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Das Leben liebt die Unsterblichkeit

~'*Legolas & Aragorn*'~
von

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*~leben~*

Aragorn:
 

Merkwürdig war es. Dunkelheit um mich herum und doch nichts, was mich an grausame Dinge erinnerte. Schwerelosigkeit und Frieden... ohne Bewegungen nachzugehen oder Befürchtungen zu hegen. Wie lang ich mich dieser Ruhe hingab, wusste ich nicht. Zeit existierte nicht. Und doch entließ mich diese Finsternis nach und nach aus ihrer seltsamen Geborgenheit und ich öffnete die Augen, matt, nur einen Spalt und erkannte die Gräser um mich herum. Blinzelnd kontrollierte ich dieses Bild und allmählich erwachte ich völlig aus dem Schlaf. Vorerst etwas perplex darüber, dass ich im Gras lag, als ich doch zuvor an jenem Felsen lehnte, setzte ich mich langsam auf und fuhr mir mit der Hand über das Gesicht. Ich hatte tatsächlich geschlafen. Geschlafen, obwohl ich wachen wollte.

Wie verräterisch doch der eigene Körper war...

Meine Hand legte sich an den Felsen und galt mir als Stütze, um aufzustehen. Ich ballte die Hand zur Faust und verspürte die vermisste Energie, bemerkte durchaus, wie ein Teil meiner Kraft zurückgekehrt war. Ruhelos blickte ich mich um, sah Gimli, wie er immer noch dort lag und seinem Schnarchen nach zu urteilen, immernoch schlief. Meine Augen wanderten weiter und erfassten die Silhouette des Elben, offenbarten mir nach Gewöhnung an die Dunkelheit der Nacht seine Gestalt. Weiterhin wachsam und stark stand er dort...

Wie lang hatte ich geschlafen?

Ich sah zum Himmel und an ihm leuchteten die Sterne, sehr viele an der Zahl...

"Legolas!"

Es waren keine kurzen Momente gewesen, die ich geruht hatte... Stunden wohl und es verlangte mir zu wissen, wie viele es waren. Schnellen Schrittes ging ich auf ihn zu, sah, wie er sich zu mir wandte und völlig ruhig zu bleiben schien.

"Wie lange verweilen wir schon hier?" Nachdrücklich verlangte ich dies zu wissen und würde, wenn es wirklich Stunden waren, sofort erfragen, weshalb er nichts dagegen getan hatte. Doch er schwieg. Obgleich ich vor ihm stand, sah er mir nicht in die Augen und schien zu zögern. Sicher hatte er keiner Erholung nachgegeben, sicher hatte er anstelle meiner Wache gehalten! Meine Ruhe hätte warten können, der Schlaf wäre sicher, dann, wenn es günstiger gewesen wäre, gekommen! Nicht hier hätte er mich holen dürfen. Doch ehe Legolas antworten und ich die Frage noch einmal eindringlicher stellen konnte, hörte ich ein Grummeln hinter mir und ich wandte mich um, als der Zwerg ebenso erwachte.

"Wir können weiter!"

Und er war erfreut, dass er Schlaf gefunden hatte und sich gestärkter fühlte. Er ruderte leicht mit den Armen, erweckte seine Glieder und griff nach seiner Axt, tatenkräftiger als zuvor. Kurz schwieg ich, sah zurück zu dem Elb, der weiterhin schweigsam blieb und ließ dann von ihm ab, zu Gimli tretend.

"Von nun an folgt keine Pause mehr. Wir haben Zeit verloren und werden sie nun wieder aufholen."

Damit ließ ich von beiden ab, sicherte noch den Gürtel und kontrollierte, ob alles an seinem Platz war. Diese Verschwiegenheit zwischen Legolas und mir, so dachte ich, als ich die Nische verließ, hinaus auf die Ebene trat und mich erneut orientierte, sie war belastend. Anders hatte ich mir dies erhofft, hatte ihn nicht in irgend einer Weise einschüchtern, sondern von mir fernhalten wollen, auf dass er wegen meines Wohlergehens keine Sorgen mehr hatte, dies mit Gleichgültigkeit abtat. Doch war das Gegenteil eingetreten und ich spürte diese Besorgnis umso mehr. Seine Haltung, die mir seine Wachsamkeit und Entschlossenheit einreden wollte, doch mir seine Unsicherheit und Bedrückung deutlich vor Augen führte. Seine Augen, die nur selten und nur flüchtig die meinen streiften, fliehender, als ich dies bei ihm tat und ich erinnerte mich an den Augenblick, als er mir diesen wütenden Blick zugeworfen hatte, als ich wieder die Einsamkeit suchte. Und viel mehr noch erinnerte ich mich an die Bestürzung, die mir die blauen Augen offenbart hatten, als ich meine eigene Wut unkontrolliert gezeigt hatte, obwohl er eigentlich nichts dafür konnte.

Er konnte nichts dafür, dass ich mich regelrecht nach ihm verzehrte...

Seufzend erfasste ich die Richtung, aus der ich das Beben gespürt hatte, vor der Zeit, als ich dem Schlaf erlegen war.

"Sie liefen gen Osten!" So rief ich es meinen beiden Gefährten zu, bevor ich die Verfolgung wieder aufnahm und losrannte. Schneller als zuvor, als wir aufbrachen, um die Hobbits zu retten, trugen mich meine Beine über die weite Flur und ich konnte es wahrhaftig nicht leugnen, dass die Rast wohl nötig gewesen war. Und während ich die Flur durchquerte, dorthin lief, wo ich den Feind zuletzt erspürt hatte, lag es mir fern, über jene zu sinnieren.

Ich glaube... dass es Zeit wurde, diese Kluft zwischen Legolas und mir zu schließen, Klärung erfolgen zu lassen. Es wurde Zeit, meine Qual auszusprechen, auf dass wenigstens die seine endete. Vielleicht war mir meine Verschwiegenheit, die ich an den Tag legte, um andere von Sorgen zu verschonen, das Verhängnis, welches alles auseinander brach.

Doch es war... schwer.

Wenn er es wüsste... wenn Legolas wüsste, dass all die Schuld an diesem Streit das Sterbliche war, welches die Ewigkeit liebte, so würde sein Blick nie wieder auf den meinen treffen und die Freundschaft, die seit jeher bestand, würde nie mehr existieren...

Was war das nur für ein Ausgleich?

Entzweit durch Missverständnisse, die ich heraufbeschworen hatte, um ihn nicht zu verletzen... und dies dann doch getan zu haben. Entzweit durch Klärung, um Missverständnisse zu beseitigen, die zum Schutze gedient hatten und nun der Wahrheit weichen mussten. Welche, die erschreckender sein würden, als all der nahezu unbegründete Zwist. Ich wollte ihn nicht verlieren... doch in Unwissenheit konnte ich ihn auch nicht lassen. So entschloss ich mich, diese Beichte abzulegen, sobald der passende Augenblick kommen würde.

Ich versuchte mir dies im Kopf zu behalten und konzentrierte mich wieder auf das, was vor mir lag. Der Weg führte hinab in ein Tal und zeigte mir die weite Ebene, die sich keine Meilen weiter wieder erhob und uns den Aufstieg erschweren würde. Ebenso konnte ich im Norden einen tiefen Abhang erspähen. Es war mir ein Unmögliches, zu erblicken, was dahinter lag, doch seine Tiefe bezeugte mir, dass unsere Feinde diesen Weg ganz gewiss nicht genommen hatten. Ein Abstieg war unmöglich und würde wohl einjedem von ihnen den Tod bringen...

Eilends lief ich hinab, überblickte den Boden, während ich allen Bemühungen zum Trotz, aufpassen musste, dass ich nicht wegrutschte. Das Gras war zertreten und die Erde aufgewühlt... und nach einer kurzen Zeit, in der ich Halt gesucht habe, blieb ich stehen und sah mich noch einmal wachsam um.

Etwas kam auf uns zu... ich spürte es unter meinen Füßen.

Die Erde bebte erneut....
 

Legolas:
 

Nicht lange hatten wir zur Verfolgung angesetzt, bis wir einen Hügel hinter uns ließen, einen tiefes Tal vor uns erblickten und uns achtsam dort hinunter tasteten. Der Boden war rutschig, feucht durch den Morgentau, sandig und steil. So betraten wir ihn nur mit größter Vorsicht, gern dazu bereit, etwas mehr Zeit aufzuwenden, um uns selbst sicher schätzen zu können. Nach einer Nacht voller Sinnieren und Grübeleien waren Aragorns barschen Worte nach seinem Erwachen nicht überraschend gekommen. Erneut hatten sie mir mein Unverständnis vor Augen geführt und, bereit, alles zerbrechen, und weiterhin der Ungewissheit zu überlassen, hatte ich es nicht einmal in Erwägung gezogen, ihm eine Antwort zu geben. So hatte Gimli die Situation bereinigt, bevor sie sich verschlimmern konnte und nun, da wir wieder liefen und eilten, waren diese Dinge abgetan, verdrängt und alle Sinne auf das Hier und Jetzt gerichtet.

Ich griff nach einem Stein, verschaffte mir Halt, als ich mich an ihm vorbeischob, die letzten Schritte tat und die Ebene erreichte, die das Tal bildete. Der Zwerg war nun flinker denn je, holte rasch auf und zwang uns nicht zum Warten. Mehr als erhofft, hatte sich diese Rast bezahlt gemacht. Für Gimli und Aragorn... weniger für mich.

Während der Zwerg nun bei uns eintraf, schnaufte und wie so oft auch fluchte, blickte ich mich um, betrachtete mir den unebenen, felsigen Boden und sah auch hinüber zu den Klippen, hinter denen sich eine weite Tiefe erstrecken musste. Doch der Weg der Flüchtigen lag nun deutlich vor uns. Es gab nur einen, den sie hätten gehen können.

Aragorn war bereits weitergegangen, stieg über das kantige Gestein und auch der Zwerg setzte sich in Bewegung, im Gegensatz zu mir, der ich inne hielt und auflauschte. Ein Gefühl wahrnehmend, welches mir nur zu bekannt war. Nur wenig später blieb auch Aragorn stehen, bewies sein Gespür für Übles, neben dem sicher nichts von so großer Wichtigkeit sein könnte, dass er seine Hast ablegte. Erneut blieben meine Augen versteckt an ihm hängen, beobachteten ihn, wie er um sich blickte, ohne dass ich mich selbst auf die Gefahr konzentrierte.

Der Zwerg stieß ein lautes Knurren aus, seine Hand wanderte zum Griff der Axt...

Hinter mir bröckelte etwas Gestein vom Abhang, rieselte hinab und riss mich von Aragorn los. Der Boden zitterte... nur etwas, und doch fühlte ich es intensiv genug, um mir der Gefahr sicher zu sein.

Reglos blieben wir stehen, aufmerksam und erregt suchten unsere Augen nach dem Feind und deutlich war uns die Einsicht, dass uns hier nichts ein Versteck bieten konnte, dass wir kämpfen mussten... was auch immer man nach uns ausgesandt hatte. Als hätten wir uns nicht genug Kämpfen ergeben müssen, als hätten wir nicht genug gefochten, uns ein Stück ruhigen Weges verdient...

Gestärkt durch die Pause beherrschte uns die Aufregung weniger, als bei der vorherigen Schlacht.

"Welche Brunft stellt sich uns jetzt wieder in den Weg!" Brüllte der Zwerg erzürnt und schwang die Axt, zielsicher richtete ich meine Aufmerksamkeit auf einen Hügel nahe der Schlucht. "Kommen sie zurück, uns zu töten?!"

"Nein." Flüsterte ich leise und doch drehte er sich sofort zu mir um. Noch immer fixierte ich jenen Punkt, langsam hob sich meine Hand gen Köcher, während die Andere bereits den Bogen zog. "Sie sind zu schnell, als dass es dieselben sein könnten."

"Mir egal!" Knurrte der Zwerg, erneut bröckelte das Gestein und ich umfasste den schlanken Schaft eines Pfeiles. "Sie werden meine Axt zu spüren bekommen! So wie die elenden Kreaturen zuvor und die Kreaturen vor den elenden Kreaturen! Und...! Gut... an mir kommen sie jedenfalls nicht vorbei!"

Vorbeikommen?

... das hatten sie nicht vor.

Ich weiß nicht, was mir half, die Ruhe zu bewahren, was auch meinen Atem gleichmäßig hielt und meine Hand sicher zufassen ließ. Als würde es außer Frage stehen, dass wir uns auch dieser Angreifer erwehren konnten... wir, die wir zu dritt waren. Ein fremdes Geräusch drang an meine Ohren, gleich eines scharfen Fauchens erreichte es mich, schenkte mir die düstre Gewissheit, wieder vor einem unbekannten Feind zu stehen. Hier zu sein... entschlossen und gewappnet zum Kampf und sie noch immer nicht erblickt zu haben.

Nun mit einer schnelleren Bewegung legte ich den Pfeil ein, spannte die Sehne weit und hob den Bogen, mit ruhiger Hand auf jenen Hügel zielend. Und dort erschien nun etwas direkt in meiner Schusslinie. Ich blinzelte, verengte die Augen und musterte die behaarte Kreatur. Sie war groß, beeindruckend, gar furchteinflößend von ihrem Auftreten. Meine Finger bewegten sich an dem eingespannten Pfeil. Geduckt stieg sie empor und kam zum Stehen, als der Ork, der auf ihr saß, heftig an den Ketten zog. Bis hierhin hörte ich das kalte Eisen rasseln.

Weitere erschienen neben ihr, beritten und wild, als Fortbewegung, noch mehr als Waffe zu gebrauchen. Aragorn und Gimli trübten sich, verschwanden aus meinen Sinnen, die sich scharf und entschlossen auf die Ungetüme richteten.

Fünf, zählte ich, sechs, sieben...

Sie fanden sich ein, überblickten das Gebiet, erspähten ihre Gegner. Wild schüttelte die vorderste Kreatur den Kopf, stemmte sich nach vorn und stieß ein lautes Brüllen aus, welches der Zwerg kampfeslustig erwiderte. Sie brüllte, der Ork zückte ein gezacktes Schwert und ich verzog die Miene, gequält durch das unangenehme Geräusch. So zielte ich kurz und schoss den Pfeil ab. Zischend zog er an meinen Gefährten vorbei und beinahe im selben Moment noch, verstummte das Getier. Mit offenem Maul blieb es stehen, presste statt des Getöses ein würgenden Laut hervor, röchelte und brach zusammen. Und somit begann die anderen Ungetüme zu rennen. Merkwürdig geduckt und doch schnell bewegten sie sich vorwärts, hechelten laut, brüllten und schüttelten sich in den weiten Sprüngen. In schweren Schritten rannte der Zwerg an mir vorbei, stürmte den Angreifern mutig entgegen, während ich vorerst einen neuen Pfeil einspannte und eine Kreatur von ihrem Reiter befreite.

Sogleich steckte auch ich dann den Bogen zurück, umfasste die Griffe der Säbel und riss sie aus ihren Scheiden. In schnellen Schritten folgte ich dann dem Zwerg, entgegen der Monster, bereit für den Kampf. Rasch näherten wir uns, bevor wir aufeinander trafen. Fauchend sprang mir eine Kreatur entgegen und ich entging ihren scharfen Klauen nur mit schneller Reaktion, drehte mich zur Seite, wich ihr aus und entfernte mich dennoch nicht zu weit von ihr, um mit einem Säbel den starken Hinterlauf zu erreichen und sie zu Fall zu bringen. Erfasst von der eigenen Wucht, stürzte die Kreatur schwer, überschlug sich und riss den Ork mit sich, der nicht weniger hart aufschlug und in geraumer Zeit keine Gefahr mehr darstellen würde. Nach dem zielsicheren Schlag eilte ich sogleich weiter, lenkte meine Konzentration weit auf mein Umfeld, musste Angriffe aus einer jeden Richtung erwarten. Nicht weit von mir brachte der Reiter sein Getier zum Stehen, riss es zu mir herum, hetzte es auf mich. Noch immer vor jeglicher Angst verschont bleibend, wich ich vorerst zurück... wenn auch nur für kurze Zeit, ich vergrößerte die Distanz, umfasste meine Säbel sicherer und starrte auf das Maul mit den gefletschten Zähnen, die mich zerreissen wollten. Wieder setzte ich einen Schritt zurück, drehte mich zur Seite und sprang vor der Schnauze eines weiteren Angreifers zur Seite. Ungeschoren ließ ich ihn davonkommen, die Zeit reichte nicht, um zu handeln, denn sobald ich mich aufrichtete, hatte mich das eigentliche Ziel erreicht und ich holte weit aus, schleuderte einen meiner Säbel nach der Kreatur, ließ ihn sich weit in deren Schädel bohren. Und erneut musste ich zur Seite treten, um von dem stolpernden Monster nicht erfasst zu werden. Rasch drehte ich mich also weg, ließ die Kreatur direkt neben mir zu Boden gehen und zerschnitt mit einem kraftvollen Schlag den Leib des Reiters. Eilig packte ich ihn, zerrte ihn hinab vom sterbenden Leib und schwang mich selbst mit einem Satz auf diesen. Geschwind tastete ich hinab zum Kopf, umfasste den Säbel, zog ihn zurücks in's Freie und ließ mich hinter den schützenden Körper fallen, worauf ein Monster weit über mich hinwegsprang, durch das Gras schlitterte und sich zu mir umdrehte. Rasch sprang ich auf die Beine und tastete mich über das grobe Fell der erlegten Kreatur, bevor ich mich erneut über sie hinwegschwang, sicher aufsetzte und mich an ihr abstieß, um zu sprinten.

In diesem Kampf gehörten die Vorteile durch den Schauplatz ihnen.

Sogleich setzte die Bestie zur Verfolgung an, setzte sich hechelnd und schnaubend in Bewegung, jagte über den toten Artgenossen hinweg und holte sehr schnell auf. Keuchend blickte ich zurück, wägte die Entfernung ab, lief langsamer und handelte erst, als ich den stinkenden Atem der Kreatur bereits im Nacken spürte. So setzte ich den Fuß auf einen Stein, stieß mich zur Seite, rollte mich ab und kam zurück auf die Beine, die Kehrseite der Bestie nun vor mir. Keine Sekunde dieser Möglichkeit ließ ich mir entgehen, schleuderte einen der Säbel zu Boden, in dem er stecken blieb und zog den Dolch aus dem Gürtel. Surrend warf ich ihn nach dem Monstrum, verletzte es schwer an der Seite. Es fauchte, stieß merkwürdig schrille Geräusche aus und verlor das Gleichgewicht. Hinkend kämpfte es sich weiter, bevor es benommen zusammenbrach und sich der Ork von ihm runterkämpfte, selbst die Waffe zückend, auf mich zuhastend. Flink beugte ich mich hinab, tauchte unter dem gefährlichen Schlag hindurch, griff nebenbei nach dem Säbel und zog ihn aus dem Boden. So wechselten wir die Seiten, belauerten uns kurz und griffen an. Seinen kraftvollen Hieb parierte ich schnell, lenkte ihn in eine andere Richtung und schlug ihn zur Seite, ehe ich den kunstvollen Knauf meines Säbels in sein Gesicht rammte, hart in seine Kniekehle trat und ihn von hinten rasch mit den Klingen niederstreckte.

Erneut trat ich zu, stieß ihn nach vorn auf den Boden und fuhr herum, als ich mich eine Brise scharfen Gestankes erfasste. Größer denn je sah ich den bulligen Kopf des von mir verletzten Monsters, riss im letzten Moment einen der Säbel in die Höhe und schaffte es, die Bestie am Auge zu verletzen. Orientierungslos preschte sie an mir vorbei, fauchte und würgte und hielt dennoch inne, um sich umzudrehen, mich erneut anzugreifen. Zu vorhersehbar war dies, als dass ich keine Vorkehrungen treffen könnte. Ohne lange nachzudenken, steckte ich einen Säbel in die Scheide zurück, griff bei dem anderen um und trat zurück, mich unbewusst der Schlucht nähernd. Eher als gedacht stieß sie sich ab, setzte sich in Bewegung und hastete mit einer unglaublichen Wucht auf mich zu. Konzentriert sah ich sie näherkommen... näher und immer näher, worauf ich vorsichtshalber erneut zurücktrat... und erneut von der Seite angegriffen wurde! Hektisch versuchte ich meine Gedanken zu ordnen und schnell zu reagieren, wodurch mir nichts anderes übrig blieb, als mit einem schnellen Schritt auszuweichen. Und noch während die kräftige Kreatur an mir vorbeihetzte, erreichte mich die Verletzte. Dumpf stießen beide Monster gegeneinander, brüllend ging der Ork zu Boden und für wenige Augenblicke geriet ich in das undurchschaubare Gedränge der Kreaturen. Kurz steckte ich zwischen ihnen, bevor die eine nach der Schwachen biss, die Zähne in deren Nacken rammte und sie erneut aufschreckte. Sie lehnten sich gegeneinander und ich biss die Zähne zusammen, klammerte mich in ihr Geschirr, nach Atem ringend, der mir in dieser Lage genommen wurde.

Dann riss sich das verletzte Monster los, begann zu sprinten, fortzulaufen, so schnell es nur konnte. Und mit einem Ruck, der betäubend durch meinen gesamten Leib raste, zog sie sich mich mit sich. Sogleich entglitt der Säbel meiner Hand, entsetzt spürte ich das kalte Ziehen der Kette, in der sich mein Arm verfangen hatte. Hilflos hang ich an ihr, ächzte laut, bäumte mich auf und schlug die Hand weiter oben in das harte Geschirr der Bestie. Verkrampft versuchte ich mich an ihr hinaufzuziehen, den Druck von der Kette zu nehmen, die sich immer fester um meinen Arm zurrte. Doch unverhofft rutschte ich ab, fand keinen Halt und hing an der Hand, während meine Beine hart über den Boden schlitterten und der massibe Leib des Monsters immer wieder gegen meinen Rippen schlug.
 

Aragorn:
 

Das Beben verstärkte sich und doch erblickte ich noch nicht die Gewalt, die sich gegen uns stellen wollte, die Gefahr, die uns wieder einholte. Doch umso wachsamer wurde ich, zog das Schwert aus der Scheide und wartete ab. Oh, ich spürte, wie erstärkt mein Griff war und auch diese Erschöpfung hatte sehr von mir abgenommen, sich beinahe in ein Nichts aufgelöst. Einen Frevel hatte ich wahrlich an Legolas begangen und ich wusste, ganz gleich welche Macht sich nun gegen uns stellen würde, wir würden sie bezwingen und danach würde ich mich bei ihm bedanken. Bedanken, dass er die Gedanken las, die ich zu verbergen versuchte. Doch all das würde erst später sein. Mein Optimismus war zurückkehrt, unterschätzen würde ich den Feind nicht und so ließ ich ab von dem aufgeregten Gebrüll Gimli's und verstärkte den Griff um das Schwert. Ich erfasste ein Geräusch, zu weit entfernt, als dass ich wüsste, was es war, doch war mir die Richtung bekannt. Mein Augenmerk lenkte sich an jenen Hügel und gleich darauf erkannte ich eine Gestalt, die dort erschien. Undefinierbar war mir das Geschöpf, waren meine Augen zwar gut, doch nicht vergleichbar mit denen der Elben, aber war ich mir der Größe der Kreatur bewusst... und dann erfolgte ein Brüllen, das nicht nur Größe, sondern auch Masse bedeutete und fortan lag meine Konzentration nur noch auf diesem Feind. Viele von ihnen hatten sich eingefunden und an der Bewegung, mit welcher sie nun zu uns hinabstürzten erkannte ich auch die Art Kreatur, auf der die Orks ritten.

"Wargs..." Flüsterte ich leise zu mir selbst, erstaunt und zugleich geschockt. Zischend holte mich der Pfeil Legolas' aus der Bewegungslosigkeit und ich begann mich zu regen. Schnell ließ ich das Schwert wieder verschwinden, während ich weiterschritt, schnellen Fußes und mir dann den Bogen aus der Halterung holte, hinterrücks nach einem Pfeil griff und zielte. Warten musste ich noch, wenige Sekunden, in denen ich mein Ziel erfassen konnte, doch waren sie schnell und mir gelang es einzig, einen Pfeil von der Sehne schnellen zu lassen und einen Ork von seinem Getier zu holen. Wahrlich zu schnell und ich steckte den Bocken zurück und zog erneut das Schwert. Und nun rannte ich, Gimli gleich der Meute entgegen und lenkte meine Aufmerksamkeit vollends auf den Warg ohne Reiter. Geschwind rannte er auf mich zu, riss das Maul weit auf und ich entkam ihm kurzerhand durch eine Rolle, fasste wieder Fuß und wich erneut seinen Krallen aus. Schnell holte ich aus, durchstieß den Rumpf des Ungetüms und es ging jaulend zu Boden. Kurz zog mein Blick über das Feld, sah Gimli dem Monster mutig entgegentreten und Legolas gewandt kämpfen. Meine Beobachtung hielt nicht lange an, schon holte mich das grimmige Fauchen eines Orks aus ihr heraus und ich wandte mich um, mit schneller Reaktion auch diesem samt Getier ausweichend. Im Hintergrund wütete das wilde Gebrüll, sowohl der Feinde, als auch Gimlis und mir kam es in den Sinn, dass man uns unterschätzt haben musste... So schnell sie auch waren, waren wir es doch, die schneller waren. Während sich mein Gegner erst umwenden musste, rannte ich schon auf diesen zu, holte aus und schlug zu, doch wurde der Schlag pariert. Verhöhnend erklang das Lachen des Orks, als er weiterritt, sich umwandte und zu mir zurückkehrte. Dem Getier bewusst nur so viel wie nötig ausweichend, so dass mir keine Gefahr vor Pranken und Maul drohte, hielt ich das Schwert erhoben, entkam so dem Schlag des Orks, doch zog ich die andere Hand im rechten Moment hoch und erfasste den Ork, zog ihn von seinem Getier. Heisere Töne traten aus seiner Lunge, als er hart auf dem Boden aufschlug, doch nicht lange erließ ich ihn diesen Schmerz und enthauptete ihn. Der Warg, auf welchem er geritten war, spurtete weiter, ungeachtet auf mich und ich verfolgte ihn. Zwei an der Zahl, so schien es... nur noch zwei. Hastig schnappte ich nach Luft und blickte ein weiteres Mal über die Flur, dem Zwerg bei einem weiteren Sieg beobachtend...

doch erfassten meine Augen Legolas nicht. Unschlüssig sah ich umher und plötzlich hörte ich seine Stimme. Ein Ächzen in nicht weiter Entfernung und perplex drehte ich mich noch einmal, erkannte die Klippe. Ich glaubte, mein Herz würde stehen bleiben, als ich einen Warg erblickte, hetzend und unkontrolliert wetzte er auf die Klippe zu... doch dort erspähte ich auch den Elben, der sich nicht zu lösen vermochte.

"Legolas!!" Ungeachtet dessen, was um mich herum geschah, sprintete ich los. Eine plötzliche Leere herrschte in meinem Kopf, unnachgiebig drängte ich meinen Körper an die Grenzen, um an Schnelligkeit zu gewinnen. Keinen Meter mehr war das Getier von dem Abhang entfernt und dann... stürzte es mit einem lauten Gebrüll in die Tiefe. Als ob sich Schwerter in mein Fleisch bohren würden, gaben meine Beine nach und mit einem Mal schien jegliche Kraft, jegliche Fähigkeit zu atmen verschwunden zu sein. Als wäre ich gestolpert, sank ich zu Boden, auf die Knie, beinahe vorn über kippend, den Blick starr und die Augen geweitet auf jenen Abhang gerichtet, meinen Mund weit geöffnet, ohne Luft zu holen und ohne Stimme schreiend. Reglos hockte ich dort und... ich begriff nicht, was geschehen war.

Nein... das... das war nicht geschehen... ein Alptraum, ein weiter Alptraum...

Und doch spürte ich das Gras, um welches sich meine Finger legten, verkrampft und bebend bewegte sich mein Körper, lehnte sich vor.

"Legolas!!" Ich hörte meine eigene Stimme nicht, wusste jedoch, dass sie über die weite Ebene laut und deutlich zu hören war, gleichsam fühlte ich das trockene Reißen in meiner Kehle... und dennoch war alles still um mich herum. Dunkelheit, Angst, Unglauben, ein qualvoller Schauer durchfuhr meinen gesamten Leib. Ein wildes Fauchen erreichte mein Ohr und ich schaute, einer Regung völlig unfähig, zurück und sah die Bestie auf mich zustürzen. Der stinkende Atem erreichte meine Haut und ich spürte die sanfte Kälte auf meiner Wange... ohne überhaupt Regung zu zeigen, ohne Gegenwehr zu leisten. Der Schock saß tief... zu tief, so dass ich glaubte, mich mit allem abgefunden zu haben, doch kurz bevor die Kreatur mich erreichte, bäumte sie sich auf und ging noch vor mir zu Boden. Diese unerwartete Bewegung riss mich nun endlich aus diesem Zustand und ich sah Reiter... Menschen gar auf Pferden in einer Schar auf mich zukommen. Endlich kam ich wahrlich zurück, blickte wieder zur Klippe und versuchte aufzustehen. Meine Hoffnung... war noch nicht zerstört... nein, er, Legolas... war am Leben, gewiss!

Ich biss mir krampfhaft auf die Unterlippe, als ich auf den Abhang zulief, taumelte reglerecht, noch immer gelähmt. Den Reitern schenkte ich keine Aufmerksamkeit. Mir war es egal, wer sie waren, wichtig war es nun dem Elb zu Hilfe zu kommen. Er war nicht tot. Nur wenige Meter trennten mich noch von dem Blick in die Tiefe, als sich ein Pferd dazwischen drängte und der Mensch auf ihm mir seine Worte aufzwang.

"Kommt mit."

Ich ignorierte ihn, wollte nun wieder rascher an dem Pferd vorbeieilen und hinabblicken. Er war nicht tot. Und wieder stellte der Mensch sich mir in den Weg.

"Hört Ihr nicht?" Mahnte er mich, zu dem ich dann aufsah. "Man erwartet Euch in Edoras!"

Und mir war es gleich.

"Geht mir aus dem Weg." Erwiderte ich nur leise, noch ehe der Reiter mir widersprechen konnte, wohl nicht verstand, was so wichtig erschien, hörte ich die schweren Schritte hinter mir.

"Wo ist Legolas?!" Verlangte der Zwerg aufgebracht zu wissen, während ich dem Versuch nachkam, hinter dem Pferd zur Klippe zu gelangen.

"Er ist dort hinabgestürzt." Sagte ich ihm, unglaublich ruhig.

Ja natürlich... denn er war nicht tot.

"Ich will sehen, wo er ist und ihn holen." Fügte ich noch hinzu, doch zum Schüren meiner Wut, trat das Pferd ebenso zurück, wie ich an ihm vorbei wollte.

"Wir haben keine zeit, uns um Tote zu kümmern. Der König..."

Noch ehe er aussprach, war ich auch schon vor ihm, verhakte die Finger in der Rüstung und zog ihn zu mir hinunter.

"Er ist nicht tot!"

Zu gern hätte ich dieser Wut freien Lauf gelassen und den Menschen von seinem Ross geholt, doch hielt mich Gimli zurück, packte meine Arme und versuchte sie mit aller Macht von dem Mann zu ziehen.

"Geht zur Seite!" Eine Hand entließ ich tatsächlich dem Griff, doch stieß ich damit nur Gimli zurück und drückte den Reiter ebenso von mir, um endlich an dem Pferd vorbeizukommen und hinabzublicken. Doch ich sah... nichts. Und mit einem Mal... verlor sich jegliches Gefühl aus meinem Gesicht... ebenso musste ich weitaus mehr an Farbe verlieren.

"Er muss... abgedriftet sein...", murmelte ich leise, nickte mir zu und versuchte Entschlossenheit wiederzuerlangen. "Gimli, wir folgen dem Fluss!"

Und sofort wandte ich mich ab, einplanend, dass der Zwerg mir folgen würde, doch fehlten die schweren Schritte hinter mir und ich drehte mich zu ihm. Bewegungslos stand er dort bei dem Reiter, lehnte sich an seine Axt und hatte das Haupt gesenkt.

"Er ist nicht tot!" Rief ich ihm zu, nachdrücklich, versichernd. Und wieder hallte der Schrei im Tal wider und doch schien er keinen zu erreichen.

"Findet Euch damit ab." Der Reiter kam auf mich zu und ich verlor alles an einer starken Haltung, ließ die Schultern und die Augen ungläubig umherstreifen. Neben mir hielt der Mann, beugte sich zu mir hinab und legte mir die Hand auf die Schulter. "Ich verstehe Euren Verlust, doch wichtiger ist jetzt, dass der König nach Euch verlangt..."

Und dann ritt er weiter... und wieder sah ich zu dem Abhang. Nun endlich trat der Zwerg zu mir, hatte die Axt zurückgesteckt und hob die Hände, in welchen der silberne Säbel des Elben lag.

"Komm." Und auch er legte seine Hand auf meine Schulter, übte leichten Druck auf sie aus und zog mich weg... langsam und doch bestimmend, ehe er vorging, um das Pferd zu empfangen, das uns gestellt wurde. Erneut sah ich zurück und doch hatte sich nichts verändert. Ein Ork lag dort, auch nur wenige Meter von jenem verhängnisvollen Abhang entfernt und ich blieb stehen, umfasste den Griff des Säbels fester und biss die Zähne aufeinander.

Das war es nicht...

Er konnte nicht verschwinden!

Nicht, bevor ich ihm alles sagen konnte!!

Unkontrolliert eilteich zurück zu der Klippe, holte mit dem Fuß aus und trat mit aller Kraft gegen den Leichnam, ließ zeitgleich einem schmerzerfüllten

Schrei freien Lauf und sah zu, wie dieser Kadaver hinabstürzte.

Er war... er konnte nicht tot sein...
 

Legolas:
 

Nur wenige Augenblicke in Schwerelosigkeit, gefolgt von einem dumpfen Schlag... der mir jedes Bewußtsein nahm. Dann umfing mich Finsternis. Eine schwarze Leere umgab mich zu allen Seiten. Entspannt und dämmrig sah ich sie vor mir, fühlte keine Kälte, keinen Schmerz...

Gerade so, als wäre meine Existenz nie vorhanden gewesen.

Ich hörte mich nicht atmen, mein Herz nicht schlagen, keine Bewegungen...

Und doch war dieses Gefühl nicht unangenehm. Rasch hatte ich die Besinnung verloren, ebenso das Gefühl, eines Körpers habhaft zu sein.

Es kam mir vor, als hielte dieser Zustand eine Ewigkeit. Lange ließ ich mich treiben, nicht dazu imstande, mich dagegen zu wehren. Eine wohlige Wärme wahrnehmend, gab ich mich der Besinnungslosigkeit hin, erinnerte mich nicht, dachte nicht, sorgte mich nicht...

Auch Geräusche nahm ich nicht wahr. Keine Stimmen, nicht den leisesten Laut. Still war es überall... sehr lange, bis ich doch etwas zu hören begann.

Ein leises Glucksen, so glaubte ich, Rauschen...

Nur langsam hob es sich aus der Stille empor, erst leise und unauffällig, dann immer intensiver und als es deutlich an meine Ohren drang, erwachten auch meine Gedanken zu neuem Leben. Schleppend bauten sie sich auf, waren jedoch noch nicht dazu fähig, kontrolliert geführt zu werden. Zusammenhangslose Fetzen zogen mir lange durch den Kopf, bis sich die Sinne meines Körpers wieder meldeten. Die angenehme Wärme wandelte sich in frische Nässe, die kühlend und direkt auf meiner Haut lag. Auch bewegen tat ich mich. Gleichmäßig, nur etwas schwankend, noch immer in Schwereslosigkeit, so schien es. Als hätte ich es jetzt erst neu erlernt, holte ich tief Luft. Sauber und kühl drang sie in meine Lunge, brachte jedoch auch etwas anderes mit sich, was in meinen Hals floss und mir kurz den Atem nahm. Ich hustete und öffnete den Mund, versuchte auch die Augen aufzuschlagen, um endlich die gesamte Besinnung zurückzuerlangen. Schwer waren meine Glieder, benommen mein Körper... er sträubte sich noch gegen meine Kontrolle, erlaubte mir keine Bewegung.

Kurz darauf spürte ich, wie etwas Hartes meinen Kopf berührte, wie sich etwas unter ihn schob, er sich darauf bettete. Gestein...

Erneut erfasste mich eine kleine Welle, trug mich höher, ließ mich weiter auf den festen Untergrund treiben, schenkte meinem Körper etwas Halt. Ziellos und stumm bewegte ich die Lippen, fühlte die allseitge Nässe noch deutlich, gar eine Brise kühlen Windes, die über mich hinwegzog. Klar und deutlich vernahm ich das Rauschen des Wassers, das leise Rasseln der Steine, die von dem Wasser mit sich gezogen wurden. Erneut versteifte ich mich auf den Versuch, die Augen zu öffnen und bewerkstelligte es zaghaft. Nur kurz erblickte ich verschwommen den blauen Himmel, bis die Sonne mich blendete und ich die Lider erneut senkte. Stockend begann ich mit den Händen zu tasten, bekam einen Stein zu fassen, ertastete auch weitere. Geräuschvoll stieß ich einen tiefen Atem aus, blinzelte erneut und schaffte es, die andere Hand zu heben. Gleichsam zwang ich meinem Körper, sich kontrollieren zu lassen, stützte mich mit einem Bein ab, rollte mich langsam und ächzend auf die Seite.

Mit Konzentration und Geduld erblickte ich einen hellen kleinen Strand, der verborgen das Ende eines Flusses darstellte. Perplex sah ich mich um, blieb noch liegen, tastete nur nach meinem Gesicht, als mir etwas ins Auge geriet. Benommen suchte ich nach meiner Stirn, setzte die Fingerkuppen auf ihr ab und wischte etwas weg. Es war Blut, welches mir kurz die Sicht genommen hatte. Eine Schramme zog sich über meine Stirn und ich zollte ihr nur Aufmerksamkeit, indem ich die Hand ins Wasser tauchte, nass zurückholte und mir nachlässig über das Gesicht fuhr.

Mein Atem fiel schnell, als ich dann den Kopf etwas hob, blinzelte und mein Umfeld genauer musterte.

Nass trieften meine Haare, ebenso haftete meine Kleidung an meiner Haut, Sand und feines Gestein knackte zwischen meinen Fingern, als ich die eine Hand höher schob, sie über den Boden gleiten ließ, nach Halt suchte, um mich höherzuziehen, dem Wasser zu entkommen, welches mich immer wieder umspülte.

Was war geschehen...?

Ich klammerte mich in den Sand, hustete erneut, spuckte Wasser aus und schob mich stockend nach vorn.

Ein Warg hatte mich mit sich gerissen...

Ein Pfeil, der aus dem Köcher gerutscht war, neigte sich in mein Gesicht. Beiläufig schob ich ihn zur Seite.

Nein, der Warg, den ich verletzt, der mich dennoch erneut angegriffen hatte...

Allmählich gelangte ich auf trockenen Boden, versuchte mich aufzurappeln. Nur mit viel Anstrengung gelang es mir, die Arme durchzustrecken, mich nach oben zu stemmen und halbwegs aufrecht zu hocken. Erneut sah ich mich um und strich mein Haar zurück.

Wie konnte dies geschehen?

Hatte ich es einer erneuten Unaufmerksamkeit zu verdanken?

Ich schloss die Augen, ließ den Kopf sinken und schüttelte ihn. Gleichsam betastete ich meinen Rücken, fühlte die Wunde... sie schmerzte nicht stark, schien keine weiteren Blessuren geerntet zu haben.

Nach einer kurzen Zeit der Besinnung kam ich so auf die Beine, strauchelte und fand das Gleichgewicht. Zerzaust sah ich wohl aus. Meine Kleidung war verrutscht, an manchen Stellen gar leicht gerissen. Doch Erleichterung erfasste mich, als ich meine Waffen überprüfte und mir bewusst wurde, wohl nur einen meiner Säbel verloren zu haben. Köcher, Bogen, der zweite Säbel... ich hatte es noch, stand einem möglichen Angriff also nicht wehrlos gegenüber.

Wieder wischte ich mir über das Gesicht, wischte den Dreck fort, fuhr auch noch einmal über die Verletzung und drehte mich dann zum Fluss um.

Wie weit hatte er mich wohl mit sich getragen? Wie lange?

Wie weit war ich nun vom eigentlichen Kampflatz entfernt?

Ich überblickte die Gegend, schloss müde die Augen und rollte mit den Schultern, die sich etwas verspannt anfühlten.

Aragorn, Gimli... ich musste sie weiderfinden, bezweifelte nicht, dass ich mich noch immer im Tal befand. Würde ich dem Fluss stromaufwärts folgen, so dürfte ich auf sie treffen.

Ich tat zwei schleppende Schritte, schwankte erneut und zog an dem Gurt meines Köchers, der ebenso verrutscht war. Ich zog ihn hinab, zupfte beiläufig an der Weste und ging weiter.

Es schien, als wären alle Kräfte, die ich gesammelt hatte, wieder verloren gegangen... als hätte ich sie nie besessen. Meine Glieder waren schwer zu bewegen, träge und es fehlte ihnen auch an Stärke. Selbst meinen Beinen, die sich etwas taub anfühlten.

So ging ich schwerfällig und bemüht den schmalen Strand hinauf, erreichte die Böschung und schob mich durch das Geäst. Mehr Anstrengung benötigte ich, um meine Gegend zu überschauen und als gefahrenlos anzuerkennen. Niemand schien mir hier aufzulauern, nur einen leichten, beissenden und doch bekannten Geruch nahm ich wahr, als ich noch weiter ging, tiefer hinein in einen lichten Wald, der gut zu durchmustern war.

Etwas unschlüssig blieb ich stehen, rieb meinen Hals und ließ den Blick zum Boden sinken. Es hing etwas in der Luft... etwas, das mir unangenehm war. Doch gerade dies war der Grund, weshalb es meine Aufmerksamkeit erregte. Mir den Boden beschauend, ging ich tiefer in das Dickicht, fand immer mehr Anhaltspunkte, die bewiesen, dass hier etwas durchgekommen sein musste. Erst kleine, dann große und schwere Fußabdrücke... geknickte Äste, sogar manch kleine Schnallen und Einzelteile von dunklen Rüstungen.

Ich glaubte, meine Augen wären durch einen Zauber getrübt.

Ungläubig starrte ich auf die Kerbe in einem Baum.

Dem Geruch nach... war es selbst noch nicht lange her.

Tief atmete ich ein und schloss die Augen, um all das zu realisieren.

Konnte das sein?
 

Aragorn:
 

Ich schwang mich auf das Pferd, missmutig und durchaus mit Aggressionen kämpfend. die ich zu gern ausleben wollte, wäre mein gesunder Menschenverstand... und der Sinn für meine Plichten nicht dazwischen. Ich wusste, dass der Reiter nur seine eigene Pflicht tat und seine Worte hatten Trost spenden wollen, doch waren sie kalt und gefühllos und eher noch

anstachelnd zum niederringen und erschlagen. Meine Wut und dieser Schmerz ließen nicht ab und mein Verständnis für das Geschehen war nicht vorhanden. Wie hatte dies geschehen können und wieso war ich unfähig gewesen, es zu verhindern?

Das Leder der Zügel knackte leise unter meinem festen Griff, während ich abwartete, bis Gimli das Pferd bestiegen hatte.

Sicher hätte dies weniger Zeit in Anspruch genommen, hätte ich ihm geholfen, doch war mein Handeln nicht mehr von Sorge um Andere geprägt. Diese Besorgnis lag nur bei dem Einen, der von allen tot geglaubt wurde. Ein schwerer Seufzer, obgleich von der Anstrengung als auch von dem Verlust des Gefährten hörte ich hinter mir und es war mir lästig.

"Legolas ist zäh... er ist nicht tot." Sagte ich ihm noch einmal, doch war ich mir sicher, dass der Zwerg meinen Worten keinen Glauben schenkte. Die Menschen ritten los und ich folgte ihnen, wenn auch widerwillens und desinteressiert. Wir ritten lang und ich blieb weitaus wortkarg, selbst als der Pferdeherr sich meinem Tempo anschloss und erneut Worte an mich gab.

"Täglich reiten wir durch das Land und patroullieren, um umherstreifende Orks zu vernichten, dies ist des Königs Wunsch..."

Was anderes hatte ich nicht erwartet und ich behielt den Blick nach vorn gerichtet, stellte jedoch nach wenigen Meilen eine Unklarheit fest.

"Edoras liegt südlich... wir aber reiten südöstlich." Unterbrach ich ihn und er setzte ein klägliches Lächeln auf, als ich den Blick zu ihm wandte.

"Isengard verlangt die Herrschaft über dieses Land. Nicht Mordors, sondern Orks des weißen Zauberers streifen durch diese Lande. Es scheint, als würde ein Schlag gegen die Herrschaft der Menschen zuerst erfolgen, denn des Königs Verstand ist bereits vernebelt."

Mehr als nun skeptisch, zog ich die Augenbrauen zusammen, ehe ich die Zügel zur Seite riss und das Pferd zum Stehen brachte.

"Welcher König also, verlangt, dass ich zu ihm komme?!" Rief ich nun dem Herren zu und dieser hatte wohl jene Frage erwartet, denn auch er kam frühzeitig zum stehen und ich blickte mich erneut um, erwatend, einem Hinterhalt in die Falle gegangen zu sein. An dem weißen Gebirge waren wir nun angelangt, nur wenige Meilen sowohl von Edoras als auch Helms Klamm entefrnt.

"Wer erwartet uns hier??"

Mit diesen Worten sprang ich vom Pferd und zog mein Schwert. Des Reiters Gefolgsleute kehrten zurück, während der Reiter selbst nun von dem Pferd stieg.

"Ich musste Euch Unwahrheiten erzählen, denn hätte ich die Wahrheit selbst ausgesprochen, wäre Euer Misstrauen zu hoch gewesen und Eure Ungläubigkeit

enorm."

"Wer erwartet uns?!"

Und plötzlich meldete sich, ganz unerwartet eine Stimme hinter mir und gehetzt wandte ich mich um, ebenso auch Gimli, der vom Pferd gestiegen und seine Axt griffbereit gezogen hatte. Der weiße Schein ließ mich glauben, es sei jener Zauberer, der all dieses Übel zu verschulden hatte und ohne zu warten, setzte ich an zu einem

Seitenhieb. Doch Hitze, nahezu ein schmerzhaftes Glühen erfasste mein Schwert und ich musste es loslassen... ebenso war Gimlis Axt zerbrochen, als er gleichzeitig

ausgeholt hatte. Geblendet wich ich einen Schritt zurück und war nun wehrlos und ich blickte zu dem Pferdeherr zurück, der ein schwaches Lächeln auf den Lippen hatte.

"Ich erwarte euch."

Und mein Augenmerk richtete sich wieder auf die Person im weißen Schein, dessen Licht langsam abnahm und ehe ich etwas sagen konnte, erkannte ich das Gesicht wieder, dessen Körper ich verloren geglaubt hatte. Nun wahrhaftig ungläubig wich ich einen weiteren Schritt zurück, bildete mir ein erneut zu träumen und doch schien es wahr... dass Gandalf zu uns zurückgekehrt war.

"Du... du bist gefallen!" Zittrig stieß ich den Atem aus, ging wieder einen Schritt auf die helle Gestalt zu und verzog die Augenbrauen ungläubig. "Wie...

wie ist das möglich?"

Ein Totgeglaubter war zurückgekehrt und nach wenigen Erzählungen und dann wohl doch vorzeitig aufkeimender Freude wurden mir die Augen geöffnet. Und dann lag es an mir, dem Zauberer zu offenbaren, was geschehen war... und was es mit dem Verbleib von Legolas auf sich hatte. Schnell und qualvoll war meine Freude getrübt, doch zeigte ich nur die Ernsthaftigkeit und die Entschlossenheit, denn da es nun nicht der König war, der Pflichten an mich zu richten hatte, waren meine ganzen Sinne nur von einer Sache gefangen: Die Rettung Legolas'.

Genau dies teilte ich ihm mit und während der mir nun bekannte Eomér mit seinen Gefolgsleuten davonritt, kehrten nach einem Augenblick der Schweigsamkeit jene Worte zurück, die ich gehofft hatte, nie wieder hören zu müssen.

"Du hast andere Pflichten, Aragorn."

Mit der alten Wut war ich im Begriff, Gandalf zu widersprechen, doch hinderte er mich mit einem mahnenden Blick daran.

"Saruman hat den Verstand des Königs in seiner Gewalt. Es ist nun an uns, König Theodén aus seiner Gewalt zu befreien und Eomér aus der Verbannung zurückzubringen."

Der Zauberer setzte sich in Bewegung und ich sah ihm nur erzürnt nach, auch wenn er es nicht war, der dies verdient hatte. Ungestört dessen, pfiff Gandalf eine Melodie und ein schneeweißer Hengst erschien von der Ebene her, als wäre es aus Magie zu uns gekommen.

"Sollte Legolas noch leben...", begann er, als er sich auf den Rücken des Hengstes schwang.

"Er lebt." Wiederholte ich nachdrücklich und wieder erntete ich nur einen mahnenden Blick.

"... so wird er zu uns zurückkehren."

Doch daran glaubte ich nicht. Ich konnte an nichts mehr glauben, geschweigedenn hoffen. Ich spürte nur diese Angst um ihn. Stumme Flüche traten über meine Lippen, als ich mein Schwert hob, es zurücksteckte und erneut auf das Pferd stieg, nur, um nach Edoras zu reiten. Weiter und weiter weg von dem Fluss... und von ihm.

Rasch erreichten wir jene Stadt, die, kaum dass wir sie betraten, einem Friedhof glich.. oder nach Gimli's Worten zu urteilen, durchaus düsterer. Gandalf hatte uns gewarnt, dass Willkommensgrüße oder warme Empfänge ausbleiben würden und es war mir nur recht, denn ich selbst befand mich in ähnlicher Stimmung. Vor den Toren der großen Halle wurden wir empfangen, als hätten wir es auf den König selbst abgesehen und mussten vor dem Eintreten sämtliche Waffen abgeben. Es dauerte lange... sehr lange, bis ich es über mich brachte, auch jenen Säbel aus der Hand zu geben. Listenreich war es, dass der von nun an weiße Zauberer, dessen Graurock nicht mehr derselbige war, seinen Stab behalten durfte... und so traten wir ein und sowohl Gimli als auch ich, achteten genauestens auf die Menschen in unserer Umgebung, die abwartend und lauernd zu unseren Seiten liefen.

"Schlechte Nachricht ist ein schlechter Gast!" So begrüßte uns ein ausgemergelter Mann, der einen nicht weitab an eine Schlange erinnerte. Doch kaum, dass dieser bemerkte, dass der Zauberer noch bewaffnet war, wich er zurück und hetzte jene Männer auf uns. Ein Augenblick auf den ich gewartet hatte, denn jeden Hass, jede Wut setzte ich in die Schläge, um die Gegner niederzuringen. Jedoch ein leichtes, als einjeden Zorn aus meinen Gliedern zu verbannen. Grima, so der Name des Mannes, lag bewegungslos am Boden und wurde am Aufstehen durch den breiten Fuß des Zwergen gehindert. Doch war es Gandalf, der sich des Zaubers Sarumans entgegenstellte und sich bemühte, den König zu befreien.

In einem Moment, an dem ich meine Konzentration nicht mehr an denselben Ort hatte, sah ich blondes Haar und aus purem Reflex hielt ich die Person ab, ihren Weg fortzuführen.

"Wartet!"

Gleichzeitig aber bemerkte ich, dass das Blond wesentlich dunkler und welliger war, als das des Elben, welches ich nach der Trennung wieder auf meiner Haut zu spüren gehofft hatte. Eine schändliche Täuschung war dies und grausamer denn je, doch hinderte ich die junge Frau weiterhin am voranschreiten, da eine Störung der Prozedur schrecklich gewesen wäre. Nach wenigen Augenblicken bäumte sich der König auf und zum letzten Schlag setzte Gandalf den Stab an dessen Stirn und der Leib fiel zurück auf den Thron. Ein leises Ächzen erfolgte und erschöpft beugte sich der König nach vorn, fiel nahezu vom Thron, wäre da die Frau nicht gewesen, die sich aus meinem Griff befreite. Sie hielt ihn ab von seinem Sturz, setzte ihn zurück und warf einen besorgten Blick auf denjenigen, dessen schwere Blässe aus dem Gesicht verschwand und das weiße Haar zu einem goldblond wurde. Die Menschen in der Halle verbeugten sich und auch ich tat es ihnen gleich, den Gedanken wieder ganz woanders hinschweifend lassend. Doch hörte ich nach einiger Zeit das Gebrüll des Theodén und sah auf und verfolgte das Geschehen, bei dem er Grima aus der Halle werfen ließ. Laut war der Klageschrei Grimas zu hören und während er kurzzeitig versuchte, Fuß zu fassen, folgte ihm der König.

In dem Moment, als des Königs Schwert zum Schlag gehoben wurde, trat ich dazwischen... denn ich war es allmählich Leid, dem Blutvergießen zuzuschauen.

"Genug Blut wurde seinetwegen vergossen!" Sprach ich nachdrücklich zu dem König und er ließ das Schwert sinken und blickte sich um. Ich nutzte dies, um die Hand nach Grima auszustrecken. Ich war mir sicher, dass auch ihn nur die Angst vor Saruman zu jenen Taten verleitet hatte, so wie die Angst vor Sauron Saruman handeln ließ, wie er es eben tat. Doch war dies ein ganz anderes Schicksal.

Eines, das ich vor dem Tod nicht bewahren würde.

Verächtlich blickte der Mann zu mir auf, ehe er die Augen auf meine Hand richtete... und spuckte. Angewidert ließ ich sie sinken und schaute der trostlosen Gestalt nach, wortlos, wie sie durch die Tore Edoras' reißaus nahm. Nun, dachte ich, war der König befreit und die Pflicht erfüllt, die mir auferlegt wurde... doch fernab davon schien ich zu sein. Ich konnte meine Bitte nicht einmal aussprechen, folgten doch sofort all die Nachrichten, die der von Sinnen gerissene König nicht bemerkt haben konnte. Doch... so sehr ich den Verlust des Königs Sohn, von dem der König selbst erst erfuhr, verstand... so wollte ich die Angst um meinen eigenen Verlust tilgen und meine Sehnsucht nach ihm beenden. Ich wohnte der Beerdigung Theodréds nicht bei, weilte allein neben den Wächtern am Halleneingang und beobachtete die Sonne bei ihrem Lauf. Ich würde ihn finden... gewiss... und nicht warten.
 

Legolas:
 

War dies nicht ein unglaublicher Zufall?

Gestürzt von einer Klippe, weit getrieben im Wasser, stieß ich nun auf die Spuren der Uruk-hai, die wir so lang und verbissen verfolgt hatten. Um ein gewaltiges Stück Vorsprung reicher, stand ich dort und zögerte nun in meinem Vorhaben.

Konnte ich mir diese Möglichkeit entgehen lassen?

War es nicht viel klüger, den Uruk-hai vorerst allein zu folgen, ihren Weg zu überwachen und sie an ungeplanten Routen zu hindern?

Ebenso gut könnte ich dies tun und die Sicherung der Lage übernehmen, bis Aragorn und Gimli uns einholten, auf dass wir sie gemeinsam angreifen konnten. Und wenn sie auch weiterhin die Spuren verfolgten, rasch eilten, so würden wir aufeinandertreffen. Schnell traf ich eine Entscheidung, zu groß war die Verlockung, dem Feind schon so nahe zu sein, als dass ich die entgegengesetzte Richtung einschlagen und meinen Gefährten entgegenkommen konnte. Ein letztes Mal blickte ich zurück zum Fluss, der mich hierher gebracht hatte, bevor ich mich umdrehte, ein letztes Mal prüfend meinen Körper betastete und meine einzige Schwäche in meiner Erschöpfung fand. Nicht etwa in schweren Verletzungen, denen ich durch den gefährlichen Sturz nur mit größtem Glück entkommen sein konnte. Und auch wenn ich lahmte und auch wenn ein anhaltender Schmerz in meinem Kopf tobte... laufen konnte ich. Einholen konnte ich sie gleichermaßen...

Und dies würde ich!

So setzte ich mich in Bewegung, streifte gemächlich und doch fortwährend durch den Wald, der schnell dichter wurde. Ein beschwerlicher Weg war es und oft blieb ich stehen, um kurz Kraft und neuen Atem zu schöpfen. Und stets dachte ich an die, die ich zurückgelassen hatte.

Hoffentlich hielt die Sorge um mich sie nicht auf. Hoffentlich war das Vertrauen in das Gute und Positive nicht zu schwach in ihnen. Und hoffentlich glaubten sie mich nicht verloren. Noch immer bestand dieselbe Angewiesenheit zu ihnen, nun gar stärker denn je, denn eine große Gefahr stellte es dar, alleine zu wandern, alleine zu verfolgen... alleine einzuholen.

Und so hielt auch ich mich an meinen Glauben, sie bald und unversehen wiederzusehen. Nicht viel hatte ich mitbekommen, doch sie hatten sich gut geschlagen. Gut und mutig, so wie immer.

Lange schob ich mich durch das Dickicht, oft blickte ich auf den Boden, suchte die Fährten und wurde mir darüber bewusst, dass ihre wachsende Auffälligkeit nur von meinem baldigen Ziel zeugen konnte. So ging ich eiliger, belagerte meinen sich sträubenden Leib mit verbissener Ignoranz, zwang ihn zu Bewegungen und nahm den stechenden Geruch der Flüchtenden immer deutlicher wahr. Neugierde befiel mich, als ich zwischen den eng beieinanderstehenden Bäumen das Blau des Himmels erspähte, welches lobend das Ende des Waldes zeigte. Von nun an bewegte ich mich vorsichtiger fort, lauschte konzentriert, beachtete jedes Geräusch und duckte mich, als ich am letzten Baum vorbeizog. Achtsam kniete ich nieder, schob mich zu einem Gebüsch und tastete mich durch das dünne Geäst, bis ich es zur Seite schieben, und mir somit einen guten Blick auf die weitere Ebene erlauben konnte, die sich hinter dem Wald erstreckte.

Mit großer Erleichterung fand ich sie gut überschau vor, kaum belagert von Felsen und anderen Hindernissen, die mein Blick nicht imstande war, zu durchdringen. Und dieser richtete sich mit einem vorsichtigen Triumph auf die dunkle Horde, die, nicht weit entfernt, ihrem Weg folgte. Nur kleine Punkte waren sie, doch umso verräterischer durch die Spur des aufgewirbelten Sandes, den die massigen Füße stieben ließen. Ein flüchtiges Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab, darauf folgend ein knapper Blick in beide Richtungen. Und so wagte ich mich auf die ungeschützte Fläche hinaus. Einen weiteren Hinterhalt der Verfolgten vermutete ich nicht. Sicher meinten sie, das recht zur Gewissheit zu besitzen, uns durch die heimtückischen Wargs in den Tod gestoßen zu haben. So hatten sie uns nicht zu fürchten und Zeit, das zu überprüfen, hatten sie nicht.

Eilends verließ ich also den Wald, sprang aus den Gebüschen hervor und setzte zu einem ausdauernden Sprint an. Den Hügel hinab, bis ich den Fuß auf ebenen Boden setzte. So fiel mir das Laufen einfacher und als ich meinen Atem kontrollierte und die gesamten mir verbleibenden Kräfte in meine Beine lenkte, war ich mir sicher... die letzte und gleichermaßen entscheidende Phase der Verfolgung, würde nicht von langer Dauer sein.

Ich sah sie immer deutlicher vor mir. Die, für die ich im Gegensatz nur ein unauffälliger Punkt war. Die eingeschränkte Sicht und minderen Fähigkeiten ihrer Augen, gereichte mir zum Vorteil.

Lange lief ich durch die Gegend, die sich in dieser Zeit kaum veränderte. Die Steppen von Rohan waren gewaltig. Stets nur auf einen Punkt fixiert, bemerkte ich bald, wie die Umwelt vor meinen Augen zu zittern begann und nach wenigen weiteren Schritten stach ein Schmerz in meinem Kopf, der mir kurz jegliche Kontrolle raubte. Ich biss die Zähne zusammen, hob hastig die Hand zu meinem Gesicht und lief mich stolpernd aus, bis ich unsicher zum Stehen kam und mich nach vorn beugte.

Ich musste mit dem Kopf aufgeschlagen sein...

Quälend erhob sich der Schmerz, pochte hinter meiner Stirn und unter einem leisen Ächzen legte ich die Hand dort auf, schloss die Augen und sah mich zu einer Rast gezwungen. Nur kurz... nur so lang, bis mir der Schmerz weitere Bewegung erlaubte.

Langsam atmete ich ein, hielt die Luft kurz in meiner Lunge und stieß sie geräuschvoll aus, bevor ich mich hinabkniete. Mir war schwindelig, als ich blinzelte und mich umschaute. Gespenstisch wölbte sich die weite Flur... so ließ ich die Lider erneut sinken, tastete kurz nach meinem Bogen und setzte mich nieder.

Die drängende Situation erlaubte es mir nicht, Rücksicht zu nehmen. Nicht auf die anderen, denen ich für die Rücksicht Vertrauen gab und am aller wenigsten auf mich. Zu viel Ruhe und Fürsorge hatte ich benötigt, um meine Wunde zur langsamen Heilung zu führen, zu sehr hatte sie mich aufgehalten. Nicht erneut würde ich dies über mich ergehen lassen... vor allem nicht, wegen solch einer Sache.

Durch das kurze Ruhen verlor der Schmerz bald an Kraft und unbarmherzig kämpfte ich mich auf die Beine, schüttelte den Kopf, verzog die Miene und rieb mein Gesicht, um mich nach der kurzen Unaufmerksamkeit umzuschauen.

Fortan wandte ich mich wieder meinem Weg zu, ringend mit der Erschöpfung und dem Schmerz, der mir bald einen wichtigen Teil meiner Konzentration raubte. Doch auf diese war ich nicht angewiesen, um zu laufen. Nur geradeaus...

Alsbald nahm die Gegend wieder Unebenheiten an. Hohes Gestein bot mir Verstecke, dichtes Gras federte meine Schritte und in nicht allzu weiter Entfernung erblickte ich wieder einen Wald. Weitaus größer als der vorherige, weitaus dichter und düstrer. Eine leichte Beunruhigung erfasste mich, als ich mir der geringen Entfernung zwischen ihm und den Uruk-hai bewusst wurde. Ein Leichtes wäre es ihnen, in ihm zu verschwinden, möglicherweise gar, mich abzuhängen. Doch diese Beunruhigung schwand schnell, als ich sie vor dem Waldrand halten sah. Ja, sie blieben stehen. Keuchend hielt auch ich inne, nachdenklich meiner Beobachtung folgend.

Sie rasteten!
 

Aragorn:
 

Stumm lauschte ich der bebenden Stimme Éowyns, zu hören war sie in der gesamten Stadt, die bis auf wenige Wachen völlig leer war. Hinter ihr, hinter den kargen Mauern, wurde der Sarg Theodréds getragen und ebenso brachte mir der Wind die Wehklagen des Volkes. Die Freude war wahrlich zurückgekehrt, als der König zur alten Besinnung zurückgekehrt war und Grima Schlangenzunge das Land verlassen hatte... und genauso war sie wieder entschwunden. Doch obwohl mein Gesicht ebenso von Trauer und tiefer Besorgnis gezeichnet war, teilte ich sie nicht mit der des Volkes. Einzig das Wohl Legolas' lag mir am Herzen. Ich schaute auf zu dem Himmel, der voller Ironie das klare Blau zeigte und mir die Sicht in die Ferne erlaubte. Der Gesang verstummte und zur selben Zeit zog ich schwer seufzend die Pfeife hervor und stopfte sie, ohne sie auch nur eines

Blickes zu würdigen. Geirrt hatte ich mich wohl, als ich die mir allzu bekannten schweren Schritte hinter mir hörte, jedoch weder stürmisch noch standhaft. Annähernd zaghaft wirkten sie und ein rätselhaftes Lächeln huschte über meine Lippen. Eine Freude wäre es gewesen, würde Legolas es sehen können. Sehen, wie sich der grimmige Zwerg um ihn sorgte...

"Aragorn." Seine Stimme erreichte mich ebenso zaghaft, wie seine Schritte und ich wandte mich langsam zu ihm um, sah zu ihm auf, während er hinter mir stehen blieb. Erneut hielt er in seinen Händen den einen Säbel, welchen ich von den Wachen nicht zurückverlangt hatte, da ich nicht riskieren wollte, dass er mir auf einem Weg verloren ging. Und dass ich ihn Legolas unbeschadet wiedergeben konnte, wenn ich ihn gefunden hatte.

"Waren der Elb und ich auch keine Freunde... so wirklich, du verstehst...", ich nickte ihm zu, jedoch etwas fragend und nichtsahnend, worauf er hinauswollte,

"so denke ich, sollten wir ihm eine vortreffliche Erinnerungsstätte bereiten, die einjeden an ihn erinnern lässt. Auf lange Zeit."

Ruckartig stand ich auf und sah auf Gimli herab, erneut untröstliche Wut unterdrückend. Ich wusste, dass er dies in aller Freundschaft meinte und doch...

Eine arge Beherrschung, wie die gesamte Zeit zuvor schon, war von Nöten um Ruhe zu bewahren, ebenso als ich mich zu dem Zwerg hinabbeugte und meine Hand auf seiner Schulter platzierte.

"Nur ungern, aber umso nachdrücklicher sage ich dir dies noch einmal, Gimli, er ist nicht tot. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er wieder bei uns ist."

Damit wandte ich mich ab, doch nicht ohne den Säbel aus seiner Hand genommen zu haben und ihn in die große Halle zu tragen. Das Blut jener Kreaturen haftete immer noch an dieser Klinge und umso bedeutender war es, den silbernen Glanz zurückkehren zu lassen und so hockte ich mich lange Zeit mit gegebenem Material in die große Halle, verborgen hinter den festen Säulen, die das Gemäuer hielten und verbrachte die Zeit der Wiederkehr des Volkes damit, meine Gedanken abwandern zu lassen, zu jener Nähe in Lothlorien... zu jenen blauen Augen, die voller Wut zu mir blickten und sich voller Entsetzen abwandten...

Ich bemerkte nicht, wie sich die Halle wieder füllte... doch nach einiger Zeit sah ich wieder auf. Erneut erfasste mein Auge das lockige, blonde Haar und ich stand auf, den polierten Säbel fest in der Hand. Langsam, nahezu schleichend ging ich auf jene Person zu und beobachtete, wie die junge Frau Éowyn selbst das Schwert geschickt in der Hand schwang, sich umwandte und beinahe mich selbst getroffen hätte, hätte ich nicht vorausahnend den Säbel erhoben. Doch gab ich mich keines Kampfes hin, selbst als ihre angrifflustigen Augen die meinen herausforderten, da die silberne Klinge für mich zu kostbar war, als sie selbst im Kampf, geschweigedenn in solch einem Gefecht nutzen zu wollen und so ergab ich mich.

"Ihr seid geschickt mit dem Schwert." Ein Lob aus meinem Mund, lange Zeit hatte ich dies nicht mehr getan und doch war mir so, als würde ich diese Konversation nur führen, da weitere Gedanken an jene andere Person meine Entschlossenheit nur trüben würden.

"Die Frauen Edoras' haben gelernt, dass jene ohne Schwert doch durch ein Schwert getötet werden können."

Und in ernster Miene ließ sie jenes in der Schwertscheide versinken.

"Ich fürchte weder Schmerz noch Tod." Und ich drängte mich weiter und erfragte, vor was sie sich sonst fürchten würde. "Einen Käfig. Hinter Gittern zu sitzen, bis Gewohnheit und hohes Alter jede Aussicht und selbst den Wunsch, Heldentaten zu leisten, unwiderruflich zunichte machen."

Und ich fragte mich, wie viel Leid dem Menschen selbst zugefügt werden musste, dass er sich freiwillig dem Tod stellte. Kurz warf ich den Blick auf den Säbel, traurig und gleichzeitig sinnierend, sah mein eigenes Antlitz in der Klinge, ehe ich ihn sinken ließ.

"Ich glaube nicht, dass Euch so ein Schicksal gegeben ist...", eine leichte Verbeugung meinerseits folgte, ehe ich den Blick senkte und an ihr vorbeiging... Obwohl doch wichtigere Sorgen mich belasteten, konnte ich nicht verstehen, was in solch jungen Wesen vorging, die glaubten, Heldentaten und Ruhm, ja, Ehre im Krieg zu finden. Umso wohler hätte ich mich gefühlt... letzen Endes, wäre Legolas nach Düsterwald zurückgekehrt und hätte der Ringgemeinschaft den Rücken gekehrt. Kaum verließ ich die eine Halle, wurde ich in die andere gerufen, in der König und Gefolgschaft versammelt war. Nun... grämen sollte ich mich, würde ich nun behaupten, die Planung Théodens würde mein Interesse erreichen. Die einzigen Worte, die dies taten, waren, dass er einem offenen Krieg aus dem Weg gehen wollte...

"Offener Krieg steht Euch bevor, ob Ihr ihn wollt oder nicht." Sagte ich ihm und zog sogleich des Königs bitteren Blick auf mich. Ja, wüssten sie, was ich bezweckte, oh, zum Teufel jagen würden sie mich ebenso wie Grima zuvor.

"Ich setze meinem Volk nicht mehr Gefahr aus, als es schon erleiden musste!" Und ich zeigte meine Unzufriedenheit, doch zog ich meine eigene Planung... so spontan sie auch war, zu Rate.

"Was ist mit den Hobbits, Gandalf? Wenn das Volk hinter den festen Mauern Helm's Klamm Schutz sucht, so kann es nun an uns liegen, Merry und Pippin zu Rettung zu eilen. Falls es nicht zu spät ist."

Gespannt war ich auf die Antwort des Zauberers, doch befürchtete ich beinahe, er ahnte, was mir in den Kopf gestiegen war.

"Nein, Aragorn. Bekannt ist mir längst der Ort, an dem die Hobbits Angst um ihr Leben haben müssen. Isengard, das ist das Ziel und nicht ehe sie den Turm Sarumans erreichen, nicht eher müssen Merry und Pippin bangen. Ihnen wird nichts geschehen."

Ich nickte ihm zu und grämte mich. Sogar die Pflicht, die Hobbits zu suchen und zu retten, hätte ich ausgenutzt, um Legolas zu finden! Selbst das... auch wenn ich hätte akzeptieren müssen, dass die Halblinge Priorität hatten, so hätte ich es danach genutzt... nun schien mir sogar dieser Weg fern und ich spielte mit dem Gedanken, allein die Suche zu beginnen und einjede Pflicht hinter mir zu lassen.

"Doch Aragorn, hast du noch eine Pflicht." Allmählich fürchtete ich mich davor, dass entweder meinem Gesicht wahrhaftig jeder Gedanke abzulesen war... oder der König und Gandalf eine Gabe der Gedankenlesung besaßen. Ich fürchtete, dass ich Edoras nicht unbemerkt verlassen konnte...

"Ihr reitet mit fähigen Männern Rohans die Mark ab, säubert die Lande in dem Umkreis der Meilen zu Helms Klamm von umherstreunenden Orks. Ich will nicht, dass meinem Volk auf dem Weg etwas geschieht. Erst dann werden wir die Reise beginnen." Es war wohl die pure Verwunderung gewesen, dass dieser Befehl an mich gerichtet war, doch umso mehr glaubte ich, dass mir eine Gelegenheit gegeben wurde, etwas unrechtes zurechtbiegen zu können. Tief verneigte ich mich, von neuem Mut gepackt und verließ mit eiligen Schritten die Halle. Es ging schnell voran, sehr wohl lag dies an der Tatsache, dass ich jeden zur Eile antrieb. Stetig spürte ich den aufmerksamen Blick Gandalfs im Rücken und erhaschte einen sorgsamen Blick der jungen Maid... deren Augen zuvor noch voller Wagemut glänzten. Sicher wusste Gandalf was mein Belangen war... und doch hielt er mich nicht auf, als ich selbst Gimli verbot, mitzureiten und selbst auf's Pferd stieg. Vielleicht hoffte er noch auf mein Pflichtgefühl... doch hoffte er umsonst. Seine Prioritäten waren nicht die meinen, so lange ich keine Gewissheit hatte. Entschlossen drängte ich das Pferd sofort zur Eile an, hob das Schwert und viele Männer folgten mir. Fest mit dem Glauben, für ihr Land zu kämpfen, kämpften sie doch nur für meine Tollkühnheit. Ich spürte kein Gewissen, das mich mahnte... viel zu sehr hatte es der Elb mit seiner Anwesenheit in tausend Fetzen gerissen, die ich nicht vermisste...

Schnell schaffte ich mir neue Orientierung und ohne den Blick auf Helms Klamm zu

werfen, ritt ich voran, einem einzigen Ziel entgegen. Das Flussbett, an dem ich Legolas zu finden erhoffte. Es war ein langer Ritt und immer, wenn ich glaubte, dass einer der Männer mit mir ein Wort wechseln wollte, so erhöhte ich das Tempo, denn die Worte die folgen würden, war ich mir bewusst. Stetig ritten wir nur einer bestimmten Route nach und es war schier gegen den Befehl des Königs. Doch keiner hatte den Mut, sich meinem Willen zu widersetzen. Nebst der vielen Hufgeräusche der Pferde lauschte ich der Umgebung, glaubte auch alsbald das Rauschen des Flusses wahrnehmen zu können.

"Noro lim, noro lim!"

Brégo, so der Name des Pferdes, gab seine letzten Kräfte, erreichten eine Anhöhe und überquerte sie in einem nahezu unebenen Gefilde, hinab zu jenem Flussbett, welches ich voller Erwartung ersucht hatte.Gehetzt stieg ich vom Pferd, sah mich hastig um und doch... war es wieder ein Fehlschlag. Keine Spur von jenem, den ich suchte... nichts... doch entdeckte ich die Spuren der Orks. Verdammt, jene Kreaturen waren nicht das, was ich zu finden erhoffte! Mir waren sie gleichgültig, denn Orks gab es unzählige und beinahe überall auf Mittelerde! Wohin also nun? Sehr im Sinnieren vertieft, bemerkte ich nicht, wie die Menschen, die den pausen- und vor allem feindlosen Ritt wahrscheinlich Leid waren, von ihren Pferden stiegen und ebenso den Blick umherstreifen ließen, wie ich. Und jene Spuren... waren tief und selbst für das normale Auge durchaus sichtbar.

"Herr Aragorn! Ihr habt sie gefunden!" Die Menschen erfreuten sich daran und ich

beließ das Nachdenken, wandte mich zu ihnen um. Mit ernster Miene sah ich sie an. "Durch den Wald gingen sie und wir werden ihnen folgen!" Die Männern zeigten Entschlossenheit, doch blieb ich fernab ruhig. Wieder durchkreuzte jemand meine Voraussicht ohne es zu wissen und so schauten mich die Männer erwartungsvoll an und ich nickte ihnen zu, geschlagen und nachgiebig.

"Ja, das werden wir."

So musste ich eine andere Begebenheit finden, an der ich mein Ziel verfolgen konnte und ich würde dies mit Gewissheit tun. Ich setzte mich also wieder in Bewegung, hielt Brégo an den Zügeln und führte ihn durch das Dickicht, gefolgt von denen, deren Aufmerksamkeit mir zu gründlich war.
 

Legolas:
 

Nun, da ich dem Erreichen meines Zieles so nahe war, vergönnte ich mir selbst eine Pause. Die konnte ich mir jederzeit nehmen, wenn ich meine Position eingenommen hatte. Nahe bei ihnen, erkundend, belauernd...

Ich musste näher an sie heran.

Schnell fasste ich einen Entschluss, als ich mir die Waldgrenze betrachtete. Der Wald, dem sie durchaus etwas zu nahe waren. Dann lenkte ich den Blick auf das hohe Gestein, welches sie schützend umgab... und sie doch dem Unwissen ausliefern würde. Ein letztes Mal überprüfte ich meine Ausrüstung. Der Verlust meines zweiten Säbels war schwer. Er würde mir in meiner Hand fehlen, sollte ein Kampf ausbrechen. Sollten meine Gefährten erscheinen... sollten wir uns auf sie stürzen.

Die Gefahr war deutlich und doch zog ich los. Vorsichtig umging ich ihre Nähe, pirschte mich hinter den Felsen entlang, umging sie, bis ich in sicherer Entfernung den Wald betrat, in den ich vorerst tief hineinging, der mir ein beruhigendes Maß an Sicherheit schenkte, das Verborgensein vor dem Feind. So stieg ich recht besonnen durch das Dickicht, hinweg über starke gesunde Wurzeln, durch raschelndes Dickicht, immer seitwärts, um mich den Uruk-hai vom Wald aus zu nähern, von der Seite, die ihnen weitreichend verborgen blieb.

Gemächlich griff ich einen Ast, zog mich an ihm hinauf und tastete mich an ihm entlang, während ich über einen gestürzten Stamm schritt, alsbald stehen blieb und fest den Wald fixierte. Mit allen Anstrengungen versuchte ich sie zwischen den Bäumen zu erspähen, ihre Laute wahrzunehmen, wobei mir nur das Letztere gelang.

Sie konnten nicht mehr fern sein, ich hörte sie, vernahm ihr Geschrei, ihre rauen Stimmen, die mir selbst unangenehm waren, einen Ton in sich hatten, der in meinen Ohren schmerzte. Und dennoch pirschte ich mich näher, nutzte das Blattwerk für meine Deckung und hielt erst inne, als ich ihre Bewegungen zwischen den Stämmen sah. Doch nicht deutlich genug, um auch die Hobbits zu entdecken. So duckte ich mich, achtete fortan darauf, dass die Gebüsche mich nicht verrieten, das nichts raschelte, kein Ast unter meinem Fuß knackte. Aufmerksam schob ich mich so zwischen den Bäumen hindurch, achtsam beruhigte meine Hand die Gebüsche, als ich ihnen zu nahe kam. Nur selten lenkte ich den Blick auf meinen Weg, vielmehr haftete er an dem Ziel, welches zu erreichen ich mir vorgenommen hatte. Konzentriert sah ich sie näherkommen, tat einen intuitiven Schritt über einen Stock, legte die Hand auf die starke Rinde eines Baumes und ging hinab in die Knie. Von dort an näherte ich mich ihnen kriechend. Rasch schob ich mich auf den Ellbogen, brachte den letzten Abstand hinter mich und suchte Schutz hinter einem darniederliegenden Stamm, der hoch genug war, mir diesen zu gewähren.

Erst lehnte ich mich mit dem Rücken gegen ihn, streckte die Beine von mir und beruhigte meinen Atem. Ein zu geringer Abstand lag zwischen uns, als das ich mich durch mein Keuchen verraten konnte. Höchste Vorsichtig war geboten.

Ohne mich zu bewegen, nahm ich ihr Fauchen wahr, hörte das dumpfe Stampfen ihrer massigen Füße, spürte die Bewegungen des Bodens, als ein hünenhafter Uruk-hai losrannte, um sich brüllend auf einen Ork zu stürzen.

Ich rappelte mich etwas höher, winkelte die Beine an und befreite mich nebenbei vom Gurt meines Köchers. Langsam und mit bedachten Bewegungen zog ich ihn über meinen Kopf, legte ihn neben mich. So gewann ich eine größere Bewegungsfreiheit, schloss für einen Moment die Augen und legte die Hand auf meinen Rücken, der erneut mit einem unauffälligen Schmerz auf sich aufmerksam machte. Ebenso mein Kopf benötigte Ruhe.

Nicht lange verharrte ich so, bis ich eine bekannte Stimme wahrnahm, mich sofort zur Seite drehte und hinter dem Stamm hervorlugte. Knappe zwei Tage hatte ich sie nicht gesehen... und nun tat ich es.

Mit gefesselten Händen lagen sie im Gras, deutlich sichtbar der Uruk-hai und den Orks, nahe bei ihnen. Freude erfasste mich, sie so wohl auf zu sehen, scheinbar unverletzt und noch immer bei genügend Kraft, um miteinander zu flüstern.

Sie hielten sich standhaft. Ich holte tief Atem, zog mich zurück und lehnte mich seitlich gegen die Rinde, an der ich liegen blieb und mich grübelnd umblickte.

Die Verwechslung gereichte ihnen zum überlebenswichtigen Vorteil, das scheinbare Wissen, in dem sich die Entführer glaubten... den Ringträger ertappt und gefangen genommen zu haben. All das gab mir selbst noch etwas Zeit, mich meinen Gedanken zuzuwenden, abzuschätzen, zu sinnieren.

Würden Aragorn und Gimli rechtzeitig den Weg finden?

Würden sie erscheinen, bevor die Situation eskalierte, etwas geschah, was ich in meine vorsichtigen Planungen nicht mit einbezogen hatte?

Konnte ich auf sie hoffen?

Konnte ich mich auf ihre Schnelligkeit verlassen oder würde ich dem Feind allein gegenüberstehen?

Ich weiß nicht, was ich fühlte, als ich meine Gedanken in diese Richtung lenkte. War es Furcht? Oder gar Entschlossenheit?

Nun, ich wurde schnell dazu gezwungen, die Antwort selbst zu finden, denn ein erneutes Brüllen riss mich aus meinem Sinnieren. Sogleich rappelte ich mich auf, wagte einen erneuten Blick zu den Entführern.

Unruhe brach in ihren Reihen aus, lautes Fauchen und abartige Flüche lagen in der Luft. Ein Streit schien auszubrechen. Ein Streit, der mich mit leiser Nervosität belagerte. Die Hobbits lagen mittendrin.

Mit leichter Beunruhigung beobachtete ich sie, bis ich wieder auf die Uruk-hai aufmerksam wurden. Sie schrieen, brüllten sich an und stießen einander zur Seite.

"Nur dieses madige Brot!" Fluchte ein Uruk-hai, der mir am nächsten stand. "Und das seit drei stinkenden Tagen!"

Ich duckte mich, verfolgte das Szenario aufmerksam, tastete nebenbei nach meinem Bogen und zog ihn zu mir.

"Ich will frisches Fleisch!" Keifte ein Ork und drängte sich durch die raue Menge. "Ich brauche etwas zufressen!!"

Fahrig suchten meine Augen nach den Hobbits. Noch hielt man sie aus dem Streit heraus...

Fest umklammerte ich den Bogen, kniete mich auf und stützte mich sachte ab, als ich mich nach vorn schob, die schützende Obhut des Stammes etwas verließ. Ich meinte nicht, man würde mich in ihrem Zorn entdecken.

"Frisches Fleisch!" Zog das barbarische Fauchen durch die Reihen und mein Herz machte einen entsetzten Sprung, als sich die Schar zu den Hobbits wandte. Als würden sie alle die gleichen Gedanken führen. Als wären sie auf etwas Bestimmtes aus. Meine Augen weiteten sich.

Stampfend näherte sich die Schar den beiden Halblingen.

Den Halblingen, die ich geschworen hatte, zu beschützen...

"Was ist mit den Beinen?" Krächzte der Ork an vorderster Spitze. "Die brauchen sie doch nicht mehr!"

Eine scharfe Vorsichtig griff nach mir. Ohne mich Skepsis oder dem geringsten Zögern zuzuwenden, legte ich den Bogen auf dem Stamm ab, zog einen Pfeil und spannte ihn ein.

Nach tagelanger Verfolgung, schweren Kämpfen, um diese fortführen zu können, nach Lebensgefahren und Ängsten... konnte meine Aufgabe nicht an so etwas scheitern!

Reglos blieb ich kauern, zielte auf das Gesicht des Orks, wartete ab. Und das mehr als unruhig und angespannt.

"Wenn hier jemand etwas bekommt, dann ja wohl wir!" Brüllte ein riesiger Uruk-hai und stieß mein Zielobjekt fort. "Wir schneiden ihnen die Beine ab!"

"Dann lasst uns wenigstens zwei!" Zog ein aggressives Zischen durch die Meute.

"Zwei?!" Die Uruk-hai brüllten. "Mehr als einen Zeh habt ihr nicht verdient! Elendes Pack!!"

Es bedurfte nur eines kurzen Blickes, um die Angst in den Augen der Hobbits zu sehen. Und Grund zur Angst hatte sie wohl. Soviel, dass sie wohl kaum erwarteten, dass ihnen jemand zu Hilfe eilen würde.

Und ich würde es tun... mit meinen Gefährten oder ohne ihnen.

Ich spreizte die Finger, die Pfeilspitze suchte unruhig nach dem ersten Ziel.

Ein scharfes Zischen ertönte, als einer der Uruk-hai sein Schwert aus der Scheide riss. Die Orks schrieen, die Uruk-hai brüllten und in großen Schritten stampfte der Riese auf die wehrlosen Hobbits zu. Seine Entschlossenheit drängte mich dazu.

Keine Angst...

Kein Zögern...

Keine Flucht...

Die Ehre durch das Einstehen einer versprochenen Treue war bei weitem von größerer Wichtigkeit, als das Leben selbst!

Zischend schnellte der Pfeil von der Sehne, bohrte sich zielgerade zwischen die Augen der Kreatur, ließ sie sogleich zu Boden gehen. Und es trat ein, was ich befürchtet, deutlich vorhergesehen hatte. Andere Waffen wurden gezogen. Ohne dass sich die Uruk-hai und Orks wunderten, zückten sie ihre Waffen und es gelang mir nur, zwei weitere niederzustrecken, bevor sie mich sahen. Und sie stürzten auf mich zu. Einen letzten Pfeil schoß ich noch ab, bevor ich den Bogen zur Seite schleuderte, meinen Säbel ergriff und auf die Beine sprang. Ich wartete nicht, bis sie das Dickicht erreicht hatten, kam ihnen entgegen, sprang an ihnen vorbei und drängte mich durch ihre Reihen. Die Verbitterung trieb mich an, die Anspannung, der pure Wunsch, den Hobbits eine Rettung zu sein. So, wie es von Anfang an geplant war. So biss ich also die Zähne zusammen, klammerte mich um meinen Säbel und lieferte mich erneut den mächtigen Kreaturen aus, die uns zuvor schon sehr zu schaffen gemacht hatten. Sie selbst waren mir dabei eine Hilfe. Zu unkontrolliert und zu hassvoll griffen sie an, stießen gegeinander, standen sich selbst im Wege, retteten mich selbst vor der Gefahr, vielen Gegner auf einmal gegenüberzustehen.

Keine Zeit blieb mir, Rücksicht auf meinen Leib zu nehmen. Ich hatte um mein Leben zu kämpfen. Und nicht nur um das Meine.

Mit aller Kraft rammte ich die Hand gegen den Arm, der mit einem kurzen Schwert auf mich niedergehen wollte, durchschnitt mit einem Schlag den Hals des Angreifers und riss die Waffe aus seiner kalten Hand. So duckte ich mich unter einem weiteren Hieb, tötete einen Ork, tauchte unter weiteren Hieben hindurch und spürte, wie mich in einem kurzen Moment der Unvorsichtigkeit eine Klinge an der Schulter traf. Nur ein kurzer reissender Schmerz war es, bei weitem nicht stark genug, um mich zurückzuhalten. So rannte ich weiter, stets verfolgt werdend von denen, die sich selbst bekämpften, sobald sie sich über den Weg liefen, sich gar über den Haufen rannten. In gehetzten Schritten näherte ich mich so den Hobbits, holte mit dem gegnerischen Schwert aus und schleuderte es nach ihnen. Dicht neben ihnen blieb es federnd im Boden stecken und sogleich musste ich mich weiterer Feinde erwehren.

"Flieht!!" Schrie ich aus heiserem Hals, als meine Klinge die eines Feindes traf. Auf einen Kraftkampf konnte ich mich nicht einlassen, so wich ich aus und rammte meinen Säbel in die Brust des Orks. Keuchend streckte ich die Hand zur Seite. "In den Wald!!"

So stolperte und wich ich etwas vor den Feinden zurück, die den Grund meines Angriffes noch nicht bemerkt zu haben schienen. Deutlich spürte ich ihrer aller Aufmerksamkeit ausnahmslos auf mir und so nutzte ich die letzte Gelegenheit, die mir blieb. Ich musste versuchen, sie zu spalten, nun, wenigstens von den Hobbits abzulenken!

Hastig rammte ich den Fuß gegen ein am Boden liegendes Schwert, trat es hoch, schnappte es weg und wandte mich sogleich um. In schnellen Schritten zog ich zur Seite, flüchtete vor den Angreifern und sprang nach einem kurzen Sprint zurück ins Dickicht. Hier im Wald gab es einige Vorteile, die deutlich auf meiner Seite waren.

Aragorn:
 

Kein langer Weg war es durch das tiefe Geäst der Bäume und den Mulden, denen es trotz allem geschickt auszuweichen galt. Schnell geriet man in Gefahr durch Unaufmerksamkeit den Fuß zu verknicken und gerade ich musste darauf Acht geben. Unglaublich war es... einerseits war der Fund der Spuren jener Kreaturen nicht von Freude geprägt, auch wenn sie zur höchster Wahrscheinlichkeit denen gehörten, die Gimli, Legolas und ich seit geraumer Zeit verfolgt hatten und andererseits war mir seit dem letzten Kampf so vieles gleichgültig, da ich keine Gewissheit über den Verbleib des Elben erlangen konnte. Wenn dort nur ein Zeichen gewesen wäre! Etwas, was mich in meiner Denkweise beruhigen, mir wieder einen klaren Kopf verschaffen

konnte! Doch nichts! Nichts, als wir dem Walde folgten, obgleich auch diese Spuren der orkähnlichen Wesen schon von niedergefallenem Geäst und Laub verborgen wurden und ich auch durch völliges Desinteresse nicht einmal mehr als oberflächige Gedanken darüber hegte. Alsbald lag der Wald hinter uns und ich kauerte mich hin um den Fortgang der Horde weitesgehend nachvollziehen zu können. Doch drang ein seltsames Surren an mein Ohr und ich hockte mich tiefer. Den nahezu aufdringlichen und gespannten Blicken der Menschen auf meinem Rücken schenkte ich wenig Beachtung, doch hoffte ich, dass ihr mangelndes Wissen über die Sprache der Natur, welche so manches Rätsel lüften konnte, sich nicht auf ihr Kampfgeschick auswirken würde. Denn Kampf würde folgen, dem war ich gewiss. So schwang ich mich wieder auf´s Pferd, blickte mich flüchtig um und gab Prégo die Sporen.Gehetzt taten es mir die Männer gleich, folgten mir und ich merkte, wie sie auf ein Zeichen abwarteten.

"Nordost!" rief ich ihnen zu, unnötig wohl, da sie, egal was ich sagen würde, mir doch stets folgten. Erschwerlich war der Hügel, der sich vor uns aufbäumte, jedoch dämpften er nur schwach, was ich zuvor am Boden bemerkt hatte.

"Rasch!" Anfangs taten sich die Pferde noch schwer, verloren viel an ihrer Schnelligkeit, aber nach wenigen Minuten lag der Hügel unter uns und uns erlag ein weiter Blick über das Land. Ein Stückchen Wald tat sich weiter hinten auf, wenige Meilen entfernt und ich erspähte durch Sehstärke, die den Männern Rohans verborgen blieb, viele Gestalten, die sich dort tummelten... sie anscheinend rasteten und doch auseinander stieben. Es sah aus, wie ein Streit... Nun also lag es an uns, die Hobbits zu retten, so, wie ich es geschworen hatte...

"Noro lim!!" Schleunigst begehrten wir den Hügel zu verlassen, durch den Abstieg auf ungeahnte Geschwindigkeit zu gelangen, da mein Gefühl mir sagte, Eile sei geboten! "Hört mich an!" Rief ich den Männern zu, so laut, dass meine Stimme nicht einmal von den schnellen Hufgeräuschen übertönt werden konnte."Geiseln haben diese Wesen, hört!! Auenländer! Sucht und beschützt sie und kein Leid darf ihnen geschehen, hört!!"

Auf dass sie noch lebten... Geschwind kamen wir näher und beinahe nahm ich an, man hätte uns zu früh bemerkt, denn waren viele im Begriff im Wald zu verschwinden. Es schien jedoch etwas anderes gewesen zu sein, dass ihre

Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte... zu unserem Glück, denn sie bemerkten uns erst dann, als jeglicher Fluchtversuch wohl vergeblich gewesen wäre. Wenige verschwanden dennoch im Wald, schien der Großteil der Masse allerdings dem Kopf des Kampfes Willen voll zu haben und brüllend hoben sie die Schwert und traten uns waghalsig entgegen. Es waren viele... zu viele wären es gewesen, hätten nur drei Personen ihnen Einhalt gebieten wollen.

"Bedenkt meine Worte!!" Erinnerte ich die folgsamen und mutigen Männer. "Seid wachsam! Und kämpft!!"

Und mit diesen Worten erreichte ich schon die ersten Gegner, holte weit mit dem Schwert aus und rang sie zu Boden, ohne ihnen Gelegenheit zur Gegenwehr zu gewähren. Die Reiter zerstreuten sich und ich hörte ihr wildes Geschrei und auch das Gebrüll der Ungetüme. Bei all diesen Tönen, war es mir vergönnt die hellen Stimmen der Hobbits auszumachen und in jeder Gelegenheit, die sich mir bot, nachdem ich

einen weiteren Feind zur Strecke brachte, blickte ich mich intensiv um. Und ich ritt fernab zu dem Wald, tat ersteinmal Gutes daran, den Kreaturen den Gar aus zu machen, die sich an die Flucht krallten, um mir dann einen Überblick verschaffen zu können. Doch durch dicke Stämme und dem Dickicht, welches der Wald zu seinen Grenzen offenbarte, war mir nicht möglich weit zu blicken und so kam ich ihm wieder näher, den Feind weiter zu bekämpfen und die Augen weiterhin offen zu halten, um einem zufälligem Augenblick nicht zu entgehen, an dem die Hobbits aus dem tiefen Grün zu uns hinaustraten... Und wenn ich sie dann errettet in Edoras glauben konnte, so war eine Sorge weniger vorhanden.
 

Legolas:
 

Rasch schob ich mich durch das dichte Geäst, achtete vorerst nicht auf meine Verfolger. Sie waren da... dessen war ich mir bewußt.

Ich hörte sie schreien und brüllen. Wild schlugen sie sich durch die Hindernisse, wüteten und konnten dennoch nicht mithalten. Nicht weit lockte ich sie in den Wald hinein, bevor ich mich in die rauhe Rinde eines Stammes klammerte, mich zur Seite zog und hinter ihm verschwand. Gehetzt rang ich nach Atem, hielt das Schwert des Orks verkrampft in der Hand, versuchte nach wenigen kurzen Augenblicken auch, nach den Hobbits Ausschau zu halten. Doch dann erreichten sie mich.

Ein Ork sprang an mir vorbei, fuhr zu mir herum und schlug zu, worauf ich mich fortdrehte und seine Klinge sich in den Stamm bohrte. Geschwind drehte ich mich weiter, erfasste ihn von hinten und tötete ihn, bevor ich erneut ausweichen musste, um den Angriffen der anderen zu entgehen.

Doch...

Es waren weniger, als ich vermutet hatte. Bei weitem nicht alle schienen mich verfolgt zu haben und ich spürte eine rege Sorge um die Hobbits, die vielleicht den Grund darstellten. Hatten sie sie wieder gefangen genommen?

Erneut nutzte ich den Baum als Schutzschild, es schmerzte mir, ihn so beschädigen zu lassen, doch die Verbitterung setzte mich einem Zwang aus, dem ich mich nicht erwehren konnte. Mit Geschicklichkeit und schnellen Reaktionen parierte ich den kraftvollen Hieb eines Uruk-hai, wurde jedoch zurückgedrängt und verlor beinahe meinen Säbel aus der Hand. Stolpernd wich ich zurück, stützte mich kurz am Boden ab und sah ihn erneut auf mich zustürmen. Fahrig kam ich auf die Beine und schleuderte das kurze Schwert nach ihm. Er schenkte dem viel Aufmerksamkeit, machte sich daran, auszuweichen, wobei es nur zu seinen Füßen stecken blieb und ich mir seine Unaufmerksamkeit zu Nutzen machte. Ich durchschnitt sein Bein, eines der wenigen Körperteile, die die schwarze Rüstung nicht schützte. So ging er zu Boden und ich zog das Schwert aus der Erde, sprang über ihn hinweg und rammte es hinab in seinen Leib, bevor ich den beiden Orks entgegenstürmte, die merkwürdiger Weise die letzten Gegner zu sein schienen.

Ich musste sie schnell töten, zog es mir rasend durch den Kopf, musste rasch handeln, um für die Hobbits zu sorgen!!

Ich biss die Zähne zusammen und rammte mich gegen die hageren Kreaturen. Eine von ihnen brachte ich damit zu Sturz, doch begann ich selbst zu stolpern, als sie auf dem Boden aufschlug. Meine Schulter nahm mir das Gleichgewicht, schmerzte und ließ meinen Arm kurz erlahmen. Beinahe traf ich mich die Waffe des anderen Orks, nur mit letzter Kraft konnte ich mich ducken und eine Strähne blonden Haares sank zu Boden, als ich kurz in die Knie niedersank, meinen in die Rückhand wendete und mich zu dem Angreifer vorkniete, als er das Schwert hob. Ich stemmte mich gegen ihn, nutzte die Wucht meines erschöpften Körpers, um meinem Stoß Kraft zu verleihen und so bohrte sich die Klinge tief in den Bauch der Kreatur. Ächzend kippte sie zur Seite und ich musste darauf achten, den Säbel festzuhalten, ihn nicht aus der Hand zu verlieren. Doch sobald der Ork zu Boden ging, tauchte hinter ihm der Letzte auf und ohne zu zögern, schleuderte ich meinen Säbel nach ihm, traf ihn am Hals und hatte somit auch gegen den letzten Feind gesiegt. Keuchend und nach Atem ringend, blieb ich kurz hocken, bis mich ungewohnter Lärm in die Realität zurückriss und mich schwankend und unsicher auf die Beine kommen ließ. Strauchelnd näherte ich mich dem Ork, zog meinen Säbel aus seinem Schädel und eilte, so schnell es mir meine Knie erlaubten, zurück zum Waldrand.

Ich glaubte die Hobbits in größter Gefahr!

Schwer atmend sprang ich also aus dem Gestrüpp, setzte den Fuß auf die freie Fläche hinaus... und hielt inne. Ein Anblick bot sich mir, in den ich keine Erwartungen gesetzt hatte, der so plötzlich und unverhofft kam, dass jegliche Fassung von mir bröckelte und ich stehen blieb.

Irritiert blickte ich um mich, aufgeregt, überfordert mit dem plötzlichen Erscheinen der Pferdeherren von Rohan! Schnaufend gallopierten ihre Pferde an mir vorbei, schreiend stellten sich die Uruk-hai und die Orks einem Kampf, den sie nicht gewinnen konnten. Schwerter zischten, sterbend jaulten die Kreaturen auf und sanken zu Boden. Niedergemetzelt wurden sie allesamt...

Ungläubig ließ ich den Säbel sinken, nur wenige Augenblicke benötigte ich, um einen einen gewissen Kämpfer aufmerksam zu werden, der sein Pferd sicher lenkte und kraftvoll das Schwert führte. Einen Kämpfer... mit dem ich in diesem Zusammenhang nie zu rechnen gewagt hätte!

Aragorn!

Meine Augen richteten sich auf ihn, schreiend stolperte ein Ork an mir vorbei, wurde von einem Pfeil getroffen und stürzte nieder.

Er war gekommen...

Mit den Kriegern Rohans, von denen ich keine Hilfe erwartet hätte. Ich konnte nicht definieren, was ich in diesen wenigen kurzen Augenblicken fühlte. Als ich dort stehen blieb, sich meine Hand um den Griff des Säbels entspannte und ich ihn erblickte.

Erleichterung... ja, dies war es wohl.

Annähernd gleichzeitig schien auch er auf mich aufmerksam zu werden und vergessen all der Strapazen der letzten Zeit, wäre es niemand gewesen, den ich lieber gesehen hätte...

Ich nahm einen Schatten neben mir wahr, nur eine flüchtige Bewegung, der ich keine Beachtung schenkte, da unsere Blicke für einen Moment aufeinander trafen. Eine Sekunde war es höchstens, bis mich die Verwunderung verließ und ich brutal in die kämpferische Realität zurückgezogen wurde.

Eine Wucht prallte seitlich gegen mich. Ein massiger Leib, der eine solche Kraft mit sich brachte, dass ich ihm nachgab, sobald er sich gegen mich rammte. Gepackt durch den Schock, entglitt der Säbel meiner Hand, deutlich nahm ich das Knacken meines Halses wahr, der kurz darauf von einem wuchtigen Ellbogen getroffen wurde. Ein scharfer, markzerreissender Blitz durchzuckte meinen Kopf, von einer Sekunde auf die andere breitete sich Dunkelheit vor meinen Augen aus und ein grausamer Schmerz in meinem gesamten Leib, als ich mit voller Wucht auf dem Boden aufschlug. Ein lautes, ja, beinahe schon schrilles Dröhnen zog durch meine Ohren, während mein Körper von der Benommenheit ergriffen wurde.

Noch immer in die Dunkelheit starrend, fehlte es mir an jeglicher Beweglichkeit. So blieb ich liegen, wie ich gefallen war. Hart auf steinerne Ebene.
 

Aragorn:
 

Es waren viele, durch welche ich mich wohl erneut einer überstürzten Handlung wegen, hätte grämen müssen.

Schuld wäre aufgekommen, unglaublich schwer, obgleich sie durch einen raschen Tod nicht von Dauer gewesen wäre.

Doch nun war alles Glück auf unserer Seite und ich hoffte, dies würde anhalten, wenn die Hobbits unseren Weg kreuzten... und erst Recht, wenn mir dann Zeit und viel Zuversicht gegeben werden würde, um nach Legolas zu suchen, der meine einzig große Sorge und mein einzig großes Interesse war.

Flink riss ich das Pferd an den Zügeln zur Seite, entging so dem Anschlag Brégo enthaupten zu lassen und ließ zeitgleich das Schwert die Luft spalten und kurz darauf fiel auch der Ork meiner Klinge zum Opfer.

Wir waren ihnen überlegen; durch Pferde den weniger stämmigen Orks an Höhe und den ähnlichen Kreaturen durch Schnelligkeit.

Nur gewandter konnten wir nicht sein, war dieser Nachteil allerdings nicht von Belangen, wenn wir unsere Vorteile geschickt ausspielen würden.

Und wider meinen Befürchtungen waren die Männer fähiger und schreckten nicht zurück.

Jeder ließ ein siegreiches Gebrüll und ich merkte, wie sie ihre Blicke auf mich legten, hoffend, dass ich all ihre Taten bemerken und stolz sein würde.

Sicher war ich es, doch kämpfte ich genügend für mich selbst, denn es war noch wichtig den Wald zu durchstreifen... nach ihnen zu suchen...

In jenem Gedanken blickte ich auch auf zu diesem grün und direkt davor stand eine Gestalt, dessen Begegnung ich nicht sobald zu hoffen vermochte und mich umso mehr danach verzehrte!

"Legolas...", flüsterte ich leise, zu mir selbst und mein Herz gab Töne von sich, als würde es singen und nicht dem alltäglichem Rhythmus nachgehen...

Es war, als bliebe die Zeit für einen Augenblick stehen und nichts bewegte sich mehr, nur wehte das Haar des Elben in einem sachten Winde und dünne Strähnen ließen sich von ihm zum Tanz auffordern.

Doch umso erschreckender von diesem gar arglosen Wiedersehen, war das Ungetüm, welches plötzlich hart gegen Legolas prallte und ihn zu Boden warf.

Geschockt, doch keinesfalls zögernd, setzte ich mich auf und sprang vom Pferd und mit großen, schnellen Schritten ließ ich das Pferd stehen, dessen Höhe mir eher zum Verhängnis als zum Vorteil werden würde und rannte laut des Elben Namen rufend auf die Horde zu, die aus dem Walde ihm gefolgt waren.

Erneut von Hass, jedoch vor allem Umsicht getrieben, wich ich den Monstern aus, stieß ein Anderes mit der Schulter gegen ein Drittes, ehe ich dem ersten den Leib völlig durchschnitt und einem weiteren den Kopf abschlug.

Keinen Gedanken an die anderen beiden verschwendend, da Mann und Pferd diesen bereits Abhilfe schafften, lief ich hastig zu Legolas.

"Schnell!" Hastig streckte ich die Hand aus, wartete geduldig, bis er die Seine hob und ich nach ihr greifen konnte.

Lang hatte ich diese Haut vermisst... und ich konnte mein Glück nicht beschreiben in jenem Augenblick... als seine Rückkehr kein Wunschtraum mehr war und ein zaghaftes Lächeln zierte meine Lippen.

Mein Griff wurde fester und ich hielt ihn sicher, um ihn mit einem kräftigen Ruck wieder auf die Beine zu ziehen.

"Komm, steh auf!"
 

Legolas:
 

Nur schwach spürte ich das grobe Gestein, auf welchem meine Wange gebettet war. Viel mehr herrschte mich ein dumpfes Pochen in meinem Kopf, welches mir das Gefühl gab, weit hinweggedriftet, in mich gekehrt zu sein.

Stockend bewegte ich die Hand, schob sie über den Boden, spreizte die Finger und ballte sie kraftlos.

Weshalb stand ich nicht auf?

Nur schleppend erwachten meine Gedanken zum Leben, zogen nur leise und schwerlich durch meinen Kopf, wurden annähernd vom Dröhnen und Pochen übertönt. Ich blinzelte hastig und verstört, sah, wie die Dunkelheit zum Rückzug antrat, mich meine Umwelt langsam wiedererkennen ließ. Finstere Schatten flüchteten sich an mir vorbei, Pferde, die, wie in einen nächtlichen Schleier gehüllt, vorüber galoppierten. Das Zischen der scharfen Klingen drang an meine Ohren und dazwischen auch eine Stimme... die mir wohl bekannt war. Sie rief meinen Namen. Laut und gellend, so schien es und doch hörte ich sie, als ertönte sie aus weiter Entfernung. Und umso rascher und unverständlicher erreichte mich eine Gestalt. Immer deutlicher wurde meine Sicht und das vertraute Antlitz erfüllte mich mit erneutem Tatendrang, dem Drang, den mutigen Kriegern Edoras´ eine Hilfe zu sein.

Stolz, Zufriedenheit... zufrieden war ich auch mit ihm. Ihm, der anwesend war, wenn Sorgen die unbeschwerte Seele niederdrückten. Ihm, der kam, wenn man bangte.

"Schnell!" Hörte ich ihn rufen, nun nahe bei mir. Langsam begann ich mich zu regen, wollte seinen Worten Taten folgen lassen, wollte mit ihm gemeinsam kämpfen, die Aufgabe gemeinsam beenden, so wie wir sie gemeinsam begonnen hatten.

"Komm, steh auf!" Er erleichterte mich, als er mir die Hand entgegenstreckte, befreite mich endlich vom ungewissen Zögern und intuitiv hob ich den Arm, legte meine Hand fest in die Seine und griff zu. Ich spürte meine Stärke, fühlte auch die Seine, als er zupackte, sich zurücklehnte, mich kraftvoll und geschwind nach oben zog.

Rasch richtete ich mich also auf, weit schweiften meine Gedanken bereits vornweg, hielten sich vielmehr bei dem noch immer tobenden Kampf auf, bei meiner Mitwirkung... doch sie brachen ab. Alles endete...

Einjedes Sinnieren, einjeder Gedanke an etwas anderes.

Bis zu diesem Zeitpunkt heimtückisch schlummernd, bäumte sich etwas in meinem Körper auf, was ich noch nie zuvor verspürt hatte. Etwas Unbekanntes, das mich zwang, laut zu schreien. Nicht mit der Hoffnung, so den abgöttischen Schmerz verdrängen zu können, nein, bestehend aus der ersten Reaktion, zu der ich fähig war. Durch das Ziehen meines Armes breitete sich ein Gefühl in mir aus, als würde ich zerreissen, brennend machte mein Rücken auf sich aufmerksam und fluchtartig, übertrieben hastig und fahrig, versuchte ich meine Hand aus der Anderen zu lösen, freizukommen, da gerade dieser Griff diese unvorstellbaren Qualen in mir wachrief. Erneut schrie ich. So laut ich konnte, wohl auch kläglich und verzweifelt, überfordert und gepackt von einer grausamen Angst. Mein gesamter Leib begann zu zittern, entriss sich meiner Kontrolle, erschlaffte und krampfte kurz darauf.

Gehetzt fiel mein Atem, stieß keuchend durch meine Zähne, als ich diese zusammenbiss, die Miene verzog, annähernd panisch versuchte, dem Schmerz zu entkommen, der mich doch so sicher gepackt hielt.

Mein Arm schien sich zu entspannen, wurde sinken gelassen und so sank auch ich hinab, ächzend und mich windend, verwirrt und perplex, bis in mein tieftes Inneres.

Ich brannte!

Alles an mir!!

Es schmerzte... ließ mich glauben, dem Wahnsinn zu verfallen!!

Urplötzlich, gleich einer Sturmflut, gegen die sich zu wehren, ein hoffnungsloses Unterfangen darstellte.

Konnte es solch einen Schmerz überhaupt geben?!

Gleich eines Fluches lastete er auf mir, nicht dazu bereit, abzuschwächen, stattdessen nachrückend, immer stärker, immer folternder, bis ich erneut schrie, mich im Gestein wälzte und meine Hände in das klammerte, was mir am nähesten war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von: abgemeldet
2010-10-16T11:37:55+00:00 16.10.2010 13:37
Ich bin heilfroh das es Legolas gut geht und das er den Sturz gut überstanden hat. Trotzdem tu mir Aragorn total leid. seufz
Von: abgemeldet
2009-01-10T18:51:47+00:00 10.01.2009 19:51
hammergeil! XDD Der Kampf war so toll geschrieben, richtig spannend und wie sich Aragorn aufgeführt hat, als Legolas runtergefallen ist! Ihm ist nichts passiert oder?? Ihr habt euch ja sogar für die Eowyn Zeit genommen total toll!!
Von: abgemeldet
2006-12-26T11:38:28+00:00 26.12.2006 12:38
Nein zieh den nich hoch! Siehst du nich, dass der suppt?! °o° meine Güte, wie kann man so blöd sein! Und dann noch wundern, wieso er pläkt!

ihr merkt es schon. Ich hab grad nix zu tun. Wir sehn uns beim nächsten Kap.
Von: abgemeldet
2006-12-26T11:24:45+00:00 26.12.2006 12:24
JETZT les ich weiter. ûu~
wisst ihr was? ich find die story hier gar nich soooo schlecht.
Von: abgemeldet
2006-12-24T22:12:39+00:00 24.12.2006 23:12
Jetzt les ich das Kapi hier und krieg grad gebacken, dass das nächste schon da is! Neeeeeeeeein! Ich könnte jetzt schon wissen wie es weitergeht aber ich bin zu dumm! QQ
Jetzt aber! hier an der stelle les ich später weiter!
>______>

Ps.: *euch tret* hat lang genug gedauert!
Von: abgemeldet
2006-07-10T22:06:26+00:00 11.07.2006 00:06
Argh, nein! so musstes ja komm!
Hlrnchen mufft es an, Blättchen wird weggespült und dann wirds auch nich verletzt und weint! da kommt davon, wenn man streitet! Am Ende weint IMMER einer! TT____TT
aber gott.....es passt nunmal.....es passt alles! Fantastisch!
Von: abgemeldet
2006-06-02T15:56:36+00:00 02.06.2006 17:56
oh gott, armer legolas!!!
erst verlieren sich die beiden, hab hab ich ja schongewimmert... und nun auch noch das!! oh gott... die armen... T.T
Von: abgemeldet
2006-02-02T12:32:45+00:00 02.02.2006 13:32
Mmmmmm.. *Gummibärtüte aufreiss*
Ich weiß, wie es weitergeht. Hohoho!
Von:  Leyla-Lovely
2006-02-01T18:46:21+00:00 01.02.2006 19:46
einfach nur hammer geilo! O.O
auweia! in was klammer sich nur legolas hände? *fg*
doch nicht etwa an aragorns brust? *hoff*
OOOH wie kannst du einfach an so ner stelle aufhören??
ich krieg die krise!!!! TT__TT
mach bitte ganz schnell weiter! du weißt ja, sonst sterbe ich! ^.~ *im sterben liegt*
ICH WILL WISSEN WIE ES WEITER GEHT!!!!!!!!! *durchdreh*
Von:  Silverslayer
2006-01-31T18:58:42+00:00 31.01.2006 19:58
Legolas!!! *heul* Mein armer Liebling!!! *snif*
Warum tut ihr mir das nur immer an und hört an solchen Stellen auf?!?! Das is fies T~T Ok, ich mach das auch immer, aber es is trotzdem fies -.-°
Bitte bitte schreibt schnell weiter!!! ICh will wissen, wie es weiter geht!


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