Zum Inhalt der Seite

Her face, your passion, my curse

Zoro x Tashigi
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hass

Jo ne, man glaubt es kaum. Ich hab mich dazu überwunden mal wieder etwas on zu stellen. ^^' hmm, wer mich kennt wird schon wissen warum es so lange gedauert hat. Njoah, gomen nasai für alle die welche gerne ma wieder etwas von mir lesen wollten ( ich bezweifle zwar, dass es d jemanden gibt, aber trotzdem ^^° ). Der Plot für die Story schwamm mir schon ewig im Kopf rum und da konnt ich halt nich anders und hab was draus gemacht ( jaja, wozu so schlaflose Nächte alles gut sind, ne ).
 

Rating: PG-13 nur für alle Fälle
 

Disclaimer: weder Zoro noch Tashigi gehören mir. Den Rest der Crew könnt ihr vom mir aus eh behalten ^^'
 

Spoiler: hmm, für alle die die Serie bis zum Alabasta-Arc kennen wirds wohl keine enthalten.
 


 


 

Staub wurde aufgewirbelt, verdeckte die Sicht. Die Sonne brannte unbarmherzig auf die Strassen der Stadt hernieder. Offenbar war es ihr egal, dass sie den kämpfenden das Leben schwer machte. Blut spritze, Schreie erschallten, Schmerzestränen flossen. In den mit groben Steinen gepflasterten Strassen hallten die Kampfeslaute so sehr nach, dass man sich beinahe in der Hölle hätte glauben können. Zertrümmerte Kisten lagen wirr durcheinander mit deren vorherigem Inhalt. Scherben waren die einzigen Überreste von einst hübschen Vasen und Tellern. Marinesoldaten überall. Zahlenmässig waren sie der Crew weit überlegen. Es mussten zwei, drei hundert von ihnen sein und doch taten sie sich mehr als schwer damit die sieben Piraten zu inhaftieren. Leisteten diese aber auch einen unglaublichen Widerstand, welcher bereits einige duzend Soldaten in Angst die Flucht hatte ergreifen lassen. Trotzdem wollte die Flut an blau-weissen Uniformen scheinbar kein Ende nehmen. Doch so sehr sich die Marineangehörigen auch anstrengten, sie verloren mehr und mehr an Boden. Und so schaffte es die Bande sich - Stück für Stück, Meter für Meter - langsam dem Hafen zu nähern in welchem die Going Merry vor Anker lag. Schweiss strömte von roten Gesichtern, ein lautes Fluchen erklang aus dem Gewühl, ging jedoch nur den Bruchteil eines Momentes später in all den anderen Geräuschen unter.

Dieses Fluchen entstammte der Kehle eines grünhaarigen Schwertkämpfers welcher sich urplötzlich einer jungen Frau seiner Alters gegenüber sah, von der er gehofft hatte sie nicht anzutreffen. Ihr blauschwarzes Haar klebte ihr an der schweissnassen Stirn. Eine leichte Staubschicht lag auf ihrer Kleidung. Ihre Augen jedoch glühten mit einem Feuer welches ihm nur all zu bekannt war. Es war das selbe Feuer welches auch in seinen Augen zu lodern pflegte wenn er einem seiner Ziele greifbar nahe war. Ihr Ziel, so wusste er leider nur zu gut, war er selbst. Zoro Roronoa. Ein Vibrieren ging durch seinen Körper als sie seinen Namen nur eine Sekunde später aussprach. In ihrer Stimme lag etwas, was er nicht genau zu definieren vermochte. Am besten konnte er es wohl als eine Mischung aus Ergeiz und Kampfesfieber beschreiben. Ihr Katana gezogen, ihn mit dunklen Augen fixierend stand sie ihm gegenüber. Ihren wilden Blick erwidernd steckte er zwei seiner drei Schwerter in ihre Scheiden zurück. Leicht schob sie mit ihrer linken Hand die rotgeränderte Brille nach oben um sich ein Sandkorn aus dem Augenwinkel zu wischen. Hatte er die Bilder, welche mit ihrem Anblick verbunden waren, bis jetzt unterdrücken können, so kamen sie nun wie mit einem Schlag in ihm hoch. So schnell sie jedoch gekommen waren, so schnell zwang er sich selbst wieder zur Raison. Innerlich schollt er sich selbst, verfluchte zeitgleich die Tatsache, dass sie IHR so unglaublich ähnlich sah. Wieso, wieso nur? Wollte ihn irgendjemand für etwas strafen?? Die Brille rutschte zurück auf ihre Nase. Zwischen ihnen befanden sich kaum fünf Meter abstand. Die herumirrenden Soldaten verhinderten es jedoch, dass sich zwischen ihnen für mehr als einen winzigen Augenblick Leere befand. Seltsamerweise schien allerdings keiner der Vielen auch nur das kleinste bisschen Notiz von ihnen zu nehmen. Fast so als wenn sie für den Rest der Welt unsichtbar gewesen wären. Kritisch musterten sie sich, versuchten eine bis jetzt noch nicht bekannte Schwachstelle beim jeweils anderen zu entdecken. Der Schwertkämpfer nahm die Geräusche um ihn herum nur noch vage war. Vollste Konzentration hatte seine Sinne ergriffen. Er musste um alles in der Welt verhindern, dass diese Bilder erneut in ihm hochkamen. Natürlich wusste er, dass er ihr in Kraft und Technik ein gutes Stück überlegen war. Hatte er dies in den letzen Monaten doch mehrere Male bewiesen. Allerdings fiel es ihm von mal zu mal schwerer seine Erinnerung an SIE zu unterdrücken wenn er der Marineangehörigen gegenüber stand. Ihre Augen, ihre Gesichtszüge, ja selbst die Worte die sie damals in Loguetown gesprochen hatte. Alles erinnerte ihn an SIE... Sie... Kuina... Etwas in ihm zog sich zusammen. Wenn er sie ansah, wenn er seine Kindheitsfreundin in ihr sah blockierte sein innerstes, lies es nicht zu, dass er ihr weh tat, sie endlich los wurde. Ein einziger Blick ihrerseits in ihrem letzen Kampf hätte ihn beinahe den Sieg gekostet. Er wusste nicht genau was passiert wäre wenn er ihren Schlag nicht mehr hätte parieren können. Plötzlich war der Weg vor ihm frei. Sie standen sich direkt gegenüber ohne irgend ein störendes Hindernis jeglicher Art. Er blinzelte in dem Bruchteil der Sekunde als ihm dies klar wurde. Und schon im nächsten hob er Wadou Ichimonji um ihre durch die Luft sirrende Klinge abzublocken. Ohne zu zögern hatte sie die Lücke genutzt und war auf ihn zugestürmt. Ein Kampfesschrei entwich ihr als ihre Katanas aufeinander prallten. Funken stoben. Der süsse Gesang gegeneinander prallenden Metalls erklang, mischte sich mit den anderen Geräuschen, die jedoch beide ausblockten. Sie machte einen Satz nach hinten um auszuholen, lies Shigure erbarmungslos und mit voller Kraft auf ihn hernieder schnellen. Erneut blockte er. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. Es machte sie wütend, dass er ihre Attacken so einfach blockte als wären es die eines Kleinkindes. Mit einer groben Armbewegung stiess er sie zurück, lies sie leicht nach hinten stolpern. Hass in ihrem Blick, hass in seinem. Wenn ihr beider Hass auch aus anderen Gründen in ihren Augen stand so war es dennoch Hass. Purer, ungebändigter Hass. Und diesem lies zumindest sie nun freien lauf. Er musste zu geben, sie war besser geworden. Es fiel ihm nicht mehr so leicht wie auch schon ihre Schläge zu parieren. Wieder griff sie an, kam auf ihn zugeschossen und gerade als er einen von oben geführten Schlag blocken wollte stoppte sie abrupt ab, drehte sich um die eigene Achse und hieb seitwärts zu. Ein Rundumschlag. Schnell und stark. Perfekter als ihn viele die schon seit Jahrzehnten eine Klinge führten je fertig gebracht hätten. Aber nicht gut genug für ihn. Abermals blockte er, lies sie frustriert aufkeuchen. Dieses Mal wich er zurück. Zwei Schritte weit voneinander entfernt hielten sie kurz inne. Dann sprach sie. Ihre Worte kamen so unerwartet, dass er eine Sekunde brauchte um sie zu registrieren.

"Hör' auf zu blocken", schrie sie gegen das Kampfgetöse an, "kämpfe richtig mit mir. Oder willst du die Ehre deines Schwertes noch mehr mit Feigheit besudeln?!" Beide wussten sie das sie sich genauestens darüber im klaren war, dass er nicht feige war. Die Wut sprach aus ihr und die Hoffnung ihn so endlich aus der Reserve locken zu können. "Zoro Roronoa, stell dich. Oder denkst du etwa, dass ich deiner Zeit nicht wert bin nur weil ich als Frau geboren wurde?" Diese Worte! Sie machten ihn wütend. Es waren IHRE Worte welche sie da so unverfroren in den Mund nahm. Wie konnte sie nur!! Schon einmal hatte sie diese gesprochen. Der einzige Unterschied zu damals war der Hass welcher dieses Mal in ihnen lag. "Sei still", gab er barsch und in gefährlichem Ton zurück. "Das werde ich nicht. Kämpfe mit mir oder hast du einfach nur Angst gegen eine Frau zu verlieren?" Innerlich begann er zu kochen. Mit einem mal schien es in seinem Unterbewusstsein ,klack' zu machen. Er sah rot, hatte seinen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Blitzschnell hatte er die Distanz zwischen ihnen überwunden, hämmerte sein Schwert mit solch brutaler Gewalt auf sie nieder, dass sie beinahe in die Knie gegangen wäre. Ein halber Schritt zurück um auszuholen. Zweiter Schlag. Die Klingen knirschten bei dem harten Aufprall. Durch seine Wucht stiess er sie ein Stück nach hinten, da brachte es ihr auch nichts, dass sie ihren linken Fuss quer stellte um sich besseren Halt zu verschaffen. Er raste beinahe. Sein logisches Denken schien ausgeschaltet und das war ihr Glück, den so schlug er einfach wahllos auf sie hernieder. Jedoch wurden die Schläge von mal zu mal stärker. Mit jeder neuen Attacke verlor sie mehr an Boden. Zum Angreifen wäre sie selbst dann nicht genommen wenn sie es gewollt hätte. Langsam begann ihre Deckung zu bröckeln und wie sie gleich darauf bemerkte auch seine. Besser gesagt vernachlässigte er die Seine völlig. Gerade als sein Schwert erneut auf sie nieder segelte hob sie ihren rechten Fuss und stiess ihm diesen mit voller Wucht in die Magengegend, worauf er zurückstolperte. Genau in diesem Moment schienen sich seine Gedanken wieder zu klären. Nichts desto trotz holte er noch ein weiteres mal aus und lies sein Katana gegen ihr ausholendes krachen. Auf Augenhöhe trafen sich die Klingen schliesslich und verharrten. Was sollte das nur? Wie hatte er die Kontrolle so verlieren können? Die Antwort war einfach und stand direkt vor ihm. Sie. Sie brachte ihn so aus der Fassung, dass er die Kontrolle verlor. Leicht drückte sie Shigure gegen Wadou Ichimonji, signalisierte ihm damit, dass ihr Kampf noch nicht zu ende war. Wieder nahm er ein unterbewusstes Klicken war. Er musste einfach gegen sie kämpfen.

Leicht, fast unmerklich schüttelte er den Kopf. Wie auf Kommando traten beide einen Schritt zurück. Wieder fixierten sie sich gegenseitig. Das Feuer in ihren Augen intensivierte sich, während er es auch in sich selbst aufkeimen spürte. Zeitgleich reagierten sie, stiessen sich vom staubigen Untergrund ab und liessen ihre Waffen singen. Sie war den Bruchteil einer Sekunde schneller gewesen, schlug zu. Er parierte, stiess sie zurück, griff seinerseits an. Ihre Schwäche auslotend führte er einen tiefen Schlag, welcher sie zu einem Sprung veranlasste, der in einem Rolle vorwärts endete. Noch während der Landung wandte sie sich bereits wieder um, bereit - so bald sie wieder Boden unter den Füssen hatte - erneut auf ihn los zu gehen. Funken stoben. Die Augen des grünhaarigen blitzen auf. Sie war wirklich viel besser geworden. Das gefiel ihm und zugleich störte es ihn. Natürlich war er noch immer ein ganzes Stück besser als sie. Er musste nicht annähernd sein ganzes Können einsetzen während sie offenbar ziemlich alles gab. Allerdings wurde sie mit einem solchen Tempo besser, dass sich dies wohl bald ändern würde. Und wenn sie besser und besser wurde durfte er sich keine Schwäche mehr erlauben in ihrer Gegenwart, was ihm angesichts ihres Anblickes nicht gerade leicht fiel, es noch nie getan hatte. Mittels einer fliessenden Bewegung konterte er ihren Angriff mit einer Gegenattacke, stiess sie abermals durch seine pure Wucht zurück, holte zu einem Rundumschlag aus welchem sie nur sehr, sehr knapp auszuweichen vermochte. Sofort war sie wieder in Stellung, kam jedoch nicht dazu einen zu Angriff zu führen da sie jäh seitlich angerempelt wurde und dies mit einer solchen Heftigkeit, dass sie den Boden unter den Füssen verlor und fiel. Als sie aufschlug verlor sie ihre Brille, welche auf nimmer wieder sehen irgendwo einige Meter weiter weg zwischen den Kämpfenden im Nichts verschwand. Ein im Lärm untergehender Fluch war ihre Reaktion darauf. Ohne Brille sah sie kaum etwas, nahm alles was sich mehr als zwanzig Zentimeter weit entfernt befand nur noch schemenhaft und als farbiges Wirrwarr wahr. Das wusste er von ihrer ersten Begegnung. Ein normaler Mensch hätte sich wohl nun geschlagen gegeben, dachte Zoro sich, doch sie tat das genaue Gegenteil. Mit einem unglaublich sturen Ausdruck im Gesicht erhob sie sich, wischte sich den Schmutz von der Hose und tat als wäre nichts gewesen. Ihr Katana - welches sie auch während dem Sturz fest im Griff behalten hatte - deutete auf ihn.

Verwunderung machte sich in ihm breit. Wie konnte sie ihn so gut ausmachen? Schliesslich standen sie bestimmt vier Meter voneinander entfernt. Ohne weitere Verzögerung griff sie jetzt wieder an, führte einen zweihändigen Schlag, welchen er erst im letzen Moment abblockte da er sich immer noch über ihren eigentlich blinden Angriff wunderte. Ein zweites und drittes Mal schlug sie zu ehe er aus seiner Verwunderung soweit erwacht war, dass er wieder mehr als sich nur verteidigen konnte. Shigure schnellte von unten gegen seine eigene Klinge. Mit einer ruckhaften Bewegung drückte er die beiden Schwerter nach unten, verschaffte sich somit einen kurzen Blick in ihr Gesicht. Wie er erwartet hatte blickten ihre Augen an ihm vorbei oder durch ihn hindurch - wie man es den nahm. Nichts desto trotz konnte er in den tief blauen, fast schon schwarzen, Augen seiner Gegnerin lesen was sie dachte. Und was sie dachte erschreckte ihn leicht. Er sah in ihnen den Willen ihn zu töten oder selbst zu sterben bei dem Versuch. Wie konnte sie nur so leichtfertig mit ihrem Leben umgehen, es so einfach aufs Spiel setzen? Wie sehr musste sie ihn hassen um zu so einer Entscheidung zu kommen? Sie war nicht dumm. Mittlerweile hatte sie mehr als einen Kampf gegen ihn verloren und wusste, dass sie kaum in der Lage sein würde ihn zu besiegen. Im Grunde genommen war dies also bei ihrem jetzigen Kampftechnikstatus eine Kamikazeaktion... Der Gegendruck unter Wadou Ichimonji verschwand mit einem Mal. Shigure flog regelrecht auf seinen Kopf zu...So viel... Hass. Das weisse Schwert ging dazwischen, blockte nur wenige Millimeter vor seiner Schläfe. Ein Satz zurück. Sie wollte das nun beenden. Wollte ihn beenden! Ein für alle Mal. Und genau das wollte auch er. Mit dem winzigen Unterschied, dass er doch gerne noch ein bisschen weitergelebt hätte. Wut stand nun neben dem all zu präsenten Hass in ihrem Blick. Sie holte aus, stürmte auf ihn zu. Er holte ebenfalls aus, blieb jedoch wo er war. Dann ging alles sehr schnell. Ihr Katana hatte sie zum ausholen über ihren Kopf gehoben. Gerade als er das seine in entgegensprechender Wirkung heben wollte nahm er eine leichte Armbewegung war. Eine Finte! Blitzschnell näherte sich ihr Schwert auf Bauchhöhe. Klingen blitzen, funken stoben erneut, ein lauter und verzweifelt klingender Kampfschrei erfolgte und nur einen Wimpernschlag später flog das eine Katana hoch durch die Luft, kam schliesslich mit einem kläglichen scheppern auf dem Boden zu liegen.

Sekunden verstrichen. Die Marineoffizierin hob ihren Blick nicht. Sie brachte es einfach nicht fertig. Wozu auch? Sah sie ja doch nichts. Wadou Ichimonji war ein oder zwei Millimeter vor ihrer Kehle zur Ruhe gekommen. Ihr eigenes Schwert lag einige Meter weiter rechts im Staub. Wieder hatte er sie besiegt. Wieder hatte sie ihr Ziel nicht erreicht. Wieder hatte sie versagt... Wieso nur kam sie nicht gegen ihn an? Dafür hasste sie ihn. Sich selbst aber haste sie noch viel mehr! Hass, HASS! Alles war Hass. Und dann:

"Los, tu es. Töte mich endlich." Zoro wusste nicht genau ob ihre Worte nun ein Befehl, eine Feststellung oder eine Bitte gewesen waren. Vielleicht etwas von allem. "Oder traust du dich nicht... eine Frau zu töten?" Ein Zucken ging durch ihn. Unbewusst lies er seine Klinge auf Bauchhöhe sinken. Ja, warum tötete er sie nicht einfach? War es nur weil sie Kuina so ähnlich war, wie ihre Worte soeben schon wieder bestätigt hatten?? Oder konnte er es aus einem anderen Grund nicht? Er öffnete den Mund. Aber bevor er auch nur ein Wort sagen konnte erhob sie erneut ihre Stimme. "Nun tu es schon endlich, verdammt noch mal!!!", schrie sie. Sein Unterkiefer klappte ohne sein Zutun nach unten. Über ihre Wangen liefen Tränen. Sie meinte das ernst. Sie wollte durch seine Hand sterben! Mehrmals versuchte er zum Sprechen anzusetzen, schaffte es jedoch nicht. Die Worte blieben ihm im Halse stecken. Ihre Hände zu Fäusten geballt, den Kopf noch immer gesenkt und die Augen fest zusammengepresst stand sie leicht zitternd vor ihm. Sie kam ihm in diesem Augenblick wie ein kleines Kind vor. Verwirrt, nicht wissend wohin sie sich wenden, wie es weitergehen sollte. Ohne es zu wollen starrte er sie an. Nochmals setze er zum sprechen an. "S...sei nicht dumm. So einen Blödsinn daher zu reden!", wich er aus. Sie erwiderte nichts, atmete nur sehr tief ein. "Ja, du hast recht", brach sie auf einmal die Stille zwischen ihnen. "Was rede ich den da für einen Blödsinn?" Die Stimme klang aufgesetzt. Ziemlich viel leiser sprach sie weiter. "Was... was habe ich mir da nur gedacht. Wie dumm. So.. so dumm. Als wenn sich das Problem so einfach lösen liesse..." Ein leichter Windzug streifte seine Haare, lies ihn erschauern. Mit einem mal traf den Schwertkämpfer, wie zuvor seine Gegenüber, der Stoss eines umherirrenden Soldaten und dies so unvermittelt, dass er keine Chance auf eine Gegenreaktion hatte. Kurz stiess die Klinge von Wadou Ichimonji auf Widerstand. Dieser gab jedoch ziemlich schnell nach... Weit riss er seine Augen auf, wagte es nicht nach unten zu blicken. Er hörte ein ersticktes Keuchen, nahm wahr wie sie den Kopf ruckartig hob, ihn anblickte - so schien es jedenfalls . Sie stöhnte leise und schmerzdurchzogen auf, worauf sie langsam, fast wie in Zeitlupe, auf die Knie sank. Für eine Sekunde folgte sein Katana ihrer Bewegung, wurde jedoch, wegen seines Griffes, von weiterer Bewegung abgehalten. Ein dumpfer Aufschlag. Erst nach einer halben Ewigkeit wagte er es seine noch immer weit aufgerissenen Augen auf seine Klinge zu senken, an seiner blutverschmierten Schneide hinab gleiten zu lassen. Er hatte schon vieles gesehen, ja unter anderem sogar weitaus schlimmeres, doch der Anblick der sich ihm darbot lies ihm das Blut in den Adern stocken...
 

_________________
 

Tbc... jaja, kapitel 2 is schon fast fertig ^^

Würd mich auch über ein zwei Kommis freuen, da diese einen ja bekannterweise um so mehr zum weiterschreiben anspornen... sofern jemand will dat ich überhaupt weiter schreib ^^°

Die schreckliche Erkenntnis einer nicht zu verändernden Tatsache

Ein widerlicher Geruch... Desinfektionsmittel? Leichte schaukelnde Bewegungen, welcher nur von einem etwas rauerem Seegang herstammen konnte. Normalerweise war davon auf den Marineschiffen doch nichts zu spüren?? Dröhnende Kopfschmerzen... Langsam, ganz, ganz langsam schlug sie ihre Augen einen spalt weit auf. Einen Augenblick wartete sie darauf, dass ihr Blickfeld sich klärte. Als es dies nicht tat hob sie mit einer fahrigen Bewegung die Hand und tastete nach ihrer Brille welche sich eigentlich auf ihrer Nase hätte befinden sollen, aber da war sie nicht. Nur langsam sank die Information, dass ihre Brille fehlte in ihr wie von dichtem Nebel eingehülltes Bewusstsein. Vielleicht auf dem Nachttisch neben dem Bett... Ja, da musste sie ihre Brille liegen gelassen haben. Mit diesem Gedanken wollte sie sich aufsetzen, zog jedoch scharf die Luft ein und lies sich wieder zurücksinken als ein jäher Schmerz ihren Körper durchzog. Ein leises Wimmern schlich sich ungewollt über ihre Lippen. Vorsichtig schob sie ihre rechte Hand unter die decke und tastete über ihren Bauch. Dieser war mit Bandagen umwickelt, welche sich an einer Stelle ein Stück schräg oberhalb ihrer linken Hüfte etwas klebrig anfühlten. Dennoch begriff sie nicht recht, versuchte stattdessen nochmals sich aufzusetzen, dieses Mal jedoch behutsamer. Leicht verzog sie den Mund, schaffte es jedoch nach einiger Anstrengung sich aufzurichten. Da sie ja kaum etwas sah begann sie einfach wahllos um sich herumzutasten. Nach etwas Herumgesuche fand sie auch tatsächlich einen Nachttisch zu ihrer rechten, aber ihre Brille war nicht darauf. Leicht frustriert verschränkte sie die Arme vor der Brust und versuchte jetzt erst einmal einen klaren Kopf zu bekommen. Sie atmete ein, zwei Mal tief durch und versuchte dann die wenigen Informationsfetzen zusammenzusuchen welche in ihrem Kopf herumschwammen. Offenbar war sie nicht auf einem Marineschiff. Ihre Brille, sowie ihre Erinnerung daran wie sie an diesen... Ort gekommen war fehlten. Moment: Fehlen... Etwa auch... Ein Schock durchfuhr sie. Wo war ihr Schwert, ihre Seele? Wo war Shigure? Ruckartig, den Schmerz ignorierend, war sie auf den Knien, rutschte auf dem Bett herum und tastete der Kante entlang nach ihrem Katana. Als sie es nirgends an die Kante gelehnt vorfand - wo sie es normalerweise zurückzulassen pflegte wenn sie zu Bett ging - bekam sie leichte Panik. Egal wie schlimm eine Situation war: Shigure war immer da. Das Schwert hatte eine beruhigende Wirkung auf sie und genau diese Wirkung vermisste sie gerade unglaublich. Ohne nachzudenken schob sie ihre Beine über die Kante und zog sich hoch. Noch im selben Moment wurde ihr unsagbar schwindlig. Schnell machte sie einige Schritte, ertastete mit ausgestreckten Armen im letzen Moment eine Wand, an welcher sie sich sofort abstütze. Nach einer Weile öffnete sie ihre Augen, welche sie bei dem Schwindelanfall fest geschlossen hatte, wieder und versuchte wenigstens irgendetwas zu erkennen. Leider waren die Lichtverhältnisse in dem Raum nur mässig, was ihr nicht gerade half. Also entschloss sie sich der Wand entlang zu gehen in der Hoffnung auf eine Tür zu stossen. Tatsächlich fand sie auch ziemlich schnell eine. Kurz überlegte sie ob sie diese auch öffnen sollte, tat es dann auch aus Mangel an alternativen.

Die Holztür gab ein tiefes Knarren von sich als sie aufschwang. Jetzt weiterhin vorsichtig den Wänden entlang tastend ging sie auf blossen Füssen den Flur hinab. Am Ende befand sich eine ebenfalls Hölzerne Treppe, welche sie empor stieg. Eine weitere Tür versperrte ihr den Weg. Diese wurde flugs geöffnet. Kaum war diese offen wurde sie von grellem Sonnenlicht geblendet. Das rhythmische Klatschen von Wellen, welche sanft gegen das Schiff schlugen, war zu hören. Irgendwo weit entfernt kreischte eine Seemöwe. Sonst war es unangenehm ruhig. Hatte dieses Schiff den keine Crew? Den Boden mit vorsichtigen Schritten prüfend entfernte sie sich etwas von der Tür, blieb wieder stehen. Angespannt lauschte sie auf ein Geräusch. Nichts. Ihre Panik, welche leicht verebbt war als sie das Deck erreicht hatte, schwoll wieder an. Wenn sie wenigstens Shigure bei sich gehabt hätte... Doch dem war nun mal nicht so. Selbst wenn sie sich ohne es fast irgendwie nackt vorkam so konnte sie sich unmöglich davon abhängig machen. Nochmals machte sie einige Schritte nach vorn, lauschte erneut. Gerade als sie weiter gehen wollte hörte sie hinter sich lautes Geschrei. Eine Tür knallte gegen die Wand. Schlagartig wandte sie sich um, bereute diese Bewegung millionenfach, schluckte den Schmerz jedoch herunter und kniff die Augen zusammen um wenigstens irgendwelche Umrisse zu erkennen. Nach dem Geschrei folgte kurz kein Laut mehr. Bis:

"Herrje, ist die den Wahnsinnig? C-h-o-p-p-e-r!!" Schnelle Schritte mehrerer Personen waren zu hören. Luft wurde scharf eingezogen. Danach kamen die Schritte näher, eine Treppe hinab und direkt auf sie zu. Erschrocken und mit aufgerissenen Augen warf sie den Kopf hin und her. "W...was", stammelte sie, ging einige Schritte rückwärts, woraufhin sie mit dem Rücken gegen etwas stiess was sich wie ein Mast anfühlte. Die Hände dagegen stützend nahm sie nur am Rande war, dass es tatsächlich einer war. "Was..", wiederholte sie. "Wo bin ich... ich..." Nochmals verengte sie ihre Augen zu schlitzen um wenigstens etwas wahrzunehmen. Und tatsächlich nahm sie die Umrisse von fünf Personen wahr. "Du darfst doch noch nicht aufstehen", schollt eine Stimme ganz dicht bei ihr - eine andere als die vorhin - was sie zusammenfahren lies. Sie blickte nach unten, nahm eine Gestalt war die irgendwie... braun zu sein schien. Wieder versuchte sie sich rückwärts zurückzuziehen, was jedoch durch den Mast hinter ihr vereitelt wurde. "Wo bin ich? Wer seit ihr? Was soll das alles?!", fragte sie halb hysterisch, halb ängstlich. "Ganz ruhig", sprach die Stimme von eben beschwichtigend weiter. "Wir tun dir nichts... Wir... wir wollen dir nur helfen." Misstrauisch fixierte sie die Person, oder versuchte es zumindest. Nicht auf die Beruhigungsversuche eingehend fragte sie weiter. "Warum bin ich hier? Wie komme ich hier her??" Ihre Panik schlug allmählich in Hysterie um. "Beruhige dich", versuchte es nun auch noch eine eindeutig weibliche Stimme, welche ihr ungemein bekannt vorkam, welche sie jedoch momentan keinem Gesicht zuordnen konnte. Gerade als sie etwas erwidern wollte fuhr die Stimme fort: "Du wurdest verletzt und wir haben dich verarztet. Das ist alles. Wir wollen dir nichts Böses." Sanftheit und Freundlichkeit klang in den Worten mit. Ob die Besitzerin jedoch nur so tat oder es wirklich war vermochte sie nicht zu sagen. Konnte sie diese ja nicht sehen. Nichts desto trotz hatte sie den Blick in deren Richtung gewandt. Die junge Marineoffizierin tat einen tiefen Atemzug um sich zu beruhigen. Es half etwas.

"O.k...", fuhr sie schliesslich fort. "Wer seit ihr?" ein Gemurmel entstand welches ihr gar nicht gefiel. "Du... du erkennst uns nicht?", fragte eine weitere Stimme. Offenbar war es ein Typ und den Geräuschen nach - die er fabrizierte - musste er Raucher sein. "Ich... nein. Ich denke nicht", gab sie unsicher zurück. Was sollte das? "Vielleicht ein Gedächtnisverlust, herbeigeführt durch den Schock...", murmelte die braune Gestalt bei ihren Füssen zu sich selbst. "Was?", fragte sie nun sichtlich verwirrt. Eine weitere Person schaltete sich nun in das Gespräch ein. "Na du bist auf unserem Schiff. Ich bin der Captain und heisse..." Weiter kam er nicht das ihm scheinbar der Mund zugehalten wurde. Allerdings kam ihr auch seine Stimme bekannt vor. Noch eine andere Person sprach nun für den ,Captain' weiter. "Hach, ignorier ihn einfach. Er redet manchmal zu viel!" Hätte sie etwas gesehen so hätte sie bestimmt eine abwinkende Handgeste wahr genommen, welche zu den Worten passte. Wieder folgte Gemurmel, welches sich erst nach einer halben Ewigkeit zu legen schien in welcher sie versuchte etwas von alledem zu begreifen. Gerade als sie sich fragte ob das nicht einfach nur ein böser Traum war, fragte der braune Jemand nach ihrem Namen. "T... Tashigi Emily", stotterte sie mehr schlecht als recht. "An deinen Namen kannst du dich also erinnern?" Was sollte die dumme Frage. Natürlich konnte sie sich an ihren eigenen Namen erinnern! Am liebsten hätte sie noch hinterher gesetzt, dass sie Sergeant-Major bei der Marine war, doch da sie ja nicht genau wusste wer diese Leute waren behielt sie es lieber für sich, den es gab schliesslich genug Leute auf dem Meer welche etwas gegen die Marine hatten. Und diese Leute waren... nun ja, Piraten und Diebesvolk. Daher hielt sie es für klüger kein Wort darüber zu verlieren wer sie den nun genau war.

"Ja aber, wenn sie sich an ihren Namen erinnert... Wie kann es dann sein, dass sie uns nicht erkennt?" Das Geräusch von ausgeblasen werdendem Rauch folgte. Wilde Spekulationen wurden daraufhin in den Raum geworfen. Einige hätten die junge Frau wohl zum lachen gebracht wenn sie die Situation nicht als für so ernst eingestuft hätte. Allerdings schienen diese Leute... irgendwie freundlich zu sein. Unbewusst entspannte sie sich etwas, hörte weiterhin den Spekulationen zu, welche mittlerweile in eine seltsame Richtung ausarteten. Ganz am Rande ihres Bewusstseins registrierte sie hinter sich ein Räuspern, beachtete es jedoch nicht weiter. Inzwischen war man schon bei Verschwörungstheorien und Gedächtnismanipulation angelangt als ein gutes Stück weiter links von ihr eine weitere Stimme erklang, welche ihren Atem zum Stocken brachte.

"Seit ihr alle so bescheuert oder tut ihr nur so? Die kleine hat euch nicht vergessen. Sie erkennt euch nicht weil sie euch einfach nicht sieht!" Worte mit einem Ton gemischt der so kalt war, dass wohl selbst ein Eisbär angefangen hätte zu zittern. Tashigi wettete, dass seine Augen die selbe Eiseskälte beinhalteten. Er. Zoro Roronoa! Von den anderen unbemerkt war dieser dazu gekommen. Als er sprach hatten sich ihm alle, inklusive ihr, zugewandt. Langsam zog sie sich nun Schritt für Schritt von ihnen allen zurück. Plötzlich begann alles einen Sinn zu ergeben. Diese ihr bekannten Stimmen... Zeitgleich kam ein Teil ihrer Erinnerung daran zurück was zuletzt geschehen war. Geschockt keuchte sie auf. Zoro Roronoa... da vor ihr stand Zoro Roronoa. Also mussten die anderen unweigerlich... "Straw hat pirates", flüsterte sie, nach Luft schnappend. Wie war sie nur hier her geraten? Warum passierten solche Dinge immer nur ihr?? Ihre Atmung beschleunigte sich rasant. "Ja, allerdings", erklang nun wieder die Stimme des Captains, welcher kein anderer als Luffy D. Monkey persönlich war. Das konnte doch wirklich nur alles ein böser Traum sein. Bestimmt erwachte sie jeden Augenblick!! Doch als die Sekunden vergingen und sie sich immer noch in der selben Situation befand, schwand ihre Hoffnung auf ihre Traumthese. Unmerklich ging sie immer weiter zurück, bis sie am Ende gegen die Reling stiess und einen dumpfen Schrei von sich gab. Ihr Herz raste, genau so wie ihre Atmung. "Reg' dich nicht auf. Es ist okay... wir..." Die braune Person... dieses seltsame Monster... welches den Posten des Arztes in der Crew hatte. Und dieses... Monster - an den Namen konnte sie sich gerade nicht erinnern was ihr auch völlig egal war in der Situation - kam auf sie zu. "Nein", keuchte sie mit erstickter Stimme. "Nein, nein, nein, nein!!!" Immer und immer wieder wiederholte sie dieses eine Wort. "Beruhige dich doch", bettelte der ,Arzt' nun beinahe. "Du wirst noch zusammenbrechen wenn du es nicht tust! Bitte!!" Aber sie reagierte nicht. Zu gross war ihr Schock und ihre Verwirrung. Ihre Augen wurden glasig und noch bevor irgendwer reagieren konnte verdrehte sie diese und sank bewusstlos zu Boden.

"Na toll! Wirklich gut gemacht, Zoro", schnauzte der blonde Koch den Schwertkämpfer an. "Was hab ich den jetzt schon wieder getan?", giftete dieser prompt zurück. "Was du gemacht hast? WAS DU GEMACHT HAST?" Er deutete auf Tashigi. "Sieh mal da rüber. Das hast du gemacht!! Du hast ihre solche Angst eingejagt, dass sie zusammengebrochen ist!!!" "Hab ich nicht!!!", meinte Zoro leicht ärgerlich. "Hast du doch!", gab Sanji zurück. "NICHT!!!", brüllte der andere nun, aber bevor Sanji ein ,OH DOCH' erwidern konnte hatte Nami den beiden bereits eine Kopfnuss verpasst. "HALTET DOCH BEIDE DIE KLAPPE!!", rief sie aus. Währenddessen hatten die anderen ,Straw hat pirates' die bewusstlose umringt und starrten sie besorgt an. "Ist... sie okay?", fragte Usopp vorsichtig. "Panik bedingter Kollaps", murmelte Chopper während er ihren Puls mass. "Ich werde ihr ein Beruhigungsmittel verabreichen müssen damit das nicht noch mal passiert. Sie ist sonst schon in einem schlechten Zustand. Wer weiss was passiert wenn sie nochmals zusammenbricht." Ohne die Bitte des Rentieres abzuwarten hob Luffy sie tonlos hoch und brachte sie zurück ins Mädchenzimmer, welches kurzfristig zum Krankenzimmer umfunktioniert worden war. Luffy war zwar ein absoluter Kindskopf, verfressen wie es nur ging und oft viel zu naiv für sein eigenes Wohlergehen, aber wenn es darauf ankam tat, sagte und dachte er immer das richtige. Gefolgt von Chopper, den Mädchen, danach Sanji und Usopp und zuletzt Zoro ging er den Flur entlang, betrat den Raum und legte sie auf dem Bett nieder. Kurz murmelte sie etwas unverständliches, drehte sich jedoch sogleich zur Seite und schlief weiter. Als die Gefolgschaft den Raum ebenfalls betreten wollte schmiss Chopper sie mit Ausnahme von Robin und Nami raus. Luffy verzog sich freiwillig. Er mochte es nicht wenn er sich im selben Raum mit jemand krankem aufhalten musste. Das machte ihn immer irgendwie depressiv und so trottete er wieder an Deck und zurück in die Küche, wo noch immer die Reste seines Frühstücks auf ihn warteten.

Unterdessen machte Chopper seine Worte wahr und verabreichte Tashigi ein Beruhigungsmittel. "Mann, ich hätte nicht gedacht, dass sie so reagieren würde", meinte Nami nach einer Weile mit gerunzelter Stirn. "Nun ja. Sie hält uns für ihre Feine. - Wie würdest du dich fühlen wenn du auf dem Schiff der Marine aufwachen würdest?", stellte Robin in ruhigem Tonfall eine Gegenfrage. "... Na ja..." Die rothaarige wusste nicht was sie antworten sollte. Stille trat ein die erst durch ein Seufzen Choppers eine ganze Weile später gebrochen wurde. "Wenigstens ist sie endlich einmal aufgewacht... Auch... wenn ich mir eine andere Reaktion erhofft hatte." Womit er nicht der einzige gewesen war. Natürlich hatten sie angenommen, dass sie die Crew nicht breit lächelnd begrüssen würde, aber dass sie eine Szene reissen und zusammenbrechen würde eben auch nicht. "Was Zoro wohl meinte mit: ,weil sie euch einfach nicht sieht'?", murmelte Nami. "So weit ich mich erinnern kann hatte die Kleine bei meiner Begegnung mit ihr auf Alabasta eine Brille auf. - Ich denke, dass sie einfach sehr schlecht sieht.", schlussfolgerte Robin. "Klingt logisch", gab die andere zurück. Chopper, welcher sich erst jetzt wieder an dem Gespräch beteiligte, wandte sich um. Da er gerade ihren Puls gemessen hatte, hatte er keine Zeit gehabt dazu. "Vielleicht... sollten wir ihr dann eine Brille besorgen... Ich meine... Wenn sie etwas sieht... regt sie sich möglicherweise weniger auf das nächste Mal wenn sie aufwacht.", schloss er leiser werdend. "Na du bist gut. Wir sind hier auf hoher See. Wo sollen wir da eine Brille herkriegen und selbst wenn wüssten wir ja die Stärke nicht." Nami hatte soeben die Gedanken des Rentieres ausgesprochen. Ein synchrones Seufzen folgte aus zwei Mündern. Gerade als man die Idee abschreiben wollte hob Robin den Kopf. "Ich hätte eine Brille. Eine ziemlich starke noch dazu." Als die Archäologin dies sagte blickten die anderen sie an. Chopper öffnete den Mund um zu fragen woher sie den die eben genannte Brille hatte, unterliess es aber als er ihren Blick sah welcher ihm deutlich zu verstehen gab, dass sie nicht weiter darüber reden wollte. Also lies er es auch. Zeitgleich stand die Ältere auf um etwas aus einer der Truhen zu nehmen was in roten Samt eingeschlagen war, was sie einen Moment später dem Schiffsarzt überreichte. Nach einem Augenblick des Zögerns schlug dieser dann auch die Ecken des Samtes zurück. Zum Vorschein kam eine silbern geränderte Brille mit ovalen Gläsern. Als Chopper das Objekt vor seine Augen hielt verschwamm alles so dermassen, dass ihm schwindlig wurde. "Wenn die nicht stark genug ist weiss ich auch nicht", meinte er mit leicht flirrenden Augen, klappte die Bügel wieder um und legte sie auf den kleinen Nachttisch neben dem Bett auf Kopfhöhe Tashigis.
 

Inzwischen war der Tag verstrichen, die Nacht hielt Einzug. Das Schiff war den Tag durch so ruhig gewesen wie selten, was wohl mit der Reaktion der Marineangehörigen zu tun hatte. Erste Sterne begannen den dunkeln Himmel zu zieren und auch der Mond schickte sich nun an seine Bahn zu ziehen. Leicht besorgt starrte Sanji - was er natürlich niemals zugegeben hätte - durch den Spalt der leicht geöffneten Tür Zoro an. Dieser sass nun seit heute Morgen an der selben Stelle, hatte weder sein Frühstück beendet, noch hatte er Mittag- oder Abendessen zu sich genommen. Das er sich den ganzen Tag nicht bewegte gab es ja ab und zu, war also nicht der Grund warum der blonde Smutje beunruhigt war. Nein, sein Anlass zur Sorge war der, dass der grünhaarige nicht eine Minute geschlafen hatte in dieser Zeit. Im Normalfall tat der ja am Tage sonst nichts anderes - wenn man mal von Essen und sich mit ihm fetzen absah -, doch nun sass er einfach nur völlig abwesend gegen die Rehling gelehnt da und starrte ins Leere. Unweigerlich musste er an den Grund für des Schwertkämpfers seltsames Verhalten denken. Seit sie zusammengebrochen war hatte sie sich nicht im geringsten geregt, lag einfach nur tief schlafend in Nami's Bett. Abwechselnd sass nun einer der Crew an ihrer Seite und passte auf sie auf, um so einen Vorfall wie den früher am Tag zu vermeiden. Doch lamentieren brachte nun einmal nichts. Das Mädchen war jetzt da und daran liess sich so schnell nichts mehr ändern. Unweigerlich keimte in Sanji eine Frage auf. Wieso um alles in der Welt hatte Zoro sie... Tashigi... also wieso hatte er sie mitgenommen? Schliesslich war die Stadt ja voll von Marineangehörigen gewesen, welche ihr auch hätten helfen können. Aber er hatte sie mitgenommen... Was zur Folge gehabt hatte, dass ihnen die Marine gleich doppelt auf den Fersen gewesen war.

Es war zu hören wie jemand die Treppe vom Unterdeck hoch stieg und nur wenige Sekunden später öffnete sich auch die Tür. Um nicht beim rausstarren erwischt zu werden Schloss Sanji schnell die Türe welche zur Kombüse führte und setze sich wieder an den Tisch auf welchem die heutige Tageszeitung ausgebreitet lag, in welcher er nun mehr oder weniger desinteressiert rumblätterte. Die Schlagzeile - Sergeant Major der Marine durch Straw hat pirates entführt - überblätterte er schnell, las hier und da einen Artikel der ihm auf den ersten Blick interessant erschien und faltete die Zeitung genau in dem Moment zusammen als sich die Tür hinter ihm öffnete. Herein trat eine etwas müde wirkende Nami. Mit einem: "Nichts Neues", lies sie sich auf den Stuhl neben dem Koch fallen und stütze den Kopf in die Hände. "Robin ist jetzt unten", fuhr sie fort und dann in einem etwas wütenden Ton: "Dieser blöde Säbelrassler könnte ruhig auch mal ne Weile da unten sitzen. Schliesslich hat er uns die Suppe ja erst eingebrockt!" Sanji nickte beiläufig, erwiderte sonst jedoch nichts. Erneut schwang die Tür auf und Usopp trat ein. Auch er schien nicht sonderlich glücklich zu sein, setzte sich jedoch ohne nur einen Ton verlauten zu lassen zu den beiden anderen. Schweigen folgte, das nur vom schiffseigenen Lügner unterbrochen wurde als dieser aufstand um sich ein Glas Wasser zu holen. Erst eine ganze Weile danach setzte Nami erneut zum sprechen an.

"Was machen wir eigentlich mit ihr wenn es ihr wieder besser geht?" Das war eine sehr gute Frage die sich wohl nicht nur sie in den letzen paar Tagen mehrmals gestellt hatte. Die nächste Insel war noch gut sechzehn Tage entfernt. Das war ja schön und gut, aber das Problem war, dass dieser Ort wohl kaum dafür geeignet war um Tashigi auszusetzen, da es sich dabei um eine selten angesteuerte Insel handelte. Sprich: der ideale Aufenthaltsort für Piraten und sonstige von der Marine gesuchte Leute. Und da die dunkelhaarige ja erstens eine Frau und zweitens auch noch Marineangehörige ist hätte man sie genau so gut zum Tode verurteilen können... "Hmm... Bis nach... wie heisst die Insel... na, auch egal. Also bis da hin sind es noch sechzehn Tage. Da lassen können wir sie ja schlecht. - Was ist mit der nächsten Insel?", wollte Sanji wissen. "Dahin brauchen wir dann noch zehn weitere Tage nachdem wir Shabby island passiert haben." "Also noch mindestens sechsundzwanzig Tage", murmelte Usopp in sein Glas hinein. "Das kann ja noch heiter werden", seufzte die Navigatorin." "Ja", brummten die anderen beiden gleichzeitig.

Zur selben Zeit nur einige Meter weit entfernt hatte Zoro ganz ähnliche Probleme. Wieso zur Hölle hatte er sie mitgenommen? Er hatte keine Ahnung zum wievielten Male er sich das nun schon fragte, doch jeder Erklärung oder Rechtfertigung die er sich zurecht legte passte irgendwie nicht. Am Ende hatte er sich dazu durchgerungen es einfach eine ,Kurzschlussreaktion' zu nennen und es dabei zu belassen... Was irgendwie nicht so ganz klappte. Sicher, wenn einer der anderen ihn jemals drauf ansprechen würde - und so wie er Nami kannte würde sie dies schon ziemlich bald - würde er die eben zurecht gelegte Antwort geben. Die anderen konnte er ja anlügen... Nur sich selbst... Da wurde die Sache ja leider schon etwas schwieriger. Darum lautete die Frage immer noch: wieso? Sein Blick streifte Wadou Ichimonji nur wage, aber trotzdem schoss ihm sofort ihr Bild durch den Kopf. "Kuina", flüsterte er tonlos. Hatte er sie etwa darum mitgenommen? Weil sie Kuina so sehr widerspiegelte? Diese hätte er natürlich um keinen Preis der Welt zurückgelassen... Und vielleicht... vielleicht hatte er das ja getan weil er niemanden der ihr so ähnlich sah, ihr so ähnlich war, im Stich lassen konnte. Mit einem Ruck setze er sich aufrecht auf. Woher war den das gekommen?? ... Er konnte sich einfach keinen Reim darauf machen, akzeptierte den Gedanken jedoch nach einem kritischen Moment des Bedenkens und liess sich wieder zurückfallen, nur um einen Augenblick später eine Kopfnuss zu kassieren.

"Was zur Hölle...", setzte er an, stoppte jedoch in der hälfte des Satzes als er Nami's Gesicht dicht vor dem seinen sah. "Hey, was soll das?", fragte er finster dreinblickend. Ebenso finster zurückblickend meinte diese nun: "Du gehst jetzt da runter und passt auch mal ne Weile auf sie auf." Seine Augen weiteten sich ungewollt. Er sollte was?! Das ging nicht, er konnte nicht da runter! Er schaffte es ja noch nicht einmal sich nicht unwohl zu fühlen wenn er ihr in Gesellschaft anderer gegenüberstand. Wie also sollte er es ganz alleine mit ihr in einem geschlossenen Raum aushalten?? Als sie seinen Blick sah begann sie zu grinsen. "Was den, was den? Hat der grosse Zoro Roronoa etwa Angst vor einem bewusstlosen Mädchen?" "Was? Spinnst du? Natürlich nicht", rief er aus, zeitgleich aufspringend. "Na dann kannst du ja runter gehen." Damit drehte sie sich um und verschwand wieder in die Kombüse. Für einen Moment völlig sprachlos stand er nun da und starrte ihr nach.

"Ich glaub's nicht", murmelte er wütend "sie schafft es einfach immer wieder mich zu überrumpeln!!!" Von Nami ,überrumpelt' blieb ihm also nichts anderes übrig als nach unten zu gehen und Wache zu halten. Na ja, wenn er Glück hatte brauchte er ja nur da zu sitzen und nichts zu tun... Daher trottete er nun zur Tür und runter ins Mädchenzimmer wo er beinahe mit Nico Robin zusammengestossen wäre, die sich gerade anschickte den Raum zu verlassen. Sie lächelte ihn auf ihre unverkennbare Art an, sagte jedoch kein Wort, ging an ihm vorbei und die Treppe hoch. Noch eine ganze Weile starrte er auf das Ende des Flures an welchem die Treppe lag die sie soeben hochgestiegen war. Dann wandte er sich um.
 

______________________
 

Das wäre nu Kapitel 2 gewesen. Ich weiss, nicht besonders aufregend, aber schreiben musst' ich es trotzdem da es halt zur Handlung gehört ^^

Ich habe versucht - auf Kuina89's Kommi hin - etwas mehr Abschnitte einzubauen damit es leserlicher wird - was aber glaub ich nicht so recht geklappt hat (hab halt schon immer so geschrieben ^^°).
 

Kommentare werde ich mit Freude zur Kenntnis nehmen, Flames und Briefbomben werden strikt ignoriert ( sofern es keine sind die es wert wären gelesen zu werden ). Schätze mal das wär's für dieses Mal gewesen.

Auf wiedersehen bis in Kapitel 3.

Cutting deep, flying high

Die Nacht kam und ging, der nächste Morgen verstrich. Noch immer schlief sie und aus unbekannten Gründen war Zoro noch grimmiger gestimmt als sonst. Bis in den frühen Tag hinein hatte er an ihrer Seite, oder besser auf einem Stuhl, welcher nur auf den Hinterbeinen stand gegen die Wand gelehnt stand, bei ihr ausgeharrt. Natürlich war er so nicht darum herumgekommen eine ganze Menge nachzudenken. Nun sass er in der Küche und schob mit desinteressierter Miene seine Reissbällchen mit den Stäbchen hin und her. Jetzt verdarb ihm das Weib auch noch den Appetit. Auch Luffy war die Tatsache, dass Zoro nur mit seinem Essen spielte, aufgefallen. In der Hoffnung der gegebenen Situation etwas nützliches abgewinnen zu können versuchte der Captain dem Schwertkämpfer seine Onigiri vom Teller zu mopsen, was dieser jedoch mit einem lauten "Finger weg, Gummimännchen!!" abrupt verhinderte. Nur weil er keinen Hunger hatte hiess das noch lange nicht, dass er Luffy erlauben würde ihm sein Eigentum - sprich seine unangerührte Mahlzeit - zu klauen. Dieser verstand, wollte zuerst etwas dazu sagen, liess es aber doch und krakeelte laut herum in der Aussicht vielleicht noch etwas zu bekommen - und wenn es nur von den anderen war die sein Geschrei nicht mehr hören konnten. Schritte waren zu hören und gleich darauf öffnete sich die Tür, in welcher ein aufgeregter Chopper stand. Auf sein unerwartetes hineinplatzen hatten sich alle Blicke in seine Richtung gewandt, was - sofern dies möglich war - leicht erröten lies. Er fing sich jedoch ziemlich schnell wieder und platze heraus:

"Sie ist wieder wach!" Sofort waren alle auf den Beinen. "Und?", wollte Usopp wissen, "wie hat sie reagiert??" Gebannte Blicke vom Tisch her. Ein Seufzen entwich dem kleinen Arzt. "Nichts", sagte er schliesslich. Verwirrung. "Wie, nichts?", fragte Sanji mit hochgezogener Augenbraue nach. "Na, nichts. - Keine Reaktion. Sie liegt einfach nur da. Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob sie mich wahrgenommen hat." "Schock?" Robins einwortige Fragestellung lies ihn dankbar den Blick auf sie richten. "Ich nehme es an." Ohne ein weiteres Wort abzuwarten stand die Archäologin auf und verlies den Raum. Ihr Ziel war ohne Zweifel das Mädchenzimmer. Sie hatte diesen ,wenn mir einer folgt kriegt derjenige verdammten Ärger' Blick im Gesicht und so wagte es niemand ihr nachzugehen.
 

Ein leichtes Klopfen an der Tür lies sie ihre Augen in deren Richtung wenden, doch eine Erlaubnis zum Eintritt gab sie nicht. Als wenn die Person draussen das gewusst hätte öffnete diese nun die Tür, trat ein und schloss die Selbige wieder mit einem leisen Knarren. Die Schritte verhallten. Nur noch gleichmässige Atemzüge waren zu vernehmen. Tashigi hatte ihren Blick beim öffnen der Tür wieder starr in Richtung Decke gewandt. Vom etwaigen Blinzeln und den Auf- und Abbewegungen ihres Brustkastens, durch die Atmung, mal abgesehen lag sie stocksteif da. Ein räuspern kam aus der Mitte des Raumes.

"Du weißt schon, dass das so nicht weiter gehen kann, nicht wahr?" Diese ruhige Stimme. Auch auf Alabasta hatte sie diese Stimme wahrgenommen, nur war sie dort aufgeregt gewesen. Nico Robin. Sie wurde seit ihrem achten Lebensjahr steckbrieflich gesucht. Lange hatte man nichts mehr von ihr gehört, bis zu dem Zeitpunkt in welchem die ganze Barokfirma hochgegangen war. Als die jüngere keine Antwort gab fuhr die ältere fort. "Ich weiss was du über uns denkst, doch so sind wir nicht. Wir kämpfen nicht zum Spass, sondern für eine Sache an die wir glauben..." Sie verstummte, schien all ihre Worte mit Bedacht zu wählen. "Keiner auf diesem Schiff wird dir etwas tun. Vor allem hätte es ja keinen Sinn gehabt dich zu retten wenn wir dich nun doch noch umbringen würden, nicht wahr?" Scheinbar starrte Robin sie nun an, den ein unangenehmes Kribbeln begann sich in ihrer Magengegend zu bilden. "Wir werden dich so bald wie möglich von Bord lassen. Allerdings wird das noch mindestens fünfzehn Tage dauern. Du hast also die Wahl. Entweder du verkriechst dich weiterhin hier unten und tust so als wenn das alles hier nur Einbildung wäre..." Robin stoppte als ihr auffiel wie scharf ihr Tonfall geworden war, atmete einmal tief durch und fuhr dann so sanft wie eh und je fort, "oder du reisst dich zusammen, ignorierst deine Vorbehalte gegen Piraten... gegen uns... zumindest für die Zeit die du hier verbringst und kommst hoch." Die Piratin trat neben das Bett, nahm etwas vom Nachttisch und legte es ein, zwei Zentimeter neben Tashigi's Hand ab. Danach ging sie wieder zur Tür und öffnete diese. Kurz bevor sie ging meinte sie noch: "Falls du dich dazu entscheidest hoch zukommen... Wird ,es' dir hoffentlich nützlich sein." Mit ,es' meinte sie den Gegenstand welchen sie abgelegt hatte. "Die anderen würden dein Erscheinen sicher begrüssen." Die Tür fiel ins Schloss und Stille folgte. Erst nach geraumer Zeit wagte Tashigi es nach dem Ding neben ihrer Hand zufassen. Ihre Augen weiteten sich leicht als sie die Bügel und danach die Gläser einer Brille ertastete. Viele Gedanken gingen ihr in diesem Augenblick durch den Kopf. Mit rasender Geschwindigkeit wog ihr Geist die Pros und Kontras ab, welche auf sie zukommen würden wenn sie dem Vorschlag folge leisten würde. Am Ende fällte sie eine Entscheidung, schloss ihre Finger etwas fester um den Gegenstand in ihren Fingern und begann sich vorsichtig aufzusetzen. Schweissperlen hatten sich auf ihrer Stirn gebildet. Ob diese von der Anstrengung oder den Schmerzen stammte konnte sie nicht genau sagen. Wahrscheinlich von beidem. Mit leicht zittrigen Fingern schlug sie nun die Bügel auf und setze sich die Brille auf die Nase. Langsam öffnete sie ihre tiefblauen Augen, welche sie beim aufsetzen geschlossen hatte. Innerhalb weniger Sekunden hatten ihre Augen fokussiert. Alles um sie herum wurde klarer. Nicht gestochen scharf - alles was weiter weg war verschwamm immer noch - doch sie sah gut genug um ihre Umgebung wahrnehmen zu können. Probeweise schwenkte sie ihre rechte Hand vor ihrem Gesicht hin und her um festzustellen, ob sie sich das nicht doch alles nur einbildete.

"Wohl doch nicht", murmelte sie zu sich selbst und lies ihre Hand wieder auf die Matzratze sinken. Ein tiefes Seufzen folgte. Keine Einbildung. Das stimmte in mehr als einer Sache. Als sie aufgewacht war hatte sie gehofft, dass alles nur ein schlechter Traum gewesen war, aber als sie erneut die kleine braune Gestalt wahrnahm kam alles zu ihr zurück. Sie rutschte ein wenig nach hinten, bis sie gegen die Wand am Kopfende des Bettes lehnen konnte. Ihr Blick schweifte durch den Raum. Dieser war gefüllt mit Truhen, mehreren Büchergestellen, einem Sofa, einem Schreibtisch mit Stuhl, etwaigen herumliegenden Kleidern, Schuhen, mehren zusammengerollten Seekarten... Danach folgte ein prüfender Blick an ihr selbst hinab. Zu ihrer Verwunderung trug sie fremde Sachen. Ein dunkles, hochgeknöpftes Hemd und eine ebenfalls dunkle Jogginghose. Sie wollte gar nicht wissen wer sie umgezogen hatte. Tashigi schob die Brille hoch und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger die Stelle der Nase welche sich zwischen den Augen befand. Wo war sie hier nur hineingeraten? Und was noch wichtiger war: wie kam sie hier nur wieder heil raus?? War es nicht besser wenn sie allem etwaigen Ärger aus dem Weg ging und einfach hier ausharrte für die nächsten - wie die andere gesagt hatte - fünfzehn Tage? Doch konnte sie das? Immerhin waren fünfzehn Tage eine sehr lange Zeit. Langsam starrte sie in Richtung der Tür... ob sie... vielleicht doch... hochgehen sollte? Und war es nur darum, dass sie Informationen sammeln konnte. Aber die Leute da oben.. es waren Piraten...
 

Das Leben auf der Merry hatte sich inzwischen von der Kombüse hinaus auf das sonnenüberflutete Deck verlagert. Nami sass bei ihren Orangen und las ihre Zeitung. Robin war auf dem hinteren Deck und genoss einfach nur die Sonne. Den Geräuschen nach zu urteilen war Sanji noch immer mit dem Abwasch beschäftigt. Usopp bastelte einmal mehr an einer seiner Erfindungen - dies tat er im Jungenzimmer sitzend und leise vor sich hinmurmelnd -, mit Chopper an seiner Seite welcher ihn fasziniert beobachtete. Luffy sass auf der hölzernen Galleonsfigur und starrte den Horizont an. Und Zoro... Zoro sass wie immer gegen die Reling gelehnt da und schien zu schlafen. Doch das schien nur so. Sosehr er es auch versuchte, er kam nicht über ein leichtes Dösen hinaus. Zu sehr war er in seine Gedanken vertieft. Ohne das Wissen von Robin war er dieser nämlich nachgeschlichen und hatte an der Tür des Mädchenzimmers gelauscht. Er wusste nicht genau wieso, doch er hoffte insgeheim, dass sie hochkommen würde. Leicht wandte er seinen Kopf nach rechts und öffnete die Augen einen spalt breit. In sein Blickfeld fielen vier Katanas. Drei gehörten ihm. Das vierte war ihres.

Seine Gedanken schweiften einige Tage zurück. Noch immer sass ihm ein unbekannter Schock in den Knochen. Wie sie so vor ihm gelegen hatte. An der Stelle an welcher Wadou Ichimonji sie durchbohrt hatte verfärbte ihr Hemd sich mehr und mehr rot. Eine Blutlache begann sich unter ihr zu bilden. "Nein", hatte er seinen Augen nicht trauend geflüstert. Langsam war er in die Hocke gegangen, hatte ihre eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht gestrichen. Was hatte er da nur getan? Jemand fasste ihm an die Schulter. Ruckartig wandte er sich mit gezogenem Schwert um, starrte direkt in Luffy's Gesicht.

"Wir müssen weg!", meinte dieser mit einem Grinsen, welches jedoch verschwand als er das Mädchen da liegen sah. Blut troff von dem weissen Katana auf den Boden. Ihr Blut. Es klebte an Zoro's Händen. Sie... sie würde sterben... Wie Kuina. Er hatte Kuina nicht retten können. "Ku... Kuina..." Er war schwach, so schwach. Konnte nicht einmal ein Mädchen vor dem Tod bewahren. In diesem Moment hatte er nicht die Marineangehörige, sondern seine Kindheitsfreundin vor sich liegen gesehen. "Nein, ich werde dich nicht nochmals sterben lassen", flüsterte er in solch leisem Ton, dass nicht einmal Luffy es hören konnte. Mit einem "Nimm ihr Schwert!" hatte er Tashigi hochgehoben und zu einem Sprint in Richtung Going Merry angesetzt.

Scheinbar war die ganze Aktion eine Kurzschlusshandlung gewesen, der er sich einfach nicht hatte erwehren können. Wieso glich sie ihr nur so? Das Alles wäre nicht passiert wenn da nicht diese unglaubliche, nervenzerfetzende, gehirnzermarternde Ähnlichkeit zwischen diesen beiden Frauen gewesen wäre. Langsam aber sicher war er davon überzeugt, dass ihn da oben jemand auf dem Kicker hatte. Erneut strich sein Blick über ihr Schwert. Wie seine eigenen strahlte es eine unglaubliche spirituelle Energie aus, welche gleichsam beruhigend und belebend wirkte. Ein beseeltes Schwert. Zoro wusste nicht was er getan hätte wenn er die Präsenz ihrer hätte missen müssen... Sein Magen zog sich zusammen. Bestimmt ging es ihr genau so in diesem Moment, den schliesslich hatte er sich ihr Katana ohne Erlaubnis vorübergehend angeeignet - natürlich nicht um es sich genauer anzusehen, sondern nur um darauf aufzupassen. Den man durfte eine solch gefährliche Waffe nicht einfach in einem Zimmer herumstehen lassen. Ein leises Pochen in seinem Hinterkopf sagte ihm, dass Shigure ebenfalls darüber entrüstet war nicht mehr an der Seite seiner Besitzerin zu sein. In diesem Fall war es wohl das Beste Tashigi das gute Stück so bald als möglich zurückzugeben.

Eine etwas stärkere Brise kam auf, legte sich in die Segel und lies diese leicht flattern. Er blinzelte und blickte hoch, blinzelte nochmals. Gerade hatte sich die Tür geöffnet, in welcher nun keine geringere als Tashigi selbst stand. Ziemlich unschlüssig blickte sie nun hin und her. Das sie wirklich nicht nur den Kopf hin und her wandte um besser zu hören erkannte er an der silbern geränderten Brille auf ihrer Nase, welche leicht im Sonnenlicht blitzte. Wie auf Befehl wandte sie sich ihm mit einem Mal zu. Shigures Präsenz hatte sie wohl aufmerksam gemacht. Langsam kam sie nun auf ihn zu, stoppte vor ihm im beachtlichen Abstand von vier Metern. Sie räusperte sich, schien sich die Worte, welche sie sprechen wollte, zurecht zulegen. Nach gut einer halben Minute setze sie dann endlich doch noch zum reden an.

"Shigure." Mehr sagte sie nicht, starrte ihn nur aus dunklen Augen an und er verstand. Natürlich forderte sie ihr Katana, ihre Seele - wie sie die edle Waffe zu nennen pflegte - zurück. Er hatte auch nichts anderes erwartet. Na gut, dann musste er wenigstens nicht von sich aus auf sie zugehen um es ihr zurück zugeben. Ohne Worte fasste er danach und hielt es ihr mit ausgestrecktem Arm hin. Fast so als wollte er sagen: dann komm und hol es dir. Mit zu schlitzen verengten Augen kam sie dieser Herausforderung nach, nährte sich ihm mit vorsichtigen Schritten, den er war ja noch immer Zoro Roronoa in dessen Gegenwart sie sich befand. Ihn nicht eine Sekunde aus den Augen lassend hatte sie sich endlich auf griffweite genähert, fasste jetzt nach ihrem Schwert. Kurz spürte sie den Widerstand, welcher durch sein nicht loslassen verursacht wurde, doch dieser verschwand beinahe sofort. Die Hand mit dem Schwert gegen ihre Brust drückend, ging sie einige Schritte rückwärts. Fast schon belustigt sah Zoro ihr dabei zu. Sie traute ihm wohl wirklich nicht das kleinste Bisschen, vermied sie es ja tunlichst ihm den Rücken zuzuwenden. Erst als wieder gute viereinhalb Meter zwischen ihnen lagen drehte sie sich um. Zeitgleich entspannte sie sich etwas. Zeitgleich sank ihr Katana an ihre Seite hinab. Danach sah sie sich zögernd um.

Wieder zog sich etwas in Zoro's innerem zusammen. Wie sie so dastand, Shigure so fest im Griff das ihre Knöchel weiss hervortraten, den Körper auf eine solche weise angespannt, dass ihr später wohl alles weh tun würde und so verlassen wirkend tat sie ihm leid. Aber sie zu beruhigen kam für ihn auf Teufel komm raus nicht in Frage. Natürlich war ihre Lage seine Schuld, er gestand es sich selbst ja ein - nicht, dass er dies den anderen gegenüber je zugegeben hätte -, aber das hiess noch lange nicht, dass er nun den Babysitter für sie spielen würde. Zu seiner unbewussten Erleichterung kam nun Robin die Treppe hinunter. Hatte diese Tashigi ja eigentlich schon vor geraumer Zeit bemerkt - welche ihrem Blick tunlichst auswich -, jedoch abgewartet bis sie ihre Angelegenheit mit Zoro geregelt hatte.

"Du hast dich also doch dazu entschlossen uns Gesellschaft zu leisten", grüsste sie. Tashigi nickte bloss. "Nun, dann würde ich mich freuen wenn du dich etwas zu mir in die Sonne setzen würdest." Ein weiteres Nicken und sie folgte der Archäologin die Treppe hoch. Jetzt auf einmal unglaublich beruhigt lehnte Zoro sich zurück, schloss die Augen und war binnen Sekunden eingeschlafen.

Eine Etage höher lies Robin sich nun wieder auf dem einen der beiden dort stehenden Liegestühle nieder und deutete der andern an sie solle sich doch auch setzen. Behutsam kam diese der Aufforderung nach, setze sich aber nur auf die Kannte des anderen Möbels. Robin ihrerseits lehnte sich entspannt zurück, schloss die Augen und seufzte. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag wog sie ihre Worte der Marineangehörigen gegenüber vorsichtig ab, den sie wollte keine unangenehme Reaktion hervorrufen. "Ist die Brille stark genug?", fragte sie plötzlich wie aus heiterem Himmel, was Tashigi leicht zusammenzucken liess. "Ähm, j.. ja", stotterte diese verdattert. "Gut. Ich hatte es gehofft." Ein Lächeln glitt auf ihre Züge, worauf sie die Augen aufschlug und ihre Gegenüber anblickte. "Es ist einfacher sich in einer neuen Situation zurechtzufinden wenn man wenigstens etwas sieht." "Ja, das ist es", murmelte Tashigi. Aus dem Lächeln wuchs ein leichtes Grinsen. "Entspann dich", sagte Robin mit einem mal, "wie ich schon sagte: keiner wird dir hier etwas tun." Der Konter, welchen sie erhielt, bestand aus einem ,das sagt sich so leicht' Blick. "Ich meine es ernst. - Es bringt dir nichts wenn du den ganzen Tag lang in Achtungsstellung ausharrst." Tashigi seufzte. Wo die andere recht hatte, da hatte sie recht. Ob sie es wollte oder nicht, aber sie war momentan ganz auf den gutwill dieser Crew angewiesen. Und wenn dem so war... Zögernd setzte sie sich etwas auf dem Liegestuhl zurück, behielt Shigure jedoch stets fest im Griff. Das sie hier festsass und sie den Leuten hier wohl oder übel ausgeliefert war hiess nicht, dass sie sich nicht mehr verteidigen und aufmerksam sein würde. Robin hatte ihre Gedanken wohl erraten, sagte jedoch nichts dazu. Wenn die kleine sich so sicherer fühlte war wohl nichts dagegen einzuwenden.

Eine Weile verging ohne das eine der Beiden auch nur ein Wort sprach. Tashigi hatte es aufgegeben so unbequem dazusitzen und hatte sich stattdessen richtig auf den Liegestuhl gelegt, lies jedoch ihren Blick beim kleinsten Geräusch in dessen Richtung schweifen. Zugegeben, es gefiel ihr auf eine gewisse Art einfach nur etwas zu relaxen. Auf den Marineschiffen fand sie dazu nur sehr selten eine Gelegenheit. Hier schien das an der Tagesordnung zu sein. Eine sanfte Meeresbrise hatte sich dazu entschlossen das Schiff heimzusuchen. Und so strich diese durch die Segel der Merry und durch die Haare der Besatzung. Erst jetzt stellte Tashigi fest wie warm es auf einmal war. Nach dem Stand der Sonne musste es früher Nachmittag sein. Ihr wurde langsam heiss in ihren Jogginghosen und dem langärmligen Hemd. Die einfachste Abkühlungsoption wäre es gewesen Ärmel und Hosenbeine hoch zurollen. Gedankenverloren wollte sie dies zuerst auch tun, hielt sich jedoch noch in dem Augenblick als sie sich vorbeugte selbst zurück. Ihre Miene verdüsterte sich. Nein, das konnte sie unmöglich tun. Zumindest... nicht hier... und nicht in Gegenwart von jemandem. Ein Blick lag auf ihr. Robin's. Ein kurzes Blickduell entstand, welches die Archäologin schliesslich abbrach um aufs Meer hinaus zu sehen. Ob sie... ob sie etwas wusste? Tashigi biss sich beinahe unmerklich auf die Unterlippe und wartete angespannt. "Heiss, nicht wahr?", nahm sie das Gespräch wieder auf. "Mhm", machte die jüngere. "Lass uns Sanji fragen ob er uns den Sonnenschirm aufstellt." Damit stand sie auf und hielt Tashigi die Hand hin. Kurz blickte sie von der Hand zu deren Besitzerin und wieder zurück. Ein Schmunzeln zierte Robins Gesicht. Natürlich hatte sie nichts anderes als Misstrauen auf diese Geste hin erwatet, belies ihre Hand allerdings nichts desto trotz in der momentanen Haltung, bis die andere sie dann am Ende doch noch nahm und sich hochziehen lies. Gemeinsam stiegen sie nun die Treppe hinab. Gerade als sie die Tür zur Kombüse erreicht hatten öffnete sich diese unerwartet. Heraus trat Luffy.

"Ja, aber... Ich habe doch Hunger!!", maulte er. Der Koch hatte ihm wohl eine Abfuhr in Sachen Essen erteilt. "Du hattest doch erst vor einer Weile Mittagessen!!", erklang dessen Stimme. Noch immer maulend wäre er beinahe in die beiden Frauen geprallt, was allerdings von der ersteren der beiden mittels ihrer Teufelskräfte unterbunden wurde. Die Reaktion des Captains war sein Trademark Grinsen. Robin lächelte sanft zurück, worauf Luffy an ihr vorbei ging um Tashigi besser in Augenschein nehmen zu können. Sofort begann er sie mit kritischem Blick zu umrunden. Verdutzt lies sie es geschehen. Als er schliesslich wieder vor ihr stand viel ihr auf, dass sie die Luft angehalten hatte. Ein tiefes ein- und ausatmen folgte unter den kritischen Augen des straw hat captains. Langsam wurde ihr das Ganze unangenehm. Wieso starrte er sie den nur so an?

"Du siehst blass aus", stellte er wie aus dem nichts auf einmal fest. "Du musst was essen. Dann geht's dir gleich besser." In seiner Stimme klang ein heiterer Unterton mit. "Am besten Fleisch. Fleisch ist immer gut..." Weiter über seine offensichtliche Leibspeise vor sich hinplappernd marschierte er zurück in die Kombüse, aus welcher er nur drei Sekunden später in hohem Bogen - und dies im wahrsten Sinne des Wortes - wieder rausflog und noch während er gegen das Geländer knallte folgte auch schon derjenige, welcher ihn rausgeworfen hatte. Wie nicht anders zu erwarten fanden die beiden Frauen sich in der Gegenwart des blonden Smutjes wieder, der sie auch sofort bemerkte.

"Robin-chan", fing er an, bemerkte darauf Tashigi, blinzelte kurz - wohl um zu überlegen wie er sie ansprechen sollte - und fuhr dann fort: "Tashigi-san." Offenbar versuchte er erst einmal mit der höflicheren Form. Bei ,Schwertfuchtlern' war er im allgemeinen etwas vorsichtiger. "Was kann ich für euch tun?" Trotz seiner ,Vorsichtigkeit' kam er einfach nicht umhin die junge Frau - welche dazu noch unheimlich hübsch war - anzustarren. Dies tat er mit so einer intensivität, dass diese leicht rot wurde. Was die Frau mit den dunkelblauen Augen nicht wissen konnte war, dass der Koch sie im Normalfall schon längstens am anhimmeln gewesen wäre, wäre da nicht dieses seltsame Pochen in seinem Hinterkopf gewesen welches eindeutig von einem schneidenden Blick herstammte. Wessen Blick es war konnte er nicht sagen, wagte er es ja auch nicht sich nach der Ursprungsquelle umzusehen. Er wusste nur, dass ihm der- oder diejenige gerade nicht besonders wohlgesonnen war. "Könntest du uns vielleicht den Sonnenschirm aufstellen?" Die Worte der Archäologin holten ihn in diese Realität zurück. Unbewusst hatte er sich in seinen Gedanken verfangen, Tashigi weiterhin schamlos anstarrend. Leicht schüttelte er den Kopf, wandte ihn dann der Fragenstellerin zu und lächelte süss. "Aber natürlich, Robin-chan. Ich eile schon!!!" Mit diesen Worten verschwand er unter Deck. Die zwei sahen ihm nach. "Am besten du ignorierst sein Verhalten einfach", meinte Robin mit einem schelmischen Grinsen als sie Tashigi's Blick mit hochgezogener Augenbraue erhaschte. "Du kannst von Glück sagen, dass jemand etwas gegen ein weiteres Fortschreiten seiner Bemühungen hat." Sie wandte sich um und ging wieder die Treppe hoch. Schon wieder sichtlich verwirrt blieb die jüngere wie versteinert stehen. Bemühungen? Wer hatte etwas gegen welche Bemühungen?? Langsam öffnete sie den Mund um Robin danach zu fragen, doch diese war bereits um die Ecke verschwunden. Nun gut. Eigentlich konnte es ihr ja sowieso egal sein, was diese gemeint hatte, den schlussendlich war sie ja darauf bedacht hier so schnell wie möglich wieder zu verschwinden.
 

Stunden verstrichen. Im Schatten des Sonnenschirmes, zumeist nur von den sanften Geräuschen sich am Bug brechender Wellen untermalt, war Tashigi nach einer Weile in eine Art Döszustand verfallen. Im Gegensatz zu einem Marineschiff war der Geräuschpegel hier mehr als lächerlich klein. Na gut, hin und wieder konnte man den Captain nach Nahrung schreien hören - wodurch sie jedes mal erschrocken zusammenfuhr - aber alles in allem war es hier so unglaublich ruhig, dass man einfach nicht darum herum kam wegzudösen. Alles war hier so... so unglaublich friedlich. Niemals hätte sie eine solche Ruhe auf einem Piratenschiff erwartet. Diese hatte sie sich immer ziemlich laut vorgestellt. Voll von übelriechenden Leuten, welche nicht nur intolerant und dumm waren, sondern auch keine Manieren kannten. Böse Menschen welche nichts anderes als Gewalt kannten und denen man nur mit ebensoviel Gewalt gegenübertreten konnte, nein musste, wenn man überleben wollte. Aber wieso... wieso waren diese Piraten hier so anders? Die Tatsache, dass diese nichts von alledem waren was sie kannte - oder dachte von Piraten gekannt zu haben - rüttelte an ihrem Weltbild. Nun gut, Zufälle gab es ja immer wieder, doch diese Crew hier hatte schon mehrmals bewiesen, dass sie anders war. Und nicht nur diese Crew... in letzter Zeit hatte sie - unbewusst - angefangen Dinge, Personen, Zustände... anders zu sehen als früher. So hatte sie einen Dieb verhaftet welcher mitten in der Nacht am Fenster von seiner Familie besucht worden war. Er hatte sich bei ihnen entschuldigt, dass er ihnen nichts zuessen hatte bringen können. Der Mann hatte nur wegen Armut gestohlen. Nicht um sich zu bereichern. Kein egoistisches Motiv hatte hinter seiner Tat gestanden. Nichts desto trotz hatte er gestohlen... aber der Grund... der Grund war auf eine seltsam traurige Art und Weise nobel gewesen. Der Stoff des Sonnenschirmes flatterte im Wind. Sonne fiel auf ihr Gesicht nur um einen Moment später durch die Gestalt einer Person wieder geblockt zu werden. Zeitgleich den Griff von Shigure fest umfassend und die Augen aufreissend richtete sie sich halb auf. Als sie den ,Eindringling' erkannte zog sie tief die Luft ein, die geweiteten Augen ihrer Gegenüber ignorierend, und stiess die Klinge ihres Katanas, welches sie ein Stück weit gezogen hatte, wieder zurück in seine Schwertscheide.

"Es... es gibt essen", stotterte die Rothaarige nun sichtlich erschrocken, woraufhin sie nervös von Shigure zur Treppe und zurück blickte. Erst jetzt erkannte Tashigi, dass Robin's Platz wohl schon seit geraumer Zeit leer war. Scheinbar hatte sie doch nicht nur die ganze Zeit gedöst, musste wohl eingeschlafen sein, den sie hatte die andere nicht gehen gehört. Die Rothaarige - sie hatte keine Ahnung wie diese hiess - räusperte sich, was dazu führte, dass der dunkelhaarigen einfiel, dass sie noch immer eine Antwort schuldig war. "Ja", gab sie schliesslich in seltsam ruhigem Ton zurück. Die andere empfand das wohl als Zeichen, dass sie gehen könnte, was sie auch tat. Ohne ein Wort ging sie die Treppe hinab und dies in einem mehr als leicht erhöhten Tempo. Ein knurrendes Geräusch lies Tashigi blinzeln. Dieses stammte unverkennbar von ihrem Magen. Sicher, irgendwann zwischendurch hatte der Smutje ihnen etwas zu trinken gebracht. Dies hatte er wild mit den Armen gestikulierend getan um zu betonen, dass er sich extra für sie drei - die dritte war diejenige welche soeben gegangen war - grosse Mühe gegeben hatte. Aber ein eisgekühltes Getränk war nun mal nicht das selbe wie feste Nahrung. Bei weiterer Überlegung musste sie feststellen, dass sie wohl seit einigen Tagen nichts gegessen hatte. Langsam stand sie auf. Leicht wackelig auf den Beinen streckte sie sich etwas - dies sehr, sehr vorsichtig, den die Wunde schmerzte auch so schon genug - und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Der Geruch von Essen wurde in ihre Richtung geweht, was ihren Magen mit einem weiteren Grummeln antworten lies. Mit einigen Schritten war sie beim Treppenabsatz. Von dort aus konnte sie die Stimmen der anderen deutlich hören. Scheinbar waren sie gut aufgelegt. Abermals meldete sich ihr Magen und so hielt sie sich nicht mehr länger mit Denken auf, sondern stieg die hölzernen Stufen hinab welche leicht Knarrend dem Gewicht ihrer Schritte nachgaben. Die Geräusche wurden immer klarer. Teller klirrten, Pfannen schepperten und auch die Stimmen wurden lauter. An der Türe angelangt verharrte sie kurz. Diese war halb offen und lies einen Blick in die Kombüse zu. In dem Raum ging es ungewöhnlich familiär zu. Der Captain versuchte gerade dem Rentier sein Gemüse vom Teller zu mopsen, aber dieser wehrte sich vehement - wenn auch nicht sonderlich erfolgreich - mit wedelnden Armen und lautem Gekeife. Der mit der langen Nase lachte irgendwie ziemlich wahnsinnig wirkend vor sich hin während der Koch den Rest des Essens auftischte. Zeitgleich schien die rothaarige durch den Essensstreit langsam wütend zu werden. Dies lies sich daran nachweisen, dass sich auf ihrer Stirn eine Zornesfalte zu bilden begann. Robin schien das alles nicht zu interessieren. Scheinbar war sie sich solche Szenarien gewohnt, den sie hob kaum eine Augenbraue als eine Gabel an ihr vorbeisegelte, dumpf scheppernd auf dem Boden aufkam und über diesen schlidderte. Genau in diesem Moment riss der anderen Frau in der Kombüse der letzte Geduldsfaden. Mit einem "Luffy, lass den Scheiss" verpasste sie beiden eine Kopfnuss, worauf der kleinere Arzt mit flirrenden Augen unter den Tisch rutschte. Ein leises Kichern erfüllte den Raum. Blitzartig wanderten alle Blicke zur Tür hin, wo Tashigi sich nun leicht erschrocken über sich selbst die Hand vor den Mund hielt. Das Kichern hatte von ihr gestammt. Keiner sagte etwas, bis:

"Willst du da etwa ewig rumstehen?" Bei näherer Betrachtung fiel ihr auf, dass doch nicht alle sich ihr zugewandt hatten. Zoro sass, mit ihr zugedrehtem Rücken, geschlossenen Augen und hinter dem Kopf verschränkten Armen da und machte einen irgendwie arroganten Eindruck. Die Starre wurde erst aufgehoben als Chopper unter dem Tisch hervorkroch, sie von oben bist unten ansah und dann schliesslich auf sie zukam. Zur Überraschung aller packte er sie am Handgelenk - worauf sie eine Millisekunde lang das Gesicht leicht verzog - und schleppte sie zum Tisch. "Setzen", befahl er. Die Blicke der anderen wurden immer verwunderter. Sonst war der Schiffsarzt der Going Merry doch auch nicht so direkt. Tashigi kam seiner Aufforderung, nein, wohl eher seiner Anordnung, nach und lies sich vorsichtig auf dem Stuhl nieder, welcher Chopper ihr zugewiesen hatte. Unruhig blickte sie auf ihre Hände hinab, die gefaltet auf ihren Beinen lagen. Erst als Sanji einen Teller vor die gerade angekommene stellte ging das Abendessen weiter. Anfangs etwas leiser, dann wieder in voller Lautstärke ging es weiter und bald darauf benahmen sich die Straw hat pirates wieder wie immer. Gabeln und Chopsticks flogen, Kopfnüsse wurden ausgeteilt und Essen verteilt. Und inmitten dieses bunten Treibens sass eine eingeschüchtert wirkende Emily Tashigi. Sie wusste nicht so recht wie sie mit der Situation umgehen sollte. Mit dieser gerade eben und mit der im allgemeinen. Dafür, dass sie sich hier auf dem Schiff des Feindes befand wurde sie einfach viel zu nett behandelt. Sie verstand es einfach nicht, verstand diese Leute nicht.

"Hast du keinen Hunger?" Der neben ihr aufgetauchte Smutje hatte sie so sehr erschreckt, dass sie heftig zusammenzuckte. "Ich, äh... also..." Und genau diesem Moment suchte sich ihr Magen aus um seinen Kommentar dazu abzugeben. Sie wurde leicht rot und senkte den Blick. Nicht, dass das Essen nicht gut aussah oder roch. Oh nein, im Gegenteil. Es lies ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Aber.. Ihre Skepsis war nun mal grösser als ihr Hunger. Vorsichtig sah sie sich um. Ihr Magen zog sich dabei merklich zusammen. Die anderen schoben sich alle sorglos Portion um Portion in den Mund. Natürlich hatte sie nicht angenommen, dass das Essen vergiftet war. Schliesslich kochte der Smutje ja nicht nur für sie, sondern für alle... Aber... ABER ES WAREN VERDAMMT NOCHMAL PIRATEN MIT DENEN SIE HIER AM TISCH SASS!!! Doch... es roch so gut... und sie hatte schon bestimmt seit Ewig nichts mehr gegessen... Mit prüfendem Blick hob sie mit der einen Hand die Chopsticks und mit der andern die Reisschüssel vor ihr an. Und dann konnte sie nicht anders. Skepsis hin oder her, ihr Hunger hatte sie besiegt. Unter dem fragenden Blick des Blonden schob sie sich schnell etwas Reis in dem Mund, kaute und schluckte hinunter. Der Reis war unglaublich gut. Kaum zu glauben, dass das bloss stinknormaler weisser Reis war. Ihre Augen blitzen leicht auf.

"Ah, also schmeckt es dir?" Ihr Blick wanderte hoch. Neben ihr stand noch immer der Smutje. "Ja, danke. Es ist sehr gut." Bei dieser Antwort konnte sich Sanji einfach nicht mehr zurückhalten. Total übertrieben mit den Armen fuchtelnd fiel er vor ihr auf die Knie, fasste dann nach ihrer linken Hand und zog diese vor sein Gesicht um sie zu küssen. Scharf die Luft einziehend gab Tashigi der Bewegung nach um keine weiteren Schmerzen zu provozieren. Genau zwei Personen war dieses scharfe einatmen nicht entgangen, jedoch sagte keiner von beiden etwas.
 

Die Sterne funkelten klar am beinahe pechschwarzen Nachthimmel. Langsam wurde es ruhiger auf der Merry, den nach und nach begaben sich die Leute auf ihr zur Ruhe. Im Laufe des Tages hatten Robin und Nami ihre Sachen vom Jungen- wieder ins Mädchenzimmer verfrachtet - in welchem sie Kampiert hatten solange das Mädchenzimmer als Krankenzimmer genutzt worden war - und versuchten gerade die Schlafplatzordnung festzulegen. Während Robin und Nami sich lang und breit darüber unterhielten wer den nun wo schlafen sollte stand Tashigi unbeteiligt neben der Tür und sah ihnen bloss zu, den schliesslich empfand sie es nicht als ihr Recht in dieser Sache mitzureden da sie ja gar nicht zur Crew gehörte.

"Aber sie kann schlecht auf dem Futon schlafen. Das wäre nicht gut für ihre Verletzung. - Chopper würde dir den Kopf abreissen." Die Worte Robins liessen Nami genervt durchatmen. "Na gut. Dann schlaf ich eben auf dem Futon und du in der Hängematte. Das Sofa können wir ja leider knicken, den das hat Luffy zu Schrott verarbeitet. Mal wieder typisch Mann", schloss die rothaarige. "Gut, dann kann sie das Bett haben. - Wenn du willst kannst du ja morgen in der Hängematte schlafen", bot Robin an. Die andere nickte nur beiläufig. Wenn sie ehrlich war mochte sie das Geschaukel nicht, welchem man in der Hängematte ausgesetzt war. Aus dem Augenwinkel beäugte sie die dritte in ihrer Runde. Diese stand - scheinbar geistig abwesend - neben der Tür und starrte ins Leere. Irgendwie war ihr Tashigi nicht geheuer und das lag nicht daran, dass sie Marineangehörige war! ... na gut... Vielleicht ein ganz kleines bisschen.... Jaja, ok. Es lag grösstenteils daran. Doch auch ihre ganze Art kam ihr spanisch vor. Irgendwie so... unwirklich. Als wenn sie gar nicht wirklich da wäre. Ein leichter Schauder lief ihr über den Rücken. Mit dem Mädchen stimmte einfach etwas nicht. Robin fiel in ihr Blickfeld. Diese starrte sie an, folgte dann ihrem Blick, worauf sich ihre Augen trafen. Scheinbar dachte die Archäologin das gleiche wie sie. Trotzdem sagte sie keinen Ton, zuckte nur leicht die Schultern und drehte sich ganz zu Tashigi um, welche noch immer ins Leere starrte. Was die anderen beiden nicht wissen konnten war, dass es ihr psychisch gerade nicht sehr gut ging... was wohl noch deutlich untertrieben war. Ohne darauf zu achten hob sie ihre rechte Hand und fuhr damit leicht über die Unterseite ihre linken Unterarmes, stoppte am Ende am Handgelenk und lies ihre Finger wieder sinken. Ein düsterer Ausdruck schlich sich in ihr Gesicht, verschwand jedoch sofort wieder als Robin sie ansprach.

"Du kannst das Bett haben." Tashigi sah auf. Eigentlich war es ihr egal wo sie schlief. Von ihr aus hätte es auch der kalte Boden getan. Nichts desto trotz setze sie zu einem Protest an, welcher jedoch sofort durch einen einzigen Blick unterdrückt wurde. Robin - von welcher der Blick gestammt hatte - kam nun auf sie zu, legte ihr eine Hand auf den Rücken und stiess sie leicht in Richtung Bett. Kurz davor blieb Tashigi stehen und blickte die anderen fragend an. Fast als wenn sie fragen wollte ob diese sich sicher waren. Robin nickte nur und dann klatschte Nami in die Hände.

"So und jetzt los, los. Ab ins Bett." Ihre kommandierende Stimme lies keine Wiederrede zu. Also liessen Robin und Tashigi sich auf ihren Schlafplätzen nieder während Nami das Licht löschte. Danach trat Ruhe ein. Wieder hörte man die Wellen sanft gegen das Schiff schlagen. Einer der Jungs schnarchte. Welcher es war konnte man nicht sagen. Es war angenehm warm im Raum. Nur einen Moment später hörte Tashigi wie die Atemzüge neben dem Bett - da wo der Futon lag - langsamer wurden. Nami war also schon eingeschlafen. Die Frau im Bett drehte sich zur Wand. Ob es ihr gefiel oder nicht, aber sie war hellwach. Das hatte zur Folge, dass sie anfing nachzudenken und das über Dinge die sie lieber vergessen wollte. Wieder fasste sie sich an den linken Arm, rieb vorsichtig an der Innenseite auf und ab. Dieser schmerzte. Genau so wie ihre Unterschenkel, aber den Teufel hätte sie getan um irgend jemandem davon zu erzählen! Es war ihr Problem und selbst wenn sie jemandem davon erzählt hätte... verstanden hätte sie sowieso niemand. Wie den auch, sie verstand sich ja noch nicht einmal selbst. Vorsichtig zog die Beine an und schlang ihre Arme um die Knie. Sie presste die Augen fest zusammen, wollte so schnell wie möglich einschlafen um nicht weiterdenken zu müssen, aber wie jedes mal wenn sie in eine dieser Phasen verfiel konnte sie erst recht nicht schlafen. Manchmal tagelang. Wie sehr sie das doch hasste. Nicht einmal in den Schlaf konnte sie sich retten... und selbst wenn sie schlief... Kamen meistens die Albträume. Bizarre Träume welchen sie keinen Sinn abgewinnen konnte, sie noch verzweifelter wieder aufwachen liessen als das sie eingeschlafen war. Trotzdem. Jedes mal wenn sie einschlief hoffte sie das nächste Mal nicht mehr aufwachen zu müssen. Doch bis jetzt hatte sie leider immer wieder in die reale Welt zurückgefunden. Nebenbei nahm sie wahr wie auch Robins Atmung langsamer wurde. Also schliefen nun beide. Mit einem schweren Atemzug drehte sie sich auf den Rücken, schlug die Augen wieder auf und starrte an die dunkle Decke hoch, welche sie nicht wirklich erkennen konnte. Zum wiederholten male fragte sie sich warum sie hier war. Hatte nicht alles einfach so monoton weitergehen können wie bisher? Das wäre das einfachste gewesen. Zeitgleich hasste sie sich auch schon wieder für diesen Gedanken. Sie hatte hier die Chance die Straw hat Crew dingfest zu machen! Was lamentierte sie hier also mit sich selbst herum? Bestimmt, nein, sicher war noch kein Marineangehöriger diesen Leuten so nahe gekommen wie sie. Sie musste das ausnutzen!! ... Aber... wozu eigentlich? Natürlich gab sie es sich bewusst nicht zu, doch ihr Bild von der Marine hatte schon lange zu bröckeln begonnen. Diese war schon lange nicht mehr so gerecht wie sie nach aussen hin behauptete. Korruption und Falschspiel waren an der Tagesordnung, nur wollte sie das einfach nicht sehen, wollte ihr naives Weltbild beibehalten. Doch genau so wie die Marine nicht mehr in das Klischee der gerechten Ordnungshüter passte, so waren auch die Straw hats keine typische Piratenbande. Natürlich waren sie gesetzlose, aber sie hatten mehr als einmal Gutes getan und dies direkt unter ihrer Nase. Sie konnte es nicht leugnen, konnte es aber auch nicht verstehen, den zum letzten bisschen ihres noch existierenden Weltbildes gehörte nun mal die Tatsache, dass Piraten schlecht waren und die Marine sie jagte... Sie... hatte einfach nichts anderes. Wie pathetisch das war, wusste sie selbst. Auch war ihr klar, dass sie in ihrer jetzigen Konstitution bald einmal an ihre Grenzen stossen würde. Sie besass keine Teufelskräfte, noch war sie von natur aus sehr stark. Deshalb hatte sie sich für den Schwertkampf entschieden, da es dort nicht um Kraft sondern um Technik und Geschwindigkeit ging, nur um auch dort festzustellen, dass sie irgendwann - wohl ziemlich bald - nichts mehr würde ausrichten können. Den ersten Verdacht, dass dieser Moment gekommen war, hatte sie gehabt als sie in Logue Town auf Zoro Roronoa getroffen war. Von da an war es immer mehr abwärts gegangen. Sie war schwach. So furchtbar schwach. Dabei war doch das einzige was sie wollte für Gerechtigkeit sorgen. Doch... das schien immer unmöglicher zu werden. Sie konnte nichts ausrichten... Das erfüllte sie mit Hass. Hass auf sich selbst. Wozu den das alles wenn es doch nichts brachte? Der Hass war so gross, dass sie mittlerweile kaum noch irgendwelche andere Gefühle spürte. Wenn es ganz schlimm wurde stieg eine seltsame Taubheit in ihr auf, welche sie inzwischen nur noch auf eine Art zu bekämpfen wusste. Eine Art die niemand verstand. Genau so wie niemand sie verstand. Ein Teufelskreis aus welchem sie nicht auszubrechen vermochte.

Sie blinzelte. Etwas feuchtes lief ihre Wangen hinab. Fahrig strich sie mit ihren Fingern über ihre Haut. Tränen benetzen diese, liefen über ihr Gesicht und tropften auf die Matratze auf welcher sie lag. Es verging ein Augenblick bevor sie begriff, dass sie angefangen hatte zu weinen. Dies passierte ihr nicht zum ersten mal. Tränen des Hasses oder der Wut bahnten sich die Tage immer öfters ihren Weg aus ihren Augen und über ihr Antlitz ohne, dass sie dies verhindern konnte. Meistens merkte sie es ja auch erst wenn ihr der salzige Geschmack in die Nase stieg. Von tief unten spürte sie nun auch wieder dieses bleierne Gefühl aufsteigen. Welches in ein schwer werden ihrer Glieder ausartete. Je länger dies andauerte desto unwirklicher fühlte sie sich. Fast so als wenn sie sich langsam aufzulösen begann. Tashigi verabscheute das. Trotz der Wärme im Raum begann sie zu zittern. Und dann war es wieder da. Dieses Verlangen. Zuerst war es nur sporadisch aufgetreten und sie hatte ihm auch nur selten nachgegeben, aber je länger sie sich in dieser Lage befand desto öfter lies sie es einfach zu, den danach fühlte sie sich irgendwie besser. Noch immer leicht zitternd setzte sie sich auf und schlug die Decke zurück. Behutsam stieg sie über die am Boden liegende hinüber, um diese nicht zu wecken. Was ihr auch gelang. Mit tapsenden Schritten schlich sie danach zur Tür. Als diese beim öffnen leicht knarrte blieb fast ihr Herz stehen. Kurz horchte sie in die Stille hinaus. Nichts rührte sich. Beruhigt verliess sie das Zimmer und ging nach oben an Deck.

Es war seltsam kühl hier oben. Kaum zu glauben, dass es hier vor einigen Stunden noch so warm gewesen war, doch momentan hätte es auch wie aus Kübeln regnen können, es wäre ihr egal gewesen. Ihr Zittern verstärkte sich leicht als sie zur Treppe ging, welche hoch in die Kombüse führte. Ihre Schritte waren langsam, fast so als wenn ihr Körper sich gegen ihr Vorhaben zur Wehr gesetzt hätte, jedoch nicht gegen ihren Geist ankam. Am oberen Absatz verharrte sie kurz, ging dann aber ohne weiteres Zögern auf die Tür schräg vor ihr zu und öffnete diese gerade so weit, dass sie hindurchpasste ohne grössere Verrenkungen machen zu müssen. Im inneren des Raumes war es beinahe stockdunkel. Nur der schmale Lichtschein, welcher durch die Tür fiel, erhellte in ein wenig. So leise wie möglich durchsuchte sie danach einige Schubladen neben dem Herd bis sie das Gesuchte entdeckt hatte. Besagter Gegenstand blitze im schwachen Mondlicht kurz auf, bevor er in ihrem Hosenbund verschwand. Danach verlies sie den Ort ziemlich vorsichtig, um weder ein Geräusch noch ein sonstiges Indiz ihrer Anwesenheit zu hinterlassen und kehrte auf das Deck zurück. Genau diesen Moment hatte sich eine dicke Wolke ausgesucht, um die Bahn des halbvollen Mondes zu kreuzen. Ihr eigenes Gewicht erschien ihr plötzlich als viel zu schwer und so kam sie nur mit Mühe die zweite Treppe hoch, welche zum Heck des Schiffes führte. Dort angekommen stützte sie sich erst einmal für einige Zeit an der Reling ab und starrte in Richtung Horizont. Die Wellen und der Wind in den Segeln wiegten sie nach kurzer Zeit in ein trügerisches Gefühl von Sicherheit. Auf den Marineschiffen hatte sie sich kaum aus ihrem Zimmer herauswagen können ohne, dass sie auf einen Soldaten traf. Die kühle Nachtbrise strich zärtlich durch ihr Haar, umschmeichelte ihre zierliche Figur, lies sie zu ihrem Zittern zusätzlich noch kurz Erschaudern. Doch egal wie beruhigend und entspannend die Szenerie hier oben auch war, ihren Hass konnte diese nicht dämpfen. Und so schob sie erst ihren Ärmel hoch und zog danach den Gegenstand aus ihrem Hosenbund. Wieder blitze dieser im schwachen Licht auf. Die meisten Menschen wären wohl spätestens jetzt vor ihr zurückgewichen, den in ihrer Hand befand sich ein Messer. Erbarmungslos drückte sie dessen Klinge nun gegen die Haut ihres entblössten Unterarmes und zog mit aller Kraft durch. Schmerz durchfuhr sie, aber sie stoppte nicht. Ein seltsames Hochgefühl begann sie zu durchfluten. Eine Art perverse Befriedigung ergriff jedes Mal von ihr besitz wenn ihr Blut floss, den es bewies ihr, dass sie noch lebte, bestrafte sie Zeitgleich für jegliche Fehler die sie begangen haben mochte. Dunkle Flüssigkeit floss nun von ihrem Arm, tröpfelte auf die Planken, auf welchen ihre nackten Füsse ruhten. Ein zweiter Schnitt. Noch mehr Schmerz, doch es war ihr nicht genug. Fast fanatisch schnitt sie sich ein drittes und viertes Mal bevor sie urplötzlich am rechten Unterarm gepackt und somit gestoppt wurde. Erst begriff sie nicht was ihr Tun verhinderte, den ihr denken funktionierte in solchen Momenten wie auf Notreserve, doch als ihr Blick zu ihrem Arm wanderte und dort eine Hand entdeckte - welche definitiv nicht zu ihr gehörte - begriff sie halbwegs. Kurz schloss sie die Augen, schlug sie jedoch sofort wieder auf, lies ihren Blick nun von der fremden Hand deren anschliessenden Arm hochwandern, bis sie im Gesicht der Person jäh verharrte. Ein eiskalter Blick aus dunkeln Irisen begegnete dem ihren. Dadurch etwas erschrocken lockerte sie ihren Griff um den Heft des Messers, worauf ihr dieses entrissen und weit, sehr weit ins Meer hinaus geschleudert wurde. Kurz blitze es ein letztes mal kläglich auf, verschwand dann jedoch mit einem nicht zu hörenden ,plumps' im kalten Nass. Ihr Blick folgte dem Messer. Erst nach einer ganzen Weile blickte sie wieder hoch in das Gesicht desjenigen, der sie gestoppt hatte. Kaum Sah sie ihn wieder an spürte sie auch schon einen beissenden Schmerz in ihrer Wange, welcher definitiv nicht von ihr selbst verursacht worden war.

Daraufhin folgte nur ein Wort mit tiefer Stimme gesprochen. "Baka."

_____________________________________________
 

So, lange hats gedauert. Hoffentlich ist hier nu niemand all zu schockiert von mir. Wie euch vielleicht ( was heisst hier vielelicht, ganz bestimmt würd ich eher sagen ) aufgefallen is, is' die FF in diesem Kapitel ihrem PG-13 Rating langsam ein Stück näher gerückt.

Auch ist mir klar, dass das Kapitel etwas... ähm, dezent ausgedrückt, langatmig war, doch das musste nu halt sein. Keine Panik, ihr kriegt schon wieder mehr Action, hehe ^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (23)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Monny
2007-04-19T17:19:42+00:00 19.04.2007 19:19
Das kapitel ist wirklich sehr schön du musst unbedingt das nächste kapitel on stellen.
Von:  Xell
2005-11-12T20:38:26+00:00 12.11.2005 21:38
Faszinierend! Dein Schreibstil ist wirklich sehr schön. ^^ Was ich toll finde ist wie du Tashigi noch mehr Tiefe verleist. Ihre Selbstzweifel machen sie nur menschlicher und sympathischer. ^^ Ich fand es auch nicht zu langatmig. Es ist gut wenn man sich Zeit lässt. Ich hoffe dass es bald weiter geht. Ach ja, die Titelüberschrift hat mir auch sehr gefallen. ^^
Von:  Nat
2005-10-08T22:47:58+00:00 09.10.2005 00:47
So. Ich habs wirklich gar nicht mit ff aber, ich habs dir nun mal versprochen...^^'
ich hab jetzt wer weiss wie lange daran gelesen, und nun bekommst du deinen versprochenen kommentar:
zumal sind mir die verschiedenen sprachstile aufgefallen, die du benutzt hast, wenn du die charaktere sprechen gelassen hast. ich konnte sofort erkennen, wer der sprecher war, bevor namen genannt wurden. die hast du echt authentisch hinbekommen. gut gemacht. ^^
Eine grosse abwechslung war, eine ff mal aus der sicht eines nebencharas zu lesen.
Seite 1 und zwei war etwas schwer für mich zu lesen, da so lange kämpfe nix für mich sind. ich verliere da immer die kontrolle. wer wen grad angreift...
Aber an der stelle, wo tashigi verletzt wurde fing ich richtig an zu bangen. nur leider hab auch ich da erst nicht so recht begriffen, wer wen verletzt hat.Aber das hast du ja hinterher noch mal gut erklärt. ^^ *nick*
So ab den letzten 2 Seiten konnte ich relativ viel aus deinen eigenen emotionen mit rauslesen. ^_~
Tja, ob sich Tashigi wirklich so sehr verletzten würde?
Aber das ist ja in diesem Fall >künstlerische Freiheit<. ^^
Die Szene, wo ihr das Messer entrissen würde, und ins meer flog war irgendwie beindruckend. gut gemacht. ^^
Aber natürlich brichst du ab, wos anfängt, schön romantisch zu werden. Schreib weiter, du blöde! XD
MfG, die Ray
Von: abgemeldet
2005-10-06T19:39:52+00:00 06.10.2005 21:39
*meld*:
*zustimm* jupp, die kapis sollen ruhig lang sein ^^°
Von: abgemeldet
2005-10-06T19:37:49+00:00 06.10.2005 21:37
schreib weitäääär!!!! bitääää! >.<" das ist sooooo coooool! ^^ ich bin voll der zorro-fan (welches mädchen ist das nicht XD) und du beschreibst ihn so realistisch! boah...
ich les seit langen wieder ffs und ich bin froh wieder eine richtig gute gefunden zu haben ^.^
bitte schreib schnell weiter, sonst bekomm ich wieder entzugserscheinungen... voll schlimm sag ich dir... genauso psycho wie die tashgi... XDDDDD
^^° schreib, so schnell du kannst, danke! ^^°
Von: abgemeldet
2005-10-01T16:48:31+00:00 01.10.2005 18:48
Was soll ich sagen, das ist wieder mal unglaublich geworden! TOTAL!
Das regt echt zum nachdenken an, schreib möglichst weiter!!! *Q.Q*
Von:  Saboten
2005-10-01T10:14:53+00:00 01.10.2005 12:14
Boah du bist einfach nur genial!!!! >.<
Vor allem der letzte Teil(Tashigis innere Leere, das Ritzen, Zorros(er ist es doch, oder??) eingreifen...) hat mich richtig mitgenommen...Ich konnte mir das alles total gut vorstellen..So als ob Ich da sitzen und mich ritzen würde...Du bist voll gut!! +mal n bisschen neidisch bin+ ^_^
Du hörst aber natürlich an so einer fiesen Stelle auf...T.T ..böse...hehehe
"Langatmig" würde ich es nicht bezeichnen. Es ist zwar lang, aber mich störts nicht. Es mussten halt alle wichtigen Sachen rein und von der Qualität ist's doch super! Und da du keinen "sperrigen" Schreibstil hast, ist es gut zu lesen. Also, meinetwegen können die Kapis ruhig so lang sein..hehe Ich hab da nix gegen. XD
Lad mal bald wieder was hoch!! (bei so langen kapis kann ich es verzeihen, dass es etwas länger dauert) bye! ^^

Was ist eigentlich PG-13 Rating?? O.o
Von: Moehre-chan
2005-09-28T15:16:17+00:00 28.09.2005 17:16
Das Kapitel war der Hammer....
sie wollte sich umbringen????
Nja....die Szene ist knuffig,aber ein bissl brutal für die zierliche Gute....^^°
aber sonst find ich es spitze!!!
Von:  Saboten
2005-09-28T08:38:38+00:00 28.09.2005 10:38
AAAh..das ist so viel...ICh sitz grad inne schule, hab freistunde, aber ich schaff es nicht,alles zu lesen..ist ja auch n bissl viel, aber gut so. ICh mag lange Geschichten^^. Also, ich schreib dir später n kommi zum Inhalt, ok?? ^^ Ich freu mich aber, dass es endlich was neues gibt^^
Von: Moehre-chan
2005-09-27T14:16:43+00:00 27.09.2005 16:16
Den Namen Emily hast du von einer FF,die ich auch besonders mag...ich wollte die auch noch übersetzen,aber ich komm nie dazu...
,,Then, pleaxe call me Emily, Roronoa..."
Oder????? ^^°


Zurück