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Das Tor

von

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Kapitel 4 - In der Nacht

Plötzlich schreckte sie hoch. Lena fand sich vor dem nur noch schwach glühenden Feuer wieder und war richtig in den Mantel eingewickelt.

„Laris!“, rief sie panisch, als sie ihn nicht sehen konnte.

„Ich bin hier“, brummte er müde. Sie schaute sich suchend um. Laris saß, an einen Baum gelehnt, in der Dämmerung. Das wenige Licht reichte nicht mehr weit genug. Sie konnte noch erkennen, dass er den Kopf auf den Knien hatte, also musste Lena ihn eben gerade geweckt haben.

„Warum sitzt du denn da drüben?“, fragte sie überrascht.

„Ich wollte dich nicht stören“, brachte er müde hervor.

„Das ist doch wohl nicht dein ernst? Das ist dein Feuer und dein Mantel also hast du wohl mehr Recht auf beides als ich.“

Er legte sein Kinn auf die Knie und schaute sie müde an. Lena setzte sich auf.

„Komm doch bitte wieder her, der Mantel reicht doch auch für zwei.“

Überrascht bekam er jetzt die Augen vollständig auf, aber das verging wieder schnell.

„Vielleicht behauptest du ja, ich hätte mich nicht benommen. Weil ich ein Elf bin, heißt das nicht, dass ich kein Benehmen habe.“

„Ja... Nein... Das tu ich nicht, komm doch bitte wieder her.“

Lena wirkte verwirrt.

„Ich würde mich wirklich sicherer fühlen“, gab sie zu.

Sie schlug den Mantel auf. Neben ihren Füßen, im Mantel, lag Loco zusammengerollt und gähnte herzhaft. Es dauerte noch einige Sekunden bis es Laris fertig brachte, aufzustehen und das kurze Stück zu laufen. Gemächlich trottete er auf Lena zu. Währenddessen hatte sich Loco aufgerappelt und streckte sich ausgiebig. Als er den Elf heranwanken sah, hüpfte er, über ihre Beine hinweg, auf die andere Seite. Hier war er auch näher am Feuer. Loco streckte sich noch einmal und rollte sich dann wieder zusammen. Laris ließ sich neben Lena fallen. Seine Kräfte schienen fürs erste aufgebraucht zu sein.

„Und du bist dir auch sicher, dass ... .“

Weiter kam er jedoch nicht, denn er war wieder eingeschlafen. Lena deckte ihn und sich noch richtig zu und auch sie fand schnell den Weg ins richtige Land der Träume.
 

***
 

Sie erwachte, als sie von der Sonne geweckt wurde. Das erste was sie sehen konnte, waren Steine eines Lagerfeuers und die Reste von verbranntem Holz. Etwas Haariges zwängte sich im Mantel an ihr nach oben. Diese Bewegungen kitzelten Lena und sie schmunzelte, versuchte jedoch nicht zu lachen.. Endlich hatte sich Loco befreit und hüpfte davon. Lena schaute ihm nach, ohne den Kopf zu heben. Sie war also noch immer in dieser Welt. Enttäuscht schaute die junge Frau jetzt den Hügel hinunter. Dabei stützte sie den Kopf auf den Arm, als sie plötzlich sie hinter sich eine Bewegung spürte. Ein Arm streckte sich nach ihr aus und umklammerte sie. Lena wurde wieder nervös. Sie traute sich jedoch nicht sich umzudrehen. Als Lena einen Kopf an ihrem Nacken spürte, fasste sie nach der Hand, die sie festhielt, und drückte sie vorsichtig. Hinter ihr streckte sich jetzt dieser Jemand und Lena konnte ihre Neugierde nicht mehr zurückhalten. Sie drehte sich langsam um. Der Elf hatte die Augen noch geschlossen. Sein Haar leuchtete in einer Farbe, wie sie es noch nie gesehen hatte. Es war dunkelblond und schimmerte an manchen Stellen in einem wunderschönem hellem blau. Liebevoll streichelte Lena ihn am Kopf. Seine Hand fuhr ihr über den Rücken. Er streichelte sie mit einer weichen Bewegung.

„Guten Morgen, Laris“, begrüßte sie ihn mit leiser Stimme.

Dabei berührte sie ihn zärtlich am Kinn. Seine Augenlider zitterten und mit einem Ruck waren seine Augen vollständig offen. Genau so schnell wie er die Augen offen hatte, war der Elf auch aufgesprungen. Da Lena ebenfalls im Mantel lag, riss er sie fast mit sich. Er rannte einige Meter davon und blieb, in ihr zugewandter, leicht gebückter Haltung, stehen. Lena setzte sich auf und schaute ihn erschrocken an.

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie vorsichtig.

Er antwortete nicht. Sie stand auf und bewegte sich langsam auf ihn zu.

„Bleib stehen!“, befahl er ihr mit lauter Stimme.

Lena erstarrte.

„Was ist denn los mir dir?“, fragte sie jetzt reichlich verängstigt.

„Was bist du?!“, fuhr er sie an.

Lena bekam große Augen. Jetzt machte sich in ihr, zu der Angst, noch ein Dejá vu - Gefühl breit. Lena wollte das nicht noch einmal erleben müssen.

„Erinnerst du dich nicht?“, fragte sie unruhig.

Der Elf schüttelte einmal hastig den Kopf.

„Ich bin doch Lena. Spiel keine Spielchen mit mir“, sprach sie enttäuscht weiter.

Sie lief erneut auf ihn zu doch Laris wich abermals nach hinten aus. Plötzlich griff er sich an den Kopf. Sein verzerrtes Gesicht verriet, dass er Schmerzen hatte. Loco hüpfte aus dem Gebüsch und setzte sich zwischen die Beiden.

„Komm sofort her, Kleiner!“, befahl er seinem Haustier.

Loco bewegte sich nicht von der Stelle. Laris machte einen Schritt nach vorne, um sich das Tierchen zu holen, doch er verharrte in der Bewegung, als er stattdessen auf das Mädchen zulief. Seine Schmerzen schienen stärker zu werden. Lena bückte sich und nahm den haarigen, kleinen Kerl auf den Arm. Dieser kletterte auf die Schulter und hielt sich wieder fest. Das schien Laris den Rest zu geben. Er schwankte und brach zusammen. Lena hastete los, um ihn vor einem vollständigen Sturz zu bewaren. Dabei sprang Loco wieder ab und jagte ihr nach. Lena konnte den Elf gerade noch stützen. Er klammerte sich an ihr fest.

„Was ist denn mit dir?“, hauchte sie vorsichtig und berührte mit der Hand seine Stirn. Fieber schien er keins zu haben. Laris zitterte schrecklich und starrte sie jetzt an. Seine Braunen Augen wirkten ungemein glasig. Ihre Hand zitterte, als sie ihn behutsam am Kopf streichelte. Laris schloss die Augen. Er atmete sehr tief und langsam. Lena hatte mühe ihn zu halten. Der kleine Loco hüpfte aufgeregt hin und her. Sie bemerkte seine Hilflosigkeit. Ihr ging es gerade nicht viel anders. Plötzlich riss er die Augen abermals auf. Lena war erleichtert aber auch gleichzeitig in Angst, dass er ihr jetzt etwas tun könnte, so wie er sich eben aufgeführt hatte.

„Le...na?“, vernahm sie seine leise zitternde Stimme.

Erleichtert atmete sie auf.

„Was ist denn mit dir los?“, fragte sie sehr besorgt und strich ihn wieder über die Stirn. Er nahm seine Hand vor sein Gesicht und versuchte sich zu beruhigen. Loco begann an seinem Bein zu kratzen. Erschrocken sah er zu dem kleinen Kerl hinunter. Doch anstatt ihn zu liebkosen, nahm er Lenas Hände. Sie schluckte beunruhigt. Ihre Blicke trafen sich wieder. Loco kletterte dennoch an seinem Herren hinauf und setzte sich auf seinen Lieblingsplatz. Laris jedoch hatte nur Augen für Lena. Noch immer vor ihr kniend, schaute er sie an, sagte jedoch nichts. Lena spürte nach wie vor diese Angst in sich. Der Elf stand vorsichtig auf, ohne sich auf Sie zu stützen. Sein Tierchen versuchte krampfhaft sitzen zu bleiben, sprang aber wegen fehlendem Gleichgewicht doch wieder herab. Laris schaute ihr tief in die Augen. Das glasige in Ihnen war jetzt wieder verschwunden. Ohne, dass sie in diesem Moment damit gerechnet hatte, küsste er sie vorsichtig. Lena wehrte sich nicht. Er hielt sie mit beiden Händen fest. Die Angst verschwand und das warme Gefühl kehrte zurück. Seine schmalen Lippen fühlten sich sehr angenehm an. Laris ließ ihre Hände los und umarmte sie. Was auch immer in diesen Mann gefahren war, interessierte sie jetzt nicht mehr. Willenlos ließ sie sich küssen, auch wo diese etwas leidenschaftlicher wurden. Langsam streckte sie die Arme nach ihm aus und wollte ihn am Hals umarmen, doch Laris ging, mit beiden Händen, ohne die Lippen von ihr zu lassen, dazwischen. Langsam legte er Lenas Hände auf seine Brust. Sie dachte nicht darüber nach, warum der diese er diese Umarmung nicht zuließ und in diesem Moment war ihr das auch völlig egal. Als sich beider wieder ansahen, ließ er von ihr ab.

Er fasste sich mit beiden Händen ins Haar und brachte dieses leicht durcheinander. Ein Teil der Haare hing ihm jetzt über der Schulter. Der aufkommende Wind wehte einige der Gesäßlangen Haare nach oben. Sein hektischer Aufbruch schien ihm das Haarband gelöst zuhaben.

„Entschuldige“, brachte er hervor.

„Wofür denn?“, fragte Lena mit einem Lächeln.

Laris antwortete nicht. Sie fragte allerdings auch nicht weiter.

„Wir müssen los“, meinte er plötzlich und eilte zu seinem Mantel.

Loco hüpfte hinter ihm her. Lena folgte den beiden langsam. Der Elf hob sein Haarband auf. Von dem toten Tier war kein Rest mehr zu finden.

„Kann ich dir helfen?“, bat sie ihn.

Bereitwillig gab er ihr das Band.

„Nicht so fest“, meinte er nur.

Vorsichtig griff sie ziemlich weit am Nacken nach den Haaren. Wieder ging er dazwischen indem er, mit beachtlichem Abstand, die Hand aufs Haar legte.

„Stimmt irgendwas nicht?“, erkundigte sie sich unsicher.

Eine Antwort bekam sie auch jetzt nicht. Also fasste sie tiefer ans Haar und fing an es ganz locker zu flechten. Als sie recht weit unten war, kniete sie sich hinter ihm hin, um besser arbeiten zu können. Genauso vorsichtig wie sie geflochten hatte, band sie auch die Schleife.

„Fertig“ brachte sie hervor und Laris nahm die Hand wieder weg.

Irgendetwas konnte dort bei ihm nicht Stimmen, war Lenas Vermutung. Sie fragte sich was ihn an dieser Stelle so empfindlich machte.

„Gibt es hier gefährliche Tiere?“, fragte sie vorsichtig, um ihre Gedanken, über den Elf kurz abzulenken.

Laris hob den Mantel auf und drehte sich zu ihr um.

„Wie kommst du denn jetzt darauf?“. Verwirrt schaute er sie an.

„Ich hab mich nur gewundert, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass du von dem Tier

auch die Knochen mitgegessen hast“.

Laris lächelte.

„Gut beobachtet“, stellte er fest.

„Ich hab den Rest gestern Nacht noch vergraben“.

Lena schaute fragend.

„Ist das hier so üblich?“

„Eigentlich nicht“, gab er zu.

„Ich hab das mehr aus Sicherheit gemacht“

„Also gibt’s hier doch gefährliche Tiere?“, wiederholte sie ihre Frage.

„Eher indirekt“, gab er jetzt als Antwort.

Lena zog die Augenbrauen nach unten. Sie wollte jetzt eigentlich eine korrekte Antwort haben.

„Na schön“, fing er an.

„Richtig bösartige Tiere gibt es hier nicht mehr.“

Er schaute Lena jetzt ganz genau an.

„Eine unserer Sagen erzählt, ich glaube normalerweise nicht an solches Zeug, dass es in diesen Wäldern eine Bestie geben soll. Hin und wieder sollen Männer einfach spurlos verschwunden sein, aber das ist schon lange her.“

Lena bekam große Augen.

„Vielleicht glaube ich ja an solche Märchen!“, warf sie ein.

„Warum hast du mir das nicht erzählt?“, brachte sie genervt hervor.

„Glaubst du wirklich ich wollte dich schon am ersten Tag gleich wieder verschrecken, wo

ich das mit meinem Aussehen, besonders meinen Ohren, schon recht gut hinbekommen habe?“

Laris griente und schüttelte den Kopf, dass seine Ohren leicht ins schwingen gerieten. Lena verzog den Mund.

„Dann verrate mir doch mal, warum du es dennoch vergraben hast?“

Laris zuckte mit den Schultern.

„Ich habe keine Ahnung“

Weiteres nachfragen hatte also keinen Sinn, darum gab sie sich damit erst einmal zufrieden.

„Lass uns gehen“, meinte sie jetzt.

Laris nickte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Monsterseifenblase
2010-10-24T19:14:57+00:00 24.10.2010 21:14
Bum.
Da du gerade in der ENS das Stichwort 'langweilig' in die Runde geschmissen hast:
Ich find den Titel langweilig.
Ehrlich jetzt. Ich würde mir niemals ein Buch kaufen, dass 'das Tor' heißt.
Verstehste ;D
Nur, damit ich da auch einmal meinen Senf dazugegeben habe. Mach ich sonst nämlich auch immer. Aber Titel sind ne schwierige Sache. Brauch ich auch immer ewig für, bis ich damit einigermaßen zufrieden bin.

... wieder und war richtig in den Mantel eingewickelt.
Kann man falsch in einen Mantel eingewickelt sein 8) Ich weiß was du sagen willst, aber ich glaube, dass kann man besser ausdrücken.
„Komm doch bitte wieder her, der Mantel reicht doch auch für zwei.“
Uiuiuiuiui...es geht weiter xD
Ein Arm streckte sich nach ihr aus und umklammerte sie.
Hab ich recht, oder hab ich recht?
Wehe, ich hab da in den nächsten zwei Kapitel schon so eine Menschen-Elf romanze...das wäre viel zu schnell und vorhersehbar. Wir werden sehen.
Dabei berührte sie ihn zärtlich am Kinn.
Also wirklich. Nach drei Kapitel.
Ich bin entsetzt ;D
Aber da hab ich mir jetzt genug drüber ausgelassen. Zumindest in diesem Kommi.

Nein.
Hab ich doch nicht. xD
Ohne, dass sie in diesem Moment damit gerechnet hatte, küsste er sie vorsichtig. Lena wehrte sich nicht.
Nach drei Kapiteln! Was les ich denn da dann in im zehnten Kapitel? xD
Richtig versaut wird das hier...
aber ok, jetzt sag ich dazu nichts mehr.
Versprochen.
In diesem Kommi.


Richtig bösartige Tiere gibt es hier nicht mehr.“
Wie UNGLAUBLICH beruhigend. xD
„Eine unserer Sagen erzählt, ich glaube normalerweise nicht an solches Zeug, dass es in diesen Wäldern eine Bestie geben soll.
Hier finde ich die Satzstellung ehrlich gesagt etwas seltsam. Ich glaube, ich würd den eingeschobenen Relativsatz weglassen und als neuen Satz hintendran hängen. So reißt er irgendwie den Hauptsatz auseinander.

„Vielleicht glaube ich ja an solche Märchen!“, warf sie ein.
„Warum hast du mir das nicht erzählt?“, brachte sie genervt hervor.

Seine Erwiderung finde ich nicht ganz passend. Keine Ahnung warum.....aber warum sollte sie ihm erzählt haben, dass sie an solche Sachen glaubt. Vielleicht ist die Erwiderung auch ok, aber ich würde nicht 'genervt' schreiben...oder so :)

LG
Monsterseifenblase

Von: abgemeldet
2007-10-23T12:30:46+00:00 23.10.2007 14:30
>Irgendetwas konnte dort bei ihm nicht Stimmen, war Lenas Vermutung. Sie fragte sich was ihn an dieser Stelle so empfindlich machte.<

hab den Eindruck, dass da noch ein wenig mehr nicht so ganz an dem Elfen stimmt.
Die fiebrig glasigen Augen hören sich ncit gerade gesund an...

*weiterles*


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