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Engel aus Kristall

von

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Engel aus Kristall
 

All diese Bilder, sie spuken in mir. Egal, wohin ich geh und was ich tu, immer schwirren sie in meinem Kopf herum. Jede Erinnerung, wie eine spitze Scherbe seines gebrochenen Herzens, schneidet tief in das Meine.

Kein Bild von unseren schönen Tagen, nur seine Tränen, ungezählt. Das erste und einzige Mal, dass er weinte, sich diese wundervollen Augen durch Tränen verschleierten.

Was habe ich ihn auch verstoßen?

Unser beider Herzen gebrochen?
 

Mein Engel aus Kristall.

Wie konnte es so kommen?

Was haben wir falsch gemacht?

Mein Engel aus Kristall

zersprang in Tausende von Scherben,

ließ mein Innerstes verbluten.

Mein Engel aus Kristall.

Mit Flügeln,

so weiß und rein,

zerbrechlich anzuschau'n.

mein Engel aus Kristall.
 

Warum hast du mich auch belogen?

Warum mir nie die Wahrheit gesagt?

Ich hätte dich gehalten, fest und innig in meinen Armen.

Oder?

Was hätte ich denn getan an deiner Stelle? Vielleicht hätte ich ebenso geschwiegen, wie mein Engel aus Kristall.

Jetzt versteh ich dich, lieb dich innig.

Damals, als ich es entdeckte, war mein Herz von Hass durchdrungen. Ich verstand dich nicht, stieß dich fort und verfluchte dich, wollte dich niemals wiedersehen.

Doch ohne dich war kein Licht mehr in dieser Welt für mich.
 

Mein Engel aus Kristall.

Wie konnte es so kommen?

Was haben wir falsch gemacht?

Mein Engel aus Kristall,

zersprang in Tausende von Scherben,

ließ mein Herz bluten.

Mein Engel aus Kristall.

Mit Flügeln,

so weiß und rein,

zerbrechlich anzuschau'n.

Mein Engel aus Kristall.
 

Du warst nicht mehr da, hast kein Lebenszeichen hinterlassen. Trist und grau ließ ich mich fallen in mein Verderben hinein. Versuchte dich zu verdrängen.

Auch heute stell ich mir die Frage: Werd ich dich je vergessen?

Ich bete darum, denn dein Schatten ist immer bei mir. Doch ich weiß, ich werde sterben, sollte ich dich irgendwann vergessen, sollte dein Schatten verschwinden, deine schemenhafte Anwesenheit aus meinen Gedanken, meinem Herzen.

Nie werd ich mich befreien.
 

Mein Engel aus Kristall,

mit Flügeln,

so rot und tot,

Tränen,

so klar und rein.

Mein Engel aus Kristall,

voller Schmerz zerspringend,

eine blutige Spur hinterlassend,

in mir.

Mein Engel aus Kristall.
 

Noch heute seh ich deine Augen vor mir, so blau und tief. Seelenzerfetzend und fesselnd, besitzergreifend.

Warst es nicht du, der sonst mich beleidigte, verletzte und belächelte?

Diesmal traf ich dich, riss dich zu Boden, habe dich verletzt. Dabei hattest du mich immer sofort versöhnt. Irgendetwas lief falsch.

Du standest nicht mehr auf, ich ließ dich liegen. Dich, der meine Liebe so gebraucht hätte, verdient hätte.

Sie haben dich missbraucht und verletzt. Dich gebrandmarkt als ihr Eigentum, deine Flügel gebrochen.

Du hast geschwiegen, als du merktest, dass Widerstand rein gar nichts bringt. Hast ihre Zeichen versteckt, warst auf der Suche nach dem Überleben.

Dein Herz verschlossen, deine Augen geschlossen, hattest du Angst vor dir selbst. Du warst stark, wolltest ihnen entfliehen und niemanden mehr berühren.

Alle fürchteten sich vor dir.

War dir das langweilig, oder hattest du Angst, dein Schmerz überrollt dich?
 

Mein Engel aus Kristall,

mit Flügeln,

so rot und tot,

Tränen,

so klar und rein.

Mein Engel aus Kristall,

voller Schmerz zerspringend,

eine blutige Spur hinterlassend,

in mir.

Mein Engel aus Kristall.
 

Wir haben uns mehr gehasst als geliebt, uns jeden Tag vermiest. Er zog mich auf, ich schlug zurück. Wollte nie aufgeben, auch wenn ich unterlegen war, wusste, dass er der Beste war.

Ich wusste nicht, dass ich ihn liebte, bis zu dem Tag, als ich das erste Schloss seines Herzens brach.

Er sagte nie "Ich liebe dich.", bis auf den Tag, als ich ihr Zeichen sah.

Er flüsterte es im selben Atemzug, wie er schrie "Ich hasse dich!"
 

Mein Engel aus Kristall,

zersprang in Tausende von Scherben

und brachte unsere Welt zum Bersten.

Mein Engel aus Kristall,

bis zu meinem letzten Atemzug

wirst du bei mir sein.

Mein Engel aus Kristall,

wo bist du?
 

Sollte ich, auf der ewigen Suche nach dir, in einen Graben fallen, wirst du dann kommen?

Wirst du mir die Hand reichen, oder mich weiter hinunterstoßen?
 

Fragt mich nicht, wie wir zusammenkamen, wie oft wir uns in den Armen hielten.

Ich habe nie gewusst zu weinen und werde es jetzt nicht mehr erlernen.
 

Es passierte, dass wir uns küssten. Ich nur, um zu schmecken, ob seine Lippen wirklich so weich waren, wie man es sich nach der Behandlung mit Honig verspricht. Er, um zu testen, ob ich wirklich so leicht war, wenn ich dann erst auf seinem Schoß säße, wie ich aussah.

Das Ergebnis?

Ich hatte Honig auf den Lippen und er fast einen Bruch im Arm, wollte er mir auch noch einen Freiflug schenken und ich wehrte mich.

Wieso ging ich nach diesem Tag in sein Büro? Wieso schaffte er sich ein Hundekörbchen an?

Die Schlösser zersprangen, der Schmerz blieb ihm fern. Beleidigungen, Wut und Eifersucht, nichts kam an sein Lächeln heran.

Bis es zerbrach, ich ihr Zeichen an ihm entdeckte.

Ich fragte ihn beharrlich, was es dort suche, was geschehen war, doch er schwieg. Sagte kein Wort, sah mich nicht an, zog lediglich wieder die Kleidung über ihr Zeichen. Erst flehte, dann bettelte, am Ende drohte ich.

Vergeblich die Müh, umsonst all der Schmerz.

Erst als ich schrie, erzählte er mir, was vorgefallen war. Beteuerte, sie zu hassen, ihnen aus dem Weg zu gehen und mich, mich allein, zu lieben.
 

Wut, entsprungen aus Eifersucht, nahm mir die Sicht, verschloss gleichwohl Herz und Verstand. Nie wieder würd ich sagen, was ich damals schrie. Der Gedanke, dass er schon mal berührt, geliebt und besessen wurde, der Gedanke der Enttäuschung, der Unsicherheit und Zweifel, der Gedanke, er könnte ein anderer sein, er könnte einen anderen haben, der Gedanke der Lüge, des Verrats und des Misstrauens, dieser Gedanke barst mein Herz.
 

Mein Engel aus Kristall,

zersprang in Tausende von Scherben

und brachte unsere Welt zum Bersten.

Mein Engel aus Kristall,

bis zu meinen letzten Atemzug

wirst du bei mir sein.

Mein Engel aus Kristall,

wo bist du?
 

Warum hast du nichts gesagt?

Ich hätte dich gehalten, fest und innig in meinen Armen.

Jetzt weiß ich, dass du keine Angst mehr hattest, deine Vergangenheit hinter dir zu lassen und mit mir leben wolltest.

Jetzt weiß ich, dass du keinen anderen hattest.
 

Weißt du noch, wie du leise Worte in mein Ohr flüstertest?

Deine raue, dunkle Stimme klingt bis heute in meinem Kopf nach.

Weißt du noch, wie du mich morgens wecktest?

Deine blitzenden Augen seh ich immer vor mir.
 

Ich möchte dich vergessen und dir doch verzeihen. Ich kann beides nicht. Kann dir nicht verzeihen, dass du weggingst, ohne ein weiteres Wort, mich alleine ließt mit meiner Wut, meinen Zweifeln, sie verstärktest. Kann nicht verzeihen, dass du, mit Tränen in den Augen, mich zurückließest, mir nicht zeigtest, dass wir zusammengehören, wie sehr du mich liebtest.

Auch du konntest nicht verzeihen.

Kannst weder verzeihen, noch vergessen.
 

Mein Engel aus Kristall,

quälst du dich noch?,

bist du wieder bei ihnen?,

liebst du mich noch?

Mein Engel aus Kristall.

Flügel,

so weiß und rein,

Augen,

so blau und klar,

ein Mund,

so weich und stolz,

Haare,

so braun und leicht,

ein Körper,

so stark und warm.

Mein Engel aus Kristall,

wie sieht es in deinem Herzen aus?

Mein Engel aus Kristall,

wo bist du?
 

Ich werde sterben, denn du bist da.

Siehst mich an, wie damals, vor unserer Zeit, als wir stritten.
 

Schickst mich weg, willst springen.

Denk daran. Stirbst du, gehe auch ich. Ich bleibe bei dir, hast du es schon vergessen?

Hast sie besiegt, wolltest frei sein, bei mir sein.

Liebe und Hass wurden eins, ließen sich nicht unterkriegen.
 

Mein Engel aus Kristall,

stolz wie nie.

Mein Engel aus Kristall,

wo warst du?,

wo gehst du hin?

Mein Engel aus Kristall,

du bist da.
 

Ende
 

okay, hab das ganze noch Beta lesen lassen von Miisha ^^

danke *knuffel*

vielleicht verirrt sich ja nochmal jemand hier rein ;)

Fragen sind erlaubt und werden beantwortet, also nur keine Scheu!

cu Morathi



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Nevaeh
2005-11-20T15:31:08+00:00 20.11.2005 16:31
Na also, hat unser ganzes Gelaber im ICQ doch was gebracht^^ Ich hab jetzt zwar nich großartig was, was ich dir noch schreiben könnte, wurde ja gestern schon ausgiebig gemacht, ich wollte dir nur noch mal zu deiner ersten YGO FF gratulieren! (Nicht, dass ich nich immer noch sauer wär, das ich nur die Dritte war...)
Egal. Tolle FF, kannst gleich noch eine schreiben^^
In diesem Sinne, adieu und bis morgen,
Steffi
Von:  Lilia-chan
2005-11-20T13:54:03+00:00 20.11.2005 14:54
Wow....*aufseufzt*
Gefällt mir echt gut!
Die melancholische, etwas düstere Stimmung, die das Gedich´t herüberbringt...
Und ein bisschen ein bitterer Nachgeschmack ist auch drin
(klingt, als wollte ich hier selbst n Gedicht verfassen XD)
Allein dieses "Engel aus Kristall" gefällt mit total gut!
Ich finde, dieser Ausdruck würde wunderbar zu ihm passen...

Hm, so ganz alles hab ich zwar nicht verstanden in dem Gedicht, (besonders am Anfang) aber ich denke, das Gefühl, das zwischen den zeilen (in auch drin XD) herauszulesen ist, ist viel wichtiger, als ob man alle Fakten und Tatsachen hundertprozentig verstanden hat!

Ich bin echt beeindruckt! Weiter so!
Hm, das Lied, das dich inspiriet hat...kebbt man das so allgemein? O.O


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