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Harry Potter - Die Felder der Dunkelheit

Teil III: Fallendes Recht
von

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Teil II: Die Leibgarde des Konzils

26. Die Leibgarde des Konzils
 

"Dumbledore?", fragte Molly Weasley überrascht, als der Direktor direkt auf den Kamin zusteuerte. "Sie wollen schon gehen?"
 

"Ja, ich muss noch... nachforschen." Er lächelte entschuldigend.
 

Sirius sah von dem Buch auf, welches er gerade las. "Was war das vorher für ein Lärm? Der Luftzug oder hat Moody mal wieder einen neuen Zauber zu enthusiastisch vorgeführt?"
 

"Nein. Es war Harry, er war ein wenig wütend..." Dumbledore warf das Pulver in den Kamin. "Ich wünsche euch einen schönen Tag noch. Hogwarts!" Der Zauberer verschwand in den grünen Flammen.
 

Er konnte nichts tun, um zu verhindern, dass Harry wegging. Ohne Zweifel reiste Harry zu den Vampiren und wenn er da nicht ankam, würden mindestens ein Clan wütend reagieren. Und das konnte dann unter Umständen der entscheidende Ausschlag sein, an wessen Seite die Vampire im Krieg standen. Zudem war das Risiko eines Kampfes des Ordens mit den Clans einfach zu groß.

Seufzend stolperte Dumbledore aus dem Kamin in sein Büro.

Harry würde ja wiederkommen und dank des Schwures nichts verraten... vielleicht legte er sogar ein gutes Wort ein...?

Nein. Nicht nach dem Angriff mit Legilimentik. Er hoffte, dass Harry seine guten Absichten hatte sehen können. Er wusste es besser.
 

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Wütend packte Letifer innerhalb von nur zehn Minuten alles zusammen, was auch einige der Bücher aus der Blackbibliothek beinhaltete und polterte die Treppen hinunter. Den Koffer hinter sich her fliegen lassend, durchquerte er die Eingangshalle ohne auf das Porträt der alten Frau zu achten.
 

Wie konnte es Dumbledore auch wagen, Legilimentik an ihm zu probieren? Er hätte wissen müssen, dass der alte Mann sich auf solche Methoden herunter lassen würde, wenn er seinen Willen nicht bekam. Wie viel hatte er gesehen? Welche Erinnerungen genau? Letifer fühlte sich innerlich unsicher über den Fakt, dass jemand einfach so in der Lage war einzubrechen, nur weil er nicht aufgepasst hatte! Er war über die letzten Monate wirklich lasch geworden... das würde sich ändern müssen.
 

"BLUTBESCHMUTZER!!! VERRÄTER! IHR BRINGT SCHANDE ÜBER DAS HAUS BLACK!! VERSCH-"
 

Ein kränklich lilaner Fluch traf sie und plötzlich begann ihr Rahmen zu verfaulen. Der junge Mann vor ihr sah sie grinsend an:

"Ich verschwinde liebend gerne, Madame. Dieses Haus ist meiner Anwesenheit nicht wert."
 

"Was..." Plötzlich packte sie die Angst. "HILFE! SO HELF DOCH!!! SIRIUS, MEIN SOHN, RETTE MICH! BITTE! AHHHH!!"
 

Sie schrie, als das Bild sekundenschnell zu Kompost zerfiel. Letifer sah auf die Überreste. "Ich dachte mir, dass du dich nicht gegen den skandinavischen Kompostfluch geschützt hast."
 

"Wie hast du das gemacht?" Mit Bewunderung in den Augen stand Sirius in der Halle, hinter ihm strömten voller Neugier die anderen herein. Sie waren durch die Schreie nun doch neugierig geworden, zumal Dumbledore äußerst unzufrieden ausgesehen hatte und mit nur einem kurzen Gruss sich verabschiedete.
 

"Ein Fluch, mehr nicht." Letifer sah zu ihnen. "Ich gehe - jetzt! Dumbledore und ich hatten eine kleine Auseinandersetzung, die meine Pläne vorzog. Auf Wiedersehen!"
 

Er ging ohne einen Blick zurück weiter zur Tür. Dumbledore hatte bei ihm verspielt. Und wenn dessen Motive noch so gut waren, wie konnte er rechtfertigen, was er falsch gemacht hatte?

Eine kleine Stimme in seinem Kopf wandte ein, dass jeder Anführer mal etwas falsch machte und er sich nur seine eigenen Fehler ansehen sollte, doch er hörte nicht darauf. Immerhin, was von der einen Seite aus rational und notwendig aussah, war oft von der anderen Seite ausgesehen nur grausam.
 

"Warte!", rief jemand hinter ihm, doch er gehorchte nicht. Mit Magie öffnete er die Tür und trat hinaus auf die Straße. Ohne sich um die Personen hinter sich zu kümmern, apparierte er.
 

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Meradin und Mirlan saßen gerade mit den anderen Vampiren ihres Clans in einer wichtigen Besprechung, als Letifer den Raum betrat. Es war eine Wut in sein sonst so ruhiges Gesicht geschrieben, die so ziemlich jeden Vampir dazu veranlasste, ihm einen fragenden Blick zu zuwerfen.
 

"Letifer... du wolltest doch erst morgen kommen?", fragte Mirlan.
 

"Meine Pläne haben sich geändert." Letifers Blick schweifte über die Anwesenden. Es waren nicht alle Vampire vom Clan Armand da, sondern nur die, welche sich für Politik interessierten oder sehr gut im Kampf waren. "Störe ich?"
 

"Nein, überhaupt nicht.", meinte Meradin. "Setz dich, wir sind gerade dabei alles zu besprechen." Letifer kam der Aufforderung nach und ließ sich an einen der leeren Stühle des Tisches fallen. "Also, wo waren wir? Genau, die Leibwache wird gut zu einem Drittel aus unseren Leuten bestehen und sie werden nach dem Willen des Konzils von Letifer angeführt werden. Wir dürfen uns hier auf keinen Fall blamieren!

Irma, die Seherin und Wulfrim werden die Vertreter des Konzil sein, wie ihr sicher bereits wisst. Beide sind mit eurem Leben zu beschützen. Der Dunkle Lord wird versuchen die Verhandlungen zu lenken, und wir wissen nicht, was zu erwarten ist. Meldet alles Letifer oder einem der Konzilmitglieder, wenn euch etwas auffällt."
 

"Warum Letifer?", fragte Thomas ein wenig unwillig. "Er ist jung... ich verstehe die Entscheidung des Konzils nicht."
 

"Es ist mein Ruf.", klärte ihn Letifer auf. "Sie wollen dem Dunklen Lord zeigen, dass sie mächtig genug sind, um Personen wie mich zu kontrollieren. Zudem halten mich einige anscheinend für einen Dämon, dank meiner besonderen Fähigkeit und meines Namens."
 

"Sie halten dich nicht für einen Dämon, sondern für die Wiedergeburt des legendären Letifers.", korrigierte ihn Elisabeth. "Ich verstehe, warum sie das denken."
 

"Das glaube ich erst, wenn ich es von einem Zentauren höre!", grinste Letifer über das, aus seiner Sicht, lächerliche Gerücht. "Immerhin sind sie die Spezialisten in solchen Dingen."
 

Die Vampire am Tisch nickten, obwohl sie es ausließen dem jungen Halbvampir zu erklären, dass auch Vampire normalerweise in solchen Dingen gut waren. Wie auch nicht, wenn man Jahrhunderte Zeit hat diesen Zirkel des Lebens zu beobachten? Natürlich waren Zentauren besser... nur es war wirklich seltsam. Keiner von ihnen konnte sich Letifer unter einem anderen Namen auch nur vorstellen und seine Fähigkeiten waren einfach nur furchterregend.
 

"Dann solltest du mal mit ihnen reden.", lächelte Meradin. "Aber wir müssen uns weiter konzentrieren. Die Vampire erreichen morgen Abend direkt nach Sonnenuntergang hier, während sich die bereits in London versammelten Vampire sich dort treffen. Wir alle gehen dann..."
 

Aufmerksam sah Letifer zu, wie Meradin alles auf der Karte erklärte. Es war viel Aufwand, aber es würde sich lohnen – hoffte er. Er würde alles in seiner Macht stehende tun, damit alles einen guten Ausgang nehmen würde. Wobei das 'gut' natürlich Ansichtssache war.

Es dauerte nicht sehr lange, dann war das Gespräch vorüber. Anscheinend war dies nur das letzte Treffen gewesen, viele ähnliche waren dem bereits voraus gegangen. Dies überraschte Letifer nicht, immerhin war allein die Blutversorgung ein größeres Problem zu bewältigen.
 

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Etwas mehr als 24Stunden später stand Letifer in seinem bekannten Umhang mit allen Schattenzaubern und versteckten Waffen in der lauen Sommernacht. Sie waren am Rande Londons, in einem alten verlassenen Industrieviertel. Niemand verirrte sich zufällig hier her und somit war es der ideale Ort für Wesen wie die Vampire. Letifer ignorierte den sanften Wind, welcher durch die verfallenen Mauern Fenster der Halle kam und an seiner Kleidung zerrte.

Irgendwo weiter südlich empfing seine Vampirfamilie gerade die Konzilmitglieder und leiteten sie unter Clanwächtern zu dem Sammelpunkt.

Seine Aufgabe als Anführer der Leibwächter war es, mit Thomas und Elisabeth hinter ihm, seine zukünftigen Untergebenen zu erwarten. Es waren alles exzellente und tödliche Kämpfer, eine Tatsache die Vorsicht gebot. Denn mit Können kam Stolz und Unbeugsamkeit.
 

Einer nach dem anderen tauchte nun aus den Schatten in der leeren Lagerhalle auf. Sie sahen sich mit wachen Blicken um und entdeckten meist bereits bekannte Gesichter. Es bildeten sich kleine Gruppen, aber bemerkenswert viele blieben einfach alleine in den Schatten stehen. Diese letzteren waren Einzelgänger, welche zuviele Schlachten gesehen hatten und Meuchelmörder, welche von dem erarbeitetem Geld schon längst sich ein feines Leben machten konnten. Sie waren wahre Schattenwesen, denn sie hatten das Töten zu einer Kunst erhoben.

Soviel und viel mehr las Letifer auf einem Blick. Er brauchte sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Thomas und Elisabeth nervös waren. Beide waren Vampire mit großem Talent, jedoch würden sie gegen diese Masse völlig hilflos sein.
 

Zudem war es eine Masse, die alles andere als leicht kontrollierbar aussah. Eher im Gegenteil, bei den meisten hätte wohl jeder mit klarem Verstand nur bei Sichtentfernung bereits die Straßenseite gewechselt. Das einzige was diese Gruppe zusammenhielt, war die gleiche Philosophie des Tötens und der Befehl des Konzils.

Letifer beobachtete sie ruhig. Er würde stark, als die unmittelbare rechte Hand des Konzils auftreten müssen und am Besten auch noch jegliches Gerücht über ihn stärken, ansonsten war er verloren. Nun verstand er, warum er ausgewählt wurde. Es waren nicht wegen seinen Schwertfähigkeiten oder weil er ein paar lächerliche Jahre, zumindest aus Vampirsicht, Erfahrung hatte... es war, weil er Fähigkeiten hatte, die keiner von ihnen besaß und als das Mysterium bei den Vampiren eingestuft wurde.

Einwenig erfreut, erkannte er auch hier wieder einige Vampire des Widerstandes in Fraternia und nickte zufrieden. Dies würde es nur leichter machen, diese Vampire würden ihm bedingungslos gehorchen. Zumindest hoffte er das.

Sie waren nun alle da, so weit er es sehen konnte. Er trat aus den Schatten in die Mitte der Halle, seine zwei Clankameraden folgten ihm.
 

"Ihr seit hier hergekommen auf den Befehl des Konzils zwei seiner Mitglieder zu bewachen bei Verhandlungen. Nach ihrer Wahl werde ich ab jetzt euer Anführer sein. Ihr werdet gehorchen ohne zu fragen und ihr werdet mir alles wichtige mitteilen.", begann er die Rangfolge klarzustellen. "Mein Name ist Letifer, damit sprecht ihr mich an. Wir werden uns auf meinem Signal in eine Höhle 70Kilometer südlich von hier begeben und ab dort unsere Aufgabe erfüllen. Wer Fragen hat, stellt sie jetzt."
 

"Letifer," begann zu seiner Überraschung einer der Vampire des Widerstandes. "Hat das Konzil euch befohlen uns anzuführen?"
 

Letifer hätte fast gelächelt. Versuchten sie also immer noch seine Identität zu klären!

"Nein, ich bin nicht gezwungen dem Konzil zu gehorchen. Allerdings schuldete ich ihnen noch etwas..."
 

"Warum du?", rief ein Hüne von Vampir aggressiv. "Du bist klein und schwach!"
 

"Wirklich?" Letifer sah ihn stechend an. "Richte Leute nicht nach ihrer Höhe, sondern nach ihren Fähigkeiten. Und bisher fanden alle Personen, die ich traf, diese mehr als ausreichend. Leider können die meisten davon nicht mehr erzählen."
 

Der Hüne gab sich noch lange nicht geschlagen. "Bloß weil du getötet hast, denkst du, dass du in der Lage bist, uns anzuführen, Zwerg?"
 

Letifer sah ihn starr an. Sollte er ihn töten? Er gefährdete den Erfolg der Mission. "Noch eine Beleidigung und es wird deine letzte gewesen sein."
 

"Ha! Das möchte ich sehn, du Möchte-gern-Vampir. Warum trägst du eigentlich diesen Mantel, Angst davor dein Gesicht zu zeigen?!"
 

Letifer drehte sich nun voll zu ihm und machte einen Schritt nach vorne. Diese Handlung war alles was es brauchte, um den Vampir in seine Reichweite zu bringen. Er sandte seine Magie aus und der Hühne wurde von mehreren unsichtbaren Magiemessern in seine Brust getroffen und gewaltsam nach hinten geschleudert. Er kam an der Wand auf, doch bevor er die zwei Meter zum Boden hinunter rutschen konnte, hatte Letifer ihn mit Dolchen an die Wand gepinnt. Dort hing er nun regelrecht gekreuzigt und halbtot.

Letifer hingegen stand da, als hätte er sich nie bewegt und schien noch nicht einmal die anderen Vampire richtige zu bemerken. Diese starrten furchtsam auf ihren Freund und dann auf den neuen, nun unangefochtenen, Anführer.
 

"Es liegt nicht an dir, mich zu richten.", meinte Letifer eisig. "Hier mit entlasse ich dich aus der Leibgarde des Konzils und schicke dich zu deinem Meister zurück."
 

Er hob die Hand und rief die Dolche zurück. Beinahe in Zeitlupe fiel der blutende Vampir auf den Boden, wo er schmerzhaft aufkam. Doch keiner der anderen wagte es, ihn aufzufangen. Niemand wollte der Wut Letifers ausgesetzt sein.
 

Letifer sah auf den Vampir. Er war schwer verletzt und die meisten Vampire würden an den Wunden sterben. Allerdings als der erstklassige Soldat, der er sein sollte, müsste es schaffen zuvor noch zu shiften und sich Blut zu besorgen. Wenn nicht... nun, schade für ihn.

Letifer selber war zufrieden. Die anderen waren nun vorsichtig und vielleicht sogar ängstlich in seiner Nähe. Doch das würde sich rasch legen, wenn sie heraus fanden, dass er fair war. Die ehemaligen Widerstandskämpfer würden den Prozess nur beschleunigen und dann hatte er wieder eine Truppe mit der er gut arbeiten konnte. Und das alles hatte er ohne einen einzigen Mord geschafft, eine erfreuliche Tatsache.
 

"Gehen wir!", befahl er und apparierte, während die anderen Shifteten.
 

Sie erschienen vor dem Eingang einer Hölle. Letifer wartete kurz, drehte sich dann um und erwartete mit einer inneren Arroganz, die geborenen Führern so eigen war, dass ihm alle folgen würden – was sie auch taten.

Die Hölle war rechts und links durch Fackeln erhellt und alte Bannkreise schützen sie vor Eindringlingen. Nur jemand mit Vampirblut konnte sie durchqueren, was viele wussten und aus diesem Grunde Letifer fragende Blicke zuwarfen. War er doch ein Vampir? Doch ihr neuer Anführer schwieg und sie erreichten die Haupthöhle. Von dieser zweigten mehrere Gänge und zwei in Stein gemeißelte Treppen ab, welche tiefer hinein führten. Dies war und ist als Unterschlupf gedacht gewesen, falls wieder einmal Vampirjagden zu einer echten Gefahr werden würden.

Doch an diesem Tage war es der Treffpunkt und auch ein Machtbeweis der Londoner Vampire, des Clans Armand.
 

Der Hauptraum war nicht durch Fackeln, sondern durch die seltenen Magiekristalle erleuchtet, welche nur durch hohe Geschicklichkeit, Wissen und Macht in der Blutmagie erschaffen werden konnten.

Am Rand standen die verschiedenen Vampire des Clans Armand, während direkt in der Mitte die Zwillinge und Konzilmitglieder sich leise unterhielten. Nun aber sahen sie auf und musterten die Neuankömmlinge. Letifer trat ohne zu zögern zu ihnen, während die Leibwächter selber sich an den Rand stellten.
 

"Du bist spät," meinte Meradin besorgt. "Gab es Probleme?"
 

"Ja und nein. Einer wollte mir nicht gehorchen, doch nach einer kleinen Demonstration, war dieses Problem behoben." Er wandte sich den Konzilmitgliedern zu. "Willkommen im Clan Armand."
 

Sie nickten nur knapp. Wulfrim, welchen Letifer als den schweigsamen Meistervampir neben Azara erkannte, sah kurz zu den anderen Neuankömmlingen. "Du hast sie also unter Kontrolle. Wird das auch so bleiben und wie schätzt du ihre Effizienz ein?"
 

Letifer, welcher zu dem viel älterem Vampir aufsehen muss, überlegte kurz. Wulfrim wartete geduldig, immerhin war eine gute Einschätzung auf solch wenigen Momenten schwer zu erstellen.

"Es könnte kleine Probleme geben, aber nicht, was ich nicht in den Griff bekommen werde. Meine Demonstration hat die meisten überzeugt und mit dem Willen des Konzils im Rücken dürften die meisten sich unterordnen."
 

"Und ihre Effizienz?"
 

"Sie sind absolut keine Truppe." Letifer zuckte mit den Schultern. "Ich würde einen guten Haufen aus ihnen formen können, aber wir reisen ja heute bereits zu den Verhandlungen und mehr Zeit hatten wir nicht, dank der Sicherheitsmaßnahmen." Er erinnerte sich, wie der Orden bei einigen Vampiren schon das Richtige vermutet hatte. "So sind das alles Einzelkämpfer, aber auf einem sehr hohem Niveau. Auch haben mit Sicherheit fast alle Erfahrung im Truppenkampf... es ist ein schlagkräftiger Haufen, der gegen normaler Todesser leicht ankommt. Einfache Befehle werden sicherlich ausgeführt und spätestens übermorgen wird es flüssig laufen."
 

"Das ist gut." Irma, die rothaarige Seherin der Vampire, lächelte leicht. "So früh wird der Dunkle Lord sicher nichts versuchen. Letifer, du wirst immer direkt bei uns bleiben, mit wechselnden Wachen. Die anderen sollten sich ausruhen, beobachten und wenn möglich trainieren."
 

Letifer verstand das letzte erst nach kurzem Nachdenken. Trainieren würde auch heißen Stärke zeigen. Und Stärke war in solchen Verhandlungen absolut notwendig. Er nahm sich vor, wenn möglich, das Training selbst in die Hand zunehmen und Teamarbeit zu fördern. Doch feste Pläne konnte er nicht machen, einfach aus der Unsicherheit heraus, wie die Situation vor Ort sein würde.
 

"Verstanden, ansonsten werde ich mich an den Plan halten." Letifer wandte sich zu seinen Leuten, zu denen nun auch die wenigen aus dem Armand-Clan gestoßen waren. "Ihr wurdet bereits, bevor ihr hier hergekommen seid, ihn zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe A wird mit den Konzilmitgliedern und mir kommen, Gruppe B wird beim Clan Armand bleiben. Gruppe B wird der Nachschub sein, wenn etwas unvorhergesehenes passiert. Für diese Aufgabe werdet ihr Teamarbeit trainieren und zwar unter den Meisterzwillingen von Armand. Fragen?"
 

Alle Vampire schüttelten den Kopf. Sie waren nervös, gleich würde es beginnen. Letifer nickte zu seinen zwei Vorgesetzten. Wulfrim sagte nur zwei Wörter:

"Geht vor."
 

Sofort shifteten die Vampire. Letifer sah nochmals kurz zu den Zwillingen, fing ihren besorgten Blick ein und apparierte. Nur zwei Sekunden nach ihm shifteten die Konzilvampire.

Letifer erschien vor den Leibwachen, hinter ihm tauchten Irma und Wulfrim auf. Sie waren in einem dunklen Raum ohne Fenster, welcher von vier magischen Großfeuern in jeder Ecke, die Kupferschüsseln brannten, erhellt wurde. Vor ihm selbst standen drei Todesser, wobei einer einen Schritt nun weiter vor ging – der Anführer.
 

"Seid ihr einer der Konzilvampire?", fragte der Todesser Letifer. Der musste zugeben, dass der Todesser gut trainiert war. Er bewahrte Haltung und Sicherheit selbst in einem Raum, der mit potenziellen mörderischen Feinden voll war.
 

"Nein." Letifer war wieder kleiner als der Todesser, doch das wurde langsam normal. "Mein Name ist Letifer, ich bin der Anführer der Leibwache. Führt uns zu eurem Lord!"
 

"Sehr wohl."
 

Die Todesser drehten sich um und führten sie aus dem Raum hinaus in einen düsteren, aber mit dunkelgrünen Stoffen verhangenen Gang. Sofort fragte sich Letifer, ob da hinter Feinde oder Gänge waren, konnte aber nichts entdecken. Es war auch etwas unhöflich, dass der Dunkle Lord sie nicht sofort selber empfing, aber Vorsicht musste wahrscheinlich auch hier vor Höflichkeit gehen...

Zwei der Todesser öffneten nun eine schwere Flügeltür weit und der Dritte führte sie hindurch. Vor ihnen lag ein großer Saal, dessen Wände nun wieder verhangen waren. Er wurde durch mehrere der Großfeuer beleuchtet, insgesamt war der Raum recht bar. Vorne war ein Podest mit drei Stufen auf dem ein Thron stand.

Auf diesem hatte dieser Lord Voldemort gesessen, welcher sich nun aber erhob.
 

Neugierig musterte Letifer den Dunklen Lord und fand ihn erstmal hässlich. Seine roten Augen und blasse Haut störten ihn eher weniger, immerhin war er ähnliches mit gelben Augen von den Vampiren her gewöhnt. Doch seine Nase, welchen Schlitzen glich und seine skelettartigen Finger, die aus den langen Ärmeln der schwarzen Roben hervor sahen, stießen ihn etwas ab. Die Glatze vervollständigte das Bild.

Dazu vollkommen im Gegensatz stand jedoch die Art wie er sich bewegte. Sie war gleitend, fließend und voller Selbstsicherheit. Keine einzige Bewegung wurde ohne Sinn ausgeführt, keine einzige Augenbewegung war ohne Nutzen. Letifer nahm nur aus dem Unterbewusstsein wahr, dass diese roten Augen etwas länger auf ihm verweilten.
 

"Ich grüße euch, Wesen der Nacht, in meiner Stätte," begann der Dunkle Lord mit einer tiefen und angenehmen Stimme. "Man sagte mir, man würde mir die obersten Vampire schicken. Der Fairness halber, frage ich nun nach euren Namen."
 

Die Konzilmitglieder antworteten nicht und nach kurzem Schweigen begriff Letifer, dass dies wohl noch seine Aufgabe war. "Rechts von mir steht Wulfrim, ein Meistervampir und Mitglied des Konzils. Links von mir ist Irma, ebenfalls Meistervampirin und Mitglied des Konzils."
 

"Und du?" Voldemort sah ihn direkt aus seltsam analytischen Augen an.
 

"Mein Name ist Letifer, ich führe nur die Leibwache an und habe keine andere Bewandnis." Letifer trat zwei Schritte zurück, sodass er nun direkt hinter den zwei uralten Vampiren stand.
 

Voldemort wandte genau diesen Zweien wieder seinen Blick zu, jedoch ohne Letifer zu vergessen. Irgendetwas sagte ihm, dass diese Person wichtig war... und das war nicht nur die Tatsache das ein Umhang sein gesamtes Gesicht verhüllte. Dennoch waren die beiden Konzilmitglieder nun wichtiger, vielleicht würde er später mehr erfahren.
 

"Ich freue mich euch begrüßen zu dürfen, Irma und Wulfrim. Möchtet ihr mit den Verhandlungen gleich oder erst nach einer Erfrischung beginnen?"
 

"Gleich.", antwortete Wulfrim knapp.
 

Letifer konnte verstehen, dass er aus dem Raum wollte. Ihm selber war es in diesem Saale etwas unheimlich, was sicherlich an dem vielen Stoff an den Wänden lag. Er wettete, dass zumindest einige der Überraschungen ein unverhoffter Besucher nicht mögen würde. Doch nun konnte er kaum dahinter nachsehen oder fragen, ob er einen seiner Leute später hinschicken sollte? Zu gefährlich, dann müssten eben Todesser ausgefragt werden.

Lord Voldemort stimmte dem Willen Wulfrims zu und stieg von dem Podest herab.
 

"Eure Leibwachen werden zu ihren Quartiere geführt." Voldemort zog seinen Zauberstab und einer der Stoffvorhänge glitt beiseite um eine weitete Flügeltür zu enthüllen. "Kommt."
 

Letifer sah zu seinen Leute. "Ihr fünf kommt mit. Die anderen gehen in diese Quartiere. Seid wachsam!"
 

"Jawohl.", murmelten einige, während sie schnell den Befehlen nachkamen.
 

Die sechs Leibwächter, Voldemort und die zwei Konzilvampire gingen in den Nebenraum. Die Tür schloss sich automatisch wieder hinter ihnen. Lord Voldemort setzte sich an einen der Tische, neben ihm zwei andere Todesser und hinter ihm nochmals vier. Letifer bereute nun keine Sekunde seine Entscheidung die Leibwächter mitgenommen zuhaben.

Irma und Wulfrim setzen sich Voldemort gegenüber. Die Verhandlungen hatten begonnen.
 

"Lord Voldemort, wir haben Nachricht erhalten, dass ihr mit uns eine Allianz bilden möchtet.", erzählte Wulfrim, als würde er das jeden Tag machen. "Wie soll diese Allianz aussehen und welche Bedingungen soll sie haben?"
 

"Ich möchte, dass die Vampire voll und ganz unter meinem Befehl stehen."
 

"Nein.", kam die knappe Antwort von beiden Konzilmitgliedern gleichzeitig.
 

Voldemort war nicht überrascht. Der Preis war zu hoch angesetzt und er wusste es, doch so war es nun mal bei Verhandlungen. Der Klügere und taktisch Bessere gewann. Es hing alles von der Strategie ab... in einer Disziplin, in der alle drei Teilnehmer Meister waren.

"Ich verstehe... dann nennt mir eure Vorstellungen."
 

"Wir wollen, dass nach dem Krieg die Vampire ganz Schottland und Wales nach ihrem Belieben beherrschen, sowie Gleichberechtigung in allen Gebieten und die Beherrschung des Polizeiapparats."
 

"Nein.", war nun Voldemorts prompte Antwort.
 

Irma nickte leicht, Wulfrim zeigte keine Reaktion. Auch sie kannten die Regeln und hatten nichts anderes erwartet. Nur probieren konnte man es immer...

"Aber wir riskieren viel, wenn wir auf eure Wünsche eingehen..."
 

"Der Preis ist zu hoch und habt nicht ihr selber erst meine Forderungen abgelehnt?", erinnerte Voldemort. "Ich denke, ich werde unter keinen Umständen Land an die Vampire abgeben."
 

"Nun, dass könnte unsere Hilfsbereitschaft drastisch kürzen.", warnte Wulfrim.
 

"Aber seht nur, was ihr gewinnen könnt! War euer zweiter Punkt nicht die Gleichberechtigung? Diese werdet ihr bekommen."
 

"Dies ist uns zu wenig. Wir leben seit Jahrhunderten auch ohne, so können wir es auch einwenig länger." Irma lächelte. "Im Gegensatz zu euch, sind wir nicht auf auf diesen Vertrag angewiesen."
 

"Ich bin auch nicht darauf angewiesen. Meine Todesser stehen gut, doch mit den Vampiren wäre es zugegeben besser. Dennoch ist der Vertrag nicht absolut notwendig... und seit nicht ihr es, die nur diese eine Chance auf Gleichberechtigung haben?"
 

"Vielleicht... aber im nächsten Jahrhundert kann alles wieder anders aussehen. Es ist beinahe ungaublich, was sich in der Zeit alles verändert... doch zum Vertrag. Ihr werdet auf keinen Fall uns Land geben?"
 

"Richtig.", zischte Voldemort.
 

"Ihr seht aber auch, dass wir nicht so einfach euren Forderungen nachgeben werden..." Wulfrim lehnte sich zurück. "Die Vampire werden nicht absolut unter eurem Befehl sein."
 

In dieser Nacht kamen sie nicht mehr weit und Letifer entdeckte ungeahnte Ausmaße von Geduld an sich. Dennoch war heute nur die erste Nacht, in welcher die Grundprinzipien ausgehandelt wurden und diese stellten sich als schwer genug heraus! Im Grunde wurde die Nacht mit der einen Frage, was die Vorteile einer Allianz waren, verbracht.

Schließlich stand der Dunkle Lord auf:

"Es ist spät und wir haben viel besprochen. Lasst uns die Verhandlungen später weiter führen."
 

"Wie ihr wünscht." Auch die beiden Konzilmitglieder standen nun. "Wir wünschen einen erholsamen Schlaf."
 

Voldemort nickte und winkte einem der Todesser. "Führe sie in die Quartiere."
 

Die erste Verhandlungsnacht war vorbei und sie wanderten in ihrem Quartier, was sich erfreulicherweise als kompletter Flügel heraus stellte. Letifer orderte zwei Leute ab den Eingang des Korridors zu bewachen und wollte sich zur Ruhe legen, wurde aber von Irma gerufen.
 

"Letifer.", meinte sie leise und hielt ihn zurück. "Komm mit mir..."
 

Sie führte ihn, unter den vielen fragenden und überraschend neidischen Blicken, in ihr Zimmer, welches direkt neben seinem lag. Es war eher eine kleine Wohnung, mit Wohn-/Arbeitszimmer, von dem ein Schlaf- und ein Badezimmer abzweigte. Er setzte sich auf die Couch und erinnerte sich daran aus Höflichkeit sein Gesicht zu enthüllen – jedoch nicht ohne zuvor das Zimmer auf Abhörsprüche und ähnliches geprüft zu haben.
 

"Du wirst bald 17, nicht?", begann Irma das Gespräch und setzte sich in den Sessel. "Und du weißt sicher, dass das Blut in deinen Adern von zwei Zwillingen je 1000 Jahren stammt. Diese Kombination macht dich sehr stark in der Blutmagie, nahezu so stark wie ein echter Vampir und mit zunehmendem Alter vielleicht sogar stärker."
 

Letifer nickte langsam. Das wusste er alles, worauf wollte sie hinaus?
 

"Ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, aber Simon Silberdegen hat regelmäßig Berichte über dich geschickt. Diese habe ich nun nach deinen Fähigkeiten durchsucht und bin darauf gestoßen, dass du ein Metamorphmagus bist, sowie ein Animagus." Sie strich eine rote Haarsträhne aus ihrem Gesicht. "Manchmal erweckt Vampirblut Gaben, wie in deinem Fall die Metamorphfähigkeit oder in meinem die Seherfähigkeit. Je älter man wird, desto stärker wird die Gabe, dass ist nun einmal so bei Vampiren. Bei dir müsste dies nun aber schneller geschehen... wie gut ist inzwischen deine Fähigkeit?"
 

Letifer zuckte etwas verlegen mit seinen Schultern. "Ich weiß es nicht... ich habe immer nur das getan, was ich konnte. Dies war meine Haare zu verändern, meine Hautfarbe, meine Augenfarbe und die Länge meiner Nägel."
 

"Also alles bereits natürlich veränderbare Stellen, bis auf die Augen, aber diese waren immer schon für die Magie am empfänglichsten." Sie schien nachzudenken. "Hast du Veränderungen festgestellt?"
 

"... ich weiß nicht.", antwortete er zögerlich. "Ich habe ja nie mehr versucht, aber bei meiner Haut ist meine Kontrolle gewachsen. Früher konnte ich nur etwas weniger blass werden und nun kann ich eine tiefbraune Farbe annehmen, welche mich auch vor der Sonne schützt. Es kommt nun schon fast automatisch, wenn ich tagsüber herum laufe."
 

"Perfekt." Sie lächelte. "Wie gut bist du in Blutmagie?"
 

"Nun ja... ich wurde etwas von Armin unterrichtet und habe Bücher bekommen. Davor bekam ich intensiven Unterricht bei den Zwillingen von Armand. Ich würde sagen durchschnittlich."
 

"Und wie steht es mit den eher definierten Fähigkeiten wie Empathie, Telepathie, Shiften, Verbesserung des Körpers oder Heilen?"
 

"Ich kann meinen Körper für etwas eine Viertelstunde verbessern, dies ist in den letzten zehn Jahren um etwa fünf Minuten gestiegen. Heilen kann ich mich selber fast so gut wie ein Vampir, aber das steigt und sinkt mit der Blutzufuhr, andere Personen jedoch gar nicht." Er stoppte kurz und sah dann zu Boden. "Von den anderen Fähigkeiten beherrsche ich keine."
 

"Das ist nicht weiter schlimm. Auch Vampire beherrschen sie erst ab einem gewissen Alter. Das kommt vielleicht noch bei dir..." Sie stand auf. "Darf ich?"
 

"Äh... ja?" Was wollte sie tun? Verwirrt sah er sie an, aber da hatten sich bereits zwei Finger an seine linke Schläfe gelegt.

Ein stechender Schmerz durchzuckte seinen Kopf und sein Körper erzitterte unter einer anderen Macht. Abrupt wallte seine Todesmagie auf, nur um unbegreiflicher Weise beschwichtigt zu werden. Ein Teil von Letifer wurde panisch ohne seinen Rückhalt, dann war es, so plötzlich wie es gekommen war, auch wieder vorbei.

Zischend zog er die Luft ein und atmete sie wieder an. Sich mit purem Willen beruhigend (immerhin konnte er sie nicht auf der Stelle töten), fragte er ärgerlich:

"Was war das?"
 

"Ich habe eine Technik an dir angewand, die Empathen angreift.", erklärte sie fast entschuldigend. Doch Konzilmitglieder entschuldigten sich nie, so tat auch sie es nicht. "Du hast darauf eindeutig reagiert, so hast du eine gewisse Begabung bereits."
 

Letifer war nicht in der Lage sich darüber zu freuen, sondern erholte sich immer noch. "Und was war mit meiner Todesmagie? Warum hat sie nicht eingegriffen?"
 

"Die habe ich mit Empathie gestoppt. Doch ich glaube nicht, dass dies viele andere können, selbst welche aus dem Konzil. Vielleicht noch Silvius, aber ansonsten..." Sie wurde leiser und fasste sich wieder. "Zum Thema. Ich werde deine Fähigkeiten trainieren und dich wieder in Topform bringen. Du wirst stärker denn je sein."
 

"Warum?", schaffte es Letifer heraus zu bringen. Er verstand nicht, warum er? Warum war es nötig?

Sie lächelte nur und antwortete nicht. Sie kannte den Grund wohl selber nicht oder erahnte ihn nur, immerhin war sie eine Seherin! Wie auch immer, ihr Wille war sein Befehl und er konnte nichts dagegen sagen. Wieso sollte er auch? Er würde stärker werden und das konnte nicht schlecht sein. Zumindest war das seine Philosophie der Dinge. Und wenn er ehrlich war, dann hatte er in den letzten Jahren sein Vampirerbe sehr vernachlässigt. Dies würde ihm vielleicht zu seinem Traum verhelfen – Shiften zu können!
 

Irma lachte leise. "Du willst so gerne Shiften?"
 

"Du hast meine Gedanken gelesen.", murmelte Letifer ärgerlich.
 

"Ja. Aber sieh es so... ich kann dir vielleicht Shiften beibringen. Immerhin hängt dies nur von der Menge der Blutmagie, die du fokusieren kannst, ab. Da du ein Halbvampir bist, ist das einfach weniger, als bei anderen Vampiren es natürlich ist und Shiften wird dich immer sehr anstrengen..."
 

"Aber ich kann es lernen?", fragte er begeistert.
 

"Ja."
 

Sie begannen gleich darauf mit der Erlernung der Fähigkeiten oder genauer mit dem Training seiner Blutmagie. Sie war wirklich nicht gerade auf dem neuesten Stand und er brauchte länger als er sollte, um sie sowohl zu sammeln, als auch zu aktivieren. Doch Irma war eine gute Lehrerin und versprach, dass er bald besser werden würde. Müde verließ er später das Zimmer und betrat sein eigenes mit dem Versprechen, dass sie ihm Morgen zeigen würde, wie er seine Metamorphfähigkeit mit Blutmagie unterstützen konnte.
 

Dbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd
 

Lord Voldemort hatte sich ebenfalls in seine Gemächer zurück gezogen und lag nun in seinem Bett. So sehr er seine eigene Menschlichkeit und Schwäche verachtete und oft Schlafen als unnütz ansah, war er nicht dumm genug, einfach wach zu bleiben. Doch auch Dunkle böse Lords waren vor einem Phänomen nicht immun – Schlaflosigkeit.

Eine Unruhe hatte von ihm Besitz ergriffen, die er sich einfach nicht erklären konnte. Ja, er führte gerade eine der wichtigsten Verhandlungen seines Lebens, doch so etwas hätte ihm nicht den Schlaf geraubt. Oder?
 

Immerhin waren es nicht nur Verhandlungen, sondern nur ein paar Mauern und Gänge weiter beherbergte er Elitekrieger und Zwei der mächtigsten Wesen auf der Welt. Sollten diese beschließen sich mit auf einmal gegen ihn zu wenden, hatte er in der Tat ein Problem.

Das musste es sein... er hasste es, einer unbekannten Macht gegenüber zu stehen und diese zwei alten Vampire gehörten sicherlich dazu. Wie stark waren sie? Welche Kräfte besaßen sie? Wie konnte er sie besiegen?

Alles Fragen zu denen er die Antworten nicht kannte, aber vor hatte sie heraus zu finden. Auch das war einer der Gründe für die Verhandlungen.
 

Fähigkeiten... der Lord in seinem Bett erinnerte sich an die Stunden zuvor zurück. Es lief wirklich gut und er hatte deutlich mehr Schwierigkeiten erwartet. Aber es war nur der erste Tag gewesen... trotzdem hatten sie nicht sofort Erklärungen verlangt, wie in etwa für diesen einen Ring I ra la, oder wie der hieß.

Es war auch wirklich peinlich gewesen, dass Vampire selbst ihnen sagten, wer den Ring besaß! An dem Tag hatte Rosier ein paar schöne neue Flüche zu spüren bekommen. Und er hatte Moonwalker gefragt von allen Leuten! Moonwalker! Von allen Leuten der einzige Werwolf der dem Orden treu war oder zumindest noch half. Voldemort war sich ziemlich sicher, dass Lupins Treue wankte... naja, natürlich war dies geheime Information, aber solche Pannen waren ärgerlich.
 

Und dann hatten sie auch diesen Ring nicht bekommen. Dabei hatte Voldemort geplant, ihn als Rückversicherung zu den Verhandlungen zu benutzen, oder gar die Magie des Ringes zu kopieren und neue Schutzschirme gegen Shiften zu errichten!

Doch nein, von allen Leuten war Letifer der Besitzer. Eine Person, die ein lebendes Mysterium war. Keine Vergangenheit, keine Rasse, kein Aussehen, kein Alter, keine politische Ambition, nichts! Selbst die Fähigkeiten wurden verdammt ungenau angegeben, was aber auf der verblüffenden Tatsache zu beruhen schien, dass nur zwei Gruppen von Leuten Letifer haben Kämpfen sehen:

Gegner, die waren nun tot und Verbündete, die waren lebenslang treu.
 

Letifer... der Dunkle Lord des Ostens, der Gefallene Engel, Dämon des Todes und wie man ihn noch benannt hatte. Voldemorts Gefühl der Unruhe wurde stärker. Was übersah er nur? War er heute so langsam...
 

Er sprang aus dem Bett. Das konnte nicht sein! Letifer! So hatte sich dieser Chef der Leibwache vorgestellt. Konnte das ein Zufall sein? Er wog rasch die Wahrscheinlichkeit ab. Kaum. Der Name Letifer war ein Symbol, wie sein eigener Name, keiner hätte das gewagt. Zudem hatten seine Spione berichtet, dass für die Vampire der Name etwas besonderes bedeutete. Sie hätten niemanden sich einfach so als Letifer ausgeben lassen.

Voldemort lief raschen Schrittes zum Schreibtisch und kritzelte seine Erkenntnis auf ein Blatt. Darunter setzte er dann die Befehle, die unbedingt durchgeführt werden mussten.
 

Kein Wunder, dass er sich rastlos gefühlt hatte... Er hatte nicht zwei der mächtigsten Wesen als Gast, sondern drei!
 

Voldemort wandte sich wieder um und ging zu seinem Bett zurück. Wie hatte er es nur so lange übersehen können? War es das Alter? Dann musste er unbedingt wieder eines seiner Rituale durchführen, dass konnte er einfach nicht zulassen.

Denn auch wenn es keiner wusste, dass einzige was Voldemort mehr fürchtete als den Tod, war das Altern. Er konnte sich nicht damit abfinden, dass der Körper langsamer und weniger leistungsfähiger wurde, für ihn war es wie ein langsames Sterben.

Zu sehen wie Albus Dumbledore fröhlich älter wurde, drehte ihm den Magen um. Er verstand seinen alten Lehrer nicht. Langsam zu verrotten, dass erfüllte den Dunklen Magier mit Panik.
 

Sein Geist wanderte wieder zu seinen Gästen. Vampire verrotteten nicht, aber sie waren bereits tot und von ihrem Meister abhängig. Zwei Faktoren die Voldemort für unakzeptabel hielt.

Nein, Voldemort war auf der Suche nach der wahren Unsterblichkeit, denn mit ihr würde Freiheit und Leben kommen. Ohne den Tod würde er sich gesetzt, aus dem ewige Kampf sich ausgeschlossen haben und einfach sein.
 

Freiheit und Friede... mehr wollte auch ein Dunkler Lord nicht.
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Die Verhandlungen haben begonnen. ^^ Habe ich schon mal erwähnt, dass ich Politik mag? Man kann also diese teilweise nun häufiger erwarten.
 

Letifer wird noch eine Weile nicht shiften können. Und die Empathie ist im Grunde einfach nur eine Fähigkeit die extrem mächtig sein kann, aber leider schweres Training erfordert. Auch hier wird Letifer erstmal nicht superstark.

Kleine Schritte müssen gemacht werden. =)
 

Das nächste Kapitel heißt "Taktische Geheimnisse". Die Verhandlungen gehen weiter, aber außenrum geschieht ebenfalls wichtiges.
 

Gruss

silberstreif



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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Von: abgemeldet
2006-07-29T21:15:19+00:00 29.07.2006 23:15
xD Voldemort wird langsam senil wie es scheint ^^ gefällt mir, aber das Letifer eingerostet ist war ein Schock (obwohl es ja klar war) , doch ich freue mich das er wieder bei den Vamps ist. Lupin ist (noch?) Diener Voldemorts? Eigentlich logisch bei der behandlung durch das Ministerium.
Bye demon

Ps: Ich habs gewusst! Ich habs gewusst! Es war sonnenklar das Letifer der Alten Schreckschraube von Bild noch einen Besuch abstattet xD
Von: abgemeldet
2006-07-27T11:59:25+00:00 27.07.2006 13:59
:-).
Von: abgemeldet
2006-07-26T21:01:55+00:00 26.07.2006 23:01
geniales kapitel. Wirklich toll, dass Letifer Trainig durch dass Konzil erfährt. Hoffe du schreibst bald weiter. lg King_vegeta01.

ps. Sorry dass ich nicht mehr schreiben kann aber meine Zeit ist begrennzt
Von: abgemeldet
2006-07-26T10:55:04+00:00 26.07.2006 12:55
HöHö
da scheint Voldemort wohl etwas senil zu werden oder???^^
Und nun hat Letifer eine neue lehrerin, das find ich gut, man lernt ja schließlich nie aus. Zumal Letifer dann ja vll. das shiften lernt, das wollte er ja schon so lange.

War wieder klasse

bye
Asagao
Von:  leesa
2006-07-25T19:28:24+00:00 25.07.2006 21:28
HAllo, ich hab ich auch mal überwunden etwas zu sagen.
Voldi ist ewas dämmlich - wie kan man sagen das er den Vampire gleichberechtigung geben will und sie gleichzeitig versklaven?
Von:  DarkEye
2006-07-25T18:54:30+00:00 25.07.2006 20:54
das war einfach nur mehr genial... ich bin schon gespannt ob dumbi endlich seinen fehler herrausfindet und voldi is echt langsam heute gewesen;)
dark
Von:  Relaxer
2006-07-25T16:03:33+00:00 25.07.2006 18:03
War mal wieder ein super Chapter.
Cool fan ich das Letifer jetzt wieder nen Lehrer hat.
Bin schon ganz gespant wie die Verhandlungen ausgehen werden.

Also mach weiter so und Bis zum Nächten Chapter!

Relaxer
Von: abgemeldet
2006-07-25T15:12:53+00:00 25.07.2006 17:12
Super Kapitel, aber hinzufügen kann ich nicht mehr viel, ist ja auch schon alles genannt worden...
Mrs Black ist weg, wunderbar...
Und die Verhandlungen haben begonnen, Voldi dreist wie eh und je....
lg
ayama
Von: abgemeldet
2006-07-25T14:48:50+00:00 25.07.2006 16:48
Wiedermal richtig gut.
Ich finde es ein bischen schade, dass keiner weiss was Dumbledore versucht hat. Das mit dem Bild hingegen war genial.
Wieso reagiert Letifers Narbe eigentlich nicht?
Hab ich da was vergessen?
Von: abgemeldet
2006-07-25T13:19:15+00:00 25.07.2006 15:19
Morgen ist es nicht geworden, aber Übermorgen. Auch gut xD. Also wieder ein super, gradioses Chap. Ich bin begeistert. Wir sollten einen Fanclub gründen, wer tritt bei?
Erst mal wird Mrs. Black vernichtet (*hehe*) und dann der Anfang der Verhandlungen. Wirklich super Inhalt! Und wieder super beschrieben, man kann sich bei dir immer alles vorstellen. Mir ist aufgefallen, dass du am Anfang statt Höhle Hölle geschriebn hast.....
In freudiger Erwartung auf das nächste Chap(xD)
lg Leni2oo5


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