Abschied
Van sah ihr nach, wie die Lichtsäule sie forttrug, und seine Gedanken stürzten durcheinander...
Wie kann ich dich nur weggehen lassen? Ich weiß ja, dass du Heimweh hast, dass dir deine Welt fehlt, aber was ist mit mir? Jetzt wirst du mir fehlen. So unendlich fehlen. Wie kann ich dich nur weggehen lassen? Mir bleibt nur die Erinnerung, nicht mehr. In jedem meiner Atemzüge bist du, in jedem meiner Gedanken. Du bist alles für mich. Du bist die Einzige, die mich jemals wirklich kannte. Du hast hinter die Maske gesehen. Hinter Zorn und Wut. Hinter Ungeduld und Distanz. Du hast den Menschen gesehen und du hast begriffen.
Wie kann ich dich nur weggehen lassen und alles, was mir bleibt, ist dir nachzusehen und dir alles Gute zu wünschen, mein Herz bei dir zu lassen? Wir haben in der kurzen Zeit schon soviel geteilt. Wir haben zusammen gekämpft. Wir haben gesiegt und verloren. Wir haben angegriffen und sind geflohen. Wir sind zusammen geflogen, gemeinsam einen Weg gegangen. Wir haben ein Ziel verfolgt. Wir waren die perfekte Einheit. Unsere Herzen haben sich gefunden. Und jetzt kann ich dir nur noch zusehen, wie du gehst? Wie kann das sein?
Jetzt ist nur noch leerer Raum, dort, wo du sein solltest. Du stehst nicht mehr an meiner Seite, sondern bist auf dem Weg in deine Welt. Du brauchst deine Welt, das weiß ich. Dort ist deine Familie, deine Heimat. Und doch... Ich wünschte, du würdest bleiben. Bei mir bleiben. Es macht keinen Sinn ohne dich. Du bist alles für mich.
Wie kann ich dich nur weggehen lassen? Es zerreißt mir das Herz, dich entschwinden zu sehen. Und gleichzeitig freut es mich, dass du glücklich bist, weil du so sehr nach Hause willst. Freude und Schmerz kämpfen in meinem Herzen. Ich weiß nicht mehr, wer die Oberhand gewinnt. Ich weiß nur, dass ich dich liebe. Das ist, was immer sein wird.
Jetzt siehst du deiner Heimat entgegen und blickst nicht mehr zurück.
Sieh mich an! Sieh, wie ich weine, weil es weh tut, wenn du gehst! Sieh mich an und erkenne, dass ich immer da sein werde, dass du nie allein sein wirst. Mein Herz wird immer bei dir sein. Ich vergesse dich nicht. Wie könnte ich denn? Du hast als Einzige mein Herz berührt und es im Sturm erobert. An meiner Liebe wird sich nie etwas ändern. Auch wenn du jetzt gehst und mich einsam zurücklässt.
Wie kann ich dich nur weggehen lassen? Es gibt noch so viel zu sagen! So viele Gedanken, die du kennen musst! So viele Gefühle, die ich dir beschreiben will! Ich will dich nicht gehen lassen. Ich will mit der reden, alles sagen können.
Wie kann ich dich nur weggehen lassen? Sieh mich an! Sieh, wie es mich schmerzt und wie ich dich trotzdem gehen lasse. Es ist dein Wille. Du musst deinen Weg gehen. Ich lasse dich gehen, weil du gehen willst, gehen musst. Ich lasse dich nicht gehen, weil ich es will. Wenn es nach mir ginge, dann wären wir auf ewig zusammen, denn ich liebe dich, Hitomi. Ich liebe dich mehr, als ich jemals gedacht hätte.
Und deshalb werde ich hier stehen bleiben. Und warten. Auf dich warten, Hitomi. Denn das ist das Einzige, was mir noch bleibt. Das muss ich ertragen. In Schatten werde ich warten, bis du mir wieder Licht bringst. Im Regen werde ich warten, bis du mir wieder die Sonne bist. Meine Gedanken werden bei dir bleiben. Auf ewig, Hitomi, und das weißt du.
Aber es erscheint so unwahrscheinlich, dass du wieder zurückkommen wirst. Dass du wieder bei mir sein wirst. Dass uns nicht nur Träume bleiben werden. Es ist entgegen aller Erwartungen, aller Möglichkeiten, dass du wieder zurückkehren wirst. Doch ich hoffe. Hoffnung ist das, was immer bleibt. Also hoffe ich. Entgegen aller Erwartungen, denn ich glaube daran, dass du eines Tages wieder vor mir stehen wirst. Dass du mich niemals vergisst. So wenig, wie ich dich. Dass du mich immer lieben wirst, so wie du es versprochen hast. Dass du wieder zu mir zurückkommst. Dass alle Erwartungen und Möglichkeiten nicht für uns gelten. Dass wir das Schicksal noch einmal besiegen werden. Und dann auf ewig!
