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Unvergessen

...eine Fanfiction über Ginny Weasley und Harry Potter.
von

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Ich will einsam sein! Will ich einsam sein?

PROLOG - ICH WILL EINSAM SEIN! WILL ICH EINSAM SEIN?
 

Wie unscheinbar sie doch ist. So klein, so sanft. Wie eine durchsichtige Perle.

Dieser Schimmer...wie können diese Erzeugnisse des Leidens nur so wundervoll sein.
 

In Gedanken versunken und den Kopf voller Stimmen, die ihn verwirren. Er blickte nach vorne. Kalt und unscheinbar-da lagen sie. Tränen...dutzende davon. Jede einzelne umhüllt von Glanz. Durchsichtig...leer. Ein Blick weiter entfernt-rote Tränen. Die klaren, kleinen Tropfen vermischt mit dicker, klebriger Flüssigkeit. Er lies seinen Blick weiter nach hinten schweifen. Ein Stück zerknülltes Pergament. An seinen Kanten weiteres Blut. Er folgte dem Weg der roten Spur mit seinen Augen. An dessen Ende seine Hand. Klaffende Wunden überzogen die Oberfläche. Sie rissen auf. Immer und immer wieder. Er betrachtete das Werk vor ihm und hob den Kopf. Seine Augen weiteten sich durch diesen Anblick. Geistesabwesend umwickelte er seine Hand mit einem seiner Hemden. Er musste eingeschlafen sein.

Ein unangenehmes Kratzen riss ihn aus seinem tranceartigen Zustand. Als er seinen Kopf wand und das Rauschen des strömenden Regens wahr nahm, entdeckte er die Schneeeule, die er vor einigen Tagen versand. Seine Schneeeule. Hedwig. Das Federkleid zerzaust und unansehnlich.

Kreidebleich. Zitternd. Er atmete einige Male durch, bevor er sich erhob um sie einzulassen. Das kleine, dunkelbraune Pergamentstück, welches mühsehlig an Hedwigs Bein befestigt wurde, schnitt er ab. Stolpernd wandte er sich seinem einfachen und unstabilen Bett zu. Schlafen würde er eh nicht. Ihn plagten die Träume. Träume, die ihn innerlich zerfraßen. Die ihn verfolgten. Ihn heimsuchten.

Er umschloss das angesengte Pergament so fest, das es beinahe zerriss. Seine Nägel stachen dabei in sein Fleisch, doch er beachtete den Schmerz nicht, der ihn durchzuckte. Umso stärker er das Pergamentstück griff, desto heftiger rann das Blut erneut aus seiner Verletzung. Sein Schneeweißes Gesicht glich dem eines Toten. Er fühlte sich schwach...zu schwach um sich zu bewegen...um zu essen...um zu schlafen...um zu leben. Es brodelte in ihm...und eine weitere, heiße Träne bahnte sich ihren Weg durch sein Gesicht, bis er erneut seine Augen schloss.

Kälte überkam ihn, während er am See saß. Bei all den anderen, die schweigend, weinend und leer an ihm vorbei schauten. Er bekam eine Gänsehaut, als der kühle Wind durch seine Haare strich und ihn rief. Nach ihm schreite. Ihn beklagte. Er wand sich ab und wollte rennen. Wollte alleine sein. Niemanden um sich haben. Niemand. Einzig und allein die süße Einsamkeit kosten. Er wandte sich rasch und erblickte ihn. Ihn, der wie ein Vater für ihn war. Ein Retter. Ein Vorbild. Ein Freund. Tot. Hinfortgerissen, wie schon so viele Menschen in seinem Leben. Von einem, den er als seinen Verbündeten ansah. Seine Nackenhaare sträubten sich. Der Zorn in ihm wuchs und wuchs. Er schrie. So laut, wie er noch niemals zuvor geschrien hatte. Die Wut durchfloss ihn und gab ihm die Kraft die er brauchte, um alles aus sich raus zu lassen. Sein Körper sackte zusammen, da jede Faser seines Körpers wieder schwächer wurde. Ruhe kehrte ein...alle waren so schnell verschwunden, wie sie erschienen. Er war allein. Um ihn herum war es dunkel-keinerlei Umrisse. Kein Licht. Kein Entkommen. Sein Atem beschleunigte sich schlagartig.

Er erhob den Kopf, als er Schritte vernahm. Näherkommende Schritte. Ein wohlriechender Duft umgab ihn. Für einen Moment fühlte er sich sicher. Er sah den Menschen, den er mit diesem, für ihn einzigartigen Duft, verband. Ihr rotes Haar, ihre sanften Gesichtszüge. Ginny. Er blickte neben sie. Plötzlich überkamen ihm Magenkrämpfe. Er erinnerte sich nur zu gut daran. Jede Nacht, jede Minute. Er wusste, was nun kommen sollte. Er, Harry James Potter, sah sich selbst neben der rothaarigen Ginny sitzen. Mit schwerem Atem lauschte er dem Gespräch, welches ihm so bekannt war und nur wenige Augenblicke später verschwand er.

Der junge Zauberer kniff die Augen angestrengt zusammen, während ihm Schweißperlen die Stirn hinunter liefen und die Wunde auf seinem Handrücken wieder etwas Blut abgab.

Viel zu viel...

Stunde um Stunde verging. Langsam. Zu langsam. Ein Griff nach der schäbigen Uhr, welche nur mit Mühe und Not zum Ticken gebracht werden konnte. Zu früh. Zu früh um sich durch Alpträume zu schlagen. Zu früh um sich abermals quälen zu lassen. Zu früh um an den Tod zu denken. Harrys Gedanken überschlugen sich während sich Stimmen in seinen Kopf zu bohren schienen. Er war es. Er, der ihn bat hier zu sein, obwohl er es vermeiden könnte. Dumbledore. Er hasste diesen Ort, seid er denken konnte doch musste er die Bitte befolgen. Hatte keine andere Wahl. Es war sein Wunsch...

Sein Blick schweifte durch den Raum. Der kleine Tisch vor ihm erbrach vor Unordnung. Pergamentblätter, Bücher, Bilder und mehrere zerknüllte Briefe zierten seine Oberfläche. Als stäche ihm eine Nadel in die Brust, kam ihm das kleine Pergamentstück in den Sinn, welches Hedwig den Tag zuvor brachte. Schnell suchten seine Hände halt. Ihm wurde schwarz vor Augen. Er hatte zuviel Blut verloren. Kreidebleich wie er war versuchte er sich in das nebenan befindliche Badezimmer zu schleppen. Harrys zitternde Hände ragten nach dem Waschbecken an dem er sich hochzog und rasch den Wasserhahn aufdrehte. Schweißgebadet atmete er durch. Einmal. Zweimal. Dreimal. Tief und Gleichmäßig. Zu aller erst hielt er die blutüberströmte Hand unter den Strahl. Das eiskalte Wasser schien durch jede einzelne Faser seines Körpers zu sickern. Er rieb den letzten Rest Blut ab, bis die eingeritzten Worte auf seiner Handfläche lesbar wurden. "Ich darf keine Lügen verbreiten". Er murmelte etwas vor sich hin, das wie "Ich habe niemals gelogen!" klang. Etwas kühles Wasser fand den Weg in Harrys Gesicht. Einige Tropfen vielen zurück in das Becken und leise Klänge dessen Aufpralls waren zu hören.
 

Ruhig setzte er sich zurück an seinen Scheibtisch. Er versuchte mühsam seine Gedanken zu sortieren. Die Sonne, welche schwach durch das Fenster schien, kitzelte seinen Nacken. Sich selbst ablenkend räumte er den größten Teil seines Pergamentberges auf. Darunter verbargen sich einige dicke Bücher. Eines wurde durch die kleinen und kaum sichtbaren Lettern "avada kedavra" verziehrt.

Jede Sekunde dachte er an den Kampf. Der Kampf, der bald beginnen sollte. Der Kampf der mindestens einen Toten vordern sollte. Die letzten Gegenstände. Ein dünner, zusammengebundener Stapel Blätter, wobei jedes Blatt Hermines Handschrift trug. Es war ein Geschenk an Harry gewesen - eine Ansammlung von wichtigen Tränken und Flüchen. Ein Krampf durchzuckte Harrys Körper erneut. Das zerknüllte Pergament.

Ein Seuftzen war zu vernehmen, danach griff er sich Rasch das Kneul, welches er vergeblich zu vergessen versuchte. Seine kalten Finger versuchten es zu öffnen, ohne es weiter zu beschädigen. Die dunkelgraue, unleserliche Tinte war nur schwer auf dem ebenfalls dunklen Pergament zu erkennen. An einigen Stellen zog es lange Risse, was das Lesen nicht sonderlich vereinfachte.

Hi Harry.

Wie geht es dir? Wie fühlt es sich an, das letzte Mal bei den

Dursleys sein zu müssen? (Harry lächelte kalt)

Der Tagesprophet ist täglich voll von Bildern Dumbledores.

Vielleicht hast du die Ausgaben gelesen?

Hermine ist bereits bei uns im Fuchsbau angekommen und

(das Ende des Satzes war nichtmehr lesbar).

Wir freuen uns, wenn du ebenfalls kommst.

Ron

P.S.: Alles Gute zum Geburtstag! (Harry begann leicht zu lachen)

Er las den Brief noch einmal durch. Ein weiteres Mal. Er rang mit sich selbst, den Gedanken zu verwerfen. Das letzte Blut, welches er in sich hatte, stieg ihm zu Kopf. Wie heiße Lava schlängelte sie sich in seinem Innersten hoch. Wut...über sich selbst. Über sein Schicksal. Über seine Vergangenheit. Über alles. Ein lauter Krach erfüllte den Raum. Harry warf mit einem einfachen Ruck den Tisch um. "WIESO?!", schrie er wutentbrannt. Sein Körper bebte unter dem gedonner seiner Seele. Schnelle und bedrohende Schritte näherten sich. Es war keine Zeit mehr. Er musste verschwinden. Raus aus dieser 'Zelle' die ihn von Sekunde zu Sekunde mehr zerfraß. Er riss den Schrank auf und warf alles was er finden konnte in seinen Koffer. Unter fluchen und schimpfen wurde auf die Türe zu Harrys Zimmer gehämmert. Jeder Schlag lies mehr Holz in die Brüche gehen. Jedes Klopfen schien ein Klopfen seines Herzens wiederzuspiegeln.

Ein hecktischer Griff nach seinem Besen. Ein weiterer nach seinem Zauberstab, welcher sich in seiner Seite festhielt. Holzsplitter sprangen ihm entgegen. Die massige und wütend dreinschauende Gestalt umschlang rasend schnell Harrys Hals. Das Blut stockte in ihm. Sein Atem schnell und ungleichmäßig. Er schloss die Augen und verzog das Gesicht. Luft. Er brauchte Luft. Er musste raus. Musste verschwinden. Sich befreien. JETZT.

Mit zitternden und kraftlosen Händen erhob er den Zauberstab und richtete ihn an Vernons Schläfe. "Du darfst das nicht. Das weist du!", lächelte dieser finster zurück. Harry presste die Spitze seines Stabes tiefer in Vernons Fleisch. Mit ungläubigem Blick wandte er sich von ihm ab. "Du darfst es nicht. Das weist du!", wiederholte er - jetzt mit noch bebenderer Stimme als zuvor. Harry, nachdem er einige Male tief durchatmete, bewegte sich einige Schritte auf Vernon zu. Seine deutliche Stimme erfüllte den Raum: "Du hast doch keine Ahnung. Wieviele Jahre habe ich mich von Euch quälen lassen müssen? Wie viele Stunden habe ich ohne essen, ohne trinken, ohne Kontakt zu anderen verbracht? In der Welt, in der ICH lebe bin ich erwachsen. Ich kann zaubern. Und ich werde es!".



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von: abgemeldet
2005-12-10T18:26:14+00:00 10.12.2005 19:26
Wow, die Fanfic ist echt hammer!!
Du hast nen echt schönen Schreibstil^^ Kyaa und jetzt ist es auch noch so spannend >_< Schreib bitte schnell weiter!!!
Von: abgemeldet
2005-12-01T16:42:31+00:00 01.12.2005 17:42
Bitte, bitte schreib schnell weiter. Das ist ja so spannend. Hoffentlich bestraft Harry seinen Onkel für all die Jahre in denen er gequält wurde. Und hoffentlich kommt er noch mit Ginny zusammen. Jedenfalls hoffe ich, das es schnell weitergeht. mfg King_Vegeta01
Von: abgemeldet
2005-11-25T14:37:31+00:00 25.11.2005 15:37
Wow, voll schön geschrieben und so traurig.
Schreib bitte weiter!!
Von: abgemeldet
2005-11-24T20:05:54+00:00 24.11.2005 21:05
Traurig! Echt! fahre sie bitte fort! ich möchte mehr lesen! bitte schicke mir dann eine ens jaß danke!
cya mauseschmatz
Von: abgemeldet
2005-11-24T17:54:29+00:00 24.11.2005 18:54
Das ist ja eine wahnsinnig traurige FF. Ich hoffe sie wird noch fröhlicher und auch romantischer. Und bitte lasse sie wieder zusammenkommen. Sie passen meiner Meinung nach perfekt zusammen. mfg King_Vegeta01


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