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Innocence and Darkness

von

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Königin der Nacht

Bitteschön! ^^

Für LadyHellsing, ich widme dieses Kapitel dir, den durch dein Kommentar fühlte ich mich irgendwie genötigt weiter zu schreiben.

Ich bin damit nicht wirklich zufrieden, und fürchte es wird so manchen enttäuschen, aber ich hab schon drei verschiedene versionen einer fortsetzung geschrieben, und jede führte ins nichts, diese hat wohl das meiste potential, also bitte... is ja immerhin nur so ein Verbindungskapitel ohne wirkliche Handlung, ich hoffe es ist wenigstens halbwegs lesbar.
 

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Wieder einmal saß sie gelangweilt an ihrem Schreibtisch und Blätterte, wie sie zugeben musste, nicht gerade leidenschaftlich in einem der seitenlangen Berichte herum.

Seit ihrem kleinen Ausflug in die höhere Gesellschaft waren schon einige Tage vergangen und zu ihrer Verwunderung hatte sich Alucard kein einziges mal blicken lassen um wenigstens ein paar spöttische Kommentare abzulassen, was sie sehr verwunderte, normalerweise nutzte er jede Gelegenheit um sie zu provozieren, und diese Gelegenheit war perfekt dafür geeignet gewesen. Einzig Walter hatte sie noch mit dem Thema konfrontiert indem er endlose Fragen über den Abend gestellt hatte. Sie hatte dann meistens genervt in kurzen Sätzen geantwortet und so getan als hätte sie noch jede Menge andere wichtigere Dinge zu erledigen. Aber obwohl sie sich noch immer verärgert gestellt hatte, hatte sie ihm natürlich schon längst verziehen, immerhin hatte er nur das beste gewollt und ihr zudem die Organisation dieses Abends abgenommen, und eines musste man Walter lassen, er wusste alles über diese hohen Herrschaften, fast schon so als würde er sie persönlich kennen, was natürlich abwegig war.
 

Seufzend nahm sie noch einen Schluck des lauwarmen Tees, den Walter vor einiger Zeit gebracht hatte und lehnte sich, irgendwie leidend, in den Stuhl zurück. In letzter Zeit, genauer gesagt seitdem Alucard ihr so etwas wie ein Privatleben eingeräumt hatte, mit seinen unmöglichen Aktionen und seiner unmöglichen Art, konnte sie sich nicht mehr wirklich auf ihre Aufgabe konzentrieren. Früher war das nie ein Problem gewesen, sie hatte für diese Organisation gelebt, sie war Sir Hellsing und nichts weiter. Doch jetzt fragte sie sich manchmal was Integra sich wünschte. Ihr geisterte diese Frage immer wieder im Kopf herum, aber sie traute sich nicht die Antwort darauf zu geben, was wenn sich Integra wünschte das Alucard ihr nahe war, sie küsste und noch mehr.

Sie seufzte noch einmal, da arbeitete sie lieber Tage und Nächte durch, anstatt sich das einzugestehen. Wie lächerlich das alles war, könnte sie doch nur von hier fort, nur für ein paar Tage, irgendwohin wo sie niemand kannte, wo sie ruhe fand, wo sie nicht immer unter Strom stand, Tag und Nacht, wobei die Nächte um vieles Kraftraubender waren.

Gedankenverloren durch den Raum starrend hörte sie plötzlich eine tiefe, volle Stimme, die ihr nur allzu bekannt war: „Euer Wunsch ist mir Befehl!“
 

Die Welt verschwamm und wurde dunkel, und als ihre Augen wieder etwas wahr nahmen sah sie in den endlos schwarzen Nachthimmel der nur von tausenden Sternen und der schmalen Sichel des Mondes erhellt wurde.

Orientierungslos hob sie die Hand und bewegte die tauben Finder ein wenig, erst jetzt fiel ihr auf das sie lag, langsam setzte sie sich auf und blickte sich um. War sie nicht gerade noch in ihrem Büro gewesen, und jetzt umgaben sie hohe, alte und ehrwürdige Mauern, die an manchen stellen schon den Zahn der Zeit zu spüren bekommen hatten.

Langsam zählte sie alles zusammen, sie war in ihrem Büro gewesen und dann, ja, dann hatte sie Alucards Stimme gehört, Alucard, dieser Bastard, das ging jetzt eindeutig zu weit, egal von welchem Standpunkt man es betrachtete.

Schnell stand sie auf und rief laut seinen Namen, aber nichts rührte sich. Sie setzte sich auf einen kniehohen flachen Stein, denn sie war sich sicher, dass er jeden Moment auftauchen würde um sein Werk zu bestaunen. Sie kniff die Augen zusammen und blickte sich um, irgendwie kam ihr dieser Ort bekannt vor und je länger sie sich umschaute umso sicherer war sie, dass sie schon einmal hier war. Sie stand wieder auf und ging eine Runde durch den Hof und plötzlich wurde ihr klar, das diese halb verfallene Ruine ihr gehörte, oder besser gesagt dem Hause Hellsing. Diese Gemäuer waren uralt, und seit jeher im Besitz der Hellsings gewesen, aber schon seit den Zeiten ihres Großvaters verfallen, sie war nur einmal hier gewesen, als Kind, ihr Vater hatte sie mitgenommen um das umgebende Land zu begutachten.

Sie schlug die Hand gegen die Stirn und schüttelte ungläubig den Kopf, sie war verloren, hier war nichts, nur meilenweit Wald und Wiesen, sie hätte tage gehen können und wäre immer noch im nirgendwo gewesen. Dies war also keine Möglichkeit, aber das machte nichts, sie rechnete ohnehin damit das Alucard bald auftauchen würde um sich seine gewohnte Rüge abzuholen, und dieses mal würde es eine sein, die sich gewaschen hatte.

Seufzend setzte sie sich wieder auf den Stein und wartete, sie verlor das Zeitgefühl, aber sie wusste das schon einige Stunden vergangen sein mussten, denn langsam zeigte sich im Osten das erste Morgengrauen. Und mit jeder Minute die sie weiter steif, ihren schmerzenden Rücken nicht beachtend und verbissen wartete stieg die Wut weiter in ihr auf, bis sie glaubte sie hätte nicht mehr wütender sein können. Sie würde ihn erschießen, köpfen, pfählen und zum Abschluss vierteilen, diesen verdammten Mistkerl.

Als sie wenig später der Morgensonne entgegenblinzelte waren ihre Augenlieder schon so schwer das sie sie kaum noch offen halten konnte, es konnte schon an den Kräften zerren wenn man sich eine ganze Nacht lang ausdachte was man mit einem Untoten, der nicht zu töten war alles anstellen konnte.

Sie machte sich langsam und erschöpft daran sich einen Schlafplatz zu suchen, der halbwegs akzeptabel war, auf keinen Fall würde sie hier wie ein wildes Tier auf dem Boden schlafen, dazu war die Hoffnung zu groß, das in den weniger beschädigten Teilen dieser ehemaligen Festung doch noch ein Raum bewohnbar war.

Sie schleppte sich über eine steile Steintreppe zwei Stöcke nach oben, und fand, zu ihrer Überraschung, ein Zimmer, das gar nicht so schlecht aussah, und vor allem fand sie ein Bett, ein schönes großes Bett, danach sehnte sie sich im Moment am meisten, sie war schon fast so müde, das sie ihren Hass auf Alucard, der in den letzten stunden entstanden war, vergas, aber nur fast.

Sie schüttelte die Staubschicht von der Bettdecke und den großen Kissen und ließ sich ohne weiteres nachdenken in das weiche Bett fallen, indem sie sofort einschlief.

Erst am späten Nachmittag erwachte sie und blinzelte verwirrt aus dem Fenster, durch das flach das Sonnenlicht fiel. Im ersten Moment wusste sie gar nicht wo sie war, die Erinnerungen kehrten erst langsam zurück und ließen sie schon wieder vor Wut kochen.

Langsam stieg sie aus dem Bett und ging zum Fenster um wenigstens am Stand der Sonne die Uhrzeit erahnen zu können. Sie schätzte fünf oder sechs Uhr, auf jeden Fall würde in ein paar Stunden die Sonne untergehen, und dann würde sie ihrer Wut Luft machen können, denn sie hatte es im Gefühl, heute Nacht würde er erscheinen, mit seinem unmöglichen Grinsen, und seiner arroganten Art.

Und bis dahin musste sie etwas zu trinken finden, den ihre Kehle schmerzte von der trockenen Luft des heißen Tages, es musste immer noch mindestens 30 Grad haben, den ihre Kleider waren verschwitzt und sie fühlte sich mehr als nur ausgetrocknet. Auf ihrem Streifzug durch die Ruine hatte sie dann zu ihrem Glück einen kleinen Bach gefunden, der an den Außenmauern vorbeifloss, da hatte sie dann auch in weiser Voraussicht einen staubigen Wasserkrug, der in einer Ecke gelegen hatte gefüllt und war zurück in ihr Zimmer gestapft, den ihre Wut war nicht weniger geworden, mit jedem Meter den sich die Sonne dem Horizont zuwandte.

Als schließlich nur noch dämmriges Licht den Raum, in dem sie seit dem unruhig hin und her geschlichen war, erhellte, überkam sie der Gedanke das Alucard vielleicht doch nicht hier auftauchte, immerhin war er ein verrückter Vampir, der allen Grund hatte an ihr Rache zu üben, für ihren Großvater der ihn gefangen hatte, für ihren Vater der ihn in das Verließ sperrte und auch an ihr, die ihn, wie sie jetzt zu ihrem Bedauern zugegeben musste, immer wie ein Tier, das nur niedrige Instinkte besaß, behandelt hatte.

Also machte sie sich daran Kerzen zu suchen, immerhin wollte sie hier nicht alleine im Dunkeln in diesen leeren Großen Räumen sitzen. Da sie in diesem Zimmer schon alle Truhen und Schränke ohne Erfolg durchwühlt hatte, streifte sie durch den nächsten Raum, der um einiges größer und wohl in früheren Zeiten, prunkvoll gewesen sein musste und hatte auf Anhieb Glück. Kerzen und Zündhölzer, die noch zu gebrauchen waren.

Als sie endlich die Kerzen im Raum verteilt hatte musste der Sonnenuntergang schon mindestens eine halbe Stunde zurückliegen, und noch immer hatte sich nichts getan, alle Kerzen entzündet hatte sie das Bedürfnis sich frische Kleider anzuziehen, auch hier hatte sie Glück, obwohl das was sie fand nicht unbedingt ihre erste Wahl gewesen wäre, aber immerhin passte es und war, im vergleich zu dem was sie vorher anhatte noch relativ frisch, wenn man das überhaupt so sagen konnte. Zwar war das altmodische Kleid um einiges zu lang, und sie fragte sich welche Frau wohl noch größer als sie gewesen sein konnte, denn immerhin war sie schon wirklich groß für eine Frau.

Sie setzte sich auf die kleine gepolsterte Bank die mitten im Raum stand, starrte zu den großen Fenstern, hinter denen langsam der, noch nicht ganz volle, Mond aufging. Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen, immerhin hatte sie schon über 24 Stunden nichts gegessen, dieser verrückte Mistkerl. Ließ sie hier ohne alles zurück, wollte er testen wie belastbar sie war, wollte er sie verhungern lassen, oder was steckte hinter diesem Theater. Sie glaubte nicht wirklich das er sie hierher geschafft hatte um sie langsam sterben zu lassen, immerhin hatte sie etwas was er viel zu sehr begehrte als das er das zulassen würde, reines Blut, er hatte oft genug angedeutet wie gerne er davon kosten würde, also welchen Sinn hatte es dann sie hier langsam verhungern zu lassen.

Eine weitere Ewigkeit wartend, apathisch auf den hellen Mond starrend und fast schon verzweifelt hörte sie dann doch jemand der leise in die Stille sprach. „Wie ich sehe habt ihr euch schon eingerichtet, ihr scheint ein wohl zu fühlen…“

Mit einem Satz sprang sie auf und drehte sich um, ihre Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen, den wie nicht anders erwartet war er in der dunkelsten Ecke des Raumes aufgetaucht: „Du hast sie wohl nicht mehr alle, deine letzten Gehirnzellen sind wohl auch noch abgestorben, WOHL FÜHLEN?!“

Sie ging wütend mit großen Schritten und einem eiskalten Blick, der andere zu Tode geängstigt hätte, auf ihn zu: „Ich bin hier fast verhungert du elender Bastard, geisteskranker Idiot, verflu…“ Ihre immer lauter werdenden Beschimpfungen wurden durch eine einzige Bewegung seinerseits unterbrochen.

Sie starrte mit offenem Mund, innerlich immer noch weiter fluchend, auf seine flache, geöffnete Hand, die er provokant in die Höhe hielt, und jetzt das unglaubliche, in der er einen grünen, saftigen, frischen Apfel hielt.

Sie dachte keine zwei Sekunden nach bevor sie gierig auf in zu stürzte um ihm den Apfel zu entwenden, auch wenn es erniedrigend war, sie musste etwas essen, und sie spürte genau wie der pure Überlebenswille sie dazu zwang alles dafür zu tun. Doch bevor sie auch nur in die reichweite des Ersehnten kam, zog er seine Hand zurück und grinste sie provokant an: „Oh ja, Hunger ist ein so unerträgliches Gefühl, das einem schon einmal die Sinne rauben kann…“ Sein grinsen erlosch und er blickte sie durchdringend an; „Ich bin ebenfalls hungrig…“

Sie beide blickten sich starr in die Augen, ein stiller Kampf, den sie schon öfters gekämpft hatten, und bis jetzt hatte immer Integra gewonnen, oder er hatte sie gewinnen lassen. Sie verschränkte trotzig die Arme vor der Brust: „Lieber sterbe ich!“ Und damit hatte sie wieder gewonnen, denn wieder leicht grinsend reichte er ihr den Apfel, den sie zugleich mehr als nur hungrig beging zu essen. Er hatte nur sehen wollen wie sie reagierte, und diese Reaktion, auch wenn es nicht wirklich verständlich war, nicht einmal für ihn, hatte ihm von allen Möglichkeiten am Besten gefallen. Er wusste das sie es ernst gemeint hatte, sie wäre vorher verhungert als das sie dies zugelassen hätte, aber so wäre es auch viel zu einfach gewesen, das lang nicht in der Natur der Hellsings, um ihren Willen zu brechen musste man schon geschickter ans Werk gehen.

Sich langsam auf einen Stuhl setzend beobachtete er, wie sie aß. Sie sah hinreißend aus, die wirren Haare, die in wilden Locken über ihren Rücken fielen, nicht wie sonst, wenn sie sie immer glatt föhnte und keinem einzigem Haar erlaubte aus der Reihe zu tanzen. Zudem trug sie dieses Kleid, rot, blutrot und die altbekannte Gier, nach dem was er nicht haben konnte, stieg in ihm hoch. Im dumpfen Schein der Kerzen schimmerten ihre blonden Haare verführerisch und bildeten einen interessanten Kontrast zu ihrer dunklen Haut. Wäre sie doch nur seine Königin der Nacht, wäre sie doch nur willig es zu sein, was könnten sie beide nicht alles zusammen anstellen.

Interessante Bilder vergangener Nächte gingen ihm durch den Kopf und er spürte die bekannte Erregung. Sich seiner Sache sicher, das sie nur etwas Starthilfe brauchte, um auch unanständige Ideen zu kommen, wie schon verborgene, geheime Küsse bewiesen hatten, stand er langsam auf und ging auf sie zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-05-15T12:04:12+00:00 15.05.2009 14:04
Also ich bin ja echt mal hgespannt was das mit cen Beiden noch wird. Aber die Spannung am Ende hast du wieder gelassen! ^^
Von: abgemeldet
2006-08-26T23:22:21+00:00 27.08.2006 01:22
Nach ein paar eher weniger guten Fanfics, die mir heute so durchgelesen habe, ist das doch mal wieder eine nette Abwechslung. :D
Gefällt mir bis jetzt sehr gut und ich kann dir nur zustimmen Samantha-sans Fanfics sind wirklich ein Lesevergnügen, aber das trifft auf 'Innocence and Darkness' bis jetzt nicht weniger zu!
Beeil dich gefälligst mit weiterschreiben, mit diesem Schluss, lässt du einen wirklich auf glühenden Kohlen zurück. xD (sonst spielt meine Phantasie noch verrückt...)
Freu mich schon aufs nächste Kapitel und nur weiter so! ^___^
black-snow
Von: abgemeldet
2006-07-28T21:53:56+00:00 28.07.2006 23:53
danke schön^^. wie gesagt ich hoffe es geht bald weiter. find das irre geil. weiter weiter weiter du bist spitze glaub an dich shaka^^

achja hier nochwas zum lachen ^^

http://youtube.com/watch?v=InqbFW1KkUU&search=matrix


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