Es wird Zeit!
Und wieder geht es weiter! Wie schon gesagt: Nichts was Lieder und Film angeht gehört mir!
DAAAAAAAKE für all die Kommis!!! Das hätte ich nie gedacht....
2. Kapitel
Es wird Zeit!
Was ist Zeit? Zeit ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Zeit ist Veränderung. Zeit kann Medizin sein, für Körper und Seele und auch.... ja, Zeit kann auch Stress sein... Das musste ich schon bald feststellen. Selten hatte ich das Wort Zeit mit derart vielen Bedeutungen gehört. Sämtliche Zeitpläne zerrannen vor meinen Augen ins nichts. In wenigen Monaten waren die WCC im Beybladen und meine Team hinkte fürchterlich hinterm Pensum hinterher. Das Klassenfest drohte ins Wasser zu fallen, da niemand, mit Ausnahme von mir, das Lied annähernd beherrschte und die Lieder für "Bärenbrüder" mussten in letzter Minute komplett geändert werden, so dass ich von vorne Anfangen konnte. Jeden zweiten Tag trainierte die Klasse in Studio. Danach war das tägliche, dreistündige Beybladetraining und dann... Ja dann, wenn alle anderen erschöpft auf dem Sofa lagen, begann meine Arbeit in Tonstudio. Zwar bemühte ich mich immer um 22.00 Uhr zurück zu sein, doch das wurde bald unmöglich. Kein Wunder also, dass meine Freunde begannen, sich um mich zu Sorgen.
Nach einem Tag knallhartem Training wollte ich mich einmal mehr davon schleichen. Es war nur noch ein Tag bis zu Klassenfest. Ray jedoch hatte entschieden etwas gegen meine nächtlichen Streifzüge.
"Kai, NEIN!!! Heute bleibst du hier! Du bist gestern schon fast im Unterricht eingeschlafen! Außerdem könntest du uns ruhig sagen, wohin du immer verschwindest!", rief er aufgebracht und packte mich am Arm. Ein böser Fehler. Ich hasste es, angefasst zu werden. Es machte mir Angst; nahm mir die Möglichkeit, zu fliehen, wenn nötig. Sekunden könnten über Leben und Tod entscheiden. Es war ein einfach unnötiges Risiko!
"Lass mich los! Du hast kein recht, mich zu hindern, also halt den Rand!", führ ich ihn barscher an, als beabsichtigt und riss mich los. Wer meine Stimme kennt, weiß, wie bedrohlich sie klingen kann, hat vielleicht eine Ahnung, wie Ray sich gefühlt haben muss. Leider hatte ich mich mittlerweile zu sehr in meine Wut hineingesteigert, um es zu bemerken.
"Außerdem geht dich mein Verhalten gar nichts an, also hör endlich auf, mich verstehen zu wollen!"
Punkt. Das hatte gesessen. Urplötzlich lies Ray von mir ab. Er drehte sich um und rannte davon. Ich tat es ihm gleich. Wohin? Ich wusste es nicht. Dahin, wo meine Füße mich hin tragen wollten. Weg! Weit weg! Ich hatte es schon wieder geschafft. Sie machten sich Sorgen und ich...
Völlig aus der Puste erreichte ich das Tonstudio. Es war wohl ein Reflex gewesen, genau diesen Weg zu laufen. Sollte ich wirklich so dort rein? Mir war klar, dass ich im Moment nicht gerade sonderlich stark wirkte. Schließlich entschied ich mich dann doch einzutreten. Herr Misuri erwartete mich bereits.
"Schlechte Nachrichten Kai!", rief er mir entgegen.
"Man hat des Ende schon wieder geändert! Nun müssen wir warten, bis die neue Fassung steht und ich ein Lied schreiben kann..."
Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare, stockte jedoch mitten in der Bewegung, als er mein Gesicht sah.
"Kai? Ist etwas? Du bist ja so blass!"
Ich schüttelte nur müde den Kopf, erklärte, ich wäre vom Training etwas erschöpft und half Herr Misuri noch einige Zeit dabei, einige Akten zu sortieren und rund um die Mischpulte aufzuräumen. Zurück wollte ich nicht. Noch nicht. Ich hatte Ray verletzt. Meinen besten Freund! Ich hatte sie alle verletzt. Schlimmer denn je. Ich bemerkte es nicht, aber während ich mir meine Gedanken machte, beobachtete Herr Misuri mich besorgt. Sanft strich er mir über die Wange um eine Träne zu verscheuchen, die sich dort unbemerkt breit gemacht hatte.
"Was ist denn los? Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht!", flüsterte er mit beruhigender stimme.
Im ersten Moment wollte ich verärgert das Weite suchen, besann mich dann aber eines besseren. Schon einmal hatte ich heute einen Menschen verletzt, der mir nur helfen wollte. Das würde mir nicht noch einmal passieren! Also drehte ich mich zu ihm um und begann zu erzählen. Eigentlich hatte ich ihm nur so viel erzählen wollen, wie nötig war, doch schon nach ein paar Sätzen hatte der Mann mir den Arm um die Schulter gelegt und verleitete mich dazu, ihm alles zu erzählen. Einfach alles! Ich erzählte vom Tod meiner Eltern, meinem Großvater, ja sogar von der Abtei. Nachdem ich geendet hatte, legte ich reflexartig meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Wann hatte ich das letzte Mal geweint? In der Abtei? Nein... Auf dem Baikalsee! Zwar hatte es keiner gesehen, aber ich hatte geweint. Freudentränen. Entstanden aus der Liebe meiner Freunde. Nun jedoch war das anders. In der Geborgenheit der starken Arme des Mannes brach alles aus mir heraus. Ewigkeiten, so schien mir, saßen wir so da. Herr Misuri sprach kein Wort. Lies mich einfach nur weinen. Er wusste, ich war in Gedanken versunken. Trotzdem tröstete mich alleine seine Gegenwart. Und in dieser Zeit wurde mir klar: Ich musste mich endlich bedanken. Für all die schönen Dinge, die meine Freunde mir gaben. Ich musste mich entschuldigen. Für diverse Fehltritte meinerseits. Und es musste bald passieren. Es wurde allmählich Zeit! Als hätte Herr Misuri meine Gedanken gelesen durchbrach er die Stille.
"Ich hab da eine Idee, Kai! Aber es kostet dich eine ganze Menge!"
Das dieser Preis mein gewaltiger Ego sein würde, störte mich nicht im geringsten. Für meine Freunde, das wurde mir immer klarer, würde ich durchs Feuer gehen.
Ein mal etwas längeres Kappi. Trotzdem kurz, aber nichts anderes sollte es werden^^ Noch zwei Kappis und ein Epilog, dann ist Schluss! Da dies ja etwas von einer Songfic haben soll, wird natürlich noch gesungen! Und das übernächstes Kappi.
Kommis sind gern gesehen^^
HEAGDL,
Ciaoi