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Die Sicht der Dinge

von

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Der Sturm

Die Sicht der Dinge: Der Sturm von Nudel

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Fortsetzung zu "Wieder".

Vorwort: Das wird der letzte Teil von "Die Sicht der Dinge". Könnte aber sein, dass ich irgendwann einmal ein Fortsetzung schreibe. Immerhin ist noch so einiges ungeklärt....

Disclaimer: Das Übliche...

Warnung: Shonen-Ai. Diesmal wirklich...

Ich hoffe euch gefällt's.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Langsam gehe ich, so langsam ich vermag.

Es ist der selbe Weg wie vor Monaten, die selben Bäume stehen hier, dasselbe Gras wächst hier. Nur ist alles gelber, verwelkter, toter geworden. 'Herbstlicher'.

Die Gefühle von damals, von jedem Mal, an dem ich hier war, sie haben sich nicht verändert.

In mir ist alles gleich geblieben.

Und ich wünsche mir noch immer, ich müsste nicht atmen und mein Herz würde aufhören zu schlagen.

Wie oft bin ich diesen Weg alleine entlang gegangen?

Wie oft habe ich mir hier gewünscht, es Gott gleich tun zu können?

Ich darf nicht sterben. Es geht nicht um meine Familie, oder was davon übrig ist.

auch nicht um meine Freunde.

Seinetwegen darf ich nicht sterben.

Ich blicke zur Seite, sehe Tai mutlos neben mir her trotten.

Es ist seltsam, hier nicht alleine zu sein. Ich bin es nicht gewohnt.

Ich hatte viel, worüber ich nachdenken musste. Und jedesmal kam ich hierher. Und jedesmal war ich mir nicht sicher.

Ich werde es nie sein.

Das habe ich hier verstanden.

Und jetzt führe ich Tai hierher.

Wozu?

Was will ich eigentlich?
 

Tai starrt nur den Boden an. Er hat nicht ein einziges Mal hochgeschaut.

Dem Weg und meinen Schritten folgte, folgt er.

Tief eingemurmelt in seine Jacke.

Kalt ist es geworden. Ich weiß es, aber ich fühle es nicht. Mein Körper ist schon vor langer Zeit taub geworden. Taub gegenüber Kälte und Schmerz.

Ich weiß nicht, was ich tun soll.

Früher hätte Tai sich beschwert, warum ich ihn denn in diese Schweinekälte raushole.

Jetzt schweigt er.

Wird er das für immer?

Ich bin nicht sicher. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich den alten Tai zurück will.

Obwohl seine Abwesenheit mehr schmerzt, als es seine Anwesenheit je konnte.

Und wieder frage ich mich:

Was will ich eigentlich?
 

Vor mir erscheint die alte Bank.

Auch sie hat sich nicht verändert. Ist immer noch so alt und moosbedeckt, wie eh und je.

Nur ein paar Blätter, brauner roter gelber Blätter, liegen auf ihr.

Ich bleibe stehen.

Es fehlt nur noch der Regen. Dann wäre dieses Bild in seier Traurigkeit und Melancholie perfekt. Ich höre, wie auch Tai stehenbleibt. Und ich wende mich ganz zu der Bank hin, stehe mit dem Rücken zu ihm.

Ja, ich vermisse den alten Tai. Und zugleich weiß ich doch, dass er nie zurückkehren wird.

Was für einen Sinn hat es dann, ihn zu vermissen?
 

"Matt?"
 

Leise, fast wie das Rauschen der Blätter, und unsicher.

Ich drehe mich um.

Tai steht da wie ein Häufchen Elend. Zitternd, fragend, unsicher.

Er blickt mich an.

Seine Augen schwanken. Schwanken wie ein Schiff im Sturm.

Er sieht aus, als würde sein Schiff gleich zerschellen.

Ich mache einen Schritt auf ihn zu, lege meine Hände auf seine Schultern.

Ich weiß nicht, was ich hier tue.

Ich weiß nicht, ob ich es will.
 

Ich nähere mich ihm noch ein Stückchen, sehe seine Augen stärker schwanken.

Der Sturm in ihm wird stärker.

Und ich?

Was fühle ich?
 

Meine Hände rutschen von seinen Schultern zu seinen Wangen.

Sie brennen. Gegen meine kalten Hände.

Ich spüre es.

Ist mein Körper denn nicht mehr taub?

Und was tue ich eigentlich da?

Will ich das?
 

Ich bin der Sturm, der sein Schiff zum Schwanken bringt.

Ich bin auch das Licht, das ihn aus diesem Sturm leitet.
 

Ich lege meine Lippen auf seine.

Und sofort fängt eine Stimme in mir an zu toben und zu schreien. Wütend und verzweifelt.

Neben ihr, etwas leiser, lacht eine Zweite mich aus. Verstört und irr.

Und ganz leise, im Hintergrund, jubelt irgendetwas in mir.
 

Ich löse meinen Mund von Tais, schaue ihn mir an.

Und heftig tobt der Sturm in seinen Augen.

Doch er zittert nicht mehr.
 

Was tue ich da?

Will ich das?
 

Und ich küsse ihn ein zweites Mal.

Und noch einmal höre ich es schreien in mir.

Und noch einmal höre ich es lachen in mir.

Und noch einmal höre ich es jubeln in mir.

Doch dieses Mal lasse ich meine Lippen auf seinen.

Fange sogar an, sie leicht zu bewegen.

Und Tai erwidert.
 

Irgendetwas in mir zerbricht.

Der Schreier und der Jubler schweigen.

Nur noch ein leises, irres Kichern höre ich noch.

Bis es in einem letzten Schrei verschwindet.

Und ich fühle mich frei.
 

Ich spüre wie sich Tais Arme um mich legen.

Doch in mir bleibt es still.
 

Der Sturm hat sich verzogen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Öhm, ja.

Und? Was meint ihr dazu?

Eure Meinung interessiert mich brennend!
 

Eure Nudel(bagnudel@web.de)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2002-09-15T14:50:34+00:00 15.09.2002 16:50
Hi Nudel,
also ich finde die Story genial. Sie ist einfach super geschrieben.
Mach weiter so, ich muss unbedingt noch mehr Geschichten von dir lesen.


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