Das Geständnis
Jetzt stehe Ich hier - vor Dir
es gibt kein zurück mehr
viel zu lange schon
warte Ich auf diesen Moment
der Augenblick ist gekommen
wenn Ich ihn jetzt nicht ergreife
ist es zu spät - für immer
noch immer wartest Du auf die Wahrheit
auf die Antwort Deiner Frage
auf den Grund, warum Ich so bin, wie Ich bin
aber was passiert, wenn Ich Dir die Wahrheit sage
was geschieht, wenn Ich Dir die Antwort gebe
was wird aus uns, wenn Du den Grund erfährst
den Grund, warum Ich das bin, was Du siehst
wir können nicht in die Zukunft sehen
wir können auch nichts ungeschehen machen
Fehler bleiben Fehler, egal wie man es dreht
und Ich will keine Fehler machen!
Ich will Dir ebenbürtig sein - Dein Gegner
Ich will, dass Du mich respektierst - mich achtest
Ich will Dir nicht meine Schwächen zeigen
weil Ich stark sein will - für Dich!
mit Stolz trage Ich mein Leid
erhobenen Hauptes gehe Ich meinen Weg
doch vor Dir entblößt sich meine Seele
alles, was Ich vor der Welt -
vor Mir selbst verstecken wollte
wirft sich Dir entgegen
und Ich kann nur machtlos dabei zu sehen
was erwartest Du jetzt von Mir
was willst Du hören
was soll Ich sagen
ohne Dich für immer zu verlieren
wirst Du verstehen?
erkennen, was Ich Dir sagen will?
noch immer starrst Du Mich erwartungsvoll an
wartest auf die Worte von Mir, dass Ich etwas sage
diese Stille zwischen uns - sie ist unerträglich
nie haben wir uns einfach nur angeschwiegen
darauf wartend, dass der andere den ersten Schritt wagt
immer haben wir uns angeschrieen, beleidigt und uns geprügelt
nie hatten wir Schwierigkeiten uns die Wahrheit zu sagen
so schlimm sie auch gewesen sein mochte - aber jetzt?
wir haben nie ernste Gespräche geführt - uns richtig unterhalten
und jetzt verlangst Du von Mir
alles zu sagen, Dir alles zu offenbaren
was Ich mein Leben lang in Mir eingesperrt habe?
um das Ich mühevoll eine Mauer errichtete?
Ich wünschte, Ich könnte das
Dir gestehen, was in Mir vorgeht
Dir all Meine Gedanken und Gefühle mitteilen
Dir erklären, warum alles so kam, wie es gekommen ist
doch Ich bin nur halb so stark
wie Du denkst - wie Ich Mir selbst vorspiele
"Zoro", hauchst Du meinen Namen
mit Deiner wundervollen, sanften und doch so kräftigen Stimme
Deine Augen, sie strahlen Mich an, fragen Mich aus
fordern die Antwort - ohne Kompromisse
doch noch immer kann Ich Dir nicht antworten
Deine Worte hallen durch Meinen Kopf
lassen Mich nicht mehr los
Ich versuche Dir zu antworten, etwas zu sagen
doch nichts außer ein heiseres Stöhnen, verlässt Meine Kehle
"Sa-Sanji", mehr kann Ich nicht sagen
"Bitte", flüsterst Du - flehst mich an
in Deinen Augen sehe Ich den Schmerz - die Wut
tut es Dir weh?
Schmerzt es Dich, dass es so kam?
hasst Du Mich?
bist Du wütend auf Mich
weil Ich nie anders zu Dir war?
Es tut Mir leid!
Ich versuche beständig, etwas zu sagen
doch kein Laut dringt aus Meinem Mund
aber wenn Ich jetzt nichts tue
wirst Du Mich für immer hassen
werde Ich Dir noch mehr Schmerzen zufügen
und das will Ich nicht!
Du sollst strahlen
Dein wunderschönes Lächeln der Welt zeigen
"Warum?", höre Ich Deine Stimme
Ich öffne meine Augen - blicke Dich an
es ist Dein letzter Versuch - das weiß Ich
"I-Ich", zu mehr bin Ich nicht fähig
Ich werde Mich jetzt zusammen reißen
Ich muss den letzen Rest unserer Freundschaft bewahren
oder Ich verliere Dich - für immer
langsam gehe Ich auf Dich zu
steif vor Angst, Du könntest zurück weichen
Ich stehe vor Dir - spüre Deinen Atem auf Meinen Wangen
zaghaft beuge Ich Mich vor
berühre Deine Nase mit Meiner
und dann - kann Ich Deine weichen Lippen auf Meinen spüren
ganz zärtlich und vorsichtig lege Ich Meine auf Deine
unwillkürlich stockt Mir der Atem
Mein Körper, Meine Muskeln ziehen sich zusammen
in Meinem Körper steigt eine heiße Welle auf - durchflutet Mich
und was machst Du?
Dein Körper zuckt zusammen
und langsam neigst du Dich zurück
Ich hatte es geahnt - gewusst
es war klar - von Anfang an
jetzt wirst Du Mich erst recht hassen - verabscheuen
- weil Ich Dich liebe
Ich kann es Dir nicht mit Worten sagen
Ich weiß auch nicht, warum
warum Ich Dich liebe
warum kein Wort über Meine Lippen dringt
es ist einfach so
es hat lange gedauert, bis Ich es erkannte
und noch länger, bis Ich es Mir selbst eingestand
aber jetzt habe Ich Mich damit abgefunden
Ich liebe Dich einfach - so ist das halt
Ich spüre Deine Hände auf Meiner Brust
Du stemmst Dich gegen Mich - drückst Mich fort von Dir
Ich kann Mir gut Deinen Blick vorstellen
angewidert, voller Ekel und Abscheu
Du hasst Mich
Ich höre ein helles Klirren in Meinem Innern
in Meiner Brust spüre Ich diesen stechenden, unbändigen Schmerz
hast Du gerade Mein Herz gebrochen?
ja, das hast Du
und dabei wusste Ich gar nicht mehr, dass Ich noch ein Herz hatte
Ich gehe einen Schritt zurück
öffne Meine Augen
sehe den Boden unter unseren Füßen
und obwohl Ich ihn sehe, spüre Ich ihn nicht
"Zoro", flüsterst Du leise und schluckst hart
"Hm", gebe Ich von Mir - drehe Mich um
Ich will gehen - nur noch weg von hier - weg von Dir
weg von dem Schmerz - weg von Meinem Leben
Ich spüre wie Deine Hand nach Meiner greift
Ich höre "Warte" leise aus Deinem Mund
langsam drehe Ich Mich zu Dir
Deine Hand lässt Mich los
Ich sehe Dich an
Deine strahlenden Augen suchen Meine
wollen sie fragen, was geschehen ist
Ich kann den Schmerz, die Trauer nicht bändigen
auch wenn Ich immer wusste, dass es nie wahr sein würde
die Tatsache als Realität zu spüren, schmerzt so sehr
so sehr, dass Ich nicht dagegen ankomme
"Zoro, was", fragst Du
Ich schüttele nur Meinen Kopf
zu allem anderem bin Ich nicht mehr fähig
"Zoro", sagst Du eindringlich, packst Meinen Arm
"Du hast mich geküsst"
"Ich weiß", murmele Ich und senke Meinen Blick
Dich jetzt zu sehen würde Mein Ende bedeuten
"Warum?", fragst Du sanft, trittst an Mich heran
hebst Meinen Kopf mit Deinen zarten, schlanken Fingern
"Ich liebe dich"
da waren sie
drei einfache Wörter
die so lange brauchten
um Dich zu finden
Du hältst Mich immer noch fest
siehst Mich an
mit einem Blick, den Ich nicht deuten kann - will
"Du liebst mich?", fragst Du zaghaft
Ich nicke nur und sehe etwas in Deinen Augen
was Ich nie sehen wollte
eine Träne
langsam rollt sie Deine weiche Wange hinab
"Sanji", frage Ich leise - voller Angst
Ich wollte Dich doch nie zum Weinen bringen
"Zoro", schluchzt Du und eine gewaltige Flut Tränen
bahnt sich ihren Weg über Dein wunderschönes Gesicht
"Sanji, was", mehr bringe Ich nicht über Meine Lippen
zu gerne würde Ich Dich jetzt in den Arm nehmen - Dich trösten
doch was denkst Du dann von Mir?
"Zoro, ich", schluchzt Du wieder
und fällst Mir gegen die Brust
Ich fühle Deine heißen Tränen an Meinem Hals
Ich spüre Deinen keuchenden Atem auf Meiner Haut
und Dein wunderbarer Geruch steigt Mir in die Nase
- das alles macht Mich fast verrückt
zögerlich lege Ich Meine Arme um Dich
erwarte, dass Du erschreckt zusammen zuckst
aber das tust Du nicht
weiter liegst Du an Meiner Brust, in Meinen Armen - und weinst
langsam fange Ich an über Deinen Rücken zu streichen
vorsichtig - bedächtig - tröstend
Du sollst wieder lachen, auch wenn Du Mich hasst
das nehme Ich in kauf, so lange Du glücklich bist
"Zoro, ich", beginnst Du wieder
"Sch", versuche Ich Dich zu trösten - nie mehr sollst Du weinen
leicht schüttelst Du den Kopf - lehnst Dich zurück
Du siehst Mich an, mit Deinen tränenüberschwemmten Augen
"Zoro, ich", versuchst Du es wieder
in Deinen Augen sehe Ich etwas, was Mich irritiert
es siehst aus - wie Freude
kann das sein?
"Zoro, ich - ich", weiter kommst Du nicht
was willst Du Mir nur sagen?
"Sanji", will Ich Dich beruhigen, doch auch Mir fehlen die Worte
tief atmest Du ein
"Zoro, ich - Ich liebe dich auch!"
...
...
Ich lasse Dich los - trete von Dir zurück
mit einer Hand wischst Du Dir über die Augen
siehst Mich an - erschrocken - traurig - verwirrt
"Du-Du-Du hast doch", willst Du sagen
doch Deine Stimme bricht
aus großen Augen sehe Ich Dich an
kann nicht glauben, was Du gerade gesagt hast
Du willst Mich lieben?
Ich schüttele Meinen Kopf - fasse Mir an die Stirn
"Zoro", höre Ich wieder Deine Stimme
"Du - liebst - mich", bringe Ich mühevoll über Meine Lippen
Du nickst nur
Meine Beine knicken unter Mir weg
"Zoro?", höre Ich Deine ängstliche Stimme
Du hast Angst? - warum?
Ich spüre Deine Hände, die sich in Meinen Nacken legen
"Alles in Ordnung?", wisperst Du heiser in Mein Ohr
Ich nicke nur - sagen kann Ich nichts mehr
dann küsst Du Mich
Wir küssen uns
so lange hab Ich darauf gewartet
noch länger hab Ich Mich nach Dir verzerrt
aber jetzt ist es vorbei
jetzt sind Wir Eins
Nichts und Niemand
wird Uns wieder trennen können
Niemals!