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Der Regen

von

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Der Tod ist nicht das Ende

Kapitel 7
 

Die Nacht sie schrie und der Wind verkündete das Offensichtliche, als er tobend um ihre Gestalt wirbelte. Sein lachen, laut und schallend.

„Was geht hier vor?“, hörte sie Yomei gegen den Sturm rufen. Bilder ihrer Vergangenheit schlugen schmerzend nieder und die Panik war es, welche sich an ihr hoch fraß. Ihr Körper handelte selbstständig, als er erneut zurückwich und das Beben eben jenes ließ die junge Frau keuchend nach Luft schnappen. Seine uneingeschränkte Kraft schlug ihr entgegen und als Anna ihren Blick hob, sah sie ihn.
 

Träume wurden zu grausamer Realität und sein Grinsen zog sich unnatürlich weit hinauf. Die Zeit stand einen Sekundenbruchteil still und seine Stimme hallte belustigt in ihren Gedanken wider.

„Wieso hast du Angst vor mir Annabelle? Nicht du wirst es jetzt sein die stirbt. Oder ist es genau dies, was dir solch eine Panik in die Glieder treibt.“

Meter für Meter kam er nähe und mit jedem Schritt, den er tat, wuchs das Grauen in ihr. Die Schreie ihrer Eltern erklangen und der Gestank des Todes stieg ihr in die Nase. Im nächsten Moment war es Yo der vor ihr stand. Schützend wie immer.

„Ich habe es dir versprochen Anna. Irgendwie bekommen wir das wieder hin. Vertrau mir.“ Kein Grinsen zierte sein Gesicht und der Oversoul den er in Sekunden aufbaute war um ein Vielfaches großer als gewöhnlich. Yomeis Furyoku und auch das seiner Frau rotierte durch die hitzige Luft.
 

Der dünne Faden der Bewegungslosigkeit riss in zwei und es waren ihre Beine, welche durch die Druckwelle die letzte verbliebene Kraft verloren. Nie zuvor verspürte die junge Frau eine solche Panik, als sie beobachtete, wie Yo den Angriff des Dämons parierte. Gestein wurde aufgewirbelt und das Feuer, welches entstand, verschlang die Erde um sie herum. Die grauenhaften Bilder zogen sie mit hinunter in die Dunkelheit, ließen ihren Körper zusammengesunken auf dem Boden verharren. Eine Trance umfing sie, die nicht natürlicher Natur war.
 

Kino schrie ihren Namen, versuchte sie zu erreichen. Doch das Einzige jenes sie wahrnahm, war die Schatten, in denen sie sich befand.
 

Er versuchte der nächsten Attacke des Wesens auszuweichen, doch gelang es ihm nur teilweise. Seine scharfen Klauen zerschnitten sein Fleisch und den Schmerzenslaut konnte Yo nur mit mühe unterdrücken. Sikigami flogen an seine Seite, versuchten ihm zu helfen. Vergebens, eine einzige wischende Bewegung des Dämons ließ sie verschwinden.

Sein Schwert vibrierte, wie die Klauen Volac darauf trafen. Er hörte, wie seine Großmutter eine Formel nach der anderen rief, doch auch diese zeigten keine Wirkung.
 

„Dumme Junge“, gab Volac belustigt von sich und griff immer weiter sein Oversoul an.

„Du kannst mich nicht besiegen und die Versuche dieser dummen Schamanen dort sind nutzlos.“

„Das werden wir sehen.“ Seine Aufmerksamkeit huschte nur für Sekunden zu seiner Verlobten, die abwesend auf dem Boden kniete.

„Mach dir keine Sorgen um sie. Ich habe lediglich dafür gesorgt, dass wir zwei ungestört sind.“ Yo wich nach diesen Worten nach hinten aus, die Kraft welche ihm folgte, zerstörte die Mauern des Hauses. Lärmend stürzte das Gestein in sich zusammen.

Irgendetwas musste er tun. Er konnte nicht immer ausweichen, doch eines war ihm bewusst. Besiegen konnte er ihn nicht. Einen Dämon konnte man nur mit einem Dämon vernichten...

Jeden Schlag den er austeilte egal wie kräftig er sein würde, wäre Verschwendung seines Furyoku. Trennte er ihm die Arme ab, so würden diese nachwachsen. Nichts was er tun konnte würde eine Wirkung zeigen.
 

Kino biss sich auf ihre Lippen. Egal was sie sagte, Anna reagierte auf keines ihrer Worte. Keine Formel die sie sprach, zeigte Wirkung, denn, dass ihre Schülerin nicht anwesend war spürte sie. Ihr Geist war weit entfernt, an einem Ort, der für sie selbst unerreichbar war.

Doch wenn sie nichts unternahmen würde ihr Enkel sterben. Seine Energie nahm stetig ab, hingegen der Dämon immer stärker wurde.

„Kino wir müssen etwas unternehmen. Auf Anna können wir uns jetzt im Moment nicht verlassen!“, schrie ihr Mann, gegen den Lärm des Kampfes an.

„Ich weiß, aber was...“, murrte sie und ihre alten Finger umfassten ihre Kette. Jetzt wusste sie, warum Annabelle solche Angst vor diesem Monster hatte. Seine Macht ließ sogar ihr die Luft zum Atmen entweichen.

Ihre Hand schlang sich fester um die Perlen, ehe sie diese von ihrem Körper zog und in die Luft hielt. Vielleicht hatte sie genügen Kraft um ihn nur für eine Weile zu stoppen.

„Yo. Nagel ihn fest!“, rief sie und hoffte, dass ihr Enkel noch in der Lage dazu war.
 

Yo hörte seine Großmutter, und ohne zu ihr zusehen, tat er, was sie verlangte. Das Schwert durchbohrte den Leib des Geschöpfs und keine Sekunde später stieß die Spitze des Metalls in den Boden hinein. Keuchend verharrte er und das Grinsen, welches sich auf Volacs Zügen niederlegte, ließ das Gefühl der Machtlosigkeit bitter in ihm aufwallen.

„Ihr Narren“, gurgelte er und zerschmolz zu einer dunklen Flüssigkeit. Das nächste was Yo spürte, war der Schlag, der ihn Meter weit nach hinten fliegen ließ.
 

Entsetzt weiten sich ihre blinden Augen, als sie die Präsenz des Ungetüms vor sich spürte. Sein stinkender Atem schlug ihr entgegen, ließ ihr Innerstes qualvoll zusammenzucken.

„Itako, dein Versuch mich zu fesseln ist eine Beleidigung. Du kannst mir nicht gefährlich werden, nicht einmal in deinen besten Zeiten hättest du etwas gegen mich unternehmen können. Die Einzige, die mir bedrohlich werden kann, sitzt dort drüben und ist gefangen in der Szene, wie ich ihre Eltern töte. Also sag mir, wolltest du mich beleidigen?“

„Kino!“, hörte sie ihren Mann rufen und spürte, wie er versuchte zu ihr, zu gelangen. Ohne Erfolg. Ein Schild legte sich um beide, ausgehend von dem Dämon vor ihr.

„Antworte mir Itako“, zischte er und seine Hand schlang sich unbarmherzig um ihren Hals.

„Dein Richter ist längst hier und auch wenn du glaubst, die Gewalt über ihren Geist zu haben. Sie wird zurückkommen.“

Der Schmerz legte sich wie ein Schleier über sie, als er seine Klaue in ihren Körper stieß. Kein Schrei dran über ihre Lippen, kein Laut. Es war ein Lächeln, welches ihn von Zorn aufschreien ließ.

„Fürchte dich, denn die Hölle streckt bereits ihre Hände nach dir aus“, wisperte Kino keuchend, bevor auch das letzte Leben aus ihrer Gestalt entfloh.
 

Volac lachte schallend auf, wie er die tote Itako hinüber zu Anna warf. Sein Blick huschte über das Gelände, nahm die entsetzten Schamanen wahr, ihr Leid, weil er ihr Leben so einfach auslöschte.

Der Schrei des Alten hallte gepeinigt wider, als er zu seiner Frau stürzte und es brachte ihm Genugtuung. Reine Freude.

Eine Energieausschweifung ließ ihn verharren und zu Yo blicken. Dessen Blick im dunklen lag. Seine Hand verkrampft um das Schwert und sein Furyoku unkontrolliert umherwallend.

„Komm Schamanenkönig. Räche deine so dumme Großmutter“, feixte er und wich im nächsten Moment nach hinten aus, als die Klinge die Erde unter sich aufteilte.
 


 

Ihre Hände drückten sich bereits schmerzvoll auf ihre Ohren, doch die Schreie ihrer Eltern wollten sich nicht ausblenden lassen.

„Ich will das nicht mehr sehen...“, wisperte sie und die Tränen, welche über ihre Züge rannten, nahm sie selbst nicht wahr. Die Dunkelheit umgab die Itako, ein Meer aus Blut und Finsternis.

„Kino!“, vernahm sie es aus weiter Entfernung. Die Stimme so bekannt und doch konnte Anna sie nicht deuten. Wieder waren es die Szenen aus ihrer Kindheit, die vor ihren geschlossenen Augen stattfanden.

„Nichts ist, wie es scheint.“ Ein Windhauch, sacht und milde.

„Finde mich. Meine Freundin.“

Schreie wurden leiser und von selbst hob Anna ihren Kopf. Die Stimme, ihr unbekannt, dennoch war es das Gefühl der Vertrautheit das sie veranlasste hinauf zu sehen.

Die roten Augen des Wolfes durchbohrten die ihren. Sicherheit durchzog ihren Körper.

Das dunkle Nichts verschwand, fing an in sich selbst zusammen zufallen, machte der Realität platz.

„Komm mit mir.“

Sie wusste nicht, was dieses Tier war, doch hob sie ihre Hand, streckte sie nach ihm aus.

Und dann stand die Zeit still.
 

Das hier und jetzt stürzte über sie hinein, ließen die Luft aus ihren Lungen entweichen. Ihre Augen erfassten noch immer die des Wolfes, der weit hinten in den Büschen des Waldes stand. Mauern waren eingestürzt und das Getose eines erbitterten Kampfes erklang. Das Weinen eines Mannes neben ihr ließ die Frau sachte ihren Blick abwenden. Die leblose Gestalt einer alten Greisin starrten ihr entgegen und das Blut, welches bis zu ihren Händen geflossen war, fühlte sich kalt und eisig an.
 

„Kino...“, wisperte der Schamane und dieses Wort riss sie gänzlich zurück. Erinnerungen, welche sie nie hätte vergessen dürfen holten sie ein und die Grausamkeit, der Gegenwart ließen ihr Herz aussetzen. Yomeis Hände krallten sich in die seiner Frau, ihren Namen immer wieder murmelnd.

„Dort wo sie ist, geht es ihr gut. Kämpfe meine Freundin.“

Seine kühle Schnauze berührte ihren Arm, veranlassten sie ihren Geist auf das Tier zu lenken. Der alte Schamane japste nach Luft, als er das Wesen sah.

„Nimm sie mir nicht weg.“ Noch nie hatte Anna Yomei flehen hören, doch jetzt tat sie es und die unbändige Wut flammte in ihrem Inneren auf. Kummer vermischte sich mit ihm, vertrieb die Angst auf das Kommende.
 

Yo stürzte durch die Wucht des Angriffes zu Boden und keuchend hielt er die Wunde, jene klaffend an seiner Brust prangte. Sein Oversoul nur noch ein Abklatsch seiner früheren, mächtigeren Gestalt. Er hatte es ihr versprochen... Er durfte sich jetzt nicht in seiner Trauer und Wut verlieren. Anna und so viele mehr verließen sich auf ihn.

„Jetzt bringen wir es zu Ende. Ich habe keine Lust mehr zu spielen“, vernahm er Volac und versuchte sich irgendwie wieder aufzurichten. Vergebens.

Wenn er nur in der Lage wäre, seine Verlobte zu erreichen, doch waren seine Rufe nach ihr lediglich auf Gelächter gestoßen.

Yo spürte den Windhauch, als der Dämon ausholte und erneut zum Schlag ausholte, doch war es eben dieser, der mitten in seiner Bewegung stoppte. Unsichtbare Ketten legten sich um seinen hässlichen Körper zogen sich gnadenlos fester um ihn.

Seine Aufmerksamkeit flog zu der Itako, welche ihre Hand ausgestreckt hatte und sich vorsichtig erhob.

„Anna.“
 

Die Genannte sah auf. Klare Augen blickten ihm entgegen, doch war es der Zorn in ihnen, welches jedes andere Gefühl vertrieb.

„Das ist unmöglich“, zischte der Dämon und lenkte alle Aufmerksamkeit erneut auf ihn. Dunkel war die Aura, die ihn umgab, als er sich befreite.

„Aber du bist zu spät!“, schrie er weiter und griff Yo erneut an, doch dieses Mal war es nicht die Itako jene in daran hinderte. Der Wolf, welcher sich ihm in den Weg stellte, irritierten ihn, ließen ihn wie zuvor stoppen. Ein Grinsen, ein Lachen.

„Du lässt dir von einem einfachen Tier helfen? Wir erbärmlich.“ Annabelle reagierte nicht darauf. Sie hatte vorgehabt ihn wieder in der Uhr, einzuschließen. Doch – würde sich das Unglück wiederholen, irgendwann.

Ihr Blick traf den Andras.

Und das durfte nie wieder der Fall sein. Es war ihre Schuld, das Kino tot auf dem Erdboden lag, das Yo verletzt wurde. So vieles war ihre Schuld... Einsperren in die Schatten hatte sie sich lassen und bemerkte es nicht einmal. Das Wegrennen hatte ein Ende. Jetzt und für alle Zeit

Ihre Finger formten simple Zeichen. Brach den Bann, jener, den sie sich selbst auferlegt hatte.

Die Gedanken fremder Menschen halten in ihren Ohren wieder. So viele, zu viele.
 

Wind, nicht natürlichen Ursprungs kam auf, wehte ihre langen Haare stürmisch nach hinten und das Grinsen auf dem Gesicht Volacs verschwand, je mächtiger die Luft wurde.

Ein Dämon ließ sich nur mit einem Dämon besiegen...
 

Ein Zittern zog sich durch ihre Gestalt, als die Gefühle der Menschen zunahmen. Der Dämon wandte sich von ihrem Verlobten ab, sah dem Schauspiel unbewegt zu. Sie hörte das Keuchen Yomeis und auch das Entsetzen Yos drang zu ihr hindurch. Die Erde, sie bebte, als sich der Schatten aus ihrer Gestalt löste. Aus einem Schemen wurde feste Materie. Irrlichter kreisten um das gigantische Wesen hinter ihr, verschmolzen in ihm zu einem.

Und Volac, er lachte wie so oft.
 

„Du erschaffst einen Dämon? Lächerlich.“

Ihre Mundwinkel zogen sich milde nach oben. Andras hielt ihn erneut auf, als er auf sie zustürmen wollte.

„Verschwinde du dreckiger Köter.“ Sein Angriff ging ins Leere, als sich der Wolf in Nebel auflöste. Unangetastet vereinigte er sich neben ihren Beinen, legte seine Ohren nach hinten. Ein dunkles Donnern drang aus seiner Kehle heraus, ließ den Dämon erschrocken nach hinten weichen.

„Nichts ist, wie es scheint“, meinte die junge Frau. Immer weiter schürte sie die Empfindungen der Menschen und ignorierte die Schmerzen, die sich immer penetranter in ihr Bewusstsein drängten.
 

„Anna hör auf!“ Yo... Ihre Augen huschten nur einen Moment zu ihrem Verlobten, der vergebens versuchte aufzustehen. Der Schrei, der ihr entweichen wollte, drängte sie zurück. Ein Keuchen ließ sich jedoch nicht mehr vermeiden. Ihr Körper brannte, jede einzelne Faser schien zu lodern. Die Umgebung fing an zu flimmern und dann war es, als wenn die Zeit selbst stehen blieb. Yo schrie ihren Namen, Volac raste auf sie zu und der Dämon, den sie erschuf, riss seine Augen auf. Sein Maul öffnete sich und im selben Moment, als sie den Arm ausstreckte, den Befehl zum Handeln gab, hob sich das Geschöpf von der zerstörten Erde ab. Keine menschliche Gestalt zierte sein Antlitz, eine Mischung, aus reiner Dunkelheit umwebten ihn.

Die Druckwelle, welche entstand zerstörte auch das letzte stehende Bauwerk und nur mit mühe, hielt sich die Itako auf den Füßen. Annas Finger umfassten ihren Kopf, als immer mehr Stimmen in ihm widerhallten.
 

Mit jedem Hieb des Wesens nahmen auch die Schmerzen zu und doch gab es ihr Genugtuung, als sie sah wie es Volac war der in arge Bedrängnis kam. Eben dessen Blick legte sich auf die Itako.

„Ich bring dich um...“, zischte er leise und schlug den erschaffenen Dämon weit nach hinten. Sein nächster Angriff galt nicht ihm, sondern ihr. Seine Krallen weit ausholend, schlug er zu. Der Aufprall, als er auf die Seite geschleudert wurde, ließ die Erde auf ein neues Beben. Er schrie, als sich das Wesen in seinem Leib verbiss und Stück für Stück herausriss.

Nach Luft ringend ließ sich die junge Frau auf den Boden fallen. Die Kontrolle war es, welche sie langsam verließ je mehr Zeit verging.
 

Harusame wurde neben ihr in den Boden gestoßen und Yos Hände waren es, die sich um ihre Schultern legten.

„Ruf ihn zurück. Bitte“, hörte sie ihn unter all dem anderen heraus.

“Sag mir was ich sonnst tun soll...“, antwortete sie ihm keuchend. „Man kann ihn nur mit einem Dämon zerstören.“

„Bitte. Irgendwie bekommen wir das hin aber ruf ihn zurück.“ Sein Griff wurde fester. Sie würde sterben, wenn sie noch länger in diesem Zustand blieb, noch länger einen Oni kontrollierte. Er konnte nur durch ihr Furyoku bestehen, in dem sie ihm immer mehr davon gab. Verflucht. Wieso war er nicht stark genug um Matamune zurückzuholen.

Matamune...

„Anna! Kannst du diesen Oni mit Harusame vereinigen?“

„Was?“ Aus verklärten Augen sah sie zu ihm hinauf.

„In das Schwert, wie Matamune damals.“ Die Itako sackte weiter in sich zusammen, als sie einen erneuten Angriff Volacs abhielt.

„Er war ein Nekomata, was dieser nicht ist“, gab sie ihm stockend zurück.

„Aber du kontrollierst ihn doch mit deinem Furyoku.“

„Ja, jedoch ist er keine verstorbene Seele. Ein reiner erschaffener Dämon aus den Gedanken der Menschen kann nicht mit irgendetwas vereinigt werden. Ebenso wenig wie er sich in ein Schwert verwandeln kann.“

„Nichts ist, was es scheint.“ Ihr Kopf ruckte nach oben. Andras stand vor ihnen und ließ sein Haupt in einer Verbeugung nach unten auf den Boden gleiten.

„Wende das Blatt. Freundin.“
 

Er wusste nicht, was dieses Tier von ihnen wollte, doch als der Wolf sich wieder erhob und Anna seinen Namen wisperte, durchströmte ihn ein Gefühl des Abschieds.

„Vertrau mir“, meinte sie weiter und ihre Hand umfasste die Klinge seines Schwertes. Ihre Blut ran hinunter, wurde begierig aufgesogen.

„Ich kann den Oni nicht für lange in Harusame halten. Beeil dich.“

„Aber ich...“

„Das war gelogen unter gewissen Umständen ist es möglich einen Dämon hineinzuleiten“, keuchte sie.

„Welche...“ Die Itako unterbrach ihn, die Formel, die sie sprach, verstand er nicht, aber die Kraft, welche sein Schwert durchdrang, ließ ihn erschrocken nach Luft japsen. Das Wesen, welches Volac noch immer bekämpfte zerfloss in sich, dann passierte das Folgende wie in Zeitlupe. Gleichzeitig, wie der erschaffene Dämon neue Gestalt in der Klinge vor ihm fand, verschwand auch Andras. Sein Heulen hallte über die Ebenen und dieser selbst war es, welche Hausames neue Macht vervollständigte. Amidamaru erschien neben ihnen und Verwirrung war es welche seine Züge besetzte.

„Yo – ich kann diese Situation – nicht lange aufrecht erhalten“, flüsterte sie zitternd und die Luft war es welche ihr aus blieb.
 

„Das wird euch nichts nützen!“, schrie Volac und doch riss er die Augen auf, als Yo nicht lange zögerte, das Schwert aus der Erde riss und angriff.
 

Die Sicht vor ihren Augen verschwamm zusehends. Andras hatte ihr diese Option gezeigt, etwas von dem sie selbst noch nicht wusste, dass es möglich war. Kein Furyoku hielt diese Vereinigung aufrecht, es war die Energie, welche jedes Lebewesen in sich hatte. Kostbar und nicht wiederzuerlangen, wenn diese verbracht war. Die Aura der der Existenz.
 

In jenem Moment, als die Klinge den Dämon mit Leichtigkeit durchdrang, ihn zerstörte, verlor sich die Energie der Vereinigung. Yo stützte sich nach Luft schnappen auf dem Griff ab. Die Lastlosigkeit, die sich niederlegte, schürte das schlechte Gefühl nur noch mehr. Es war wie damals bei Matamune...

Sein Blick legte sich auf Andras, der sich aus dem Nebel, jener aus der Klinge hinausstieg, verfestigte. Das alles ging zu einfach... viel zu einfach. Es hatte nur einen Hieb gebraucht um Volac in zwei zuteilen.

„Es ist das Opfer des Lebens, welche die höchste Macht hat“, gewisperte Worte, die ihn erstarren ließen. Sein Körper handelte von selbst, als er seinen Kopf herumriss und sich sein Blick auf seine Verlobte legte. Regungslos lag sie dort.
 

„Anna!“ Er ließ sich neben sie nieder und versuchte die Furcht in seinem Inneren zu vertreiben. Sie war nicht tot... Nein sie konnte nicht tot sein.

Eiskalt war ihre Haut und auf keines seiner Worte reagierte sie. Amidamaru, der neben ihm schwebte senkte betroffen sein Haupt, doch wagte er nicht das offensichtlich, auszusprechen.
 

„Warum leugnet dein Herz das, was deine Augen bereits sehen?“ Der Wolf trat neben ihn und ließ seine Aufmerksamkeit über die Itako in den Armen des Schamanen schweifen. Über den immer fester werden Griff um ihre Hand und das Beben, als Yo den Kopf schüttelte. Yomei wie er noch immer abwesend neben seiner toten Frau saß und das zerstörte Anwesen. Tamara und die Geister, welche den Kampf über aus weiter Entfernung beobachtet hatten. All dies nahmen seine Augen wahr und es war erneut Yo, der ihn zurück auf die Itako vor seinen Pranken lenkte.

„So lange ich atme, hoffe ich. Sie ist nicht tot...“

„Warum willst du sie nicht gehen lassen?“

Er brauchte keine Antwort. Andras spürte sie bereits, als er das Herz des vor ihm sitzenden las.

„Das Leben, es ist nur Schall und Rauch.“ Seine Schnauze legte sich auf den Leib der jungen Frau, als er sich niederbeugte.

„Dein Herz braucht keine Angst mehr zu haben, denn nicht ihr Tag ist heute.“
 

Yos Herzschlag setzte einen Augenblick aus, als er spürte, wie sich ihr Brustkorb abrupt hob und gleichmäßiger Atem einkehrte.

„Die Zeit meiner Freundin ist noch nicht gekommen.“ Yo sah dem Tier dabei zu, wie es sich langsam entfernte, seinen Blick hob und hinüber zu seinem Großvater sah. Das kurze Glücksgefühl verflüchtigte sich so schnell es kam. Seine Großmutter...
 

Das Schlagen von Flügeln erklang. Schwarze Federn schwebten durch die Luft und es waren Andras Worte, welche die Trauer für einen kurzen Moment vertrieben.
 

„Der Tod ist nicht das Ende.“
 


 

Sterben ist kein ewiges getrennt werden;

es gibt ein Wiedersehen an einem helleren Tag.
 

End.
 

Nachwort : Endlich! Ich hab gedacht ich werd dieses Jahr nicht mehr fertig. Und ich muss sagen ich finde es schlimm, mehr als schlimm. Das Ende ist so grottig.

Eigentlich war von Anfang an geplant, dass Anna stirbt. Hatte schon ein Ende in meinem Kopf aber, dann hat sich das Kapitel selbstständig gemacht und es war Kino die nun als Geist rumflattert.
 

Außerdem hab ich irgendwie das Gefühl da sind viel mehr Fehler drinnen als bei den anderen Kapiteln. Vielleicht bilde ich mir das ein, weil mir das alles nicht gefällt. Der Satz ganz am Ende ist von Michael Faulhaber, weil ich fand das er ganz gut dort hinpasst.
 

Naja ich hoffe ihr könnt damit leben, ich hatte am Schluss wirklich keine Lust mehr alles neu zu schreiben.
 

Vielleicht wird es noch einen Epilog geben, aber ich möcht nichts versprechen. Ich muss zugeben, die Idee fehlt.
 

Lg

Astre



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von: abgemeldet
2011-01-02T19:35:07+00:00 02.01.2011 20:35
mir ist etwas aufgeffallen. am anfang heißt der sammler Andreas, am schluss Abraxa; der dämon am anfang Volac und dann Xüras.
das soll nicht bös gmeint sein es is mir nur aufgeffalen weil i die gschiecht mitn Xüras scho glesen hab. Aber di gschicht war cool. hoff du schreibst no mehr solche ff´s
LG
VampAnna
Von:  dormir
2008-02-21T18:27:14+00:00 21.02.2008 19:27
Eine super super gute FF !!!

Bin echt beeindruckt !!!

Mach weiter so !!!

Deine dormir
Von:  Sonni
2008-02-17T22:26:25+00:00 17.02.2008 23:26
hi
die ff is echt der hammer
solche stories mag ich
und vorallem die verbindung mit latain einfach genial ich hab versucht die wörter auszusprechen hab ich bestimmt alle falsch gesagt
naja egal
also ich hoffe das du weiter so tolle ff schreibst denn die ff is echt der hammer also mach weiter so
hdgdl
Sonni
Von:  MmeSilence
2006-11-08T11:30:07+00:00 08.11.2006 12:30
jetzt schreib ich dir nochmal ein richtiges Kommi!XP
alsooooooo
ich muss dir erstmal vielen dank sagen da ich dir 1. die ideen für meine ffs verdanke, 2. die ff so wunderbar ist

ich habe am ende geheult als anna da so in yos armen lag. ohne scheiß. ich habe mir die kapps alle ausgedruckt und mind. dreimal jedes gelesen da ich es beim ersten mal noch gar nicht alles verarbeiten konnte.
die ff ist dir echt gelungen genauso wie deine anderen^^)
und ich würd emich echt riesig freuen wenn du eine fortsetzung machen würdest!
also mach schön weiter so süße ich vermiss dich hier bei mexx irgendwie richtig!T_T
bis irgendwannmal deine Anni
Von: abgemeldet
2006-09-26T23:54:51+00:00 27.09.2006 01:54
omg was für eine geile story, ich bin jetz richtig aufgewühlt
an manchen stellen hab ich sogar gezittert. einfach nur omg
ich hoffe du schreibst noch ne vorstellung, achja dank dir
kann ich jetz sicherlich net mehr schlafen ^^ *zuaufgebrachtis*
Von:  Nami-Kikyo
2006-03-15T17:12:50+00:00 15.03.2006 18:12
Hay *-* Voll geil ^//^
Die story is so super!
'n richtiges meisterwerk *~*
*total begeistert is*
Und wie du imma alles beschreibst!
Einfach genial (:
Würd mich soooo rießig freun wenn du nochma
so ne hamma geile ff schreibst *__________*

baba ^.^ *knuffZ (x

hdl <3
Von: abgemeldet
2006-02-05T18:12:42+00:00 05.02.2006 19:12
FORTSETZUNG!!!
voll die süße story!
fand ich echt geilööö, muss ich echt mal sagen!!!
*knuddelz*
~*AnGeL*~
Von:  Kisuchan
2006-02-01T22:28:45+00:00 01.02.2006 23:28
Hey ^-^/)
sorrü das mein kommi erst so spät kommt
*sich entschuldigend verbeugt*
boah du musst unbedingt noch mal so eine Geschichte schreiben
du kannst das so hammer gut *-*
und das am ende war am geilsten *-*
Ich bestehe drauf das du mal wieder so ne FF schreibst
Bis dahin
Bye ^-^
deine Kisulein ^~^
Von: abgemeldet
2006-01-30T20:05:12+00:00 30.01.2006 21:05
hey
das war echt toll!
ich bin begeistert von deiner story. überhaupt das lateinische find ich genial. ich würd ja total gern latein lernen. würd es auch später brauchen aber das dauert noch bis nächstes jahr oder so (deins storys sind "hilfen" lol. ^_^

ich hoffe von dir zu hören solltest du wieder eine story schreiben. *smile*
GGGGGGGLG Anjuli_89
Von:  Akami_
2006-01-30T13:39:44+00:00 30.01.2006 14:39
das letze kappi war so geil wenn es möglich wäre bitte eine fortsetzung würde mich freuen


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