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Wie heißt du?

Die Bedeutung meines Namens...
von

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Wie heißt du? von PhibrizoAlexiel
 

Titel: Wie heißt du?

Untertitel: Die Bedeutung meines Namens

Teil:1/1

Autor: Farfa Natsu

Email: Silvertipsgun@t-online.de

Fanfiction: Orginal oder so^^°

Pairing: sore wa himitsu desu (Das ist ein Geheimnis)

Warnung: shonen-ai, lime, dark

Rating: PG-14

Kommentar: Ich will Kritik hören wenn mir jemand n Kommi schreibt. Will mich nämlich verbessern, also schreibstil technisch. Allerdings sind natürlich auch lobende Kommis erwünscht *smile*

Disclaimer: Naja... so halb meins.
 

!!!!Achtung!!!!: hab noch nen kleinen schluss angehängt, findet ihr unter meinem Kommentar am Schluss.
 

Langsam gehe ich den Weg entlang. Schritt für Schritt. Immer näher, immer... zögernder. Oh, man sieht es mir nicht an, aber vor jedem Schritt zögere ich, weiß nicht, ob ich es tun soll. Ich will es nicht, keine Frage, doch mit jedem weiteren Schritt wird mir klarer, dass ich es muss.
 

Ich schlängle mich durch die schmalen, verwinkelten Gassen, hoffe, dass mich etwas, jemand, aufhält. Doch... nichts. Jeder neue Schritt bringt mehr die Gewissheit. Ist es meine Bestimmung? Kann ich nichts dagegen tun? Nein! Es ist das, wozu ich bestimmt bin, das einzige, was ich kann.
 

Seltsame Gedanken, nicht wahr? Für einen 15 jährigen schon... seltsam. Und doch vertraut. So vertraut, durch jeden neuen Tag, durch jeden neuen Gang.
 

Schmerzt es mich? Nein, nicht mehr. Bringt es mir Leid? Nun, ich muss lachen bei dem Gedanken. Vielleicht. Ich kann nur nicht mehr unterscheiden. Was ich nicht mehr unterscheiden kann? Was wahr und was falsch ist.
 

Ich komme wieder aus meiner Gedankenwelt. Ich bin fast da, an jenem Ort. Meine Schritte werden nun fast stockend, für mich. Für andere wirken sie wahrscheinlich wie stets, flüssig, geschmeidig, wie ein Raubtier auf der Jagd.
 

Ja, sage ich mir. Ich bin ein Jäger. Auf der Suche nach Beute. Was meine Beute ist? Geld, natürlich. Ist sie das nicht immer?
 

Ich bin Angelangt. An meinem Ziel, meinem Platz, dem Platz meines Lebens. Hier stehe ich nun, warte. Worauf? Ist das inzwischen nicht offensichtlich? Nein? Nun, ich warte auf einen Kunden.
 

Schrecklich? Nicht wahr? Ich lächle. Ein bittres Lächeln. Nein, ich bin wirklich 15. Erst? Oh, ich stehe schon lange hier. An dieser Ecke, seit 5 Jahren um genau zu sein.
 

Was mich dazu gebracht hat? So etwas zu tun? Meinen Körper für Geld anzubieten? Ob ich Waise bin? Nein... ich habe Vater und Mutter, sogar einen Bruder habe ich. Warum die nichts dagegen tun? Nun, Mutter und Mika, so heißt mein Bruder, glaube ich, sie können nichts tun, denn sie wissen von nichts.
 

Und mein Vater? Ich spüre wie sich mein bittres Lächeln verstärkt. Mit ihm hat doch alles angefangen, damals, vor acht Jahren, nach der Scheidung meiner Eltern, als er das erste Mal in mein Zimmer kam, betrunken war, mir meine Unschuld... nahm. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, hatte noch nie von so etwas gehört, wusste nicht um die Strafen, die er hätte bekommen können.
 

Warum ich nicht schrie? Oh.... ich schrie... am Anfang, doch dann... schwieg ich... ertrug es. Und es blieb nicht bei dem einen Mal, natürlich. Drei Jahre lang, beinah jeden Tag kam er... und nicht nur er... er bot mich an... Freunden, wie Fremden, für Geld oder Alkohol.
 

Warum keiner half? Das fragte ich mich auch... damals. Heute ist es mir egal... ich floh, tauschte die eine Beschmutzung, gegen die andere.
 

Warum ich daran nicht verzweifle? Der Unterschied. Der Unterschied, der da ist, trotz allem, zwischen Fremden und Vertrauten. Oh nein, vertraut habe ich ihm nicht, denn ich wusste nie, was er als nächstes tun würde, wann er mich das nächste Mal schlagen, das nächste Mal ficken würde. Doch vertraut war er mir, kannte ich ihn doch seit meiner Geburt.
 

Auch wenn er mich oftmals blutig oder bewusstlos fickte.
 

Warum ich dieses Wort benutze? Nun, ich mag es selbst nicht, doch was soll ich sonst sagen? Er schlief mit mir? Nein... das wäre ja beinah so, als würde ich sagen, er liebte mich, doch Liebe, nein, die war nicht da, nur Bedürfnisse, Triebe...
 

Warum ich nicht sage, er nahm mich? Nein, denn dann, hätte ich es gewollt.
 

Ich bemerke, wie ein Auto hält, ersetze das bittre Lächeln durch ein verführerisches, ändere auch meine Körperhaltung. Bringe meinen, selbst für einen Japaner aus dem Norden, relativ zierlichen Körper in Pose und sehe lächelnd zu, wie das Fenster heruntergelassen wird, werfe nebenbei noch einen Blick auf den Wagen und weiß sofort, was ich verlangen kann.
 

Es ist ein guter Wagen, das heißt, mein Preis ist hoch. Das mir hier jemand den Kunden wegschnappt ist unwahrscheinlich. Denn die meisten kommen zu mir, eben weil ich klein bin und ein wenig feminin wirke und ich bin der einzige hier in der Gegend, bei dem dies der Fall ist. Die anderen trauen sich nicht hierher, da der Block, der übelste in Shinjuku eben, sehr verrufen ist. Glücklicherweise. Keine Konkurrenz bedeutet, den Preis nach dem Budget des Kunden richten zu können.
 

Das Fenster ist unten und ein überraschend gutaussehender Mann von etwa 40 Jahren lächelt mich etwas verlegen an. Doch er scheint Erfahrung zu haben, denn er fragt ohne Probleme nach meinem Preis. Ich antworte 14000 Yen(1) sage ich.
 

Sein Lächeln verschwindet. Ich warte, er scheint zu überlegen, betrachtet mich dabei. Gut... bei sofortiger Zustimmung wäre ich nicht eingestiegen... zu gefährlich. Durch leichte Bewegungen versuche ich meine Vorzüge hervorzuheben.
 

Schließlich lächelt er und nickt zur Beifahrerseite. Ich erlaube mir ein zufriedenes Grinsen und laufe um den Wagen herum. Ich steige ein, setze mich aufreizend hin und bemerke, wie er schluckt. Er fährt an. Es dauert nicht lange, bis wir uns in einem Hotelzimmer befinden.
 

Das überrascht mich, bin ich es doch gewohnt, die Wünsche meiner Kunden im Auto zu befriedigen, weil Hotelzimmer, selbst Stundenhotels hier in Tokio so teuer sind.
 

Er stellt sich mir vor Mirai Kiseki, auch selten, der volle Name. Die meisten schämen sich zu sehr. Ich lächle, ich weiß meinen Nachnamen gar nicht mehr. Oder will ich ihn nicht wissen? Wegen meinem Vater?
 

Er sagt ich soll mich ausziehen. Das tue ich auch, langsam und verführerisch. Warum ich keine Probleme habe, das alles zu erzählen? Und zu tun? Gewohnheit. Schlimm, woran sich der Mensch alles gewöhnen kann.
 

Schließlich stehe ich nackt vor ihm. Lange, schon halb verblasste Narben laufen meinen schmächtigen Körper entlang, doch das Selbstbewusstsein, das ich mir aufgebaut habe hilft mir dabei, eine Ausstrahlung zu zeigen, von der ich gemerkt habe, dass sie anziehend ist.
 

Er winkt mich zu sich und ich beginne geschickt und schnell seine Kleidung zu entfernen., verteile währenddessen auch kleine Zärtlichkeiten auf Hals und Brust. Will dann tiefer gehen. Er hält mich auf, sieht mich fragend, lächelnd an. Wie mein Name sei, fragt er und ich spüre, wie ein leicht gequältes Lächeln über mein Gesicht huscht und bevor ich fortfahre, antworte ich mit meinem richtigen Namen. Der bei meiner Geburt die Bedeutung des Wunsches und der Sehnsucht nach einem Kind verkörperte, doch heute für mich nur noch die dritte Bedeutung hat, Gier und zwar die Gier nach meinem Körper. Und so sage ich: "Yoku."
 

~Owari~
 

(1) ca. 100 Euro
 

Endkommentar:

Das ist mein erstes Original-ähnliches *liebanguck* sagt obs gut geworden ist, ja? Soll heißen: Kommi? *liebanguck* Oder ob ihr denkt das 'Yoku' einen Fehler gemacht hat mich darum zu bitten.
 

ya mata ne Phibby-chan *verbeug*
 

Das Ende dieses Abschnitts:

Mit einem Seufzen trete ich aus dem Hotel. Fühle mich voll Schmutz und Hass wie stets, danach. Doch dann erfüllt mich Resignation. Es wird sich nichts ändern, nicht mit einem Schulabbruch nach dem vierten Schuljahr, wo ich doch auch vorher kaum erscheinen konnte. Dieser Gedanke lässt ein bittres Lächeln über mein Gesicht huschen. Doch alles war besser, als bei ihm zu bleiben. Und das ist es auch jetzt noch. Ich denke kurz wieder an die Bedeutung meines Namens und frage mich, wie so oft, ob die Tradition Kindern solch schwerwiegenden Namen zu geben in meinem Fall nicht vielleicht doch über das gewünschte Maß richtungsweisend für mein Leben war.

Ich wende mich nach rechts um wieder meinen Weg zu gehen. Den Weg zu meinem Platz, jenem, der wohl auf ewig der meine bleiben wird.

~ Ein neuer Lebensabschnitt ~

Wie heißt du? von PhibrizoAlexiel
 

Titel: Wie heißt du?

Untertitel: Die Bedeutung meines Namens

Teil: 2/ ursprünglich 1

Autor: Farfa Natsu

Email: Silvertipsgun@t-online.de

Fanfiction: Orginal oder so^^°

Pairing: werdet ihr sehen...

Warnung: shonen-ai, dark

Rating: PG-14

Kommentar: Konstruktive Kritik, die nicht nur fertig macht ist gern gesehen, möchte mich nämlich verbessern, also Schreibstil technisch. Allerdings sind natürlich auch lobende Kommis erwünscht *smile*

Disclaimer: Naja... so halb meins.
 


 

~ Ein neuer Lebensabschnitt ~
 

Ich sitze ruhig im Flugzeug. Der Sitz ist weich. Sehr weich. Seltsam. Ich glaube ich habe noch nie in einem so weichen Sitz gesessen. Und doch sitze ich hier. Erste Klasse sogar. Hoch über den Wolken.
 

Kaum zu glauben, nicht wahr? Ich. Hier! Wo ich doch bis vor kurzem nicht mehr als ein einfacher Straßenstricher war. Noch dazu in einer der übelsten und gefährlichsten Ecken Shinjukus in Tokyô.
 

Und nun bin ich hier. Fliege. Sogar außerhalb Japans. Nach Europa; so wurde mir gesagt. Mir selbst sagt das nichts. Doch ich meine mich zu erinnern, dass das ein Kontinent ist.
 

Wohin genau nach Europa das Flugzeug fliegt weiß ich nicht. Wobei das wohl auch keinen besonders großen Unterschied machen würde, wenn ich es wüsste. Ich kenne vermutlich weder Stadt, noch Land.
 

Wahrscheinlich würde ich nicht einmal die Namen bisher gehört haben. Woher auch... Schließlich kann ich mich nicht einmal mehr an meinen Besuch des Kindergartens, oder der Grundschule erinnern, obwohl ich sicher weiß, dass ich einst dort gewesen sein muss. Mittlerweile habe ich fast alles vergessen, was ich jemals dort gelernt habe.
 

Lesen kann ich nicht wirklich. Nur noch das Nötigste der Kana, der japanischen Silbenschrift. Rechnen habe ich ebenfalls fast vollständig verlernt. Das Einfachste der Grundrechenarten kann ich noch. Den Rest habe ich in den letzten Jahren nicht gebraucht und daher wohl einfach verdrängt.
 

Ein leises Seufzen ist zu hören und ich brauche einen Moment, bis mir klar wird, dass ich dieses Geräusch verursacht habe. Unwillkürlich gleitet mein Blick umher, um zu sehen, ob ich dadurch irgendeine Art der Aufmerksamkeit auf mich gezogen habe.
 

Doch niemand achtet auf mich. Glücklicherweise. Denn noch ist das Ganze hier sehr ungewohnt für mich. Was ungewohnt ist? Dass ich umgeben bin von Menschen. Nun, das war ich zuvor zwar ebenfalls, jedoch nicht so wie momentan. Warum das so ist?
 

Mein Blick fixiert sich langsam auf der ersten Reihe auf der anderen Seite des Gangs. Dort sitzt er. Kazutaka. Der Grund dafür, dass sich mein Leben geändert hat. Nicht grundlegend. Das wäre mit meiner Vergangenheit wohl kaum möglich gewesen. Doch immerhin so deutlich, dass ich heute – Hier. In diesem Flieger. Nur eine Sitzreihe hinter ihm.- denke, dass es sich zumindest ein wenig zum Besseren gewandelt hat.
 

Nicht jeder würde so denken. Dessen bin ich mir deutlichst bewusst, während ich zusehe, wie er sich vorbeugt, um sich ein paar Notizen zu machen.
 

Tief fällt ihm sein silbrigweißes Haar ins Gesicht, doch nur auf einer Seite streicht er es zurück. Die andere Gesichtshälfte jedoch hält er immer versteckt. Warum? Nun... das ist schwierig zu erklären.
 

Zunächst ist vielleicht wichtig zu erwähnen, dass er nicht so alt ist, wie es vielleicht wirken mag, wenn ich sage, dass sein Haar bereits so hell ist. Doch ist er auch nicht mehr jung. Um genau zu sein; Er ist 40. Beinah 25 Jahre älter als ich. Und ja ich schlafe mit ihm.
 

Schrecklich? Ich muss bei dem Gedanken leicht, amüsiert grinsen.

Nicht wirklich... Zu viel habe ich erlebt, zu viele Männer befriedigt. Ich weiß, dass mein Blick sich leicht verhärtet, als ich meine Augen von seinem Profil abwende und hinaus auf die weißen Wolken unter uns schaue.
 

Für mich ist es nicht schrecklich. Seltsamerweise ist es für mich, was ihn angeht, genau das Gegenteil. Und ich weiß, dass ich es bei ihm gerne mache. Ich schlafe gern mit ihm, denn allein, dass ich bei ihm sagen kann, dass ich mit ihm schlafe und nicht, dass ich ihn befriedige, sagt mir klar und deutlich, dass ich es genieße.
 

Und nicht nur das... ich genieße es auch einfach nur bei ihm zu sein und ich glaube, dass es ihm genauso geht. Ich jedenfalls, ich habe mich verliebt. Aber dennoch... was das angeht bin ich mir sicher, dass er mich nicht liebt. Doch das ist in Ordnung. Ich weiß zumindest, dass ihm etwas an mir liegt. Wenngleich es nicht sonderlich bedeutsam sein mag.
 

Vielleicht aber ist es auch einfach nur Dankbarkeit, die mich so für ihn fühlen lässt. Ich weiß es nicht. Doch auch, wenn es so sein mag, dann ist diese tiefe Dankbarkeit mehr als berechtigt, ist er doch der Grund, weswegen ich nicht mehr an jenen Platz zurück muss, der mich so weit gebracht hat, dass ich kaum mehr irgend etwas gefühlt habe.
 

Ich blicke wieder zu ihm, bemerke dabei, dass er mich die letzten Minuten angesehen haben muss, denn unsere Blicke kreuzen sich. Fast schon schüchtern lächle ich ihm zu. Er erwidert es jedoch nicht. Doch ich sehe, dass sein Blick ein wenig weicher wird und er nickt mir leicht zu.
 

Ein wenig verwundert es mich, doch er wendet sich in diesem Moment nicht ab, betrachtet mich eingehend. Ich werde etwas unsicher. Er ist nicht der Typ dafür, für einen kurzen Quickie auf die Toilette zu verschwinden und erst recht nicht auf eine Bordtoilette. Aber es wirkt beinah so, als wäre es genau das, was er jetzt wollen würde. Da er mir jedoch kein Zeichen dafür gibt, scheint es etwas anderes zu sein, worüber er nachdenkt.
 

Sein Blick ist mittlerweile überlegend, fast kühl geworden. Die grauen Iriden wirken beinahe als bestünden sie aus Granit, während sie mich fast schon berechnend mustern. Wieder einmal wird mir klar, dass er 'half' sein muss. Ein halber Japaner. Seine Gesichtszüge selbst sind sehr asiatisch, wenngleich männlich scharf und lediglich seine Augenfarbe und seine Haare geben mir Aufschluss darüber, dass er genetisch nicht der japanischen Norm entspricht.
 

Überlegend legt er den Kopf ein wenig zur Seite. Sein Haar folgt dieser Bewegung und ich bemerke wieder einmal die Narbe, die sich über seine linke Gesichtshälfte zieht – seine Augenbraue, wie auch die Haut um das linke Auge selbst seltsam verzerrend. Die Farbe dieses Auges ist noch heller, fast weiß, aber schließlich ist er darauf auch so gut wie blind.
 

Ich habe nur einmal gefragt, was geschehen ist, woher er diese Verletzung hat. Er hat nicht viel darüber gesagt, so wie er nie viel darüber spricht, was er arbeitet. Das Einzige was er erwähnt hat war, dass er vor langer Zeit einmal in eine Messerstecherei geraten ist.
 

Und ich brauche auch nicht mehr darüber zu wissen, denn auch wenn er es niemals ausgesprochen hat, so ahne ich in welchen Kreisen er sich bewegt. Es sind wohl jene Kreise, deren Mitglieder sich auf der anderen Seite des Gesetzes nur zu sicher bewegen.
 

Es ist gut, dass ich nicht mehr darüber weiß, als das, was ich hin und wieder bei seinen Gesprächen mit Kollegen mithöre. Oder mehr: überhöre. Denn ich weiß nur zu gut... was ich nicht sicher weiß, kann ich auch nicht verraten.
 

Und ihn möchte ich nicht verraten. Ganz bestimmt nicht. Warum nicht?

Ich dachte ich hätte das bereits erklärt. Er hat mich zu sich, von der Straße herunter geholt. Nicht um mich anschaffen zu lassen, sondern um mich bei sich zu behalten.
 

Vielleicht mag er mich doch ein bisschen mehr. Ich weiß es nicht. Aber manchmal scheint es mir fast, als wäre er damals eifersüchtig auf meine anderen Kunden gewesen. Ja... meine anderen... denn ein Kunde... das war auch er.
 

Er ist wahrscheinlich eher zufällig über mich gestolpert. Doch es scheint ihm gefallen zu haben, denn schon bald kam er jede zweite Nacht an meine Ecke um mich in seinem Auto zu nehmen. Ein Auto jedoch, bei dem mir schon zu Anfang klar war, welche Geschäfte er pflegte und auch heute noch pflegt, denn diese Art Wagen werden hauptsächlich in seinen Gesellschaftskreisen gefahren.
 

Am Anfang hatte ich Angst vor ihm. Das weiß ich noch... denn auch wenn ich an jener Ecke allen möglichen Gestalten begegnete, so war jemand von seiner Sorte dort mehr als ungewöhnlich. Doch ich verweigerte mich ihm nicht. Das erschien mir zu gefährlich.
 

Ich kann nicht behaupten, dass er zärtlich oder gar sanft gewesen wäre, aber es war in Ordnung. Und je öfter er zu mir kam, desto angenehmer wurde es, bis es mir schließlich gefiel. Sehr gefiel.
 

Die Nennung meines Namens lässt mich aufschrecken aus meinen Gedanken. Mein Blick fixiert sich ein wenig fragend auf meinem Gönner. Mehr ist er nicht, denn noch bin ich ihm nicht wichtig genug, als dass ich behaupten könnte, dass ich sein Liebhaber oder Geliebter wäre. Oder gar umgekehrt.
 

Beinah muss ich lachen bei dem Gedanken, das wäre schon fast ein wenig abstrus. Andererseits... Er ist, wie jeder andere Mensch; Nicht einseitig. Schließlich gibt es eine Menge Menschen, aber noch viel mehr Gesichter, denn jeder hat mehrere.(1)
 

Nein... ich sollte mir keine Hoffnungen machen. Es sind vielleicht keine starken Hoffnungen, doch jede Hoffnung kann zerschlagen werden und auch wenn ich mich verändert haben mag in all jenen Jahren, seit ich vor meinem Vater geflohen bin... – Ich bin innerlich doch nicht mehr als nur ein kleines Kind, dass sich nach Liebe sehnt.
 

Ich spüre einen Stich, ein Reißen in mir, als ich mich erhebe, um langsam zu meinem Gönner zu gehen. Ja... es stimmt... auch wenn ich es noch so sehr vor mir selbst verleugne... ich wünsche mir geliebt zu werden.
 

Unwillkürlich merke ich, wie sich meine Lippen hart aufeinander pressen. Es tut weh sich das einzugestehen... Doch seine Nähe lässt mich auf eine Weise nachdenken, wie ich es, glaube ich, noch nie zuvor getan habe.
 

Langsam setze ich mich neben ihn, folge seinem Fingerzeig auf die Karte, die vor ihm auf dem Klapptischchen liegt und die ich nicht wirklich verstehe. Ich versuche mich dennoch zu konzentrieren, doch es gelingt mir kaum. Nur mit halbem Ohr höre ich zu, wie er sie mir erklärt und zeigt, dass wir zunächst in Frankfurt, einer Stadt innerhalb eines Landes namens Deutschland, ankommen werden. In diesem Land werden wir ein wenig hin und her reisen, bevor wir durch andere Länder - irgendetwas, das sich so ähnlich anhört, wie 'Frankfurt' und nach Italien - reisen werden.
 

Er merkt kaum, dass ich nicht richtig zuhöre, auch wenn ich mich bemühe. Ich werfe einen kurzen Blick zu ihm und merke noch mehr den Stich, als ich mir klar mache, dass ich ihn zwar begleiten darf, er mich jedoch nur aus einer Laune heraus mit nimmt. Und die Frage, die ich mir unwillkürlich stelle ist, wie es mir ergehen wird, wenn er doch irgendwann genug von mir haben sollte.
 

Warum es so wehtut nur daran zu denken? Ich zwinge ein verführerisches Lächeln auf meine Lippen, als ich merke, dass er mich fragend ansieht.
 

Genug Übung darin Andere, aber auch mich selbst zu belügen, habe ich ja. Aber es stimmt. Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. (2) Und die Wahrheit, die ich mir verheimlichen wollte und die mir jetzt so weh tut, ist, dass es mir doch nicht nur genügt, für den Moment an seiner Seite zu sein. Ich will immer hier sein. Bei ihm, ihn lieben dürfen. Und... und mir das einzugestehen schmerzt am meisten... ich wünsche mir selbst von ihm geliebt zu werden, auch wenn ich weiß, dass das nie geschehen wird.
 

Doch ich werde es ertragen... ertragen um mir selbst die Illusion geben zu können, dass ich einmal in meinem Leben geliebt werde... geliebt werde in einer Stärke, wie sie weder meine Mutter, noch mein Bruder und erst recht nicht mein verhasster Vater mir zeigen konnten.
 

Ein wenig melancholisch versuche ich mich an ihn zu lehnen und bin mehr als erleichtert, dass er es sogar zulässt. Wieder einmal wird mir klar, dass es mir kaum erlaubt wäre seine Nähe zu genießen, wenn sie nicht auf Schweigen basieren würde. Ich weiß nichts über seine Arbeit, über seine Vergangenheit... nicht einmal, ob er in diese gefährlichen Kreise hinein geboren wurde...
 

Er dagegen hat mich gefunden, bei sich aufgenommen und ignoriert die schmutzige Arbeit, welcher ich nachgegangen bin. Erwähnen darf ich sie nicht und er würde niemals auf die Idee kommen mich zu fragen, wie, oder warum ich dorthin geraten bin. Schließlich ist es so, dass wenn er es offiziell wüsste, ich gehen müsste. Daher bin ich, selbst wenn ich eigentlich fast noch ein wenig jünger wirke, als die 16 Jahre, die ich fast erreicht habe, offiziell - laut dem Pass, den er mir besorgt hat - 18. Damit bin ich zwar noch immer nicht mündig, aber zumindest teilweise frei in meinen Entscheidungen. Letztendlich ist es nämlich so, dass egal wie gefährlich und eigentlich auch kriminell seine Geschäftskreise sein mögen, er zumindest nach außen hin eine weiße Weste haben muss.
 

Noch immer lehne ich an seiner Schulter. Er ist ein ganzes Stück größer als ich und auch wenn er mich nicht berührt, so sagt er doch nichts dagegen, dass ich ihm so nah bin.
 

Ich merke wie ich langsam müde werde. Kein Wunder, schließlich war es spät, als wir losgeflogen sind. Leise frage ich ihn, wie lange wir noch fliegen werden. Als ich höre, dass es noch beinah 8 Stunden dauern wird, bin ich fast schon ein wenig erleichtert, denn das bedeutet, dass ich ein wenig schlafen kann.
 

Auf meine Frage, ob ich dafür wieder zurück auf meinen Platz soll, klingt seine Stimme fast liebevoll, weich, als er verneint und antwortet, dass es in Ordnung sei, wenn ich an seiner Seite bliebe.
 

Ich hebe ein wenig unsicher den Kopf um ihn anzusehen. Bei dem Blick, den er mir zuwirft, stockt mir fast der Atem. Vielleicht ist meine Hoffnung doch nicht so abstrus, wie ich vorher dachte. Und wenn sich seine Gefühle für mich wirklich in diese Richtung verwandeln, dann gilt dafür ohne jeden Zweifel: Eine solche Verwandlung ist nicht Lüge.(3)
 

So wie es in jedem Moment war, als mir klar wurde, dass er mich tatsächlich bei sich aufnehmen würde. Als sich die Bedeutung meines Namens für mich wieder veränderte. Er nicht länger die Gier meiner Kunden nach meinem Körper widerspiegelte, sondern diesmal für mich selbst den Wunsch, lieben zu dürfen und die Sehnsucht, nach einem Ort zu dem ich gehören wollte, zu verspüren, erfüllte. Und letztendlich erlaubte ich mir die Gier danach zurück geliebt zu werden, der Begierde nach seiner Nähe nachzugeben.
 

Doch so egoistisch das auch klingen mag, diesen Wunsch, diese Sehnsucht, diese Gier und diese Begierde mir selbst zu erlauben, so muss ich auf der anderen Seite auch gestehen, dass ich ebenso genieße, seine Wünsche, Sehnsüchte, Begierden und seine Gier, soweit es mir nur möglich ist, zu erfüllen. Schließlich lautet mein Name: 'Yoku'.(4)
 

~ Ende dieses neuen Lebensabschnitts ~
 

Kommentar des Autoren:

Da in mehreren Kommentaren die Fragen angesprochen wurde, wie es den mit 'Yoku' weiter gegangen ist und ob er es geschafft hat, dem Leben zu entkommen habe ich hiermit aufgeschrieben, wie es weiterging. Und ja... auch wenn ich es in meinem Stil niedergeschrieben habe, so ist das hier doch die wahre Geschichte meines Freundes. Deswegen sage ich euch auch gleich, dass dies ein Zweiteiler bleiben wird. Es wird keinen weiteren Teil geben. Es war so schon sehr privat... alles weitergehende... naja ich glaub ich muss das nicht weiter ausführen.^^ Als kleine Anmerkung: Nein der Freier von Teil 1 ist nicht Kazutaka!!!
 

Ursprünglich wollte ich die Fortsetzung zu meinem One-Shot zu einem Wettbewerb schreiben. (Deswegen auch die Zitate) Allerdings konnte ich mich doch nie dazu durchringen, bis ich es letztes Jahr für mein Schlüsselseminar 'literarisches Schreiben' als Abschlussklausur fertig gestellt habe. Die Prüfung habe ich zwar mit Bravour bestanden, leider musste ich dennoch mein Studium abbrechen.
 

Nun ja... auf jeden Fall hoffe ich, dass ihr mit der Geschichte von 'Yoku' mitfühlen konntet. Ich würde mich sehr über Kommentare freuen und natürlich auch dafür sorgen, dass sie an 'Yoku' weitergeleitet werden.
 

Danke
 

Phibby-chan *verbeug*
 


 

(1) (Rainer Maria Rilke)

(2) (Friedl Beutelrock)

(3) (Rainer Maria Rilke)

(4) Yoku mit dem Kanji: 欲 hat u.a. die Bedeutungen Wunsch, Sehnsucht, Begierde, Gier.



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Kommentare zu dieser Fanfic (25)
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Von:  cookie-monster-kyo
2011-11-30T17:18:46+00:00 30.11.2011 18:18
die geschichte find ich echt gut <3
aber ich fand das iwie anstrengend zu lesen...
die ganzen absätze, also alle 2-3 sätze...
vllt liegt mir der style hier auch einfach nicht^^
aber die story an sich is wirrklich toll^^
Von: abgemeldet
2010-06-07T15:22:14+00:00 07.06.2010 17:22
diese geschichte ist einfach nur krass.
das sie dazu auch noch wahr ist,macht es umso schlimmer. das thema missbrauch von kindern,wird wohl niemand verstehen, außer diese kranken menschen, die es machen.
es ist immer wieder schlimm zu hören oder zu lesen und was aus yoku dann dazu noch wurde,ist einfach nur traurig. wie du die geschichte umgesetzt hast,ist toll! ich mag deinen schreibstil und ehrlich gesagt,finde ich es gut,dass du bei den vulgären sachen nichts verschönert hast. es ist nun mal realistisch und so sollte es auch bleiben.

zum ende hin,muss ich sagen,dass ich nicht weiß,ob man sich jetzt für yoku freuen sollte oder nicht. man kann sich halt selbst seine gedanken machen und halt nur das beste für ihn wünschen.

ich finde es wirklich gut,dass du über diese themen geschrieben hast! ich finde,sie werden zu wenig besprochen etc.

aber nun gut,ich hoffe,dass es bei dir auch wieder ein lichtblick gibt (wegen deiner ens mit deinem leben in moment etc.) und wünsche dir alles gute auf deinem weitern weg!

liebe grüße
keigu
Von: abgemeldet
2010-06-06T12:59:51+00:00 06.06.2010 14:59
Hallo. Erst mal danke, dass du bei meinem Wettbewerb mitmachst. Mir tut dein Freund leid, da sich niemand vorstellen kann, welche Qualen er durchleben musste.

So jetzt zu meinem Kommi. Im Vorherein möchte ich anmerken, dass ich als Deutschstudentin schreiben werde. Das heißt, ich werde dabei meine persönlichen Meinungen nicht mit einfließen lassen und, so gut es geht, sachlich bleiben.

Zum Schreibstil
Dein Schreibstil spiegelt das klassische Niveau wieder, das auch Autoren wie Rowling haben und man tagtäglich liest. Nur irritiert die Kommasetzung beim Lesen, wodurch der Text ein wenig holprig wird. Zum Anderen hätte man besser "koitieren" oder "kopulieren" anstelle von "ficken" gewählt. Dadurch würden die betreffenden Passagen nicht so vulgär wirken. Ansonsten fällt mir nichts bemerkenswertes auf.

Zur Charakterausarbeitung
"Yoku" wirkt, auch wenn man außer Acht lässt, dass er wirklich existiert, sehr realistisch. Das liegt vor allem daran, dass du seine Gefühle gut dargestellt hast. Ich konnte ihn mir gut vorstellen und konnte mich auch gut in ihn hineinversetzen.

Zur Story im Allgemeinen
Du hast ganz recht damit, dass so etwas tagtäglich passieren kann. Ich selbst kenne Leute, die so etwas durchgemacht haben. Aber trotzdem hat mich die Geschichte sehr bewegt.

Hoffentlich hat es dein Freund inzwischen geschafft, sich von diesen Erfahrungen und dem Leben auf dem Strich zu befreien. Ich würde es ihm so sehr wünschen.

Alles Liebe
abgemeldet
Von:  Illuna
2010-06-06T09:18:27+00:00 06.06.2010 11:18
Guten Morgen! :)

Ich hab jetzt natürlich beide Teile in einem Rutsch gelesen, will sie aber für den Anfang eher getrennt "besprechen".

Zu Teil 1:
Zur äußeren Form - ich war positiv überrascht! Ich habe einen extremen Rechtschreibfimmel (und ich bin fanatisch, was Kommas angeht - ein wenig zum Leidwesen meiner Freunde..*hüstel*) und daher hat es mich gefreut, nur wenige Fehler gefunden zu haben!
Was ich da noch anmerken würde, ist, dass du einfach die Zahlen (auch wenn die eine Fünfzehn ist) ausschreibst, das ergibt ein hübscheres Gesamtbild. Und den Satz, als Yoku den Preis nennt, ist ein wenig merkwürdig.
Was mir hier gut gefallen hat (und damit komme ich wohl zum Inhalt), ist vor allem die Unterscheidung der Wörter, die Yoku genannt hat. Also, der Unterschied, der für ihn zwischen 'ficken', 'mit jmdm. schlafen' und 'jmdn. nehmen' besteht. Das hat mir selbst vor Augen geführt, warum er auf einmal so ein hartes Wort gebraucht hat (denn ich bin ziemlich darüber gestolpert, da es doch ein wenig befremdlich in diesem Text auf mich gewirkt hat).
Diese trübe und resignierende Grundstimmung war.. Ja, wenn ich es jetzt drastisch ausdrücken würde: ätzend. Das hört sich vielleicht gemein an, aber es ist genau das für mich gewesen, was bedeuten soll, dass mich der Text auf jeden Fall gefangen genommen hat. In meinem Leben gibt es auch ab und an Phasen, in denen ich keine Lust auf irgendwas habe, aber diese Stimmung, die du verbreitet hast, hat irgendwie alles auf die Spitze getrieben - und naaaah. Ich bin doch eher der Gute-Laune-Rosa-Mensch :)
Der Schluss des ersten Teiles ließ mich eher unzufrieden zurück. Es hatte mir irgendwas gefehlt, muss ich gestehen. Und der angehängte Schluss kam mir auch nicht so passend vor, also, in dem Sinne passend, dass es mich zufriedener hätte zurückgelassen.
Daher war ich ganz froh, dass ich den zweiten Teil sofort anschließen konnte.

Dann kommen wir nach dieser hübschen Überleitung auch direkt dazu:
Erst die äußere Form - hier waren definitiv mehr Kommafehler drin. Aber zum Glück nicht so viele, dass ich mir die Sätze selbst zusammenpuzzeln musste. Mehr gibt's dazu auch nicht zu melden von meiner Seite.
Ich muss gestehen, dass ich den zweiten Teil, trotz dessen, dass ich auf mehr Zufriedenheit gehofft hatte, mit großer Skepsis gelesen habe. Mir wollte nicht so recht in den Kopf, wie sich alles zum Besseren wenden sollte.
Gut, was macht frau da? Einfach mal weiterlesen. Gedacht, getan.
Es hat mir gefallen, dass die gesamte Situation nur innerhalb von relativ wenigen Minuten im Flugzeug stattgefunden hat. Ich mag so eine geschlossene Form, wenn es sich um kurze Geschichten (von der Wortanzahl her) handelt.
Was mich echt überrascht hatte: Es waren alle drei Zitate drin! Und sie haben auch wirklich gepasst.
Auch wenn Yoku jetzt irgendwie Hoffnung hatte, konnte ich nicht umhin, das ganze ein bisschen besorgt durchzulesen. Denn du hast es so beschrieben, dass ich selbst diese Hoffnung gar nicht zulassen wollte. Aus Angst, Yoku würde enttäuscht werden.
Daher kann ich das "Happy End" nicht ganz so genießen, weil diese trübe Stimmung vom ersten Teil immer wieder so rübergeschwappt ist.
Naja.

Das war so meine bescheidene Meinung dazu.
Und ich muss noch sagen, dass ich am Ende, ehrlich gesagt, ein wenig geschockt war, als ich gelesen hatte, dass es nach einer wahren Geschichte war! (Jaja, ich bin so eine, die die Kommentare der Autoren eher am Ende liest oder sie am Ende erst wieder ins Bewusstsein kommen)
Daher war das natürlich umso eindrucksvoller.

Also, ich denke, es war schon ersichtlich (zumindest hoffe ich das ;P), dass ich gefangen genommen wurde.
Ich bedanke mich dafür, das hier gelesen haben zu dürfen und wünsche dir hiermit noch einen schönen Tag! :3
Kussi
Deine Lunchen
Von:  Onkel_Hara
2010-05-20T21:32:48+00:00 20.05.2010 23:32
hui~...
das... haut mich grad bisschen um xX
ich mein, ich kenne Yoku schließlich
aber soviel hat sogar er mir noch nich erzählt
einerseits find ichs mutig von ihm, dich darum gebeten zu haben
andererseits isses schon ziemlich... hart
und eigentlich isser doch n ziemlich liebenswürdiges kerlchen
seine geschichte bewegt mich doch sehr
und ich finde du hast sie auch stilistisch gut umgesetzt
ich frage mich, wie die story yoku 'gefällt'
das wort is da sehr komisch
aber mich würde sehr interessieren, was er dazu sagt, zur umsetzung etc.
müsste man ihm mal vorlesen, wenns nich schon jemand gemacht hat

ansonsten wirklich gut gemacht
respekt
auch hochachtung dafür, das du diese aufgabe angepackt hast
wäre mir garantiert schwerer gefallen seine geschichte zu schreiben

dickes lob!
lg
toto
Von: abgemeldet
2009-10-24T15:39:55+00:00 24.10.2009 17:39
Dies ist eine unglaubliche Geschichte, eindringlich und brutal! Brutal deswegen, da einem Jungen der so viel durchmachen musste, ja und vielleicht immer noch durchmachen muss, einfach nicht geholfen wird. Alle ignorieren oder verdrängen es einfach. Was ist mit seiner Mutter? Die Wahrscheinlichkeit dass sie das, was sein Vater ihm antat nicht bemerkte, ist eigentlich unmöglich. Jemand hätte ihm helfen sollen, er hat das nicht verdient.
Aber was ist denn nun eigentlich mit diesem Freier? So wie ich das jetzt verstanden habe, ist er nicht so wie die anderen. Vielleicht ist er derjenige der nicht einfach sein Gesicht abwendet und das was er sieht ignoriert. Vielleicht kann er `Yoku` helfen.
Ich finde die Art wie `Yoku` denkt einfach nur ergreifend. Ich meine, ein 15-jähriger sollte in seinem Alter einfach keine solchen Gedanken haben. Er wirkt sehr erwachsen, die Art wie er handelt und die Resignation mit der er seinem Leben gegenübertritt ist einfach nur beängstigend.
Es würde mich interessieren wie es weitergeht und ob jemand es schafft ihn aus dieser Hölle heraus zu holen.

Ich halte es für eine gute Idee das du diese Geschichte sozusagen zu Papier gebracht hast. Es gibt immer wieder Personen die in der selben oder einer ähnlichen Situation sind wie er, doch im Gegensatz zu ihm haben sie wahrscheinlich nicht den Mut anderen von ihren Geschehnissen zu erzählen. Oder sie haben sich schon längst aufgegeben...

_midnightkiss_
Von: abgemeldet
2009-10-14T10:56:14+00:00 14.10.2009 12:56
Hey du
tja, leider ist dieses Thema, so grausam und unverständlich es für viele ist, heutzutage nichts ungewöhnliches mehr.
Du hast die Gedanken von Yuko sehr einfach dargestellt... vllcht gerade darum prägnder. Am Anfang fragt man sich wovon du/er redest... aber es wird schnell klar... dann der objektive Blick auf die Vorteile seines jetzigen Lebens... dann der Kunde... das kalkulierende... und trotzdem kommt die Gefühlswelt nicht zu kurz (was ja, gerade bei so einem Thema, sehr wichtig ist)

dann die Frage... was ist an diesem Kunden anders??... Wird er Yuko noch öfter über den Weg laufen, wird er ihm vllcht sogar helfen??

im allgemeinen gefällt mir dein Schreibstil ja eh schon sehr gut... auch wenn ich finde das er hier besser ist als sonst... dieses Frage antworten spiel das Yuko mit sich selbst führt gibt uns viel über ihn preis und macht alles spannender
auch hast du diesesmal weniger.... unverständliche sprünge gemacht als zb. bei kälte (was nicht unbedingt negativ sein muss^^)

tja, und sonst... wirkt es für mich nicht unbedingt wie ein abgeschlossenes kap sondern eher wie der Auftakt für eine Chapterstory... gerade das ende... beide wohlgemerkt... sind für mich einfach so... wie ne weggabelung udn du musst dich jetzt für nen weg entscheiden... und es wirkt, für mich, auch so weil man eben so viel über ihn erfährt... eigentlich in Monologform... das passt einfach am ehesten als Prolog

naja, ich will dich ja zu nichts drängen... es wirkt halt nur so!

hm... sonst fallen mir eigentlich nur eine Sache auf... das ist ja eigentlich schon ne ältere geschichte, oder?? Hast du die auch einfach nur so mal aktualisiert?? *leicht verwirrt bin*

mach weiter so, ja??

ya ne
Morinaga

Von:  Eeyore
2009-04-18T22:07:30+00:00 19.04.2009 00:07
An sich ist das thema nichts neues – ein junge, der von seinem vater missbraucht wird und von zu hause weggeht. ich denke, dass sich niemand ernsthaft in so eine lage hineinversetzen kann, der so ein schlimmes schicksal nicht einmal ansatzweise durchlebt hat und darum obliegt die interpretation des themas ganz der fantasie des autors, und das ist auch der punkt an dem es hier für den leser interessant wird, nicht? ^^

Nun, der anfang, wo der leser noch völlig im dunkeln tappt und den inhalt stück für stück serviert bekommt, baut sich spannend auf. Auch der stil, den du benutzt trägt dazu bei, indem du in kurzen sätzen immer wieder fragen in den raum stellst, um sie danach gleich wieder kurz und prägnant zu beantworten, das baut richtig stimmung auf, dieses stilmittel hat mir am besten gefallen, weil es sich richtig durch die geschichte zieht und dabei aber auch nicht störend wirkt.

Alles in allem wirkt die story für mich eher wie ein prolog, besonders durch den schlusssatz – „yoku“. das ist wie der auftakt zu yokus lebensgeschichte, immerhin hat man gerade so viel über ihn erfahren. Gerade an dieser stelle könnte man die story auf unendlich vielen bahnen weiterspinnen.

Der schlussabsatz, den du im nachhinein hinzugefügt hast, setzt vielleicht ein definitiveres ende, aber für mich ist er ein bisschen abrupt. Aber gut, es ist ein one shot und keine chapter story ^^. Was du noch schön eingebaut hast, war die bedeutung des namens so detailiert zu beschreiben und mit dem inhalt zu verknüpfen. insgesamt finde ich es toll, dass du die geschichte facettenreich und intensiv geschildert hast und das ganze bei der kürze trotzdem nicht überladen hast, das gelingt den wenigsten.
Von: abgemeldet
2007-11-16T21:31:23+00:00 16.11.2007 22:31
Hi,

eine wirklich ergreifende Geschichte. Vor allem deshalb, weil du auf jeglichen Kitsch verzichtet und wirklich eine realistische, abgeklärte Story geschrieben hast. Gerade dadurch wirkt die ganze Tragik und Bitterkeit, die innere Kälte der Figur noch realer.

Was das Thema angeht... das kann man sich wohl kaum aussuchen. Wenn ich etwas absolut nicht ertragen kann, dann ist das Gewalt gegen Schwächere, vor allem Kinder. Egal welche Art von Gewalt. Das Schlimmste am Missbrauch ist ja nicht der physische Akt an sich, sondern die psychische Gewalt, das Unterdrücken des Willens des Schwächeren, das Nehmen seiner Würde. Das Missachten seiner Menschlichkeit. Die geistigen Verletzungen, die bei Yoku so sehr zu spüren sind, selbst wenn sie jetzt als große, hässliche Narben da liegen. Dagegen sind seine körperlichen Narben nichts. Sie heilen irgendwann. Aber in seinem Kopf wird es nie wieder so aussehen wie vorher. Das hast du sehr gut rübergebracht, schon allein durch sein sehr erwachsenes Auftreten. Wobei ich anmerken möchte, dass Kinder allgemein unterschätzt werden. Deshalb finde ich diese Gedanken für ihn gar nicht unangemessen, sondern sehr passend.

Hm, du willst Kritik... dein Schreibstil ist sehr schön, ich bin kein Freund blumiger Metaphern etc. pp., und bei einem solchen Thema schon gar nicht. Vielleicht hätte eine Frage weniger ab und an den Erzählfluss noch etwas verbessert, aber das ist bei einem eigentlich so unsicheren Charakter, egal wie er sich gibt, sicher schwierig.

Das Ende finde ich besonders gut gelungen. Hier hätte es in zwei ganz extreme Richtungen gehen können, die totale Katastrophe oder das übermenschliche Glück. Beides ist absoluter Kitsch und hätte nicht gepasst. Dass es stattdessen einfach so weitergeht, ist für mich das realistischste und am besten gewählte Ende. Oder wie einer meiner Englisch-Referendare mal so schön meinte: "There's no such thing as freedom."

*knuffelz* lighttracer
Von:  Desi
2007-11-05T18:43:13+00:00 05.11.2007 19:43
gott...das ist so..einfach und trotzdem so schön geschrieben,
ich find du bringst das total real rüber..
so dass man voll mitfühlen kann usw..
ich find dieses thema so schrecklich >.<
und das man sowas seinen kindern antut finde ich noch viel schrecklicher..
das ist so..wiederlich..
gott...
._.

kinoko


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