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Lebenslinien

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Abendlied

Lebenslinien Kapitel 62

Autor: Herzfinster

Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an Naruto gehören irgendwem anders, jedenfalls nicht mir! Diese Fanfic wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeit zu Lebenden und Toten Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.
 

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Naruto und Sasuke war ein kleines Quartier zugewiesen worden in welches man sie gebracht hatte. Auch Kleidung zum Wechseln und für die Nacht hatte man ihnen gegeben. Wie alles in dieser Welt war auch dieser Raum eher zweckmäßig als gemütlich. Dafür hatten sie ein eigenes Badezimmer, wenngleich es keine Tür besaß.

Sie waren keine Gefangenen, doch frei in der Einrichtung herumzulaufen war ihnen nicht gestattet worden. Doch etwas anderes als Warten konnten sie ohnehin nicht tun.

Jetzt lagen sie beide auf dem Etagenbett aus Aluminium, Naruto unten, Sasuke oben, und hingen ihren Gedanken nach.

Sasuke dachte daran, wie es sich wohl anfühlte zu wissen, dass man ein Android war und das eigene Gehirn nur ein Chip. Dass man im Grunde nur eine Kopie war, eine Imitation eines lebenden Menschen, und nun für dessen Überleben kämpfte und starb… Und er dachte an sein Ebenbild, welches seit Jahren in dieser Nährflüssigkeit schwamm und wahrscheinlich nicht einmal wusste, was mit ihm geschehen war. Was würde wohl mit ihm geschehen, wenn er wieder erwachte?

Naruto hingegen dachte an Madame Kushina, an ihr bleiches Gesicht und die hellen Augen. Wie sie ihn angesehen hatte… Als wären sie lange getrennt gewesen. Immer wieder rief er sich ihr Bild ins Gedächtnis und wollte es sich so gut er konnte einprägen.

"Meinst du, diese Kushina ist ein guter Mensch?", fragte Sasuke plötzlich und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Naruto öffnete die Augen, sagte aber nichts. "Ganz schön verrückt, was sie alles tut… Den eigenen Körper in so eine Maschine zu verwandeln." Auch dazu schwieg Naruto. "Wahrscheinlich hat der Schmerz ihr längst den Verstand geraubt und sie…" – "Sprich nicht so von meiner Mutter!"

Naruto hatte ihn am Kragen gepackt und presste seinen Freund wütend in die Matratze.

"Sie ist nicht deine Mutter", gab Sasuke ruhig zurück und griff nach Narutos Handgelenk. Da fiel ihm ein, dass der andere Junge seine Eltern ja nie gekannt hatte. Das hieße, es war das erste Mal überhaupt für ihn, dass er seiner Mutter gegenüber gestanden hatte… Das erste Mal, dass er ihr Gesicht gesehen hatte…

Er ließ seinen Freund los.

"Naruto… Diese Frau ist nicht deine Mutter. In dieser Welt hat sie ihren eigenen Sohn." "Aber…" "Naruto…" Sasuke wusste nicht, was er sagen sollte. Alles schien ihm falsch, unangemessen oder unpassend. Der blonde Junge hatte den Kopf gesenkt und die Hand, die Sasukes Jacke gepackt hatte, ließ von ihm ab.

"Sasuke…" Narutos Stimme klang als würde er jeden Moment weinen. Ohne darüber nachzudenken beugte sich Sasuke vor und zog den anderen Jungen in seine Arme. Wieder krallten sich die Hände seines Freundes in der schwarzen Jacke fest, dieses Mal jedoch suchten sie Halt.
 

In dieser Nacht schliefen sie beide wohl sehr schlecht.

Sasuke warf sich immer wieder hin und her, fand aber in keiner Position Ruhe. Schlief er dann doch einmal kurz ein, dann träumte er von riesigen Maschinen die Menschen auf einem Fließband auseinander nahmen und ihre Glieder durch groteske, stählerne Prothesen ersetzten, ihnen das Gehirn herausschnitten und durch Mikrochips ersetzten.

Keuchend erwachte Sasuke und stellte erleichtert fest, dass er noch alle seine Körperteile hatte. Als er sich den kalten Schweiß von der Stirn strich hielt er jedoch inne. Er dachte über die Unterschiede zwischen den Replikanten und sich selbst nach. Und ihm fiel auf, dass der wesentliche Unterschied – der das ganze so merkwürdig werden ließ – sein Gehirn war. Er hatte ein menschliches, ein fleischliches Gehirn, und sie nicht. Ihre stählernen Arme und Beine, das mechanische Herz, wie er sie bei Orochimaru in seinem Lagerraum gesehen hatte, all das störte ihn nicht – oder er sah es als nicht wichtig genug an. Doch die Tatsache, dass ihr Gehirn nichts weiter als ein Speicher war, bestehend aus winzigen goldenen Drähten und Platinen…

Er hatte mit einigen von ihnen gesprochen, und sie benahmen sich ganz menschlich. Aber die ganze Zeit hatte er daran denken müssen, dass er nur Maschinen vor sich hatte. Diese Gedanken hielten ihn nun wach.

Im unteren Bett schlief Naruto etwas friedlicher und auch durchgehend, doch auch ihn plagten die Erinnerungen an die vergangenen Stunden.

In seinen Träumen war er wieder zuhause in Konoha. Er stand vor einem kleinen, aber gemütlich aussehenden Haus. Durch das Küchenfenster konnte er Kushina sehen, gekleidet in einen dünnen Pullover, Rock und Schürze. Sie lächelte… Narutos Blick fiel auf einen kleinen Jungen am Tisch, sein genaues Ebenbild. Auch er schien sehr glücklich zu sein. Naruto lief um das Haus herum, versuchte irgendwie hineinzugelangen. Aber alle Türen und Fenster waren verriegelt.

Er konnte nichts tun, als die Hände gegen die Fensterscheibe zu pressen und zuzusehen, wie Kushina ihren geliebten Sohn umsorgte. Wie sie ihm über das blonde Haar strich, ihm ein Bento reichte…

Mit aller Kraft schlug Naruto gegen das Fenster, doch das Glas vibrierte nicht einmal. Kushina schien ihn nicht zu sehen. Sie hatte nur Augen für *ihren* Naruto… "Ka-san…!", rief der blonde Shinobi, "Ka-san!!" Aber er konnte seine eigene Stimme nicht einmal hören.

Als Naruto die Augen aufschlug war es dunkel um ihn herum. Alles nur ein Traum… Sollte er jetzt froh darüber sein oder traurig? Der Junge lauschte in die Finsternis, doch er konnte nichts hören außer dem Rascheln der blau bezogenen Bettdecke im Bett über ihm.

"Sasuke…?"

Der andere Junge öffnete die Augen. "Hm?" Naruto setzte sich auf. "Du sagtest, der vierte Hokage wäre mein Vater gewesen…" "Ja…", erwiderte Sasuke im Halbschlaf. "Weißt du… sonst noch etwas über ihn? Oder über meine Mutter?" Einen Moment lang schwieg Sasuke und rollte sich gähnend auf die Seite.

"Nein… Nur, dass er dir sehr ähnlich sieht…" "Ja?" "Mhm…" Einen Moment war es still in dem kleinen Raum. "Ok… Danke…"
 

TBC



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kleines-sama
2008-07-29T10:23:37+00:00 29.07.2008 12:23
Sasuke redet über Kushian und Naruto hört schweigend zu, bis zu dem Punkt, an dem es seiner Meinung nach beleidigend wird.
Wow, Naruto muss ich wirklich ... komisch fühlen. Das erste Mal sieht er das Gesicht seiner Mutter und ständig schwirrt der Gedanke in seinem kopf herum, dass sie nur noch ein Computer, eine Maschine ist.

Es fällt den beiden tatsächlich enorm schwer, inmitten dieser Maschien-Menschen zu leben, das muss wirklich unheimlich sein.

Und Naruto scheint Informationen über seine Eltern sammeln zu wollen.

Will er am Ende gar bei seiner "Mutter" bleiben? Es sind ja allein dei Erinnerungen, die ihn nach Hause zwingen, aber in seinen Erinnerungen findet er leider keine Mutter...

Das ist alles irgendwie traurig...

bye
sb


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