Second seeagain
Huhu!
Hey, ich bin überwältigt! °o°v Acht, in Zahlen 8, Kommentare auf's letzte Kap! Leute, vielen, vielen Dank. u.u
Sorry, dass es hiermit etwas länger gedauert hat, aber ich hab irgendwie immer verplant, das neue Kap hochzuladen... ^^"
Nya, aber jetzt lest einfach. Viel Spaß. ^^
<Reumütig seufzte der Gummimensch und sah hinab ins dunkle ölige Wasser.>
Lange saß er dort, in dem kleinen von Holzbrettern umgebenen Krähennest. Die Flying Lamb dümpelte leise vor sich hin. Nur ab und zu warf sich eine träge Welle gegen die Planken. Ruffy hatte die Ohren gespitzt, lauschte auf das kleinste Geräusch und bewegte sich kein Stück. Einsame Sonnenstrahlen krochen über den Himmel und färbten diesen in allen erdenklichen Farben. Es war ein buntes Szenario der Freude und des Glückes, womit es einen harten Kontrast zum Gemütszustand des jungen Mannes bildete. Seine Seele war erfüllt von bitteren Erkenntnissen, die er sein Leben lang übersehen hatte. Nun lagen sie vor ihm, nackt, gaben sich die Blöße und zeigten ihr wahres Gesicht. Eine zähe Angst vor der vollkommenen Gefühlskälte drohte Ruffy zu überwältigen, aber er schob diese in den hintersten Winkel seines Bewusstseins ab, wusste er doch, wie sinnlos es war, sich damit zu beschäftigen.
Schließlich drang ein leises Klappern an seine Ohren. Zurückgeholt in die Gegenwart konzentrierte sich der Käpt'n des kleinen Schiffes nunmehr nur noch darauf, zu erkennen, wann jemand die Küche betrat oder, noch besser, wann gegessen wurde. Solange keine Nahrung von den Tellern zu sich genommen wurde, brauchte er sich nicht zu zeigen. Doch zum Glück würde dieser Koch bald für alle Frühstück machen.
Ruffy lehnte sich zurück, doch sein Gehör war immer noch auf kleinste Laute ausgerichtet.
Lysop schlug die Augen auf. Schlagartig war er hellwach, grad so, als hätte ihm jemand mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Kalter Schweiß rann ihm über die Stirn und hektisch sah er sich um. In der Hängematte liegend hatte er einen guten Überblick über das Jungenzimmer. Zunächst glaubte er, seine dunklen Vermutungen bestätigt zu sehen. Sogar im vorherrschenden Dämmerlicht konnte er ausmachen, dass weder Zorro noch Sanji oder Chopper anwesend waren. Doch nach und nach kam ihm der gar nicht so abwegige, sogar eher logische Gedanke, dass die drei wohl schon an Deck seien. Erleichterung machte sich in dem Kanonier breit. Wie hatte er dies außer Acht lassen können?
Dennoch war ihm klar, dass er nun nicht mehr einschlafen könnte. Somit stand er auf, den Beschluss fassend, nach den anderen zu suchen.
Als er durch die Tür trat, fielen der Langnase als erstes die vielen Federn auf, die gut sichtbar auf den Planken am Bug lagen. Verwundert nahm er eine von ihnen in die Hand. Warum lagen sie hier? Dann kam ihm in den Sinn, dass sie wohl noch von diesen Kreaturen stammen mussten. Doch, und erneut kam eine eigenartige Unruhe in ihm auf, Lysop war sich sicher, dass am Vortag nur blau- und rotgefiederte Wesen sich auf der Flying Lamb aufgehalten hatten. Und Serre Cruelle hatte schwarze Federn gehabt. Diese, die der Schwarzhaarige in der Hand hielt, war aber gelb. Gelb war kein Vogel gewesen, zumal dies nicht die einzige Feder dieser Farbe war. Einige andere befanden sich dazu noch an mehreren Stellen auf dem Holzboden. Es war ein schmutziges Gelb, niemand würde aus freiem Willen diese Gefiederfarbe haben wollen.
Ein Gedanke keimte in dem Kanonier auf, eine fixe Idee, die allerdings schreckliche Folgen haben würde, sollte sie sich bewahrheiten. Ruckartig richtete er sich auf, den Blick starr nach vorne gerichtet. Ihm unbewusst zerdrückte er die traurig anmutende Feder in der linken Hand. Kalte Schauer liefen ihm über den Rücken und sein Verstand drohte auszusetzen. Doch nun galt es, die anderen zu warnen, machte Lysop sich klar. Er durfte nicht versagen, und überhaupt war es nicht sicher, dass er mit seinem Einfall richtig gelegen hatte. Ohne weiteres Nachdenken drehte er sich auf dem Absatz um und stürmte in die Kombüse.
„Sag mal, Sanji, hast du eigentlich eine Ahnung, wo Zorro und Chopper sind?“ Nami saß neben dem Smutje am Tisch und sah ihn mit misstrauischem Blick an. Nebenbei aß sie ein Brötchen. Auf ihre Frage bekam sie allerdings eine sie nicht wirklich zufriedenstellende Antwort. „Woher soll ich das denn wissen? Meinst du nicht, dass sie einfach irgendwo 'rumlungern?“ Er schob sich sein Spiegelei in den Mund und schaute gelangweilt. Die Navigatorin schüttelte nur den Kopf. „Nein, wo denn auch? Langsam kommen mir wirklich Bedenken. Dir ist nicht aufgefallen, dass unsere Mannschaft kontinuierlich kleiner wird?“, fügte sie sarkastisch hinzu und stützte den Ellbogen auf den Tisch auf. „Wenn wir hier fertig sind, sollten wir die beiden wirklich mal suchen, nicht, dass sie uns auch noch abhanden kommen.“ Der letzte Satz, eigentlich als Scherz gemeint, verlor seine Wirkung, da plötzlich die Tür aufgerissen wurde und ein panisch dreinschauender Lysop im Rahmen stand. Sanjis und Namis Kopf schnellten herum und ihre Augen waren auf den zitternden Schwarzhaarigen gerichtet.
„Sanji... Nami...“, brachte dieser atemlos vor Schreck hervor. „Wa-was ist denn, Lysop?“, fragte die Rothaarige stark irritiert. Sie ging auf den Kanonier zu und geleitete ihn zu einem Stuhl, auf den er sich langam niederließ. „Ich... Ich habe Federn an Deck der Flying Lamb gefunden. Gelbe Federn, und das nicht zu wenige.“ Er verstummte und sah beiseite. Nami und Sanji sahen sich verständnislos an. „Und?“, fragte der Blonde schließlich unbeholfen. Lysop sah ihm geradwegs ins Gesicht. „Gelbe Federn! Woher stammen die, wenn nicht von diesen komischen Vögeln? Allerdings waren gestern, als sie...“ Kurz stockte er. „...Robin mitgenommen haben, keine mit dieser Gefiederfarbe dabei...“ Erneut versagte seine Stimme, sein Körper hingegen zitterte umso mehr. Langsam drang diese Information zu den anderen beiden durch, langsam entfaltete sich ihre wahre Bedeutung und die damit verbundenen Folgen. Fast gleichzeitig machte es bei Sanji und Nami 'Klick'.
Der Smutje fand seine Sprache zuerst wieder. „Willst du damit sagen, dass diese Mistviecher etwa nochmal hier waren? Ohne, dass wir es bemerkt haben?“ Ungläubig klang seine Stimme, ganz so, als wolle er diesen nicht auf andere Weise erklärbaren Fakt durch seinen Tonfall ungeschehen machen. Der Kanonier sah den Koch an, ein freudloses, seltsam panisches Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit, eine gewisse Hysterie beinhaltend. „Was denn sonst? Ich meine, das waren 'ne Menge Federn, es sah nach Kampf aus.“ „Kampf?“, schrie die Navigatorin schon fast, und schlug sich die Hand vor den Mund. Ensetzt sah sie den Schützen an. „Bist du wirklich sicher?“ Doch dieser antwortete: „Natürlich nicht! Wie denn auch? Ich stelle nur Vermutungen an, solche, die naheliegend sind.“ Er rieb sich das Kinn. „Oder fällt dir etwas Besseres ein, Nami?“ Selbige verneinte niedergschlagen.
Sanji sprang plötzlich auf, sodass die beiden anderen, die gedankenversunken dagesessen hatten, zusammenzuckten. „Wir müssen Zorro und Chopper suchen. Nicht, dass sie auch noch verschwinden. Ich werde -“ Doch er brach ab, seine Stimme verklang zunächst, dann stieß er einen erstickten Schrei aus. Kurz darauf brach der Smutje zusammen. Auf dem Boden liegend hielt er sich den Bauch in der Magengegend und holte schnappend Luft. Ab und zu kam ein leiser Ton über seine Lippen, die Worte waren jedoch unverständlich. Die Navigatorin schrie auf, kniete rasch nieder hielt Sanjis Kopf fest. „Sanji, was ist mit dir? Was ist los?“ Tränen sammelten sich in ihren Augen und liefen schließlich ungehindert über ihre Wangen. Doch der Angesprochene antwortete nicht. Speichel floss in kleinen Rinnsalen aus beiden Mundwinkeln und färbte sich alsbald rot. Dann und wann kam ein röchelndes Husten tief aus seiner Kehle, doch weiter gab der Blonde kein Zeichen von sich.
Seine Arme waren immer noch verkrampft um seinen Bauch geschlungen, so als litte er starke Schmerzen. Nami rüttelte ihn an den Schultern, gab ihm widerwillig eine Ohrfeige, spritzte ihm kaltes Wasser, das ihr der geschockte Lysop reichte, übers Gesicht. Doch nichts half. Sanji lag bewusstlos auf dem Boden und hatte den leeren Blick starr zur Decke gewandt.
„Sanji, so sag doch was!“, schluchzte die Diebin. Verzweifelt wandte sie ihr geschwollenes Gesicht dem Schwarzhaarigen zu. Dieser, nicht minder verzweifelt, rang die Hände. „Ich glaub, ich suche Chopper.“ Nami nickte knapp. Lysop machte ein paar Schritte zur Tür, welche die Rothaarige zuvor hinter ihm geschlossen hatte. Gerade als er die Klinke hinunterdrücken wollte, wurde die Holztür aufgerissen. Mit einem Kreischen stolperte der Kanonier zurück. Bibbernd starrte er auf die verschwommene Silhouette, die im Rahmen stand, dort, wo er sich noch vor wenigen Minuten befunden hatte, aufgeregt und panisch. Doch diese Silhouette, verursacht vom Sonnenlicht im Rücken der Person, trat weit beeindruckender auf, sie war angsteinflößend, herrisch.
Auch Nami, die ja immer noch bei Sanji kniete, hatte aufgeschrien. Sie jedoch hatte eine günstigere Stellung zum Sonnenlicht als Lysop, somit konnte sie die Person erkennen, die sich da auf eine so ungewöhnliche Weise Eintritt in die Kombüse verschafft hatte.
„Hallo Leute. Schön euch wiederzusehen.“ Ruffy trat in die Küche, aufrichtig grinsend, und ging mit großen Schritten auf einen Stuhl zu, auf den er sich auch sogleich schwungvoll setzte. Nami und Lysop war die Kinnlade heruntergeklappt. Mit starren Gesichtszügen verfolgten sie den Gang ihres Käpt'ns. Selbst, als dieser sich bereits niedergelassen hatte, starrten sie ihn immer noch ungläubig an, als wäre er eine höchst seltsame Spezies.
„Was, kennt ihr mich nicht mehr? Was sollen die langen Gesichter?“ Erwartungsvoll sah sich der der Käpt'n der Flying Lamb die Mienen von Navigatorin und Schütze an. Dass der Koch ohnmächtig am Boden lag, schien ihn herzlich wenig zu stören. „Ru-Ruffy?“, war alles, was diese ungläubig hervorbrachten. „Wie seh' ich denn aus? Stellt doch nicht so dumme Fragen!“ Nami warf Lysop unbemerkt einen Blick zu und runzelte für den Bruchteil einer Sekunde die Stirn. Doch sie entschied sich, der eigenartigen Aussage des Gummimenschen nicht weiter nachzugehen.
„Was machst du denn hier? Wir dachten -“ Verwirrt brach Nami ab.
Keine zwei Sekunden kam ein abgehacktes Husten über ihre Lippen. Lysops Kopf schnellte herum und geschockt sah er die Rothaarige an, sie, die ihren Blick ungläubig auf ihren rechten Unterarm gerichtet hatte. Mit einem verwunderten Gesichtsausdruck betrachtete sie die rote Flüssigkeit darauf, die langsam herunterlief.
„Blut...“, stammelte der Kanonier leise. Nami nickte nur apathisch, nahm sie doch erst jetzt davon Notiz, dass bereits zwei Rinnsale desselben an ihrem Kinn entlangflossen und auf ihren Arm getropft waren. „Ja, Blut... Es ist mein Blut.“ Abermals hustete sie, wonach der Holzboden ebenfalls mit Blut bespritzt war. Vorsichtig, als ob sie sich gefährlich verletzen könnte, wischte die Diebin sich über die Mundwinkel und starrte danach auf ihre verschmierte Hand. Die Ironie des Ganzen zwang sie zu einem Lächeln.
Langsam sah sie auf und nach ihrem Erwarten hatte Ruffy nicht aufgehört zu grinsen. Mit einem belustigten Gesichtsausdruck bedachte er die ganze Szenerie. „Na, tut es weh?“, fragte er leise und ungewohnt ernsthaft. „Ja...“, kam es ebenso leise von Nami. Ein erneuter Hustenanfall schüttelte sie und von Krämpfen gepeinigt presste sie ihre blutverschmierten Hände an die Brust.
„Lysop...“ Die Navigatorin sah ihn, der er zitternd auf seinem Stuhl saß und keinen Laut von sich gab, wehmütig an. „Es liegt jetzt an dir... An dir -“ Sie spuckte ein letztes Mal rötlichen Speichel auf den Boden. „Wa-was? A-an mir? Was meinst du?“ Den Kanonier ergriff blinde Panik und er sprang auf, woraufhin der Stuhl nach hinten kippte, was Lysop einen kalten Blick von Ruffy einbrachte. Erstarrt drehte er den Kopf langsam zu Nami. „Was ist los mit dir?“ Er trat auf sie zu, doch bevor er sie erreicht hatte, war sie bereits vom Stuhl geglitten und lag ruhig auf dem Boden.
Das Blut tropfte immer noch leise von ihren Lippen.
Jo, mir gefällt's eigentlich ganz gut...
Lob und Kritk sind immer erwünscht.
Alsdann, Kaya