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Lebenslinien

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Seit jenem Tag

Lebenslinien Kapitel 106

Autor: Herzfinster

Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.
 

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Das Tosen der Menge drang nicht mehr bis zu Naruto durch. Völlig apathisch kniete er auf dem Boden und starrte Maya an. Seine Arme hingen schlaff und leblos zu beiden Seiten seines Körpers herab, so als gehörten sie überhaupt nicht zu ihm.

Er hatte sie getötet. Er hatte seine Gegnerin getötet. Doch eigentlich hatten sich seine Hände um die Kehle einer ganz anderen Person gelegt. Er hatte Sasuke töten wollen.

Jemand schob von hinten seine Hände unter Narutos Arme und zog ihn auf die Beine. Als er aufblickte erkannte er Itachi zu seiner Linken und Sasuke zu seiner Rechten.

Schweigend führten sie Naruto aus der Arena, und der blonde Ge-Nin fragte sich, was von all dem nur in seiner Vorstelllung existiert hatte, und was das Publikum gesehen hatte. Doch er traute sich nicht zu fragen.

"Hast du Hunger?", fragte Itachi dann ganz unvermittelt. Naruto schüttelte den Kopf. Ihm war übel. Essen war das Letzte, was er jetzt wollte. Sein Blick wanderte zu Sasuke, doch er blickte nicht zurück.

Sie brachten Naruto zurück zum Anwesen der Uchiha. Mikoto machte ihnen allen Tee, doch der junge Shinobi lehnte dankend ab und schloss sich für den Rest des Tages in seinem Zimmer ein. Naruto wollte jetzt allein sein.
 

Mitten in der Nacht erwachte Naruto. Im Traum hatte er wieder in der Leichenhalle gestanden und erneut das Tuch zurückgeschlagen, welches die Sanitäter über einen der toten Körper gebreitet hatten. Auf dem Tisch vor ihm lag Sasuke, bleich und kalt, mit bläulichen Malen rings um seinen Hals.

Naruto stand auf und ging in die Küche um etwas zu trinken. Er fühlte sich schrecklich, furchtbar schuldig. Maya hatte ihn manipuliert, keine Frage. Doch hätte sie ihn nie dazu gebracht, so auf seine Freunde loszugehen, wenn dieser Wunsch nicht von Anfang an schon als winziges Körnchen tief in ihm gewesen wäre. Oder nicht?

Naruto starrte auf das Wasserglas vor sich. Sein Zorn hatte den Kitsune in ihm geweckt. Und was noch schlimmer war: er hatte diese Bestie auf seinen besten Freund losgelassen.

Wieder fragte er sich, ob Sasuke dies bemerkt hatte. Er kannte als Einziger dieses Geheimnis, da war er sich sicher – aber was war mit Itachi? Der war nicht dumm, und wenn er das fremde Chakra nun gespürt hatte...? Der Gedanke gefiel Naruto überhaupt nicht.

Auf dem Weg zurück zu seinem Zimmer bemerkte Naruto eine dunkle Gestalt, die draußen im Innenhof saß. Er konnte nur den Schatten im Gegenlicht des Mondes durch eine der Türen scheinen sehen. Erst glaubte er, es sei Itachi, doch die Statur und Größe stimmte nicht.

Naruto stellte sein Glas auf einer Kommode ab und öffnete die Tür. Wie erwartet saß Sasuke dort auf der Holzveranda. Er drehte sich nicht um, doch er musste Naruto gehört haben.

"Kannst du auch nicht schlafen?", fragte Naruto, und das war das Erste, was er seit Tagen zu Sasuke sagte. Der andere Junge schüttelte den Kopf. Einige Zeit blieb Naruto einfach in der Tür stehen, dann trat er vor und setzte sich neben Sasuke.

Er wusste, dass er damit nachgab – aber sie konnten sich nicht ewig anschweigen, zum Teufel noch mal! Noch immer würdigte Sasuke ihn keines Blickes.

"Machst du dir Gedanken wegen morgen?", fragte Naruto und blickte hinauf zum abnehmenden Mond. "Noch nicht", erwiderte Sasuke schließlich. Sein Blick wanderte zu Naruto hinüber. "Du hast dich gut geschlagen heute. Hab ich dir gar nicht zugetraut."

Naruto hob den Blick. War das gerade ein Lob? Nein, viel besser. Sasuke erkannte seine Leistung an. Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. "Dachtest du, ich lasse mich so einfach fertig machen?" Sasuke schüttelte abermals den Kopf. "Nein, aber... sie hat dich ganz schön in die Enge getrieben – und dann so etwas."

Das Grinsen verging Naruto. "Du hast es gemerkt?" "Dass du die Kraft des Kyuubi benutzt hast? Ja, das habe ich bemerkt. Und du hast so gewonnen." Sasuke sagte das so nüchtern als wäre dies eine völlig normale Tatsache.

Naruto biss sich auf die Unterlippe. Meinte er jetzt, dass er es nicht alleine und aus eigener Kraft geschafft hatte Maya zu besiegen? Der Junge seufzte enttäuscht. Es stimmte ja. Wenn es richtig gefährlich wurde, dann musste er immer auf das Chakra dieses Monsters zurückgreifen. Er selbst war eben nichts weiter als ein schwacher Shinobi mit unterdurchschnittlicher Begabung.

Wieder hörte er Nejis Worte irgendwo in seinen Gedanken. Damals hatte er ihm widersprochen, so laut und überzeugt, dass das ganze Dort ihn gehört hatte. Aber es kam Naruto so vor, als hätte sich seit jenem Tag nichts geändert. Im Gegenteil: er glaubte, der Abstand zwischen ihm – dem Verlierer – und Sasuke – der Elite – wurde von Tag zu Tag größer. So sehr er sich auch bemühte, er konnte ihn einfach nicht einholen.

Naruto stand auf. "Man, du bist wirklich zu beneiden..." Fragend hob Sasuke den Kopf. "Was?" Er wusste nicht, was Naruto damit meinte. Der andere Junge blieb in der Tür stehen. "Du bist als Uchiha geboren. Alle wetten sie morgen wieder auf deinen Sieg, und alle werden sie dir zujubeln – selbst wenn du die größte Niete wärst, sie würden es trotzdem tun!"

Auch Sasuke stand auf. Jetzt verstand er, wovon Naruto sprach. "Das stimmt doch gar nicht..." "Ach nein? Alle haben dich immer bewundert – selbst die, die dich nicht leiden können. Was ich mache ist völlig egal – sobald du auftauchst, interessiert das keinen mehr!"

Sasuke atmete tief ein um Naruto nicht anzuschreien. "Meinst du etwa, das macht mir Spaß? Mir macht das keinen Spaß, Naruto." "Nein, es macht keinen Spaß immer der Beste zu sein", gab Naruto schnippisch zurück. "Macht es auch nicht!" Der Uchiha packte den anderen Shinobi am Kragen und schleuderte ihn mit dem Rücken gegen die Wand. Er sollte ihn ansehen, wenn sie mit einander sprachen.

"Es macht keinen Spaß, wenn alle von dir immer erwarten, dass du der Beste bist! Jeder geht davon aus, dass ich morgen gewinne. Erst Recht nach meiner erbärmlichen Leistung im ersten Kampf! Ein Uchiha verliert nicht, Naruto. Das ist es, was dieser Name wirklich bedeutet. Nicht Ruh, Ehre und Ansehen – sondern der Zwang immer und überall der Beste sein zu müssen, der Familie Ehre zu machen und den Namen des Clans nicht zu beschmutzen indem man versagt..."

Naruto schluckte und senkte den Blick.

"Wenn du auf die Nase fällst, dann stehst du einfach auf und alle haben es morgen schon vergessen", fuhr Sasuke leise fort, "Wenn ich mich auf die Schnauze lege, dann wird das niemand jemals vergessen. Man wird es wahrscheinlich in hundert Jahren noch in der Familienchronik nachlesen können..."

Ohne ein weiteres Wort ging Sasuke wieder ins Haus und schloss die Tür hinter sich. Naruto blieb noch eine Weile dort draußen stehen und dachte über seine Worte nach. So hatte er das nie gesehen...
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Erika6
2008-12-08T14:21:57+00:00 08.12.2008 15:21
ich fand das kappi echt klasse
schreib weiter so ^^
Von:  kleines-sama
2008-12-08T13:07:18+00:00 08.12.2008 14:07
Tolles Kapitel! =)

Uh, jetzt wird also die alte Geschichte vom bösen, bösen Uchiha-Clan wieder aufgewärmrt! *sich die Hände reib*
Ich freue mich so!!! Ich liebe dieses wunderbare Thema einfach! *g*

Und kommt jetzt Madara vor? o.O Sasuke hat zwar die Wahrheit erfahren, doch von Madara-kun weiß er immer noch nichts, oder?

Naruto tut mir im Übrigen immer noch sehr leid. T-T
Und Sasuke mag ich hier aus irgendeinem Grund überhaupt nicht: Ich kann nicht verstehen, wieso er so für seinen Clan einsteht. Schließlich gibt er doch selbst zu, dass man von ihm immer nur Leistung, Leistung, Leistung erwartet. Außerdem ist das doch gar nicht mehr seine "richtige" Familie.
Aber vielleicht fühlt er so und versucht, seine Familie auf diesen Weg stolz zu machen... Das muss ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen...

bye
sb


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