf den Weg machen", raunte ich nachdenklich und ungewollt so betont, dass dieser Satz wichtiger erschien, als er war. Überfordert mir mir selbst schöpfte ich dann tiefen Atem, entzog mich seinen Blicken und wandte mich ab, um aufzustehen.

Er zwang mich zu einem Verhalten, welches nicht das meine zu sein schien und dem ich mich dennoch immer und immer wieder auslieferte. Als bestünde seine Anwesenheit einzig und allein aus Fallen, die sich allerdings als so verlockend erwiesen, dass ich immerzu in sie tappte. So erhob ich mich und intuitiv bekamen meine Finger den Ärmel zu fassen und sicherten dessen Halt. Auch Aragorn kam auf die Beine und nur kurz unterzog ich ihn einer Musterung, bevor ich mich umdrehte und langsamen Schrittes die Halle verließ. Er folgte mir schweigend, doch war nicht allein das der Grund, der mich zum Innehalten zwang, sobald wir den Flur erreichten. Zögernd blieb ich stehen, blickte nach beiden Seiten und wendete mich zu ihm um. Es war mir kein Schweres, in seinem Gesicht zu lesen und leisen Argwohn musste das meine preisgeben, als ich die Brauen hob und das Gewand wärmend um meinen Körper zog.

"Die Beratung, zu der man uns bat", erläuterte ich, hatte ich es doch im Gefühl, dass er mir nachlief, ohne ein gewisses Ziel vor Augen zu haben. Und wirklich... Erstaunen verlieh seiner Miene Ausdruck und ich schüttelte stumm den Kopf, bevor ich meinen Weg fortführte.

Sein Schweigen versetzte mich nicht in Verwunderung, viel mehr beschäftigte ich mich damit, Orientierung zu erlangen und dann, als ich ihr habhaft wurde, sie zu bewahren. Ungenau war der Weg, den Aragorn mit mir gegangen war, in mein betäubtes Bewusstsein gedrungen und nur ungern gab es jene Erinnerungen preis. Doch ich fand mich zurecht, ging lange an Aragorns Seite durch Gänge und an Mauern entlang, durch Arkaden und die prachtvollen Bauwerke, die die Macht des Feindes nicht erreicht hatte. Aufmerksam blickte ich umher, erkannte so einiges wieder und nicht lange benötigten wir, bis wir den letzten Durchgang passierten und das höchste aller Plateaus erreichten. Ungehindert fielen die Sonnenstrahlen hinab auf die weite Ebene, ließen den hellen Kies erstrahlen und verliehen dem weißen Baum mehr Leben, als er dem Anblick nach, innezuhaben schien. Lange sah ich zu ihm hinüber, ging weiter und entsann mich an jene Blüte... so karg in ihrem Anschein... und doch war sie Ungläubigkeit und Staunen wert.

Nicht lange noch... würde sie in Einsamkeit erblühen.

Die massive Tür, die den Thronsaal hinter sich verbarg, wurde langsam und schwer geöffnet. Man ließ uns ein und ich erblickte die Halle der Könige, die mich in Bewunderung versetzte. So blieb ich stehen, während die Tür hinter uns geschlossen wurde und betrachtete mir die hohe Decke, die kunstvollen Wände, die Statuen der ehemaligen Herrscher...

Und den Thron selbst, der sich über vielen Stufen erhob und doch seit langem verlassen war. Leer und machtlos, gleich des kunstvollen Stuhles, der zu den Füßen der Treppe stand. Der Platz des Truchsess und nun doch nicht mehr, als das Symbol einer vergangenen Macht. Ich blickte zu Aragorn, fand nicht weniger Interesse an seiner Mimik, als an der ruhmreichen Halle, doch erhob sich eine bekannte Stimme, die mich ablenkte.

Auf Bänken und Stühlen, Pritschen und Hockern hatten sich die treuesten Krieger und Gefolgsleute Gondors niedergelassen. Allesamt gekleidet in schlichter Tracht, bildeten sie einen Halbkreis um eine freie Stelle, an der sich der Sohn des Truchsess erhoben hatte. Vielerlei Karten hingen von hölzernen Haltegriffen, Rollen aus Pergament auch auf dem Tisch, an den sich der Mann nun lehnte und nach der knappen Begrüßung einen einschätzenden Blick in die Runde warf.

Gemächlich gesellte auch ich mich zu ihnen und nur schwer konnte mir Gandalf entgehen, der auf einem Schemel saß, den Stab neben sich abgestellt hatte und kurz zu uns aufblickte, als wir leise durch die Reihen traten. Auch Gimli war anwesend und seine versteinerte Miene offenbarte ernsthafte Konzentration, als er uns flüchtig zunickte und die Wangen aufblähte. Ebenso schien Merry aus der ärztlichen Fürsorge entlassen worden zu sein. Er saß neben Pippin auf einem Fell am Boden, stützte sich bequem ab und verfolgte einjede Bewegung des Mannes. Sie schenkten uns ein kurzes Lächeln, bevor sie sich wieder der Beobachtung zu wandten und still ließ ich mich auf einer Bank nieder.

"Habt Dank, so zahlreich erschienen zu sein", erhob Faramir so die Stimme und unauffällige Bewegungen erfassten die Menge. Gesichter wandten einander zu, Augen musterten und Lippen bewegten sich stumm. Ich spürte eine aufkeimende Anspannung, blieb dessen ungeachtet jedoch ruhig und lugte nur flüchtig zur Seite. "Wir alle waren auf Genesung angewiesen, nach jener Schlacht, die unser aller Ende hätte sein können." Er sprach ruhig und blieb gefasst, war es doch unglaubwürdig, dass ihm jene Atmosphäre entging.

"Unser Ende", raunte mein Nebenmann beinahe lautlos und sarkastisch und bestimmt waren meine Ohren die einzigen, die sein Flüstern vernahmen. "Die Gefahr hätte eine kleinere sein können..."

Ich senkte die Lider, beugte mich nach vorn und begutachtete die Karte.

"Nun jedoch", fuhr Faramir gleichmütig fort, wandte sich zur Seite und löste sich so von der Kante des Tisches, "... nun jedoch dürfen wir nicht länger untätig verharren, die Erleichterung über den errungenen Sieg muss verblassen. Tapfer habt ihr gekämpft und Stolz muss euch erfüllen, doch ist diese Schlacht nicht die Letzte. Lange hielten wir stand, lange bäumten wir uns gegen den Feind auf", er schloss kurz die Augen, rieb sich das Kinn und schien zu grübeln, "... nicht viele Kämpfer verbleiben uns, doch..."

"Mehr Kämpfer wären es jedoch, hätten wir einen wahren Anführer besessen." Meldete sich der Mann neben mir erneut zu Wort, diesmal so laut, dass Faramir verstummte und seine Stimme einjedes Ohr erreichte. Leises Gemurmel kroch durch die Reihen der Zuhörer und gefestigt in seinem Glauben, durchaus auch erzürnt, richtete sich der Krieger auf. "Mut gab uns niemand, das einzige was wir erhielten, war der Befehl, zu fliehen!"

"Lange erhielten wir die falschen Worte und nicht immer wird es ein Wunder sein, welches uns den Sieg beschert." Erhob sich auch die Stimme eines anderen und ich schöpfte tiefen Atem, bevor auch ich mich aufrichtete und um mich blickte. "Ebenso hätte es der Tod sein können..."

"Doch er war es nicht." Nun war es Faramir, der ihn unterbrach. Seine Miene gab eine leichten Schmerz preis, als er sich auf den Tisch stützte und eine Hand in beschwörenden Gestiken erhoben hielt. "Wenig bringt es uns, meinem Vater... einem Gefallenen, die Fehler aufzubürden, die er mögerlicherweise beging, doch..."

"Möglicherweise?" Ertönte es scharf aus der hintersten Ecke und Faramir blickte auf. "Faramir, Ihr selbst folgtet den Anweisungen des Truchsess, obgleich Ihr wusstet, dass Wahnsinn sie aus seinem Mund presste! Ihr selbst fandet durch die womöglichen Fehler beinahe den Tod, so stellt seine Fehlentscheidungen nicht infrage!"

"Was tatet ihr denn?" Erwiderte Faramir standhaft. "Eure Krieger strebten selbst die Flucht an, als man ihnen die Erlaubnis dafür gab! Ist es ein Unterschied, dass ich mich ebenso dazu entschied, seinen Befehlen Folge zu leisten?"

"Ich respektiere Euch als meinen Hauptmann, Faramir." Eine hünenhafter Kämpfer erhob sich von seinem Hocker und schürzte die Lippen. "Doch war Euch des Truchsess' Wort nicht immer Befehl."

Schwermut, Hoffnungslosigkeit... die Emotionen verstand ich wahrhaftig, doch diese Worte ließen mich aufblicken, nicht weniger fragend, als es viele andere taten. Und Faramir senkte den Kopf, als handle es sich um eine Wahrheit, die er nicht verdrängen konnte.

"Auch Eure Handlungen entsprachen nicht immer den Anweisungen und schwerwiegend war jene Entscheidung, die Ihr in Osgiliath traft."

Schweigend schüttelte Faramir den Kopf und erneut ertönte unglücksverheißendes Geraune.

"Kein Wunder hätten wir benötigt, um jene Schlacht zu gewinnen, keine Angst hätte uns gelähmt und weniger unserer wackeren Soldaten wären gefallen, hättet Ihr Euch die eine Macht, die zum Greifen nahe war, nicht entrinnen lassen!"

Ich öffnete den Mund, blieb jedoch stumm und es war wahrlich Irritation, mit der ich mich zur Seite wandte und Gandalf erblickte. Ihn und seine verschlossene Miene, seine sinnierenden und scharfen Augen, die dennoch keinen Gedanken erraten ließen.

"Hättet Ihr die Halblinge nicht ziehen lassen, so..."

"So wäre Unglück über uns gekommen!" Unverzagt ergriff Faramir das Wort. "Eine Lösung, gewiss, doch eine, die eine Gefahr birgt, der wir uns nicht stellen konnten! Ein zu großes Wagnis, das an sich zu nehmen, was der Feind als einziges begehrt! Der Befehl meines Vaters war es durchaus, doch seid Ihr es nicht selbst, die ihn für wahnsinnig und sein Denken für vernebelt hielten?!"

Ich verstand...

Nickend senkte ich die Kopf und nun war es auch Schweigen, das die Halle beherrschte Es war Erleichterung, die ich in mir spürte. Noch schwächelnd und einjeden Rückhaltes veraubt, doch allein das Wissen, dass Frodo und Sam noch immer ihrem Weg folgten und ihre so schwere Pflicht taten, beruhigte mich. Wir kämpften nicht für eine verlorene Sache, wir waren noch im Spiel und ob wir es gewannen, lag nicht an Frodo und Sam allein. Eine zu große Bürde, die sie in ihrer gefährlichen Lage nicht benötigten. Auch wir mussten handeln, doch...

"Die Schlacht ohne Hoffnung oder das Wagnis, welches alles entschieden hätte?" Vernahm ich ein mürrisches Brummen hinter mir. "Eine rasche Entscheidung oder das ewige Warten und Bangen?! Was fiele euch leichter, Faramir? Längst schon, hätten wir jene Macht an uns reissen müssen! Hätten wir auch alles auf's Spiel gesetzt... es wäre geschafft oder vorbei. Und nun stehen wir hier... mit nichts als einer kargen Streitmacht und ohne etwaige Hoffnung."

"Hoffnung..."

Ich lauschte auf und einjeder verstummte, als sich der Zauberer erhob. Entspannt wirkte er, als er auf die Beine kam, den Stab neben sich hielt und schweigend in die Runde blickte.

"Hoffnung gibt es, doch wisst ihr sie nur nicht zu schätzen."

In langsamen Schritten zog er so durch die Reihen und trat neben Faramir, der seine Worte wohl verstand und seine alte Haltung am Tisch wiederfand. Gefasst wandte sich der Zauberer zu jener Menge und ein flüchtiges Lächeln streifte meine Lippen.

Gewiss, in dieser Halle gab es nur wenige, die sie zu schätzen wussten.

"Während ihr Kriege geschlagen und gefochten habt, geriet etwas anderes in's Rollen, das schon lange die Hoffnung Mittelerdes trägt und doch so unauffällig ist, dass nicht jeder davon erfuhr. Und das ist gut so." Er nickte in sich hinein und die Männer schwiegen still. Die Ruhe seiner Worte war annähernd Beschwichtigung genug, doch war es ebenso das Interesse, welches sie lauschen ließ. Gandalf hob die Hand.

"Ein neues Bündnis."

"Von welchem Bündnis sprecht Ihr?" Raunte einer der Mann weniger fasziniert und Gandalfs Augen blitzten auf.

"Lange Zeit blieb der eine Ring der Macht verborgen und ungefunden, doch sobald ihn eine lebendige Hand berührte, fand er zu jener Stärke zurück und von da an verließ uns der Frieden und bleibt bis heute zerstört." Er fuhr den Bart mit der Hand nach und begann zu spazieren. "In unbekannten Regionen Mittelerdes gewann er so an alter Macht, doch wurde er weitergetragen, von Unwissenden, gar Verrätern und Schurken, doch...", Gandalf hielt inne, "... ebenso von Mutigen und Wackeren, die unermessliche Bürden auf sich nahmen und während wir um einen Sieg unter vielen kämpfen, nähern sie sich unausweichlich dem wahren Sieg, mit dem alles endet."

Irritiert wirkte die Menge, als sie sich auf ihren Stühlen und Bänken regte, leise miteinander flüsterte. Mich selbst umwoben Erinnerungen und absent starrte ich zu Boden, während ich mich jene Wackeren entsann, die es schwerer haben mussten, als wir.

"Die Größe der Hobbits", fuhr Gandalf mit seinem einzigartigen Lächeln fort, "wird ihren Taten beiweitem nicht gerecht."

Ich blickte zur Seite und nicht nur meine Augen waren es, die sich auf Pippin und Merry richteten. Unruhig saßen diese auf den Fellen, lächelten unbeholfen und räusperten sich.

"Merriadoc und Brandybock," Gandalf hob die Hand und wies auf sie, "waren an jener Reise noch eher beteiligt, als ich es war und großen Mut bewiesen sie, als sie zwei gewisse Hobbits auf ihrem Weg unterstützten. Samweis und Frodo, in derer Hände unser aller Schicksal liegt, ohne dass sich einjeder dessen bewusst ist." Gandalf blickte studierend in die Menge und noch immer hielt jenes Schweigen an. "Ein langer und beschwerlicher Weg war es, doch gelangte der Ring der Macht dennoch nach Bruchtal, in dem das neue Bündnis seinen Anfang fand. Ein Bündnis aus Menschen und Elben, Zwergen und Auenländer... eine noch nie dagewesene Gesellschaft trat dort hervor. Und beinahe vollzählig befindet sie sich unter uns."

Ich stützte die Ellbogen auf die Knie, faltete die Hände ineinander und bettete das Kinn auf ihnen. Spürbar waren die Blicke, die mich trafen, doch befanden sich meine Gedanken woanders und ich schenkte den Beobachtungen keine Reaktion. Nur das stolze Brummen, mit dem Gimli auf sich aufmerksam machte, drang an meine Ohren.

"Ja, auch ich gehörte jener Gesellschaft an." Führte Gandalf seine Erzählung fort. "Und auch Boromir, der zweite Sohn des Truchsess war unter uns."

Und sein Schicksal kannte einjeder...

Erneut begannen sich die Zuhörer auszutauschen und es erfüllte mich nicht mit Verwunderung, dass sie spätestens jetzt Interesse an der Erzählung zeigten.

Und eine Erzählung war es auch für sie... nur die Geschichte einer wahren Begebenheit, doch für sechs von uns war es erlebte Realität und eine tragische Erinnerung.

"Doch wie, Mithandir, gelang es jener Gemeinschaft, einen klammheimlichen Weg zu finden?" Erkundigte sich ein junger Krieger irritiert. "Orks durchstreifen die Landen, niemand ist sicher und doch hat jenes Bündnis noch immer Bestand?"

"Klammheimlich?" Meldete sich da der Zwerg zu Wort und ein leises Scharren der Hocker und Stühle ertönte, als sich einjeder zu diesem wandte. Mit vor Stolz geschwellter Brust streckte sich Gimli auf dem Stuhl. "Es war Mut und Tapferkeit, durch die wir gefährliche, gar tückische Wege bestritten!" Ein beeindrucktes Raunen folgte daraufhin und der Zwerg grunzte triumphal. "Selbst die Mienen Morias scheuten wir nicht auf unserer Reise! Den Chaladras wollten wir besteigen, doch hinderte uns der verruchte Zauber des Hexers an jenem Entschluss und einstimmig nahmen wir es so mit der weiten Dunkelheit des Untergrundes auf!" Unglaublich schnell erklärte der Zwerg unseren Weg und allgemeines Raunen und Murmeln begleitete seine raue Stimme. "... und bald schon...", das Grölen sank zu einem ehrfürchtigen Flüstern hinab, "... bot uns Lothlorien und dessen Herrin... Schutz."

"Lorien?" Fragte einer der Männer ungläubig, doch verwehrte Gandalf es den Männern, sich weiter damit auseinanderzusetzen. Ruhig begann er wieder zu sprechen und die Reaktionen ebbten ab.

"Der erste Schicksalschlag traf uns dort... in den Mienen. Ich selbst geriet auf Abwege und lange führte die Gemeinschaft ihren Weg ohne mich fort. Erst in Rohan trafen wir uns wieder, nach dem Tode Boromirs und der weiteren Trennung Frodos und Samweis' von der Gruppe. Viel Böses stellte sich der Gemeinschaft in den Weg, doch vermag ich nicht davon zu berichten."

Ich hatte das Kinn erneut auf die gefalteten Hände gestützt und wieder hafteten meine Augen an der Karte.

~*~
 

~*tbc*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2010-12-17T15:53:22+00:00 17.12.2010 16:53
Aragorn wird erzogen xDDDDDDD LOLOLOLOOOOOL!!!
Von: abgemeldet
2008-10-31T23:58:00+00:00 01.11.2008 00:58
Mmmm ... essensüberwachung. òo irgendwie tragisch,dass man hörnchen schon so behandeln muss,damit er sich zusammreisst. Der rutscht bald auf pflegestufe 2! ganz bestimmt!

blubbä
jonny
Von: abgemeldet
2006-06-03T13:18:44+00:00 03.06.2006 15:18
wundervoll, wirklich einfach wundervoll!! *breit grins*
wie legolas die führung übernimmt... süß! ^^ wie er aragorn den teller übergibt und dieser erst ganz perplex ist... himmlisch, diese szene! XD

auf auf, zum nächsten kapitel!!! ^____^

liebe grüße,
eure chiisu
Von: abgemeldet
2006-05-10T14:23:15+00:00 10.05.2006 16:23
hheeeeeey….was müssen meine Augen denn da sehn? Die story dreht und wendet sich ja wie ein Eierkuchen in der Pfanne. Der wendet sich natürlich nicht selbst. Der wird gewendet, sonst brennt er ja an und riecht ganz furchtbar und essen kann man ihn dann auch nich mehr….. oh, ich merk’s schon. Ich komme vom thema ab. ^^’’’
aber es is wirklich überraschend wie die rollen der beiden getauscht werden. Das Blättchen kümmert sich ums Hörnchen, weil das Hörnchen Hilfe gibt aber keine bekommt. Außerdem entstand der eindruck, dass das der Grund des Blättchens is. Ihr schreibt ja nie etwas direktes oder so, das ist irreführend aber unglaublich komisch. ><’’’
Aber mit abstand das beste war das Essen! Es war schon ein bisschen merkwürdig dass das Blättchen das Doppelte seines eigenen Körpergewichts futtern wollte. Und dann als die Lage aufgeklärt wurde, dacht ich mir: du bist soooo doof! Das hätteste nun wirklich riechen müssen! Aber gut…. Es war jedenfalls ein brillianter Einfall!
Es is euch auch sehr gut gelungen, Blättchens Vorhaben undurchsichtig zu lassen. Man weiß dass er es ernst meint und er zeigt es genauso, das man gar keine Zweifel haben kann. Aber trotzdem……fehlt da nich noch eine winzige klitzeklitzkleine Erläuterung? Als Leser steht man da ein bisschen im dunkeln und fragt sich, was jetzt mit dem Typen los geht. Is da was? Ist da nix? Ist da viel? Is da wenig? Ihr spannt die anderen ziemlich auf die Folter, aber das wisst ihr bestimmt…. -.-
Was ich auch super fand war das Treffen oder der Rat oder was auch immer das war. Ihr geht auf alle Charaktere ein und vertieft euch und beschreibt, was sie denken und machen. Der Konflikt in der Besprechung und Faramirs Verhalten…. Wenn auch nicht sehr ausgiebig beschrieben, wirkt das trotzdem ehrlich und tiefgründig. Ihr erwähnt die ganzen Leute einfach und das machen nich alle! Da werden die ollen Nebencharakter einfach weggeschubbt! Q.Q *snief*
So wird die Story sofort noch vielschichtiger und es stehen mehrere im Vordergrund, wobei Blättchen und Hörnchen nur schwer vergessen werden könnten. Ein drum und dran und hin und her, das echt Spaß macht.
Genauso is es mit dem Hörnchen. Ihr lasst Aragorn irgendwie dumm dastehen ohne dass es wirklich dumm wirkt. Das ist eine schöne Verwirrung und ich glaub nich, dass er dadurch unsympathischer wird. Wohl eher ein wenig menschlicher, ja ja Mr. Ich-kann-alles-und-bin-nichts! -`.-y
Sehr interessant! Und es is immer noch nix passiert. <____<’’ Lasst euch Zeit.
Die ganze Handlung is irgenwie so durcheinander und trotzdem so geregelt. iemand weiß, wie es weitergeht. Aber ich werds bald wissen! Ich lese nämlich gleich mal das nächste Kapitel!
*großes Lob dalass*
*wegdüs*
^_____________________________^
Von:  abranka
2006-05-07T16:30:55+00:00 07.05.2006 18:30
*auchendlichzumlesenkomm*

Schön, dass ihr den ausgetretenen Weg der Filme/Bücher verlassen wollt - bin gespannt, was ihr draus macht. (Hey, und das war sogar absehbar - ich sag nur der Kampf mit dem Nazgul. ^.~)
Wenn es weiter auf dem Niveau läuft wie jetzt, braucht man sich aber keine Gedanken zu machen - ihr werdet das alles schon meistern. :-)

Mir gefällt, wie Legolas und Argorn sich langsam annähern... Also noch mehr als bisher und das so schön zwischen den Zeilen.

Und die Sitzung (wenigstens der bisherige Teil) ist einfach toll geworden. ^^ Schön, wie noch einmal rekapituliert wird, was bisher geschah - und wie Gandalf die Hoffnung aufbaut.

Es war mir wie immer ein Lesevergnügen. :-)
Von:  Leyla-Lovely
2006-05-04T20:03:51+00:00 04.05.2006 22:03
ach jaaaaaaa~
wie immer einfach geniol!
ich find die besorgnis von lego, um ara, einfach super süß!
und er selbst chekts ja nicht mal richtig! X'D
ich find's auch total goldig wie die zwei sich immer wieder an die vergangene nacht erinnern; und sich dann vor sich selbst schämen...>///<''
einfach klasse....blos....zu kurz. -____-°°
macht doch mal wieder n richtig langes kapi...so mit 12 seiten!! *lechz*
bald is weekend und da brauch ich lesestoff!!
@_____@"
also schön weiter machen, nä?! ;)
so, ich muss etz ins bedde, nich?
is scho wieder viel zu spät. da komm ich morgens immer net aus die federn! :P
mann, ich hasse es früh aufzustehen....=__=°
....
also, freu mich scho wahnsinnig auf's nächste kapü!
=^_______________________^=
heggggg........usw.dl *kiss*

HAMSTA
Von:  kawaii_kamy
2006-04-30T20:40:30+00:00 30.04.2006 22:40
Schön ^.^ Schade das Gimli nicht in dem Speisesaal war, als Legolas den Teller für Aragorn voll lud. Wäre bestimmt witzig geworden, wenn schon Aragorn dachte das Legolas das alles essen will. *g*
Ich finde es toll das sich Legolas jetzt so liebenswürdig Aragorns Gesundheit annimmt. Süß.
An Aragorn habe ich diesmal nichts auszusetzen.... Oder doch! *was eingefallen ist* ^^’
Ganz am Anfang, als die zwei im Hof standen kam ja Faramir dazu. Und das Gespräch zwischen Aragorn und Faramir hat mir nicht gefallen. Das war scheußlich, wie die Beiden sich Honig ums Maul schmierten! Einfach schrecklich. Aber gut geschrieben. ^^
Ich fand die Predigt von Legolas übrigens ganz toll!!! ^o^/
Nun das war’s diesmal auch schon und wie immer freu ich mich schon riesig auf das nächste Kap. ^^
Von: abgemeldet
2006-04-27T15:59:18+00:00 27.04.2006 17:59
das kapi war mal wider einsame spitze wirklich grosses lob
ich find es gut dass ihr der geschichte ein wenig andere wege gebt dann dauert sie wie ihr gesagt habt länger, heisst mehr zum lesen lol
ich freu mich schon richtig darauf weiter zulesen
dass gimli so tatenkräftig ihren weg herausposaunt hat passt richtig zum herr zwert ^^ dass fand ich richtig gut
ich bin gespannt wo ihr legolas und co. ncoh so überall hinschicken werdet bei euren ideen wirds sicher seehhhrr spannend
ladet schnell neue seiten noch
LG :3 *monstaknuddelknutscha*

*tütewickenergiebonbonsdalass* *damitihrauchfittzumschreibenseit* ^^
Von:  Chibi__Chibi
2006-04-26T19:46:53+00:00 26.04.2006 21:46
Huchu~ ich bin die erste...
*freu*
*smile*
Ich finde es schön un dgut das ihr neues ausprobieren wollt. Ich finde es interessant und bin gespannt was noch so alles auf ihnen zu kommen wird...
*ganz gespannt ist*
hm... ich hoffe ihr schreibt bald weiter.

Ich weiß das Wishmistress die Bider gemalt hat aber die sind einfach geil...
*grins*

Schreibt schnell weiter...

Chibi


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