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Komische Schulhofgeschichten - und andere Skurilitäten aus meinem Leben

nya, so schlimm is' es wirklich nicht
von

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Klassenfahrt, Part 4: Ramen und Chihuahua's

Kapitel 8 Klassenfahrt, Part 4, Ramen und Chihuahua's

Schon am nächsten Tag durften alle in Gruppen alleine losziehen. Natürlich bestand meine Gruppe aus Kaoru, Kaoru, Toshiya, Shinya und nicht zuletzt Kyo. Das war die lustigste Gruppe von allen, davon war ich fest überzeugt. Leider mussten wir öfters kleine Pausen einlegen, weil Kyo mit seinen kurzen Beinen kaum hinterherkam. Aber für den kleinen taten wir sowieso fast alles. Im Moment waren Toshiya und ich die einzigen, die über seine Probleme zu Hause wussten, aber ich konnte schon verstehen, dass er nicht wollte, dass jeder davon wusste. Wir waren ebenfalls sicher, dass Kaokao sofort Maßnahmen ergreifen würde, ihm zu helfen, sobald er Wind von der Sache bekommen würde. Also schwiegen wir ihm gegenüber.

Mittags gönnten wir uns alle eine große Portion Ramen. Sehr lecker. Anders als in Hyougo aber trotzdem essbar.

Während wir aßen sahen wir die Gruppe um Hitomi auf das Restaurant zusteuern.

"Haben die eigentlich noch was zu dir gesagt?" fragte ich an Kaoru gerichtet.

"Nichts, nein. Denen wurde ja auch von allen Seiten gedroht, nicht wahr?"

"Na ja, ich dachte, sie hätten sich wenigstens entschuldigt."

"Ts. Die doch nicht." sagte Kyo. "Das müsstest du selbst am besten Wissen, Die-kun."

"Wieso das?" fragte Kaoru.

"Ist nicht so wichtig." winkte ich ab.

"Ich möchte es aber wissen."

"Kann sein. Vielleicht erzähle ich es dir irgendwann mal, aber bestimmt nicht jetzt."

"Menno. Ich fühle mich jetzt richtig ausgeschlossen." sagte sie in einem beleidigten Ton und verschränkte die Arme vor der Brust, die Lippen zu einem Schmollmund verzogen.

Seeeeehr süß.

"Ach komm. Du kannst ihm deswegen nicht böse sein." sagte Kaokao und klopfte ihr auf die Schulter.

"Sagst du's mir? Komm schon, du als mein Bruder."

"Übertreib's mal nicht." sagte er und fing an zu lachen.

"Ich find das schön, dass ihr euch doch versteht." sagte ich. Perfekter Themenwechsel. Eine meiner schönsten Fähigkeiten. Wenn ich etwas konnte, dann war es das.

Beide Kaoru's zuckten mit den Schultern.

"Kaokao ist halt ein Stoiker. Das hatte Kaoru richtig erkannt." sagte Shinya.

"Soll das jetzt immer so bleiben?" fragte Kaoru.

"Was denn?"

"Das mit Kaokao und Kaoru. Ich meine, wir müssen uns da irgendwas überlegen."

"Hast du vielleicht noch einen zweiten Vornamen?" fragte Toshiya.

"Nein. Das wäre ja noch schöner."

"Vielleicht... Kao-chan für das Mädchen und Kao-kun für den Jungen. Wäre das nicht was?" fragte das Chibi.

"Sicher, Shin-chan." nickte Kyo.

"Oder aber, ihr sprecht mich gar nicht mehr an. Das wäre leichter. Ab heute bin ich für euch nur noch 'du'." sagte sie und fing an zu lachen.

"Du?" fragte ich und blinzelte sie beinahe verträumt an.

"Hai."

"Sollen wir euch lieber alleine lassen?" fragte Kao-kun. "Wir wollen hier ja bei nichts im Wege sein."

"Was soll das denn heißen?" fragte ich.

"Hallo? Ihr fallt doch quasi übereinander her. Na ja, das würdet ihr machen, wenn wir nicht dabei wären." sagte Toshiya.

"Gar nicht wahr." verteidigte Kaoru sich.

"Sagst du jetzt. Wir können euch ja nachher rein zufällig aus den Augen verlieren." grinste Kyo und wackelte mit den Augenbrauen.

Ich beobachtete mit einiger Begeisterung, wie Hitomi und die anderen wieder umdrehten, als sie uns sahen. "Ich glaube, die ha'm Schiss." sagte ich und deutete mit der rechten Hand auf die davonstürmende Mädchengruppe.

"Zu Recht." sagte Kaokao böse blinzelnd.

Na ja, wieder raus aus dem Nudelhaus verloren Kaoru und ich die anderen tatsächlich aus den Augen, als wir in eine sehr belebte Einkaufsstraße kamen. Genau in dem Moment als wir in die Menschenmassen eintauchten, spürte ich Kaoru's kleines Händchen am Ärmel meiner Jacke. Ich sah nach rechts, in Kaoru's lächelndes Gesicht und verlangsamte meinen Schritt, schon waren die anderen von uns fortgerissen worden. Wie aus einem Reflex legte ich meinen Arm um ihre schmalen Schultern und zog sie dichter an mich ran um sie nicht auch noch zu 'verlieren'. Ich erwiderte ihr lächeln. "Keine Angst, ich passe auf dich auf." wisperte ich ihr ins Ohr, versuchte währenddessen, sie aus der Menschenmenge herauszuziehen.

"Ich bin so was ja aus Tokyo gewöhnt." sagte sie und hielt sich trotzdem an meiner Jacke fest.

"Hattest du in Tokyo denn keinen Beschützer?" fragte ich. Okay, die Frage war vielleicht ein bisschen dreist und ziemlich dumm, aber ich wollte unbedingt mehr über sie wissen.

"Nicht wirklich, nein." antwortete sie und schüttelte den Kopf.

Ich zog sie in eine weniger belebte Seitenstraße und wir gingen langsamer weiter. "Verstehe ich nicht. So wie du aussiehst, müssten die doch alle Schlange gestanden haben."

"Na, die Jungs in Tokyo sind nicht so. Zumindest nicht die von meiner alten Schule."

"Nicht?"

"Nein. Das ist halt Kanto, nicht Kansai. Ein grooooßer Unterschied." lachte sie.

"Ach so, du meinst also, die Jungs in dieser Gegend sind da offener?"

"Hab ich ja schon mitbekommen, seit ich hier bin."

"Oh."

"Ja ja, und du bist daran nicht unbeteiligt."

Jetzt lief ich mal wieder komplett rot an, mir war das ganze irgendwie peinlich.

Aber Kaoru lächelte mich immer noch an, also schien sie nicht wirklich böse zu sein, dass ich sie geküsst hab, einfach so. "Ich gelobe Besserung." sagte ich und hob wie zum Schwur die rechte Hand.

"Ich meine, wegen mir musst du dich nicht zurückhalten, weißt du." grinste sie mich an.

"Hö?"

"Du scheinst ja gerne irgendwen zu küssen."

"Irgendwen?"

Mensch, Kaoru! Siehst du denn nicht die vielen quietschgrünen Fragezeichen über meinem Kopf?

"Na, ich hab mich ein bissel mit Toshi unterhalten."

"Oh."

"Allerdings. Hätte ich gewusst, dass du wahllos in der Gegend rumknutschst, hätte ich mir nichts drauf eingebildet."

Also bestand die Wahrscheinlichkeit, dass sie nichts von Toshiya's und meinem rumgeknutsche wusste. Perfekt.

"Ich knutsche nicht wahllos in der Gegend rum." verteidigte ich mich.

"Nicht? Warum sagt Toshi das dann?"

"Hm. Vielleicht ist er neidisch."

"Worauf soll er denn neidisch sein, wenn du doch sagst, dass du nicht wahllos in der Gegend herumknutschst?"

"Da hast du auch wieder Recht." nickte ich und kratzte mich nachdenklich am Kinn.

"Also?"

"Also was?"

"Weiß auch nicht. Geht mich ja auch nichts an, ob und mit wem du rumknutschst."

Als sie das sagte grinste sie nicht mehr, nicht mal mehr ein Lächeln lag auf ihrem hübschen Gesichtchen.

Komisch, dass ich in solchen Situationen dazu neige, Dinge zu verniedlichen. Ich meine, okay, Kaoru war echt Zucker, aber deshalb muss man doch nicht überall ein -chen hintendranhängen, oder?
 

(Anm. d. A.: Befinde mich gerade mitten im Umzug von Celle nach Bielefeld, es ist jetzt spät in der Nacht und nachts neige ich dazu, nur noch mehr Müll als sonst zu schreiben... Ich sitze hier zwischen Dutzenden Umzugskartons, meine Möbel sind größtenteils schon auseinandergebaut und sogar meine Stereoanlage und mein DVD-Player sind schon eingepackt... Ich sterbe... Nicht mehr das Yokan PV zum Einschlafen angucken zu können ist schon hart... Jetzt gibt es nur noch mich, meine Matratze, Bettzeug und den Laptop...)
 

"Hat sich das etwa angehört, als würde ich mich rechtfertigen?" fragte ich sie nach einer Weile.

"Chotto."

"Honto?"

"Wenn ich's doch sage? Aber, wie schon gesagt, es geht mich nichts an."

"Wäre es dir lieber, wenn es dich was anginge?"

"Schon irgendwie, hai." nickte sie und wurde rot.

"Oh, du bist süß, wenn du rot bist." lachte ich, hielt ihr dann meinem Arm hin, damit sie sich einhaken konnte, was sie auch sofort tat.

"Kriegen wir keinen Ärger, wenn jemand sieht, dass wir ohne den Rest unserer Gruppe hier rumlaufen?"

"Glaube nicht, nein. Außerdem können wir nichts dafür, dass wir sie aus den Augen verloren haben." sagte ich und schüttelte den Kopf.

Ihr zartes Händchen rutschte kurz zu meiner Hand, aber sofort wieder weg. Ich fand das sehr bedauerlich. Schließlich entschloss ich mich, ganz dreist, ihre Hand zu nehmen. Und siehe da, sie zog ihre Hand nicht wieder weg, wider meinen Erwartungen. Es fühlte sich wundervoll an, ihre zarten Fingerchen zwischen meinen zu spüren und ich konnte nicht verhindern, dass sich ein verträumtes Lächeln auf meine Lippen stahl.

Während ich so in meinen Gedanken und kleinen, nicht perversen, Phantasien versunken war blieb Kaoru ruckartig stehen um sich die Auslagen eines Geschäfts anzusehen.

"Oh, das ist ja goldig." sagte sie, drückte fast ihre Nase an der Schaufensterscheibe platt.

"Was denn?" fragte ich und lugte über ihre Schulter.

"Da, die kleine Chihuahua-Figur..." sagte sie. "Voll süß..."

"Willst du sie haben?"

"Weiß nicht. Ist sicher teuer."

"Dann kaufe ich sie dir."

"Oh nein, das kann ich nicht annehmen!" protestierte sie.

"Als Einstandsgeschenk." sagte ich und zerrte sie in den Laden.

"Nein, Die-kun, das geht nicht, wirklich nicht!"

"Wieso denn nicht?" fragte ich.

"Bitte, mach das nicht." flehte sie.

"Aber ich möchte sie dir wirklich gerne kaufen, Kaoru." sagte ich, hielt sie an den Schultern fest und blinzelte sie mit einem Hundeblick an.

"Guck mich nicht so an." sagte Kaoru, wurde mal wieder rot.

"Doshite ka?"

"Das ist mir peinlich."

"Dozo, Kaoru, lass mich dir eine kleine Freude machen. Bitte, bitte, bitte, bitte, bittööööö!" jammerte ich und schüttelte sie leicht.

Der Verkäufer blickte uns skeptisch an und schüttelte den Kopf. Dann kam er zu uns.

"Kann ich euch helfen?" fragte er höflich.

"Ja. Ich würde gerne diese Chihuahua-Figur aus dem Schaufenster kaufen." sagte ich, bevor Kaoru in irgendeiner Art und Weise protestieren konnte.

"Sehr gerne." nickte er und holte die Figur aus der Auslage, ging dann zur Kasse und packte das Figürchen ein. "So, das macht dann 2.900,00 Yen."

Au weia. Wie kann etwas so kleines so teuer sein? Egal! Was waren schon 2.900,00 Yen, wenn man Kaoru dafür lächeln sehen konnte?

Der Verkäufer und ich tauschten also Geld gegen Hündchen, wie bei einer Geiselnahme, und ich verließ mit Kaoru das Geschäft. Draußen gab ich ihr dann das Figürchen. "So, für das hübscheste Mädchen der Schule eine kleine Hundefigur." lächelte ich und verbeugte mich leicht.

Und wie bedankte sie sich? Sie zog mich am Kragen zu sich runter und drückte mir einen leichten Kuss auf die Wange. "Arigato gozaimashita."

"Gerngeschehen." entgegnete ich lächelnd, griff wieder ihre Hand und zog sie weiter.

Oh, wir hatten wirklich eine Menge Spaß miteinander. Trotz herbstlicher Temperaturen haben wir uns Eis gekauft, sind den ganzen Tag durch die Stadt geschlendert, haben hier und da etwas angesehen, zwischendurch eine Kleinigkeit gegessen, geredet und gelacht. Ja, wir haben viel gelacht.

Als wir auf dem Rückweg ins Hotel waren fing es an, wie aus Eimern zu regnen. Grauenhaft. Ich zog kurzerhand den Reißverschluss meiner Jacke auf und zog die Jacke anschließend über unser beider Köpfe, damit wenigstens etwas nicht völlig durchnässt würde. Es wurde bereits dunkel und damit noch ein wenig kälter, als es den ganzen Tag über sowieso schon war.

"Das hat so keinen Sinn. Komm, wir stellen uns da vorne unter." sagte Kaoru nach einer Weile und deutete mit der Hand auf das Vordach eines kleinen Geschäfts, das bereits geschlossen hatte.

Trotzdem war Kaoru schon nass bis auf die Haut, sie zitterte. Sie hatte ihre Arme fest um ihren Oberkörper geschlungen, versuchte so, sich aufzuwärmen.

"Komm mal her." sagte ich als ich bemerkte wie kalt ihr zu sein schien.

"Hm?"

"Nicht fragen, einfach herkommen." lächelte ich.

"Okay."

Als sie direkt vor mir stand zog ich sie noch näher an mich ran, legte meine Jacke und meine Arme um ihre schmalen Schultern. "Besser?"

"Hai..." sagte sie leise, ja beinahe zärtlich. Dann lehnte sie sich stärker an mich, ihren Kopf auf meiner Schulter aufstützend.
 

(Anm. d. A.: So, jetzt ist es 0:42 Uhr, ich habe meine komplette Wohnung gestrichen und bin auf der Abschiedsfeier meiner Berufsschulklasse gewesen, habe meinen Fachangestelltenbrief, mein Abschlusszeugnis und eine Urkunde + Buch (für 319 Anschläge in der Minute bei der Textverarbeitung *prahl*) bekommen... Außerdem habe ich heute mehr als nur eine Schachtel Zigaretten geraucht und habe mir fast die Augen aus dem Kopf geheult... Alles, was ich jetzt schreibe, entstammt einem Zustand geistiger Umnachtung und ich bitte vielmals um Verzeihung...)
 

-Kaoru... weißt du eigentlich, was du mir damit antust?-

Nach einer Weile legte sie auch noch ihre Arme um mich und ich bekam fast Schweißausbrüche. Was, wenn mein Körper jetzt so reagierte wie einige Tage zuvor, als ich nur an sie gedacht habe? Das dürfte keinesfalls passieren, also dachte ich einfach an Frau Kanno und ihre unrasierten Achseln.

Ich stellte überrascht fest, dass sich meine rechte Hand selbstständig machte und langsam durch ihre Haare strich. Die nassen Strähnen flossen wie Wasser zwischen meinen Fingern hindurch, ein schönes Gefühl.

"Die?"

"Hai."

"Ich bin müde..."

"Sollen wir einfach so ins Hotel zurückgehen?"

"Iie..."

"Nicht?"

"Nein... Es... ist schön so..." sagte sie leise und schmiegte sich enger an mich.

"Hai." sagte ich, fasste nun dreister in ihre Haare und drehte ihren Kopf ein wenig um ihr in die Augen sehen zu können. "Darf ich dir was sagen?" fragte ich dann und streichelte ihr über die Wange. Sie nickte, also fuhr ich fort: "Ich glaube ich... ich hab mich in dich verliebt, Kaoru..."

"Du hast was?" fragte sie ungläubig blickend und löste sich ein wenig aus meinen Armen.

"Ich habe-"

"Nein, so meinte ich das nicht..." sagte sie, langsam den Kopf schüttelnd.

"Du hast doch gesagt, dass du mich auch leiden könntest..."

"Stimmt... Es ist nur... So was hat noch nie jemand zu mir gesagt, Daisuke... Ich..."

Ich lächelte und legte ihr meinen rechten Zeigefinger auf die Lippen. "Du hättest also nichts dagegen, wenn ich dich küssen und dich fragen würde, ob du meine Freundin sein möchtest? Ich meine... Wärst du böse, wenn ich das täte?"

"Ob ich dann böse wäre?" wollte sie wissen und zog fragend eine Augenbraue nach oben. "Ich denke nicht..."

"Nicht?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Hm."

"Dann... tu's doch einfach..." sagte Kaoru und ihre Lippen umspielte ein kleines, winziges Lächeln.

"Okay, wenn du das so sagst..." entgegnete ich schulterzuckend und küsste sie, legte meine Hände währenddessen an ihre schmale Taille. Als ich spürte das von ihr kein Widerstand ausging, beschloss ich, den Kuss ein wenig zu vertiefen. Ohne das ich es hätte beeinflussen können strich meine Zunge über ihre Unterlippe, bis sie schließlich ihren Mund öffnete und mir Einlass gewährte. Ich war quasi hocherfreut, als ihre Händchen meine Arme hinunterwanderten bis ihre Finger sich schließlich mit meinen ineinander wanden. Wir standen recht lange unter dem Vorsprung und küssten uns, langsam, gefühlvoll, so wie ein erster richtiger Kuss sein sollte. Ich übte keinen Druck auf sie aus und sie ließ mich nur soweit vortasten, wie sie es wollte. Zu meiner Überraschung wollte sie ziemlich viel. Aber plötzlich, unerwartet und viel zu früh löste sie ihre Lippen von meinen, schloss die Augen wieder und lehnte sich an mir an. "Also, willst du ab jetzt meine feste Freundin sein?"

"Hast du meinen Bruder schon gefragt?"

"Baka no Kaoru."

"Wer? Ich oder Kaoru?"

"Na, du, du Stoffel."

"Ich bin kein Stoffel."

"Doch, bist du."

"Bin ich nicht, Die. Du bist ein Stoffel."

"Weißt du überhaupt, was ein Stoffel ist?"

"Nein. Sagst du's mir?" fragte sie und grinste mich an.

"Du bist ein Stoffel, Kaoru. Aber ein sehr süßer Stoffel, finde ich."

"Oh, guck, es hat aufgehört zu regnen."

"Dann gehen wir am besten ins Hotel zurück, bevor wir doch noch ärger bekommen. Einverstanden?"

"Ryokai." nickte sie, nahm meine Hand und stapfte voran.

Als wir im Hotel ankamen wurden wir auch prompt von Frau Kanno begrüßt.

"Könnt ihr mir mal erklären, wo ihr jetzt herkommt?"

"Aus der Stadt." sagte ich schnell.

"So? Habt ihr euch schon wieder verlaufen?"

"Nein, wir haben den Rest unserer Gruppe aus den Augen verloren und dann die Zeit vergessen."

"Andou-kun, du hast doch eine Uhr, nicht wahr?"

"Hai." nickte ich.

"Und du, Kaoru, du hast auch eine Uhr?"

Kaoru nickte.

"Wenn ihr noch einmal auffällig werden solltet, in den nächsten Tagen, dann werdet ihr nach Hyougo zurückfahren. Ob es euch passt oder nicht. Ist das klar?"

"Hai." sagten Kaoru und ich wie aus einem Mund.

Erst jetzt fiel mir auf, dass wir uns noch immer an den Händen hielten. Zögerlich ließ ich ihre Hand los und wir gingen an Frau Kanno vorbei in Richtung der Fahrstühle.

"Meinst du, Kanno-sensei ist jetzt sauer?" fragte Kaoru.

"Ich denke nicht. Sie macht sich ja nur sorgen, wenn auf einmal zwei ihrer Schüler wie vom Erdboden verschluckt sind." erklärte ich und strich ihr eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. "Brauchst dir deswegen wirklich keine Sorgen machen. Dein Bruder ist der einzige, der bei ihr wirklich mal nachsitzen muss, wenn irgendwas gewesen ist. Und das auch erst seit kurzem."

Der Flur, auf dem unsere Zimmer waren, war schon nur noch schwach beleuchtet. Ich brachte Kaoru zu ihrem Zimmer.

"Warte einen Moment, bitte." sagte ich und ergriff zärtlich ihre rechte Hand, als sie nach dem Schlüssel in ihrer Tasche suchte. Sie blinzelte mich aus großen Augen an. "Keine Panik." lächelte ich und küsste sie noch einmal. "Schlaf gut, Kaoru..."

"Du auch." sagte sie leise und löste sich aus meiner Umklammerung.

Menno, warum musste sie immer so süß aussehen? Jetzt konnte ich nicht anders, musste ihr noch einen Kuss auf die Lippen hauchen, aber ein Kuss, der erwidert wurde, da sie diesmal nicht so sehr davon überrascht wurde. "Jetzt geh, sonst stehen wir die halbe Nacht hier." lachte ich leise und schob sie zu ihrer Tür, machte mich dann in mein Zimmer auf.

In meinem Zimmer saßen Toshiya und Kyo (na ja, Kyo schlief bereits wie ein Stein), außerdem noch Shinya, Kaoru und Miyavi.

"Na, wo kommst du jetzt her? Und was hast du so lange gemacht?" fragte Toshiya und grinste von einem Ohr bis zum anderen.

"Ich komme aus der Stadt. Und was ich gemacht habe sag ich euch nicht." antwortete ich und setzte mich auf mein Bett nachdem ich Miyavi vom selbigen runtergeschubst hatte. Ich konnte Miyavi auch nicht leiden, aber er war dummerweise mit unserem Prinzeschen befreundet und wir konnten nichts gegen ihn unternehmen, geschweige denn ihn wirklich und hundertprozentig von unserer Clique fernhalten.

"Ich sage dir, wenn du meiner Schwester irgendwie dumm gekommen bist, dann bekommst du Ärger von mir." sagte Kaoru und ballte die Fäuste.

"Was? Keine Panik." winkte ich ab.

"Jetzt hat dich der Virus aber echt gepackt, Kaoru. Kann das sein?" fragte Miyavi.

"Na ja, kann schon sein. Ist doch nichts schlimmes dabei. Oder? Wenn ich ehrlich bin, wollte ich schon immer gerne mal eine Schwester oder einen Bruder haben. Und jetzt hab ich eine Schwester bekommen." erklärte Kao schulterzuckend. "Ich könnte es ja auch nicht ändern. Was soll ich mich also darüber aufregen oder beschweren? Nützt mir alles nichts."

"Wieso sollte ich ausgerechnet Kaoru dumm kommen?" fragte ich nach einer Weile und kratzte mich an der Nase.

"Hätte ja sein können, dass sie auf deine Avancen nicht reagiert hätte oder nicht so, wie du das gerne gehabt hättest." grinste Kao mich an.

"Ach, nö. Dann hätte ich schon aufgehört." entgegnete ich.

Es klopfte an der Tür und wenig später stand die doofe Hitomi im Raum.

"Du weißt aber schon, dass du gegen die Regeln verstößt, wenn du jetzt hier bist?" fragte ich sie direkt vom Fleck weg.

"Kann ja sein. Kaoru, kann ich kurz mit dir sprechen?" fragte sie.

"Sicher."

"Alleine." Dies sagte sie mit mehr Nachdruck und einer Kopfbewegung in Richtung Tür.

"Na holla, was sie wohl wieder ausheckt?" fragte Toshiya und zog die Augenbrauen hoch, als die beiden aus dem Zimmer verschwunden waren.

"Wir fragen Kaoru einfach, wenn er wiederkommt." sagte ich.

Ehrlich gesagt wäre es mir lieber gewesen, wenn alle, die nicht in dieses Zimmer gehörten, das Zimmer verlassen hätten. Ich war müde und hätte viel lieber über die letzten Stunden nachgedacht, die Stunden, die ich mit Kaoru alleine verbracht habe.

Um es ohne Worte deutlich zu machen ging ich ins Bad und zog mich dort um, raus aus den nassen Klamotten und rein in ein trockenes T-Shirt und eine trockene Boxershorts.

"Möchtest du etwa schon schlafen?" fragte Miyavi geschockt und sah auf seine Uhr.

"Hm? Nee, nicht schlafen. Nur trocken werden." antwortete ich und rieb mir die Augen. "Obwohl ich ganz schön müde bin."

"Was hast du denn den ganzen Tag anstrengendes mit Kaoru gemacht?" Diese Frage von Toshiya habe ich erwartet. Natürlich wackelte er provozierend mit den Augenbrauen, als er fragte. Wie immer.

"Na was wohl?" fragte Shinya. "So gut müsstest selbst du Die mittlerweile kennen."

"Das stimmt." nickte Toshiya.

Trotzdem wusste niemand von den beiden, wer nun mit seiner Vermutung Recht hatte. Ich wusste, dass Shinya's und Toshiya's Gedankengänge einander nie sehr ähnlich waren.

Wenig später waren alle Störenfriede aus dem Zimmer verschwunden, ich hätte auch prima schlafen können, wenn Toshiya nicht gemeint hätte, er müsste noch irgendwelche Geschichten erzählen. Das einzige worüber ich mich wunderte war, dass Kaoru gar nicht mehr wiedergekommen war, nachdem Hitomi ihn vor die Tür gebeten hatte.

"Um Himmelswillen, Toshiya! Sei still, du Nervensäge. Ich möchte schlafen!" meckerte ich irgendwann und schüttelte ihn durch.

"Okay, okay. Bin ja schon ruhig. Schlaf gut, Die-chan."

"Du auch." seufzte ich und drehte ihm meinen Rücken zu.



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