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A Dog named Seto

Seto + Joey
von

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Das Fehlen jeglicher Idylle in der Stille

Warnungen für diesen Teil: Eigentlich nur anhaltende OOCness auf allen Seiten. ^^* *schäm*
 

Anmerkung: Ich hab mich sehr beeilt, dass ich trotz Praktikum und Diplomarbeit nebenbei noch zum schreiben komme. ^^ Irgendwie wird diese FF länger, als jemals beabsichtigt. *drop* Nun ja ... so lange Interesse besteht sie zu lesen, beschwer ich mich ja nicht. XD
 

Danke an Maddle fürs Betalesen! Alle trotzdem vorhandenen Rechtschreibfehler sind meinen nachträglichen Korrekturen zu verdanken. ^^*
 

Und vielen tausend Dank an die vielen, lieben Kommentare! *__* Ich weiß gar nicht was ich sagen soll ... ;__; Ihr seid so eine tolle Motivation. ^-^
 


 

***
 

"Hey, Kaiba!"
 

Die Hand, mit der ich eben noch Bücher in meinen Spind verstaut hatte, hielt mitten in der Bewegung inne. Ich konnte spüren, wie meine Nackenhaare sich aufstellten.

Diese aufdringliche, nervige, hundige Stimme konnte nur eins bedeuten - blonder Köter im Angriffsmodus. Sekundenlang überlegte ich, ob ich ihn nicht einfach ignorieren sollte, wie ein nerviges Hirngespinst, und abwarten, bis er von selbst verschwand. Aber das hatte bei Joey Wheeler ja noch nie funktioniert.
 

"Was?" Meine Stimme hatte selten unfreundlicher geklungen. Ich musste mich daran erinnern, diesen Tonfall bei den kommenden Firmenkonferenzen einzusetzen.
 

Leider schien ihn das nicht zu entmutigen. Seine Turnschuhe scharrten auf dem Boden, weil er unruhig die Füße hin und her schob, und seine Hände spielten mit den Trägern seines Rucksacks, aber er tat trotzdem so, als wäre das eben meine Erlaubnis gewesen mich zuzutexten.
 

"Ähm ... ja ... wie geht's denn so?"
 

" ..."
 

"Schönes Wetter heute, nicht wahr?"
 

" ..."
 

Wenn er darauf ernsthaft eine Antwort erwartete, dann war Wheelers kleines Hundehirn offenbar noch viel geschädigter, als ich es bisher vermutet hatte ...

Das war ja nicht das erste Mal, dass er aus unerfindlichen Gründen bei mir ankam und mich belästigte - aber DAS war mit Abstand der dämlichste, dürftigste, billigste und am leichtesten durchschaubarste Versuch ein Gespräch anzufangen, den ich je erlebt hatte. Sogar für seine Verhältnisse war das mies.
 

"Also, ich war grade in der Gegend und ..."
 

" ..."
 

"Doch, wirklich! Meine Spindnummer ist nur 173 Nummern von deiner entfernt ..."
 

"Wheeler ..."
 

"Ja?"
 

"Ich hasse Small Talk."
 

"Ehrlich? Schade, ich wollte grade anmerken, wie schön es ist, dass wir wieder Wochenende haben." Ein verplantes, verlegenes Grinsen glitt über sein Gesicht.
 

"Ich betrachte das Gespräch hiermit als beendet."
 

Ordentlich stapelte ich das Chemiebuch zurück auf den Ordner und angelte nach dem Mathebuch. Kurz wog ich es in den Händen, unentschieden, ob ich es einpacken sollte oder nicht. Es war zu überlegen, ob ich wenigstens einen kurzen Blick hineinwarf übers Wochenende, allein wegen der Klausur, die wir nächsten Mittwoch schreiben würden. Andererseits ... reine Zeitverschwendung. Der Stoff, den wir zurzeit durchnahmen, war wirklich mehr als primitiv.
 

"... du gehst mir aus dem Weg, oder?"
 

Die Frage war so leise, dass ich im ersten Moment nicht sicher war, ob ich sie richtig verstanden hatte.

"Wie war das?"
 

"Na ja ... du redest nicht mehr mit mir." Seine Hände spielten unsicher mit den Schnallen an seinem Rucksack. Er klang beinah vorwurfsvoll.
 

Zu sagen, dass ich sprachlos war, war das Understatement des Jahrhunderts. Was sollte das denn heißen? Er tat ja beinah so, als ob wir mal miteinander geredet hätten. Als wären wir so etwas Absurdes, wie ... Freunde. Allein der Gedanke!
 

"Wheeler - bekommt dir die Hitze nicht? Hast du einen Sonnenstich?"
 

"Tu nicht so, Alter - du weißt genau, wovon ich rede!"
 

"Ehrlich gesagt, will ich es gar nicht wissen. Mein Gehirn könnte Schaden nehmen, wenn ich versuche deinen Gedankengängen zu folgen", erwiderte ich sarkastisch.
 

Er seufzte und fuhr sich durch den widerspenstigen, blonden Pony. "Du beleidigst mich gar nicht mehr. Dabei bist du früher jeden Tag dreimal angekommen, um mir irgendetwas an den Kopf zu werfen. Aber schon die ganze Woche tust du so, als wäre ich Luft. Das ist echt nicht nett von dir, Kaiba!"
 

Er machte ja niemals Sinn. Aber seine aktuellen Worte machten noch weniger Sinn, als der gesamte Rest an Schwachsinn, den er jemals in seinem Leben verzapft hatte. Er konnte doch nicht ernsthaft deswegen verstimmt sein, weil ich ihn ausnahmsweise in Ruhe gelassen hatte.
 

"Hat dieses Gespräch irgendeine Pointe, die mir bisher entgangen ist?"
 

"Du warst nicht mehr im Park seit letzter Woche", antwortete er, als würde das alles erklären. "Also, seit wir uns da getroffen haben."
 

"Ich gehe nie in den Park", stellte ich klar.
 

"Solltest du aber. Es bekommt dir nicht, die ganze Zeit in deinem miefigen Büro zu sitzen und zu arbeiten. Du siehst schon ganz blass aus."
 

"Danke, für die vollkommen überflüssige Sorge um meinen Gesundheitszustand - und jetzt verschwinde und lass mich zufrieden." Ich machte die Schranktür mit so viel Nachdruck zu, wie ich aufbringen konnte, ohne sie zu knallen und drehte mich um. Was ging ihn schon an, wie viel ich arbeitete ...
 

Er warf einen Träger seines Rucksacks über die Schulter und sprintete mir nach. Die Gummisohlen seiner Turnschuhe quietschten auf dem Linoleumboden. "Es liegt an Seto, nicht wahr? Sag es doch einfach!"
 

Gegen meinen Willen konnte ich spüren, wie ich zusammenfuhr. "Nicht diesen Namen!" zischte ich und beschleunigte meinen Schritt.
 

"Aha! Ich wusste es!"
 

"Tz. Ich wäre schon überrascht, wenn du wüsstest, wie man sich die Schuhe bindet ..."
 

Auch wenn ich es nur ungern zugab, vielleicht hatte er Recht ... ich war ihm aus dem Weg gegangen. Denn wann immer ich in seiner Nähe war, wann immer ich ihn nur von weitem hörte ... war es ein einziges Wort, was all seine Gespräche zu beherrschen schien. Das war alles, wovon er seinen dämlichen Freunden und jedem, der es hören wollte, oder auch nicht, den ganzen lieben, langen Tag erzählte.

SETO.
 

Seto konnte schon beinah Männchen machen. Seto war ja so ein kluger Hund. Seto war schon wieder ein Stück gewachsen. Seto hatte dem bösen Nachbarn ans Bein gepinkelt. Seto war beinah stubenrein. Und Joey hatte Seto ja so lieb!

Man beachte bitte den Sarkasmus in meiner Stimme.

Aber es ging wirklich die ganze Woche so!
 

Seto.

Der Name hatte einst für Sarkastisch, Eloquent, Talentiert und Offensiv gestanden. Ihn zu benutzen, war ein Privileg, welches nur wenigen Menschen gestattet war - genauer gesagt nur einem einzigen - und dessen Missbrauch bei allen anderen zu schwersten Sanktionierungen führte.
 

Jetzt stand er für Sabbernd, Entsetzlich, Treudoof (und bestimmt tollwütig!) und ... Ohne Worte.
 

Es war wie eine andauernde Vergewaltigung meines Namens. Eine Misshandlung und Verstümmelung. Ob ich damit durchkommen würde, ihn gemäß StGB § 224 wegen gefährlicher Körperverletzung zu verklagen? Denn so fühlte es sich an.

Außerdem hatte er mir damit die beste und persönlich liebste Methode genommen, ihn fertig zu machen. Ich war schlichtweg nicht mehr in der Lage, Wheeler als Köter zu bezeichnen. Ich war nicht dumm, ich konnte mir seine Reaktion darauf genau ausrechnen ...

,Na Kaiba - wer ist jetzt wessen Hund ...?'
 

Ich wusste natürlich, dass es genau das war, was er mit dieser jämmerlichen Aktion erreichen wollte - nämlich das, was er immer wollte. Und zwar schon seit dem Tag, als er als kleines, plärrendes Baby zur Welt gekommen war.

Mich in den Wahnsinn zu treiben. Mich zu demütigen und erniedrigen und in die Knie zu zwingen. Wer hätte gedacht, dass er so weit gehen würde, sogar einen kleinen, dummen Hund dafür zu missbrauchen?

So oder so hatte ich langsam das Gefühl meine eiserne Kontrolle zu verlieren und zu einem Amokläufer zu werden, wenn ich noch einmal hören musste, was für ein lieber, süßer Hund ,Seto' war.
 

"Was ist dein Problem, Kaiba? Sag bloß, dir gefällt der Gedanke nicht, dass jemand, der deinen Namen trägt Männchen macht, wenn ich es sage?" Seine Stimme klang atemlos, so sehr musste er sich beeilen um mit meinen längeren Beinen Schritt zu halten. "Oder ist es vielleicht der Gedanke, dass Seto nachts in meinem Bett schlafen darf ...?"
 

Ich blieb stehen und fuhr zu ihm herum, so kurz davor ihn zu packen und zu erwürgen. Meine Finger zuckten schon sehnsüchtig in Richtung seiner Kehle. "TMI, Wheeler!" knurrte ich.
 

"TMI?"
 

"Too much information! Was in deinem Bett vorgeht, wollte niemand wissen!"
 

Langsam pustete er eine goldene Haarsträhne aus dem Gesicht. "Ich komme mir vor, als ob wir dich vertrieben hätten ..."
 

Fassungslos schüttelte ich den Kopf und wandte mich ab. Er war sofort wieder an meiner Seite, lief mir nach, wie das kleine, anhängliche Hündchen, welches er war - ob er das nun wahrhaben wollte, oder nicht. Wie hartnäckig konnte man eigentlich noch sein?
 

"Ich meine, zugegeben es hat Spaß gemacht, dich zu schocken ..." redet er ungehindert weiter.
 

Ich schnaubte wortlos. DAS glaubte ich ihm aufs Wort. Ich beschleunigte meine Schritte.

Zum Glück hatten wir bereits den Schulhof erreicht und ich konnte den silberfarbenen Lack meiner Limousine in der Sonne glitzern sehen.
 

"Aber ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach wäre, dich klein zu kriegen! Ich meine, ein kleiner Hund - und du gibst auf? Kaiba, das ist voll enttäuschend ..."
 

"Wheeler - du scheinst der irrigen Annahme zu unterliegen, dass mich tatsächlich interessieren würde, was du da sagst ..."
 

"Bist du denn überhaupt nicht neugierig auf ihn? Er trägt immerhin deinen Namen!"
 

"Ich kann nicht einmal in Worte fassen, wie gleichgültig mir das ist."

Das war eine Lüge. Allein der Gedanke an diese Töle machte mich wahnsinnig. Aber Wheeler war so ziemlich der letzte Mensch, dem ich zeigen würde, wie sehr mich das beschäftigte.
 

"Aber ..."
 

"Wheeler - verpiss dich!"
 

Mein Chauffeur war schon dabei auszusteigen und um den Wagen herumzulaufen, um mir die Tür aufzuhalten. Gleich hatte ich es geschafft.
 

"Wusstest du, dass Seto schon Männchen machen kann? Okay, er kann noch nicht bei Fuß gehen, weil er das mit dem geradeaus laufen noch nicht so drauf hat, aber ..."
 

"ES REICHT!" grollte ich und blieb ruckartig stehen. "Wheeler, ich will weder dich noch diesen räudigen, verlausten Köter jemals in meinem Leben wieder sehen, verstanden?! Du bist mir gleichgültig und er ist mir gleichgültig! Nenn ihn von mir aus, wie du willst und mach mit ihm, was du willst - aber hör auf, mich damit zu belästigen!"
 

Er blieb so abrupt stehen, als sei er gegen eine Wand gelaufen. Seine Augen wirkten riesig und er sah aus, wie ein kleiner, getretener Hund, mit den zerzausten, straßenköterblonden Haaren, die ihm ins Gesicht fielen ...

Unwillkürlich musste ich plötzlich an den Blick des kleinen Fellknäuels denken, diesen großen, treuherzigen, erstaunten und beinah vorwurfsvollen Blick, als ich ihn zu fest gehalten hatte ... und ihm damit wehgetan ...
 

~*~
 

Die Sonne schien und der Himmel war geradezu geschmacklos blau. Familien gingen spazieren, Kinder spielten, Bälle rollten herum, der Geruch nach Eis und Kaffee lag in der Luft, Hunde bellten ...
 

Hunde. Ach ja. Hunde.
 

Was hatte mich nur geritten?
 

Aber es stand fest, dass ich mich nicht in meinem Büro befand, wo ich um diese Zeit hätte sein müssen.
 

Obwohl es so ekelhaft warm und blau war, schaffte ich es nebenbei den Wirtschaftsbericht für diese Woche abzutippen, ein paar Aktien abzustoßen und ein paar spielende Kinder mit einem Blick zum Weinen zu bringen. Fast. Sie zogen es auf jeden Fall vor ihr Versteckspiel einige Meter weiter entfernt zu spielen.

Alles war friedlich. Außer den Kindern kam niemand mehr vorbei, denn der Baum unter dem ich saß, war diesmal weiter abgeschottet, ein ganzes Stück entfernt von den meisten Spazierwegen und Spielwiesen. Und trotzdem ... ich konnte mich einfach nicht konzentrieren.

Es war, als ob ich auf etwas wartete. Mit einem Ohr war ich immer am Lauschen ... nach einem ganz bestimmten Bellen ... einer Stimme ... einem ganz bestimmten Lachen ... großspurig, laut und aufdringlich ... alles Synonyme für Joey Wheeler.
 

In einem einzigen Punkt hatte die kleine Nervensäge Recht gehabt. Und das war genau ein Punkt mehr, als ich tolerieren konnte.

Es war nicht meine Art so schnell zu kapitulieren. Es musste ja so aussehen, als ob ich den Park wegen ihm und dem flohverseuchten Köter gemieden hätte. Als ob ich freiwillig das Feld geräumt und damit eine Niederlage eingesteckt hatte.

Niemals.

Wenn ich das Verlangen verspürte in den verdammten Park zu gehen, würde ich das auch tun. Und wenn er und der kleine Kläffer mich auf Dauer wahnsinnig machten, blieb mir wohl nichts anderes übrig, als einfach alles aufzukaufen, einzuzäunen und ein "Hunde verboten!" Schild vorne dranzuhängen. Sollte Wheeler ruhig sehen, was er davon hatte, wenn er mich so provozieren musste.
 

Nachdrücklich gab ich ein paar Zahlen ein und überlegte sekundenlang, ob ich den Mantel, den ich für das letzte Geschäftsessen gekauft hatte von der Steuer absetzen konnte ...
 

> "... was haben wir denn da ... Vielleicht streng vertrauliche Daten? Möglicherweise Nummern zu geheimen Bankkonten in der Schweiz? Du wirst doch kein Steuerhinterzieher sein ...?" <
 

Ich hielt inne und ließ meine Finger sekundenlang still auf den Tasten ruhen.

Geheime Bankkonten ... auf so einen Einfall konnte ja auch nur jemand kommen, der dermaßen blond war, wie Wheeler. Ein kurzes, amüsiertes Lächeln glitt beinah gegen meinen Willen über meine Lippen
 

Es bellte.
 

Ha! Als hätte ich darauf gewartet, schoss mein Kopf hoch. Ich wusste es! Ich wusste es! Natürlich würde der Penner heute hier sein.

Es war ja nicht so, als ob ich so scharf drauf war, dass er hier auftauchte ...aber so konnte er wenigstens sehen, dass es absolut lachhaft war mir zu unterstellen, dass ich ihm aus dem Weg gehen würde. Seto Kaiba hatte es nicht nötig irgendjemandem aus dem Weg zu gehen.
 

Wie aus dem Nichts sprang es plötzlich hervor und stürzte auf mich zu. Klein und schwarz und pelzig. Es hechelte, es sabberte, es wedelte. Ich hob eine Augenbraue. Wenn es auf meinen Designermantel haarte, konnte es was erleben.
 

"Sitz", befahl ich streng, während es auf mich zu rannte.
 

"Wuff, wuff!"
 

Wagte es grade mir Widerworte zu geben?

Der Miniköter sprang um mich herum, wedelte, fiepte und bellte, als wäre ich sein seit Jahrzehnten verschollen geglaubtes Herrchen. Für wen hielt er sich, bitte? Für Lassie?

Dabei hatte er mich erst einmal gesehen. Aber offenbar hatte ich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Hastig klappte ich meinen Laptop zusammen und brachte ihn aus der Gefahrenzone. Das wurde sofort ausgenutzt um die kleinen, runden Pfoten auf meine Beine zu setzen und in meinen Schoß zu springen.

Man könnte meinen, dass dumme Vieh freute sich mich zu sehen. Am liebsten hätte ich es am Kragen gepackt und durchgeschüttelt. Hatte es etwa schon wieder vergessen, dass ich ihm neulich noch wehgetan und es als Geisel genommen hatte? Mit der angeblichen Intelligenz von Hunden war es also nicht weit her, wie man hier wieder eindrucksvoll demonstriert bekam.

Diese dämliche Vertrauensseligkeit konnte ja nur von Wheeler stammen ... der kam auch jedes Mal wieder an, egal wie oft man ihn verletzte und erniedrigte ...
 

Apropos, Wheeler ...

Während ich versuchte das lästige Fellknäuel aus meinem Schoß zu entfernen, blickte ich unwillkürlich suchend um mich. Wartete auf einen blonden, chaotischen Schopf, der von irgendwo aus den Büschen auftauchte und sich einen ablachte, wenn er mich so sah.
 

Aber es kam niemand. Kein Rascheln und kein schallendes Gelächter kündigte seine Ankunft an. Alles blieb still und nirgendwo war ein Stück leuchtendes Blond zu sehen. Irritiert runzelte ich die Stirn.
 

"Wo hast du die Nervensäge gelassen?" fragte ich schließlich und packte nach dem Halsband. "Sag nicht, der Schwachkopf schafft es sogar sich in einem öffentlichen Park zu verlaufen?"
 

"Wuff!" Und wieder wurde hektisch gewedelt.
 

Er sprang von meinem Schoss hinunter, zurück ins Gras. Winselnd sah er mich an und bellte. Dann lief er ein paar Schritte weit, nur um stehen zu bleiben und sich zu erneut mir umzudrehen. Er hüpfte auffordernd und lief wieder zurück zu mir. Dann wiederholte sich das Spielchen.

Ich betrachtete das ganze Theater misstrauisch. Also entweder musste er ganz dringend zum nächsten Baum - oder er versuchte tatsächlich grade mir etwas mitzuteilen.
 

"Sag nicht, Timmy ist den alten Brunnen gefallen", meinte ich sarkastisch. Er bellte nachdrücklich. Also doch Lassie.
 

Ich seufzte und fuhr mit der Hand übers Gesicht. Allmählich fragte ich mich auch, wo Wheeler steckte ...

Es war zumindest merkwürdig, dass man ihn nicht einmal in der Ferne hören konnte, wie er nach dem kleinen Hundevieh rief ... er veranstaltete doch sonst immer so einen Krach bei allem was er tat ... und es war doch anzunehmen, dass er wie ein Irrer und natürlich völlig planlos durch den Park lief und ihn suchte. Aber so sehr ich auch lauschte - alles war und blieb still und idyllisch.
 

Ich öffnete die Augen und sah den kleinen Kläffer an. Er fiepte zum Steinerweichen und hatte seine kleinen Zähnchen in meinen Ärmel verbissen.
 

Was erwartete das blöde Hundevieh jetzt von mir? Dass ich einen Suchtrupp losschickte, auf der vergeblichen Suche nach einem Jungen, der so blond wie blöd war, und der es nicht geschafft hatte seinen Hund im Auge zu behalten?

Ich hatte keine Zeit dafür! Ich war hier gekommen um zu arbeiten. Höchstens noch um nebenbei etwas zu beweisen und mein leicht geknicktes Ego aufzubügeln. Und es gab hier ja nicht einmal einen Brunnen, in den Timmy ... ich meine, Joey gefallen sein konnte. Weiß der Geier wo der sich wieder herumtrieb ...
 

"Vergiss es", sagte ich.

Demonstrativ klappte ich meinen Laptop erneut auseinander und begann wieder daran zu arbeiten. Zumindest begann ich auf den Tasten herumzuhämmern.

Wheeler würde hier sowieso jede Minute auftauchen.

Blond, verschwitzt, verplant, verlaufen. Man sollte doch meinen, dass er allmählich alt genug war, um auf sich selbst aufzupassen. Es war vollkommen absurd jetzt eine überflüssige Suchaktion zu starten ...

Nur ... weil es so still war.
 


 


 

Fortzsetzung?

Äußerst wahrscheinlich. =)
 

Nachtrag: Die Auskunft über § 224 habe ich von Maddle - genauso wie den Spruch "TMI - too much information". *den einfach mal von ihr geklaut hat, weil es so gut passte* Danke, Süße! ^__^



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Kommentare zu diesem Kapitel (27)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ryuichi-Sakuma-
2010-06-27T20:38:40+00:00 27.06.2010 22:38
Ein echt Klasse kapi mal wieder X3
Wirklich sweet wie Seto (welpe) versuchst Seto zu bewegen das er mit ihm kommt *smile*
was mit unsern Blondschopf woll passiert ist das Seto (welpe) so drauf ist?
Bin ja mal gespannt wie es bei deiner klassen FF weiter geht
*smile*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^-~)/
Von: abgemeldet
2007-07-08T12:57:45+00:00 08.07.2007 14:57
Whoa ;____________;

Toll..... von deinen FFs kann man nicht genug bekommen!
Und diese ist auch mal wieder richtig gut gelungen!!!!
Und der kleine Seto (also der hund ;-)) ist bestimmt voll knuffig ^-^
Von:  queermatcha
2007-03-08T20:39:08+00:00 08.03.2007 21:39
Wow, das Kapitel war auch wieder supergeil! Dein Schreibstil ist echt hammermäßig! ^v^ *gleich weiterlesen muss*
Von: abgemeldet
2007-01-02T00:21:34+00:00 02.01.2007 01:21
Der Hund ist ja zu süß für diese Welt! Uns Kaiba ist einfach nur cool^^
Ich würd jetzt gerne mehr schreiben, aber mich drängt es weiter zu lesen, selbst schuld, wenn du so spannend aufhörst^^
LG
Von:  bebi
2006-12-07T12:47:48+00:00 07.12.2006 13:47
Der Hund ist zu niedlich. Da komm ich aus dem quitschen nich mehr raus. XD
Hoffentlich ist Joey nichts zu schlimmes passiert o.o...muss schnell weiterlesen.
Klasse Kapi!^^
Von:  Chicha
2006-02-05T19:19:39+00:00 05.02.2006 20:19
cool ^^
gez. cheza
Von: abgemeldet
2005-10-21T09:43:03+00:00 21.10.2005 11:43
*Arme schwenk* total genial!
Von:  Aequitas
2005-08-09T22:56:17+00:00 10.08.2005 00:56
waaah! *rumhüpf*
muss wissen was passiert!!! *______*
*gleich lesen geht*

SunnyChan ^^
Von: abgemeldet
2005-08-08T21:09:06+00:00 08.08.2005 23:09
rei u__u wie kannst du immer an solchen stellen aufhören,ich bring dich um xDD
*weiterlesen will*
jetzt kann ich nicht ruhig schlafen,armes joey x3

super idee,toller schreibstil..mehr *-*
Von: abgemeldet
2005-08-08T16:12:30+00:00 08.08.2005 18:12
Okay... *schnauf*
Rei... ich danke dir! ich weiß gar nicht, was ich sagen soll... diese FF ist sowas von dermaßen süß und originell ^^
hab es gestern abend gelesen und bin schon ganz begeistert!
ich hoffe du verzeihst mir meine momentane kurze, unkonstruktive kritik, aber du weißt ja... zeit und mangel an internet...
ich schreib dir was ausführliches später! versprochen!
*umarm*
Lum


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