Zum Inhalt der Seite

Harry Potter - Die Felder der Dunkelheit

Teil III: Fallendes Recht
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Teil III: Nevilles Kokon

37.Nevilles Kokon
 

"Du...du... bist Harry?"
 

Letifer sah von seinem Platz in der Bibliothek auf. Vor ihm stand ein Junge in seinem Alter, etwas mollig und sehr schüchtern. Er nickte leicht:

"Ja, was kann ich für dich tun?"
 

"Professor Sprout sagte, wir sollten dieses Projekt... aber wenn du nicht willst..."
 

"Setz dich hin." Letifer deutete auf den freien Stuhl. Was war nur mit diesem Jungen los? Besaß er absolut kein Selbstbewusstsein? "Ich bin Harry und du bist?"
 

"Neville... Longbottom." Er legte die Blätter an denen er gearbeitet hatte auf den Tisch. "Ich habe schon alles vorbereitet, du musst es nur noch lesen... dann bin ich wieder weg und..."
 

"Danke." Letifer nahm den Stapel. "Aber sollten wir das nicht gemeinsam machen?"
 

"Ja... aber ich dachte..." Neville zuckte mit den Schultern und starrte nur die Tischplatte an.
 

Letifer überflog die Blätter. "Du bist gut... magst du Kräuterkunde?"
 

"Ja..." Er lächelte kurz, dann war es wieder verschwunden. "...nicht viele mögen es..."
 

"Es ist ein interessantes Fach, ich bin darin aber nicht so gut... für Heiler ist es aber unbedingt nötig." Er dachte kurz nach. "Du bist nicht in dem Zaubertränkekurs, oder?"
 

"Nein... nein... ich ... der Lehrer..."
 

"Snape?"
 

"Ja... ich hatte Angst... und war nicht gut..."
 

"Willst du Heiler werden?" Letifer sah ihn direkt an. Irgendwie gefiel ihm der Junge, oder zumindest wollte er wissen, was unter dieser ängstlichen Schale war. Ein Blick auf das Wappen bestätigte, dass er ein Gryffindor war... allerdings benahm er sich nicht gerade sehr mutig.
 

"Wollte... doch mit meinen Noten..." Große Traurigkeit konnte man aus der Stimme heraus hören. "Doch ich denke...dass der Beruf des Gärtners auch ganz gut ist..."
 

Letifer nickte leicht. "Die meisten erfolgreichen Gärtner haben allerdings auch Erfahrung in Zaubertränke. Vielleicht solltest du es unter einem anderen Lehrer nochmals probieren?"
 

Endlich sah Neville auf. "Anderem Lehrer...?"
 

"Ja... ich bin sicher in England gibt es auch Leute die Gehilfen oder Lehrlinge brauchen. Da kannst du es dann lernen oder an eine der Magieuniversitäten oder meinetwegem im Selbststudium. Es geht alles." Letifer grinste leicht. "Ich sollte es wissen, meine Lehrer waren jahrelang sehr... interessant und recht durcheinander."
 

Neville entspannte sich und nickte. "Das wird aber leider meine Großmutter nicht erlauben. Dafür müsste ich weg und sie möchte mich da behalten..."
 

"Es ist dein Leben." Letifer hatte keine Ahnung, warum er sich für Neville einsetzte. "Ich habe auch immer wieder Leute verlassen, da ich weiter musste. Ich wollte weiter ziehen, hatte andere Dinge zu erledigen und habe sie oft vermisst. Dennoch, ich sage auch heute noch, es war die richtige Entscheidung."
 

"Alle Entscheidungen?"
 

"... nein", gab Letifer zu. "Die eine Entscheidung, als mich die Potters weggaben, die war falsch." Er sah Neville direkt an. "Sie hat soviel ausgelöst, es ist beinahe unglaublich und mir hat sie soviel... Leid gebracht. Doch ich habe nicht die Entscheidung getroffen, sie waren es gewesen und sie haben es bereut."
 

"Du bereust es aber auch, nicht bei ihnen gewesen zu sein", sagte Neville leise.
 

Tat er? Er tat es. "Ja... ich bereue, was ich bin, weiß und vor allem was ich nicht haben kann. Verstehe mich nicht falsch, ich bin sicher, dass ich die richtigen Entscheidungen getroffen habe und den bestmöglichen Weg gehe... doch es tut weh."
 

"Ich verstehe." Neville sah ihn traurig an. "Meine Eltern sind in St. Mungos, dem magischen Krankenhaus, seitdem ich ein Jahr halt bin. Sie erkennen mich nicht, wenn ich komme... und trotzdem komme ich, jedes Jahr. Ich vermisse auch, was hätte sein können, nur denke ich... dass ich mehr sein könnte und zu schwach bin, meine Eltern stolz auf mich zu machen. Granny will mich sicher wissen und ich kann sie nicht enttäuschen."
 

Letifer schwieg einige Sekunden, dann meinte er: "Dann mach dich sicherer, also besser, damit du mit jeder Situation fertig wirst."
 

Neville lachte, es klang hohl und bitter. "Und wie? Ich laufe weg vor Snape, bin der Fußabtreter für Malfoy und die gesamte Schule sieht mich als den schwächsten Schüler aller Zeiten an!"
 

"Keine Angst, ich sorge dafür." Letifer lächelte.

Aus irgendeinem Grund fühlte er sich Neville zugetan.
 

Dbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd
 

Vier Tage später klingelte es zum Ende der Kräuterkundestunde, in der sie das Projekt abgeben mussten. Neville sah Letifer nicht an, überzeugt, dass der Junge ihn verlassen würde, nun da das Projekt vollendet war. Die letzten Tage waren schöne gewesen und er hatte sich selber vorgegaukelt einen Freund gefunden zu haben. Besser ihn nun gehen zu lassen, als es ins Gesicht gesagt zu bekommen, dass man nicht erwünscht war...
 

"Neville? Kommst du, wir haben noch etwas zu tun heute."
 

Neville trete sich um und sah den Hufflepuff mit einem belustigten Lächeln vor sich stehen. Er spürte wie Erleichterung in ihn flutete und lächelte zurück. "Ich komme... aber was haben wir vor?"
 

"An deiner Sicherheit zu arbeiten, was sonst?" Sie gingen mehrere Treppen hoch. "Ron und Hermine haben von dem Raum erzählt, in dem solch ein Klub statt fand..."
 

"DA, Dumbledores Armee." Auch das waren damals für Neville gute Zeiten gewesen.
 

"Genau."
 

"Potter!" Sie blieben stehen und Malfoy mit zwei Gorillas an seiner Seite kam näher. "Was machen du und dieser Jammerlappen in einem Gang? Willst du etwa dein Ego aufpolieren, indem du noch Schlechtere suchst, als du es bist?"
 

Neville zitterte, fürchtend, dass die Worte wahr waren. Letifer hingegen sah den Blonden wütend an. "Wenn ich Schlechtere suchen würde, dann würde ich bei dir anfangen, Malfoy."
 

"Bloß weil du mich mit einem Fluch getroffen hast, denke nicht, dass du in einem Duell gewinnen würdest."
 

"Wirklich? Genau das denke ich aber." Letifer sah ihn an, innerlich lachend.
 

"Warum greifst du nicht an? Angst, Potter?"
 

Letifer lächelte selbstbewusst. "Träum weiter. Nicht jeder hat Angst nur weil man dich, wegen deiner Blässe, mit einem Vampir verwechseln kann."
 

Statt einer Antwort zog Malfoy den Zauberstab und öffnete den Mund.
 

"Jungs! Was ist hier los?" Viktor kam den Gang hinunter geeilt und sah von Einem zum Anderen. Er wusste, dass er gerade eben den Slytherin gerettet hatte.
 

"Viktor..." Letifer sah ihn an. "Schade, dass du ausgerechnet jetzt vorbei kommst."
 

"Professor Krum, Mr. Potter." Doch er grinste kurz. "Was haltet ihr davon, dass bevor ich euch allen Punkte abziehe, ihr euch einfach trennt?"
 

Malfoy zögerte kurz, nickte dann aber. "Viel Spaß mit deinem Freund", zischte er und wirbelte herum.

Die Drei warteten schweigend, bis kein Slytherin mehr zu sehen war.
 

"Wie hast du es eigentlich geschafft, dir einen Malfoy als Feind zu machen?", fragte Viktor.
 

"Ganz leicht." Letifer grinste. "Ich bin selbst überrascht, wie aggressiv er ist. Es ist beinahe, als wäre er von mir elektrisiert worden und kann es nun nicht lassen."
 

Viktor lachte kurz, wurde dann aber ernst. "Benutze bloß keine Dunklen Sprüche, okay? Hier in Hogwarts reagieren sie sehr empfindlich darauf."
 

"Habe ich schon bemerkt..."
 

"Ein Zwischenfall reicht."
 

"Gut, ich verspreche ich tue nichts mehr. Zufrieden?" Letifer sah ihn erwartungsvoll an und Viktor nickte seufzend. "Dann zu den wichtigeren Dingen... wann reden wir endlich wieder, wie es sich für sein gute Freunde gehört?"
 

"Du weißt, dass ich beschäftigt bin und da du kein Geschichte hast..." Viktor sah ihn an, als sei das eine persönliche Beleidigung. "Morgen Nachmittag?"
 

"Einverstanden." Letifer legte eine Hand auf die Schulter von Neville. "Wir zwei haben noch etwas vor..."
 

Viktor, es absichtlich falsch verstehend, grinste. "Dann lasse ich euch zwei Turteltäubchen besser..."
 

Er wirbelte herum. "Renn, du hast drei Sekunden", knurrte Letifer gespielt wütend. "3... 2... 1... Tarantallegra!"
 

Der Fluch traf nur noch die Ecke, hinter der sich Viktor in Sicherheit gebracht hatte. Letifer zuckte mit den Schultern und sah zu Neville, welcher etwas geschockt war von den Geschehnissen. Der Gryffindor sah zu Letifer:

"Meinte er das ernst?"
 

"Wäre besser für ihn, wenn nicht."
 

Sie erreichten den Raum, welchen Neville "Raum der Wünsche" nannte und sich immer in alles verwandelte, was man gerade benötigte. So fand auch Letifer einen Trainingsraum mit mehreren Menschenpuppen vor und nickte zufrieden:

"Hervorragend!" Er drehte sich zu Neville. "Ich bringe dir Selbstverteidigung bei."
 

Neville nickte unsicher und sah sich im Raum an. "Bist du sicher, dass ich...?"
 

"Klar, jeder kann es." Letifer winkte ihn näher. "Zuerst wärmen wir uns auf..."
 

Die erste Trainingsstunde war ermüdend. Letifer musste zugeben, dass Neville Talent haben könnte... jedoch war dieses dann sehr tief unter seiner Unsicherheit begraben. Der Gryffindor traute sich kaum zuzuschlagen, war unsicher in seiner Zauberstabhaltung und sprach seine Sprüche ohne Überzeugung. Positiv war nur seine Reaktionszeit beim Ausweichen von Schlägen, doch dies kam wohl aus Erfahrung.

Am nächsten Tag traf sich Letifer mit seinem alten Freund in dessen Büro.
 

Stolz führte ihn Viktor in seine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung. "Hogwarts ist eindeutig gemütlicher wie Durmstrang, findest du nicht auch?" Sie setzten sich. "Also, was hast du mit diesem Jungen gemacht...?"
 

"Du hast doch sicherlich auch gemerkt, wie wenig Selbstbewusstsein er hat. Ich bringe ihm einfache Selbstverteidigung bei", erklärte Letifer. "Sowohl körperliche, als auch magische."
 

"Ein Haustier-projekt also."
 

"Wenn du es so nennen willst..." Da war kein Sinn darin, über so etwas zu streiten. "Warum bist du hier? Das letzte Mal als ich von dir hörte, wolltest du Etruskische Magie studieren."
 

"Das habe ich auch getan, nur habe ich es auf allgemeine antike Magie ausgedehnt. Mein Lehrmeister meinte daraufhin, dass ich besser zu einer der großen Nachschlagquellen für keltische Magie gehe... nun und die größte Bibliothek darüber hat Hogwarts."
 

"Du kamst hierher und dann?"
 

Viktor grinste. "Dann beschloss der alte Direktor, dass sein Geschichtsunterricht etwas... langweilig ist und ich genau der Richtige bin, um die Begeisterung für Geschichte erneut anzuheizen."
 

"Begeisterung?" Letifer sah ihn zweifelnd an. "Niemand kann sich dafür begeistern."
 

"Ich schon."
 

"Du bist verrückt."
 

"Ich weiß. Welcher normale Mensch stürzt sich auf einen Besen mit irrwitzigen Geschwindigkeiten der Erde entgegen und das nur für einen kleinen goldenen Ball?"
 

Erwartungsvoll sah Viktor ihn an und Letifer begriff plötzlich worauf er anspielte:

"So wahnsinnig war der Flug von mir auch nicht bei dem Duell..."
 

"Kam ja nur als einer der selbstmörderischsten Sucherflüge aller Zeiten in so gut wie jede neue Auflage der Quidditchbücher!!" Viktor lachte. "Mach dir nichts vor, du bist wie ich."
 

"Wunderbar...", stöhnte er Halbvampir. Er wollte nicht berühmt sein!
 

"Übrigens dein Patenonkel will auch noch mit dir reden."
 

"Sirius?", fragte Letifer überrascht. "Warum?"
 

"Weil er dich kaum kennt, vielleicht..." Viktor zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht."
 

"Ist ja auch egal..." Letifer interessierte sich nicht wirklich für seinen Patenonkel, auch wenn er nett war. Eher im Gegenteil, der Mann war ein Auror und konnte ihn vielleicht Auffliegen lassen.
 

Dbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd
 

Es war das erste Treffen des Slug-Klubs und Letifer war langweilig. Er saß auf einem Stuhl an der Wand und lehnte sich halb auf den kleinen Tisch neben ihm. Müde sah er sich in dem Raum um, wo mehrere andere Schüler aus den verschiedensten Jahrgangsstufen miteinander redeten und die angebotenen Kleinigkeiten aßen.
 

Ein Mädchen kam auf ihn zu und sprach ihn an: "Hi, mein Name ist Melinda Bobbin. Ich bin in Ravenclaw. Wie findest du es hier?"
 

"Harry Potter", stellte er sich lakonisch vor. "Langweilig."
 

"Ich weiß, aber man lernt neue Leute kennen." Sie sah sich um und faltete ihre Hände vor sich nervös. "Du weißt schon, dass Draco Malfoy schlechte Dinge über dich erzählt und behauptet, du wärst grausam und ein Schwarzmagier?"
 

"Wirklich?" Letifer konnte sein Lächeln nicht unterdrücken. Malfoy ahnte gar nicht, wie nahe er an der Wahrheit war... und sicherlich war es auch für die Nerven des Blonden besser so. "Wenn ich so böse bin, warum kommst du dann extra zu mir und wagst es auch noch mit mir zu sprechen?"
 

"Ich... ich mag Malfoy nicht. Ich finde es gut, dass du ihm seinen Platz zeigst."
 

"Verstehe." Er richtete sich auf. "Irgendwie mögen ihn viele nicht."
 

"Das liegt an seiner Slytherinclique. Sie haben einfach..." Sie brach ab und zuckte mit den Schultern. "Es kam über die Jahre, verstehst du? Wir haben es nicht bemerkt, bis es zu spät war, dann hatten alle Angst vor ihnen in Ungnade zu fallen."
 

Letifer sah hinüber zu dem blonden Slytherin, der wirklich von allen anderen Slytherin und auch Personen aus den anderen Häusen umringt war. "Du dürftest gerade in Ungnade gefallen sein."
 

Sie schüttelte leicht den Kopf. "Ein Jahr kann ich damit leben... doch ich gehe besser. Auf Wiedersehen Harry."
 

Er sah ihr hinterher, wie sie wieder zu den anderen Ravenclaws trat. Letifer schloss die Augen. Aus seinem Jahrgang in Hufflepuff war kein einziger hier und er verstand es nicht. Hielten sie alle in Hufflepuff für schlechter oder waren sie wirklich nicht so gut? Aber er war doch auch hier...
 

"Harry? Schläfst du?" Er öffnete die Augen. Vor ihm standen Ron und Hermine. "Ah, gut, du bist doch noch wach. So langweilig hier?"
 

"Etwas", gab er zu. "Wo seid ihr gewesen?"
 

"Wir hatten noch etwas mit Professor Dumbledore zu bereden, da ich ja Schulsprecher bin und Ron Vertrauensschüler", wehrte Hermine ab und Ron nickte:
 

"Yeah, eine uninteressante Besprechung... doch das hier scheint nicht besser zu sein."
 

Letifers innere Alarmglocken schellten. Ron und Hermine waren keine normalen Schüler und ein rascher Blick in die Runde bestätigte, dass alle anderen Vertrauensschüler da waren. Haben sie also die Wahrheit gesagt? Vielleicht hatte es aber auch mit dem Orden zu tun... würde er es jetzt erfahren, konnte er es weiterleiten. Das Zeitlimit für den Schwur war ausgelaufen.

Auch wenn es wage war... er brauchte Resultate, um seine Anwesenheit hier zu rechtfertigen. So handelte er:

"Mag sein. Aber dort hinten gibt es Getränke. Was möchtet ihr haben?"
 

Ron grinste. "Irgendetwas mit Alkohol, wir sind ja inzwischen alt genug."
 

"Ron!" Warnend sah Hermine ihn an, seufzte dann nur. "Ich nehme Butterbier."
 

"Kommt sofort." Er ging zur Bar und füllte die Getränke ab, sich selber ebenfalls ein Butterbier. Auf die Gläser von den beiden Gryffindors jedoch legte er einen Zauber, der den jeweiligen Alkoholgehalt erhöhte und einen zweiten, der Durst auslöste. Er ging zurück: "Hier bitte, für euch."
 

"Danke." Sie tranken ohne etwas zu vermuten. "Kannst du uns noch etwas holen?"
 

"Sicher."
 

Sie saßen in einer Eckcouch und rasch wurden die beiden betrunken. Letifer achtete darauf, dass er nicht zuviel selber trank, doch brauchte er sich kaum Sorgen zu machen. Hermine beschwerte sich nicht, als er das Butterbier mit Hochprozentigem eintauschte, sondern trank munter weiter.

Letifer spürte wie er ein schlechtes Gewissen bekam, als er sie so betrachtete. Hermine lag angelehnt an Ron, welcher wiederum durch ihr Haar fuhr. Sie kicherten nun über irgendetwas Banales und waren fast wie ein Liebespaar. War da etwa mehr zwischen ihnen?
 

Letifer war sich sicher, dass morgen beide einen ausgewachsenen Kater haben würden und kaum ein paar unwichtige Erinnerungen vermissen würden... falls es ihnen überhaupt auffiel. Er sah sich rasch um, keiner achtete auf sie und inzwischen hämmerte der Bass einer Band durch den Raum.

Zufrieden wandte er sich zu ihnen und hob den Zauberstab:

"Legilimens!"
 

Zuerst war Hermine dran. Dumbledore... Büro... Hand... Die Erinnerungsfetzen wurden zu einem stetigen Strom, welcher wie Wasser vor ihm Floss. Erinnerungen waren wie ein großes Labyrinth und je frischere du suchtest, desto leichter konnte man sie finden. Man musste in den vielen Gedankenwegen, nur die richtigen Abzweigungen erwischen und diese dann einfach entlang gleiten. Es klang leichter, als es war und man brauchte viele Jahre Übung darin. Übung, die Letifer sicherlich hatte. Er tauchte in den Fluss ein:
 

"Wie schön das hier gekommen seid." Dumbledore ließ sie herein. "Wir haben wichtiges zu besprechen."
 

"Natürlich sind wir gekommen", antwortete Ron. "Um was geht es?"
 

"Um die Horcruxe." Der Sieger über Grindelwald hob seine linke Hand hoch. Sie schimmerte leicht und wurde plötzlich schwarz. Die Jugendlichen atmeten scharf ein. "Ich legte eine Illusion darüber, ansonsten hätten die Zeitungen darüber wieder unmögliche Gerüchte in ganz Europa verbreitet. Das ist die Folge gewesen, als ich das Erste zerstörte. Der Gaunt-Ring war mit einem Fluch belegt... ohne die rechtzeitige Hilfe von Severus Snape wäre ich nicht mehr am Leben."
 

"Snape..." Rons Blick verdunkelte sich, offensichtlich vertraute er dem Tränkemeister nicht.
 

"Das heißt er hat nun nur noch ein Horcrux, richtig?", fragte Hermine freudig.
 

"Ich fürchte nicht." Dumbledore schüttelte betrübt den Kopf. "Ich konnte aus Horace, eurem Zaubertrankprofessor, mit einigen Tricks eine wichtige Erinnerung entlocken..."
 

Riss. Die Erinnerung wurde durch eine andere ersetzt:
 

"Du-weißt-schon-wer hat eine Schlange und diese soll auch noch ein Horcrux sein?", fragte Ron ungläubig. "Das ist irre, selbst für jemanden der die Welt erobern möchte und ein Parselmund ist."
 

Riss.
 

Das mugglegeborene Mädchen nickte. "Wir werden sicherlich helfen, vertrauen sie auf uns."
 

"Gut... achtet bitte auf John Potter und gebt an ihm das Wissen weiter, wenn ihr es als nötig empfindet." Der Schuldirektor sah aus dem Fenster über die Ländereien von Hogwarts. "Ich fürchte, der Junge ist nicht in der Lage, mit den Erwartungen die an ihn gestellt werden, umzugehen."
 

Ron zuckte mit den Schultern. "Wir helfen ihm und in den letzten Wochen wurde er besser."
 

"Ja", stimmte Dumbledore zu, sein Gesicht gedankenvoll. "Vielleicht die Folge, dass er nun einen großen Bruder hat."
 

"Ja, Harry hat viel Zeit mit ihm verbracht."
 

Letifer spürte, wie die natürlichen Barrieren eines jeden Kopfes auf ihn reagierten und sich vorbereiteten den Eindringling rauszuwerfen. Statt dieses Geschehen abzuwarten, glitt er sanft heraus und war wieder in der Realität.
 

"Uh?" Hermine blickte ihn mit verklärtem Blick an. "Was war das...?"
 

"Was war was?" Ron kicherte. "Deine Haare waren schon immer sehr buschig..."
 

Letifer sammelte sich wieder. Er spürte, dass dies gerade wichtig gewesen war. Es ging um Horcruxe und zwar von Voldemort. Mehrere! War der Mann irre seine Seele in so viele Teile zu spalten? Wenn er es da noch nicht gewesen war, war die Wahrscheinlichkeit groß, dass er es nun war.
 

"Machen wir bald Schluss nicht?", rief Slughorn über die Menge.
 

Er biss die Zähne zusammen. Zeit zum Denken hatte er später noch genug. Er hob den Zauberstab und zielte diesesmal auf Ron.

"Legilimens!"
 

Die Gedankenflüsse bei Ron waren deutlich unklarer als bei Hermine. Sie hatten kleine Ausbuchtungen, viele Wegleitungen und sogar ein oder zwei Strudel. Wo Hermine eindeutig logisch und geradlinig war, herrschte hier eher das normale Chaos vor. Doch während sich Letifer mit dem Terrain bekannt machte, bemerkte er, dass das große Bild von Rons Gedanken, sehr wohl zu einem hohen Grad geordnet war. Ron hatte fast so etwas wie Netze zu bestimmten Personen, Ereignissen und Plätzen.

Letifer erkannte dieses Bild für das was es war: Ron war ein Stratege.

Doch die war nun zweitrangig. Er machte sich auf die Suche nach dem richtigen Netz und fand es. Es war noch sehr neu, vollkommen ungeordnet und aufgewühlt, was Rons mannigfaltige starke Emotionen dazu zeigte. Er ließ sich hinein gleiten:
 

Der temperamentvolle Gryffindor war mehr als wütend, er war furios. "Ich werde diesen verdammten Schatten, diese Erinnerung töten! Ein Avada Kedavra ist zu gut für dieses Teil!"
 

"Beruhige dich Ron..."
 

"Nein, Hermine. Das DING hat meine Schwester getötet." Der Rothaarige atmete tief durch. "Ich will verdammt sein, wenn es sehr viel länger auf diesem Planeten frei herum laufen soll."
 

"Es wird nicht lange herumlaufen", versicherte Dumbledore beruhigend. "Ich werde all meine Kräfte daran setzen Tom auszuschalten."
 

"Tom Riddle..." Ron schüttelte den Kopf in hilfloser Belustigung. "Wir benutzen also Voldemorts alten Namen, um das erste Horcrux zu benennen?"
 

Riss.
 

"Es ist schwer die Horcruxe ausfindig zu machen. Noch schwerer ist es zu ihnen hin zu kommen, Voldemort hat sie durchaus mit gefährlichen Zaubern beschützt", erklärte Dumbledore langsam.
 

"Wie der Fluch, der ihre Hand...?"
 

"Genau wie der."
 

"Wir helfen trotzdem."
 

Riss.
 

"Wir kennen also von nur einem Horcrux weder den Aufenhaltort, noch seine Form...", fasste Hermine zusammen.
 

"Nicht ganz", erinnerte sie ihren Freund. "Es muss etwas von Ravenclaw oder Gryffindor sein, wobei von Gryffindor nur der Sprechende Hut bekannt ist. Und ich glaube kaum, dass dieser ein Horcrux ist."
 

"Stimmt. Er will das Quartett, Horcruxe von allen vier Gründern, wie ein Sammler."
 

Riss.
 

"Wann?"
 

"Wenn es am wenigsten auffällt", meinte der alte Zauberer. "An Halloween, nach meiner Eröffnungsrede beim Fest."
 

Ron hatte die Arme verschränkt und nickte knapp. Hermine sah nachdenklich aus: "Wird auch keiner der Lehrer...?"
 

Dumbledore schüttelte leicht den Kopf. "Ich denke nicht. Außer Professor McGonagall. Aber sie wird nur wissen, dass ich weg bin und es wichtig ist."
 

"Aber nichts Genaues?"
 

"Nichts Genaues, nein."
 

Rons mentale Verteidigungen waren aggressiver, was ohne Zweifel an dem emotionalen Thema für ihn lag. Letifer zog sich zurück. Jetzt blieb nur noch eines zu tun... Sie zu überzeugen, dass die letzten zehn Minuten nie geschehen waren.

Hinter ihm begannen die ersten Schüler die Party zu verlassen.
 

"Obliviate." Zwei Mal und beide hatten den Zwischenfall vergessen.
 

Letifer beugte sich zu ihnen und lächelte: "Hey Freunde, ihr habt euch wohl etwas übernommen? Ich helfe euch zurück zum Turm, wenn ihr das wollt und nicht lieber in eine Besenkammer geht... zu Zweit... alleine..."
 

"Besenkammer... Wir?" Hermine kicherte und wurde rot.
 

"Warum net? Schö'ner Abend...", lallte der Rothaarige.
 

"Ich denke, ihr beide habt deutlich mehr getrunken, als gut für euch ist." Der Halbvampir hielt sich gerade noch zurück, sich von ihrer Fahne sich wegzudrehen. Er zog beide von der Couch und hielt sie am Arm. "Kommt besser..."
 

"Vielleicht wird ihnen einer meiner Tränke helfen?"
 

Letifer wirbelte herum. Er musste müder, betrunkener oder unaufmerksamer gewesen sein, als er dachte und es gut für ihn war. "Professor Slughorn! ... Ich habe sie nicht bemerkt."
 

"Schon gut." Er sah zu den zwei Betrunkenen. "Gryffindors waren schon immer gut im Feiern, konnten aber selten ihr Maß halten."
 

"Mag sein..." Letifer fiel nun ein wichtiger Punkt ein. "Ich weiß nicht, wo der Gryffindorgemeinschaftsraum ist."
 

"Kein Problem. Ich denke, es ist besser, wenn sie heute hier schlafen. Sie werden es eh kaum in den Turm hoch schaffen." Mit einem leichten Lachen vergrößerte er kurzerhand die Couch. "Du solltest nun aber gehen, Harry. Ich kümmere mich hier um alles."
 

"Danke. Auf Wiedersehen."
 

Auf dem Weg zurück in den Hufflepuffgemeinschaftsraum ging er die neuen Informationen durch.

Wichtig war, dass Voldemort mehrere Horcruxe hatte. Wie viele, wusste er nicht genau... oder? Gab es einen logischen Weg es doch herauszufinden.

Er spürte, dass er Kopfweh bekam.
 

Eines war eine Schlange... Nagini vielleicht, die bei den Verhandlungen mal unterbrochen hatte? Er hatte sie einfach nicht vergessen können. Es war damals von einem Netzwerk gesprochen worden und er wettete darauf, dass es ein Spionnetzwerk war. Aber was hatte eine Schlange damit zu tun? Aber wenn die Schlange ein Horcrux war... konnte es sein, dass sie intelligenter und gehorsamer war als normale Schlangen. Das würde auch zu dem belauschten Gespräch passen.

Also eine intelligente Horcrux-Schlange die Informationen brachte... sie konnte außer mit Voldemort nur noch mit anderen Schlangen reden. Doch wie sollte sie dann die Informationen bekommen haben?
 

Letifer hatte fast den Gemeinschaftsraum erreicht, als er stocksteif stehen blieb. Das war es! Das war einer von seinen Trumpfkarten, ein Spionagenetzwerk, das keiner vermuten würde und auf das nur ein Parselmund zugreifen kann – ein Netzwerk aus Schlangen!

Dafür war natürlich dann ein Horcrux zum Kontrollieren ideal. Ein Spionagenetzwerk das niemand erwartete, vollkommen treu war und von dem niemand etwas wusste. Die Idee eines Genies.
 

Er trat in den Gemeinschaftsraum und grüßte kurz die Leute die er kannte, ging aber direkt zu Bett. Der Halbvampir wollte und musste nachdenken. Aus seinem Koffer holte er Papier, Feder und Tinte und setzte sich auf sein Bett. Er schloss die Vorhänge. Nach ein paar Zaubern sah niemand mehr von außen das Licht, oder hörte die Geräusche. Sie würden annehmen, er schliefe.
 

"Was haben wir also nun...", überlegte er laut und begann alles was er wusste, aufzuschreiben.
 

Horcruxe (insgesamte Anzahl unbekannt):

1.Gaunt Ring – Herkunft etc. Unbekannt – von Albus Dumbledore zerstört

2.Schlange (Nagini?) – wahrscheinlich Kopf eines Schlangennetzwerks

3.Mörder von Ginny...?
 

Ron hatte sich da sehr aufgeregt, erinnerte er sich. Er tat so als würde der Mörder herumlaufen, während er es früher nicht getan hatte. Letifer verstand nicht, wie dies ging, aber ihm wurde eines bewusst. Wer auch immer diese Horcrux-Person war und sie schien männlich zu sein, war ohne Zweifel wichtig für Voldemort und absolut treu. Wurde er ebenso wie Nagini eingesetzt?
 

3. Mörder von Ginny – männlich – hohe Position in Voldmorts Reihen?

4.etwas von Hufflepuff

5.etwas von Slytherin

6.etwas von Ravenclaw

7.Voldemort selber
 

Sieben... es waren genau sieben Hinweise, die er erhalten hatte. Zufall, dass es ausgerechnet eine so hohe magische Zahl war? Natürlich konnten auch einige Horcruxe sich überschneiden. Wie zum Beispiel das der Gaunt Ring etwas mit den Gründern zu tun hatte oder der Mörder...
 

Aber eines der Horcruxe hatte er selber gesehen, bei der Übergabe an die Vampire, die Gegenleistung für ihn. Es war in einer kleinen blau-bronzenen Kästchen gewesen... inzwischen wusste er, dass dies Ravenclawfarben waren. Er würde bei den Vampiren nachfragen müssen. Nachdenklich setzte hinzu:
 

6.etwas von Ravenclaw – bei den Vampiren?
 

Morgen würde er sich daran machen, einige seiner neuen Informationen mit Voldemort zu teilen... Allerdings ohne zu exakt erzählen, wie viel er inzwischen über die Horcruxe wusste.
 

Dbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd
 

"Gut gemacht, Neville!", lobte Letifer und reichte dem verschwitzten Jungen ein Handtuch. "Du machst große Fortschritte."
 

"Findest du? Danke!" Der Gryffindor freute sich wirklich. Nach knapp einer Woche war er in dem Training aufgeblüht und inzwischen kaum wieder zu erkennen, wenn sie nur zu Zweit waren. "Du bist auch ein wirklich guter Lehrer."
 

"Danke." Der Halbvampir nahm das Kompliment an, wusste aber selber, dass er natürlich ein guter Lehrer mit seiner Erfahrung war... doch das konnte Neville mit seinem jetzigen Können noch nicht einschätzen. Letifer jagte ihn durch einen Crashkurs, welcher für die Kämpfer des Widerstandes entwickelt worden war. Bis jetzt machte sich der blonde Junge ganz gut und entwickelte eine Verbissenheit, die selbst Letifer überraschte.

Als er jedoch Neville danach gefragt hatte, meinte dieser nur:
 

"Ich will stark genug werden, dass ich Lestrange fertig machen kann."
 

Wer auch immer diese Frau war... Neville hasste sie aus vollem Herzen. Irgendetwas hatte sie mit seinen Eltern gemacht, doch er redete nicht gerne darüber und Letifer akzeptierte dies. So fragte er nicht weiter nach.

Nach der Verwendung von Säuberungssprüchen an sich selber – Duschen konnten sie später -, gingen sie hinunter in die Große Halle zum Abendessen. Sie waren früh dran und so begegneten ihnen nicht viele Schüler.
 

"Oh... Malfoy..." Neville schluckte. "Meinst du, er will etwas von uns?"
 

"Mit Sicherheit." Der Halbvampir ging einfach weiter und blieb vor dem blonden Slytherin stehen, welcher nun mit seinen zwei Gorillas die Tür blockierte. "Malfoy..."
 

"Potter." Es klang wie eine Beleidigung. "Schleppst du immer noch diese lebende Inkarnation der Inkompetenz mit dir herum?"
 

Der Älteste der Pottergeschwister sah ihn kühl an. "Ich sehe nicht, wie dich meine Freunde betreffen."
 

Dracos Gesicht verdüsterte sich. "Ich will dich nur warnen... Longbottom ist allgemein als extreme Gefahrenquelle bekannt. Immerhin wäre es schade, wenn der gerade wiedergefundene Sohn eines Unfalls stirbt, nicht?"
 

"Ich verstehe nicht, was du meinst... ist das eine Drohung?" Letifers Hand bewegte sich langsam zum Zauberstab.

Hinter ihnen stauten sich die ersten Schüler und es wurden sekündlich mehr. Flüsternd sahen sie zu, wettend, wer zuerst angreifen würde.
 

"Nein, eine Warnung." Malfoy hob sein Kinn höher. "Longbottom ist verflucht, dass wissen sogar seine Eltern. Sie haben lieber ihn vergessen und sind wahnsinnig geworden, als mit ansehen zu müssen, was aus ihrem Versager von Sohn wird. Wer würde solch eine Flasche auch schon haben wollen? Wie dumm von ihnen sich für eine eh verlorene Sache opfern und dann noch um dieses überflüssige Stück Mensch zu beschützen! Das machte sie selber wertlos und sie verdienen es für immer in St. Mungos zu..."
 

"REDE NIE WIEDER SO ÜBER MEINE ELTERN!", schrie Neville vollkommen außer sich. Und bevor einer ihn aufhalten konnte, hatte er sich auf den Slytherin gestürzt und rammte ihm ein Knie in den Bauch.

Darauf, dass Longbottom angreifen würde, hatte keiner gewettet.
 

Die zwei Gorillas bewegten sich langsam, um ihrem Boss zu helfen, doch Letifer hatte nun seinen Zauerstab in der Hand. Gekonnt zielte er auf sie:

"Helft ihm und ihr müsst zuerst an mir vorbei... was ihr nicht schaffen werdet."
 

Unsicher sahen sie sich an und blieben dann einfach stehen. Wieder wandten sich alle dem Faustkampf zu. Malfoy hatte es geschafft ein Handgelenk von Neville zu umklammern, was ihm aber wenig nutzte. Er hatte keine Chance an seinen Zauerstab zu kommen, während der Gryffindor auf ihn einschlug.

Schließlich ließ der Slytherin los und versuchte wegzukommen, ein schwerer Fehler. Neville fasste seine Kleidung und rammte erneut ein Knie in den Magen, nur um dann ins Gesicht zuschlagen. Der Tyrann Hogwarts schnappte nach Luft und schwarze Flecken tauchten vor seinen Augen auf.
 

Malfoy wurde an die Wand gedrängt und versuchte halb blind den anderen abzuhalten. Der einzige Erfolg war, dass er von dem Gryffindor den Ärmel erwischte. Neville, längst nicht mehr auf solche Kleinigkeiten achtend, machte eine gewaltsame Bewegung und der Ärmel zerriss.

Der letzte Widerstand Malfoys war gebrochen und er rutschte an der Mauer hinunter, unfähig noch sein Gleichgewicht zu bewahren. Neville war wie eine entfesselte Naturgewalt, die kein Erbarmen kannte. Inzwischen hatte er das Erlernte vergessen und schlug mit seinen Fäusten nur immer weiter ins Gesicht. Malfoy war inzwischen am Rande der Ohnmacht.
 

Letifer drehte verblüfft den Kopf, als er hinter sich die ersten Anfeuerungsrufe und Pfiffe hörte. Es waren Gryffindors, welche anscheinend den Anblick genossen. Langsam fielen auch andere eine und es entwickelte sich ein Sprechchor:

"Neville! Neville! Neville! Neville!"
 

Dieser kam langsam wieder zu Sinnen. Schwer atmend stand er vor seinem Opfer und starrte fassungslos auf seine Hände. Sie waren blutig, was aber in keinem Vergleich zu Malfoy stand.
 

"Neville?", fragte Letifer vorsichtig und trat vor. "Alles okay?"
 

"Was... war ich das?"
 

"Ja." Letifer fasste seine Schulter. "Gut gemacht."
 

"Was ist hier los?!" Am anderen Ende des Ganges kam Professor McGonagall heran geeilt. "Mr. Malfoy, was... oh mein Gott!" Die Schüler machten ihr Platz und sie sah das Geschehen. "Mr. Goyle, Mr. Crabbe, bringen sie ihren Freund in den Krankenflügel... Mr. Potter, waren sie das?!"
 

"Nein, Madam."
 

Sie runzelte die Stirn und sah zu Neville. Man sah Verblüffung, als sie seine blutigen Hände, den zerrissenen Ärmel und den insgesamt unordentlichen Eindruck aufnahm.

"Mr. Longbottom?! ... Warum haben sie das getan?"
 

"Er hat meine Eltern beleidigt."
 

Ihr Gesichtsausdruck wurde weicher. "Ich verstehe... wie auch immer, 20 Punkte Abzug von Gryffindor und den nächsten Monat sitzen sie jeden Freitag bei mir nach. Verstanden?"
 

"Ja, Professor." Neville sah auf den Boden.
 

Die stellvertretende Direktorin zögerte, lächelte dann aber. "Es ist gut, dass sie endlich für sich selber aufstehen", sagte sie kurz und ging dann weg.
 

"Sie mag dich." Letifer sah seinen Freund an. "Sie hätte dir eigentlich mehr abziehen sollen."
 

"Ja..." Neville lächelte, zum ersten Mal vollkommen Stolz auf sich selber.
 

Er war aus seinem Kokon der Selbstzweifel und Unsicherheit ausgebrochen. Heraus gekommen ist vielleicht im Moment noch kein wunderschöner Schmetterling, aber noch mussten erst die Flügel trocknen, bis er Fliegen konnte. Aber Fliegen würde er.
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 


 

Ich möchte mich bei allen treuen Lesern entschuldigen, dass ich nicht mehr auf animexx hochgeladen habe. Ihr seid nicht der Grund gewesen, dass ich ging!
 

Dann möchte ich mich bei all den Leuten bedanken, die mich immer wieder baten doch noch hochzuladen, auf ff.de weiterlasen oder meine Geschichte hier auf ff.de neu entdeckten und sich begeistern ließen. Danke. Ohne euch, hätte ich diese Seite vergessen.
 

Kapitel werden noch ein paar die nächsten Wochen über kommen. Es können größere Pausen entstehen, aber es dürfte ab jetzt sehr zügig verlaufen. ^-^
 

Ich hoffe, ihr wisst noch um was es in der ff geht, oder lest es nach... und habt dabei euren Spaß.
 

Gruss

silberstreif



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Zottelr
2008-02-26T19:31:58+00:00 26.02.2008 20:31
toll das Neville sich bei dir durchsetzen kann,
die stelle mit Neville und Draco war echt gut,
Letifer kanns halt nicht lassen muss ja sein job auch machen :-)

toll das du weiter hochlädst=)
by zottelr
Von: abgemeldet
2008-01-28T20:27:09+00:00 28.01.2008 21:27
aahhhhh*___*
Gut das du hier weiter hochlädst.
Auf FF.de kann man ja nicht so gut Flashback auf die ienzelnen Kapitel machen, deswegen mache ich es hier^o^
Ich finde es toll das Letifer Neville hilft.
Ich denke Neville hätte es auch nicht mehr solange ausgehalten, den Malfoy kommt in der Fanfiktion ziemlich heftig böse vor. Und ich meine jetzt fieser als im normalen Buch.
Und Neville braucht sein Selbstvertrauen ja noch später in der geschichte... sonst denke ich würde er untergehen(um es mal nett auszudrücken*g*)

Als Letifer in den Köpfen von Hermine und Ron gelesen habe war mein erster Gedanke:'Typisch Letifer'
Irgendwie hätte ich mir das bei ihm schon denken können. Das passt sehr gut zu einem Spion^^

Die szene wo Neville Draco zusammengeschlagen hat fand ich... puh.. wie soll ich sagen... ich fand sie einfach cool
Gut das Jemand Draco in seiner Schranken weist. Das Hatte er mal echt verdient(Besonders weil er ja in der FF so arrogant ist^o^)

Ich denke mehr Flashback kann ich nicht geben.. und ich bin mir sicher das die das längste Kometar ist das ich jemals geschriben habe...
Freue mich schon wenn es weitergeht^^(aber vergesse nicht auf FF.de hochzuladen^^ ich möchte ein neues Kapitel^^)

LG Casadea <3


Zurück