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24th December

-My happy ending-
von

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-My happy ending-

24th December

-My happy ending-
 

Titel: 24th December - -My happy ending-

Kapitel: 1/1

Status: One-Shot (abgeschlossen)

Serie: Dir en grey

Genre: Shonen-ai, Romantik, Drama

Autor: Daidai_desu

E-Mail: gackt_camui1310@web.de

Warnings: [Shonen-ai][SAD]

Pairing: Kyo x Die [wie (eigentlich) immer]

Musik beim Schreiben: Malice Mizer, SID, Antique Café, Nightmare, Gazette und Diru

Anmerkung:

Huhu ^^

... *seufz* ...

Man, hab' ich an der Story gesessen x_x. Es kommt mir unglaublich lange vor, aber wenn ich genau nachschaue sehe ich, dass es ziemlich genau einen Monat von der Idee, bis zum Ende gebraucht hat. Hm ...

Naja, wie ihr seht, ist meine unkreative Phase endlich zu Ende. Den Großteil dieser Geschichte hab ich in etwa einer Woche geschrieben ... dann war erst mal Ende.

Ich hatte weder Lust oder Zeit, noch Ideen zum Weiterschreiben.

Aber, und schlagt mich nicht deshalb, es ist mal wieder was neues von mir. Tut mir Leid an alle Leser von 'Broken Inside', aber bei E-M@il war ich auch schon ganz fleißig ^^Y. Das dritte Chapter ist jetzt schon oben XD.

Ich labere euch wieder'n Kotelett an die Backe, tut mir Leid.

Danke an meine Beta Kawaii_Shinya -.- auch wenn sie nie betat xD

Nya ... Kommis wären wie immer ganz lieb. Bei reichlich Andrang denk ich vielleicht über eine Fortsetzung nach. *innen Fingern kribbelt*

Viel Spaß ^^
 

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Ohne einen Laut von mir zu geben lasse ich meinen Kopf an die kalte Mauer hinter mir sinken. Ich ignoriere die Kälte, die meinen ganzen Körper bereits befallen hat - mit ihm mein Herz.

Und ein weiteres mal, denke ich, ein weiteres Mal feiere ich Heiligabend alleine. Zum wievielten Mal wohl? Ich schließe meine Augen, meinen Kopf zum Himmel gerichtet, als hoffe ich, dass mir die Schneeflocken, die auf mein Gesicht fallen - binnen Sekunden schmelzen und abperlen - eine Antwort geben können.

15 Jahre, erinnere ich mich, ja, 15 Jahre bin ich alt. Das heißt, es muss mittlerweile das sechste Weihnachten sein, dass ich hier sitzen werde, alleine und frierend.

Ich öffne meine Augen, starre in den Himmel, dem gefrorenen Wasser entgegen, ebenso, wie es mir. Dann plötzlich - ein Knurren. Mein Magen, wie ich richtig erkenne. Wie lange habe ich wohl nichts mehr gegessen? Lange, viel zu lange, das sagen mir Magen und Waage - hätte ich eine.

Leute passieren meinen Sitzplatz, schauen - wie auf Abfall - auf mich nieder. Nur flüchtig. Dann schauen sie weg, schwenken ihre prall gefüllten Einkaufstüten. In ihnen sind wahrscheinlich Geschenke für ihre Familien, die sie über alles lieben. Ich schaue sie nicht an, doch ich merke, wie ihre Blicke auch von weitem auf mir ruhen. Ich gebe sicher ein erbärmliches Bild ab, sitze ich doch hier an Heiligabend im Schnee, verzichte darauf, mich irgendwo unter zu stellen oder zu setzen. Die Blicke stören mich nicht - nicht mehr. Ich kenne das. Ich bin eben anders. Es ist normal, dass man mich anstarrt. Ich habe keine Familie, die auf mich wartet, ich habe keine Familie, die mich umarmt, küsst, beschenkt... liebt.

Auch diese Gedanken lassen mich kalt. Seit Jahren hat keine Träne mein Auge verlassen, kein Lächeln meine Lippen. Es würde doch nichts nützen.

Ich schlage meine Jacke, die ich noch aus Kindertagen besitze, vor meiner Brust enger zusammen, erreiche damit nur, dass sich meine Ärmel bis fast zu den Ellbogen hochziehen. Wieder ein kalter Windstoß, der mich gnadenlos streift. Ich habe aufgehört zu beten, an Gott zu glauben.

Die Straße, in der ich sitze, ist reichlich bewohnt, liegt jedoch relativ abgeschottet von der turbulenten Innenstadt. Durch die Vorgärten kann ich in die Häuser sehen, die bunt geschmückt sind und in allen Farben leuchten. Kinder laufen fröhlich durch die Zimmer, die ich sehen kann. Kinder, wie auch ich damals eines war. Sie müssten etwa so alt sein wie ich, als meine Eltern diesen Unfall hatten. Auch ich war so unbeschwert, hätte nie gedacht, dass die Welt so grausam sein kann, einem Kind seine Eltern, und somit seine einzigen Verwandten, zu nehmen. Mein Schicksal wünsche ich keinem.

Mein Hals ist trocken, veranlasst mich dazu, meine Trinkflasche, die ich mit dem Wasser vom Trinkbrunnen in der Innenstadt gefüllt habe, zu nehmen und einen tiefen Schluck aus ihr zu nehmen - den letzten.

Ich weiß, dass ich sie heute noch füllen muss. Aber wie? Ich spüre weder meine Beine, noch den Boden unter ihnen. Meine Beine sind wie tot, liegen leicht nach innen angewinkelt vor mir und versperren beinahe den ganzen Bürgersteig. Es tut mir Leid, ihr Leute, die ihr schnell nach Hause wollt, nach Hause zu euren Lieben. Gerne würde ich euch den Weg frei machen, doch seit Stunden kann ich mich nicht rühren. Ich will euch nichts Böses, glaubt mir das bitte! Ich weiß doch wie es ist, dem Glück so nah und doch so fern zu sein.

Zitternd lasse ich die leere Flasche zu Boden sinken, versuche meinen Körper, den immer weitere Schüttelanfälle plagen, unter Kontrolle zu kriegen. Ohne etwas dagegen unternehmen zu können rutscht mein Oberkörper seitlich an der Wand herunter, landet schließlich mit einem dumpfen Geräusch auf dem hoch von Schnee bedeckten Boden. Bilde ich es mir ein, oder fühlt sich meine Wange jetzt wärmer an, als zuvor? Ich schließe meine Augen, versuche an nichts zu denken. Noch ein paar Stunden, dann ist der Tag beendet, den ich am meisten hasse, der Tag den ich verfluche, der mir alles genommen hat. Noch eine Woche. Dann ist auch er abgeschlossen, der Monat. Der Monat den ich am meisten hasse - Dezember.

Wenn ich jetzt einschlafe sterbe ich, dessen bin ich mir bewusst, aber meine Lider fallen zu. Viel zu lange hab' ich nicht mehr richtig geschlafen. Der Schlafentzug, der Hunger und die Kälte bringen mich beinahe ans Äußerste. Ich mache mir vor, dass ich keine Familie brauche, sehe nach außen hin kalt und hart aus, doch in Wirklichkeit... sieht es ganz anders in mir aus. Ich sehne mich nach einer Familie. Ich sehne mich danach, gemeinsam mit ihnen diesen schönen,

und doch so grausamen, Tag zu feiern, mit ihnen zu lachen und Scherze zu machen. Doch ich weiß, dass das wohl immer ein Traum bleiben wird - für mich jedenfalls. Diese Familie, die sich meiner annimmt, gibt es nicht. Ich sehe doch, wie sie an mir vorbei laufen, mir entweder abwertende oder überhaupt keine Blicke schenken. Vor einigen Jahren hätte ich noch gesagt 'Hört auf mich so anzustarren! Ich kann doch nichts dafür. Ich habe es mir nicht ausgesucht. Ich bin nicht Schuld, dass Mama und Papa tot sind. Ich will es doch nicht, ich wollte es nie!". Heute rede ich anders, denke jedoch gleich. Ich darf keine Schwäche zeigen, auch mir selber nicht. Leuten wie mir ist es nicht vergönnt zu weinen, schwach zu sein.

Ein weiteres Mal kommen Leute an mir vorbei. Das kleine Mädchen sieht mich ängstlich an, versteckt sich hinter seiner Mutter. "Der Junge sieht gruselig aus, Mama!", höre ich, als sie schon fast um die Ecke verschwunden sind. Genau, wie ich damals, denke ich. Aber es stimmt doch. Sie hat Recht, die Kleine. Ich nehme es ihr nicht übel. Ich hätte an ihrer Stelle auch Angst. Ich sehe so ausgezehrt aus, als würde ich sie gleich anfallen, denkt sie sicher. Wirklich. Ich habe Hunger, aber ich verdränge es. Es hilft ja doch alles nichts. Essen kommt nun mal nicht vom Himmel - auch von Mama und Papa nicht. Es gibt niemanden, dem an mir liegt.

Die geschmolzenen Schneeflocken haben sie Spuren auf meiner Wange gebahnt, fließen an ihr herab. Sieht es nun so aus, als habe ich geweint? Täuscht euch nicht, ihr, die ihr mich seht, ich weine nicht - ich kann nicht weinen.

Meine Augen schließen sich wieder wie von alleine. Vor meinem geistigen Auge erscheint meine Mutter. Wie sie mir leise Worte zuflüstern, mich auf die Wange küsst und mir schließlich die warme Decke über legt. Trügerisch.

Die Lampe, die mir gegenüber auf der Straßeseite steht, stahlt mich unerbittlich an, bereitet mir Kopfschmerzen. Ich kneife meine Augen weiter zusammen, atme geräuschvoll aus. Auch mein Hals schmerzt. Jeder Schluck, den ich mache, ist eine Qual.

Ich habe Todesgedanken, kann nicht leugnen, dass ich jetzt am liebsten sterben würde. Es würde nichts bringen weiter zu machen.

Reglos bleibe ich liegen, freue mich darauf vielleicht bald erlöst zu sein. Ich möchte nie wieder an Weihnachten alleine sein, nein, ich möchte nie wieder alleine sein.

Ich spüre, wie mich die Kraft Stück für Stück verlässt. Wenn ich jetzt einschlafe wache ich nicht mehr auf - was für ein schöner Gedanke.

Wieder ein Knistern. Jemand geht an mir vorbei, dass höre ich genau an dem Geräusch im Schnee. Kurz verdunkelt es sich außerhalb meiner Lider. Solange, bis die Person vorüber gegangen ist. Doch .. was ist das? Wieso wird es nicht hell? Naja, die Person wird wahrscheinlich vor mir stehen, denken ich sei tot - hoffen ich sei tot - und dann verschwinden. Doch auch nach mehreren Momenten bleibt es dunkel. Ich öffne meine Augen einen Spalt, sehe als erstes fast weiße Luft aus meinem Mund kommen. Diese Person muss ziemlich hartnäckig sein. Als nächstes sehe ich zwei Schuhe, sehe, als ich sie weiter nach oben verfolgen will, dass die Person vor mir kniet.

"Hey!" ist das was ich höre. Die meisten Leute machen sich nicht die Mühe mich anzusprechen. So freundlich hat jedoch noch niemand zu mir gesprochen. Ich drehe meinen Kopf leicht, blicke dann ich zwei warme Augen. Die Besorgnis, die ich zu sehen scheine, bilde ich mir sicher nur ein.

"Willst du vielleicht mit zu uns rein kommen?". Was war das denn bitte? Ich halluziniere, sicher bin ich gleich tot.

Mein Unterkiefer zittert. Mir ist so kalt, bitte Gott, wenn es dich gibt, dann hol mich endlich zu dir. Ich sehe schon Engel...

Eine warme, für meine Sinne schon fast glühende, Hand legt sich auf meine Wange, streicht vorsichtig darüber. Wieder atme ich laut aus. Mein ganzer Körper zittert wie Espenlaub. Was soll das? Ich war gerade so gut aufs Sterben vorbereitet ...

"Deine Lippen sind Eisblau ... komm mit mir rein!". Es klingt, als sagt dieser ... Engel es eher zu sich selbst, als zu mir. Er legt seine Hand unter meinen Kopf, hebt ihn vorsichtig an und bringt mich letztendlich wieder in die sitzende Position. Mir wird schwarz vor Augen, ich verdrehe die Augen und schließe sie schließlich. Das muss das Jenseits sein.

"Hey, wach auf! Schlaf nicht ein! Nicht hier in der Kälte. Komm mit rein, da kannst du schlafen!". Ich höre seine Stimme noch. Also bin ich nicht tot ... oder vielleicht gerade deshalb? Das er etwas gesagt hat ist ja mehr oder weniger realistisch. Das was er allerdings gesagt hat keineswegs. Ich würde gerne mitkommen. Wärst du doch nur echt... Engel.

Ich öffne meinen Mund, versuche etwas zu sagen doch kein Ton verlässt meinen Mund. Endlich ist auch das Schwindelgefühl vorbei, macht es mir möglich die Augen zu öffnen. Mit trübem Blick schaue ich genau in seine Augen. Er lächelt, als er es bemerkt. Er benimmt sich nicht nur so, sondern er sieht auch aus wie ein Engel. Die roten Strähnen, die ihm sanft in die Stirn fallen, lassen ihn unglaublich schön wirken.

Kann mich mal jemand zwicken, um mir zu zeigen, dass ich mir das alles nicht einbilde?

Meine Hand zittert, dann führe ich sie hoch zu seinem Gesicht. Wenn sie jetzt hindurch fällt ist alles nur Einbildung. Ich bete, dass es nicht so ist.

Kurz berühre ich seine Wange, falle nicht hindurch. Dann lasse ich sie sofort wieder los. Sie ist so warm, ganz anders als meine Hand. Ich will nicht, dass sie genauso kalt wird.

Er hebt mich hoch und es scheint mir, als täte er das mit Leichtigkeit. Vorsichtig versucht er mich auf meine eigenen Beine zu stellen, doch ich falle einfach zu Boden. Ich kann nichts dafür. Ich spüre meine Beine nicht mehr. Sie sind wie abgestorben, glaub mir, wie, als würden sie nicht mehr mir gehören! Ich würde so gerne mit zu dir gehen, aber ich spüre meine Beine nicht! Bitte geh jetzt nicht weg!

Was ist dieses Gefühl in meiner Brust? Wieso sticht alles? Wieso brennt alles?

Mein Blick schießt nach oben zu dir. Wirst du mich jetzt wieder verlassen, Engel? Jetzt, wo du doch gerade erst hergekommen bist?

Dein Blick scheint erschrocken, wird dann jedoch wieder ganz sanft. Erneut bückst du dich zu mir herunter, greifst mir wieder unter die Arme und hebst mich hoch. Kurz stützt du mich mit einer Hand, als du mit der anderen meine Beine nimmst und mich schließlich trägst. Ohne Worte, geschweige denn Widerworte, lasse ich mich von dir von dort weg tragen.

Du gehst auf eines der Häuser zu. Mein Kopf, den ich schwach an deine Schulter habe fallen lassen, schmerzt, kann nicht wahrnehmen, dass das gerade wirklich passieren soll. Soll mein Leiden damit endlich ein Ende haben?

Ich öffne meine Augen einen Spalt, blinzle dann in die Richtung, in die wir uns gerade bewegen.

Ich sehe, dass dort zwei Personen stehen. Ein Mann und eine Frau. Sie hat eine Decke um ihre Schultern gelegt und er umarmt sie mit einer Hand. Wer sind diese Leute? Gehören sie zu dir, Engel?

Dein Körper ist so schön warm. Bitte ... ich bete dafür, dass er nicht genauso erkaltet wie meiner. Ich wünsche mir, dass du meinen kalten Körper einfach liegen lässt, deine Wärme beibehältst und doch habe vor nichts mehr Angst, als davor!

Du lässt mich nicht los, trägst mich tatsächlich zu dem Haus, vor dem diese Leute stehen. Ohne zu stoppen trittst du mit mir in das H

aus ein, gewährst der Wärme von innen meine kalte Haut zu umschmeicheln. Sofort ergreifen mich weitere Schüttelanfälle.

Du sprichst leise zu den beiden Menschen. Sind sie verwandt mit dir? Sind sie deine Eltern?

Haben Engel denn überhaupt Verwandte?

Kurz schüttelst du mich durch, ziehst dir jedoch nur deine verschneiten Schuhe aus. Ich blinzle erneut, lasse meine Augen langsam zu den beiden Erwachsenen schweifen. Sie sehen besorgt aus und ich bemerke, wie die Frau auf mich zu kommt.

Du legst mich auf die weiche Couch, stehst dann wieder auf und ziehst dir schwungvoll die dicke Jacke aus. Wie schön dein Haar weht, wenn du das tust. Es verzaubert mich.

Die Frau, mit dem zusammen gebundenen schwarzen Haar, zieht die Decke von ihrer Schulter, legt sie vorsichtig um mich und wickelt mich darin ein.

"Ich geh ihm Tee machen. Daisuke, lässt du ihm Badewasser ein? Er ist völlig unterkühlt."

Daisuke? Ist das dein Name, Engel? Ein schöner Name, wie für einen Engel gemacht.

Ich sehe wie du nickst, und dann den Raum verlässt. Meine Gliedmaßen spüre ich immer noch nicht. Ich liege nur da auf der Couch, schaue mit trübem Blick umher.

Komm zurück Engel ... Daisuke. Ich will nicht wieder alleine sein.

Es dauert ein paar Minuten. Minuten, in denen mir erst so richtig klar wird, was gerade passiert ist. Ich frage mich, wieso ihr das für mich tut. Wieso helft ihr einem total heruntergekommenen Penner, der an Heiligabend wie bestellt und nicht abgeholt unter einer Laterne liegt und auf den Tod wartet? Wieso habt ihr mich nicht dort liegen gelassen?

Plötzliche Hitze in meinen Fingerspitzen lässt mich meine Gedanken abbrechen. Was ist das? Liegt es daran, dass ich mich hier bei Zimmertemperatur aufhalte?

Auch fällt mir erst jetzt auf, dass meine dreckigen, nassen Schuhe die Couch von euch lieben Leuten beschmutzen. Es tut mir Leid. Ich will euch wirklich keinen Ärger machen. Aber ich kann meine Beine nicht spüren. Könnte ich es, hätte ich sie längst herunter genommen.

Du betrittst den Raum erneut. Ich sehe dich durch meine immer noch halbgeschlossenen Lider. Du kniest dich vor mir auf den Boden, schaust in meine Augen, die dich wie tot anstarren.

Ohne deinen Blick abzuwenden rufst du nach der Frau, die du Mama nennst. "Mama, ich hab' das Wasser einlaufen lassen!".

Sie antwortet nicht, kommt stattdessen mit einem Tablett herein, auf der eine Tasse mit dampfendem Inhalt steht. Sie stellt sie auf den Tisch, gegen den du dich lehnst.

Wie abgesprochen fasst du mit deiner Hand unter meinen nassen Kopf, hebst ihn an und setzt mich anschließend in eine senkrechte Position.

Deine Hände sind herrlich warm. Lass mich lieber los, sonst werden sie so kalt wie ich.

"Mach mal deinen Mund auf, Junge, und trink das! Das wärmt dich von innen!" Die Frau lächelt mich an, während sie das sagt. Ich möchte auch lächeln, doch mein Gesicht ist steif gefroren. Das einzige, was möglich ist, ist meinen Mund einen Spalt zu öffnen. Sofort beginnt mein Unterkiefer zu zittern. Wieso nur? Mir ist doch nicht kalt.

Du setzt dich neben mir auf die Sitzfläche, legst einen deiner Arme um meine Schulter. "Am besten ziehen wir dir erst mal die nassen Sachen aus!", sagt deine Mutter. "Dann kannst du baden und danach geht's dir wieder viel besser. Trinken kannst du auch in der Wanne. Hilfst du mir mal Die?". Ich sehe wie du nickst. Anschließend nimmst du mich vorsichtig hoch und trägst mich, wie kurz zuvor auch, von dannen. Deine Mutter geht vor, öffnet uns die Türen. Am Ziel angekommen lässt du mich schließlich auf einem Stuhl im Badezimmer nieder. Die dunkelhaarige Frau kommt zu mir, nachdem du mich losgelassen hast. Sie streichelt mit liebevollem Blick meine Wange und redet auf mich ein. "Wir kommen gleich zurück. Es dauert nur eine Minute!". Zusammen verlasst ihr den Raum, lasst mich alleine zurück. Ich beginne wieder meinen Gedanken nachzuhängen, werde aber unmerklich später wieder in die Realität zurückgeholt.

"Nein Mama ... das kann ich nicht!"

"Klar kannst du das! Er hat weder mehr, noch weniger als du! Was willst du ihm also weggucken können?"

"... Das ist es doch gar nicht!"

"Nicht? Was denn dann? Es ist ja wohl angenehmer für den Jungen, wenn du ihn nackt siehst, als wenn ich es tue, oder?"

"...Mama! ... Wie kommt das denn bitte?! Soll ich da jetzt reingehen, und ihn ausziehen, oder was?!"

"Genau so!"

"Nie im Leben!"

"Daisuke!"

"... ach scheiße ...".

Kurz darauf betrittst du das Bad erneut. Alleine. Du setzt ein Lächeln auf, doch ich weiß, dass es falsch ist.

"Tut mir leid, wenn dir das jetzt peinlich ist, oder so ... ich meine ... ich wollte ja, dass meine Mutter es macht, weil ich mir vorstellen könnte, dass dir das lieber ist ... aber sie sieht's anders.".

Vielleicht ... war dein Lächeln doch ehrlicher, als ich gedacht habe. Es ist nicht so, dass du mich abstoßend findest, sondern so, dass du nicht willst, dass es mir unangenehm ist. Das Gefühl ist schön. Es ist so angenehm zu wissen, dass jemandem etwas an mir liegt.

Du beginnst meine Schuhe auszuziehen, stellst sie anschließend neben die Tür auf den Boden. Meine Füße werden heiß und beginnen zu kribbeln. Wie lange ist es her, dass ich die Schuhe das letzte mal ausgezogen habe?

Schnell ist auch meine Jacke ausgezogen.

"Sag, wenn du was dagegen hast, okay?". Wieso klingst du auf einmal so schüchtern? Ich habe nichts dagegen. Im Gegenteil, ich bin so glücklich wie seit langem nicht mehr. Entschuldige, dass ich das nicht zeigen kann.

Du ziehst mir meinen dünnen, alten und viel zu kleinen Pullover über den Kopf, legst anschließend einen Arm um meine Hüften, hinten an meinem Rücken vorbei, und fasst schließlich einmal um mich herum, um meine Hose zu öffnen.

Mein Blick ist unverändert, deiner jedoch scheint zu flimmern, auch wenn du es zu verstecken versuchst.

Wenige Minuten später liegt auch meine Hose am Boden. In nassen Shorts sitze ich nun da, kann mittlerweile schon meine Finger und meine Füße bewegen. Deine Bewegungen verlangsamen sich. Ich kann es verstehen. Ich verstehe, dass du dich dagegen sträubst mich nackt zu sehen. Dennoch fährst du fort, ziehst nun auch das letzte Stück Stoff, dass mich noch verhüllt, an meinen Beinen herunter.

Ich scheine nicht der einzige zu sein, der wie gebannt auf meine Oberschenkel starrt. Es sieht schlimm aus, nicht wahr? Meine Beine sind so abgemagert. So dünn, richtig unnormal.

Du schaust auf, vermeidest Blickkontakt. Wieso bist du auf einmal so? Eben warst du doch noch ganz anders.

Du beugst dich vor, fühlst mit der Hand ins Badewasser und schwenkst sie ein wenig hin und her. Dann nimmst du meine Hand, und führst sie zum Wasser hin. "Ist dir das zu heiß? Fühl mal!". Meine Fingerspitzen durchdringen die Wasseroberfläche, fühlen erst nichts, als es dann plötzlich ganz heiß wird. Mein Körper zuckt und ich reiße meine Hand ruckartig aus dem Wasser. Ein kratziges Geräusch verlässt meine Kehle, mein Gesicht verzieht sich und eine Gänsehaut breitet sich auf meinem ganzen Körper aus, wandert meinen Nacken hinauf. Ich falle zurück in deine Arme. Trotz der plötzlichen Hitze schwappt ein Glücksgefühl in mir über. Ich kann meinen Körper bewegen, mein Gesicht verziehen.

"Zu heiß ... tut mir leid. Ich lass kaltes Wasser nachlaufen..." Wieso entschuldigst du dich? Es ist nicht deine Schuld! Es gibt nicht, das du schuld sein könntest, lediglich etwas, das dir zu verdanken ist.

Sofort drehst du den Wasserhahn auf, lässt einige Sekunden Wasser ein laufen und drehst ihn dann wieder zu. "Das müsste jetzt gehen. Komm, ich heb dich rein!". Du legst deine Arme um mich, hebst meine Beine an und setzt mich auf den Rand der Badewanne. Langsam lässt du meine Füße ins Wasser gleiten, schaust dabei in mein Gesicht, als fragtest du, ob es noch zu heiß ist. Nein, es ist in Ordnung! Es ist schön warm, lässt meine Beine wieder kribbeln, die Gänsehaut wieder um sich greifen. Was machen denn meine Arme plötzlich? Kaum hebst du mich wieder an, heben such sie sich an und legen sich um deinen Hals. Du räusperst dich kurz erschrocken, versuchst dabei möglichst unauffällig zu wirken. Doch ich sehe die Röte in deinem Gesicht. Was ist nur los? Auch mein Gesicht scheint warm zu werden.

Du lässt mich nun tiefer ins Wasser sinken. Letztendlich sitze ich ganz darin. Das warme Wasser umschmeichelt meinen eiskalten Körper versucht ihn wieder aufzuwärmen. Meine Arme um deinen Hals lösen sich langsam, sinken nun auch ins Wasser. Ich stöhne leicht auf.

"Wie heißt du eigentlich?" Du fragst mich wie ich heiße? Tut mir Leid, meine Stimme macht das nicht mit. Gerne würde ich dir antworten, würde sagen 'Ich heiße Kyo! Kyo Niimura!', doch ich kann nicht. Jahre muss es her sein, dass ich das letzte richtige Gespräch - abgesehen mal von denen, die ich mit mir selbst führte - gehalten habe. Trotzdem ... einen Versuch ist es wert. "I... ich ...!" Mein Hals kratzt. So sehr, dass es beinahe unerträglich ist. Ich huste bitter.

Du kniest neben mir und dein Gesicht hat wieder einen normalen Ton angenommen.

"Trink erst mal was. Ich kann verstehen, dass dein Hals weh tut ... was tust du nur um diese Jahreszeit da draußen ...". Den letzten Satz hast du gesagt, als wäre er allein für dich selbst bestimmt. Als wäre er ein Gedanke gewesen, den du aus versehen ausgesprochen hast.

Du reichst mir die Tasse, vertraust offenbar darauf, dass meine Arme das schaffen. Stimmt, du hast Recht. Meinen Armen geht es wieder besser, genau, wie dem Rest meines Körpers. Die Wärme hat erreicht, dass ich mich bewegen kann. Langsam zwar, aber es ist ein Anfang.

Ich atme tief ein und aus um mir selbst Mut zu machen. Dann hebe ich zitternd meine Arme. Eben, als ich sie um deinen Hals geschlungen habe, haben sie nicht so gezittert, erinnerst du dich? Das muss an deiner engelsgleichen Aura liegen. Sie zieht mich förmlich in ihren Bann.

Ich nehme die Tasse in die Hand, führe sie langsam zu meinem Mund und nehme einen Schluck. Das Gefühl ist unbeschreiblich. Genießerisch schließe ich meine Augen, nehme einen weiteren Schluck und leere schließlich die ganze Tasse. Ohne Aufforderung nimmst du mir die Tasse wieder aus der Hand, als sie leer ist. Du stellst sie auf den Stuhl und drehst dich dann wieder zu mir.

"Ist es jetzt besser?" fürsorglich schaust du mich an.

"Ich ... ich heiße ... Kyo ...!"
 

**
 

Später an diesem Abend. Wir sitzen alle gemeinsam in eurem Wohnzimmer. Sanftmütig legt mir Frau Andou, als die sich die Frau inzwischen herausgestellt hat, die Decke wieder um die Schultern und mit ihr einen ihrer Arme.

Ich glaube, so glücklich, wie in diesem Moment, war ich schon lange nicht mehr. Gerade hat Herr Andou mich gefragt, ob ich nicht bis auf Weiteres bei ihnen wohnen möchte. Er hat gelächelt dabei und das macht mich glaubend, dass ich ihnen vertrauen kann. Sie wollen mir wirklich helfen.

Ungläubig habe ich sie angeschaut, erst Herrn, dann Frau Andou. Letztendlich auch Daisuke. Aber er lächelte. Ich habe meinen Arm gehoben, mit mir dem zu langen Ärmel durch die feucht gewordenen Augen gewischt. Auch die Anziehsachen habt ihr mir gegeben. Frau Andou hat gesagt, sie gehörten Daisuke, doch sie wären ihm jetzt zu klein. Jetzt gehören sie mir.

Schließlich habe auch ich gelächelt, habe mit rosigen Wangen seine Frage bejaht und wurde dann von Frau Andou umarmt.
 

Wir sitzen alle auf zwei großen Sofas und schauen TV. Wirklich begeistern kann ich mich nicht für den Film, der läuft, doch aus Höflichkeit sage ich nichts. Ich bin zu sehr damit beschäftigt, das alles, was gerade passiert, fassen zu können.

Ich schaue mich um, sehe dich, Daisuke, wie du in einem Buch liest. Mit deinen Augen überfliegst du die Zeilen nur, und blätterst dann schnell um. Ich kann auch lesen ... glaube ich. Zu lange habe ich kein Buch mehr gelesen. Nur hin und wieder Straßenschilder, Plakate oder Aufschriften auf Produkten in Geschäften, die ich mir niemals habe leisten können. Aber ich war neun, als ich zum letzten Mal die Schule besucht habe. So gut lesen dürfte ich eigentlich gar nicht können. Aber fürs Nötigste dürfte es reichen.

Das Buch hast du sicher heute geschenkt bekommen. Ich bin nicht neidisch, so ist es nicht, ich bin überglücklich, dass ihr mir in eurem Haus einen Platz zum Leben gegeben habt. Auch wenn es nur vorläufig ist.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du komisch bist, seit wir eben zusammen im Badezimmer waren. Ist irgendetwas? Habe ich etwas falsch gemacht? Ich hoffe nicht. Aber ich traue mich nicht, dich zu fragen.

Durch eine Hand an meiner Wange werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Frau Andous Hand. Sie streichelt meine Wange, streicht mir vorsichtig ein paar schwarze Strähnen aus den Augen. Dann richtet sie sich an Daisuke. "Kannst du ihm zeigen, wo er heute schläft?", "Jap!".

Du stehst auf, wartest, dass auch ich aufstehe. Nach einigen Sekunden tue ich, wie mir geheißen. Zusammen verlassen wir das Wohnzimmer.

"Du schläfst in meinem Zimmer Kyo, ist das okay für dich?". Auf der Treppe drehst du dich um und fragst mich dies. Ich nicke nur und du lächelst wieder. Wortlos folge ich dir in dein Zimmer.

Du öffnest mir die Tür und lässt mich hinein. Aufpassend, dass mir mein Mund nicht aufklappt schaue ich mich um. Dein Zimmer ist groß, aber dennoch gemütlich.

"Willst du in meinem Bett schlafen? Dann schlaf ich auf der Couch.". Perplex schaue ich ihn an. Will er mir jetzt auch noch sein Bett abtreten? Das kann ich nicht machen.

"Nein ... nein wirklich, ich schlaf auf der Couch!". Du lächelst nur und setzt dich anschließend auf dein Bett. Ich hingegen stehe nur weiter an einem Fleck und schaue mich um. Ich finde dein Zimmer wirklich interessant. Überall hängen Poster von Rockbands, die ich manchmal auf den großen Bildschirmen an den Hochhäusern in der Innenstadt hier in Osaka gesehen habe. Alle sind auffällig geschminkt und angezogen. Ziemlich spät, wie ich finde, fällt mir nun auf, dass deine Frisur der eines dieser Leute auf den Postern ähnelt. Ich schaue unter das Poster, sehe eine rote Gitarre an der Wand lehnen. Du spielst Gitarre? Ich würde dich zu gerne spielen hören.

"Ah, du hast mein Baby gefunden!". Baby? Meint er die Gitarre?

Du stehst vom Bett auf, gehst auf das rote Objekt zu und nimmst es vorsichtig hoch. Wie in Trance streichelst du darüber, pustet vorsichtig die hauchdünne Staubschicht herunter. Deine Hand gleitet zärtlich über das glänzende Griffbrett.

Okay, er meint tatsächlich seine Gitarre mit 'Baby'.

"Willst du, dass ich was spiele?". Ich antworte nicht, sehe erst zu, wie du mit deinem ,Baby' in der Hand auf dein Bett zugehst, dich schließlich hinsetzt. Aufforderungsvoll schaust du mich an. Ich nicke langsam. "Komm!" sagst du und deutest mit deiner Hand auf den Platz neben dir. Du willst, dass ich mich zu dir setzte. Wie gewünscht gehe ich dem nach, setzte mich schließlich.

Du rückst ein Stück nach hinten, lehnst dich dann an die Wand und nimmst die Gitarre auf deinen Schoß. Vorsichtig zupfst du an einer der Saiten und startest somit dein Lied. Es geht langsam weiter und ich schließe die Augen. Die Melodie ist beruhigend und leise, zieht mich förmlich in ihren Bann und bringt mich dazu mich gehen zu lassen. Aus den Klängen hört man deine Leidenschaft heraus und ich höre, dass du es wirklich liebst zu spielen.

Es vergehen Minuten, in denen du deinem Baby sanfte Töne entlockst, bis du schließlich das Lied beendest. Du lässt den letzten Ton ausklingen, und öffnest erst dann wieder deine Augen. Meine habe ich kurz zuvor auch geöffnet.

"Ich ... habe sie vor einem Jahr gekauft." Was? Vor einem Jahr? Nach so kurzer Zeit kann er so gut spielen?

Anscheinend hast du meinen verwirrten Blick bemerkt, denn du lachst kurz auf und ergänzt dann. "Natürlich hatte ich vorher schon eine, aber diese hier ist es, die es mir angetan hat. Ich habe solange gespart, bis ich sie mir leisten konnte. War nicht billig, das sag ich dir!". Ich nicke. "Du spielst gut. Ich habe noch niemals ein so schönes Lied gehört!". Ich sehe wie du rot wirst, und mit der Hand abwinkst. Ich meine etwas wie 'Ach Quatsch!' Aus deinem Mund zu hören. Aber es stimmt doch. Bei dir passt einfach alles zusammen. Deine Musik ist ebenso engelsgleich, wie der Rest von dir.
 

An diesem Abend saßen wir noch lange in deinem Zimmer. Wir haben kaum geredet, und du hast nicht einmal auf die Tatsache aufmerksam gemacht, dass ich nicht dazu gehöre. Anscheinend seht ihr mich nun als Mitglied eurer Familie an.

Ich liege nun in deinem Bett, dass du mir, trotz meines Widerstandes, überlassen hast. Es macht dir nichts aus, dass du auf der Couch schlafen musst. Danke, dass du versuchst es mir so angenehm, wie möglich zu machen.

Das Bett ist so weich und warm. Richtig angenehm. Aus diesem Grund ziehe ich auch die Bettdecke näher an meinen Körper und drehe mich auf die Seite, um dich ansehen zu können. Du hast dich unter der Decke eingerollt, weil die Couch zu kurz für dich ist. Strecktest du dich aus, hingen deine Füße am Fußende über. Jetzt liege ich Zwerg hier in deinem großen Bett ...

"Sag mal ... Kyo ... wieso ... also wieso, ähm ... tut mir Leid, wenn dich das verletzt, aber ich wüsste unheimlich gerne ... wieso du nicht bei deinen Eltern bist ... also ... genau genommen ... warum du da ... draußen warst ... den ganzen Tag. Und die Tage davor auch ... und so ... Also ... du musst es mir nicht sagen ...". Ich wusste, dass das Thema irgendwann zur Sprache kommen würde, nur dachte ich, dass es im Beisein deiner Eltern passieren würde. Nein, es verletzt mich nicht. Nicht sonderlich. Schließlich hast du mich gerettet. "Ich habe keine Eltern mehr. Vor genau 5 Jahren ... an Heiligabend ... hatten sie einen Autounfall und sind beide dabei gestorben. Danach hatte ich eben niemanden mehr. Sie waren meine einzigen Verwandten. Seitdem wohne ich hier und dort. Einfach da, wo Platz ist." Ich denke, das genügt ihm. Mehr gibt es nicht zu erzählen. Da er nicht antwortet gehe ich einfach davon aus. Das ich neben ihnen gesessen habe, als sie gestorben sind, lasse ich aus.

Einige Minuten herrscht Stille, bis du dann deine Sprache endlich wieder erlangst. "Das tut mir Leid ...", Deine Stimme ist ruhig und beherrscht. Kurz räusperst du dich, fährst dann gleich fort. "Ich bin mir im Klaren darüber ... dass ich mich nicht in deine Situation hineinversetzten kann, weshalb mir jetzt auch teilweise die Worte fehlen, aber ich hoffe, dass du jetzt ein bisschen glücklicher bist. Du kannst hier bleiben, solange du willst."

Ich seufze leise, so dass du es nicht hören kannst. "Jaah ... mir geht's besser. So gut ging es mir lange nicht ...!". Durch das Halbdunkel im Zimmer schaue ich ihn immer noch an. Er dreht sich auf den Rücken, winkelt die Beine an und legte die Hände hinter den Kopf. "Du willst bestimmt wissen, wieso du jetzt hier bist. Also ... was uns dazu gebracht hat, dich aufzunehmen ...!" Und wie mich das interessiert. Wirst du es mir jetzt sagen? "Also ... es klingt vielleicht, wie ein Zufall ... aber heute vor einem Jahr ... ist mein Bruder an einer schweren Lungenentzündung gestorben. Er war damals 12." Mir fehlen die Worte ... aber ... ich kann mir vorstellen wie er sich fühlt. Ich weiß, wie es ist, einen

-beziehungsweise zwei - geliebte Menschen zu verlieren. "Tut mir leid!" sage ich nur. Was soll ich auch sonst sagen? So etwas Schlimmes hat mir noch niemand erzählt. Ich weiß, dass ein ,Tut mir Leid!' den Schmerz im Herzen nicht im Geringsten lindert, dennoch sagt es jeder in solchen Situationen.

Ich überlege angestrengt, was ich jetzt tun soll.

"Jedenfalls ... na ja, du kannst dir vorstellen, wie fertig meine Mutter war ... und immer noch ist. Ach was, nicht nur meine Mutter ... keiner hier hat ihn vergessen ... jedenfalls bestand sie darauf, dass wir dich reinholen. Sie meinte, sie habe dich auch letztes Jahr schon da gesehen. Da hatte sie aber, glaube ich, andere Dinge im Kopf.

Ich muss zugeben, dass ich Anfangs nicht so begeistert war von der Idee, zumal ich der jenige sein sollte, der dich holen sollte. Natürlich ging es mir nur am Anfang so." Ich hätte es wissen müssen. Sie haben mich als Ersatz für seinen verstorbenen Bruder zu sich genommen.

Wieso bin ich plötzlich so enttäuscht? Es hätte doch gar nicht anders sein können. Ohne, dass ich meine Gedanken beenden kann, fährst du fort. "Ich bin froh, dass ich dich nicht im Schnee habe liegen lassen. Weist du ... mir wurde richtig schwer ums Herz, als du mich so abwesend angesehen hast. Ich dachte echt, du würdest jetzt in meinen Armen sterben." Du lachst kurz und legst dir eine Hand auf die Augen. "Aber zum Glück war es nicht so. Ich bin froh, dass du jetzt bei uns bist." Deine Worte beruhigen mich. Ich weiß nicht, aber der kurze Moment, in dem ich mich ausgenutzt gefühlt habe, ist völlig verflogen. Schließlich wollte ich doch immer eine richtige Familie haben. Jetzt habe ich eine. Ich sollte glücklich sein. "Ich hoffe, du fühlst dich jetzt nicht ausgenutzt ... denn das wollen wir wirklich nicht!" Hab ich das eben etwa laut gesagt? Oder kann er Gedanken lesen? "Nein ... ich glaube daran, dass ihr es gut mit mir meint ..." flüstere ich. Ja, ich glaube wirklich, dass ich euch vertrauen kann. "Uh ... da bin ich froh! Ich dachte, ich hätte dich jetzt mit meinen Worten verletzt. Das will ich nämlich nicht, weist du!". Du seufzt erleichtert. Ich denke schon, dass ich dich in Zukunft als Bruder ansehen kann. "Sag mal ... wie alt bist du eigentlich?" Hm ... wie alt bin ich? ... Eigentlich müsste ich 15 sein. "Fünfzehn ... du?". "Fünfzehn?! ... Ähm ... ich mein ... ich hab dich für jünger gehalten, haha. Ich bin sechzehn ... aber erst seit ... vier Tagen. Wann hast du Geburtstag?" "Weiß ich nicht." "Wie du weist es nicht?" "Ich ... habs vergessen ... ich glaube im Februar. Aber genau weiß ich es nicht ...!" "Okay ... hm also ..." Ihm fehlen die Worte, das merke ich.

Frag mich nicht, wie ich meinen Geburtstag vergessen konnte. Lange hat ihn keiner mehr erwähnt ... Lass mich nachdenken, es fällt mir schon wieder ein.

"Machts ja nichts ... lass uns schlafen, ja? Morgen kannst du so lange schlafen wie du möchtest." "Ja ..." Ich kuschle mich tiefer in mein Kissen, schließe die Augen und genieße die Wärme, die sich sanft an meinen Körper legt. Es ist so angenehm, wenn man in dem Wissen einschlafen kann, dass man am nächsten Tag aufwacht, und sich gut fühlen wird. Morgen früh werde ich, wie jetzt auch, in Daisukes gemütlichen Bett liegen, vor Wärme und Geborgenheit die Augen gar nicht erst öffnen wollen und einfach nur mein neu errungenes Glück genießen. "Schlaf schön Kyo ...!" flüstert er, gähnte einmal unterdrückt und dreht sich dann zur Seite. "Ja ... du auch!".

Kaum habe ich diese Worte ausgesprochen, bin ich auch schon in einen tiefen Schlaf gefallen.
 

**
 

Mir ist warm. Herrlich warm. Es ist so ungewohnt. Ich fühle mich, wie in einem meiner Tagträume, von denen ich schon so unzählbar viele gehabt habe. Etwas in mir sträubt sich dagegen meine Augen zu öffnen. Viel zu gemütlich liege ich gerade.

Wo bin ich eigentlich? Und wieso geht es mir so gut?

Ich ringe mich dazu durch, meine Lider einen Spalt zu öffnen. Suchend kreist mein Blick durch den Raum in dem ich mich befinde. Spätestens als ich die glänzend rote Gitarre sichte, erinnere ich mich. Ich bin in Daisukes Zimmer. Im Zimmer des Engels, der mich gerettet hat.

Apropos Daisuke. Wo ist er eigentlich? Ruckartig setzte ich mich auf, schaue zur Schlafcouch und entdecke ihn schließlich dort. Ohne zu überlegen stehe ich auf, wacklig zwar, dennoch schleiche ich auf dich zu. Vor dir angekommen knie ich nieder und schaue in dein friedlich schlafendes Gesicht. Auch im Schlaf bist du ein Engel. Vorsichtig streiche in ein paar rote Strähnen von deinen Wangen, damit ich dein Gesicht besser sehen kann. Hoffentlich wachst du jetzt nicht auf. Ich will dich nicht wecken. Einfach nur schauen, das reicht mir.

Langsam erinnere ich mich wieder daran, was du mir gestern erzähl hast. Dein Bruder ist gestorben. Das tut mir so unendlich Leid, weist du das? Dass Gott dir Engel weh tut. Ich kann es nicht glauben. Bilde ich es mir ein, oder ist dein Gesichtsausdruck plötzlich trauriger, als noch kurz zuvor? Ich will nicht, dass du traurig bist. Du hast es doch nicht verdient.

Mein Körper bewegt sich plötzlich von selbst. Ich beuge mich vor, küsse dich kurz auf die Wange und setze mich dann wieder auf meine Füße. Was war das gerade? Das hab ich nicht ernsthaft gemacht.

Etwas verwirrt stehe ich auf, werfe noch einen Blick auf dich und husche dann wieder ins Bett. Müde bin ich immer noch. Ich denke, ich sollte noch schlafen, denn ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es erst neun Uhr sind. Ich kann selbst nicht fassen, dass ich mich um diese Uhrzeit aus diesem bequemen Bett begeben... und Daisuke zu allem Überfluss noch geküsst habe. Aber ... er ist doch jetzt sozusagen mein Bruder. Ein brüderlicher Kuss ist erlaubt, nicht wahr? Außerdem war er nur auf die Wange. Er hat es nicht gemerkt und wenn ich es für mich behalte wird es auch sonst niemand erfahren. Wieso mache ich eigentlich so eine große Sache daraus? Ich wollte ihn nur trösten, das ist alles. Er sah so schrecklich traurig aus, und ich will einfach nicht, dass er traurig ist.

Ich drehe mich im Bett um, ziehe die Decke bis zu meinem Hals hoch und schlafe binnen Sekunden wieder ein.
 

**
 

Drei tage sind mittlerweile vergangen, seid ich zu euch gekommen bin. Zusammen sitzen wir am Mittagstisch, und ich lausche euren Gesprächen. Ihr redet über dies und das und ich beteilige mich nur beiläufig. Was ich aus dem Verhalten deiner Eltern heraus sehe ist, dass du ihnen erzählt hast, wieso ich auf der Straße gewohnt habe. Es ist gut so, denn so muss ich es nicht selbst machen. Ich hasse es, über Mamas und Papas Tod zu reden. Es lässt mich immer so melancholisch werden.

Du verhältst dich seltsam Daisuke. Seid dem Abend, an dem ihr mich bei euch aufgenommen habt. Sicher, ich weiß nicht, wie du vorher warst, aber dennoch merke ich, dass etwas nicht stimmt. Ist es dir wirklich recht, dass ich hier bei euch bin? Langsam beginne ich zu zweifeln.

"Möchtest du noch etwas, Kyo?". Frau Andou. "Ähm ... nein, danke ... ich bin satt!", beteuere ich. Ich bin ihr dankbar. Sie hat mich aus meinen depressiven Gedanken gerissen. Sie macht mich immer glaubend, dass ich hier willkommen bin. Ich glaube ihr, denn sie gibt mir keinen Anlass ihr zu misstrauen.

Wenn ich doch nur wüsste, was mit dir los ist, Engel ...
 

**
 

Weitere vier Tage sind vergangen und nun ist der letzte Tag des Jahres... und des Monats, den ich bis vor kurzem noch abgrundtief hasste. Jetzt ist er mir gar nicht mehr so schlecht gesonnen. Gestern Abend haben wir uns alle ganz offen unterhalten. Ihr habt mir noch einmal versichert, dass ihr mich nicht nur als Ersatz für Daisukes verstorbenen Bruder Ryo anseht.

Du redest zwar mit mir, aber dein Verhalten kann ich immer noch nicht deuten. Abends reden wir kaum, morgens bist du meistens wach, ehe ich aufwache und am Tag gehst du mir aus dem Weg. Bilde ich mir das ein, oder ist es wirklich so?

Heute Morgen habt ihr mir angeboten, euch 'Mama' und 'Papa' zu nennen. Bisher habe ich noch keine Antwort auf das Angebot gegeben, geschweige denn gefunden. Kann ich das einfach so machen? Vielleicht verletzt es Daisuke. Und irgendwie finde ich es nicht richtig. Was würden meine verstorbenen Eltern dazu sagen? Sie habe ich einst Mama und Papa genannt. Kann ich das denn einfach so machen? Zumal ich erst seit wenigen Tagen bei euch bin? Es kommt mir so falsch vor.

Ihr seid wirklich so lieb zu mir. Ihr nehmt mich, einen Wildfremden, bei euch auf. Du, Daisuke, räumst dein Bett für mich, und ihr, Frau und Herr Andou, ihr bietet mir an euch als meine Eltern anzusehen. Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich bin.
 

**
 

Die nächsten Tage verlaufen ähnlich. Wir reden viel. Über mich, über euch... Ryo. Dass ihr mir seinen Namen genannt habt bereitet mir einen weiteren Grund, darüber nachzudenken, wieso Daisuke mir aus dem Weg zu gehen scheint. Liegt es vielleicht daran, dass mein Name dem, seines Bruders, ähnelt? Ich fühle mich so unsicher ... ich muss einfach wissen, was ihn stört.

Ich stehe vor dem Spiegel in eurem Bad, starre meinem Ebenbild entgegen. Ich bin schockiert, wie sehr ich mich in den letzten Jahren verändert habe. Allein meine Gesichtszüge. Viel markanter als damals. Meine Haare sind gewachsen. Ziemlich lang sogar. Einmal habe ich sie in den fünf Jahren abgeschnitten. Jetzt reichen sie mir weit bis über die Schultern.

Ich mag mein Spiegelbild nicht sonderlich, weshalb ich mich von ihm abwende und mich wieder aus dem Badezimmer begebe. Kaum habe ich die Tür geöffnet stehst du erschrocken davor, hältst deine Hand noch in Höhe der Klinke, als ob du sie gerade öffnen wolltest.

Ich lächle schüchtern, schaue an dir hinauf in dein Gesicht und begrüße dich. "Hey!". Immer noch leicht erschrocken schaust du mich an, schluckst dann und grüßt zurück. "Hi...". Du schaust weg, dein Gesicht ist merklich rosa geworden. Was kann es nur sein, das dich so verunsichert? Seitlich zur Seite gedreht gehst du an mir vorbei, streifst dabei meine Schulter und verschwindest dann Im Bad hinter mir.

Mein Blick wird traurig. Wieso sagst du nicht, was dir nicht an mir passt. Obwohl... eigentlich kann ich es mir ja denken. Mir hätte es damals auch nicht gefallen, wenn plötzlich jemand in meine Familie eintritt und die ganze Aufmerksamkeit meiner Eltern für sich nimmt. Andererseits will ich deinem Wort nicht misstrauen. Du hast selbst gesagt, dass du froh bist, dass ich bei euch bin...
 

**
 

Drei Wochen schon lebe ich bei euch. Drei Wochen, in denen die Ungewissheit meinen Tagesablauf bestimmt hat.

Ich spiele mit dem Gedanken einfach davon zu laufen. Ich will dich nicht unglücklich machen Daisuke. Und ich will deine Familie nicht kaputt machen. Ihr seid mir so sehr ans Herz gewachsen, dass ich euch eigentlich gar nicht verlassen will. Besonders du, Daisuke, gehst mir nicht mehr aus dem Kopf. Und ich weiß nicht wieso. Es ist anders, als noch vor 2 Wochen. Da habe ich noch nicht von dir geträumt. Was ist dieses Gefühl, das ich nicht definieren kann?

Es ist spät am Tag und wir sitzen im Wohnzimmer. Es läuft irgendeine Komödie im Fernsehen, deren Witze ich nicht sonderlich witzig finde. Auch du scheinst dich nicht dafür begeistern zu können. Wir sitzen uns gegenüber. Du auf dem Sessel, ich auf dem Sofa zusammen mit deiner Mutter. Hin und wieder schaue ich zu dir herüber, sehe, wie dein Blick abwesend am Bildschirm klebt. Manchmal begegnen sich unsere Blicke, wobei du jedoch ruckartig wegschaust. Bin ich dir so unangenehm?

Frau Andou legt plötzlich wieder ihrem Arm um mich und zieht mich leicht zu sich. "Möchtest du etwas trinken? Du, Daisuke?". Ich zögere. Warte aus irgendeinem Grund darauf, dass du antwortest. "Nee, ich geh ins Bett ... Nacht!". Du stehst auf, flüchtest fast aus dem Raum, als ich dich ansehe. Ich kann mit dieser Ungewissheit nicht mehr leben. Ich muss jetzt wissen, was los ist.

"Nein, für mich auch nichts, danke. Ich geh auch besser schlafen. Bin ziemlich Müde, wissen Sie...""'Du', Schatz, du sollst mich duzen!" "Ja, tut mir Leid. Naja ... ich geh dann mal. Gute Nacht!". "Nacht, und schlaf schön!" "Danke, du auch!". Mit diesen Worten verlasse ich das Zimmer, gehe langsam die Treppe hinauf.

Was tue ich da eigentlich schon wieder? Ich weiß doch überhaupt nicht, was ich sagen soll.

Mit langsamen Schritten betrete ich dein Zimmer, schaue mich um, doch du scheinst nicht dort zu sein. Bestimmt bist du auf der Toilette.

Ich gehe auf mein Bett zu, ziehe schnell meinen Pulli über den Kopf und lege es sorgsam auf den Stuhl, der am Fußende meines Bettes steht. Anschließend öffne ich meine Hose, lasse sie herunter und bücke mich dann um sie von meinen Füßen zu nehmen. In diesem Moment betrittst du dein Zimmer. Du stockst, machst eine schnelle Bewegung mit deinem Kopf und lässt dir somit die Haare ins Gesicht fallen. Dann gehst du auf die Couch zu um dich anschließend darauf zu legen. Mit dem Rücken zu mir.

Meine Hose liegt mittlerweile auch auf dem Stuhl und ich schlüpfe nun, nur noch mit Shorts bekleidet unter die Bettdecke.

Was mach ich denn jetzt nur? Was soll ich sagen?

Lange Zeit überlege ich, starre unschlüssig an die Zimmerdecke und bewege mich keinen Zentimeter, bis ich mich schließlich für die einfachste Variante entscheide.

"Daisuke?" "Hm?" "Was ist los?" "Weiß nicht, was du meinst!" "Bitte Daisuke! Sag mir bitte, wenn du ein Problem damit hast, dass ich hier bin! Ich gehe, wenn dem so sein sollte! Ich will nicht alles kaputt machen!". Jetzt schweigst du.

Habe ich schon wieder was falsch gemacht? Oh nein ...

"Ich ... oh scheiße ... es ist nichts, okay? Ich habe kein Problem mit dir! Ich ... es ist .. nur ... ich ..." "Was ist? Sag es mir, bitte!" "Nein ... ich kann es nicht sagen ... das würde alles zerstören ... du bist mein Bruder ... verdammt ... ich kann doch nicht ... fuck!" Du hast mich Bruder genannt. "Ich bin nicht dein richtiger Bruder Daisuke. Das weist du! Also sag es mir endlich. Ich bin dir nicht böse ..." Ich könnte das gar nicht. Dafür bist du mir zu wichtig. Du hast mich schließlich gerettet. "Oh scheiße ... mach es mir doch nicht so schwer ... schlaf einfach okay? Morgen ist alles wieder in Ordnung ... nur schlaf jetzt, bitte ...!". Demonstrativ drehst du dich um, ziehst dir deine Decke über den Kopf. "Daisuke ... ich will es jetzt wissen ... ich werde nicht locker lassen ...!" Jetzt sitze ich aufrecht, starre in deine Richtung.

Jetzt wird sich mein Temperament zeigen. Wenn du nicht herkommst, werde ich zu dir kommen.

Doch das bleibt mir erspart. Ich sehe, wie du aufstehst und auf mich zukommst. Du kniest vor mir auf dem Bett, siehst in meine Augen und drückst mich dann vorsichtig in die Kissen zurück.

Was hast du vor? Was wirst du es mir jetzt sagen? Ich bin jetzt völlig verwirrt, weiß nicht so recht, was ich denken soll.

"Mein ... Problem ist ..." Du stotterst leise. Dann fährst du flüsternd fort, mit Worten, die ich nie für möglich gehalten hätte. "Ich krieg dich nicht mehr aus dem Kopf, verdammt! Ich ... ich liebe dich ... tut mir leid ...!" Ich habe meine Augen aufgerissen, spüre plötzlich warme Lippen auf meinen. Sie fangen leicht an meine zu massieren und zaghaft darüber zu lecken. Ich reagiere nicht. Zu geschockt bin ich. Diese Worte aus deinem Mund. Als auch du merkst, dass ich den Kuss nicht erwidere, stoppst du plötzlich, schüttelst den Kopf und hältst dir deine Hand an die Stirn. "Oh scheiße ... scheiße, scheiße ... verdammte scheiße. ... Es ... es tut mir so Leid ... bitte ... ich weiß nicht ... was in mich gefahren ist!" Du willst aufstehen, doch ich lasse dich nicht ... Oh ja, ich weiß genau, was du meinst. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Das ist alles so falsch.

Ich ziehe dich am Arm zurück, führe dein Gesicht wieder zu meinem und beginne dann deine Lippen zu küssen. Nach dem anfänglichen Schock erwiderst du und legst dich dann vorsichtig auf mich, bedacht, mich nicht zu erdrücken. Lange geht der Kuss einfach so weiter, bis deine Hand ihren Weg an mir herunter sucht.

Leise hauchst du immer weitere Entschuldigungen gegen meine Lippen, hältst dabei nicht inne. "Tut mir Leid ... tut mir leid ... bitte entschuldige ... ich werde dir nicht weh tun ... es tut mir so leid!" "Shh ...!" Späte Einsicht sucht mich heim. Jetzt weiß ich, was dieses Gefühl die ganze Zeit über war. Diese Gefühl, das mich die letzten Tage so sehr gequält hat. Ich hebe meinen Kopf leicht an, raube dir einen weiteren Kuss. "Ich ... liebe dich auch ...!".

Leise stöhne ich auf.
 

Und ich bereue nichts von dem, was in dieser Nacht passiert ist ...
 

**
 

Es ist so schön warm. Ganz anders als sonst. Ich kuschle mich näher an die warme Stelle in meinem Bett. Meine Hände berühren eine seidige, warme Oberfläche und streichen dann sanft darüber. Nach einiger Zeit öffne ich meine Augen, schaue auf das fein geschnittene Gesicht Dies. Es braucht eine kurze Zeit, bis ich mich an den gestrigen Abend erinnere, dann jedoch erscheint mir jedes Detail vor Augen. Meine Wangen werden leicht rot und meine Hände erstarren kurz darin, über Dies Bauch zu streicheln. Ich beginne mir jeden Zentimeter seines Gesichts einzuprägen, lasse meinen Blick über die Augenbrauen bis schließlich zu seinen Lippen schweifen. Wieder kommt ein Gedankenschub. Ich erinnere mich genau an dieses schöne Gefühl, das diese Lippen auf meiner Haut ausgelöst haben.

Ich wünschte, sie würden es wieder tun.

Vorsichtig schäle ich mich aus deiner Umarmung, rutschte höher in deinem Bett und hauche einen Kuss auf deine seidigen Lippen. Bilde ich es mir ein, oder lächelst du?

Auch auf meine Lippen zaubert es ein Lächeln. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal solches Glück erleben würde.

Als ich aufstehen will durchzieht ein stechender Schmerz meinen Unterleib. Und jetzt erinnere ich mich wirklich wieder an alles.

Ich kneife die Augen zusammen und stöhne.

Es schmerzt wirklich sehr, aber es ist okay. Denn ich weiß, dass er mich liebt. Er wollte mir nicht weh tun.

Ich schaue auf die Stelle, an der ich bis eben gelegen hatte, ziehe dann die Bettdecke ein Stückchen weiter weg und muss feststellen, dass wir es gestern Nacht wirklich sehr eilig mit dem Einschlafen hatten. Weiße Flecke befinden sich auf dem schwarzen Samt. Hin und wieder mischen sich ein paar rote dazwischen ... es hat aber auch wirklich weh getan...

Gefährlich schwankend gehe ich einige Meter, greife nach dem Klamottenberg, der auf einem Stuhl vor meinem - nein, Dies - Bett liegt und suche hektisch nach meiner Unterwäsche. Auch diese Anziehsachen gehörten mal Die. Jetzt passen sie ihm nicht mehr.

Vorsichtig ziehe ich die Shorts an, versuche mich dabei so wenig wie möglich zu bewegen, denn ich habe eine Position gefunden, in der es erträglicher ist.

Leise und gedrungen schleiche ich zur Tür, werfe noch einen kurzen Blick auf meinen schlafenden Engel, ehe ich das Zimmer verlasse und das Badezimmer aufsuche.
 

Ich trete vor den großen Spiegel, betrachte mich eingehend.

Ist es Einbildung, oder sehe ich anders aus, als zuvor?

Langsam hebe ich meine Hand, streiche mit zwei Fingern über meinen rechten Wangenknochen, schließlich auch über die Lippen. Ich erstarre, als sie meinen Hals berühren.

Was ist denn das?

Mich dem Spiegeln nähernd streiche ich verwundert über die roten, unförmigen Flecke an meinem Hals. Ich entferne mich wieder etwas, entdecke dabei noch weitere an meiner Brust, meinem Bauch, den Beinen und den Innenschenkeln.

Schock ...

Schlagartig läuft mein Gesicht rot an, wird ganz heiß. Ich wende mich vom Spiegel ab, beschließe dann zu duschen um mir den Schweiß und das Blut von meinen Beinen zu waschen. Umständlich gehe ich auf die Dusche zu, wieder möglichst darum bemüht, meinen Unterleib nicht mehr als nötig zu bewegen.

Das warme Wasser prasselt auf meinen Rücken nieder und ein angenehmes Gefühl entsteht. Der Wasserdampf lullt mich ein und lässt mich träge werden, so lehne ich meinen Kopf nach hinten und lasse die vielen, kleinen Wasserstrahlen auf meine Stirn fallen.

Lange bleibe ich einfach regungslos unter der Duschbrause stehen, bis ich mir schließlich die Haare wasche und meinen Körper mit einem Schwamm abreibe. Unter dem Einfluss des fast heißen Wassers spüre ich die Schmerzen nicht mehr allzu intensiv.

Mit einer Hand halte ich schließlich die Duschbrause und lasse das Wasser meinen ganzen Körper vom Schaum befreien. Dann hänge ich sie wieder in ihre Halterung und nehme meine Haare mit beidem Händen zu einem Zopf zusammen um so das Wasser aus ihnen heraus zu drücken. Ich schüttele den Kopf anschließend solange, bis meine Haare wieder richtig liegen, woraufhin ich mir mein Handtuch um die Schultern lege und mit einem anderen meine Haut abtrockne.
 

Leise betrete ich Dies Zimmer wieder und muss feststellen, dass er immer noch auf seinem Bett liegt und in aller Ruhe schläft. Langsam gehe ich auf ihn zu, trockne mir ein weiteres Mal den Hals mit dem Handtuch, das um meine Schultern hängt, ab und beuge mich dann vor.

Du riechst so gut Die, weist du das?

Du verziehst leicht dein Gesicht und hebst dann eine Hand voller Unlust zu deinem Gesicht um darüber zu fahren. Wassertropfen sind von meinen Haaren in dein Gesicht getropft und scheinen dich aus deinem Schlaf zu zerren.

"Kyoo ... das ist gemein ...!", nuschelst du leise, hebst dann die Hand von deinem Gesicht zu meinem hoch und fährst mit ihr durch meine nassen Haare. "Weiß nicht, was du meinst ...!", unschuldig schaue ich ihn an, als er ein Auge öffnet und verschmitzt lächelt. "Ach, nein?". "Nö!". Frech und unschuldig ist mein Blick. Ein Gedanke kommt mir. Es ist, als würde Die mit mir zusammen meine verpasste Kindheit nachholen, auch wenn es auf einem anderen Niveau passiert.

"Wir werden sehn'!"Er bewegt sich ruckartig nach oben, bringt mich zu Fall und kniet schließlich über mir. Sein Gesicht kommt immer näher.

"Nicht, Die, das Kissen wird ganz nass!", flüstere ich nicht ganz ehrlich. Es gefiele mir ganz und gar nicht, wenn er jetzt aufhören würde. "Na und? Ist doch egal...!", haucht er nur.

Gott sei Dank ...

Neckend berührend deine Lippen meine, lösen sich aber jedes Mal wieder von ihnen, wenn ich ihre Zärtlichkeiten zu erwidern versuche. "Mach endlich!", flüstere ich ungeduldig. "Weiß nicht, was du meinst ...!".

Moment, dieses Satz kenne ich doch. Das ist gemein.

Das lasse ich nicht auf mir sitzen. Ich hebe beide Hände um durch meine Haare zu rubbeln und wasche sie schließlich mit einem Grinsen an deinen Wangen, bis hinunter an deine Schlüsselbeine, ab. Mit leicht angewidertem Gesichtsausdruck ziehst du den Kopf etwas ein, und lässt deine Schultern an deinen Wangen vorbeistreifen. Dann geht alles ganz schnell. Dein Gesicht kommt rasch näher und du beginnst mich wild zu küssen. Ich weiß gar nicht, wie mir geschieht. Dann jedoch lege ich meine Arme um deinen Hals und ziehe dich noch näher.

"Diie, Kyoo!". Die Stimme von Mama ertönt, "Kommt ihr Frühstücken?", und sie scheint näher zu kommen. Ruckartig löst Die sich von mir, wirft mir die Decke über und hält den Zeigefinger an die Lippen. Er gestikuliert wild herum, bis ich verstehe und mich dann schlafend stelle. Währendessen sucht er in seinem Kleiderschrank nach Klamotten. Mama betritt das Zimmer und Die fängt an zu reden, bevor sie es tun kann.

"Ich weck ihn gleich. Wir kommen in zehn Minuten, okay?", sagst du, mit dem Rücken zu ihr gewandt und wühlst weiter im Schrank - völlig unnütz natürlich. Klamotten hast du längst gefunden. Dein Gesicht ist knallrot. "Eh ... ja. Aber so langsam müsste dein Bruder doch wach sein. Dann warst du es eben tatsächlich, der geduscht hat. Das ist ja was ganz Neues, so früh am Morgen.". "Tjaha,", lachst du seltsam ertappt, "Die Zeiten ändern sich, ne, haha...!". Deine Stimme hat sich verändert. Was ist das für ein trauriger Unterton?

Mit gehobener Augenbraue verlässt Mama das Zimmer und hinterlässt seltsame Stille. Sie macht mich nachdenklich. Ich beginne darüber nachzudenken, dass das, was wir hier machen verboten ist. Nicht vom Gesetzt her, aber eigentlich sollte uns bewusst sein, dass wir so nicht zusammen sein können.

Ich verharre in meiner Position, öffne nur meine Augen und starre in die Luft.

Was denkst du gerade, Die? Hast du auch Zweifel?

Du stehst dort am Schrank, lässt die Arme hängen. Ebenso deinen Kopf. Ich glaube, dass auch du gerade daran denkst.

"Die?"

"Ja?"

"Sind wir ... zusammen? Also ... sind wir ein Paar?"

"Natürlich, was denkst du denn?!".

Deine Stimme ist voll Reue und überschwänglicher Aggressionen. Anscheinend hast du sehr mit dir zu kämpfen. Aber du bist dir deiner Worte nicht sicher, das höre ich. Kurz bleibt es dabei. Ich liege hier weiterhin regungslos, genauso wie du dort am Schrank stehst und dich nicht bewegst. Dann beginnst du zu sprechen. "Kyo?". Du redest ganz leise. "Hm?", "Es ist egal, oder?". Ich antworte nicht. Erstens, weil ich nicht genau weiß, wovon du sprichst, und zweitens, weil ich weiß, dass es, egal worum es geht, nicht egal ist. "Es ist egal, dass sie sagen, wir sind Brüder, oder? Wenn wir einander lieben ist das doch egal, oder nicht? Wir sind nicht verwandt, sie können uns nicht verbieten, zusammen zu sein. Das ist doch richtig, oder ... Kyo?".

Was soll ich sagen? Ich will doch auch, dass es egal ist. Aber ich kenne deine Eltern nicht. Nicht so gut, wie du es tust. Wie würden sie reagieren, wenn wir mit ihnen reden? Oder was würden sie machen, wenn wir es geheim halten und sie uns irgendwann erwischen? ... Was wäre ... wenn wir es einfach ganz sein lassen. Wenn die letzte Nacht ein einmaliges Erlebnis war und wir so etwas nie wieder erfahren werden? Könntest du das? Ich nicht. Ich kann es nicht vergessen. Ich kann dich nicht vergessen...

Du drehst dich langsam um, kommst auf mich zu. Deine Augen sind glasig, doch du weinst nicht. Denn du bist stark, viel stärker als ich. Auch wenn ich meine Schwäche lange nicht gezeigt habe. Aber jetzt kann ich nicht so tun, als ließe mich das alles kalt. Tränen suchen ihren Weg über meine Wangen. Ich habe mein Glück doch gerade erst gefunden. Soll denn das alles umsonst gewesen sein?

Deine Schritte werden schneller und schließlich nimmst du mich in den Arm. "Hör auf Kyo! Hör auf zu weinen!", deine Stimme ist heiser und etwas brüchig.

Was bringt es dir, wenn ich aufhöre? Und wenn ich es nicht tue? Weinst du dann auch? An unserer Situation wird es nichts ändern, egal, was ich mache.

"Ich geh gleich zu ihnen und werd es ihnen sagen! Sie verstehen das sicher! Mach dir keine Sorgen."

Du glaubst deinen Worten selbst nicht, oder? Trotzdem, ich denke, dass es der beste Weg ist. Ich hoffe einfach, dass sie es verstehen werden.

Meine Arme schlingen sich um deinen Rücken, halten dich ganz fest. Ich hoffe innig, dass es nicht unsere letzte Umarmung ist ...
 

**
 

Mehrere Tage sind vergangen, seid diesem Morgen. Die ganze Familie befindet sich im Wohnzimmer, einschließlich dir und mir. Zusammen liegen wir auf dem langen Sofa, haben uns dem Fernseher zugewandt und schauen uns ein Drama an. Du liegst mit dem Rücken an der Lehne und ich in deinen Armen. Ich spiele mit der Hand, die du von hinten um mich gelegt hast und schmiege mich enger an deinen Bauch.

Der Film interessiert mich nicht sonderlich. Ich habe genug Dramatik in meinem kurzen Leben gehabt, da muss ich mir das da nicht auch noch antun. Du jedoch bist wie gefesselt von ihm. Deine Eltern schauen kurz zu uns, lächeln und widmen ihre Aufmerksamkeit dann wieder dem Fernseher.

Weist du, wie glücklich ich bin, dass sie keine Einwände hatten? Weist du wie zittrig ich war, als du am Abend dieses Tages vor einer Woche endlich zu ihnen gegangen bist und ich währenddessen in deinem Zimmer gesessen und mir den Kopf darüber zerbrochen habe, was wohl aus uns werden wird?

Mir wird ganz warm, wenn ich daran denke, dass sie keine Einwände hatten und so kuschle ich mich noch näher an dich. Kurz beugst du deinen Kopf zu mir herunter, und gibst mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, anschließend ein Lächeln. Dann schaust du wieder Richtung Fernseher.

Ich rolle mich ein wenig ein, so, wie das auf dem Sofa eben möglich ist und umfasse deinen Arm mit meinen beiden. So könnte ich mir wirklich vorstellen immer einzuschlafen. Deine Wärme und dein Geruch, der mich gefangen nimmt, sorgen dafür, dass meine Lider einfach zufallen. Aber ich bleibe noch wach. Ich freue mich darauf heute Abend in unserem Bett mit dir zusammen einzuschlafen, morgen wieder neben dir aufzuwachen und zu wissen, dass ich mein Glück endlich gefunden habe. Ich habe jetzt nicht nur eine Familie, Mutter, Vater, Bruder. Ich habe in meinem Bruder meine große Liebe gefunden.
 

*Owari*



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Kommentare zu diesem Kapitel (54)
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Von:  Xuy
2009-10-27T14:25:49+00:00 27.10.2009 15:25
Unendlich schön geschrieben,es hat echt spaß gemacht die Ff zu lesen!*smile*
Die Story ist am Anfang echt traurig und ich kann Kyo verstehen...
Aber gegen Ende echt naja Romantish kann amn nicht sagen aber zuker süß!XD
LG Ayo
Von:  Xuy
2009-10-27T14:25:30+00:00 27.10.2009 15:25
Unendlich schön geschrieben,es hat echt spaß gemacht die Ff zu lesen!*smile*
Die Story ist am Anfang echt traurig und ich kann Kyo verstehen...
Aber gegen Ende echt naja Romantish kann amn nicht sagen aber zuker süß!XD
LG Ayo
Von:  chrishe
2009-01-11T12:15:23+00:00 11.01.2009 13:15
Hat mir gefallen. LG
Von:  MYM
2008-12-08T20:53:54+00:00 08.12.2008 21:53
das is superschön *____*

LG MYM
Von:  Tayachan
2008-08-22T23:32:20+00:00 23.08.2008 01:32
*___*
mir gefällt sie sehr sehr gut..
hoffe, dass ich onch mehr von dir zu lesen beokmme *strahl*
Von:  KyOs_DiE
2008-07-30T12:55:02+00:00 30.07.2008 14:55
Ai toll **
Von:  Gedankenchaotin
2007-10-12T10:55:58+00:00 12.10.2007 12:55
Ich hab deine Story heute auch gelesen und ich muss sagen, sie gefällt mir wirklich gut.
Du hast einen tollen Schreibstil und die Gefühle der Beteiligten richtig gut rüber gebracht.

Liebe Grüße

Aki
Von: abgemeldet
2007-04-22T15:01:46+00:00 22.04.2007 17:01
Ich liebe deinen Schreibstil...
#Er ist schön klar und mal etwas neues
Die geschichte ist echt schön...
Ich würd so gern ne Fortestzung davon lesen...
*_*
Von: abgemeldet
2007-04-22T15:01:31+00:00 22.04.2007 17:01
Ich liebe deinen Schreibstil...
#Er ist schön klar und mal etwas neues
Die geschichte ist echt schön...
Ich würd so gern ne Fortestzung davon lesen...
*_*
Von: abgemeldet
2007-03-17T18:28:49+00:00 17.03.2007 19:28
^^oh wie niedlich!!! XD und gut geschrieben.*g*


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