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Innocence and Darkness

von

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powers of seduction

Langsam und geräuschlos ging sie die Treppen des großen Anwesens, das seit nicht zu langer Zeit, ihr gehörte, hinauf und dachte schon wieder daran was für Aufgaben sie noch zu erledigen hatte. Obwohl es schon lange dunkel geworden war, und nächtliche Stille im Hellsing-Anwesen eingekehrt war, ließen ihre Aufgaben sie noch nicht zur Ruhe kommen.

Sie blieb plötzlich stehen und hielt, fast schon gespannt den Atem an, bevor ihre weiche Stimme durch den langen Korridor, der zu ihrem Zimmer führte, hallte. "Was machst du hier, und seit wann spionierst du mir nach?" Ihre Stimme klang fest und bestimmend so wie man es von jemandem der Befehle erteilte erwarten würde.

Einen kurzen Moment war es totenstill und nur ihre eigenen Worte klangen noch in ihrem Gedächnis nach, als aus der körperlosen Dunkelheit eine leise Antwort zu hören war. "Aber nicht doch, hier kann nicht die rede von ,spionieren' sein." Wie aus dem nichts tauchte vor ihr die vertraute Gestalt des Wesens auf, das, und das beunruhigte sie, zur einzigen Person geworden war, der sie vertrauen konnte.

"Und welchen Grund hast du hier zu sein?" Ihre Worte klangen kühl und auch, wenn man sie kannte und wusste wie man hinter die Fassade der übertriebenen Selbstbeherrschung blicken konnte, erschöpft und müde.

Langsam und mit eleganten Schritten kam der große Vampir auf sie zu, ein leichter Schauer erfasste sie und ihr Herz hatte begonnen schneller zu schlagen. Sie konnte sich selbst nicht verstehen, denn seit einiger Zeit reagierte ihr Körper immer mit diesem unverständlichen aber auch angenehmen Frösteln, wenn er sich ihr näherte.

Er hatte natürlich bemerkt wie ihre Atmung kaum merklich schneller wurde und ihr Herz ebenso schneller zu schlagen begann. "Ich wollte lediglich sehen was meine Herrin zu solch später Stunde noch zu erledigen hat."

Seine tiefe Stimme klang nun wirklicher und sie spürte eine unbekannte Hitze in sich aufsteigen. Als er direkt vor ihr Stand wurde ihr wieder einmal klar, wie groß er eigentlich war, sie musste leicht nach oben blicken um ihm in die Augen sehen zu können, und sie selbst war schon ziemlich groß, zumindest für eine Frau. Sie rückte leicht nervös ihre Krawatte, die aber ohnehin perfekt saß noch einmal zu recht, das tat sie immer wenn sie nicht recht wusste was sie sonst tun sollte. Sie war verunsichert, nicht unbedingt wegen Alucard, er war zwar in gewisser Weise der Grund für ihre Verunsicherung, aber wirklich zu denken gab ihr das sie in letzter Zeit immer öfters an ihn dachte und sich diese Gedanken nicht nur auf die Missionen die zu erledigen waren, beschränkten. Das war es was sie nervös werden ließ wann immer er in ihrer nähe war, zum einen weil sie wusste das er von Zeit zu Zeit ihre Gedanken las, und es für sie eine unmenschliche Anstrengung bedeutete sie vor ihm zu verbergen, aber zum anderen, und noch wichtiger, verstand sie nicht woher diese Gedanken kamen, warum sie so dachte und zu was es führen würde. Sie wusste das es Gedanken waren die sie nicht haben durfte, die sie eigentlich, bei all ihren Moralvorstellungen, nicht haben wollte, er war ein Vampir, ein Geschöpf der Nacht, grausam und unhaltsam, nur das Siegel hielt ihn zurück nicht über sie herzufallen, was er vielleicht wirklich schon getan hätte, gäbe es das Siegel nicht, und sie, ja sie war die Leiterin der Hellsing-Organisation, ein 18 Jähriges Mädchen das nie von dem Schreibtisch mit all den Berichten weg gekommen war. Aber in letzter Zeit, wenn sie spät am Abend sich durch die Berge von Berichten und Briefen wühlte, ertappte sie sich manchmal dabei wie sie an Alucard, als eleganten, starken und erfahrenen Mann dachte. Ohne Zweifel, das konnte ihr jeder andere bestätigen, er hatte diese zuvorkommende und schmeichelnde Art, aber trotzdem, gerade sie sollte diese Eigenschaften nicht in ihm sehen.

Auf Alucards Gesicht legte sich ein leichtes Lächeln, ein spöttisches Lächeln das bald schon zu seinem typischen Grinsen wurde. Er sah Integras nachdenkliches Gesicht, im schwachen Licht des Korridors, in die Leere starren. "Ihr denkt wohl wieder eure verbotenen Gedanken." Seine Stimme klang leise und sanft an ihr Ohr, bereitete ihr wieder einen leichten Schauer und verbreitete angenehmes kribbeln in ihrem Körper, bis ihr Verstand die Bedeutung seiner Worte erfasst hatte und Alarm schlug. Sie zuckte kaum merklich zusammen, räusperte sich leicht und sagte etwas lauter mit fester Stimme und verärgerte Mine: "Ich habe dir schon tausend mal gesagt, dass du meine Gedanken nicht lesen sollst!"

Es klang wie ein Geständnis, das sie auf keinen Fall hatte ablegen wollen, und zu ihrem eigenen Unglück wurde ihr das erst bewusst als sie es schon gesagt hatte. Sie spürte förmlich wie Verlegenheit ihre Wangen leicht rot färbte und war froh das es in diesem langen Gang so dunkel war. Sie schallte sich selbst für ihre Unachtsamkeit, sie wusste sehr genau dass all diese Ereignisse ihre autoritäre Position als seine Herrin schwächten, und vor allem weil das nicht das erste Mal war, das er sie in so einem Moment durchschaut hatte.

Er ging einen großen Schritt auf sie zu, wodurch sie sich, vielleicht wäre es an einem anderen Ort und in einer anderen Situation nicht so gewesen, genötigt fühlte zurück zu weichen. Sein grinsen wurde breiter und noch einmal drängte er Integra weiter zurück, bis sie schließlich mit dem Rücken zur Wand stand und nicht mehr zurückweichen konnte. Er stützte seine rechte Hand an der Wand neben Integras Kopf ab, um ihr auch diesen Ausweg zu versperren und rückte noch etwas näher zu ihr. Ihr Herz beging leicht zu flattern und ein schmerzhaftes und zugleich angenehmes Stechen durchfuhr sie. In ihrem Kopf begann es zu arbeiten, hier herauf würde niemand kommen, sie befanden sich im obersten Stock, und hier waren nur ihre Zimmer und sonst nichts, alle schliefen und niemand hatte Grund sie aus ihrem vermeintlichen Schaf zu holen, auch um Hilfe zu rufen kam auf keinen Fall in frage, ohne Zweifel würde sie jemand hören, doch erstens wollte sie hier nicht in so einer Situation erwischt werden und noch wichtiger wollte sie auf keinen Fall Schwäche zeigen, und schon gar nicht vor ihm.

Ein kalter aber angenehmer Schauer fuhr wieder ihre Wirbelsäule hinab, sie hatte nicht direkt Angst, ihr war vollends bewusst das das Siegel sie vor jedem Angriff schützte, doch ihre Sorge galt weniger ihrem Körper als viel mehr ihrem Geist, Alucard hatte in letzter Zeit öfters versucht sie, nun wie sollte man es nennen, einzuwickeln, sie schon fast zu verführen. Seit ihrem achtzehnten Geburtstag hatte er ihr immer wieder unterschwellige Komplimente gemacht und war ihr auch immer näher gekommen, eine Nähe die ihr nicht passte und sie fast als gefährlich empfand, andererseits hatte er damit wohl auch ihre unmöglichen Gedanken ausgelöst, die sie nun zu ihrem eigenen Bedauern nicht mehr los wurde.

Er konnte genau spüren wie ihr Herz ungewöhnlich schnell schlug, wie sie flach und schnell Atmete und auch wie ihr Körper leicht zitterte. Er blickte ihr in die Augen und ließ sein Grinsen nicht einen Moment fallen. Es bereitete ihm die größte Freude zu sehen, wie sie sich nervös und auf eine gewisse Art auch hilflos an die Wand drückte um doch noch etwas Abstand zu gewinnen. Man würde kaum glauben, dass sie zu den wichtigsten Persönlichkeiten Englands gehörte, hunderten von Männern Befehle erteilte und praktisch die Hellsing-Organisation alleine leitete. Aber er wollte auch nicht diese Integra, die sich um alle wichtigen Missionen die politischen Gespräche und sonstige Dinge, die Organisation betrafen, kümmerte. Was er wollte, war die Frau, die sich hinter dem Befehlston mit denen sie Aufträge erteilte und der starren Mimik, die sie sich antrainiert hatte, verbarg, er wollte ihr ihre andere Seite zeigen, die sie ganz ohne Zweifel noch nicht kannte, und auch das tat er natürlich nicht ganz selbstlos.

Er war ihr so nahe das sie seinen kalten Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte, und obwohl sie irgendetwas sagen hätte sollen, das diese lächerliche Situation beenden würde, blieb sie stumm und konnte nicht ignorieren, dass ihr aufgefallen war wie gut er heute, oder auch jede andere Nacht aussah. Die schwarzen Haare die ihm ins Gesicht fielen, die perfekte helle Haut, der muskulöse Körperbau und seine makellosen Hände, die obwohl er die Drecksarbeit der Hellsing-Organisation erledigte, keineswegs danach aussahen. Und noch etwas, das ihr immer wieder besonders auffiel, sie kannte keinen Duft der so angenehm auf sie wirkte wie der seine. Sie drehte den Kopf leicht weg um ihm nicht mehr in die Augen sehen zu müssen, und versuchte diese Gedanken, die sich schon wieder, zu ihrem eigenen Ärger, in ihren Verstand geschoben hatten, zu verdrängen.

Er beugte sich noch ein wenig nach vorne, seine Haare streiften leicht über ihre Wange als er ihr leise und mit tiefer, voller Stimme ins Ohr flüsterte. "Aber nicht doch, du musst dich nicht dafür schämen."

Das war zu viel sie drückte ihn mit einem kräftigen Stoß von sich weg und richtete sich vor ihm auf. Kurz und streng sagte sie mit aufgewühlter Stimme: "Ich wünsche das du das unterlässt." Dann ging sie mit fast hastigen Schritten zu der großen Schweren Tür ihres Zimmers und ließ diese dann mit einem dumpfen Knall hinter sich zufallen.

Sie lehnte sich von innen gegen die Tür und fuhr sich verwirrt durch die Haare, sie schimpfte stumm mit sich selbst, dass sie überhaupt in diese Situation geraten war und versuchte ihren aufgewühlten Gemütszustand wieder zu beruhigen.

Ihr blick schweifte durch ihr Büro in dem sie sich jetzt befand, und blieb an der großen Uhr, die über ihrem Schreibtisch hing, hängen. Sie war etwas erstaunt, sie hätte gedacht das es viel später wäre, aber die Uhrzeiger standen auf kurz vor elf, und obwohl, das noch lange keine Zeit war für sie zu Bett zu gehen, da sie gewöhnlich bis spät in die Nacht arbeitete, beschloss sie heute die Papierstapel auf ihrem Schreibtisch, Papierstapel sein zu lassen und sich jetzt schon hinzulegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-05-15T10:10:02+00:00 15.05.2009 12:10
Toller Anfang der noch viel Platz für alles mögliche biete, bin mal gespannt was du daraus gemacht hast!
Von:  Sitamun
2005-12-04T14:16:57+00:00 04.12.2005 15:16
hab mir deine ff grad mal so durchgelesen und ich muss sagen, is gar nicht so schlecht :-D Integra mal net ganz so machthaberisch zu sehen is doch mal fast so was wie wunder bussy cutie
Von:  Integra-sama
2005-08-07T19:50:35+00:00 07.08.2005 21:50
Unser Alucard bedrängt Integra ja ganz schön, besonders die kleinen Machtspielchen haben mir gut gefallen. ^^ Bis gleich im ersten Kapitel.


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