Who am I?
"Alle hatten sie eine wunderbare Kindheit. Hatten jemand, der für einen da ist. Der für einen sorgt, jemand, der auch einfach nur mal zuhört. Das waren meistens die Eltern. Eine Mutter, die einem liebevoll umsorgt und fast jeden Tag das Lieblingsessen der Familienmitglieder kochte. Und einen Vater, der sich viel Zeit nahm, um mal was mit seinen Kindern zu unternehmen. Die meisten hatten auch noch Geschwister, die mit einen viel Blödsinn betrieben oder ihren Eltern immer zeigen wollen, was sie denn schon alles alleine können. Viele haben auch noch Großeltern, wo man öfters mal zu Besuch kam und die immer ein paar Yen für die Enkel übrig hatten.
Doch das alles, so eine Kindheit, hatte ich nicht. Ich konnte mir mit Geld zwar alles kaufen, was ich begehrte, doch es fehlte immer was. Eine Familie kann man mit ein paar Yen halt nicht kaufen.
Meine Eltern verschwanden, als ich noch klein war. Sie waren von einem Tag auf den anderen einfach weg. Ich habe nie wirklich erfahren, wie es ist, Eltern zu haben, die einen so unendlich liebten. Geschwister habe ich keine. Nur einen Großvater, der mittlerweile verstorben ist. Bei ihm wuchs ich auf. Er war kein...Opa wie aus dem Bilderbuch. Er war ein sehr strenger Mann. Halt kein angenehmer Zeitgenosse. Ich wurde von ihm nur benutzt, damit er seine miesen Pläne verwirklichen konnte.
Aber das hatte er nie geschafft, denn in Laufe der Jahre habe ich all seine Absichten durchschaut. Meine... "Freunde" haben mir all die Zeit auch beigestanden. Aber haben sie es auch für mich getan? Oder war es ihnen nur wichtiger die Weltmeisterschaften zu gewinnen? Ich war ihnen doch total egal, oder?
Max mit deinen schäbigen Witzen, wo doch nur alle aus Sympathie lachen, damit er meint, dass er es geschafft hätte, einen guten Witz zu landen. Kenny stöbert zu viel. Ihn interessiert doch nur sein Labtop mit all dem Computerkram. Und ein paar kluge Sprüche muss er auch noch dazu geben. Diese abgedrehte Verrückte, Hilary, versucht jedes Mal Ruhe in das Team zu bringen. Was ihr aber nie gelingen wird, wenn sie sich nicht mal selber beherrschen könnte. Und der Möchtegernchinese ist viel zu geheimnisvoll. Man kann ihn nicht durchschauen. Und dann ist er mal still und dann wieder könnte man denken, er beißt einem gleich die Hand ab. Und von dem Vielfraß Tyson will ich gar nicht erst reden...
Aber dennoch muss ich zugeben, dass sie "Freunde" von mir sind. Doch warum denke ich so von ihnen? Warum denke ich so, wie ich denke? Ist daran nur meine Kindheit schuld? Denn ich kenne so ein "für einander da sein" nicht. Ich habe alle immer nur erniedrigt. Habe niemanden an mich ran gelassen. Deshalb haben auch viele Leute Angst vor mir. Sie kennen mich, aber würden mich nicht auf der Straße ansprechen, weil sie sich vor meiner Reaktion fürchten, die wirklich immer gleich ist: Ernster Blick, ein kühles Erscheinungsbild, gar keine Freude zu erkennen und dann ein hart gesagtes "Was ist?" kommt aus mir raus. Aber was soll ich dagegen machen? Ich kann mich nicht mehr ändern. Dazu ist es schon zu spät.
Jetzt habe ich ein für alle Mal dafür gebüßt. So, wie ich jetzt aussehe, kann ich mich nicht vor meinen "Freunden" zeigen. Ich sehe zwar nicht immer so aus. Aber die letzten Tage schon. Davor ging es eine Zeit lang. Ich sah eines Morgens plötzlich so aus. Das muss die Strafe für mein ganzes Verhalten sein. Mit diesem Aussehen hab ich mich nämlich nicht wirklich unter Kontrolle und meine ganzen Gefühle stehen jedes Mal Kopf.
Wie ich aussehe? Ich sag es mal so:
ICH BIN EINE KATZE!!!!"