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Die Sicht der Dinge

von

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Wege

Die Sicht der Dinge: Wege von Nudel

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Vowort:Also das hier ist meine erste Digimonfanfic.Ich hoffe,sie ist nicht allzu schlimm... Naja,wenn's euch gefällt,gibt's mehr.

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Die Wege ändern sich nicht.

Egal wohin ich gehe, es ist immer gleich.

Sie sind immer noch leer.

Ich bin immer noch alleine.

Wird es immer so bleiben?
 

Ich verstehe es nicht ganz.

Hier bin ich also, gehe irgendeinen Feldweg irgendwo im Nirgendwo entlang und mache mich selbst verrückt.

Aber was soll ich denn sonst machen?

Zu Hause habe ich es nicht ausgehalten. Die Stille dort. Manchmal ist es echt die Hölle. Es macht mich alles wahnsinnig dort. Das ertrag' ich einfach nicht. Nicht lange. Ich fühle mich wie kurz vor 'nem Amoklauf. Manchmal. Deswegen bin ich raus.

Ich versuche, nicht über alles nachzudenken. Versuche meine Gedanken, das Chaos in meinem Kopf, mit Musik zu übertönen.

Doch das funktioniert nicht immer. Zuviel in meinem Kopf.

Manchmal wünsche ich mir, ich könnte mich abschalten.

Ich fühle mich überladen.

Ich hab' soviel, über das ich nachdenken müsste.

Ich will nicht.

Es macht mich krank.

Einfach alles.

Diese Welt mit ihren Gesetzen und Regeln, die Menschen um mich herum, die mich zwar sehen, aber nichts erkennen, meine Freunde, die alle doch glauben mich zu kennen, meine Familie, die keine mehr ist, ich, so wie ich bin. Alles eben.

Und je mehr ich nachdenke, desto mehr tut's weh.

Ich will keine Schmerzen mehr.

Und dennoch verletze ich mich immer wieder selbst. Immer wieder.

Und egal, wie sehr ich mir auch vornehme, es NICHT zu tun, finde ich mich doch wieder und wieder mit einem Messer in der Hand und einer feinen, blutroten Spur irgendwo auf meinem Körper.

Ich weiß schon, warum ich nie zum Schwimmen geh'.

Ich bemerke eine alte, halbvermoderte Bank. Für einen Moment bleibe ich stehen, überlege mir, ob ich mich draufsetzen soll. Doch ich will nicht.

Ich will gehen, einfach nur gehen. Ich wünsche mir, dass ich nicht aufhören muss zu laufen, dass dieser Weg kein Ende hat. Doch alles hat ein Ende, nicht wahr?

Ja. Und es ist immer beschissen. Das Ende ist immer beschissen.

Hm, manchmal glaube ich, sie machen sich Sorgen.

Meine "Freunde".

Vor allem einer.

Wann haben wir wohl das letzte Mal etwas miteinander unternommen? Ist es etwa schon so lange her, dass ich nicht einmal mehr weiß, was wir gemacht haben?

Er wird glauben, ich gehe ihm aus dem Weg. Is' ja auch so.

Ich ertrage ihn einfach nicht. Ich würde ja gerne, aber...

Hm. Jedesmal, wenn ich irgendjemanden sehe, der sich wohl zu meinen "Freunden" zählt, tut's weh. Ich habe das Gefühl, sie zu verraten.

Aber bei ihm fühle ich mich, als würde man mir die Luft abschnüren, als würde man mir das Herz zerreißen.

Jedesmal, wenn ich ihn sehe, wünsche ich mir, ich müsste nicht atmen und mein Herz würde aufhören zu schlagen. Denn es schmerzt so sehr.

Deswegen bin ich alleine.

Die Gesellschaft anderer tut zu sehr weh, als dass ich sie aushalten könnte.

Also gehe ich leere Wege entlang.

Weit ab aller Menschen.

Ich glaube, hier war seit Jahren niemand mehr.

Nur ich.

Manchmal gehe ich mir sogar selbst auf die Nerven. Immer dann, wenn ich nicht aufhören hann nachzudenken. Immer dann, wenn ich mir Stille wüsche, in meinem Kopf. Zu verwirrend ist alles für mich, manchmal. Und dann verstehe ich mich selbst nicht mehr.

Je mehr ich nachdenke, desto schlechter geht's mir. Je schlechter es mir geht, desto mehr denke ich nach.

Ein Teufelskreis. Den ich nicht zu durchbrechen vermag.

Noch etwas, das mich fertig macht.
 

Wege

====

leere wege gehe ich entlang

alleine zwischen licht und schatten

und trotz der stille

höre ich keine engel singen
 

UND GOTT SPRACH:

ich weiß noch,

als die welt noch in ordnung war,

ja damals,in der dunkelheit,

war ich sicher.

heute,jetzt,

wo die welt so ist,wie sie ist,

werde ich im licht sterben.

UND GOTT STARB
 

dunkle Wolken

über dunkler Strasse

ein dunkler Turm

neben einem dunklem Haus

doch das Licht

ist immer noch Hell
 

Dieses Gedicht. Ich mag es. Es passt irgendwie.

Auch wennich es nicht ganz verstehe. Aber mich verstehe ich ebensowenig.

Warum Gott wohl stirbt?

Manchmal wünsche ich mir, ich könnte es ihm gleichtun.

Ich kann nicht. Ich bin zu feige.

Aber ich kann mich verstecken. Noch.

Doch was werde ich tun, wenn ich es nicht mehr kann?

Werde ich dann genügend Mut haben, den letzten Schritt zu tun?

Es wird immer dunkler. Ich werde bald heim müssen. Auch wenn ich nicht will. Und doch werde ich gehen.
 

Nein, mein Weg wird sich nicht ändern.

Ich werde alleine bleiben.
 

~~~~~~~~~

Na,was haltet ihr davon?

Ihr werdet's mir schreiben,nicht wahr?*liebschau*(bagnudel@web.de)
 

Eure Nudel

Die Spuren meiner selbst

Die Sicht der Dinge: Die Spuren meiner selbst von Nudel =============================================
 

Vorwort: Um es vorweg zu nehmen, ja, die Stories gehören zusammen,auch wenn das nicht so wirken mag. Aber da ist so eine bestimmte Idee in meinem Kopf,die ich unbedingt loswerden will. Tja,und ihr dürft es dann ertragen...

Disclaimer: Digimon gehört mir nicht,sondern.... blablabla,kennt ihr doch schon,oder?

Na,dann kann's ja losgehen!
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Die Spuren meiner selbst,

verloren,

in mir.....
 

Ich hasse es! Ich hasse es! Ich hasse es!

Hier leben zu müssen! Ich hasse es!

Mein Leben! Ich hasse es!

Meine angeblichen Freunde! Ich hasse sie!

Sie sind alle nichts weiter als oberflächliche, eingeblidete, arrogante Mistkerle und Zicken.

Und ich bin nicht besser...

Ich meine alles, was für sie zählt, ist wie gut man aussieht und wie "in" man ist. Und sobald eine Kleinigkeit nicht stimmt, gehört man nicht dazu.

Arschlöcher! Ich hasse euch!

Schaut, was ihr aus mir gemacht habt!

Ich stehe vor dem Spiegel im Bad und starre mein verweintes Spiegelbild an. Und das alles nur wegen ihnen!

Ich will nach hause....

Nach Japan....

Dort hat niemand mich nur nach meinem Äußerem beurteilt.

Ich hasse es!

Was bin ich denn? Ein Modepüppchen?

Scheint so.... Ist das doch alles, was man mich hier sein lässt....

Scheisse!

Egal, was ich auch tue,es ist falsch!

Entweder sie hassen mich, oder ich hasse mich. Oder beides...

Ich will doch nur sein dürfen, was ich bin!

Aber was bin ich denn?
 

"Wo bin ich?

Geblieben?"
 

Ist denn nach so langer iregndetwas von mir übrig?

Hah! Und ich hab' das Wappen der Aufrichtigkeit?!

Aber wie soll ich aufrichtig sein, wenn ich doch nicht einmal weiß, wer ich eigentlich bin!?

Wie soll das gehen? WIE?!

Ich spüre,wie meine Knie nachgeben.

Zumindest bin ich alleine....

Aber ist jetzt gut? Oder doch nicht?

Nein, ich will nicht mehr alleine sein. Deswegen hab' ich doch das alles mitgemacht.

Ich habe gehofft, jemand würde mich bemerken, jemand würde sich um mich kümmern. Nicht nur meine Eltern.

Ich wollte Freunde. Dafür habe ich mich selbst aufgegeben.

Ich Idiot! Wie kann man bloss so bescheuert sein?!

Jetzt bin ich alleine. Das hab' ich davon.

Ich bin nicht das, für was sie mich gehalten haben.

Jetzt wissen sie es. Und sie hassen mich.

Ich kann's ihnen nicht einmal verübeln. Ich habe ihnen jahrelang etwas vorgespielt.

Jetzt hat es keinen Sinn mehr.

Heißt das, dass ich jetzt sein kann,wie ICH will?

Aber wie will ich denn sein?

Was soll ich machen?

Warum hilft mir denn niemand?

Ich kann nicht mehr....

Ich will nicht mehr....

......ehrlich......

Ich will ehrlich sein. Aber kann ich das überhaupt?

......ich......

Ich will ich sein. Aber werde ich den Mut dazu haben?

Werde ich mich der Welt zeigen können? Nach so langer Zeit?

Werde ich den Mut haben,nach mir in mir zu suchen?

Und was werde ich finden?

Ich stehe auf, schaue wieder in den Spiegel.

Das soll also ich sein,ja?

Das da mit der merkwürdigen Frisur und den roten Augen,ja?

Nein! Das bin nicht ich. Das da ist jemand, den ihr euch erschaffen habt, weil es euch gerade gepasst hat!

Ich nehme die Haarbürste, fange an mir all das Zeug aus den Haaren zu bürsten.

Ich bestehe nicht nur aus meinem Äußeren. Das ist nur 'ne nette Zugabe.

Ich bin viel mehr als das. Ich weiß zwar noch nicht genau was, aber ich werde es herausfinden.

Oh, und dann könnt ihr was erleben!

Ich drehe das Wasser auf, um mir dieses gottverdammte Makeup abzuwaschen.

Ja, ich werde euch zeigen, wer ich bin.

Und das ihr es auf eure Art und Weise nicht weit bringen werdet.

Aufrichtigkeit. Ich werde euch zeigen, wie mächtig sie sein kann!

Ich brauche euch nicht! Ich bin kein kleines Mädchen mehr!

...Und ich bin nicht alleine. Ich habe Freunde.

Hm, ja. Um sie werde ich mich auch mehr kümmern. Ich habe sie vernachlässigt.

Aber jetzt nicht mehr! Ich werde nicht mehr auf eure leeren Versprechen und Lügen hereinfallen.

Ich werde wieder ich sein!
 

Die Spuren meiner selbst,

gefunden,

in mir.

Ich brauche ihnen nur zu folgen....
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Irgendwie ist das nicht ganz so deprimierend wie "Wege"....

Naja, ich hoffe es hat euch gefallen.

Hm, irgendwie mag ich es Verwirrung zu stiften. Vor allem bei denen, die's lesen*eg*.

Jegliche Kommentare,Meinungen,Verbesserungsvorschläge und Mordrohungen sind willkommen!
 

Eure Nudel(bagnudel@web.de)
 

PS: Das hier spielt sich in etwa zur selben Zeit ab wie "Wege", also noch vor "Hoc es tu".

Hoc tu es

Die Sicht der Dinge: Hoc tu es von Nudel

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Vorwort: Äh,hab beim letzten Mal den Disclaimer vergessen...

Naja,der hier gilt dann eben für diese Story und "Wege",okay?

Disclaimer:Digimon gehört mir nicht,sondern irgendwelchen stinkreichen Firmen,die es nicht verdienen,hier namentlich erwähnt zu werden(nicht für dieses Ende!).Ich verdiene keinen Cent mit dieser Fic,bin aber für Spenden dankbar...

Warnung:Ich finde es be...scheuert,deswegen warnen zu müssen,aber bitte sehr: In dieser Fanfic ist Shonen-Ai enthalten(aber nur ganz wenig!).

Nun ich wünsche noch viel Spass.
 

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Ich nehme den Weg nach Hause,den ich immer gehe.Und heute ist es ausnahmsweise mal schön.In den letzten zwei Wochen hat es nämlich fast ununterbrochen geregnet,und der Weg von meiner Schule durch den Park ist alles andere als schön,wenn aufgrund des Regens der Boden völlig aufgeweicht ist und man schon Angst haben muss seinen Fuss nicht mehr aus dem Matsch zu kriegen.

Heute scheint die Sonne,es ist warm und,obwohl der Boden hier immer noch mehr einem Schlammbad als Erde ähnelt,ist es doch schön.

Vieleicht sollte ich ein Eis essen gehen? Nicht allzu weit weg von hier ist eine Eisdiele.

Warum also nicht?

Ich schlage die Richtung,in der sie liegt ein.

Hm,vielleicht begegne ich dort jemandem,den ich kenne? Möglich wäre es,immerhin haben meine Freunde weitaus weniger zu lernen als ich und das Wetter spielt auch mit.Und wohnt nicht Matt hier in der Nähe?

Ich komme langsam aus dem Park raus,die Diele ist auf der andren Strassenseite.Diese Eisdiele ist etwas besoderes,hat sie doch einen durch einen hohen Holzzaun von der Stassen abgeschimten Bereich.Deswegen ist sie vor allem bei Pärchen beliebt.

Als ich durch das kleine Tor gehe,fällt mir als erstes auf,dass alle Tische besetzt sind.Hätte mich auch gewundert,wenn an einem warmen Freitagnachmittag hier auch nur einer frei gewesen wäre.Naja,ich kann ja mein Eis auf dem Heimweg essen.

Scheint auch niemand hier zu sein,den ich kenne...

Moment! Ist das nicht Matt dahinten im Eck? Doch,das ist er.Nicht viele Leute haben eine solch charakteristische Haarfarbe,wie es die seine ist.

Vieleicht kann ich doch im sitzen essen...

Ich schlängel mich also an den kleinen Tischen vorbei zu den,an dem er ganz alleine sitzt.

"Hallo,Matt."

Erschrocken dreht er sich um,starrt mich erstmal nur an.Dann fängt er sich wieder.

"Hi,Joey."Und er dreht sich wieder dem Tisch zu.

Ich glaube,ich habe ihn aus seinen Gedanken gerissen.

Ich setze mich ihm genau gegenüber,beobachte ihn wie er den Tisch anstarrt.

Sein Eis ist vollkommen zerschmolzen,er hat's nicht einmal angerührt.Sein Haar wirkt auf mich etwas ungeordnet.Und er hat Schatten unter den (seh ich richtig?)blutunterlaufenen Augen.Matt sieht aus als hätte er die Nacht durchgemacht.Doch das hat er nicht.Dazu ist sein Blick zu klar.Nicht eine Party hat ihn die ganze Nacht lang wachgehalten,irgendetwas anderes.

"Matt,du siehst aus,als hättest du überhaupt nicht geschlafen."

Er schaut mich an,auf eine Weise,die ich nicht kenne.Nicht von ihm.

Völlig gleichgültig und zugleich so... Ich kann es nicht ausdrücken! Seine Augen scheinen fragend,beteuernd,sorgend und... verängstigt?

Dann ist das alles wieder weg,sein Blick wird so kalt,wie ich es von ihm gewohnt bin.Nagut,vielleicht nicht ganz so kalt.

"Hab' ich auch nich'." Seine Antwort ist so leise,das ich sie kaum höre.

Irgendetwas belastet ihn.Und zwar schwer.

"Was ist los?"

Wieder blickt er mich an.Doch diesmal einfach nur eiskalt.Und seine Stimme klingt wie das klirren von Eis.

"Nichts,was sollte schon sein?"

Noch nie habe ich einen solchen Blick erhalten,und es scheint als würde die blaue Farbe seiner Augen die Kälte darin noch potenzieren.

"Was darf's denn sein?"

Was? Ah,die Kellnerin...

"Äh,ein Spaghettieis bitte."

Sie nickt nur freundlich,und verschwindet so schnell,wie sie aufgetaucht war.

Und Matt hat siene Aufmerksamkeit wieder dem Tisch zugewendet.

Ich seufze.

"Ich glaube dir nicht.Matt,ich sehe doch,dass dich etwas beschäftigt.Und das so sehr das du nicht schlafen kannst."

Er starrt weiterhin verbissen den Tisch an.Und wieder wirkt er so eigenartig auf mich.So... verletzlich? Kein gutes Wort,um jemanden wie Matt zu beschreiben.Ich habe geglaubt,dass ich nie dieses Wort gebrauchen würde,um ihn zu beschreiben.So kann man sich irren...

Und wieder flüstert er.

"Hoc tu es..." Dann hebt sich sein Kopf und mich trifft ein eindringlicher Blick.

"Joey,was heißt 'Hoc tu es'? Es ist lateinisch,nicht wahr?"

Wieso will er das wissen?

"Ja es ist lateinisch,und es heißt in etwa 'Dies bist du'."

Er fängt an auf seiner Unterlippe rumzukauen.Erst jetzt fällt mir auf,dass sie an einigen Stellen blutrot ist.Er muss in letzter Zeit oft darauf rumgakaut haben...

"Bist du dir sicher?"

"Matt,wieso willst du das eigentlich wissen?" Ein weiteres mal scheint der Tisch ungeheuer interessant zu sein.

"Tai hat das gesagt."

Aha.Wieso spricht Tai lateinisch? Und wieso ist es für Matt so wichtig?

"Also,bist du dir sicher,dass es das heißt?"

"Matt,ich habe seit über sechs Jahren Latein.Es heißt 'Dies bist du'.Wieso sollte es was anderes heißen?"

"Nicht weiter wichtig."

Schön,jetzt weicht er wieder aus.

"Wenn es nicht weiter wichtig wäre,wieso kannst du deswegen nicht schlafen?"

"Wer sagt denn,dass ich deswegen nicht schlafen?! Ich hab die Nacht über an einem neuen Lied gearbeitet!" Er ist aufgesprungen und starrt mich wütend an.

Ich habe schon lange keinen solchen Ausbruch mehr gesehen.Seit wir zum erstenmal aus der Digiwelt zurückgekehrt sind,nicht mehr.Und er weiß,dass er sich verraten hat.

Er lässt sich zurück auf den Stuhl fallen und schaut diesmal in den Himmel.

"Schön,ich sag's dir.Du lässt mich eher wohl kaum in Ruhe,was?"

Ein kurzer,schon fast verachtender Blick zu mir,gefolgt von einem Seufzer.

"Tai hat es gesagt.Gestern.Ich weiß nicht mehr wie es dazu kam,aber wir haben angefangen über's Verliebtsein zu reden.Er hat gemeint,er sei verliebt.Und als ich ihn gefragt hab',in wen,hat er 'Hoc tu es' gesagt.So das war's." Und wieder dieser unfreundliche Blick von gerade eben.

So,Tai hat das auf die Frage,in wen er verliebt ist,zu Matt gesag....

Moment mal! Soll das etwa heißen,dass Tai in... in Matt....verliebt ist?!

"Jetzt weißt du,warum mich das nicht schlafen ließ."

Nein,das glaub' ich nicht.

"Und,Joey,was hälst du davon?" Er hat ein geradezu hinterhältiges Grinsen im Gesicht.Ich hätte nie gedacht,dass Tai ....dass er .....schwul ist.Aber ist das nicht egal?

"Matt,es ist nicht wichtig,was ich davon halte,sondern was DU davon hälst.Er hat sich in dich verliebt,nicht in mich.Und du hast schon gewusst,was es heißt,noch ehe du mich gefragt hast,nicht wahr?"

Er nickt,jetzt überhaupt nicht mehr grinsend.

"Hab' im Internet nachgeschaut." Jetzt schaut er wieder die Tischplatte an.

"Matt,was hälst du davon?"

Er schüttelt leicht den Kopf.

"Ich weiß nicht.Das heißt,ich bin mir nicht sicher."

"Wessen bist du dir nicht sicher?"

Er schüttelt den Kopf,diesmal kräftiger.Und ich weiß,dass er mir diese Frage nicht beantworten wird.Aber braucht er das überhaupt? Wessen kann man sich in einer solchen Situation nicht sicher sein? Eigentlich nur,ob man es erwidert....

Oh.

"Hier bitte."

Ah! Schon wieder hab ich die Kellnerin gar nicht bemerkt.

Gerade,als sie wieder gehen will,meldet sich Matt zu Wort.

"Ich möchte zahlen." Damit steht er auf,drückt der etwas verdatterten Kellnerin ein paar Scheine in die Hand und verschwindet,aber nicht ohne mir einen flehenden Blick zuzuwerfen.

Ich weiß,worum er mich damit gebeten hat.Ich soll niemandem etwas erzählen.

Nun,ich werde schweigen.Zumindest so lange,wie nötig....
 

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Und? Was haltet ihr davon?

Ich weiß,es mag eigenartig wirken,aber das ist noch gar nichts.Die Story(wenn man das denn so nennen darf) wird noch irrer werden.Nur so 'ne kleine Warnung*zwinker*.
 

Eure Nudel(bagnudel@web.de)

Eintrag I

Die Sicht der Dinge: Der Eintrag I von Nudel

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Vorwort: Das da soll jetzt mal einen kleinen Auszug aus einem Tagebuch darstellen.

Disclaimer: Nee,hab jetzt keinen Bock dazu...

Jetzt aber zu den wichtigen Dingen.

Viel Spass noch!
 

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(Freitagabend)
 

Ja, da bin ich wieder, und ich hab so einiges zu berichten.

Als erstes: Ich bin wohl der größte Idiot dieser Welt.

Zweitens: Ich hab Mist gebaut.

Er weiß es.

Er hat sich so lange nicht mehr bei mir gemeldet, und gestern...

Ich hab fast schon geglaubt, dass er es schon längst weiß, und geht mir deswegen aus dem Weg. Andrerseits hat er ja mit niemandem aus der Gruppe etwas unternommen. Und gestern hatte er Zeit.

Gott! Er wird mich nie wieder sehen wollen!

Er weiß es. Ich hab mein gottverdammtes Maul nicht halten können.

Heute in der Schule, da hat er mich so eigenartig angesehen. Ich hab mich nicht getraut mit ihm zu reden. Ich bin förmlich aus der Schule geflohen.

Das wollte ich nicht... Ich meine, es ihm sagen.

Habe ich jetzt alles kaputt gemacht?

Ich wollte gar nichts davon. Ich wollte mich nicht verlieben. Nicht in ihn.

Aber...

Ich war gestern so glücklich, als er gemeint hat, dass er Zeit hat. Und dann?

Er hat sehr verwirrt ausgesehen. Wäre ich auch, wenn er plötzlich anfangen würde lateinisch zu sprechen.

Hm, jetzt weiß er's, dessen bin ich mir sicher. Die Art und Weise, auf die er mich heute angesehen hat... Fast so, als würde er durch mich hindurch sehen.

Es war furchtbar.

Vielleicht findet er es ja nicht schlimm und braucht bloß etwas Zeit sich daran zu gewöhnen?

Und wenn nicht? Wenn er mich überhaupt nicht mehr sehen will? Mich nicht mehr kennen möchte? Was dann?

Ich glaube, das würde ich nicht aushalten.

Er ist...

Es ist nicht so, dass, wenn ich ihn sehe, mein Herz schneller schlägt, nein, eher im Gegenteil: Es beruhigt sich.

Aber wenn er mich berührt, egal ob zufällig oder mit Absicht, kann ich nur schwer ein Zittern unterdrücken. Wie tausend kleine Stromschläge (nur nicht so schmerzhaft...). Einfach irre!

Jetzt, wo er's weiß, brauch ich mich nicht mehr zu verstecken, oder? Doch wollte er es überhaupt wissen?

...mein Leben...

Ich habe ehrlich 'ne Scheißangst davor, dass er mir unsere Freundschaft aufkündigt.

Ich weiß, wie er sich damals, in der Digiwelt, dagegen gewehrt hat. Und doch sind wir zu den besten Freunden geworden. Er weiß alles über mich. Und das eizige Geheimniss, das ich je vor ihm hatte, das kennt er inzwischen auch schon.

...meine Seele...

Was jetzt? Was wird jetzt passieren?

Soll ich es vielleicht auch den Anderen sagen?

Nein, das kann ich nicht. Ich kann's ja nicht mal Kari sagen. Auch wenn ich glaube, dass sie schon seit längerem etwas ahnt. Sie hat mich nie darauf angesprochen. Naja, bis jetzt noch nicht.

...mein Mut...

Auch Sora hat sich wohl schon darüber Gedanken gemacht. Ich hab einmal einen beinahe schon mitleidigen Blick von ihr aufgefangen. Das war im Winter, als wir alle mal gemeinsam durch die Stadt gezogen sind.

Ob die anderen auch schon etwas vermuten?

Nein, ich glaube nicht. Ich habe mich immer bemüht, nicht aufzufallen.

Und würden sie mich noch wollen, wenn sie's wüssten? Ich habe da meine Zweifel.

Ich kann mich erinnern, wie Davis und TK sich einmal über Schwule lustig gemacht haben. Ist noch nicht lange her. Und ich stand daneben und hätte den beiden am liebsten eine gescheuert.

Allein schon die Art, auf die sie's taten... Sowas ist nicht gerade ermutigend.

...einfach alles...

Ich hab's langsam satt. Immer darauf achten zu müssen, kein "falsches" Kommentar abzugeben oder mich anderweitig "verdächtig" zu machen. Ich will mich nicht mehr verstecken, ich will keine Geheimnisse mehr vor meinen Freunden haben und vor allem will ich Matt nahe sein können. Das reicht mir schon.

...für mich.

Er muss meine Gefühle nicht erwidern.

Er darf mich nur nicht von sich stoßen.

Ohne ihn könnte ich diese Welt nicht ertragen. Die letzten Monate waren schon die Hölle.

Aber was werde ich tun, wenn er mich von sich stößt?

Irgendwo tief in mir drinnen flüstert ganz leise ein Stimme "Aufgeben..." mir zu.

Werde ich das? Aufgeben? Und was werde ich aufgeben?

Ihn? Nein, das kann ich nicht. Ich hab's versucht...

Dann mich? Geht das? Kann man sich selbst aufgeben?

"Ja..." Wieder diese kleine Stimme.

Wie? Wie kann man sich selbst aufgeben? Etwa indem man sein Leben aufgibt?

Diesmal erhalte ich keine Antwort.

Ist schon ziemlich spät, ich sollte aufhören.

Bye

Tai

(...wird er auch mein Tod sein?)
 

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Und? Und? Und?

Ich hab noch keine Ahnung, was da für ein nächter Teil auf euch zukommt.

Hab nämlich meinen gesamten Plan über den Haufen geworfen und bin jetzt schwer am überlegen, was ich tun soll. Meine Lehrer sind aber wenig davon begeistert, dass ich ihren Ausführungen kaum folge...*grummel* Banausen!
 

Eure Nudel(bagnudel@web.de)

Die Nachhilfestunde

Die Sicht der Dinge: Die Nachhilfestunde von Nudel

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Vorwort: Es hat gerade 30° im Schatten und ich hab keinen blassen Schimmer, was das für ein Teil wird. Erwartet also kein Meisterwerk!

Disclaimer: Leider, leider gehört Digimon nicht mir, und ich verdiene auch nichts hiermit (wer würde dafür schon zahlen?).

Ich hoffe, ihr mögt's.
 

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Ein Blick zur verrät mir, dass es kurz vor fünf ist. Und so wie ich ihn kenne, wird Cody bald hiersein. Er ist selten unpünktlich, schon gar nicht, wenn ihm etwas wichtig ist.

Ich gebe ihm Nachhilfe in Englisch. Das heißt nicht, dass er darin schlecht ist, eher im Gegenteil, aber er gehört nun mal zu der Sorte Mensch, die etwas entweder ganz oder gar nicht machen. Und in der Schule lernt man nicht wirklich die englische Sprache, man lernt nur, wie man am besten die anstehenden Prüfungen besteht.

Ich habe es ja auch erst im Internet gelernt. Heutzutage ist es ja so, dass es gar keinen Sinn hat, irgendetwas in einer anderen Sprache im Netz zu suchen. Wenn man zuverlässige Infos will, muss man schon dieser Sprache mächtig sein. Überhaupt ist Englisch ganz nützlich.

Deswegen hat sich Cody vorgenommen, es richtig zu lernen und sich an mich gewandt.

Er hätte auch Ken um Hilfe bitten können, aber zu dem hat er ja bekanntlich keinen so guten Draht. Ich weiß nicht, ob er ihm immer noch nicht wegen der ganzen Kaisersache noch nicht verziehen hat, oder ob es nicht andere Gründe hat.

Er sich ja auch an Joey wenden können, aber ich glaube, er wollte ihm nicht zur Last fallen.

Also kommt er dreimal in der Woche zu mir und ich versuche dann, so gut ich kann, ihm das Englische näherzubringen. Leider ist das nicht ganz einfach, immerhin ist das eine ziemlich unlogische Sprache, und es gibt so einiges, das selbst ich nicht verstehe.

Manchmal lernen wir auch überhaupt nicht, sondern unterhalten uns ganz einfach. Und zwar nicht auf Englisch... Immer dann erinnert er mich ein wenig an mich selbst. Ein verbissener, kleiner Junge, der verzweifelt versucht, sich in dieser Welt zurechtzufinden, ohne sich dabei selbst zu zerstören.

Ich weiß, dass er es nicht leicht hatte und nicht leicht hat. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es wäre ohne meinen Vater.

Manchmal erinnert er mich auch etwas an Matt. Die Art und Weise, auf die er mit bestimmten Dingen umgeht... Er ist fast genauso verschlossen und stur. Es kommt vor, dass ich meine, die beiden würden sich wünschen, sie müssten sich nicht mit Gefühlen rumschlagen. Nur ist meist zuversichtlicher als Matt. Warum auch immer.

Mit Takeru scheint er sich auf eine ganz besondere Weise zu verstehen, ganz ohne Worte. Und ich glaube, dass das nicht nur an der DNA-Digitation liegt. Die beiden haben viel gemeinsam.

Es klopft an der Tür und Cody taucht vor mir auf.

"Hallo, Izzy."

Ich nicke ihm zu. Ich frage mich wie er das alles bloß schafft. Schule, Kendo, Nachhilfeunterricht, Freunde... Und dann hilft er seiner Mutter, wo er nur kann. Sein Terminkalender muss voller sein als der Joeys. Oder Kens.

"Und, was habt ihr heute im Unterricht gemacht?" Er wirkt sehr müde auf mich.

"Wir haben einen Text über Naturparks in Amerika besprochen." Damit fängt er an, in seinem Rucksack danach zu suchen. Seine Bewegungen sind fahrig und etwas unkoordiniert.

"Cody, ist alles in Ordnung mit dir?" Ich habe gelernt, dass es am einfachsten für ihn ist über etwas zu sprechen, wenn er direkt darauf angesprochen wird. Leider habe ich im Moment keine Ahnung, was mit ihm los sein könnte.

Er stellt das suchen ein und schweigt. Er sieht nicht einmal auf. Auch das ist etwas, das ich kenne. Er möchte mich nicht anlügen, also sagt er gar nichts. Das ist etwas, das ihn von allen anderen Digirittern, mich eingeschlossen, unterscheidet. Seine absolute Ehrlichkeit. Selbst Mimi oder Yolei sind nicht immer so ehrlich.

"Willst du darüber reden?" Dumme Frage, ich weiß, aber nicht bei ihm.

"Ich sollte..." Hä?

Er seufzt.

"Ich werde nach den Sommerferien zu meiner Tante gehen."

"Wieso denn?" Immer noch hält er seinen Kopf gesenkt.

"Meine Mutter hat ihren Job verloren."

"Es war deine Idee, oder?"

Jetzt schaut er mich an, überrascht. Gotcha.

Er nickt. Jetzt ist mir alles klar. Seine Mutter hat ihre Stelle verloren, das heißt, dass die nächste Zeit sehr schwer für sie werden wird. Er will es ihr möglichst einfach machen, ihr nicht zur Last fallen. Und da ist ihm wahrscheinlich eingefallen, dass er noch 'ne Tante hat.

"Wo wohnt den deine Tante?"

"Bei Kobe..."

Oh. Das ist ganz schön weit weg.

"Und wie lange wirst du dort bleiben?"

"Das ganze nächste Schuljahr über. Ich werde dort zur Schule gehen."

Ein ganzes Jahr...? Das wird keinen von der Gruppe freuen. Ganz und gar nicht.

Und ihn freut es auch nicht, das sehe ich. Ich bewundere ihn dafür, dass er bereit ist ein solches Opfer aufzubringen. Jetzt wird alles noch schwerer für ihn.

"Soll ich es den Anderen sagen?" Er ist eigentlich kein Feigling, oder so. Aber es fällt ihm sichtlich schwer, darüber zu reden. Ich kann mir denken, wieso. Es kommt ihm wohl so vor, als würde er seine Freunde im Stich lassen.

Ein dankbarer Blick ist die Antwort, dann ein leichtes nicken.

"Jetzt sollten wir uns aber wieder dem Englischen zuwenden, okay?"

Wieder ein nicken, diesmal sogar mit einem Lächeln garniert. Er fängt ein weiteres Mal das Suchen an.

"Ach, und Cody,..."

Er hebt den Kopf, schaut mich fragend an.

"...wehe, du suchst dir einen anderen Nachhilfelehrer!"

Und er grinst.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Öhm, ja.

Oh, und das ihr nicht glaubt, dass ich Cody nich' mag und ihn deswegen loswerden will.

Ich mag den Kleinen! (Lasst mich bitte am Leben! Ich kann doch nichts dafür...)
 

Eure Nudel(bagnudel@web.de)

Erkenntnis

Die Sicht der Dinge: Erkenntnis von Nudel

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Vorwort: Also eigentlich sollte ich jetzt meine Lateinhausaufgaben machen und eigentlich mag ich Latein, aber nicht bei weit über 30° und einer 98%igen Luftfeuchtigkeit. Deswegen dacht ich mir, ich könnte schreiben. Ob ich's kann, wird sich noch herausstellen....

Disclaimer: Das Übliche.

Viel Spass noch! (kann man bei meinen Fics überhaupt von Spass sprechen???)
 

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Die Sonne scheint gnadenlos auf die Stadt nieder, blendet und erhitzt, bräunt den einen, verbrennt den anderen, doch das stört mich nicht, genausowenig wie die flirrende Hitze, die wie ein unstetiger Schleier über der Strasse und dem Bürgersteig liegt.

Heute ist mein erster freier Tag in den Ferien, der erste Tag ohne Schule, den Laden oder anderweitigen Verpflichtungen. Und das will ich geniessen!

Selbstverständlich nicht alleine. Ich habe beschlossen Ken mitzunehmen. Hab heute einen großzügigen Tag...

Apropos Ken, der geht, naja, trottet mehr, sichtlich wenig begeistert, neben mir her und versucht sich nicht anmerken zu lassen, wie wenig ihm diese Situation zusagt, was nicht recht gelingen will, da er ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter zieht. Eigentlich sieht er aus, als würde er jeden Moment das Hereinbrechen der Apocalypse erwarten.

Er hasst es zu shoppen. Selbst Davis, der ach so coole Draufgänger und Vollblutmacho, lässt sich enthusiastischer durch mich von einem Laden zum nächsten zerren.

"Sag mal, Ken, hast du vieleicht etwas? Du siehst so unzufrieden aus..." Ich gebe meiner Stimme den unschuldigsten und süssesten Klang, den ich hinkrieg' und setze ein ebensolches Lächeln auf meine Lippen.

Zurück kommt etwas genauso süsses, nur weitaus weniger unschuldig.

"Ach, Yolei, wie kommst du denn auf sowas? Was sollte ich schon haben? Es ist hier zwar in etwa nur so kühl wie in einem Backofen, und die Sonne brennt so sehr hier runter, das ich das Gefühl habe, bald zu verglühen, aber ich hab nichts. Mir geht es *bestens*!"

Habe ich schon erwähnt, dass er das Shoppen, vor allem mit mir, hasst? Ja? Okay...

"Komm schon, Ken, so schlimm ist es doch gar nicht." Diesmal Unschuld gepaart mit einer guten Portion Überzeugungskraft.

Er seufzt nur.

Er ist manchmal etwas eigenartig. Da gibt es zum einen diesen Ken, der jetzt neben mir, mehr oder minder gut gelaunt, einherschreitet und dann gibt es den Ken, den ich so gut wie nie zu Gesicht bekomme. Es ist ein trauriger, melancholischer, vielleicht sogar etwas verzweifelter Ken. Und obwohl wir schon ziemlich lange befreundet sind, unsere Freundschaft hat nämlich in etwa dann begonnen, als ich aufgehört habe für ihn (und auch von ihm und vor ihm) zu schwärmen, was ja schon, ich glaube, über zwei Jahre zurückliegt, habe ich doch das Gefühl, ihn nicht ganz zu kennen.

"Manchmal seid ihr euch sehr ähnlich." Huch, er redet noch mit?

"Wer?" Mir fällt beim bestem Willen nichts vernünftigeres ein.

"Du und Davis." Wie bitte? Ich hab ja nichts gegen ihn, aber...

"Du kannst mich doch nicht mit diesem kleinen Idioten vergleichen!!" Meine Stimme klingt aufgebrachter, als ursprünglich vorgesehen.

"Davis ist kein Idiot." Seine dagegen ist ruhig und fest.

"In meinen Augen schon..."

Er bleibt stehen, und für einen winzig kleinen Augenblick, für den Bruchteil einer Sekunde nur, ist er der Ken, den ich so selten sehe, den ich nicht kenne.

Dann ist es auch schon wieder vorbei, und er geht weiter, als wäre nichts gewesen, als hätte ich nichts bemerkt, obwohl er doch sehr wohl weiß, dass ich es bemerkt habe.

"Siehst du, Ken, ich mag ihn, wirklich, aber wenn er bloss aufhören würde mich zu provozieren!" Wieder versuche ich es mit Überzeugungskraft.

"Du musst ja nicht darauf eingehen. 'Der Klügere gibt nach.' Schon mal was davon gehört?"

Ein weiteres Mal antwortet er mit Sarkasmus.

Nun, er ist nicht der einzige, der kluge Sprüche klopfen kann!

"Ja, hab ich. Aber wenn die Klugen immer nur nachgeben würden, würden die Dummen die Welt regieren!" Er wirft mir einen iritierten Blick zu, ist zu überrascht, um darauf zu antworten. Das hier ist der zweite Ken. Ich glaube, das ist der wahre Ken, den er immerzu zu verstecken versucht, den ich nie verstehen werde, den wohl nur Motomiya Daisuke vertsehen kann. Er ist zu hoch für mich. Für Davis wohl auch, aber er versteht es, mit ihm, den richtigen Ken, umzugehen. Irgendwie.

Ken muss mich für ziemlich blind, oder vollkommen verblödet, halten, wenn er meint, dass ich das alles nicht weiß, dass ich es nicht bemerke und erkenne.

Ich werde nie das sein können, was Davis für ihn ist. Nie wird er sich so um mich kümmern, wie um ihn. Und heute tut es nicht mehr weh, das zu wissen. Es freut mich sogar, denn indem ich das erkannt habe, habe ich mich vor etwas bewahrt, das mir das Herz hätte brechen können. Ich würde ihm gerne helfen, ich weiß leider nur nicht wie. Soll ich mit ihm reden? Ihm sagen, was ich weiß? Oder soll ich ihn Ruhe lassen?

Nein, in Ruhe lassen kann ich ihn nicht, dazu ist er zu sehr Freund.

Aber wie soll ich mit ihm reden? Und wann? Soll ich etwa auf die passende Gelegenheit warten?

Die passende Gelegenheit, der richtige Moment wird nie kommen. Den muss man sich schon selber schaffen! Na dann, ans Werk!

Ich ergreife Kens Hand, fange an ihn über die Strasse zu ziehen, weg von den Menschen, und er stolpert hinter mir her.

"Äh, Yolei, was wird das hier, wenn's fertig ist?" Etwas verunsichert hört er sich an.

"Wir gehen in den Park!"

Keine Einwende seinerseits.

Wir kommen an der Eisdiele vorbei, in der ich mich gern mit Kari treffe, da sie einen vor den neugierigen Blicken der Passanten durch einen hohen Zaun schützt. Da kann der Park ja nicht mehr weit sein.

Und tatsächlich, direkt vor mir tauchen schon die ersten Bäume und Stäucher auf. Jetzt brauchen wir nur noch einen Ort, an dem wir ungestört reden können. Ich ziehe immer noch Ken hinter mir her, und er lässt sich immer noch widrestandslos ziehen.

Weiß er, was ihn erwartet?

Ich bleibe stehen, sehe mich um. Wir sind auf einer kleinen Lichtung angekommen, es ist schön schattig hier und weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen. Perfekt.

"Yolei, was soll das?" Ken hat die Intimität dieses Ortes wohl bemerkt. "Wieso hast du mich hierher geführt?" Soll ich ihn darauf aufmerksam machen, dass ich ihn mehr hierher gezerrt als geführt habe?

"Wir sollten reden." Sein Gesicht nimmt den Ausdruck eines Fragezeichens an, wenn auch nur für kurz.

"So? Und worüber?" Kommt es mir nur so vor, oder ist seine Stimme spöttelnd?

"Über Davis." Er zuckt ganz leicht, wirklich nicht sehr, aber genug, um es zu bemerken.

"Ich weiß nicht, was es da zu bereden gäbe." Seine Stmme ist unsicher, schon fast brüchig. Hat er Angst?

"Bist du dir sicher?" Ich versuche, meine Stimme sanft un dienfühlsam klingen zu lassen.

Keine Antwort. Er starrt stattdessen den Boden an. Ich kann einen Seufzer nicht erwehren.

"Weißt du, was ich glaube, Ken? Ich glaube, dass du eine ganz besondere Art der Zuneigung für ihn empfindest. Ich glaube, es ist ein äußerst wertvolles Gefühl, das er in dir auslöst. Ich glaube, du liebst ihn. Mehr, als man einen Freund lieben kann." Das alles hab ich lächelnd zu ihm gesagt. Doch er reagiert nicht. Will er es nicht?

"Ken, ich bitte dich. Sieh mich an." Vielleicht hätte ich doch meine Klappe halten sollen? Vielleicht sollte ich endlich lernen, nachzudenken, ehe ich handle?!

Ganz langsam, schon fast unmerklich, hebt er seinen Kopf. Er hat Tränen in den Augen, aber er lächelt. Es ist ein seltenes, vollkommen ehrliches Lächeln. Etwas, das ich bei ihm noch nie gesehen habe. Noch nie...

Was soll ich jetzt sagen? Soll ich überhaupt etwas sagen? Oder ist es besser zu schweigen?

Eine Träne läuft seine linke Wange hinunter, hinterlässt eine feuchte Spur auf seiner blassen, von der Sonne, oder auch aus anderen Gründen, erötete Wange.

Ich lege meine Hand auf diese Wange, streiche mit dem Daumen über seine Haut.

Fragt er sich jetzt, was ich von ihm halte?

"Ich weiß es schon sehr lange, Ken. Ich finde es nicht schlimm, falls du das wissen willst."

Immer noch lächelt er mich einfach nur an. Immer noch keine Antwort.

"Ich möchte dich bitten, dieses Gefühl zu bewahren, Ken. Bekämpfe es nicht. Dazu ist es zu wertvoll."

Er schaut etwas erstaunt. Dann nickt er.

"Und jetzt lass uns ein Eis essen gehen!"

"Kein Shoppen mehr?" Er hört sich an, wie ein kleines Kind, das voller Hoffnung ist, nicht mehr das tun zu müssen, was es verabscheut. Ich grinse.

"Nee, dazu hab ich absolut keinen Bock mehr!"

Die einzige Antwort, die ich erhalte, ich ein Lächeln.

Vielleicht kann ich ja doch den wahren Ken verstehen?

Zumindest ein kleines bisschen...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Hm, das muss ein Bild für die Götter sein, wie sie so dastehen, Yoleis Hand auf Kens Wange...

Tja, schade nur das ich Kenyako nichts abgewinnen kann...

Aber ich mag die beiden als gute Freunde.

Was hält ihr von der Story? Schreibt's mir, BITTE!*aufkniefallundbettel* Ich kann ohne eure Meinungen nicht leben!*süchtigsei*
 

Eure Nudel(bagnudel@web.de)

Strandgang

Die Sicht der Dinge: Strandgang von Nudel

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Vorwort: Der Zugang zum Computer war für mich in letzter Zeit ziemlich eingeschränkt, da gewisse Objekte, mit denen ich zufälligerweise auch noch verwandt bin, sich einbildeten, eben diesen für sich beschlagnahmen zu müssen. Es ist übrigens ziemlich egal, in welcher Reihenfolge man die Teile liest, aber falls jemanden die "richtige" interessiert: "Wege", "Die Spuren meiner selbst", "Hoc tu es", "Eintrag I", "Nachhilfestunde", "Erkenntnis" und schließlich "Strandgang". Naja, in etwa halt...

Disclaimer: Immer noch gehört mir nichts... und Geld verdien' ich auch nicht...

Warnung: Yuri? Nich so wirklich...

Widmung: Geht an alle Sora-Fans und Sora-Hasser. Ich seh jetzt schon den wütenden Mob*schluck*.

Ich hoffe euch gefällts.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Es ist eine Sache, etwas zu erkennen.

Aber es ist eine vollkommen andere, mit einer Erkenntnis zu leben...
 

Ich bin also schon wieder hier. Horche dem Rauschen des Meeres, höre das Knirschen des Sandes unter meinen Füssen und irgendwo in weiter Ferne kreischen ein paar Möwen.

Ich liebe den Strand hier. Vor allem jetzt, kurz nach Sonnenuntergang.

Eine kühle Brise weht mir durchs Haar, zerzaust es noch mehr. Der Duft des Salzwassers umgibt mich. Ich mag ihn.

Heute ist einer dieser Tage, an dem ich sogar der Dunkelheit lächelnd entgegentreten kann.

Lächelnd...

Nicht immer ist das so. Manchmal fürchte ich mich. Vor der Dunkelheit, vor den Menschen,

vor mir selbst.

An solchen Tagen weine ich.

Aber das wird immer seltener, und ich weiß, bald wird es gänzlich vorbei sein.

Ich lerne, mich selbst zu lieben. Manchen fällt das ja sehr leicht, doch für mich...

Trotz meines Wappens, konnte ich das kaum bewerkstelligen.

Soetwas kann schwieriger sein, als man vermutet.

Ich bin hier alleine hier. Um diese Uhrzeit ist es auch sehr unwahrscheinlich, hier jemandem zu begegnen. Aber wenn jemand hier wäre, würde er sich wohl sehr über dieses selig lächelnde Mädchen, das die Schuhe in der Hand trägt und sich die Beine vom kalten Wasser umspülen lässt, wundern.

Lange Zeit habe ich gegen mich, für mich, um mich kämpfen müssen.

Ich habe gewonnen.
 

"Denn ich liebe das Leben,

das mich hasst."
 

Das ist ein Vers aus einem Gedicht, das ich mal gelesen habe. Ich weiß weder mehr den Inhalt, noch den Titel. Alles, woran ich mich erinnern kann, ist dieser kurze Auszug, mehr nicht.

Aber das hat gereicht. Es hat gereicht, mir den Mut zu geben, den ich gebraucht habe, um kämpfen zu können.Es hat gereicht, mir den Willen zu geben, der nötig war (und ist), um zu leben. Ich liebe diese Worte.

Ich habe mich an sie geklammert. Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte.

Also habe ich angefangen, es zu akzeptieren.

ES.

Ich fange an zu grinsen. Das ich immer noch auf diese beschränkte Art und Weise denke, tse, tse, tse.

Es. Meine Homosexualität. Oder anders: Ich bin lesbisch.

Hm, ich mag diese Worte nicht. Es stimmt, es ist die Wahrheit, aber ich beschreibe es lieber anders. Und es ist ja nicht so, das ich Jungs nicht mag, ich mag sie. Ich könnte nur nie einen lieben oder gar heiraten. Es ginge nicht, alles in mir würde sich dagegen sträuben.

Früher habe ich mich gegen dieses Sträuben gesträubt. Ich hasste es.

Aber es ist doch so: Hätte ich mich nicht damit abgefunden, dass ich nur mit einem Mädchen glücklich werden kann, wäre ich ganz bestimmt nicht glücklich geworden. Und ich will glücklich werden.

Und ich sollte nicht die Einschränkungen, die die Gesellschaft der Liebe auferlegt, wahrlich nicht auch noch unterstützen. Immerhin habe ich doch das Wappen der Liebe.

Liebe. Ich habe lange gebraucht, um zu vertehen, was das ist. Und noch länger, um zu begreifen, das jeder, wirklich JEDER, auf die eine oder andere Art, geliebt wird. Es wird sich für jeden Menschen einer finden lassen, dem dieser Mensch besonders viel bedeutet. Auch wenn manchmal keiner der Beteiligten es bemerkt...

Der Wind, der seit Stunden schon an meinen Haaren reißt, wird stärker.

Es wird langsam ziemlich kühl. Ich sollte mich wohl auf dem Heimweg machen.

Mit einem Seufzer drehe ich mich um.

Ich kenne solche Personen. Solche, die geliebt werden, ohne das sie es bemerken, und auch solche, die lieben, ohne es zu bemerken. Vielleicht auch ohne es bemerken zu wollen.

Ich sehe es, es schmerzt mich, doch ich kann nichts ausrichten. Man kann niemanden zur Einsicht zwingen. Und selbst, wenn sie es endlich verstehen, heißt das nicht, das sie sich damit abfinden. (Idioten!)

Über mir fangen die ersten Sterne an zu leuchten.

Und ich wünsche mir, wie so oft, ich könnte sie erreichen.

Kann ich nicht.

Aber es gibt noch andere Sterne.

Sterne, die in den Menschen versteckt leuchten.

Ich bin mir sicher, ich werde irgendwann einen in Händen halten.
 

Mit einer Erkenntnis zu leben,

Heißt glücklich werden können.

Ich werde mein Glück finden.

So wie ich erkannt habe.
 

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Also ehrlich gesagt, weiß ich selbst nicht so recht, was ich davon halten soll.

Echt nicht. Tja, das kommt davon, wenn man um halb elf abends noch unbedingt was schreiben will...

Mordvorschläge (auch solche für einen Selbstmord), kunstruktive Kritik (auch als "Verbesserungsvorschläge" bekannt) und anderes solcher Art ( Lob?*glasigeaugenkrieg*) ist jederzeit willkommen.
 

Eure Nudel(bagnudel@web.de)

Der Anfang (vom Ende)

Die Sicht der Dinge: Der Anfang (vom Ende) von Nudel

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Fortsetzung zu "Strandgang" (<- Ich schreib das, da die Reihenfolge ab jetzt wichtig wird, sonst versteht man am Ende nix.)

Vorwort: Erwartet jetzt bloß nicht zuviel! Erwatet am besten gleich mal gar nichts. Denn es ist nicht sehr viel.

Disclaimer: All meinen Gebeten zum Trotz gehört Digimon nicht mir, und egal wie sehr ich flehe, Geld gibt's hierfür auch keins...

Viel Vergnügen!
 

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Ich kann es nicht glauben.

Das sie das gemacht haben.

Sie, das sind meine Freunde, haben eine Abschiedsparty für mich organisiert.

Und jetzt steh ich hier, im Wohnzimmer der Izumis, und weiß nicht, was ich sagen soll, während mich elf Augenpaare erwartungsvoll anblicken. Sogar Mimi ist hier.

Davis grinst mich an, als würde sein Leben davon abhängen, Yolei strahlt förmlich, Joey schaut mich auf eine fast schon väterliche Weise an, während Ken mir einfach nur freundlich entgegenblickt. Soras Blick ist beruhigend, Mimis dagegen auffordernd. Das Lächeln von TK wirkt traurig, Karis Variante ist einfach nur zuckersüss. Izzy hängt ein schiefes Grinsen im Gesicht, ähnlich dem von Matt, nur nicht so ...müde? Überhaupt scheint alles an Matt irgendwie ...fahl zu sein. Anders kann ich es nicht beschreiben.

Aber am verwirrensten für mich ist Tai. Er schaut mich auf eine Art an, die wohl aufmunternd sein soll. Doch es ist nur leer. Wieso?

"Na komm, mach es auf!" Yolei drücht mir ein kleines, in blaugrünes Papier eingewickeltes Päckchen in die Hand.

"Was...?" ...ist das?

"Ein Abschiedsgeschenk. Damit du uns nicht vergisst." Joey zwinkert mir zu.

Als wenn ich das überhaupt könnte.

"Jetzt mach es endlich auf!" Diesmal ist es Mimis Stimme, die mich nicht in Gedanken versinken lässt.

Es ist ganz schön seltsam, hier vor ihnen allen zu stehen, wie sie alle darauf warten, das ich das kleine, unscheinbare (also bestimmt nicht von Yolei eingepackte) Etwas in meinen Händen aufmache. Langsam wickle ich das Papier ab, habe dabei das Gefühl, nur noch mehr beobachtet zu werden, und zum Vorschein kommt eine kleine Schatulle. Für Schmuck?

Bei dem Versuch, sie zu öffnen, entgleitet das Kästchen beinahe meinen Händen.

Und ich sehe.... es ist ein Anhänger, mit dazugehöriger Kette, golden und in Form eines ganz besonderen Kreuzes. Zuverlässigkeit. Ich spüre es in meinen Augen brennen. Ich will jetzt nicht weinen. Gott, diesee Ding muss ein Vermögen gekostet haben!

"Wir haben uns für das Zeichen der Zuverlässigkeit entschieden, weil wir wissen, dass, egal wo du bist und wie weit entfernt du auch sein magst, wir uns immer auf dich verlassen können." Ich glaube, Joey hat gesprochen.

Ich entdecke Soras sanftes Gesicht vor mir. Ich habe nicht bemerkt, wie sie näher kam. Zu getrübt ist meine Sicht. Dabei wollte ich nicht weinen...

"Egal, was du auch tust und was du entscheidest, du kannst dich immer ebenso auf uns verlassen."

Das hilft auch nicht, die Tränen zu bremsen.

Und plötzlich finde ich mich in einer Umarmung wieder. Sora hat mich in ihre Arme geschlossen. Ich will hier nicht weg!

Doch, will ich. Um Mama zu helfen. Es ist ja nicht für immer. Nur für das nächste Schuljahr. und das wird schnell vorbei sein. Hoffe ich...

Die Tränen versiegen, als eine sanfte Hand über meine Wangen fährt.

"Geht's wieder?" Ich nicke bloß. Reden kann ich jetzt nicht.

"Und jetzt Leutz, lasst uns feiern!" Izzy springt auf, während er dies sagt. "Immerhin haben wir nicht mehr viel Zeit bis zu der Abreise, und die sollten wir nutzen!"

Allgemeine Zustimmung.

Ich bin froh, solche Freunde zu haben.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Äh, ja. Is' nich' sonderlich lang, ich weiß, is' aber so 'ne Art Prolog. Zu was, werdet ihr noch sehen. Denn es naht in grossen Schritten das Finale (und ich mein jetzt nicht die WM!).

Immer noch hab ich nichts dagegen, wenn mal jemand seinen Senf zu meiner Story abgibt.
 

Eure Nudel(bagnudel@web.de)

Eintrag II

Die Sicht der Dinge: Der Eintrag II von Nudel

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Vorwort: Ich weiß, ich habe mich lang nicht gemeldet, aber in letzter Zeit ging so einiges drunter und drüber in meinem Leben. Verzeiht. Ist die Fortsetzung zu "Der Anfang".

Disclaimer: Alles nix meine.

Warnung: Hm, was soll ich jetzt bloss hier reinschreiben? Etwas Shonen ai, nichts weltbewegendes.

Ich hoffe, ihr geniesst es.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

(Samstag)
 

Gott, bin ich froh zu Hause zu sein! Und ich bin, halleluja! , alleine. Meine Eltern wollten sich mal einen schönen Tag machen, 'ne Art Kurzurlaub. Und Kari...

Die ist noch auf der Party. Sie wird wohl auch erst später kommen.

Ich hab's dort einfach nicht mehr ausgehalten. Wegen Matt. Seit über einem Monat hat er sich nicht mehr bei mir gemeldet, hat auf keine SMS geantwortet, hat immer behauptet, erhätte keine Zeit. Dabei haben wir Ferien. Und ich kann es ihm nicht einmal übel nehmen. Ich würde an seiner Stelle genauso reagieren. Ich wäre angeekelt. Ich bin angeekelt. Von mir selbst.

Er ist ja so anders. Alleine seine Art mit allem fertig zu werden.

Er bittet nur selten jemanden um Hilfe. Ich habe ihn so gut wie nie weinen sehen. Und doch weiß ich, dass er manchmal verzweifelt ist. Aber aufgegeben hat er noch nie.

Er hat auch nie seine Freunde, uns, mich im Stich gelassen. Jetzt auch nicht. Auch wenn er gar keine Zeit mehr mit mir verbringt. Ich hab's halt nicht verdient. Mich zu seinen Freunden zählen zu dürfen. Eigentlich verdient es niemand. Dazu ist er viel zu gut. Und gerade deswegen hat er Freunde.

Manchmal frage ich mich, wie es passieren konnte, dass ich mich gerade in ihn verliebte.

Es war nicht wegen seinem Äusserem, nicht nur. Ich glaube, es passierte, weil er mich behandelte, als wäre ich ihm ebenbürtig. Ausser ihm tat und tut das niemand. Alle Menschen sehen entweder auf mich herab oder zu mir hinauf.

Ich habe schon sehr viele Versuche gelesen, die Liebe zu beschreiben. Sie alle hatten einen Fehler: Sie beschrieben immer nur einen Teil der Liebe. Liebe ist nicht nur Verzückung, Begehren, Freude. Liebe ist auch Schmerz, Hass, Tod. Und noch viel mehr. Ich kann das nicht, ich meine, etwas, meine Gefühle zu beschreiben.

Noch etwas, das ihn zu etwas ganz besonderem macht. Er findet immer die richtigen Worte, weiß ganz einfach was er sagen will, und wie er es sagen will. Bei mir wird das ja immer zu einem heillosen Durcheinander.

Ich weiß ja nicht einmal, warum ich das hier alles schreibe.

Genausowenig weiß ich, was ich jetzt tun soll. Oder wie es weitergehen wird.

Ich habe Angst vor dem, was werden wird.

Ich habe Angst vor dem Alleinsein, ich habe Angst vor Menschen.

Panische Angst.

Vielleicht habe ich deswegen die Party eher verlassen?

Was soll ich jetzt tun?

Noch länger ohne ihn halte ich es nicht aus.

Was soll ich jetzt tun?

Ich fühle mich, als hätte mein Herz aufgehört zu schlagen.

Was soll ich jetzt also machen?

Was soll ich tun?

Was?

was...

Verdammt! Jetzt weine ich. Ich bin echt ein Idiot.

Er wird nie wieder mit mir etwas zu tun haben wollen.

Warum sollte er wohl sonst mir so aus dem Weg gehen?

Hätte er nur Zeit gebraucht, um sich daran zu gewöhnen, hätte er es mir doch gesagt.

Hätte er?

Ja. Hat er aber nicht. Wird er auch nie. Warum sollte er auch?

Ich bin ja nicht weiter wichtig. Für niemanden. Nicht einmal für mich selbst.

Manchmal wünsche ich mir, ich hätte damals die Klappe gehalten.

Manchmal aber...

Man lernt mit der Zeit sich mit bestimmten Dingen abzufinden.

Manchmal aber hasse ich...

Aber es gibt Sachen, die wird man nie akzeptieren.

Manchmal aber hasse ich ihn. Und wünsche mir, ich könnte mich an ihm rächen.

Manchmal aber hasse ich mich. Und wünsche mir, ich würde sterben.

Ich kann's nicht. Weder das eine noch das... andere?

Ich hab' da 'ne Idee.

Ich weiß jetzt, was ich tun werde. Tun soll?

Egal.

Bye

Tai
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ich möcht mich nochmal dafür entschuldigen, dass es so lange gedauert hat.

Tut mir ehrlich leid.

Naja, ich hoffe ihr seid mir nicht allzu böse.

Und einen weiteren Teil werde ich erst dann schreiben, wenn irgendwer ein Kommentar oder eine E-Mail zu diesem hier schreibt.
 

Eure Nudel(bagnudel@weg.de)

Momente

Die Sicht der Dinge: Momente von Nudel

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Vorwort: 1, Fortsetzung zu "Der Eintrag II"

2, Ich hatte richtig Bammel vor diesem Teil. Takari ist nämlich nicht ganz so mein Ding....

Disclaimer: Mag jetzt nicht...

Widmung: Geht an Chira-san, meinem scheinbar einzigen Fan*schnief*

Warnung: Diesmal keine.
 

Viel Spass noch!

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Ein Tag, und alles ist anders...

Man bemerkt es nicht einmal...
 

"Ach, komm schon, Kari! Du weißt da etwas, nicht wahr?"

Wir stehen auf dem Gehsteig, im Licht der untergehenden Sonne, und zwei blaue, flehende Ovale schauen mich an. Warum, zum Kuckuck, muss er jetzt danach fragen?

"Selbst wenn, verraten würde ich es nicht!" Für einen kurzen Moment sehe ich Verwirrung im Gesicht meines Gegenübers aufflackern, gefolgt von Trotz und einer unbändigen Neugier.

"Also doch! Bitte, sag's mir! Ich verrat's auch niemandem!" Und wieder dieser flehende Blick, irgendwo zwischen lieb und treudoof. Eigentlich ist TK ja ganz in Ordnung. Wäre da nicht diese verfluchte Neugier!

"Neugierige Leute sterben früh!" Noch mehr Verwirrung, dann wird erstmal denkend getan.

Wahrscheinlich fragt er mich nur deswegen aus, weil sein Bruder ihm nicht verraten wollte. Als wenn er nicht wüsste, dass er sich bei mir da bloss die Zähne ausbeisst.

"Das nehm ich in Kauf! Also, ich höre?" Das gib's doch nicht!

"Rein gar nichts!" Ich stampfe leicht wütend los. Er folgt mir, auch wenn er zunächst mehr stolpert als geht. Kaum ist er mit mir auf einer Höhe, höre ich ihn schon wieder Luft holen.

Ich feuere einen wütend-kalten Blick in seine Richtung.

TK hebt die Hände, eine Geste der Abwehr und Versöhnung. Dazu ein möglichst entschuldigendes Lächeln, und ich spüre meine Wut verrauchen. Ich kann ihm echt nie lange böse sein.

"Keine Sorge, ich frag' nich' mehr danach! Ich wollt nur wissen, warum ich es nicht wissen darf." Ich seufze. Ich kenne nur eine Person, die fähig ist, einen ebensolange und mit ebensovielen Fragen auf die Nerven zu gehen. Nur das Yolei keine so hinterhältigen Methoden wie Bettelblick verwendet.

"Weil ich es versprochen hab'."

Stille. Stille? Keine weiteren Fragen?

"Schau nich' so. Ich kann auch durchaus mal keine Fragen stellen." Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihm da glauben kann. Andererseits, wie sollte man jemandem, der aussieht wie die Unschuld höchspersönlich, nicht glauben?

Also gehen wir schweigend weiter.

Es ist irgendwie seltsam. Wir kennen uns schon so lange, und in all den Jahren ist schon so viel passiert, so viel hat sich verändert, wir haben uns verändert. Aber wir behandeln uns immer noch fast genauso wie damals. Dabei wäre es so einfach, alles zu verändern. Ein Wort, eine Geste genügt. Und ich habe mich in letzter Zeit oft gefragt, ob es das ist, was ich will.

Dasselbe Wort, dieselbe Geste, und alles ist zerstört. die meisten Menschen sind sich gar nicht bewusst, welche Macht solch kleine Dinge haben können.

Mag sein, dass ich mir mehr wünsche. Ich trau' mich aber nicht.

Ich schiele zu ihm rüber. Er geht, ein leicht verträumtes Lächeln auf den Lippen, mit den Händen in den Hosentaschen, neben mir her, scheint in Gedanken versunken. TK sieht richtig schön aus, in diesem Licht. Seine Haare, ausnahmsweise mal nicht unter einem Hut versteckt, leuchten förmlich, umgeben seinen Kopf wie eine Korona die Sonne, und in seinen Augen glitzern verspielt kleine, goldene Schimmer, wo doch meistens nur silberne in dem Blau Platz finden. Und schon die haben eine ungeheure Anziehungskraft (zumindest auf mich). Das Gold in Blau wirkt auf mich einfach wie Magie. Und er bemerkt es nicht einmal.
 

Manchmal benötigen Veränderungen Jahre.

Und doch kommt es einem vor, als wäre es nur ein Augenblick gewesen.
 

Ich wende meine Aufmerksamkeit wieder dem Weg vor mir zu. Wir sind schon fast da.

Was muss ich auch ein solcher Feigling sein! Wer weiß, wann sich wieder so eine Gelegenheit ergibt? Gut, es ist sicherlich nicht das letzte Mal, das er mich nach Hause begleitet. Aber werde ich mich dann so fühlen, wie ich mich jetzt fühle? So schwebend, fast schwerelos? Und zugleich mit so schwer klopfendem Herzen? Noch nie war es so wie heute, so extrem. Und wenn das jetzt der Höhepunkt ist? Und alles danach nur noch abklingt?

Plötzlich streift etwas meinem Handrücken. Es war TKs Hand, das weiß ich, ich brauche nicht nachzuschauen. Trau' ich mich auch gar nicht. Mein Herz schlägt jetzt noch heftiger. Ich habe das Gefühl gelähmt zu sein, mein Körper fühlt sich so taub an, doch zugleich nehme ich alles fast schon überdeutlich wahr. Und wieder eine flüchtige Begegnung unserer Hände, fast schon wie zufällig. Nur das sie nicht zufällig war. Jetzt oder nie!

Langsam streife ich seine Hand, bewege etwas meine Finger. Er folgt meinem Beispiel, dreht dann seine Hand etwas, so dass meine in seine gleitet, wo sich sofort seine Finger darum legen.

Ich fühle mich, als würde ich gleich anfangen zu zittern. Alles in mir scheint zu tanzen und zu wirbeln, mein Verstand schaltet sich ab, und ich einfach nur noch glücklich.

Bis wir plötzlich nicht mehr gehen.

Sind wir etwa schon da?

Ich schaue zu TK, wie er mich glücklich und gleichzeitig auch traurig anlächelt.

Ich kann das nicht so enden lassen!

Also fange ich einen Kampf mit meiner Stimme an, muss sie erst aus dem Gewirbel und Getanze in meinem Innern heraus holen.

"Willst du vielleicht noch etwas mit raufkommen?" Es wäre nicht das erste Mal, dass er bei uns zu Hause wäre, doch genauso kommt es mir vor.

Sein Gesicht hellt sich auf, auch das herrliche glitzern in seinen Augen nimmt zu.

"Klar." Irgendwie kommt mir seine Stimme genauso erkämpft vor wie meine.

Ich krame nach dem Schlüssel, finde ihn, mache die Tür auf.

Alles ist wundevoll! Von mir aus könnte es ewig so weitergehen!

Wir steigen in den Fahrstuhl, der sofort mit einem Ruck losfärt.

Wenn es schon so schön ist, Händchen zu halten, wie wird sich dann erst ein Kuss anfühlen?

Der Aufzug hält, wir kommen in den Flur, bleiben vor der Wohnungstür stehen.

Ich fühle mich ganz hibbelig, würde am liebsten ebenso tanzen wie alles in mir.

Kaum sind wir in der Wohnung, kriegt meine Stimmung auch einen Dämpfer.

Es ist vollkommen still und alles ist dunkel.

Vielleicht ist Tai ja gar nicht da? Oder hört sich Musik über Ohrhörer an?
 

Manchmal aber braucht es nur eine Sekunde.

Doch es scheint eine Ewigkeit zu dauern.
 

"Ich schau mal nach, ob Tai da ist." Immer noch überglücklich lächelnd lässt TK meine Hand los, nickt dann.

Ich mache die ersten Schritte in Richtung unseres Zimmers. Und schon nach drei würde ich am liebsten umkehren. Ich bleibe stehen.

Verdammt, das ist doch lächerlich!

Ich zwinge mich dazu, weiterzugehen. Und jeder neue Schritt fällt mir schwerer wie der vorhergehende. Und wieder beschleunigt mein Herz seinen Schlag.

Angst?

Ich stehe unschlüssig vor der Zimmertür, lege meine rechte Hand, dieselbe die gerade eben noch TK gehalten hat, auf die Klinke.

Ich schlucke. Es gibt keinen Grund, sich zu fürchten.

Ich öffne die Tür und....

....fange an zu schreien.
 

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Hübsches Ende, gell?

Wenn ihr wissen wollt, wie's weitergeht, müsst ihr mir das bloss sagen.

Dann schreibe ich auch weiter.
 

Eure Nudel(bagnudel@web.de)

Gut

Die Sicht der Dinge: Gut von Nudel

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Fortsetzung zu "Momente".

Vorwort: Ich weiß, ich hab euch warten lassen. Aber mir kam da 'ne Grippe und 'ne Klassenfahrt dazwischen. Dafür ist das der längste Teil überhaupt. Aber er muss jetzt auch für eine Weile herhalten, denn morgen schon fahre ich in den Urlaub, an einen Ort, wo ich nicht einmal Zugang zu einem Computer hab. Leider. Und ich werde dort drei Wochen lang bleiben. Ich bin begeistert.(<- ironisch gemeint!)

Disclaimer: Alle nicht meine.

Warnung: Keine

Widmung: Geht diesmal an das größte Arschloch, das ich kenne. Und ein Feigling ist er auch noch dazu. Meine Widmung geht an meinem ehemals besten Freund Lian. Ich hoffe du wirst glücklich, mit dem, was du weißt und weitab der Realität.
 

Viel Spass!
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Fahles, lebloses Licht fällt auf mich hinunter, auf die hellgrauen Plastikstühle, auf den dunkleren, ebenfalls grauen Linoleumboden. Die Geräusche hier sind furchtbar. Das Laufen der Schwestern und Ärzte, das Schlurfen der Patienten, das Piepsen und Poltern der Maschienen hier... Das alles hallt in diesem Gang, scheint dadurch nur an Lautstärke zu gewinnen, sosehr, dass es in meinen Ohren dröhnt. Nur das leise Wimmern neben mir bleibt leise, und wird doch nicht übertönt.

Ich sitzte zusammen mit Kari hier im Krankenhaus, halte einfach nur ihre Hand. Mehr kann ich nicht tun. Ich sie nicht einmal ansehen. Es ist unerträglich. Sie so zu sehen, sich hin und her wiegend, mit Tränen in den Augen, die sie doch nie verlassen, fast schon winselnd.

Es war einfacher, als sie noch geschrien hat.

...als sie noch geschrien...

...geschrieen...

Als ich sie hab' schreien hören, bin ich sofort zu ihr gerannt. Das, was ich sah... ich hätte selbst am liebsten bloss geschrien. Da war überall Blut. Auf dem Teppich. Auf dem Boden. Auf Kleidung. Auf Tais Kleidung. Auf Tai. Es war noch rot...

Ich schüttele den Kopf. Ich will nicht daran denken. Weder an das, was ich sah, noch an das, was ich fühlte. Aber diese Gedanken kommen immer wieder zu mir zurück.

Ich fühlte mich so hilflos. Vor mir lag der leblose Körper Tais, neben mir schrie Kari. Sie schrie einfach. Sie rief weder meinen noch Tais Namen. Sie schrie und zitterte. Und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich stand da, starrte mal Kari, mal ihren Bruder an.

Ich weiß nicht, wie lange ich gebraucht habe, bis ich begriffen habe, dass ich Hilfe holen muss. Aber ich weiß noch, wie ich an das Telefon rannte, beinahe hinfiel, den Hörer abhob und wählte. Irgendwie schaffte ich es, beim Notruf zu landen, aber ich kann mich an das, was ich sagte, nicht mehr erinnern.

Danach ging ich wieder zu Kari. Sie sass vollkommen verloren in der Blutlache und wimmerte. Ich wollte versuchen, sie aus den Zimmer zu ziehen, aber all das Blut dort...

Ich konnte nicht. Ich konnte es ganz einfach nicht.

Manchmal, in bestimmten Momenten, fühlt man sich, als wäre man gerade erst sieben Jahre alt, auch wenn man eigentlich doppelt so alt ist.

Ich setzte mich auch auf den Boden, aber möglichst weit weg von dem Blut.

Wir haben lange gewartet. Zumindest kam es mir da so vor. Wahrscheinlich waren es nur ein paar Minuten. Aber als ich die Sirene hörte, bin ich rausgerannt.

Ich wollte die Sanitäter hinführen. Ich konnte ihnen nur noch sagen, auf welches Stockwerk sie mussten, dann wurde alles schwarz. Ich war nur noch sieben Jahre alt, und ich habe es nicht ausgehalten.

Das nächste, woran ich mich erinnern kann, ist das kahle Zimmer, in dem ich wach wurde. Es war ein schmaler, kleiner Raum, dessen einzige Ausstattung eine Liege war. Ich lag da, und neben mir stand eine Krankenschwester. Sie war schon etwas älter, lächelte mich an.

"Geht's dir wieder besser?" fragte sie. An meine Ant wort erinnere ich mich nicht. Ich hatte immer noch meine eigene Kleidung an, also stand ich auf.

"Wo ist Kari?" Das war das erste was mir einfiel.

Sie sagte gar nichts, sondern nahm mich an der Hand und führte mich durch belebte Gänge in einen anderen Raum. Dort lag sie schlafend in einem grossen, grauen Bett. Ruhig.

"Sie hat Beruhigungsmittel erhalten, müsste aber bald wach werden." Kari hatte eins dieser Krankenhaushemden an. Es war ihr zu gross, und sie wirkte dadurch nur noch zerbrechlicher.

"Tai?" Daraufhin folgte ein trauriger Blick der Schwester. Ich glaube, das war das erste mal, dass ich Angst hatte. Soviel auch vorher geschehen war, Angst habe ich nicht gehabt. Ich bin nicht dazu gekommen, mich zu ängstigen. Ich war wohl zu schockiert.

"Er lebt, aber es ist nicht sicher, ob er es schafft." Dann lächelte sie. Traurig. Sie hielt wohl nichts davon, den Kindern Ammenmärchen zu erzählen, damit sie sich nicht zu sehr sorgten. Ich glaube, soetwas konnte sie gar nicht. Ich wünschte mir, sie hätte mich angelogen. Zu klein kam ich mir vor. Immer noch.

Sie zog leicht an meiner Hand.

"Wir müssen noch einiges klären." Freundlich sagte sie es. Und ganz sanft.

Und wir gingen wieder in einen anderen Raum, diesmal wartete dort eine wietere Schwester.

Sie fragte nach Namen, dem Alter, den Eltern. Sie wollte wissen, wo Tais und Karis Eltern waren. Ich wusste es nicht. Und fing an mich noch elender zu fühlen, als ich es eh schon tat. Sie fragte, wie man ihnen Kontakt aufnehmen konnte. Ich wusste es nicht. Und ich fühlte mich noch schlechter. Sie fragte, ob vielleicht irgendwer anders das wissen könnte. Mir fiel nur Matt ein. Aber an seine Nummer konnte ich mich nicht mehr erinnern. Sie schnaubte, und ich schloss die Augen. Tränen brannten darin, doch ich wollte nicht, dass irgendwer sie sieht.

Da nahm die ältere Krankenschwester mich wieder an die Hand, meinte zu der anderen, mir würde es beim Wählen sicherlich einfallen, und führte mich an die Rezeption.

Dort herrschte Leere. Es war wohl ziemlich spät.

Sie stellte ein Telefon vor mich, drückte mir den Hörer in die Hand. Und ich wählte. Wählte sogar richtig. Aber was ich wählte, weiß ich nicht mehr.

Matt meldete sich. Ich versuchte ihm zu erklären, was los war, aber alles endete in Schluchzern. Und doch nahm die Schwester mir den Hörer nicht, ließ mich reden, ließ mich weinen. Dabei wollte ich nicht weinen. Matt war fast schon in Panik, als ich mich endlich beruhigte. Ich weiß, ich habe immer nur Tais und Karis Namen geschluchzt.

"Um Gottes Willen! Was ist passiert?" "Zuviel." war meine Antwort. Dann erklärte ich ihm, dass sie die Handynummer von Tais Eltern brauchten. Und dass wir in einem Krankenhaus waren. Ich bin mir nicht sicher, ob ich auch sagte, in welchem, ich glaube aber schon.

"Ich werde sie suchen. Aber was zum Kuckuck..."

"Bitte Matt." Ich war wieder den Tränen nahe.

"Ich werde kommen." Dann hatte er aufgelegt.

Und wieder nahm die Schwester mich an der Hand, und führte mich zu diesen grauen Stühlen. Und sie führte auch Kari hierher.

Ich sah Angemon sterben. Es hatte höllisch wehgetan. Ich dachte damals, ich würde mit ihm sterben, so sehr.

Jetzt tut es nicht so sehr weh. Tai lebt. Aber dafür ist alles andere unerträglich. Diese Umgebung mit ihrem grau in grau, diese Geräuschkulisse mit all den lauten und leisen Tönen, diese Leute mit ihrer Gleichgültigkeit. Und Kari. Ich wünschte, ich könnte ihr helfen. Am meisten tut weh, sie so zu sehen. Und all das Blut. Tais Blut. Ich werde es nie vergessen.

Wieder spüre ich meine Augen brennen, wieder wird meine Sicht verschwommen. Wieder bin ich nur sieben Jahre alt.

"TK?" Matt taucht vor mir auf. Schaut mich erschrocken an. Er hat mich lange nicht mehr weinen gesehen. Und er schließt mich in seine Arme. Ich weine wieder, diesmal aber werde ich gehalten.

"Er... hat versucht... sich...um..."

"Scht. Alles wird gut, du wirst es sehen." Ich nicke. Ja, alles wird gut werden.

Er lässt mich los, wendet sich Kari zu. Zum ersten Mal, seit sie neben mir sitzt, sehe ich sie mir an. Sie starrt auf den Boden, scheint nicht zu bemerken, was um sie vorgeht. Sie sitzt da, mit zerzausten Haaren und in diesem grauen Hemd, den Blick starr auf den Boden gerichtet. Und sie zittert.

Auch Matt bemerkt es, denn er zieht seine Jacke aus und legt sie ihr auf die Schultern.

Und langsam, ganz langsam, hebt sie den Kopf, sieht ihn mit feuchten Augen an und fragt.

"Tai?" fragt sie. Eine Träne kullert ihre Wange herunter, die erste heute, kullert weiter bis zu ihrem Kinn, dann taucht die zweite auf, auf der anderen Seite. Und sie fängt an zu weinen.

"Es geht ihm gut." Matt sagte das. Ich hab' keine Kraft mehr zum Sprechen.

Er steht auf, nimmt jetzt sie in die Arme, hebt sie hoch und setzt sich auf ihren Stuhl, mit ihr auf dem Schoß. Und sie weint immer noch. Er legt einen Arm um mich, zieht mich näher. Warum hat die Schwester sie eigentlich hierher gebracht?

Jetzt liegt auf Matts einer Schulter Karis Kopf, auf der anderen meiner. Es tut gut, ihm so nahe zu sein. Und Kari hat aufgehört zu weinen.

"Ich hab' unsere Mum angerufen. Sie kommt her und holt uns ab."

Ich möchte schlafen. Nur noch schlafen. Alles vergessen. Und mich nie wieder erinnern.

"TK, Matt, geht es euch gut?" Die leicht verängstigte Stimme meiner Mutter holt mich in die Wirklichkeit zurück. Und wieder spricht nur Matt.

"Ja." Müde klingt er. Wie spät es wohl ist?

"Gut." Auch sie ist müde. "Bring die beiden schon mal ins Auto. Ich werde mich um den Rest kümmern." Sie geht an den Empfang, während ich versuche auf zu stehen. Es ist anstrengend.

Ein weiteres Mal heute werde ich an die Hand genommen, diesmal von Matt. Und an der anderen Hand führt er Kari.

Ich sehe meiner Mutter nach, als wir gehen. Verrenke mir fast den Hals, bis wir aus dem Gebäude treten. Die Tür schließt sich, und ich kann sie nicht mehr sehen. Und ich fühle mich noch schwächer, noch kleiner. Ich blicke zu meinem Bruder, sehe zu, wie er sich umsieht, unser Auto entdeckt und uns dahinführt. Er schaut weder zu mir noch zu Kari. Als wäre er selbst ganz woanders, sieht er aus. Er setzt mich neben Kari auf die Rückbank, nimmt selbst vorne Platz. Ich glaube, Kari bemerkt das alles nicht einmal. Er ist jetzt so weit weg. Ich fühle mich plötzlich so verlassen. So alleine. Mum kommt, setzt sich ans Steuer, wir fahren los. Ich weiß nicht, wohin wir fahren. Ich bringe es nicht fertig, meinen Kopf zu wenden, um aus dem Fenster zu schauen. Stattdessen starre ich Matt an. Er wirkt so fern. Wie ein Bild aus einer anderen Welt. Oder einer anderen Zeit. Er sieht zwar nach vorne, auf die Strasse, doch ich bin mir sicher, er sieht sie nicht.

Er erschreckt genauso wie ich, als wir stehenbleiben. Wir stehen vor einem Wohnblock. Vor dem, in dem Matt wohnt. Und während Matt sich um Kari kümmert, holt mum mich aus dem Wagen. Ich schaue immer noch an der Fassade hoch. Ich bin nicht oft hier gewesen. Und ich fühle mich, als wäre ich zum ersten Mal hier. Vielleicht weil ich zum ersten Mal von meiner Mutter an der Hand hineingeführt werde?

Ich werfe einen Blick hinter mich, auf meinen Bruder und das Mädchen, das er führt. Es kommt mir vor, als würde keiner von den beiden etwas von seiner Umwelt registrieren. Sie beide blicken leer in die Welt. Es tut weh, Menschen die man liebt, mit fast toten Augen zu sehen. Und es macht Angst.

Schweigend fahren wir mit dem Fahrstuhl hoch, und ebenso schweigend gehen wir in die Wohnung. Kari wimmert nicht mehr. Warum fällt mir das erst jetzt auf? Weil sie zum ersten Mal zurückblickt? Mit kalten Augen? Nein, sie sind nicht kalt. Nur leer. Und leblos.

Sie blickt nicht zurück. Sie sieht durch mich hindurch. Was sie wohl wirklich sieht? Tai? So wie sie ihn heute sah? Oder so, wie an allen Tagen davor? Sieht sie ihn stark? Oder ist er jetzt schwach für sie? Ist er schwach?

Als kleine Schwester oder kleiner Bruder neigt man dazu, zu glauben, dass der grosse Bruder stark ist, dass ihn nichts umhauen kann, dass er immer da sein wird. Man vergisst leicht, dass auch ältere Geschwister nur Menschen sind. Und auch genauso zerbrechlich, wie jeder andere Mensch. Kann Matt auch zerbrechen? Oder ist er das schon?

Ich sehe mich um. Wir, das heißt ich und Matt, stehen im Bad. Ich hab nicht bemerkt, wie wir hergekommmen sind. Und auch nicht, dass Matt mich umgezogen hat. Ich habe jetzt eins seiner T-Shirts an. Er sieht mich an. Nicht durch mich hindurch. Traurig. Und plötzlich bin ich mir sicher, dass er etwas weiß, dass er mich nicht sagen möchte. Oder möchte, aber nicht kann. Er schüttelt den Kopf, versucht zu lächeln.

"Es wird schon irgendwie gehen." Er sagt das nicht zu mir. Oder?

Das Lächeln verschwindet, er steht auf, nimmt wieder meine Hand.

Wir gehen in sein Zimmer. Ich sehe Kari, sie liegt in seinem Bett und schaut. Oder auch nicht. Wahrscheinlich sieht sie immer noch nichts. Er setzt mich aufs Bett, schaut mich wieder an.

"Du solltest schlafen. Es ist schon spät." Dann legt er mich ins Bett, deckt mich zu. Und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Ich glaube, dass er das nie zuvor gemacht hat. Jetzt ist er wieder ganz nah. Und er wird es bleiben. Und ich bin keine sieben mehr.

"Gute Nacht." flüstert er noch, ehe er geht und das Licht ausmacht. Lächelnd.

Ich drehe mich zu Kari. Sie ist traurig. Ich sehe es nicht, ich spüre es.

Ich rücke näher zu ihr hin, lege einen Arm um sie. Jetzt kann ich ihr helfen.

"Tai ist stark. Er wird es schaffen. Er hat sich doch noch nie von etwas unterkriegen lassen."

Vielleicht irre ich mich, aber ich glaube an das, was ich sage.

Und Kari rutscht noch näher heran, so Nahe, dass sie mir ins Ohr flüstern kann.

"Danke." Und auch sie lächelt, ich höre es an ihrer Stimme.

Ja, alles wird gut.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

"Die Leidenden sind die Träger der Hoffnung."

Leutz, egal, was passiert, gebt niemals die Hoffnung auf. Denn wenn die Hoffnung stirbt, stirbt auch der Mensch.
 

Eure Nudel (bagnudel@web.de)

Wieder

Die Sicht der Dinge: Wieder von Nudel

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Fortsetzung zu "Gut".

Vorwort: Äh, also eigentlich wollte ich das hier schon wesentlich früher abschicken, aber unser Modem hat den Geist aufgegeben. Ich war deshalb seit über einem Monat nicht mehr in Internet. Ich zeige schon Entzugserscheinungen...

Disclaimer: Nix Meines.

Warnung: Soll ich jetzt wirklich?

Viel Spass!

Und ich hoffe, ihr versteht's...
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Dunkel...

Alles um mich herum ist dunkel...

Wa...
 

Pochen.

Das ist das erste, was mir auffällt.

In meinem Kopf.

Schmerzhaftes Pochen.

Und ein unerträgliches Kribbeln an den Handgelenken.

Irgendetwas sagt mir, dass dort Wunden klaffen.

Also habe ich es tatsächlich getan. Hm.

Wo bin ich eigentlich hier?

Ein Bett, vier weisse Wände, eigenartige Aparaturen...

Ein Krankenhauszimmer.

Also bin ich nicht tot?

Wieso nicht?

Was ist denn passiert?

Wahrscheinlich hat man mich gefunden. Und dann gerettet.

Wer mich wohl gefunden hat?

Meine Eltern sind doch nicht da und...

Kari!

Scheisse!

Hm. Ich lebe. Und jetzt?

Ich hebe meine Arme, schaue mir die Verbände an. Dem Kribbeln nach zu urteilen, sind die Schnitte genäht worden. Und ich häng an irgendsoeinem Tropf.

Na herrlich. Man gibt sich echt Mühe.

Und dieses zimmer hat nicht einmal ein Fenster.

Wie spät es wohl ist?

Und was für 'nen Tag haben wir eigentlich?

Okay, das sind eindeutig zu viele Fragen...
 

Und wieder Pochen.

Es fühlt sich an, als würde irgendwas von innen gegen meinen Schädel hauen...

Und für den Bruchteil einer Sekunde habe ich Matt mit einem Buch in den Händen vor Augen, wie er gegen meinen Kopf hämmert. Merkwürdiges Bild.

Und wieso Buch?

Es sah aus wie mein Tage...buch...

Erinnerungen, so viele Erinnnerungen, auf einmal...

Und ich sehe mich mit Matt, wie wir gemeinsam lachen, wie wir uns streiten, wir miteinander reden oder einfach nur schweigen.

Immer wieder Matt.

Ich habe ihm mein Tagebuch überlassen. Habe es in seinen Briefkasten geworfen.

Ob er es gelesen hat? Wahrscheinlich schon...

Ich lebe also.

Und das heißt, dass ich ihn früher oder später wiedersehen werde.

Schon seltsam. ich habe das Buch eigentlich nur für ihn geführt. Ich wusste, ich würde es ihm geben, bevor ich sterbe. Ich habe aber nie daran gedacht, dass ich, weshalb auch immer, möglicherweise gar nicht sterbe.

Und was jetzt?

Ich setze mich auf, versuche, meine Gedanken zu klären.

Oder zumindest einen Klaren zu fassen.

Alles in meinem Kopf erscheint mir wie durch einen Schleier, verursacht durch das Pochen.

Und je mehr ich mich konzentriere, desto schmerzhafter wird es.

Wie es Kari jetzt wohl geht?

Und Matt?

Weiß er es überhaupt?

Matt...
 

Dunkel...

Ist alles noch dunkel?

Wieso sehe ich dann Licht?
 

Schon wieder kreisen meine gedanken um ihn.

Nimmt es denn nie ein Ende?

'Nein! Wiel du es nicht hingekriegt hast, dem ein Ende zu setzen!' Ein leises, hämisches Stimmchen.

Wie recht es doch hat.

Das Pochen nimmt weiter zu, scheint fast schon meinen Kopf zu sprengen.

Verdammt! Hat man mich nicht mit Schmerzmitteln vollpumpen können?

Ich drücke meine Hände gegen die Schläfen, versuche den Schmerz so zu mildern.

Es funktioniert nicht.

Wieso zum Geier nochmal tut mir der Kopf so weh und meine Arme nicht?

Ich lasse mich zurück in das Bett fallen.

Es hlift alles nichts, gegen dieses Pochen bin ich machtlos.
 

Licht?

Es ist doch dunkel.

So dunkel...
 

Ich schließe die Augen. es ist zwar nicht besonders hell hier drin, dennoch scheint jedes noch so kleine Lichtlein störend. Selbst meine Augen fangen an zu pochen.

Wieso bloss?

Was eigentlich?

Alles?

Nichts?

Was ist los?

Und wieso?

Wieso bloss?

Was eigentlich?

Alles?

Nichts?

Was ist los?

Und wieso?
 

Ich möchte schreien.

Alles in meinem Kopf dreht sich.

Meine Gedanken machen gar keinen Sinn mehr.

Drehen sich. Im Kreis.

Immer wieder hallt dasselbe durch meinen Kopf.

Wieso bloss? - Ich weiß es nicht...

Was eigentlich? - Ich weiß es nicht...

Alles? - Ich weiß es nicht!

Nichts? - Ich weiß es nicht!

Was ist los? - Ich weiß es nicht!!

Und wieso? - ICH WEIß ES NICHT!!!

Aufhören! SOFORT!
 

Wieso ist es so still um mich herum?

Und so dunkel?

Und das Li...
 

Irgendwer öffnet die Tür, schließt sie wieder hinter sich.

Ich höre lngsame, schlurfende Schritte. Nur mit Mühe übertönen sie das Geschrei und Gepolter in meinen Kopf.

Ich will meine Augen nicht öffnen.

Es würde mich nur zuviel Kraft kosten.

Ich auch gar nicht wissen, wer da an meinem Bett steht.

Es würde mir nichts nützen.
 

"Tai?"
 

Plötzlich verstummt alles in mir.

All die sich streitenden Stimmen, meine Gedanken, ihre Gedanken.

Und selbst das Pochen lässt nach.

Obwohl ich meine Augen weit aufgerissen habe.

Bin ich ertsaunt?

Oder verängstigt?

Matt steht da. Direkt vor mir. Mit meinem Tagebuch in den Händen.

Und sein Blick ist so... leer.

Da ist nichts in diesem Blick. Rein gar nichts.

Und wieder Pochen. Doch dieses Mal ist es mein Herz.
 

"Das willst du wohl zurück."
 

Ich sehe wie er das kleine Buch auf das kleine Tischchen neben den Bett legt.

Ich habe den Tisch vorher gar nicht bemerkt.

Und ich starre ihn an.

Zu mehr bin ich nicht fähig.
 

Licht!

Nicht mehr so dunkel.

Licht...
 

"Tut mir leid."
 

Er wendet sich um, geht genauso langsam und schlurfend zur Tür.

Kommt es mir nur so vor, oder wird er immer langsamer?

Hat er mir noch etwas zu sagen?

Oder erwartet er das ich ihn zurückhalte?

Ganz kurz bleibt er an der Tür stehen.

Dann geht er.

Und erst jetzt dringen seine Worte zu mir durch.

Was?

Was tut dir leid, Matt?

Das hämmernde Pochen in meinem Kopf fängt wieder an stärker zu werden.

Und die kreischenden Stimmen melden sich wieder.

'Was? Was, Matt?' schreit jede für sich.

Und auch ich schreie. Lautlos.
 

Dunkel!

Warum ist alles dunkel?!

Und kalt?
 

Noch einmal öffnet sich die Tür.

ich habe gar nicht bemerkt, dass ich sie die ganze Zeit angestarrt habe.

So wie ich Matt angestarrt habe.

In der Tür steht ein kleines, zitterndes Mädchen.

Hikari.

Traurig schaut sie mich an. Schüttelt den Kopf.

Kommt, die Tür wieder schließend, näher.

Rote Augen hat sie. Tränen sind in ihnen.

Sie weint. Meinetwegen?

Das wollte ich nicht.

Auch Matt hatte rote Augen. Hat auch er geweint?

Sie schaut immer noch traurig. Und zugleich glitzern ihre Augen in einem Hauch von Wahnsinn.

Ist das auch meine Schuld?
 

"Wie konntest du nur so etwas tun?"
 

Sie ist nicht vorwurfsvoll. Nur traurig. Und verängsigt.

Wie ich so etwas tun konnte?

Ist das denn wichtig?

Ist denn nicht wichtiger, das ich es wieder tun kann?
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Und? Hat das irgendwer kapiert?

Wenn ich ehrlich sein soll, versteh ich ja manchmal selbst nicht, was ich da schreibe..

Kommentare erwünscht!
 

Eure Nudel(bagnudel@web.de)

Der Sturm

Die Sicht der Dinge: Der Sturm von Nudel

===================================
 

Fortsetzung zu "Wieder".

Vorwort: Das wird der letzte Teil von "Die Sicht der Dinge". Könnte aber sein, dass ich irgendwann einmal ein Fortsetzung schreibe. Immerhin ist noch so einiges ungeklärt....

Disclaimer: Das Übliche...

Warnung: Shonen-Ai. Diesmal wirklich...

Ich hoffe euch gefällt's.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Langsam gehe ich, so langsam ich vermag.

Es ist der selbe Weg wie vor Monaten, die selben Bäume stehen hier, dasselbe Gras wächst hier. Nur ist alles gelber, verwelkter, toter geworden. 'Herbstlicher'.

Die Gefühle von damals, von jedem Mal, an dem ich hier war, sie haben sich nicht verändert.

In mir ist alles gleich geblieben.

Und ich wünsche mir noch immer, ich müsste nicht atmen und mein Herz würde aufhören zu schlagen.

Wie oft bin ich diesen Weg alleine entlang gegangen?

Wie oft habe ich mir hier gewünscht, es Gott gleich tun zu können?

Ich darf nicht sterben. Es geht nicht um meine Familie, oder was davon übrig ist.

auch nicht um meine Freunde.

Seinetwegen darf ich nicht sterben.

Ich blicke zur Seite, sehe Tai mutlos neben mir her trotten.

Es ist seltsam, hier nicht alleine zu sein. Ich bin es nicht gewohnt.

Ich hatte viel, worüber ich nachdenken musste. Und jedesmal kam ich hierher. Und jedesmal war ich mir nicht sicher.

Ich werde es nie sein.

Das habe ich hier verstanden.

Und jetzt führe ich Tai hierher.

Wozu?

Was will ich eigentlich?
 

Tai starrt nur den Boden an. Er hat nicht ein einziges Mal hochgeschaut.

Dem Weg und meinen Schritten folgte, folgt er.

Tief eingemurmelt in seine Jacke.

Kalt ist es geworden. Ich weiß es, aber ich fühle es nicht. Mein Körper ist schon vor langer Zeit taub geworden. Taub gegenüber Kälte und Schmerz.

Ich weiß nicht, was ich tun soll.

Früher hätte Tai sich beschwert, warum ich ihn denn in diese Schweinekälte raushole.

Jetzt schweigt er.

Wird er das für immer?

Ich bin nicht sicher. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich den alten Tai zurück will.

Obwohl seine Abwesenheit mehr schmerzt, als es seine Anwesenheit je konnte.

Und wieder frage ich mich:

Was will ich eigentlich?
 

Vor mir erscheint die alte Bank.

Auch sie hat sich nicht verändert. Ist immer noch so alt und moosbedeckt, wie eh und je.

Nur ein paar Blätter, brauner roter gelber Blätter, liegen auf ihr.

Ich bleibe stehen.

Es fehlt nur noch der Regen. Dann wäre dieses Bild in seier Traurigkeit und Melancholie perfekt. Ich höre, wie auch Tai stehenbleibt. Und ich wende mich ganz zu der Bank hin, stehe mit dem Rücken zu ihm.

Ja, ich vermisse den alten Tai. Und zugleich weiß ich doch, dass er nie zurückkehren wird.

Was für einen Sinn hat es dann, ihn zu vermissen?
 

"Matt?"
 

Leise, fast wie das Rauschen der Blätter, und unsicher.

Ich drehe mich um.

Tai steht da wie ein Häufchen Elend. Zitternd, fragend, unsicher.

Er blickt mich an.

Seine Augen schwanken. Schwanken wie ein Schiff im Sturm.

Er sieht aus, als würde sein Schiff gleich zerschellen.

Ich mache einen Schritt auf ihn zu, lege meine Hände auf seine Schultern.

Ich weiß nicht, was ich hier tue.

Ich weiß nicht, ob ich es will.
 

Ich nähere mich ihm noch ein Stückchen, sehe seine Augen stärker schwanken.

Der Sturm in ihm wird stärker.

Und ich?

Was fühle ich?
 

Meine Hände rutschen von seinen Schultern zu seinen Wangen.

Sie brennen. Gegen meine kalten Hände.

Ich spüre es.

Ist mein Körper denn nicht mehr taub?

Und was tue ich eigentlich da?

Will ich das?
 

Ich bin der Sturm, der sein Schiff zum Schwanken bringt.

Ich bin auch das Licht, das ihn aus diesem Sturm leitet.
 

Ich lege meine Lippen auf seine.

Und sofort fängt eine Stimme in mir an zu toben und zu schreien. Wütend und verzweifelt.

Neben ihr, etwas leiser, lacht eine Zweite mich aus. Verstört und irr.

Und ganz leise, im Hintergrund, jubelt irgendetwas in mir.
 

Ich löse meinen Mund von Tais, schaue ihn mir an.

Und heftig tobt der Sturm in seinen Augen.

Doch er zittert nicht mehr.
 

Was tue ich da?

Will ich das?
 

Und ich küsse ihn ein zweites Mal.

Und noch einmal höre ich es schreien in mir.

Und noch einmal höre ich es lachen in mir.

Und noch einmal höre ich es jubeln in mir.

Doch dieses Mal lasse ich meine Lippen auf seinen.

Fange sogar an, sie leicht zu bewegen.

Und Tai erwidert.
 

Irgendetwas in mir zerbricht.

Der Schreier und der Jubler schweigen.

Nur noch ein leises, irres Kichern höre ich noch.

Bis es in einem letzten Schrei verschwindet.

Und ich fühle mich frei.
 

Ich spüre wie sich Tais Arme um mich legen.

Doch in mir bleibt es still.
 

Der Sturm hat sich verzogen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Öhm, ja.

Und? Was meint ihr dazu?

Eure Meinung interessiert mich brennend!
 

Eure Nudel(bagnudel@web.de)



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)
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Von: abgemeldet
2002-09-15T14:50:34+00:00 15.09.2002 16:50
Hi Nudel,
also ich finde die Story genial. Sie ist einfach super geschrieben.
Mach weiter so, ich muss unbedingt noch mehr Geschichten von dir lesen.
Von: abgemeldet
2002-08-03T20:02:38+00:00 03.08.2002 22:02
Na da Animexx jetzt ja mal wieder richtig funktioniert kann ich dir endlich ein Kommentar schreiben. ^^ Mir gefällt deine Geschichte, aber irgendwie habe ich immer Probleme mit der reihenfolger der Teile. Könntest du nicht eine Nummer oder sowas hinter die Titel schreiben? Das wäre echt gut. Ansonsten ist aber alles ok. Schreib' weiter!
Bye ^^
Von:  MsMagpie
2002-07-17T12:21:34+00:00 17.07.2002 14:21
Oh nein... *snif* Du wirst doch wohl nicht etwa Taichi....? Bitte nicht... Gemein gemein, fieser Cliffhanger...
Naja, aber mal zur Story an sich: Wow, das war wieder seeeeeehr schön geschrieben, ich finde es wunderbar wie du die Gedanken und Gefühle der Personen ausdrücken und artikulieren kannst. Manchmal sind die Storys zwar etwas verwirrend, aber ich denke das trägt zur Spannung bei^^. Hikari hast du in diesem Teil sehr gut getroffen, ich bin selbst kein Takari-Fan, aber so schön wie es geschrieben war... Ich möchte jetzt nur so schnell wie möglich wissen wie es weitergeht, und besonders was aus Ichi wird (du wirst ihn nicht... nein... Wags dir ;_;)

Oh, und danke für die Grüße *freu*, ich wette das die wieder nur alle zu faul sind was dazu zu sagen *grrr*, da hab ich mich letzten mit einer Freundin düber unterhalten, ist echt schlimm zur Zeit... Naja, auf alle Fälle weißt du, einen Fan hast du! Und in diesem Teil haben sich ja schon mehr Leute zu Wort gemeldet^^

Liebe Grüße und weiter so *kepp on*,

~Chira
Von: abgemeldet
2002-07-16T20:39:52+00:00 16.07.2002 22:39
>:( Ich HASSE Cliffhanger!!!
Das ist so... so... argh....
Naja, schreib' du mal schön weiter. ^^ Ich will doch wissen, wie es weiter geht!
dewa mata,
~Jessi
Von: abgemeldet
2002-07-16T20:06:14+00:00 16.07.2002 22:06
Ach!! Man kann doch jetzt nicht einfach Schluss machen!! Das ist grausam!! Ich will wissen, wie es WEITER GEHT!!! Schreib schnell weiter!
cu Prinzessin_Nicci
Von:  MsMagpie
2002-07-15T14:06:56+00:00 15.07.2002 16:06
Hallo. Du bekommst noch einen Kommentar, versprochen. Vorher muss ich aber alle anderen teile noch kommentieren, zu denen ich bisher noch nichts gesagt hab^^" Ich versteh gar nicht warum hier keiner was zu sagt *grrr* Die Geschichte ist nämlich wunderschön. Dazu aber später.

~Chi
Von: abgemeldet
2002-06-18T13:24:04+00:00 18.06.2002 15:24
Jep, hab ich vor. Aber ob ich es tatsächlich auch tue, bin ich mir noch nicht sicher. Bin nämlich von Natur aus ein eher fauler Mensch...*g*
Nudel
Von:  MsMagpie
2002-06-17T21:52:25+00:00 17.06.2002 23:52
Wie immer klasse geschrieben *lob* Hast du vor jeden Dejimon-Chara mal auftreten zu lassen?

~Chira
Von: abgemeldet
2002-06-17T13:45:12+00:00 17.06.2002 15:45
Also erstmal danke für das Lob, ich wusste nicht wie aufbauend so was sein kann*g*.
Und es wird weitergehen, aber nicht so, wie es alle wohl erwarten(oh, jetzt bin ich schon wieder dabei verwirrung zu stiften... hm,scheint ne Art Hobby von mir zu sein*schulterzuck* Egal). Naja,ich arbeite schon an den nächsten Teilen.
Nudel
Von:  MsMagpie
2002-06-16T21:50:39+00:00 16.06.2002 23:50
Wahhhhhhhhhh... o.O Genial. Du musst unbedingt weiterschreiben (deinem Kommentar nach sieht es ja sehr danach aus^^)! Ich glaube ich hatte richtiggeraten - wenn ich es jetzt verstanden habe. Theoretisch könnten es ja beide gewesen sein...

~Chira


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