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Hilfe, ich liebe den Vater meiner Tochter!

Azureshipping - mit 16 Jahren Verspätung
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Irgendwann holt die Vergangenheit jeden ein

"Rowena! Aufstehen!" Die Angesprochene seufzte. Sie kannte diese Stimmung bei ihrer Mutter. Sie würde es nicht zugeben, es sich vielleicht nicht einmal anmerken lassen, aber sie hatte schlechte Laune. Und nach sechzehn Jahren konnte sich ihre Tochter auch ungefähr denken, warum. Es musste mit ihrem Vater zu tun haben, auf den deshalb sauer zu sein allerdings wenig Sinn machte. Sie kannte ja noch nicht mal seinen Namen oder hatte ein Bild von ihm. Früher hatte sie sich eingebildet, vielleicht aus einer kurzen "Affäre" ihrer Mutter mit Yugi, Joey oder einem der Anderen "entstanden" zu sein, aber das war doch eher unwahrscheinlich. Das hätte sie erfahren. Es musste etwas anderes sein, wenn Tea schon so ein Geheimnis darum machte. Vielleicht würde sie es heute erfahren? Immerhin war es ihr sechzehnter Geburtstag. Da konnte so Einiges passieren... Sie schlüpfte aus dem Bett und machte sich auf den Weg ins Bad. Zehn Minuten später hatte sie es geschafft, wieder wie ein normaler Mensch auszusehen und setzte sich an den Frühstückstisch. Eines musste man ihrer Mutter lassen, sie hatte sich wirklich Mühe gegeben. Zwischen Kaffeetassen, Kuchen, Tellern und den anderen Sachen waren Blumen und Kerzen verteilt, wie es sich eben für einen Geburtstagstisch gehörte. "Morgen, Mum." "Guten Morgen, Geburtstagskind." Wie sie erwartet hatte. Sie bekam ein Lächeln, wie üblich überspielte ihre Mutter, was mit ihr los war. Und Rowena war sich nicht so sicher, ob sie darüber froh sein sollte oder enttäuscht. "Willst du dein Geschenk nicht aufmachen?" Sie schien irgendwie aufgekratzt zu sein. "Doch... klar." Rowena warf einen etwas befremdeten Blick auf den Umschlag auf ihrem Teller. Als sie ihn öffnete, entdeckte sie darin zunaechst nichts weiter als einen Brief... nicht eben ungewoehnlich fuer einen Briefumschlag, wohl aber fuer ein Geburtstagsgeschenk.
 

"Liebe Rowena,

Du musst mir verzeihen, dass ich dir das hier nicht selbst sagen kann. Obwohl das alles bereits sechzehn Jahre her ist, fällt es mir immer noch schwer, darüber zu sprechen. Es geht natuerlich um deinen Vater. Erinnerst du dich, dass ich dir gesagt habe, du hast ihn schon mal gesehen? Das musst du auch. Dein Vater ist kein anderer als Seto Kaiba. Glaubst du mir nicht? Es steht in deiner Geburtsurkunde, die ich hier beilege. Der Ring, den ich außerdem dazu getan habe, ist unser Verlobungsring. Oder besser, er war es.

Aber vielleicht sollte ich von vorn anfangen. Ich, und sicherlich auch die Anderen (du weißt, wen ich meine. Yugi, Joey, Mai, Serenety...) haben dir sicherlich genug von ihm erzählt, um dir einen kleinen Eindruck zu vermitteln. Vom Königreich der Duellanten und Battle City, von der Sache mit Dartz... Das weißt du alles. Was du nicht weißt, ist, dass Seto fuer uns nicht immer "nur" der Yugis Gegenspieler war. Für mich war er viel mehr. Frag mich nicht, wie es anfing, das war uns wohl beiden nicht so recht klar. Ich habe ihn geliebt, und ich denke, er mich auch. Jedenfalls am Anfang. Später hat er mich betrogen. Nicht nur ein oder zwei mal, sondern ständig. Immer wieder. Und darum haben wir uns auch getrennt. Besser, ich bin abgehauen. Ich hätte es nicht mehr ausgehalten, bei ihm zu bleiben. Wer weiß, ob es nicht vielleicht sogar einfacher gewesen wäre, als das, was ich so durchgemacht und vor allem, was ich dir angetan habe, aber ich war nunmal feige. Ich finde nur, du hast ein Recht darauf, zu erfahren, wer dein Vater ist. Was du damit anfängst, ist deine Sache. Unten habe ich seine Adresse notiert, ich glaube nicht, dass sie sich geändert hat. Villen verkauft man nicht einfach.

Viel Glück

Mum"
 

Ungläubig schaute sie hoch. Seto Kaiba? Ihr Vater? Sie erwartete, nach einigen Sekunden ein Grinsen nach dem Motto "reingelegt!" auf dem Gesicht ihrer Mutter auftauchen zu sehen, aber da war Nichts. Und Nichts heißt Nichts. Tea war verschwunden. Das ließ nur zwei logische Schlüsse zu: entweder sie hatte sich das Lachen nicht verkneifen können und war darum vorzeitig verschwunden. Oder aber sie hatte den Gedanken an Rowenas Vater nicht mehr ertragen können und war sozusagen vor ihrer Vergangenheit geflohen. Da die Geburtsurkunde verdächtig echt aussah, und auch der "Verlobungsring" sehr teuer wirkte - so teuer, dass Tea ihn wohl nicht extra gekauft hatte, nur um ihrer Tochter einen Streich zu spielen, auch wenn sie als Anwältin nicht schlecht verdiente - entschloss sich Rowena, ihr zu glauben. ´Dann mal los. Das wird eine schöne Überraschung geben...´ Eigentlich wäre es nicht nötig gewesen, ihr die Adresse der Kaiba-Villa aufzuschreiben. Jeder in der Stadt kannte sie, und jeder Duellant sowieso.
 

Tea fragte sich langsam, was mit ihr los war. Warum haute sie einfach ab? Es war so einfach... sie hatte schließlich kein Verbrechen begangen und jetzt gestanden, oder sonst Etwas in dieser Richtung. Oder doch? Immerhin ist es ein Verbrechen, jemanden umzubringen. Kann es auch ein Verbrechen sein, jemanden aus dem Leben eines anderen zu löschen, jemanden, der so wichtig ist wie ein Vater? Immerhin war es für Rowena gewesen, als wäre ihr Vater kurz nach ihrer Geburt gestorben, oder sogar noch davor. Sie hatte ihn nie kennen gelernt. Dadurch, dass er für sie weder einen Namen noch ein Gesicht hatte, war er für sie doch so gut wie tot.

`Unsinn!´ermahnte sie sich selbst. `Wenn du das alles als wahr akzeptierst, dann hast du ihn gerade ins Leben zurück gerufen. Du kannst die Jahre nicht mehr zurück bringen, aber du hast den beiden noch viele gemeinsame Jahre geschenkt. Sofern sie das beide wollen.´ Aber da war noch ein anderes Problem: Rowena war ein Teil von ihr. Wenn Seto von nun an zu ihrem Leben gehörte, gehörte er auch wieder zu Teas Leben. `Ich kann nur hoffen, dass ich das überstehe. Beim letzten Mal war es schon schwer genug...´ Vielleicht war es besser, sich mit jemandem auszusprechen. Aber mit wem? Mai? Konnte die das verstehen? `Lieber Serenety.´, beschloss sie, ohne wirklich im Einzelnen zu wissen, warum. Vielleicht, weil sie Angst hatte, was Mai wusste, würde auch bald Joey wissen, von dem ja mehr als bekannt war, dass er Seto auf den Tod nicht ausstehen konnte. `Haben Ehepaare Geheimnisse vor einander? Geheimnisse, die gemeinsame Freunde betreffen?` Sie würde es nie wissen. `Warum kann ich mich nicht einfach wieder neu verlieben? Er hat mir genug Schmerzen bereitet, dass ich mich langsam von ihm gelöst haben sollte!´ Nein. Es ging nicht. `Aber wenn ich zu Serenety gehe, weiß es vielleicht bal auch Yugi.´ Das war nicht so schlimm. Yugi würde es verstehen, er war immerhin ihr bester Freund. Er kannte sie besser als jeder andere, mit Ausnahme von Rowena und - `SCHLUSS JETZT! Es reicht!´ Der Weg zu Mutos Haus war nicht weit. Ja, sie würde hingehen.
 

Rowena stand etwas unschlüssig vor der riesigen Villa, die sich als das Kaiba-Anwesen entpuppt hatte - auf den Fotos in der Zeitung hatte es nicht so groß gewirkt - und dachte nach. Sollte sie gehen? Wenn sie sich dafür entschied, konnte es passieren, dass sie erst gar nicht zu ihrem "Vater" - wenn er es denn wirklich war - durchgelassen wurde. Oder, wenn ihr das gelang, würde er ihr vielleicht gar nicht glauben. Wusste er überhaupt, dass Tea ein Kind bekommen hatte? Wahrscheinlich schon, schließlich waren sie verlobt gewesen. Aber würde er ihr glauben, dass sie dieses Kind war? Oder würde er denken, sie sei irgendeine Hochstaplerin, die versuchte, aus ein wenig Halbwissen über seine Vergangenheit Profit zu schlagen? Nun, eine Geburtsurkunde war nicht ganz einfach zu fälschen. Und einen Versuch war es allemal wert. Sie sammelte ihre letzten Reste an Mut zusammen und klingelte.

Eigentlich erstaunlich, dass ein so modernes Anwesen eine Klingel besaß. Ein Lautsprecher über ihrem Kopf meldete sich, zusammen mit den unverkennbaren Summen einer Überwachungskamera: "Sie wünschen?" `Was soll ich denn jetzt sagen?´ Kurzerhand griff sie zur Notlüge. "Guten Tag. Ich möchte zu Seto Kaiba. Ich habe einen Termin." War er um diese Uhrzeit überhaupt zu Hause? Hoffentlich, sonst würde ihr Schwindel sofort auffliegen. "Bitte kommen Sie herein." `Mann, es hat wirklich geklappt. Abgefahren, würde Joey jetzt wohl sagen.´ Das Tor öffnete sich automatisch, sobald sie sich näherte. Ein kiesbestreuter Weg führte zum Haus, oder besser: zur Villa. Denn als Haus konnte man das hier wirklich nicht mehr bezeichnen. Einmal oben angekommen, wurde sie auch schon von einem Butler - oder was dieser Typ im Anzug auch immer darstellte - in die Vorhalle geführt. "Folgen sie mir." Besonders gesprächig war er ja nicht. War vielleicht auch besser so. Nach einer schier endlosen Odyssee - oder war das sogar ein zielstrebiger Weg? So genau ließ sich das nicht sagen. - durch die Flure des Bauwerks kamen sie vor einer ziemlich einschüchternd wirkenden Eichenholztür zum Stehen. Rowenas Führer klopfte an, worauf er als einzige, wenig freundliche, Antwort ein unwirsches "Ja?!?" erhielt. Besonders überrascht schien er darüber nicht zu sein. Ja, er zeigte überhaupt keine Reaktion, öffnete lediglich die Tür einen Spalt und meldete: "Besuch für Sie, ein junges Mädchen. Sie meinte, sie hätte einen Termin." "Was soll der Unsinn? Ich empfange so gut wie keine Besucher in meinen Privaträumen, das wissen Sie sehr genau. Und erst recht keine jungen Mädchen..." Bruchteile von Sekunden blieb es still, dann: "Wie sieht sie denn aus? Vielleicht kenne ich sie ja." Jetzt schien der Mann ein wenig zu zögern. "Sir, die Sache ist die..." "Sagen sie schon, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!" Sein Chef war offenbar kein Freund von behutsamen Einleitungen. "Sie hat große Ähnlichkeit mit..." Wieder sprach er nicht weiter. "Raus mit der Sprache! Was ist los, wem ähnelt sie?"

"Tea Gardner."
 

Der Name klang wie eine Ohrfeige. Immer noch. ´Tea? Da draußen steht doch nicht etwa...?´ "Schicken Sie sie rein." wies er seinen Angestellten an. Die Person, die daraufhin das Zimmer betrat, hatte wirklich fast beängstigende Ähnlichkeit mit Tea, oder besser, mit der Tea, die er vor sechzehn Jahren gekannt hatte. Nur die Augen... die Augen waren anders. Die Augen eines anderen. Seine Augen. Sie musste es sein. Er überschlug im Kopf. Wenn sie das wirklich war, seine Tochter, dann musste sie jetzt sechzehn Jahre alt sein, knapp zwei Jahre Jünger als Tea damals. So erklärte sich auch die große Ähnlichkeit... Nein, er durfte jetzt nicht weich werden. Sich nichts anmerken lassen. "Sie wünschen?" Das Mädchen vor ihm schluckte kaum merklich, entgegnete dann aber frech: "Zu erst einmal darfst du mich gerne duzen. Ich glaube, das tun Väter im Allgemeinen. Wobei ich das nicht so genau sagen kann, ich hatte ja nie einen. Und dann "wünsche" ich einfach nur, dass du mich endlich zur Kenntnis nimmst!"

Das war ja wohl die Höhe. Kaum jemand hatte es je gewagt, in diesem Ton mit ihm zu sprechen. Nicht einmal Wheeler... der war vielleicht beleidigend, ausfallend, sogar drohend geworden, aber nie hatte er es gewagt, so frech zu werden. Das hatte nur eine Person geschafft... Die Ähnlichkeit war nicht nur aeußerlich vorhanden. "Langsam, Fräulein. Vater? Dass ich nicht lache! Von welcher Zeitung kommst du?" Warum überspielte er alles? Warum gab er nicht einmal im Leben zu, dass sogar er Gefühle hatte, und dass er sich freute, seine Tochter zu sehen? Es ging nicht. Er konnte es eben nicht. ´Gefühle sind Schwäche...´ Das war ihm lange genug eingehämmert geworden, und nach diesem Grundsatz lebte er, wohl wissend, dass er Tea nur darum verloren hatte. Und das war ihm keineswegs so egal, wie er nach außen hin glauben machte.

"Ich komme von keiner Zeitung, und das weißt du sehr genau! Hier ist auch deine Unterschrift drauf!" Sie klatschte etwas auf den Tisch, das er nach kurzer Betrachtung als Geburtsurkunde identifizierte. Auf seinem Gesicht erschien ein amüsiertes Schmunzeln. Trotzdem klang er nicht wenig überheblich, als er ihr antwortete. "Gut, du hast gewonnen. Was willst du jetzt? Geld? Meinetwegen. Vor Gericht würde deiner Mutter sowieso Unterhalt zugesprochen, ich verstehe nicht, warum sie das nicht längst beantragt hat." Anscheinend hatte er damit einen wunden Punkt bei ihr getroffen, wie vermutet. "Weil es ihr nicht um Geld geht! Genauso wenig wie mir! Wir haben dich beide vermisst, jeder auf seine Weise, dass kannst du gern glauben! Aber von so was hast du ja sowieso keine Ahnung, richtig?" ´Sie sollte mal lernen, ihr Temperament zu zügeln. Dann wuerde sie vielleicht sogar was erreichen...´

"Was weißt du schon? Du hast doch keine Ahnung von der Welt! Deine Mutter und ihre tollen Freunde haben dich vermutlich immer von allem fern gehalten..."

"So wie du dich von mir?" Es war eine einfache Frage. Nicht einmal mehr angriffslustig. Sie war nur noch ein kleines Mädchen, das ihren Vater vermisste... das konnte nicht einmal Seto Kaiba abstreiten. Er seufzte. Was hatte es schon für einen Sinn, sich davor zu drücken? Sie war seine Tochter, sie hatte ein gewisses Recht auf seine Aufmerksamkeit. Und wenn er ganz ehrlich war... er war auch etwas neugierig, wie sie wohl war. Sein Kind. Teas Kind. "Ja... so in etwa." Wie lernte man jemanden kennen, den man schon lange kennen sollte? "Ich habe jetzt keine Zeit. Aber was hältst du davon, wenn ich dich morgen abhole, und dann könnten wir... uns unterhalten." Sie starrte ihn an, als hätte er ihr grade den Namen des achten Wochentags genannt. "Meinst du das ernst?" "Ich weiß nicht, was du bisher über mich gehört hast, aber doch hoffentlich nicht, dass ich die Angewohnheit habe, etwas anderes zu sagen als das, was ich meine?" Rowena hatte sich anscheinend von ihrem Schock schnell erholt, sie grinste schon wieder. Aber mit dem, was dann kam, hatte Seto nicht gerechnet: sie viel ihm um den Hals und drückte ihn an sich. "Nein! Bis dann... Papa?" Sie wollte schon aus der Tür verschwinden, aber er hielt sie zurück. "Eines noch. Alles Gute zum Geburtstag, Rowena." "Du... du hast dir gemerkt, wann ich Geburtstag habe?" Er suchte ihren Blick. "Das musste ich mir nicht merken. Es war einer der besten Tage in meinem Leben... genau wie alle Tage mit deiner Mutter.", fuegte er leiser hinzu. Was brachte ihn dazu, so offen zu sein? Aber irgendetwas sagte ihm, dass es in diesem Fall nichts schadete... sie war ohnehin weg.
 

"Tea, was ist los mit dir?" Yugi sah wirklich besorgt aus. Kein Wunder, sie musste total aufgelöst wirken, und das hatte sie schon lange nicht mehr... "Kann ich reinkommen?" "Klar..." Er trat zurück und Tea betrat den Spieleladen, den sie nun schon so lang kannte. Hier war sie schon hergekommen, als sie noch in den Kindergarten gegangen war... zusammen mit Yugi. "Nun sag schon, was ist los?" Meldete sich ihr bester Freund wieder zu Wort. Tea zog einen Stuhl zu sich heran und ließ sich darauf sinken. "Ich habe Rowena gesagt, wer ihr Vater ist.", platzte sie dann heraus. "Du hast - WAS? Ich wusste ja, dass du es tun wolltest... aber dass dus wirklich getan hast..." Leicht ärgerlich sah sie ihn an. "Was hätte ich denn tun sollen? Sie ewig belügen? Rowena hat ein Recht darauf, zu erfahren, wer ihr Vater ist!" "Natürlich hat sie das!" Yugi hob beschwichtigend die Hände. "Aber... immerhin...", er schien nach Worten zu suchen, "Du weißt doch besser als jeder andere, wie Kaiba ist! Woher willst du wissen, dass er sie nicht einfach wieder rauswirft?" "Ich weiß nicht... das glaube ich nicht. Seto hat mich zwar verletzt aber... ich bin mir immer noch sicher, dass er nicht ganz so gefühlskalt ist, wie er sich immer gibt. Vielleicht ist er inzwischen sogar selbst davon überzeugt, dass er nun mal so ist, aber mal ehrlich, Yugi. Sie ist seine Tochter. Das kann selbst er nicht leugnen."

Im Hintergrund öffnete sich eine Tür und Serenety betrat den Verkaufsraum. Sie schien überrascht, Tea anzutreffen, zumal sie eine für sie so untypische, traurige Miene aufgesetzt hatte. "Was ist denn hier..." Ein Blick ihres Mannes brachte sie zum Schweigen. Aber nur kurz. "Oh mein Gott! Du hast es ihr gesagt?" Als Antwort bekam sie nur ein schwaches Nicken. Yugi wandte sich wieder Tea zu. "Was ich nicht so ganz verstehe: Wenn du so sehr davon überzeugt bist, dass du das richtige getan hast, warum bist du dann trotzdem so durch den Wind?" Tea runzelte die Stirn. Ganz offensichtlich fiel es ihr nicht leicht, das zu sagen, was sie wollte. "Ich habe nur Angst, dass er jetzt auf einmal wieder in meinem Leben auftaucht. Gerade, wo ich es geschafft habe, ein wenig Ordnung da hinein zu bringen. Ich wollte es nie zugeben, aber ihr habt es ja trotzdem bemerkt... Seto bedeutet mir immer noch viel." Serenety ließ ein trockenes Lachen hören. "Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Du beschäftigst dich doch praktisch dauernd in Gedanken mit ihm, glaubst du, das fällt uns nicht auf?" Tea stand auf. "Ja, da hast du wohl recht. Ich gehe lieber wieder heim... ich dachte, es würde mir gut tun, mit jemandem zu reden, aber Alleinsein wäre jetzt besser..." Damit verließ sie den Laden wieder. Die beiden Mutos sahen ihr nach, jeder in seine eigenen Gedanken versunken. Tea war gerade um die nächste Ecke verschwunden, als eine andere Person in den Laden platzte. "Wisst ihr, wo ich das Geschenk für Rowena hingelegt habe...? Ich find´s nicht mehr..." Yugi schüttelte nur den Kopf, Serenety aber drehte sich zu ihrem Sohn um. "Nein, Atemu, keine Ahnung, aber wie wär´s, wenn du einfach mal dein Zimmer aufräumst, dann findest du es bestimmt." Er verzog das Gesicht, als hätte sie etwas Ekliges gesagt. "Aufräumen? Dazu hab ich jetzt keine Zeit... ich habe Rowena versprochen, zum Mittagessen da zu sein, und jetzt ist es schon fast Eins!" Die junge Frau verdrehte die Augen. "Dann machst du es eben morgen. Aber Rowena dürfte jetzt sowieso nicht da sein, sie besucht vermutlich grade ihren Vater." Atemu, der gerade dabei war, die Tür aufzureißen, hielt abrupt inne. "Ihren Vater? Ich dachte, sie kennt ihn gar nicht??"

"Jetzt anscheinend schon." ließ sich Yugi wieder hören. "Und wer...?" Serenety wollte gerade sagen "Das fragst du sie am besten selbst", aber Yugi kam ihr zuvor: "Kaiba." Meinte er kurz angebunden. Der Sechzehnjährige schnappte nach Luft. "Kaiba? DER Kaiba? SETO KAIBA???" Seine Eltern nickten nur. "Dann muss ich erst recht zu ihr!"

Und weg war er. Atemu - der natürlich wusste, von WEM er seinen Namen hatte, aber nicht ahnte, wie sehr er ihn verdiente... "Wir sollten ihm bald sagen, dass er der Pharao ist... seine Erinnerungen zurück holen." "Ja. Wenigstens hat er diesmal seinen eigenen Körper."



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shizuka_chan
2007-10-21T12:54:16+00:00 21.10.2007 14:54
Hey!

So, endlich komme ich dazu, deine FF zu kommentieren, sry, dass es solang gedauert hat, aber i-wie hab ich's immer wieder vergessen... *rotwerd*

Also alles in allem gefällt mir die Idee und auch die Umsetzung sehr gut, mal ihre Tochter zu nehmen um die beiden wieder zu verkuppeln.^^

Wie du ja bereits weißt, mag ich deinen Schreibstil und auch hier hast du ihn toll umgesetzt.

Trotzdem hab ich ein paar kleine Anmerkungen (Du kennst mich, ich hab immer was zu meckern^^'):

<Was soll der Unsinn? Ich empfange so gut wie keine Besucher in meinen Privaträumen, das wissen Sie sehr genau. Und erst recht keine jungen Mädchen.< An der Stelle hätte ich vielleicht "..." gemacht oder einen Satz eingeschoben wie "Er machte eine Pause" oder "Er wandte sich wieder seinen Akten zu und das Gespräch schien für ihn beendet, doch dann hob er noch einmal den Kopf und fragte:" <Wie sieht sie denn aus? Vielleicht kenne ich sie ja.< Weil, dass er so plötzlich seine Meinung ändert von einem Satz auf den nächsten, finde ich ein bisschen ... ungewöhnlich.

Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass du "Sie" bei der formellen Anrede kleinschreibst und ein oder zweimal hast du "viel" (Mengenangabe) und "fiel" (von fallen) vertauscht.#

Insgesamt war es wie gewohnt supi.^^

Lg
Shizuka-chan
Von: abgemeldet
2006-06-02T21:34:47+00:00 02.06.2006 23:34
schließ mich den anderen an. der anfang war echt gut und viel versprechend^^ bin wirklcih gespannt wies weiter geht. kann noch gar net glauben das ich die FF nich tfrüher entdekct habe...bereue es aufjedenfall
*wink**knuddel*
Karo
Von: abgemeldet
2006-01-02T00:01:30+00:00 02.01.2006 01:01
Hey
Ich finde den ANfanng schon gut...schließlich habe ich den schon zwei Mal gelesen
Wie schon gesagt der ANfang gefällt mir...das er auf den Namen Tea reagiert zeigt, das er sie immer noch liebt...ich finde es ebenfalls gut das Rowena gleich so offen mit ihm redet...von wegen nciht duzen und so....
Mal schauen ob Seto Kaiba seine Vaterpflichten erfüllt
Rukaya
Von: abgemeldet
2005-11-06T09:10:44+00:00 06.11.2005 10:10
*gar nicht weis was ich sagen soll*
Wow.
Also diese FF ist eine der besten die ich je gelesen hab.
Mach weiter so ^^
bin gespannt wies weiter geht.
Von:  Lola
2005-11-05T22:40:27+00:00 05.11.2005 23:40
Mal wieder eine super Idee von dir.
Bin ja gespannt ob Seto seiner Vaterrolle nach kommt.
Und das Happy Ned kommt sicher auch ^^
Von: abgemeldet
2005-11-05T15:46:16+00:00 05.11.2005 16:46
Hammermäßige Fanfic.Ich bin hin und weg^^
Das erste Kapitel war sehr gut und interessant.Hört sich viel entsprechend an.Die Idee war auch einfach genial^^
bye sugar__angel


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