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Harry Potter - Die Felder der Dunkelheit

Teil III: Fallendes Recht
von

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Teil II: Gesichter der Zauberwelt

34.Gesichter der Zauberwelt
 

"So?" John stand auf dem Bett und hob die Faust. "Wir müssen dieses Land von der Pest der Todesser, den Schatten in unseren Herzen befreien und Friede bringen in unsere Häuser!"
 

"Schon viel besser.", lobte Letifer. "Hören wir auf..."
 

"Ja! Sirius soll heute kommen und er hat versprochen länger zu bleiben." Er sprang von dem Bett. "Er ist wirklich gut, weißt du? Nicht nur in normalen Sachen, sondern auch den Dunklen Künsten... Das liegt in seiner Familie und ihm wurde es als Kind beigebracht. Deshalb soll er auch Remus Unterricht übernehmen."
 

"Wirklich? Das hätte ich nicht gedacht, dass er die Dunklen Künste beherrscht."
 

"Er hat Hermine und Ron das meiste beigebracht und ihnen immer wieder Hilfestellungen gegeben." John zuckte mit den Schultern. "Er hat eine seltsame Einstellung. Er sagt, Dunkle Künste sind schlecht, aber in schlechten Zeiten müssen sie benutzt werden. Er glaubt, wer einen starken Geist und ein gutes Herz hat, ist perfekt für die Dunklen Künste... Er will sie mir aber trotzdem nicht beibringen."
 

"Vielleicht, wenn du älter bist.", meinte Letifer, obwohl er das bezweifelte. Hermine und Ron hatten ein Ziel und würden weitermachen. Bei ihnen war es besser, ihnen zu helfen, als sie alleine da durchgehen zu lassen. John fehlte dieser Wille.

Sie flohten zurück in die Potter Residenz.
 

"Autsch! Junge Frau, ich bin da sehr empfindlich!"
 

"Stell dich nicht so an Sirius, ich bin dir nur auf die Füße getreten!", meinte Lily amüsiert. "Und jetzt... Harry! John! Schön, dass ihr da seid."
 

Das Gespräch mit den Potters und Dumbledore war nun eine Woche her. Seltsamerweise, obwohl zuerst das Verhältnis zwischen den Eltern und Letifer angespannt war, gingen sie nun freier miteinander um. Die Potters konnten nun verstehen, weil er so handelte, wie er es tat und vermieden Körperkontakt, welchen sie zuerst immer versucht hatten herzustellen.
 

"Hi Mom, hi Sirius.", grüße John sie. "Sirius, wie war deine Mission?"
 

"Geheim, geheim, dass weißt du doch." Der Mann grinste. "Deine Schwester hat mich das auch schon gefragt. Wie geht es mit eurem Training voran?"
 

"Gut. Rose ist zwar ausgestiegen und Remus ist nicht mehr da, aber ich denke, ich habe echte Fortschritte gemacht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nun so gut wie jeden im Gryffindortrum schlagen kann! ... Wenn man Ron und Hermine wegnimmt zumindest."
 

"Hört sich fantastisch an. Und du Harry? Wie geht es dir?"
 

"Kann mich nicht beschweren. Wir hatten eine Geburtstagsparty, die war wirklich toll."
 

Letifer gratulierte sich selber dazu, wie geschickt er das Thema auf die Party gelenkt hatte. Innerhalb von Minuten erzählte John begeistert, von der Party und dem Sucherduell. Sirius nickte und hörte geduldig zu, dann wandte er sich wieder an Letifer:

"Schade, dass ich dich da nicht gesehen habe. Du musst wirklich fantastisch gewesen sein!"
 

"Danke." Er zuckte mit den Schultern. "Mich hat nur das mit den Zeitungen hinterher gestört."
 

"Warum?" Rose betrat die Küche. "Ich meine, ist es nicht toll überall bewundert zu werden?"
 

"Nein.", sagten gleich zwei Stimmen. John und Harry sahen sich an und lächelten.
 

"Jungs!" Schmollend setzte sie sich auf den Stuhl.
 

"Könnt ihr bitte nach den Vögeln sehen?", bat Lily. "Ab und zu muss das trotz der Sprüche gemacht werden."
 

"Sicher." Die drei Kinder standen auf und machten sich auf den Weg zu der Eulerei. Schon aus der Ferne konnten sie den Miniaturturm sehen.
 

"John, sag mal stimmt es, dass Remus nun ein Todesser ist?" Rose sah ihren Bruder neugierig an.
 

"Was?" John blieb stehen. "Wer hat denn das gesagt?"
 

"Ich habe ein paar Brocken einer Unterhaltung zwischen unseren Eltern gehört." Sie zuckte mit den Schultern. "Er war ein Werwolf, da war es nur eine Frage der Zeit."
 

Letifer, welcher ebenfalls stehen geblieben war, runzelte die Stirn. "Vielleicht... vielleicht ist er auch ein Spion, wenn deine Eltern es wissen."
 

"Hörte sich nicht so an.", meinte Rose abwehrend. "Er ist eine Dunkle Kreatur und nun endlich unter anderen. Er war eh ein Risiko für den Orden mit seinem Beruf."
 

"Meinst du nicht, dass du da etwas zu weit gehst?", fragte Letifer eisig. "Er ist ein Werwolf, ja. Und mit den momentanen Gesetzen, konnte er gar keinen anderen Beruf wählen."
 

"Und?! Unsere Eltern haben ihm geholfen und andere sicher auch! Oder er wäre ausgewandert. Stattdessen trieb er sich in Gegenden rum, wo JEDER ein Todesser ist! Es war zu erwarten."

Innerlich war sie wütend auf Remus... den Mann den sie als Onkel angesehen hatte. Wie hatte er sie nur einfach so verlassen können? Sie wollte nicht sehen, dass es die Schuld des 'guten' Ministeriums war, sie wollte das alles wieder so war wie früher... vorm Krieg. Das Remus bei ihnen war, ihr netter Onkel, dem man vertrauen konnte und nicht ein Todesser! Schlimmer, ein Verräter!
 

Letifer konnte nicht anders und sah seine kleine Schwester ärgerlich an. "Auswandern oder von anderen Betteln ist nicht gerade eine schöne Wahl, findest du nicht auch?"
 

"Sie ist immer noch besser, als Todesser zu sein!" Rose verschränkte die Arme. "Todesser sind böse und Mörder. Wage es nicht, sie auch noch zu verteidigen."
 

"Ich wage, was ich will, wenn ich es für richtig halte!" Nun verlor auch Letifer langsam seine Zurückhaltung. "Und mit 'böse' kannst du nichts auf der Welt so einfach erklären."
 

"Mord IST böse! Sie töten ganze Familien, vergewaltigen und brandschatzen!!!", rief Rose. "Wenn das nicht böse ist, was dann?!"
 

"Beruhigt euch bitte...", versuchte es John, aber wurde vollkommen ignoriert.
 

"Denkst du wirklich, sie tun das ohne Grund? Das die Werwölfe, Vampire und Menschen ihm einfach nur folgen, weil er Zerstörung verspricht?" Seine grünen Augen bohrten sich regelrecht in ihre. "Dann bist du ein naives dummes kleines Mädchen."
 

"NENN MICH NICHT SO!"
 

"Warum nicht?", kam die kühle Antwort. "Gehen wir, wir haben noch etwas zu tun."
 

"Vollidiot.", murmelte Rose. "Was weiß er schon?"
 

Der Tag verflog rasch und es war kurz nach dem Abendessen, als sich John und Letifer in die Bibliothek zurückzogen. Plötzlich kam Rose in die Bibliothek gestürmt mit einem stolzen Lächeln auf dem Gesicht. Sie warf eine Zeitung auf den niedrigen Tisch vor Letifer:

"Lies das und dann verteidige sie immer noch!"
 

Er las nur die Überschrift des Artikels: Todesser ermorden respektierten Anwalt Turner!

Letifer legte die Zeitung wieder auf den Tisch.

"Anwalt Turner war jemand, der Todesser ins Gefängnis brachte. Natürlich versuchen sie ihn auszuschalten."
 

"Natürlich?!", kreischte Rose fassungslos. "Das ist Mord."
 

"Ja, habe ich je was anderes gesagt? Er schickt sie nach Azkaban und sie töten ihn dafür. Hat eine Art Fairness, nicht?" Herausfordernd sah er sie an. Sie enttäuschte ihn nicht.
 

"Fairness!", wiederholte sie und spie das Wort aus, als wäre es was besonders ekeliges. "Er hatte Familie und Kinder, was ist mit denen?"
 

"Die haben Todesser auch.", konterte Letifer.
 

"Todesser töten aber zuerst, natürlich muss man sie einsperren." Rose ballte ihre Fäuste, es war offensichtlich, dass sie ihn am liebsten angreifen würde. "Vampire greifen auch zuerst Leute wegen ihres Blutes an und Werwölfe haben sich absolut nicht unter Kontrolle, sondern sind blutrünstige Bestien! Aber Todesser sind am schlimmsten. Sie tun es nur für den Spaß und..."
 

"Stop." Letifer stand auf. "Vampire greifen an, aber meisten erinnern sich Menschen nicht daran. Sie brauchen das zum Leben. Du tötest doch Tiere für Fleisch, oder? Sind dann Vampire nicht humaner?"
 

"Tz." Rose sah ihn abfällig an. "Menschen sind keine Tiere. Und Vampire könnten auch ihr Blut kaufen."
 

"Das tun sie auch. Nur sind solche Handel vom Ministerium verboten worden, weil sie fürchteten, es würde dann mehr Vampire geben. Und die Todesser... die meisten tun es nicht, wie du so schön gesagt hast, für 'Spaß'." Er betonte das Wort und sah wie sie unkomfortabel wurde. "Sie wollen etwas ändern, sind Revolutionäre."
 

"Warum ändern?", mischte sich John vorsichtig ein.
 

"Ihr habt echt keine Ahnung, oder?" Er sah von einem zum anderen. "Mein Gott, ihr wisst noch nicht einmal, warum dieser Krieg geführt wird!" Sie schwiegen und Letifer fasste einen spontanen Beschluss. "Wartet hier kurz, ich komme gleich wieder."
 

Nur zwei Minuten später kam er wieder. Er selbst trug nun eine leichte schwarze Jacke, blaue Jeans und rotes T-Shirt. Er warf ihnen zwei braune Umhänge mit Kapuze zu. "Zieht sie an und passt darauf auf, dass man euer Gesicht nicht sieht."
 

"Was hast du vor?!" Rose sah unsicher von dem Umhang in ihrem Arm zu ihm.
 

"Wir machen einen kleinen Ausflug in die Nokturngasse. Ich werde euch zeigen, warum dieser Krieg existiert!"
 

"Bist du wahnsinnig?", rief John. "Es ist Nacht, da sind Todesser und was weiß ich. Es ist dort gefährlich... und die meisten wollen wahrscheinlich meinen Kopf!"
 

"Solange du mit mir bist, bist du sicher.", versprach Letifer kurz angebunden. "Aber um Zwischenfälle zu vermeiden, sollt ihr eben die Kapuzen anziehen."
 

Sie gehorchten und er schob sie eher als alles andere zum Kamin. "Sagt einfach Nokturngasse. Ich komme gleich nach."

Er beobachtete, wie sie Flohpulver nahmen, es in den Kamin warfen und verschwanden. Dann folgte er ihnen... mal wieder diese Reiseart verfluchend. Als er aus dem Feuer stolperte, lief er direkt in John.

"Was steht ihr hier wie angewurzelt rum? Angst?" Er bekam keine Antwort und wusste, dass er Recht hatte. "Keine Panik. Ich bin bei euch, keiner wird euch anfassen."
 

"Wie kannst du dir so sicher sein?" Rose stutzte. "Du siehst irgendwie... anders aus."
 

Letifer gab darauf keine Antwort, stattdessen ging er einfach an den Zweien vorbei. Er hatte seine Metamorphfähigkeiten aufgehoben und seine Hautfarbe war nun wieder schneeweiß wie früher.

Der Flohpunkt der Nokturngasse war interessanterweise fast so etwas wie ein Lagerfeuer am Ende der Gasse. Es brannte immer dank seiner Magie und versuchte vergeblich die dämmrige Stimmung zu durchdringen.

Letifer ging voran. Vor ihnen tauchten die ersten Läden auf, doch sie waren keineswegs so hübsch wie in der Winkelgasse. Sie waren schäbig, halb zerfallen und dunkel. Immer wieder gingen rechts und links dünne Schluchten ab, durch die kleine Schatten rannte. Ratten.

Personen gingen an ihnen vorbei. In Lumpen und schäbigen Roben gekleidet, eilend, ohne jemanden in die Augen zu sehen. In einer Ecke, zwischen Mauer und einer Treppe, saß ein Bettler. Klapperdürr und bewegungslos.
 

"Es ist unheimlich hier.", flüsterte Rose und rutschte enger an ihre Brüder. Sie sah den Bettler. "Ist er tot?!"
 

Letifer sah hinüber. "Wahrscheinlich. Das hier ist der ärmste Teil der Nokturngasse, aber nicht der gefährlichste."
 

"Wie beruhigend..." John fasste die Hand seiner Schwester. "Diese Menschen, warum leben sie so? Haben sie keine Magie?!"
 

Letifer blieb stehen und drehte sich um. "Sicher haben sie. Viele sind teilweise Nicht-Menschen und verboten Magie zu benutzen. Andere sind einfach arm und konnten nicht zu einer Schule gehen. Wieder andere sind verarmt, weil sie Schulden hatten und ihnen wurde der Zauberstab weggenommen."
 

Ein Kind rannte sie auf sie zu. Vielleicht acht. "Mister, haben sie etwas Geld? Bitte, ich habe Hunger und..."
 

Letifer hörte gar nicht weiter zu, sondern Griff in seine Tasche und gab ihm einen Apfel. "Hier."
 

"Danke!" Glücklich rannte es wieder weg.
 

"Warum hast du ihm nicht Geld gegeben?" Traurig sahen die zwei Potterkinder dem Kleinen hinterher.
 

"Banden. Von dem Geld würde das Kind mindestens die Hälfte abgegeben müssen, während es so etwas essen kann." Letifer sah auf. "Wir kommen gleich in den besseren und gefährlicheren Teil der Nokturngasse. Hier sind vor allem Lokale und ähnliches. Jugendliche, die das Abenteuer suchen, kommen öfters hierher."
 

Vor ihnen tauchten immer mehr Lichter von kleinen Feuern auf und sie konnten verschiedene Türen sehen. Lokale war wirklich zu hochtrabend, um diese zu benennen. Ein Kenner wusste, dass jede Bar für etwas anderes gut war. In der einen konntest du Trinken, in der anderen gab es Informationen und in der dritten Huren. Wobei sich dies manchmal vermischte.

Von links kam keine Gruppe heran, verschiedene Männer, die Hälfte ungefähr mit schwarzen Roben. Diese hatten dann auch weiße Masken am Gürtel hängen.
 

"Todesser.", flüsterte John geschockt. Er war noch nie welchen direkt gegenüber gestanden und dann schon gar nicht so mitten in der Öffentlichkeit!
 

"Die Nokturngasse ist inzwischen völlig aus der Hand des Ministeriums. Hier sind Todesser normal und werden auch nicht gefürchtet."
 

Das stimmte. Die Todesser liefen einfach unter der Menge und wurden ignoriert. John und Rose konnten es einfach nicht glauben. Todesser waren Menschen, die lachten und mit anderen normal redeten. Irgendwie zerstörte dies das Bild des unmenschlichen Monsters.
 

"Lucas, schön dich zu sehen." Ein Mann kam auf sie zu. "Wer sind denn die?"
 

"Meine Geschwister." Letifer lächelte. "Gibt es etwas Neues, Richard?"
 

"Nichts, was du nicht schon wüsstest." Der Vampir war einen Blick zu den Beiden. "Aber das du Touristenführungen machst, ist neu."
 

"Ich wollte ihnen zeigen, warum es den Krieg gibt." Er drehte sich um. "Rose? John? Darf ich euch Richard vorstellen, ein Vampir."
 

Die zwei Potters nickten schwach und mit weiten furchterregten Augen. "Sehr erfreut...?"
 

"Ebenfalls... Lucas, deine Bilder als Harry Potter waren in vielen Zeitungen, dank deines Quidditchabenteuers. Ich denke zwar nicht, dass es Probleme geben wird, hier lesen zu wenige diese Klatschblätter und selbst wenn, sie wissen, dass du unantastbar bist... aber sei besser vorsichtig."
 

"Immer." Letifer lächelte etwas. Er vorsichtig? Eher sollte man der anderen Seite diesen Tipp geben.
 

"Naja, man sieht sich... ich muss noch jagen gehen." Richard grinste kurz. "Übrigens solltest du mit Simon reden. Eine gute Jagd!"
 

"Eine gute Jagd, Richard." Noch bevor Letifer den Gruß beendet hatte, war der Vampir geshiftet.
 

"Das... das war ein Vampir?" Ihm, Richard, ging wirklich die gefährliche Ausstrahlung ab. Das irgendwie blutige... ja, Richard war groß, muskulös, aber das war es gewesen.
 

"Ja. Ich kenn ihn schon lange."
 

"Warum hat er dich Lucas genannt?", wunderte sich John laut.
 

Letifer starrte ihn an. "Denkst du wirklich, ich habe mein ganzes Leben lang Harry Potter geheißen?"
 

"Oh..." Beide Geschwister fühlten sich mit einemmal unheimlich dumm. Sie hatten wirklich nicht daran gedacht, dass ihr Bruder vor ihnen auch noch ein Leben gehabt hatte. Und überhaupt anscheinend kannte er sich sehr gut hier aus. Hatte er hier etwa gewohnt?

"Er meinte, es würde keine Probleme geben... warum?"
 

"Ich stehe unter dem Schutz des Vampirmeisters von London. Ich verstehe, wie ihr Leben ist und deswegen verstehe ich, warum sie so handeln." Letifer seufzte. "Die Vampire wollen Gleichberechtigung, dass sie Zauberstäbe haben dürfen. Ähnliches wollen die meisten magischen Rassen. Werwölfe zum Beispiel wollen nur normal arbeiten. Und die Menschen... ihr habt je gesehen, was Armut anrichten kann. Das Kind von eben, wird mit Sicherheit in spätestens zehn Jahren ein Todesser sein. Warum? Weil der Dunkle Lord ihm eine Zukunft und sogar eine Schulausbildung bietet."
 

"Zu Kampfmaschienen.", vermutete John und erschauderte bei dem Gedanken, gegen dieses Kind einmal kämpfen zu müssen.
 

"Ja.", gab Letifer zu. "Aber trotzdem lernen sie lesen, schreiben und rechnen. Sowie einfache Sprüche. Das ist mehr, als in jedem anderen Fall." Sie gingen weiter. "Wir kommen nun zu den Läden. Hier gibt es die meisten erwachsenen Bettler und mehr Dunkle Magie, als das Ministerium in den letzen Hundert Jahren gefunden hat. Außerdem ist so ziemlich jeder wahnsinnige Zauberer Englands hier, der nicht Todesser ist...Seid wachsam."
 

Letifers Worte bewahrheiteten sich. Es war nun recht sauber und man sah auch viele vornehm gekleidete Leute von Laden zu Laden gehen. Es wirkte fast wie die Winkelgasse, wenn man den Dreck und die angebotene Ware ignorierte. Allerdings konnte man, wenn man genauer hinsah, bei allen den aufmerksamen Blick sehen, der die anderen als Gefahr einschätze oder nicht. Hier waren so gut wie alle trainierte Schwarzmagier oder einfach hochgefährliche Irre... der Unterschied war teilweise auch schon nicht mehr vorhanden.
 

"Sind das echte menschliche Schädel dort?" Angeekelt wandte sie sich ab, nur um einen Laden zu sehen, der alle Innereien von Tieren anbot. "Scheußlich!"
 

Letifer folgte ihrem Blick. "Wolltest du nicht, dass Vampire Blut kaufen? Das ist eine getarnte Blutbank... natürlich kann der Besitzer nicht davon alleine leben und verkauft auch alles andere."
 

Fast eine Stunde später kamen sie aus der Nokturngasse heraus in die Winkelgasse. Doch auch diese war Nachts nicht wie normal. Stattdessen rannten verhüllte Gestalten herum, schliefen Bettler auf den Bürgersteigen und es waren streunende Tiere zu sehen.

Schweigend gingen sie die Gasse hinunter, wurden zweimal von Bettlern angehalten, denen Letifer etwas Kleingeld gab und gingen schließlich in den Tropfenden Kessel. Dieser war fast leer und sie liefen zu dem Kamin, wo sie flohten.

Wieder in der Bibliothek zogen John und Rose die Umhänge aus und setzten sich auf die Couch. Beide sagten erst einmal nichts, und wiederholten die Eindrücke vor ihrem inneren Auge.
 

"Das ist die wahre Zaubererwelt, oder?", fragte John dann langsam. "Wir gehören zu den Reichen, gehen nach Hogwarts und haben eine hervorragende Ausbildung. Und sie... sie verstecken sich in den Ecken und bekommen Hilfe von Voldemort, wofür sie ihm Unterstützung geben."
 

"Sie sind es, die diese Revolution möglich machen.", bestätigte Letifer. "Todesser sind nicht böse... sie wollen nur überleben und sind überzeugt, dass die Leute, die sie töten, dieses Land und sie selber verarmen lassen."
 

"Aber nicht alle Todesser sind so...", versuchte Rose es noch einmal schwach.
 

"Nicht alle, nein. Einige sind rassistisch, sadistisch und verrückt. Doch diese Leute gibt es auch unter den Auroren... nur sind sie dann auf der Seite des Gesetzes. Was ihr aber gerade gesehen habt, hält Voldemorts Armee am laufen." Letifer schloss die Augen. "Ich sage nicht, dass alles was Voldemort tut und sagt richtig ist. Ich sage nur, dass es Gründe dafür gibt, warum der Krieg passiert."
 

"Hast du da mal gelebt?", fragte Rose leise. "Du kennst da Leute, weißt wo alles ist..."
 

"Nein. Aber ich bin viel gereist und habe dabei so gut wie alle Lebensumstände kennen gelernt." Er vermied es, sich zu erinnern, dass er selber mal auf der Straße gelebt hatte. "Es ist kein leichtes Leben, die diese Leute führen."
 

Rose und John schwiegen nur, ihm stumm recht geben. Sie hatten es mit eigenen Augen gesehen, hatten sich ihr eigenes Urteil gebildet und hatten endlich verstanden. Ein Krieg hatte mehr als nur ein Gesicht und sie sahen nun ein kleines Bild von der anderen Seite.
 

"Wenn man den Krieg verhindern will..." Letifer sah nachdenklich zur Decke und sprach fast mehr zu sich selber, als zu jemand anderem. "Dann muss man die Gründe dafür beseitigen. Die ungleichen Behandlungen, die Armut und die Willkür mancher Auroren. Ansonsten kann der Dunkle Lord sterben und an seiner Stelle tritt einfach nur ein anderer."
 

"Wie zum Beispiel dieser Neue... wie hieß er? Letifer, genau.", sagte Rose düster.
 

Letifer lächelte kalt und nickte. "Ja. Wie zum Beispiel er."
 

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"Lily? James?" Letifer war in der Potter Residenz und ging auf seine Eltern zu. "Ich möchte nach Hause... ich habe mich entschieden nach Hogwarts zu gehen und möchte nun etwas Zeit mit meine Familie verbringen."
 

Lily schluckte bei dem Wort 'Familie', bemühte sich aber nichts anmerken zu lassen. "Sicher, die Vampire? Sie sorgen sich sehr um dich, ich denke nicht wir haben ihnen je dafür gedankt."
 

Er blinzelte überrascht. Sie wollten sich bei Meradin und Mirlan bedanken? Ein ehrliches Lächeln schlich sich auf seine Lippen. "Ich werde es ihnen ausrichten."
 

"Danke." James konnte nicht anders und bemerkte, dass sein Sohn nun sehr viel lockerer in ihrer Gegenwart wirkte. Das letzte tiefgehende Gespräch hatte auf beiden Seiten geschmerzt, aber die klaren Linien aufgezeigt. Sie waren keine Familie... sie waren aber auch keine Freunde. Sie waren Blutsverwandte, die sich versuchten kennen zu lernen, nicht mehr und nicht weniger.
 

"Ich habe vor, für in etwa zwei Wochen wegzubleiben... und dieses mal komme ich nicht früher zurück.", ergänzte er sicherheitshalber.
 

James und Lily teilten sich einen Blick. Sie waren nicht glücklich darüber, Harry gehen zu lassen und schon gar nicht zu Leuten die nun auf Seiten Voldemorts standen. Sie mussten darauf vertrauen, dass die Vampire Harry beschützen würde...

"Wo warst du eigentlich letztes Mal?"
 

"Ich habe ein paar Freunde in Osteuropa besucht und war auch einige Tage bei meiner Familie." Das war die Wahrheit, auch wenn er mehr als die Hauptsache ausließ. "Aber dieses Mal bleibe ich in England. Ihr könnt mir Briefe schreiben, wenn ihr wollt."
 

"Das wird John und Rose sicher freuen." James lächelte. "Wir werden am 30. August in der Winkelgasse die Schulausrüstung einkaufen. Kommst du dann mit uns?"
 

"Einverstanden. Ich..."
 

Wusch! "Harry!", rief Sirius Kopf im Feuer. "Wir haben dich gesucht, willst du in unserem Schachturnier mitmachen? ... oh, was macht ihr hier?"
 

"Pläne. Harry reist morgen zu seiner Familie zurück, um mit ihnen den Rest der Ferien zu verbringen.", erklärte Lily. Seltsamerweise störte sie inzwischen der Gedanke, dass ihr Sohn die Vampir als Familie bezeichnete wenig.
 

"Was?!" Geschockt sah der Auror seinen Patensohn an. "Aber wir haben uns kaum kennen gelernt!"
 

Das stimmte, aber Letifers Entscheidung stand. "Ich bin sicher, dazu ergibt sich noch eine andere Möglichkeit... und bei dem Turnier kann ich sicher noch mitmachen, oder?"
 

"Klar. Komm rüber." Sirius grinste und verschwand wieder.
 

"Da ihr beide wieder in die Arbeit müsst, denke ich, wir sehen uns erst wieder in zwei Wochen...", meinte Letifer. "Auf Wiedersehen bis dahin."
 

"Auf Wiedersehen.", meinte James und Lily zögerte, dann fragte sie: "Darf ich dich umarmen?"
 

Etwas zögerlich nickte Letifer. Er mochte es nicht, wenn ihn Fremde anfassten, doch sie waren nicht wirklich mehr fremd... und er wusste, dass sie ihm nur Gutes wollte. Er spürte wie sie ihre Arme um ihn legte und kurz an sich drückte, dann war es auch wieder vorbei.

"Auf Wiedersehen, Harry. Pass auf dich auf, ja?"
 

Er nickte und trat in den Kamin, wo er zum Grimmauld Place flohte. Dort erwarteten ihn seine Geschwister, Sirius, Ron und Hermine. Sie alle erwarteten ihn und wussten anscheinend bereits auch die Neuigkeiten.

"Du gehst schon wieder?", fragte John mit einem Hauch von Ärger.
 

"Ja. Ich reise gegen Abend ab. Aber ich komme ja auch wieder zurück und gehe mit nach Hogwarts...", versuchte er ihn zu beschwichtigen. "Ihr seit mich also nicht los."
 

"Wenn du es sagst...", murmelte Rose. Sie hatte sich mir ihrem Bruder nicht so sehr angefreundet und somit war es ihr eher egal.
 

"Spielen wir?", fragte Ron grinsend. "Ich möchte heute noch gewinnen."
 

Sie waren zu sechst. Das erste Spiel war Rose gegen Letifer, welcher gewann. Siriuis siegte knapp in einem spannenden Denkduell gegen Hermine und John wurde gnadenlos von Ron an die Wand gespielt.

In der zweiten Runde war es zuerst Letifer gegen Sirius, welcher angestrengt auf das Brett sah:

"Du bist gut."
 

"Danke. Ich habe früher recht oft gespielt." Zwischen den Schlachten, wenn nichts besseres zu tun war... aber das sagte er nicht.
 

"Das merkt man. Uff." Sirius lehnte sich zurück. "Ich gebe auf!"
 

"Schon?" Überrascht sah er ihn an.
 

"Ja, ich sehe keinen Weg zu siegen... und gegen Ron habe ich bisher immer verloren. Dieses mal möchte ich jemanden anderen verzweifeln sehen." Sirius grinste und stellte die Figuren erneut auf. "Viel Glück, gegen unseren Champion."
 

"Das wird er brauchen." Ron setzte sich. "Also dann... beginnen wir!"
 

Letifer verlor, was zu erwarten gewesen war. So gut war er doch nicht in diesem Spiel. Glücklich über seinen Sieg, versuchte Ron die anderen zu einem weiteren Turnier zu überreden – ohne Erfolg. Stattdessen schaffte es Rose den Auroren dazu zubekommen, lustige und spannenden Geschichten aus seinem Leben und Job zu erzählen.

Vor diesem Abend hatte sich Letifer die Todesser noch nie in einem regenbogenfarbenen Umhang mit eleganter pinker Maske vorgestellt.
 

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Letifer apparierte nach London und lief die letzten Meter zur Vampirvilla. Dort trat er ohne größere Probleme ein. Die Vampire schliefen alle, da es Vormittag war und so sah er bei den 'Plätzen' nach. Die Plätze waren das System, falls wichtige Informationen einem Mitglied des Clanes gegeben werden mussten, aber dieses nicht da war. Kam es dann vorbei, konnte es die Information, die auf seinem 'Platz' hinterlegt worden war, lesen und dann entscheiden was zu tun war.

Auf seinem Platz lag eine Rekordmenge und er überflog sie schnell. Simon hatte anscheinend die Organisation des Lagers übernommen und alle bisherigen Hürden gemeistert. Dies war wohl auch der Grund, warum Richard damals in der Nokturngasse meinte, er sollte mit ihm reden.

Es gab mehrere Daten und weitere Informationen, aber man konnte sagen, dass es höchste Zeit war, dass er als Anführer auftauchte. Inzwischen waren alle Krieger eingetroffen und nur Meradin sowie Mirlan hielten Ordnung in dem Lager.

Als er alles gelesen hatte, hinterließ er ihnen einen kurzen Zettel:
 

»Bin im Lager. Könnte eure Hilfe gebrauchen. Letifer«
 

In seiner typischen Letiferkleidung, schwarzer Umhang, Kapuze und Gesicht im ewigen Schatten, apparierte er. Den Tag verbrachte er damit, sich den Vampirteil des Lagers anzusehen, welcher streng von dem Werwolfteil getrennt war. Die Unterkunft hatte sich als verlassene Burg heraus gestellt, welches von vielen magischen Mitteln versteckt worden war. Es war groß, hatte Hallen, Waffenkammern und Sääle, wo sich die Männer zusammen setzten konnten. Es war nahe zu ideal. Die Vampire hatten den zweiten und den dritten Stock, dank des Fakts das sie Shiften konnten. Die Werwölfe nahmen das Erdgeschoss und den ersten Stock ein.

Letifer war sehr zufrieden und durchsuchte die Burg. Rasch fand er die stockdunklen Schlafsäle und in einer Ecke Simon. Diesen rüttelte er leicht:

"Simon, ich bin es, wach auf!"
 

"Mhh," Der Vampir schlug die Augen auf. "Letifer! Endlich... ich dachte schon, du würdest gar nicht mehr kommen. Wir brauchen dich hier!"
 

"Ich bin ja jetzt da." Er sah zu, wie sein Lehrer aufstand. "Erklärst du mir alles?"
 

"Sicher..." Müde stand der Vampir auf. "Hör gut zu..."
 

Dies dauerte auch dann fast den ganzen restlichen Nachmittag. Als es dämmerte, wachten auch die anderen Vampire auf. Letifer befahl ihnen in die große Halle zu kommen, ein ehemaliger Tanzsaal. Als er sie vor sich stehen hatte, beschwor er ein Podest und stieg darauf.

"Vampire. Wie ihr es sicher euch denken könnt, ich bin Letifer. Ich konnte leider die letzten Wochen nicht anwesend sein und werde in naher Zukunft auf wieder gehen, da eine spezielle Mission es so verlangt. Ich werde euch in den folgenden zwei Wochen in kleine agile Kampftruppen einteilen und euch in diesen Gruppen dann trainieren lassen.

Das Training wird überwacht von den Meistervampiren Londons, später werden andere Meistervampire von England dazu stoßen. Über die nächsten Wochen werden die Kampftruppen einzeln immer wieder Angriffe ausführen, dann wird ein Großangriff erfolgen. Spätestens bei diesem bin ich wieder da. Fragen?"
 

"Nach was werden wir eingeteilt?", rief jemand.
 

"Die Gruppen werden sieben bis zwölf Personen haben. Bei einer siebener Gruppe wird es in etwas so aussehen: Vier Waffenexperten, Zwei Zauberstabbenutzer oder Blutmagiexperten, ein Experte in Empathie oder Legilimentik.", zählte er auf. "Doch ihr werdet auch nach eurem Charakter und eurer Stärke eingeteilt, so dass es möglichst ausgewogen sein wird. Das war es dann... in dieser Nacht, geht bitte alle in Paare zusammen und übt. Ich und Simon, welchen ihr alle bereits als den Verwalter kennt, werde euch beobachten und mir Notizen machen. Beginnt!"
 

Die Vampire stellten sich alles ziemlich gleich gute Masse heraus. Die Meistervampire hatten wirklich darauf geachtet, keine Anfänger zu schicken. Rasch hatten sie die ersten Gruppen zusammen und schoben noch etwas hin und her.

Später in der Nacht kamen Meradin und Mirlan, welche das frische Blut für die Vampire brachten... in Form von lebendigen und gefangenen Mugglen. Diese wurden in einem Akt der Zusammenarbeit von Vampiren in ganz Großbritannien entführt und hergebracht.

Die ersten drei Nächte verliefen so, dann brach die vierte an. Letifer hatte gerade allen ihre Truppen bekannt gegeben, als Simon zu ihm trat:

"Der Anführer der Werwölfe möchte mit ihnen reden.", berichtete er höflich in seinem Status al Sekretär zum Botschafter der Vampire.
 

"Danke, Simon. Schick ihn in das Büro." Er selber apparierte und tauchte dort auf. Wenige Minuten später ging die Tür auf und Simon führte ihn herein. "Remus Lupin?"
 

"Sie kennen mich?", fragte der Werwolf erstaunt.
 

"Flüchtig... ich dachte, Sie wären im Orden?" Letifer musterte den Mann vor ihm.

Die Gerüchte waren also wahr, Remus Lupin war ein Todesser und zwar ein hochrangiger dazu. Wo aber beim Orden seine bernsteinfarbenen Augen freundlich gewesen waren, so waren sie nun wachsam und strahlten die Ruhe eines Jägers auf der Lauer aus. Er wirkte wie ein Wolf, aber kontrolliert und klug, aber immer angriffsbereit. Ein Jäger.
 

"Ich bekam vom Orden nur Misstrauen und teilweise offenen Hass. Als ich das Angebot bekam, griff ich zu." Es war echte Bitterkeit in der Stimme zuhören. "Seitdem ich den ehemaligen Alpha-Werwolf besiegt habe, bekleide ich nun diese Position. Ich möchte nur das Beste für die Werwölfe, alles andere ist mir egal."
 

"Interessant...Setzen Sie sich." Letifer ging um den Schreibtisch herum und setzte sich, während Lupin davor Platz nahm. "Was wollten Sie mit mir besprechen?"
 

Remus zögerte kurz, schluckte dann aber seinen Stolz zum Wohle seiner Leute. "Viele der Werwölfe sind sehr unausgebildet. Ich habe gehört, Sie hätten viele fähige Kämpfer... könnten Sie uns vielleicht beim Training helfen?"
 

Der Halbvampir überlegte nur kurz. Remus wollte nur 'das Beste für die Werwölfe' und er sah, dass der Mann die Wahrheit sprach. Wusste Remus, dass er die Werwölfe nun über wirklich alles stellte? Vielleicht nicht, doch Letifer erkannte in ihm jemanden, der in der gleichen Situation wie er war-. Sie taten unschöne Dinge für die Leute, für die sie verantwortlich waren.

"Ja, ich werde, immerhin kämpfen wir für die gleiche Sache und wir können sicherlich beide Seiten davon profitieren."
 

"Da stimme ich voll und ganz zu." Remus lächelte. Der Geruch um Letifer war alles Vampir, aber die Gerüchte sagten etwas anders. "Aber ihr seid kein Vampir?"
 

"Ich bin ihr Botschafter und somit für sie verantwortlich. Ich bin sicher, sie wissen was ich meine."
 

"Allerdings... das weiß ich." Die zwei Repräsentanten ihrer Rassen in diesem Krieg sahen sich an. "Kommen Sie morgen zu uns, dann können Sie sehen, wo wir Hilfe benötigen."
 

"Sicherlich."
 

Am Nachmittag kam Letifer der Aufforderung nach und besuchte die Werwölfe. Es gab insgesamt fast vierhundert Werwölfe, hauptsächlich aus Großbritannien und Europa. Diese waren in keinem Maße auch nur halb so gut versorgt wie die Vampir, von wem auch? Sie waren von Voldemort abhängig, was Remus anscheinend zu ändern versuchte. Letifer machte sich Notizen, redete mit den Werwölfen und stellte die Probleme fest.
 

Remus Lupin hingegen lernte Letifer besser kennen und auch mögen. Er konnte sehen, wie der Mann ein kompetenter Anführer war und seine Leute zu Höchstleistungen trieb. Zuerst hatte er einen zweiten Voldemort erwartet, jedoch war nur auf einen radikalen aber fairen Krieger getroffen. Er wusste nun, dass Letifer ein Kämpfer für die Gleichberechtigung war, sowie er selber.

Nie hätte er gedacht, dass er eines Tages in Letifer einen Verbündeten sehen würde, doch es war so.
 

"Ich denke, wir kommen zu einem Handel.", meinte Letifer. Sie standen gerade im Burghof und sahen zu, wie die Sonne unterging. "Die Werwölfe lassen die Vampire ihr Blut trinken, während wir für Essen und Ausbildung sorgen."
 

"Ist es für die Vampire nicht schwer, Essen zu bekommen?", meinte Remus zweifelnd.
 

"Nicht so schwer wie Menschenblut. Essen kann man immerhin auch kaufen." Er zuckte mit den Schultern. "Die meisten Vampirclans sind recht reich, wie auch nicht über die Jahrhunderte? Allein die Zinsen... Es wird unser Leben viel leichter machen."
 

"Dann ist es abgemacht." Sie schüttelten sich gegenseitig die Hände.
 

In den nächsten zwei Wochen wuchsen die zwei Lager unter der Führung von Letifer und Lupin zu einer Streitmacht zusammen.

Wo anfangs Abneigung und Misstrauen herrschte, entstanden Freundschaften und gegenseitiger Respekt. Sie kämpften gemeinsam, aßen gemeinsam, lebten gemeinsam, lernten gemeinsam und würden unter Umständen gemeinsam sterben. Alles für die Gleichberechtigung. Und sie erkannten, dass sie gleich zu den anderen waren. Sie erkannten in ihnen einen Zerrspiegel ihrer selbst.

Und am Ende der zwei Wochen gaben sie sich gegenseitig Titel, die ausdrückten, dass die anderen mehr als nur Vampire und nur Werwölfe für die anderen waren:
 

"Brüder der Nacht" und "Brüder der Wölfe"
 

Dies war der Beginn einer Allianz, die Europa erschüttern würde.
 

Letifer ahnte jedoch nichts von der Tragweite der neuen Bindungen, als er oben auf den Zinnen der Burg stand und ein lauer Wind seinen Mantel wallen ließ. Der Mond am Himmel würde in wenigen Tagen sein volles Rund zeigen und beleuchtete sanft das Gelände. Unten im Burghof saßen die Werwölfe und Vampire um Lagerfeuer und feierten ihre erste erfolgreiche Attacke auf ein paar Auroren. Gelächter drang herauf und die ersten Lieder erklangen.
 

Letifer lächelte... denn er fühlte für einen Moment Frieden.
 

Es war die Ruhe vor dem Sturm.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 


 

Das ist das Ende von Teil 2 - "Wechselnde Gezeiten"!
 

Teil 2 war ohne Tote, allerdings haben einige Charakter eine weitreichende Entwicklung durchgemacht und teilweise die Seiten gewechselt. Remus und Letifer sind da wohl die zwei deutlichsten.
 

Teil 3 wird den Titel "Fallendes Recht" tragen und ja, es kommt der Krieg in vollen Stücken. Wer stirbt, verrate ich nicht... zuerst einmal, geht es aber nach Hogwarts. ^-^
 

Während Teil 1 und 2 jeweils 17 Kapitel hatten, wird Teil 3 wohl mehr haben.
 

Kapitel 35 besitzte den Titel "Hogwarts". Letifer geht mit den Potters shoppen und wird in Hogwarts sortiert.
 

Ich freue mich auf eure Reviews zum Kapitel und zum gesamten Teil 2.
 

Gruss

silberstreif



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von: abgemeldet
2006-11-09T16:33:17+00:00 09.11.2006 17:33
oh man ich habe ganze 2 kapitel verpennt!
aber sie sind einfach genial! ich freue mich riesig wenn es weiter geht.
alles ist so toll beschrieben und man fällt regelrecht in die geschichte. sie ist so komplex.
einfach toll ^^
LG ^_____^
Von:  Sinia
2006-11-06T22:09:02+00:00 06.11.2006 23:09
noch mehr?
noch länger lesen und warten? Gott *sniff*
Will endlich aktion haben und die Potters richtig geschockt sehen, vor allem Rose (kann sie immernoch nicht leiden).
Achja, erfährt Remus bald wer Letifer is?
Von:  ninale
2006-11-04T20:20:35+00:00 04.11.2006 21:20
*__*
der wahnsinn. ich liebe deine story o^^o
du schreibst wundervoll
leider kam ich jetzt erst zum lesen bzw. zum kommi schreiben. ich bin umgezogen und hab erst seit gestern wieda internet :3

ich muss sagen... wundervoll :3
*sprachlos is*
ich freu mich auf die kommenden kapitel X3
man liest sich
ninale
Von: abgemeldet
2006-11-03T23:10:21+00:00 04.11.2006 00:10
Hallo erst mal. So da ich endlich mal mitbekommen habe, dass es weiter geht möchte ich auch wieder mal meinen Senf abgeben.
Das Kapitel hat mir allgemein wie immer sehr gut gefallen. Der Streit zwischen Letifer und Rose war irgendwie witzig. Als Leti seinen beiden Jüngeren Geschwistern die Nokturngasse zeigte war auch interessant.
Das Schachtunier war klar, wer's gewinnt. Und die Idee vom Bild eines bunten Todessers sehr amüsant.
Das Treffen zwischen Remus und Letifer war auch sehr nett. (Alle mögen Letifer!)
Freu mich aufs nächste Kapitel
Shira

P.S.: Wie groß ist Letifer jetzt eigentlich? Die Frage stell ich mir schon lange. Im ersten Teil heißt es, er ist so 1,70m groß, im zweiten ist er ungefähr so groß wie Zosho also um die 1,60m.
Von: abgemeldet
2006-11-03T21:07:36+00:00 03.11.2006 22:07
wieder so genial! Bin begeistert! Das ist übrigens meine absolute lieblings FF! Ist genau mein Geschmack!
Hoffe es kommen noch viele Kapitel über die ich mich freuen kann!

lg
arre
Von:  Rejah
2006-11-03T19:30:19+00:00 03.11.2006 20:30
moin ^^
mensch, du kommst auf ideen...geht letifer mal eben locker mit seinen geschwistern in die nockturngasse XD aber wie immer gut geschrieben - ich frage mich wie du das machst, innerhalb weniger tage so viele seiten zu schreiben *umfall* ich brauche immer eine ewigkeit T.T aber deine story ist immer so facettenreich *schwärm*
ok, jetzt hab ich genug geschleimt, hoffentlich reicht's, damit du schnell das nächste kapitel hochlädst ^^
Von:  RozenMary
2006-11-03T18:05:35+00:00 03.11.2006 19:05
Ich habe deine geschichte gefunden und bin jetz endlich fertig mit lesen (bis hier her mein ich jetz).
Und ich muss sagen...
Geniale geschichte.
Einer der wenigen geschichten die so fantastisch geschrieben ist und Harry nicht Shonen-ai mäßig geschrieben ist.
Das ist schon mal ein fetter aplaus wert! ^^
Ich werde natürlich weiter lesen. ^^
Du machst mich süchtig!!!!

Schöne Grüße
Neko
Von:  AlecdeNocturna
2006-11-03T08:53:26+00:00 03.11.2006 09:53
Hey
wie immer super. Am meisten hat mich der Besuch ion der Nokturngasse und das Büdnis zwischen den Vampiren und Werwölfen gefreut. Nun wissen endlich rose und John auch mal, wie die nicht so behütete welt da draußen aussicht. Hoffentlich nehmen sie sich das auch zu Herzen.
Bis zum nächsten Mal
Alec
Von: abgemeldet
2006-11-02T22:00:25+00:00 02.11.2006 23:00
ai, was für ein klasse kapitel!!!^^ das wird immer
interesanter*Lol let macht anscheindt wirklich sehr gut.
er könnte praktisch tom´s platz einnehmen. aber naja, er
wird das wahrscheinlich nich gerade annehmen, schätze ich mal!!
das let, john und rose mal die andere staße gezeigt hat, hat
anscheindt denen die augene geöffnet. sie sollten ja immerhin
wissen, wofür und wogegen sie kämpfen,wenn sie das noch nich
mal wissen, dann sind sie schon verloren. da haben james und
lilly aber ganzschön was vergessen. is aber ein tolles kap^^
bye
Von: abgemeldet
2006-11-02T20:23:38+00:00 02.11.2006 21:23
wie immer habe ich das Kapitel verschlungen. In so kurzer Zeit ein so tolles Kapi zu schreiben grenzt an meisterlichem Können. Respekt. Ich hoffe das nächste Kapitel kommt genauso schnell wie dieses.


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