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Auch Eis kann brennen, wenn es auf Feuer trifft

...und kann lernen sich daran zu wärmen
von

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Obwohl es nachts dunkel ist fürchte ich deine forschenden Blicke

Ich war zuvor noch nie in seinem Schlafzimmer gewesen und hätte auch nicht gewusst worauf ich mich bei ihm einzustellen hatte. Im Grunde war in Bezug auf Seto alles denkbar. Von einer schlichten und vor allem recht funktionalen Einrichtung bis hin zu einer typischen Playboy Ausstattung wäre für mich alles im Bereich es Möglichen gewesen. Seto war eben kein Mann wie andere. Unberechenbar bis zu einem gewissen Grad, überraschend, aber dennoch auch mit dem Gefühl verbunden ihm vertrauen zu können.

Nun stand ich also tatsächlich in seinem eigenen Schlafzimmer und er selbst war kaum einen halben Meter von mir entfernt.

Setos Schlafzimmer.

Ich hatte nicht gedacht einmal hier her zu kommen und es mir ansehen zu können. Irgendwie war dieses Zimmer bisher eine Art Mysterium für mich gewesen. Hier schlief Seto, hier hielt er sich auf wenn er wirklich für sich sein wollte…und hier hatte er so manches Mal mit anderen Frauen geschlafen.

Doch seltsamerweise verband ich in diesem Moment den Raum nicht einmal mit Erotik und Leidenschaft, denn Seto und ich hatten auch schon miteinander geschlafen und das an ganz anderen Orten. Für mich repräsentierte das Schlafzimmer also nicht automatisch Sex.

Das leicht unsichere Gefühl in mir kam wohl hauptsächlich davon, dass ich nun in einem Teil seines Lebens vorgedrungen war, der wirklich persönlich und privat war.

Es war eine Sache mit ihm zu schlafen, eine sehr Schöne ohne Frage, aber eben etwas Anderes zukünftig jede Nacht zusammen in einem Bett zu liegen und quasi kaum noch eine Minute für sich selbst zu haben.

Eigentlich wunderte ich mich immer noch darüber, dass Seto selbst diesen Vorschlag gemacht hatte. Nicht genug, dass ich wieder bei den Kaibas wohnte, vorerst zumindest, nein, er wollte auch dass wir zusammenlebten wie ein richtiges Paar. Aber waren wir das auch wirklich, oder würden wir es irgendwann sein?

Ich löste meinen Blick von der athletisch gebauten Figur so dicht vor mir und sah mich langsam in dem neuen Raum um. Wirklich seltsam, dass ich zwar mehrere Wochen in diesem Apartment gewohnt aber sich dabei nie die Gelegenheit ergeben hatte sein Zimmer genauer in Augenschein zu nehmen. Doch dafür hatte ich ja nun genug Zeit um dies nachzuholen.

Es war dunkel, Seto hatte kein Licht gemacht also blieb nur das Fenster um etwas Helligkeit in sein Zimmer zu bringen.

Das Auffallendste war natürlich sein Bett. Es befand sich ungefähr drei Meter direkt der Tür gegenüber und wenn ich gedacht hatte, mein Bisheriges im Gästezimmer wäre schon großzügig für eine Person gewesen so wurde ich nun eines Besseren belehrt. Zum Glück kein rundes Bett mit roten Lacken bezogen, das zum wilden Sex einlud wie ich es bei einem typischen Macho erwartet hätte, aber dennoch war es groß. Aber zumindest war Seto kein Playboy, der es nötig hatte offen zur Schau zu stellen.

Im Grunde entsprach es eher den Maßen eines Doppelbettes als einem Einzelnen, was wohl darauf hinwies, dass Seto gerne viel Platz zum Schlafen hatte.

Zu meiner Rechten befand sich eine Verbindungstür zu seinem eigenen Badezimmer wenn ich den Aufbau der Wohnung noch recht in Erinnerung hatte, doch leider war sie geschlossen, so dass ich keinen Blick hinein werfen konnte. Doch die Gelegenheit dazu würde sich schon noch finden lassen.

Ansonsten...nur wenig Einrichtung.

Zu meiner Linken, neben der Tür, eine Kommode und, soweit ich es in der Dunkelheit erkennen konnte, war links ein Wandschrank in das Mauerwerk eingelassen. Erstaunlich dass Seto so etwas besaß. Dabei sagte man doch immer uns Frauen nach wir wären von Kleidern besessen.

Aber Seto war eben nicht wie alle Männer.

Sämtliche Möbel waren in dunklem Holz gehalten, waren stilvoll wie all seine bisherige Innenausstattung und so wirkte auch dieser doch recht große Raum gemütlich und einladend. Doch, hier könnte ich durchaus die Nächte verbringen.

Vorrausgesetzt Seto würde es sich nach dieser Nacht nicht doch wieder anders überlegen und, verständlicherweise, seine Privatsphäre zurückfordern.

Ich zumindest wäre die Letzte, die ihm deswegen Vorwürfe machen würde, wenn er feststellen würde, dass wir einfach zu schnell vorgegangen waren. Vielleicht brauchten wir wirklich noch etwas mehr Zeit um einander besser kennen zulernen.

Sein warmer Atem streifte über mein Gesicht und veranlasste mich dazu ihn wieder anzusehen und somit meine Betrachtung des Raumes zu beenden. Seine Augen stachen in dem schattenüberzogenen Gesicht hervor und intensiv war der Blick des wunderschönen Blaus auf mich gerichtet. Er beobachtete mich wohl, wie ich sein Zimmer betrachtete. Doch nun, da ich ihm wieder ansah, wurde ich mir wieder meiner Empfindungen bewusst.

Das Schlafzimmer gefiel mir natürlich, aber hier stand Seto vor mir. Kurze Bilder zuckten in mir hoch, Fantasien wie er und ich zusammen im Bett lagen, Arm in Arm, oder doch mit gut einem Meter Abstand zwischen uns um den anderen in der Nacht ja nicht aus Versehen zu berühren.

Wie um alles in der Welt sollte das nur gut gehen? Ich wusste beim besten Willen nicht wie ich mich nun verhalten sollte, was er von mir erwartete oder was ich besser sein lassen sollte.

Wie weit durfte ich in seine Intimsphäre vordringen ohne aufdringlich zu sein? Er bot mir sein Zimmer, aber inwieweit konnte ich darauf eingehen? Konnte ich es jetzt auch mein Schlafzimmer nennen oder wäre das bereits zu viel des Guten?

„Und?“ Ich mochte seine Stimme so sehr, besonders wenn er ruhig sprach und sie dabei dennoch so tief klang. Blieb nur die Frage worauf genau er anspielte.

Immer noch sah er mir forschend in die Augen.

„Das Zimmer ist...schön."

Himmel, eine bessere Beschreibung war mir wohl wirklich nicht eingefallen. Warum fühlte ich mich auf einmal so unsicher und unbeholfen? Das war Seto, mit dem ich heute sehr intim gewesen war und nun wurde ich schon verlegen, wenn er mich fragte wie mir sein Zimmer gefiel.

„Gut."

Wieder suchten seine Augen ergründend mein Gesicht ab, als wolle er jede einzelne Regung darin erkennen. Es konnte einen ganz schön nervös machen von ihm so gemustert zu werden...einfach weil mir nicht klar war was er damit beabsichtigte. Gefiel es ihm einfach nur mich so anzusehen oder hoffte er dadurch doch etwas Bestimmtes herauszufinden?

„Dann sollten wir nun schlafen gehen, du hast erwähnt du wärst müde, und es war in der Tat ein langer Tag."

Ich nickte zu ihm hinauf.

„Ja, das ist wahr."

Nur ein wenig die Hand ausstrecken und ich würde seine Brust berühren können, die Wärme und den Herzschlag zu spüren vermögen. Doch während ich in meiner Fantasie meine Finger über seinen Oberkörper gleiten ließ, so wie ich es in Wirklichkeit heute schon unzählige Mal tatsächlich getan hatte, wurde ich mir seiner Bewegungen bewusst.

Und gleichzeitig ging ein kleiner Schock durch meinen Körper. Daran hatte ich nicht gedacht oder vielleicht auch einfach noch keine Bedeutung beigemessen, weil ich die Verbindung nicht hatte herstellen können.

Seto zog sich gerade das schwarze Shirt über den Kopf und ließ seine Haare dadurch noch mehr in Unordnung zurück.

Ausziehen!

Er war dabei sich auszuziehen. Und das hieß für mich unweigerlich es ihm gleich tun zu...müssen.

Eine gewisse Art von Panik machte sich in mir breit während ich seine nackte Brust betrachtete, die im Dunkeln noch glatter und männlicher aussah als sonst.

Kurz pressten sich meine Lippen aufeinander als er anfing sich den Gürtel seiner Hose zu öffnen.

Ich konnte ihm wohl kaum noch länger so gegenüber stehen und ihm lediglich dabei zusehen wie er sich entkleidete. Also machte ich mich mit verkrampften Fingern daran die Knöpfe meiner Weste und auch meiner Bluse zu öffnen, um wenigstens den Schein der Normalität und Unbefangenheit zu bewahren.

Nackt vor Seto...oder vielleicht sollte ich meine Unterwäsche anbehalten? Aber ich musste mich wohl in dieser Hinsicht nach ihm richten.

Natürlich hatte ich ihn heute schon nackt gesehen und ebenso gefühlt, aber darum ging es ja auch gar nicht. Es ging darum, dass er mich sehen konnte.

Denn dieses Mal war es ganz anders.

Seine Hose fiel zu Boden, lediglich die enganliegende Boxershorts trug er noch an seinem wohlgeformten Leib. Sein Blick löste sich von der Kleidung und richtete sich auf mich, während ich weiterhin unsicher meine Bluse absteifte. Mit beinahe zittrigen Fingern öffnete ich den Reißverschluss des Rockes, während ich seine Augen auf mir spürte.

Doch ich konnte nicht zu ihm hinauf sehen und nicht seinem Blick begegnen. Ich traute mich schlicht weg nicht.

Mit fahrigen Bewegungen faltete ich meine Kleidung grob zusammen und ließ sie ebenfalls auf den Boden fallen, dort an Ort und Stelle an der ich stand, seinem Beispiel folgend.

Seine Short fiel zu Boden, er wollte also tatsächlich nackt schlafen!

Ich musste es ihm also gleich tun.

Ein unwilliger Ton entwich seiner Kehle, der mich nun doch dazu veranlasste ihn anzusehen.

„Ich stelle lieber den Wecker." Seine Hand fuhr sich durch das braune Haar, während er sich bereits von mir abwandte und den Nachtisch auf der, im Bett liegend, rechten Seite zusteuerte.

„Sonst verschlafen wir morgen noch."

Die Muskeln seines Rückens und Pos spielten zusammen mit dem Schatten und dem Mondlicht ein verführerisches Spiel. Nackt wie er war durchquerte er den Raum und stellte den Digitalwecker ein. Keinerlei Scham schien er zu kennen und keine Unsicherheit zu verspüren.

Aber das wunderte mich bei ihm nicht im Geringsten.

Mein Rock glitt hinunter und immer noch so schrecklich beklemmt machte ich mich daran meine Unterwäsche auszuziehen.

Natürlich war es für ihn das Natürlichste auf der Welt sich nackt zu geben, er musste sich ja keine Gedanken um seinen Körper machen. Er musste sich sicherlich nicht dafür schämen, ganz und gar nicht. Aber ich...wie würde er reagieren, wenn er mich nun ebenfalls ohne Kleidung sehen würde?

Ja wir hatten miteinander geschlafen und er hatte dabei meinen Körper gesehen, sogar bei Tageslicht, aber dennoch war das nicht mit dem hier zu vergleichen. Denn jetzt war sein Blick nicht von Lust und Verlangen getrübt, nun waren seine Gedanken klar und er würde mich wirklich ansehen. Wirklich und wahrhaftig.

So wie ich war und das mit seinem so rational arbeitenden Verstand.

Und was würde er nun von mir halten? Jetzt wo er mich ansah und mich mit ganzer Aufmerksamkeit mustern konnte? Würde er den Unterschied zu seinen bisherigen Bekannten erkennen, würde er sehen wie wenig ich doch mit diesen wunderschönen Frauen gemein hatte...und würde er bereuen sich auf mich eingelassen zu haben? Gewöhnlich wie ich nun eben doch einmal war…

Er hatte mir bewiesen, dass er den Sex mit mir genoss und dabei nur zu gerne meinen Körper berührte, aber da war er schlicht weg scharf gewesen. Männer waren doch im Grunde recht einfach gestrickt, oder etwa nicht? Eine nackte Frau und schon gaben sie ihren Trieben nach, egal wie sie auch aussehen mochte.

Doch nun, da sein Verlangen befriedigt war…

Ich kam mir so schrecklich albern aber deswegen kein bisschen weniger unsicher vor.

Warum um alles in der Welt musste ich nur ständig an mir und auch an Seto zweifeln? Warum konnte ich es nicht einfach hinnehmen, dass ich ihm zu gefallen schien?

Vielleicht weil ich mich nicht mit seinen Augen sehen konnte und so einfach nicht nachzuvollziehen vermochte was er in mir sah, egal wie eindringlich er mir seinen Gefallen an mir auch durch Taten bewies.

Also fürchtete ich seinen Blick, als er sich vom Nachtisch wegdrehte und wieder auf mich zukam. Es war dunkel im Raum, aber dennoch war ich sicher er würde jede Kleinigkeit an mir entdecken. Mit seinem so durchdringenden Blick, der ihm zu eigen war. Wie sollte man in dem Dämmerlicht etwas vor ihm verstecken können? Wie sollte man vor ihm all die vielen kleinen Makel verbergen können?

Es mochte dunkel um uns herum sein, aber dennoch fürchtete sich seinen forschenden Blick auf mir zu spüren....oder besser gesagt, das damit verbundene Urteil seinerseits.

Er kam auf mich zu, zielsicher wie er sich immer fortbewegte.

Der Drang meine Blöße vor ihm zu verdecken war wieder einmal unmenschlich groß. Ich stand mittlerweile genauso nackt wie er im Raum und wusste einfach nicht wohin mit meinen Händen. Es war albern sich damit die Scham und die Brüste bedecken zu wollen, hatte er sie doch schon längst gesehen, genauso wie immer wieder verlegen den Blick von seinen Augen abzuwenden um gleich wieder hinzusehen. Er sollte nicht merken wie unangenehm mir das

alles war.

Es war kindisch und einfach nur übertrieben...und dennoch konnte ich nichts dagegen tun.

Er musste sich ja keine Sorgen machen um sein Aussehen, er war ja das Musterexemplar der Gattung Mensch, aber ich doch nicht!

Wieder suchte ich seinen Blick und versuchte ein Lächeln. Es wirkte sicherlich erzwungen und unecht war ich wusste nicht wie ich ihn sonst glauben machen sollte, dass alles in Ordnung sei.

Er sollte einfach nicht merken wie idiotisch ich mich mal wieder benahm. Denn für ihn war es offensichtlich etwas vollkommen Normales und vor allem Natürliches sich nackt zu bewegen. Und im Grunde hatte er auch Recht damit, aber dennoch war es mir peinlich.
 

Die Veränderung an ihr war mehr als deutlich wahrzunehmen. Ihre ganze Art hatte sich geändert, jede Bewegung und jede Geste.

Ein leichtes Stirnrunzeln konnte er sich nicht verkneifen als er wieder zu ihr zurückkehrte, nachdem er den Wecker für den Morgen gestellt hatte.

Sie stand mitten im Raum, doch sie wirkte verloren und klein. Ihr sonst so einnehmende Ausstrahlung war einem eindeutig unsicheren Gefühl gewichen. Ihr Bewegungen waren fahrig und teilweise abgehackt und sie schaffte es nicht ihm länger in die Augen zu sehen. Er kannte dieses Verhalten bereits von ihr, es war ihm also vertraut, aber deswegen mochte er es noch lange nicht.

Sarah war wieder einmal hochgradig unsicher und vermutlich mit einigen Selbstzweifeln erfüllt. Aber warum das auf einmal, das war ihm schleierhaft.

Weil sie nackt vor ihm stand? Sie wirkte dermaßen klein und verlegen, als wäre sie heillos mit der Situation überfordert. Doch warum das? Sie hatte sich vor ihm heute doch schon bereits mehrmals nackt gezeigt und dabei hatte sie keine wirklichen Gewissensbisse offenbart. Im Gegenteil, es schien ihr gefallen zu haben ihn ein wenig mit ihrem Körper zu reizen...reizen zu können.

Er blieb vor ihr stehen und sah zu ihr hinunter. Ihr unsicherer Blick suchte seine Augen, als...erwarte sie ein Art...Urteil?

War es das worum es ihr ging? Glaubte sie, er würde sie nun anders bewerten nur weil sie zwar ohne Kleidung voreinander standen aber nicht miteinander schlafen würden?

Sarah, sie war und blieb einfach eine furchtbar verwirrende Frau für ihn. Worüber sie sich ständig Gedanken zu machen schien und welche seltsamen Bedenken sie immer wieder erfüllten. Vollkommen überflüssig.

Aber er mochte sie nicht so sehen, nicht so verletzlich und eingeschüchtert. Nicht wenn er der Grund dafür war. Sarah war in Wirklichkeit nicht so wie sie im Moment vor ihm stand, denn sie besaß sehr viel Temperament, Leidenschaft und hatte es wirklich nicht nötig sich klein zu geben, egal was auch immer sie darüber denken mochte.

Er sah die starke Sarah in ihr, die er schon hin und wieder erlebt hatte, und die leidenschaftliche Frau, die er heute zum ersten Mal kennen gelernt hatte. Die Persönlichkeit, die sie tatsächlich war, aber nur so selten offenbarte und wirklich auslebte.

Es war unsinnig sich wegen ihre Nacktheit unsicher zu fühlen. Voll und ganz. Aber er wusste wie er dem Abhilfe verschaffen konnte.

Demonstrativ ließ er seinen Blick über ihren Körper gleiten, sich durchaus bewusst, dass sie ihn dabei beobachtete, beinahe furchtsam sogar.

Von oben bis unten musterte er die nackte Frau vor sich und konnte einen gewissen dabei aufkeimenden Genuss nicht unterdrücken.

Zweimal...und es schien dennoch noch nicht genug zu sein, aber er gab nicht nach. Das hatte er heute schon mindestens einmal zu viel getan.

Seine Blick wanderte wieder nach oben, glitt über so manch verführerische Stelle, die ihn wohlgeformt lockend ansprach, doch blieb letztendlich wieder an ihren großen vor Dunkelheit weit geöffneten Augen hängen.

"Nichts für das du dich schämen musst."

Abermals ein zügig über ihren Körper huschenden Blick, eher er ihr erneut in die Augen sah. Und es war nun wohl mehr als verständlich gewesen, was er damit auszudrücken versuchte.

„Wirklich rein gar nichts, das dir peinlich sein müsste.“

Er erkannte die abermalige Veränderung die in ihr vorging. Ein immer noch leicht verlegenes aber ohne Frage auch geschmeicheltes Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen als sie kurz ihren Blick von ihm abwandte.

Warum auch immer sie glaubte er würde sie nicht attraktiv finden, nun war sie sich wohl hoffentlich endlich des Gegenteils bewusst.

Ein zufriedenes Lächeln zeigte sich nun auch auf seinen Lippen.

Ja, so gefiel ihm das schon viel besser. Sarah lächelte wieder und ihre Unsicherheit verschwand langsam aber sicher aus ihrer Art.
 

Sein Blick zu sehen, wie er ihn über meinen Körper streifen ließ, war schon durchaus überwältigend. Den Gefallen, ja fast schon Lust darin zu erkennen sorgte dafür, dass ich mich von einem Moment zum anderen ungemein erotisch fühlte. Und das nur aufgrund des intensiven Blickes eines Mannes, aber im Grunde war es schon so, dass er mich mit seinen Augen zu verschlingen drohte. Dieses Leuchten, ja sogar dieses begierige Glitzern darin als er langsam meinen Körper mit den Augen entlang glitt…purer Genuss.

Doch dann auch noch seine Worte, die er mit seiner unnachahmlich tiefen Stimme und mit all seiner innewohnenden Überzeugung aussprach…mir blieb gar nichts anderes übrig als ihm zu glauben und mich schön zu finden. Denn in seinen Augen war ich es wohl.

Setos Art die Dinge rational, beinahe abgeklärt anzugehen war nicht einmal annähernd so gefühlskalt wie man es erwarten könnte. Im Gegenteil sogar, mit dieser festen Stimmlage, die nur so vor Selbstüberzeugung strotze, vermochte er einem das Gefühl von Sicherheit und Bestätigung zu geben wie kein anderer. Wenn er, der so logische und ehrliche Mensch mir sagte, dass er keinen gravierenden Makel an mir ausfindig machen konnte und das dann auch noch mit keinerlei Zweifeln in der Stimme verlautbarte…dann war es eben auch so!

Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Dieses Mal jedoch war es eine andere Art von Verlegenheit, die mich peinlich berührt zur Seite blicken ließ. Ich fühlte mich geschmeichelt von seinen Worten und wusste nicht so recht wie ich auf dieses Kompliment reagieren sollte.

Es schmeichelte mir ohne Frage, aber ich war einfach nicht gewohnt solche Dinge gesagt zu bekommen, von keinem Mann und schon gar nicht von Seto.

Doch deswegen bedeuteten mir sein Kompliment wohl auch derartig viel. Ob er um diese Wirkung wusste? Wenn ja, dann war er in der Tat ein umwerfender Verführer. Er vermochte nicht nur den Körper einer Frau zu verlocken, sondern auch ihre Seele zu umschmeicheln.

Ich blickte zu ihm auf und erkannte immer noch das gewisse Leuchten in seinen Augen, während er zu mir hinunter sah. Seine Gesichtzüge waren, ob nun aufgrund der umspielenden Schatten oder seines fast unmerklichen Lächelns, weich und ließen ihn ungewohnt sanft wirken.

Gott, wir standen hier splitterphasernackt voreinander in der Dunkelheit seines Schlafzimmers!

Niemals hätte ich gedacht am Abend hier zu landen, als ich mich am Morgen aus meinem Bett gequält hatte als der Wecker mich zur Arbeit gerufen hatte.

Doch unerwartet löste Seto seinen Blick nun von mir und beugte sich nach Links zu seinem Bett hinunter, von dem wir nur einen guten Meter entfernt standen. Weit lehnte er sich über das Bett, dabei spannten sich seine Muskeln an und ich konnte sie unter der straffen Haut einzelnen erkennen. Ein faszinierender Anblick, dieses Muskelspiel.

„Auch wenn ich nicht wirklich davon ausgehe…“ Er streckte sich noch einmal extrem, sein Arm und sein Körper spannte sich dabei an, doch dann erhob er sich und richtete sich wieder aufrecht vor mich auf. Er schien irgendetwas vom Bett geholt zu haben, hatte aber wohl nicht dort hin gehen wollen um es zu erreichen. „…ich denke wir sollten dennoch auf Nummer sicher gehen.“ In seinen Händen konnte ich nun etwas Dunkles erkennen. Fließend und weich glitt es durch seine Hände. „Wie gesagt, ich erwarte es nicht wirklich und wir sollten es am Besten gar nicht erst so weit kommen lassen, aber es liegt dennoch im Bereich des Möglichen, dass Mokuba morgen früh hier herein kommen könnte. Es wäre natürlich ratsam dem vorzubeugen und früh genug aufzustehen um ihm gar nicht erst die Gelegenheit dazu zu geben hier aufzutauchen, aber es wäre dennoch möglich…und für den Fall…“ Seine rechte Hand streckte sich aus und hielt mir eines der dunklen Etwas entgegen. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass es sich um zwei verschiedene Teile handeln musste. Mit leicht gerunzelter Stirn griff ich mit vorsichtigen Fingern nach dem mir Angebotenen. Als ich es berührte fühlte ich sofort kühle Weichheit unter meinen Fingerspitzen.

Kalt und unglaublich sanft.

„Es ist besser wenn wir angezogen sind. Und nachdem du ja nichts Passendes zur Hand hast…“

Ich nahm den Satinstoff nun ganz in meine Hände und spürte das unglaublich weiche Material an meiner Haut. Ich breitete es zu seiner ganzen Größe aus und nun endlich offenbarte mir das Dämmerlicht der Nacht ein Pyjamaoberteil aus dunklem Stoff, das Seto mir gereicht hatte.

Er hingegen machte sich gerade daran in die dazugehörige Hose zu steigen und seine Blöße zu bedecken.

Seto gab mir sein Pyjamaoberteil!

Ich drückte das Kleidungsstück gegen meine Brust, fühlte den kalten Stoff an meiner Haut und konnte Seto nur noch voller Erstaunen dabei zusehen, wie er sich das edle Pyjamaunterteil über seinen Körper streifte.

Er gab mir sein Oberteil…für die Nacht. Zum anziehen und um darin zu schlafen.

Und egal ob es nun aus funktioneller Absicht heraus entstanden war, Seto hatte mir gerade eben sein Pyjamaoberteil gegeben!

Ein intensives Lächeln stahl sich auf meine Lippen während ich den Stoff wieder ganz in die Hände nahm und ihn mir das Kleidungsstück schließlich andächtig überzog.

Es fühlte sich unglaublich an, als sich der Satin auf meine nackte Haut legte und sowohl meine Arme als auch Brust bedeckte. So ein unglaublich feiner Stoff, kein Wunder dass er gerne darin schlief. Einfach ein Traum.

Da Seto nun ja durchaus ein ganzes Stückchen größer war als ich, war mir sein Oberteil selbstverständlich ebenfalls zu groß. Die Ärmel reichten über meine Hände und der Stoff endete kurz oberhalb meines Knies. Man konnte also schon eher von einem Nachthemd sprechen, doch mir war das nur recht. Ich mochte weite Schlafkleidung.

Außerdem…gleichzeitig zu dem samtigen Gefühl auf der Haut drang nun auch ein gewisser, mir langsam immer vertrauter werdender, Geruch in die Nase, welcher eindeutig von dem Stück Stoff an meinem Leib stammte.

Setos Geruch. Männlich und feinherb.

Ich lächelte und sah zu ihm auf, wie er so mit nacktem Oberkörper und langer Pyjamahose bekleidet vor mir stand und mich schon wieder betrachtete.

„Danke.“

Er konnte sich vermutlich nicht einmal ansatzweise vorstellen wie bedeutend seine Geste für mich war.

Ein kurzes Nicken seinerseits folgte, doch nun drehte er sich von mir weg und ging um das Bett herum. Es war wohl wirklich Zeit schlafen zu gehen, und nachdem wir nun auch angemessen gekleidet und somit auch auf jede Eventualität vorbereitet waren, selbst wenn diese Mokuba heißen sollte, der am Morgen voller Überschwang ins Schlafzimmer stürmen würde, konnten wir uns nun wohl unbesorgt zur Ruhe legen.

Seto plante aber auch wirklich jede noch so kleine Möglichkeit ein. Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass es durchaus passieren konnte, dass sein kleiner Bruder hier herein kommen könnte. Aber er hatte vollkommen Recht, er musste uns beide nicht nackt im Bett liegen sehen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eher gering war, dass Mokuba wirklich am Morgen auf diese Idee kommen würde.

Schließlich wusste er nichts von unserer Beziehung, noch nicht, aber sein großer Bruder würde schon noch mit ihm darüber sprechen und ihn aufklären.

Seto steuerte zielsicher die, im Bett liegend, rechte Seite an, also nahm ich notgedrungen die andere Betthälfte und ging ebenfalls um das großzügige Bett herum, um mich schlafen legen zu können.

Satinoberteil…Satinbetwäsche…das musste sich wirklich gut anfühlen darin zu schlafen. Ich warf noch einen kurzen Blick zu Seto hinüber. Vielleicht ein wenig unsicher, doch dann zog ich die große Bettdecke zur Seite und stieg ins Bett und glitt zügig unter den kühlen Stoff der Lacken, so wie Seto es neben mir auch gerade tat. Es war eine große Bettdecke, sicherlich gute zwei Meter breit und auf dem Bett lagen sogar zwei Kopfkissen, für jeden also eines. Als hätte alles nur auf meine Ankunft gewartet!

Aber vermutlich mochte Seto eben einfach nur alles etwas größer und den Maßen eines Doppelbettes entsprechend.

Die weiche Matratze gab meinem Körper sanft nach und eine seidige Kühle umfing mich von der Bettwäsche. Meine nackten Füße glitten tief unter die Bettdecke und fühlten den Satinstoff der meiner Haut schmeichelte. Etwas umständlich sank ich tiefer in das Lager und ließ mich dann schließlich erleichtert nach hinten fallen, nur um kurz darauf meinen ganzen Körper zu entspannen.

Ein wundervoll angenehmes Bett, so weich und einladend.

Ich genoss kurz auf dem Rücken liegend das kuschelige Gefühl, das sich im gleichen Maße verstärkte wie die Satinbettwäsche sich von meiner Körpertemperatur erwärmte.

Doch dann drehte ich mich leicht befangen auf meine rechte Seite, mit dem Gesicht zu Seto gewandt und sah ihn an.

Er hatte sich ebenfalls auf die Seite gelegt und beobachtete mich.

Höher über meine Brust zog ich die Bettdecke, die ich zusammen mit Seto teile um die angenehme Wärme an meinem ganzen Oberkörper fühlen zu können.

Seine Augen waren abermals das Intensivste, das ich von ihm wahrnehmen konnte. Er war mir nahe…näher als ich es gedacht hatte. Das Bett war wirklich groß, doch wir lagen zusammen in der Mitte, einander die Gesichter zugewandt und das gerade einmal einen halben Meter voneinander entfernt.

Natürlich hatte ich nicht erwartet, dass er mich nun in seine Arme ziehen würde um mit mir kuschelnd einzuschlafen, denn das passte einfach nicht zu ihm. Und auch wenn ich diese intensive Nähe zu ihm grundsätzlich sehr genoss, so wäre es für mich wohl auch, zumindest in dieser ersten Nacht, einfach zu viel gewesen. Das alles kam so schnell und ein wenig Distanz tat sogar ganz gut. Ihn anzusehen und nicht gleich eng an ihn zu lehnen war genau das Richtige. Alles andere hätte mich wahrscheinlich überfordert, genauso wie ihn.

Es war schließlich unsere erste Nacht, unsere erste gemeinsame Nacht.

Und ich war mir beinahe sicher, dass Seto auch noch nie mit einer anderen Person in einem Bett geschlafen hatte und die ganze Nacht mit ihr verbracht hatte ohne mit ihr Sex zu haben.

Nachdenklich wirkte seine Mine während er mich betrachtete.

Wie sollte es nun weitergehen?

Uns solange anstarren bis wir einschliefen? Schweigen bis die Müdigkeit über uns gewann und die Augen zufielen ließ? Oder miteinander reden…aber worüber?

Und was, wenn es sich doch als Fehler herausstellen würde?

Was wenn Seto bald feststellen würde, dass er alles viel zu schnell angegangen war oder schlimmer noch, wenn er nach dieser Nacht, dieser intimen Nähe und Verlust seiner Privatsphäre zu der Erkenntnis kommen würde, dass er überhaupt keine Beziehung haben wollte, und schon gar nicht mit mir?

Was würde dann passieren?

Würde er mich dann doch noch wegschicken? Mir mit Bedauern mitteilen, dass er einen Fehler gemacht habe und ich doch besser wieder gehen solle?

Wieder diese tiefe Unruhe in mir, die mich nervös werden ließ. So viele Gedanken rasten durch meinen Kopf, so viele Vorstellungen die jederzeit Wirklichkeit werden konnten.

Auch wenn ich versuchte mich selbst zur Ruhe zu bringen, ich spürte einfach, dass sich da gerade tiefe Ängste in mir Gehör verschaffen wollten. Tief sitzende Befürchtungen und Sorgen, die ich bisher nie wirklich ausgelebt hatte.

Was wenn Seto mich nicht mehr wollte, was wenn er mich zurückstoßen würde…so wie…meine Eltern?

Wenn er mir weh tun würde?

Ich hatte Angst davor verletzt zu werden, eindeutig. Ich fürchtete mich schrecklich davor ihn zu verlieren, oder schlimmer, ihn niemals gehabt zu haben.

Meine Lippen pressten sich zusammen und krampfhaft versuchte ich die aufsteigende Panik zu unterdrücken.

Lag es an der Dunkelheit, an der Stille, vielleicht auch an Setos intensiv beobachtenden Blick oder seiner Nähe? Oder war doch diese ganze so ungewohnte Situation schuld daran, dass ich mich gestresst und nervös fühlte, weil ich einfach nicht wusste was nun auf mich zukam, was ich tun sollte oder was von mir erwartet wurde wie ich jetzt zu reagieren hatte.

Ich fühlte mich so verdammt hilflos.
 

Mit wachsender Beunruhigung musste er feststellen, das Sarah anders war. Sein Blick glitt über ihren mit der Decke verhüllten Körper, konnte aber dennoch die leichten und fahrigen Bewegungen ihrer Beine erkennen. Die Gesichtszüge wirkten angespannt und er konnte die Nervosität beinahe körperlich spüren, die sie wohl gerade empfand.

Doch am schlimmsten waren ihre Augen.

Unruhig flackerten sie, huschten ziellos und ratlos umher.

Nein, so wollte er sie ganz und gar nicht sehen, nicht so aufgewühlt und innerlich aufgeregt. Denn dadurch ging ihr ihre wichtigste Eigenschaft verloren, die er wohl am meisten an ihr schätzte.

Ihr Ruhe.

Bisher hatte er Sarah ausgeglichen und ruhig erlebt und wichtiger noch, er hatte es genossen. Ihre Anwesenheit hatte eine stetig beruhigende Wirkung auf ihn gehabt, hatte ihn besänftigt und ihm innere Ausgeglichenheit verschafft.

Das war es, dass ihn an dieser Frau so faszinierte. Ihr Fähigkeit ihn zu beruhigen, allein durch ihr sanftes Gemüt.

Es war zu vergleichen mit der Betrachtung eines stillen Bergsee, der tief und klar vor einem lag, umringt von hohen schneebedeckten Bergen. Die idyllische Ruhe der glatten Oberfläche wirkte auf einen selbst in einer so eindrucksvollen Weise beruhigend, dass man sich dem schlicht weg nicht entziehen konnte.

Man konnte lediglich davor stehen und voller Erstaunen den inneren Frieden bei diesem Anblick empfinden. Einfach ein überwältigendes Naturschauspiel.

Doch nun…Sarahs Augen…der Bergsee war unruhig, die Wasseroberfläche nicht länger glatt, sondern stürmisch aufgewühlt und von wilden Wogen gekennzeichnet. Die natürliche Ruhe war aus ihm gewichen und das Wasser war nicht mehr klar sondern von dem tobenden Sturm im Inneren getrübt, so dass sich die Oberfläche mit Wellen kräuselte.

So wollte er Sarah nicht sehen. Nicht unruhig und innerlich rastlos.

Er wollte wieder den klaren Bergsee in seiner Nähe wissen, der ihn so zu beruhigen wusste.

Er wollte, dass Sarah wieder ruhig und sanft war, so wie er sie mochte und wie es einfach ihre Art war.

Ihre Stärke.

Er lehnte den Kopf tiefer in das Kissen und schob die linke Hand darunter um sich mehr Halt zu verschaffen, doch dabei ließ er Sarah keine Sekunde aus den Augen.

Er war versucht seine rechte Hand auszustrecken und ihr sanft über die Wange zu streicheln. Ein seltsames Bedürfnis, welches er heute schon des öfteren empfunden und auch nachgegeben hatte. Doch dieses Mal nicht, denn er fürchtete sie damit nur noch mehr zu verunsichern.

Doch irgendetwas musste er tun. Sarah war viel zu aufgeregt.

Leicht neigte er den Kopf im Liegen zur Seite und betrachtete ihr auf dem Kissen gebettetes Gesicht.

„Wovor hast du Angst?“

Er sah wie sich ihr Blick auf ihn konzentrierte, seine Augen suchte und sie ihre Gedanken zu ordnen begann. Er hatte ihre Aufmerksamkeit also wieder für sich gewonnen. Nun blieb nur noch die Antwort auf seine Frage…und würde er fähig sein ihre Ängste auch wirklich vollends zu zerstreuen, um ihr den inneren Frieden zurückgeben zu können?

Sarah…er wollte sie wieder ausgeglichen ruhig sehen.

Und er wollte nicht der Grund sein, der sie so aufgewühlt reagieren ließ.
 

Seine bestimmte Art und sein überzeugtes Auftreten vermittelten mir stets das Gefühl, dass er sich intensiv auf mich konzentrierte und ich mir all seiner Aufmerksamkeit sicher sein konnte. Genauso wie in diesem Moment, indem er mich, neben mir liegend, ernst beobachtete und ich seine Gesichtzüge durch die Dunkelheit erkennen konnte.

Wovor ich Angst hatte?

Jetzt gerade im Augenblick, oder eher grundsätzlich oder vielleicht doch all die tiefsten Ängste in meinem bisherigen Leben?

Es gab viele Antworten auf seine Frage.

Er hatte also anscheinend meine Unsicherheit bemerkt, aber schließlich war Seto ja auch ein ausgezeichneter Beobachter, dem nichts so schnell entging.

Und nun ging er sogar auf mich ein, fragte nach dem Grund meiner Unruhe. Das war mehr als bemerkenswert und er hatte eindeutig eine ehrliche Erklärung darauf verdient.

Ich drückte die weiche Bettdecke etwas fester gegen meine Brust, wollte das schöne wohlige Gefühl noch stärker spüren, während ich in die von Schatten verdunkelten blauen Augen sah und mich ihm offenbarte. Mich so vor ihm zu öffnen war nicht leicht, denn es war ein großer Schritt ihm diese Dinge zu gestehen…diese zum Teil alberne Gedanken, die aber dennoch Furcht in mir auslösten.

„Ich habe Angst, dass du mich morgen früh doch fortschickst. Dass es doch nur für eine Nacht war.“

Meine Stimme war leise, aber nicht brüchig und ich konnte ihm weiterhin in die Augen blicken während ich dies zugab. Ich wollte aber seine Reaktion nicht verpassen, wollte genau sehen wie er auf diese Worte reagierte um auch wirklich den kleinsten Zweifel in seinen Gesichtzügen sofort erkennen zu können.

Doch seine Mimik veränderte sich kaum und sein Blick blieb weiterhin auf mich gerichtet.

„Ich verspreche dir, dass ich dich morgen nicht fortschicken werde. Und auch übermorgen nicht oder sonst irgendwann. Deine Befürchtung ist unbegründet, denn du bist kein one-night-stand für mich.“

Seine tiefe Stimme erfüllte den Raum und seine Worte drangen so leicht zu mir vor. Wieder war der gewisse geschäftsmännische Tonfall zu ihm zurückgekehrt und ließ seine Erklärungen mehr wie eine Vertragsverhandlung klingen als wie beruhigende Worte. Aber das war gut so. Denn Seto war ein Mann, der immer sein Wort hielt.

Wenn er jemanden etwas versprach, besonders auch in geschäftlichen Angelegenheiten, dann würde er sich immer daran halten und niemals sein gegebenes Wort brechen.

Natürlich waren es keine wirklichen Verhandlungen zwischen uns, wir mussten also nicht klären wem welche Dinge und Rechte zustanden, aber genauso wenig war Seto ein sensibler Romantiker, der mich mit weichen und beschwichtigenden Worten beruhigen würde.

Deswegen tat seine knappe Art und klare Linie gut. Das machte es mir so viel leichter mich fallen zu lassen.

Ich konnte ihm vertrauen, er würde mich nicht fortschicken, denn er hatte es mir versprochen und er würde sich daran halten.

Ein befreites Lächeln formte sich auf meinen Lippen während ein großer Teil der Anspannung aus mir wich. Diese beklemmende Angst er könnte mich von sich stoßen hatte er gerade beseitigt und ich fühlte mich mit einem Mal wesentlich gelöster.

„Das ist gut zu hören.“

Ich lächelte zu ihm hinüber und selbst wenn das Ganze immer noch eine neue und ungewohnt intime Situation war, die ein gewisses Unbehagen mit sich brachte, so war es nun um einiges leichter geworden mich darauf einzulassen….und es auch zu genießen.

„Es ist lediglich die Wahrheit. Und weiter? Was beschäftigt dich noch?“

Er war hartnäckig, soviel war zumindest klar, aber er hatte eben durchaus auch Recht mit seiner Vermutung es würde noch mehr dahinter stecken.

Ein kurzes Seufzen, doch dann überwand ich mich und sprach weiter. Egal wie unsinnig meine Gedanken auch sein mochten, er wollte sie ja unbedingt hören.

„Das Zimmer, ich meine dein Bett…“ Mir fehlten die Worte um es richtig auszudrücken. Es war so verdammt heikel und jedes Wort musste mit Bedacht gewählt werden…damit ich nicht wie eine eifersüchtige Furie klang.

„Was ist damit?“ Seine Augen ließen mich keinen Moment aus ihrem Blick, doch ehrliches Interesse war darin zu erkennen.

„Es ist…nur…nun ja, ich weiß eben, dass du…hier…“ Ein einziges Herumstottern aber es war so verdammt schwer zu formulieren. „Ich meine, ich weiß dass ich nicht die erste Frau bin, die hier…in deinem Bett…liegt.“

Sehr vorsichtig ausgedrückt, aber ich war mir sicher, dass er es dennoch richtig verstand.

Kurz warf er die Stirn in Falten, denn wie es schien hatte er nicht mit so einer Antwort gerechnet, doch deswegen war er nicht weniger resolut im Umgang damit.

„Das mag sein, aber das gehört der Vergangenheit an und ist somit nicht von Bedeutung. Und ich kann dir mit Gewissheit sagen, du bist die erste Frau die wirklich hier bleibt und mit der ich lediglich in diesem Bett schlafe.“

- Und nicht nur Sex hast? -

Doch natürlich war ich mir dieser Bedeutung bewusst, dass ich eine große Ausnahme für ihn war und er mir mehr Rechte zugestand als jeder vor mir…aber die Eifersucht und die Enttäuschung von früher saßen dennoch tief und ließen sich nicht von einem Moment zum anderen abschalten. Auch wenn ich kein einfacher one-night-stand für ihn war.

„Ja das weiß ich…es ist nur…alles so neu, ich brauche wohl einfach etwas Zeit um mich daran zu gewöhnen. An den Gedanken und die ganze Situation meine ich.“

Ein kurzes Nicken ohne groß den Kopf zu bewegen oder den Blick von mir zu nehmen.

„Ich erwarte auch nichts anderes. Und ich muss zugeben…ich denke mir geht es in mancher Hinsicht genauso.“

Nun wirkte er doch auch selbst ein wenig nachdenklich. Es war unglaublich ehrlich von ihm das mir gegenüber auszusprechen, aber ich hatte mir ja in der Tat schon etwas ähnliches gedacht.

Ich lächelte ihn sanft an. „Dann haben wir zumindest schon mal das gemeinsam.“

Kurz kräuselten sich seine Lippen, wie in einem Anflug eines Lächelns. „Durchaus.“

Doch nun veränderten sich seine Gesichtszüge, wurden zugleich weicher aber auch angespannter. Er schien sich zwar darüber zu freuen, dass mich seine Worte beruhigten, aber etwas anderes ging ihm wohl noch durch den Kopf.

Wieder erhob er seine Stimme die ich so mochte, doch abermals war sie leise und an die Dunkelheit angepasst. Sie glich beinahe genauso wie meine eher einem lauteren Flüstern.

„Sag Sarah…schmerzt es noch?“

Kurz runzelte ich die Stirn, doch da deutete Seto schon mit dem Kopf kurz an mir hinunter, auf meinen Unterleib.

Jetzt verstand ich worauf er hinaus wollte. Unglaublich allerdings. Warum um alles in der Welt machte er sich die ganze Zeit solche Sorgen um meine intime Stelle? Bei unserem zweiten Mal hatte er doch auch ständig gefragt ob es mich schmerzen würde und alles mögliche versucht um es genussvoller für mich zu gestalten.

Warum aber machte er so ein Aufsehen darum? Es war schon ein wenig seltsam Seto derartig besorgt um mich zu erleben, denn das kannte ich einfach nicht von ihm.

War ihm das tatsächlich so von Bedeutung…oder ich?

Abermals ein Lächeln, doch dieses Mal sanft und von seiner Fürsorge gerührt, die er doch sonst nur Mokuba gegenüber gezeigt hatte.

„Nein Seto, es tut nicht weh.“

Ich spannte kurz die Muskeln in meinem Becken an, konnte meine Scheide fühlen wie sie darauf reagierte. Es tat nicht wirklich weh, es glich mehr…einer Art Reizung. Ich fühlte mich etwas wund, als wäre die Haut dort gereizt aber ich verspürte keine wirklichen Schmerzen. Eine Nacht der Ruhe und es würde danach sicherlich besser sein. Schließlich war heute meine Jungfräulichkeit verloren gegangen, und die damit verbundene Wunde musste nun eben heilen. Aber diesen Preis war ich nur zu bereit zu zahlen im Gegenzug für all das Vergnügen, das ich dafür heute erlebt hatte…und hoffentlich noch oft erleben durfte.

Heute zwar nicht mehr, nein, dafür fühlte ich mich doch zu wund um Lust zu empfinden, aber vielleicht morgen schon wieder…

Ein schelmisches Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Ein Gedanke, der mir gefiel.

„Gut.“

Er nickte kurz und schien wieder etwas beruhigter zu sein. Warum auch immer er sich deswegen so viele Gedanken machte, ich hatte es mit meinen Worten geschafft ihn zu besänftigen, wie er es mit seinen geschafft hatte mich zu beruhigen.

Geben und Nehmen.

„Lass uns schlafen, okay? Ich bin wirklich müde.“

Abermals ein Nicken von ihm als Antwort.

„Du hast Recht. Es ist spät.“

Wieder lächelte ich ihn glücklich an.

Ich konnte es zwar immer noch nicht wirklich glauben hier zu sein, neben dem Mann im Bett zu liegen den ich liebte, aber es war ein unglaubliches Gefühl.

Innerlich mehr als nur zufrieden schloss ich meine Augen, sah aber trotz der Schwärze immer noch innerlich sein Gesicht vor mir, wie er mich beobachtete. Sah er mich vielleicht sogar wirklich immer noch an?

Ein entspanntes Seufzen kam über meine Lippen, als ich mich tiefer in die Kissen kuschelte und die Bettdecke mit dem weichen Satinstoff auf meiner Haut fühlte.

Niemals hatte ich gedacht, dass sich das Blatt derartig wenden würde.

Seto hasste mich gar nicht, wir hatten tatsächlich miteinander geschlafen und nun standen wir sogar am Anfang einer Beziehung.

Fast schien es so, als wären all meine geheimsten Wünsche auf einmal wahr geworden. Unglaublich!

Gab es also doch noch Gutes in meinem Leben. Sehr gute Dinge sogar.

Nein, wir schliefen nicht Arm in Arm ein, aber ich wusste, dass er direkt neben mir war, hörte seinen ruhigen Atemzügen zu, die hin und wieder sogar zu mir hinüberwehten, und das genügte vollkommen.

Ich war ohnehin zu geschafft von dem heutigen Tag, dass ich bald umgeben von der Monotonie der gleichmäßigen Atemzüge meinen Verstand müde werden fühlte. Immer mehr glitt ich hinüber in den Schlaf während mein Körper schwer wurde.

Eine angenehme Wärme erfüllte mich, während ich im Halbschlaf daran denken musste, dass ich lediglich den Arm ein wenig ausstrecken musste um Seto berühren zu können. Wir waren uns sehr wohl nahe, auch wenn wir uns nicht in den Armen haltend schliefen.

Ziemlich bald fand mich wohl der erholsame Schlaf vollends und ich spürte nur noch Ruhe.
 

Ihre Atemzüge waren gleichmäßig, die Augen geschlossen und er konnte ihre durch die Dunkelheit ebenmäßigen Gesichtszüge betrachten.

Sarah lag tatsächlich hier neben ihm in seinem Bett, kaum einen halben Meter von ihm entfernt.

Die Ruhe die sie nun wieder ausstrahlte, jetzt, da sie ihre inneren Ausgeglichenheit wiedergewonnen hatte, begann bereits Wirkung auf ihn zeigen. Er fühlte wie ihn das friedliche Bild der neben ihm liegenden Frau beruhigte.

War das tatsächlich alles wahr?

War Sarah tatsächlich hier bei ihm, nach all der Zeit und nach all den Worten die zwischen ihnen gefallen waren? Waren sie sich heute wirklich wieder begegnet und hatten sie tatsächlich sogar miteinander geschlafen?

Fast zu unwirklich schien das alles um Realität sein zu können. Viel zu gut fühlte sich das alles an.

Genau das, wonach er sich gesehnt hatte war nun Wirklichkeit geworden.

Sarah war wieder zurück und sie hatten heute mehr miteinander geteilt als er je erwartet hatte.

Sarah.

Sein Blick glitt andächtig über ihre Gesichtszüge, welche er so lange hatte missen müssen. Sie lag ohne Zweifeln neben ihm und war gerade dabei einzuschlafen, so sicher schien sie sich in seiner Nähe zu fühlen, dass sie ohne weiteres der Müdigkeit nachgab, ohne jegliche Bedenken.

Sie sah so sanft aus, so wie er sie kannte.

Und dennoch…

Sie hatte ihm heute schon zwei Mal gesagt, dass sie ihn liebte. Natürlich hatte er es gehört, auch wenn sie es noch so nebensächlich hatte klingen lassen. Vielleicht war es ihr peinlich gewesen, dass ihr diese Worte rausgerutscht war, vielleicht hatte sie auch einfach nicht so viel Betonung darauf legen und kein großes Aufsehen darum machen wollen, aber er hatte es dennoch durchaus wahrgenommen.

Wie konnte sie sich ihrer Gefühle nur so sicher sein? Woher wusste sie, dass sie ihn liebte?

Und er war sich sicher, dass sie wirklich so empfand. So war sie eben. Ehrlich, direkt und gefühlsbetont. Er hatte keinen Zweifel daran, dass Sarah aufgrund ihrer sensiblen Art solch ein tief gehendes Gefühl wie Liebe für ihn empfand, selbst wenn es angesichts ihres bisher doch mehr als nur angespannten Verhältnisses doch recht erstaunlich war, dass sie diese Empfindungen für ihn entwickelt hatte. Hatte sie nicht sogar gedacht, er würde sie nicht ausstehen können und dennoch hatte sie sich in ihn verliebt?

/Liebe…/

Nun, er kannte dieses Wort, wusste um dessen Bedeutung, aber er hatte bisher eigentlich selbst nichts damit anfangen können. Doch jetzt, da er wusste, dass Sarah ihn liebte und da er wusste, dass sie ihm zumindest eindeutig etwas bedeutete…

/Liebe?/

Er wusste nicht ob er sie liebte. Er hatte keine Ahnung wie sich Liebe anfühlte. Aber was er spürte war, dass der Gedanke an sich jemanden zu lieben in seinen Überlegungen nicht mehr so abwegig und unmöglich klang wie in all den letzen Jahren. Die ganze Zeit über war die Vorstellung er könnte sich verlieben, jemals jemanden lieben, einfach nur unwahrscheinlich und irrwitzig für ihn gewesen. Doch jetzt, da er die in Dunkelheit gehüllte Sarah neben sich beim Einschlafen betrachten konnte, war diese Vorstellung sich zu verlieben wenigstens ansatzweise möglich für ihn. Es klang in seinen Ohren nicht mehr so unglaubwürdig und idiotisch wie noch im letzen Jahr. Also irgendetwas hatte sich anscheinend doch verändert. Wenigstens die Vorstellung, er könne Sarah lieben, irgendwann, war nicht mehr undenkbar.

Aber Liebe?

In gewisser Weise fühlte er sich überfordert. Er wusste nicht wie er mit ihrer Liebeserklärung umgehen sollte. Sollte er darauf eingehen oder doch einfach nur so tun als wäre nichts geschehen? Was wäre die beste Lösung dafür?

Seine Unsicherheit lag wohl zum Teil daran, das er nicht wusste was er für sie empfand. Es war schwierig auf ihre Gefühle zu reagieren und darauf einzugehen, wenn er sich über seine eigenen nicht wirklich im Klaren war.

Konnte er sie lieben? Konnte er sie so lieben wie sie es benötigte?

Alles war auf einmal so kompliziert geworden.

Auch wenn es etwas derartig Beruhigendes für ihn war Sarah dabei zu beobachten wie ihre Atemzüge immer ruhiger und ihr Gesicht immer entspannter wurde während sie dabei war einzuschlafen. Aber es blieb einfach alles so neu und damit unklar.

Er hatte keinerlei Erfahrung mit diesen Dingen. Er hatte noch nie eine…Beziehung geführt. Und sie hatten von nun an eine Beziehung, auch wenn noch offen lag, in welche Richtung sich diese entwickeln würde.

Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte oder wie er zu reagieren hatte. Sie waren jetzt zusammen, ein Paar, Sarah liebte ihn und er wusste lediglich, dass sie ihm etwas bedeutete und dass er nicht wollte, dass sie wieder ging.

Doch trotz all dieser Gedanken war ihm durchaus bewusst, dass Sarah nichts von ihm verlangte, was er nicht konnte. Sie erwartete nicht, dass er ihr sofort eine Liebeserklärung machte…oder überhaupt. Das hatte sie ihm durch ihr Verhalten eindeutig zu verstehen gegeben und das erleichterte ihn.

Dennoch war er aufgewühlt.

/Liebe…Kann ich dich lieben Sarah?...Kann ich überhaupt lieben?/

Ihre Gesichtzüge waren nun vollends gelöst und offensichtlich war sie eingeschlafen. Friedlich sah die dabei aus, und ruhig.

Keinerlei Anspannung war mehr zu entdecken.

Interessant wie sie ohne weiteres dazu bereit war ihm diese doch im Grunde verwundbare Seite von ihr zu zeigen. Ohne Bedenken, wie es schien, offenbarte sie ihm diese private Teil ihrer Persönlichkeit.

Mit einem beruhigten Gefühl schloss er nun ebenfalls die Augen und fühlte augenblicklich, wie die Müdigkeit sich nun seiner bemächtigte. Ohne Frage, er war ebenfalls von den Ereignissen des heutigen Tages mitgenommen. Nicht so ganz wie Sarah, die bereits innerhalb von nur wenigen Minuten aufgrund ihrer Kraftlosigkeit eingeschlafen war, doch das alles war dennoch auch nicht spurlos an ihm vorbei gegangen.

Nur zu bereit war er dieser Müdigkeit nachzugeben und schon spürte er wie er begann einzuschlafen. Sich immer des Gedanken bewusst, dass Sarah direkt neben ihm lag und er sie endlich wieder zurück hatte, bei sich.

Ein friedlicher Gedanke, der ihn in den Schlaf hinüber begleitete.
 

Als ich das erste Mal aufwachte, war es noch vollkommen finster im Schlafzimmer. Im ersten Moment, als ich meine Augen träge öffnete, fühlte ich mich orientierungslos denn irgendetwas stimmte nicht. Fremde Atemzüge, nicht die meinigen, erfüllten den Raum und erst ein schockierter Blick nach Rechts offenbarte mir den schlafenden Seto neben mir. Erst jetzt konnte ich den Schreck hinter mir lassen nicht allein im Raum zu sein, nun, da ich wusste das es sich um Seto handelte und keinen Einbrecher oder Ähnliches. Ich war es eben einfach noch nicht gewohnt nicht alleine im Bett zu liegen.

Ich warf einen langen durchdringenden Blick zu dem Mann an meiner Seite hinüber. Er lag mittlerweile auf dem Rücken, nicht mehr auf Seite, und seine Brust hob und senkte sich langsam bei seinen ruhigen Atemzügen und auch ansonsten zeigte er ein überaus entspanntes Gesicht. Seto sah friedlich aus wenn er schlief, einfach ganz und gar sorgenfrei und überhaupt nicht skrupellos. Er sah einfach so vollkommen…normal aus. Wie ein normaler Mann, der tief und fest schlief.

Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich gar nicht daran gedacht hatte, das Seto womöglich schnarchen könnte. Ich war wohl schlicht weg zu müde gewesen um mir vor dem Einschlafen noch Gedanken über dieses zugebener Maßen nebensächliche Thema machen zu können. Doch wie sich nun glücklicherweise herausstellte, war Seto kein Mann mit diesem Problem. Er schnarchte nicht.

Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen als ich ihn so friedlich neben mir liegen sah und das sogar so vollkommen entspannt in meiner Nähe. Seine Arme ruhten neben seinem Körper und die Bettdecke verhüllte nur wenig seiner nackten Brust. Ein schöner Anblick.

So vorsichtig wie möglich, um nicht zu starke Erschütterungen zu verursachen, drehte ich mich nun herum. Auch wenn es schwer fiel Seto damit den Rücken zuzukehren und auf meiner linken Körperseite zu liegen, aber es war einfach Zeit für eine andere Schlafstellung. Immer noch darauf bedacht Seto nicht mit meinen Bewegungen zu wecken, zog ich die Decke etwas fester um meinen Körper. Zufrieden schloss ich nun abermals die Augen und fühlte erneut die bleierne Müdigkeit in mir.

Vermutlich war noch gar nicht all zu viel Zeit vergangen seit wir uns schlafen gelegt hatten und das bedeutete wohl auch, dass noch schöne friedliche Stunden des Schlafes vor uns lagen. Ich rückte mir das Kopfkissen etwas mehr zurecht, gut nur, dass Seto zwei davon hatte, so dass jeder sein Eigenes hatte.

Und schon fühlte ich wie ich abermals begann wegzudriften. Aber immer noch war ich mir Setos Nähe bewusst, auch wenn ich nun mit dem Rücken zu ihm lag.
 

Die Augenlieder öffneten sich langsam und nach und nach wurde er sich seiner Umgebung gewahr. Er ließ den Schlaf hinter sich und fühlte wie er wieder Kontrolle über seinen ruhenden Körper gewann.

Doch etwas war anders.

Ein Blinzeln um sich der Veränderung bewusst zu werden, doch dann gewann sein Blick an Schärfe und die ganze verwirrende Situation wurde nun verständlicher für ihn.

Das frühe Dämmerlicht des Morgens durchflutete den Raum und es konnte demnach noch nicht sonderlich spät sein, also noch einige Zeit hin bis der Wecker läuten würde.

Es war ein angenehmes Halbdunkel, das ihn umfing.

Doch nichts im Vergleich zu dem Rest.

Eine überaus interessante Erfahrung.

Er war noch nie neben einer Frau aufgewacht doch dies zusammen mit Sarah zu erleben hatte, wie er nun feststellen konnte, durchaus eindrucksvolle Züge.

Er lag halb auf dem Rücken, halb auf seiner linken Seite und er fühlte Wärme dort mitten auf seiner Brust.

Eine durchweg angenehme Wärme und weiche Haut.

Er blickte kurz an sich hinunter und entdeckte Sarahs linke Hand auf seinem nackten Oberkörper ruhen. Sanft lag sie auf seinem Brustbein und wenngleich es ungewohnt für ihn war, so hatte es dennoch eine ansprechende Wirkung auf ihn.

Sein Blick wanderte zu ihr hinüber. Sie lag auf ihrer rechten Körperseite und obwohl sie den Arm ausgestreckt hatte um ihn zu berühren konnte er an ihren ruhigen Atemzügen und dem entspannten Gesichtszügen erkennen, dass sie immer noch schlief.

Doch das war noch lange nicht alles.

Auf der Suche nach seiner eigenen rechten Hand machte er eine erstaunliche Entedeckung, denn er fand sie an Sarahs Schenkel wieder.

Seine Augenbraue wölbte sich kurz bei dieser Erkenntnis.

Interessant. Wirklich überaus interessant.

Er fühlte die nackte weiche Haut ihres linken Oberschenkels unter seinen Fingerspitzen. Und wenn man es genau nahm, dann lag seine Hand bereits auf ihrer Hüfte.

Irgendwann in der Nacht musste er seine Hand unter der Bettdecke dort hin wandern lassen und hatte sie noch dazu unter das Satinoberteil geschoben.

Außerdem…lagen sie nun doch wesentlich enger aneinander als sie es beim Einschlafen getan hatten. Auch das mussten sie im Verlauf des Schlafes unbewusst verändert haben.

Sein Blick ging wieder dazu über das sanfte Gesicht Sarahs zu betrachten.

Erstaunlich.

Ihre beider Körper schienen des nachts die Nähe des anderen gesucht zu haben, denn würde sie sonst seine Brust streicheln und er seine Hand an ihrer Hüfte liegen haben?

Er vermochte sich zwar nicht mehr daran zu erinnern wann er Sarahs Körper auf diese doch relativ intime Weise berührt hatte, doch er fand nun, im wachen Zustand, nichts Unangenehmes daran. Im Gegenteil, der genoss es ihre weiche Hüften zu fühlen, den Ansatz ihres Pos und den Schenkel unter seiner Hand zu spüren. Die nackte Haut…ihre nackte Haut die zu berühren ihm immer wieder Freude bereitete.

Beinahe, wenn man ihre Körperhaltung genauer betrachtete, hätte man sagen können sie würden sich leicht umarmen.

Noch nie war er bisher neben einer Frau erwacht oder hätte es je auch nur einer gestatten wollen neben ihm im Bett zu liegen und mit ihm den Schlaf zu teilen.

Doch bei Sarah machte er eine Ausnahme.

Er überlegte kurz ob er seine Hand zurückziehen sollte, zwar nicht aus Peinlichkeit sondern eher, weil er daran dachte sich ganz auf den Rücken zu legen. Allerdings verwarf er den Gedanken nach kurzem Überdenken wieder, als er zu der Auffassung kam, dass diese Bewegung vermutlich Sarah aus dem Schlaf reißen würde. Auch wenn er gerne eine andere Stellung eingenommen hätte, so ließ er Sarahs ruhigen Schlaf zuliebe von diesem Vorhaben ab.

Und nebenbei, es hatte durchaus etwas Faszinierendes der schlafenden Frau zuzusehen.

Ihre Gesichtszüge, die er wochenlang nicht mehr hatte betrachten können, waren ihm nun so nahe. Er konnte jedes Detail ihrer Gesichtszüge sehen und sich einprägen.

Es mochte zwar noch früh sein, aber er spürte nur zu deutlich, dass er nicht mehr einschlafen konnte. Er hatte bereits sein Pensum erfüllt und da er sich weder Wegdrehen und schon gar nicht Aufstehen konnte um sich anzuziehen oder zu arbeiten, blieb ihm nichts anderes als Beschäftigung übrig als Sarah im Schlaf zu beobachten.

Aber er empfand es wahrlich nicht als Zwang oder lästig.

Nun gut. einerseits wünschte er sich zwar dass Sarah bald aufwachen würde um ihn somit aus dieser ausweglosen Situation zu befreien, doch anderseits fühlte er genauso Bedauern bei dieser Vorstellung. Der Gedanke Sarahs friedlicher Schlaf würde bald enden und ihm diesen jetzigen Anblick vorenthalten…

Also genoss er es so lange es währte.

Doch was würden sie tun wenn Sarah doch aufwachte? Worüber sprechen und sich wie verhalten? Er wusste es nicht, aber ihm blieb wohl nichts anderes übrig als es einfach auf sich zukommen zu lassen.

So wie er den ganzen gestrigen Tag meistens instinktiv reagiert hatte wenn er unsicher dabei gewesen war was es zu tun galt, so würde er es heute genauso handhaben.

Doch eines konnte er bereits jetzt mit Gewissheit sagen.

Er bereute nichts. Rein gar nichts.

Es war richtig gewesen, und zwar alles. Mit ihr zu schlafen genauso wie sie dazu zu bewegen wieder bei ihnen einzuziehen und nicht zuletzt auch das Bett mit ihr zu teilen.

Er bereute seine Entscheidung keinen Moment, obwohl er dafür einen Großteil seiner Privatsphäre hatte aufgeben müssen.

Er hatte es in der Tat so gewollt und seine Meinung hatte sich auch über Nacht nicht geändert.

Sarah war wieder bei ihm und er würde sie nicht mehr gehen lassen.
 

Das Dämmerlicht wich nach und nach dem Sonnenaufgang. Doch noch war es schummrig in seinem Schlafzimmer. Es mochte wohl um die vier oder fünf Uhr morgens sein. Leider konnte er keinen Blick auf den Wecker werfen um die Uhrzeit abzulesen, denn dazu hätte er sich umdrehen müssen, um auf sein Nachtisch hinter sich blicken zu können, doch diese Bewegung hätte Sarah wecken können.

Sie schien wirklich sehr müde zu sein, der Tag gestern war anscheinend wirklich anstrengend für sie gewesen, würde sie sonst so tief und fest schlafen?

Darüber musste er unbedingt noch einmal mit ihr sprechen denn so ganz hatte er es selbst auch noch nicht verarbeitet, das war ihm klar. Er war Sarahs erster Mann gewesen…

Es war eine weitaus größere Sache als es auf den ersten Blick den Anschein erweckt hatte. Eine bedeutendes Ereignis, für sie beide, und darüber musste er sich mit ihr unterhalten.

Ihre Augenlieder flackerten leicht.

Unbewusst hielt er angespannt den Atem an und sah ihr dabei zu wie sie langsam aus dem Schlaf erwachte und zurück, zu ihm, kam.

Sie öffnete die Augen, zuerst orientierungslos, doch dann wurde der Blick klarer und er konnte an ihrer sich veränderten Mimik feststellen, dass sie ihn erkannte. Zuerst schien sie noch etwas überrascht darüber zu sein plötzlich in ihr unvertrauter Umgebung aufzuwachen, doch sobald sie erst einmal realisiert hatte wo sie war und das er neben ihr lag, formte sich ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen, ein Lächeln, das nur ihm zur Begrüßung galt. Noch wirkte Sarah etwas verschlafen, aber das verstärkte lediglich den sie umgebenden Hauch von Unschuld, den er an ihr wahrnahm.

„Guten Morgen.“

Leise kamen diese Worte aus ihrem Mund und ihr Stimme klang etwas rau, vermutlich da sie gerade eben erst aufgewacht war.

Doch erst jetzt konnte er sich aus seiner Faszination lösen Sarah dabei zuzusehen wie sie erwachte und erwiderte ihren Gruß.

„Guten Morgen.“ Seine Stimme war kräftiger als ihre, aber er war dennoch darauf bedacht gewesen nicht zu laut zu sprechen. Nicht um diese frühe Uhrzeit.

Den Blick ließ er aber weiterhin durchdringend auf ihrem Gesicht ruhen. Er wollte sich keine einzige Regung darin entgehen lassen, denn so hatte er Sarah noch nie erlebt oder gesehen und er wollte jedes Detail davon so genau wie möglich behalten.

Nun begann Sarah damit ihren Körper leicht zu strecken, er konnte sowohl die Bewegungen durch die leichten Erschütterungen der Matratze fühlen, allerdings auch durch die immer noch auf ihrer Hüfte ruhenden Hand. Er spürte, wie sie ihre Muskeln kurz anspannte und sie wieder locker ließ.

Und jetzt erst schien sie sich ihrer eigenen Hand bewusst zu werden, die immer noch wie selbstverständlich auf seiner Brust lag. Und dessen weiche Haut und Wärme dort zu spüren er immer noch genoss.

Aber Sarahs Augen huschten überrascht wie ihm schien zu ihrer Hand hinunter und wurde sich just in diesem Augenblick bewusst, was sie gerade tat.

Ein leises „oh“ kam ihr über die Lippen und mit vorsichtigen Blick sah sie zu ihm hinüber, direkt in die Augen. Konnte er Unsicherheit darin erkennen? Verlegenheit darüber, dass sie ihn ohne seine Erlaubnis berührt hatte?

Diese Frau war in der Tat ein Widerspruch in sich selbst und noch dazu waren ihre Gedankengänge und Befürchtungen, wie in diesem Moment, zu Weilen äußerst verworren und unnötig.

Allerdings…

In gewisser Weise war ihr Verlegenheit sogar amüsant. Es war ihr zwar peinlich, dass sie ihr Hand auf seiner nackten Brust liegen hatte, doch seine eigene Hand auf ihrer Hüfte an einer also wesentlich intimeren Stelle schien sie nicht im Geringsten zu stören. Bei sich selbst legte sie anscheinend höhere Anforderungen an als an ihn selbst, etwas das ihm seltsam vertraut war. Ihm war es gestattet sie ungefragt zu berühren, sich selbst räumte sich dieses Recht allerdings nicht ein.

Doch das war unlogisch und noch dazu nicht erforderlich. Er hatte keinerlei Einwände dagegen, ganz im Gegenteil, er begrüßte diesen Schritt ihrerseits vielmehr.

Warum also sollte sie verlegen darüber sein ihn zu berühren? Noch dazu da er es derartig genoss? Es war also wieder einmal an ihm ihr zu zeigen, dass es nicht den geringsten Grund gab sich unsicher zu fühlen, dass sie genau das Richtige tat und jedes Recht dazu hatte ihm nahe zu kommen wenn ihr danach zumute war.

Verdammt noch mal, sie hatten miteinander geschlafen, zwei mal sogar, sie hatten wie verknallte Teenager auf der Couch herumgemacht und ebenfalls das Bett miteinander geteilt.

Selbstverständlich hatte sie das Recht ihre Hand an seine Brust zu legen...oder welche Stelle sonst sie an ihm auch immer berühren wollte.

Taten wären wohl wieder einmal deutlicher als Worte.

Er verstärkte den Griff um ihre Hüfte, ließ die Hand fester nach ihrem Po greifen und zog ihren Körper etwas enger zu sich hin, nicht viel, aber dennoch deutlich genug um Sarah zu vermitteln, dass er ganz und gar nichts gegen diese Nähe einzuwenden hatte.

Ein sinnliches Gefühl erfüllte ihn ihm nächsten Augenblick als er ihren Körper näher an dem seinen fühlen konnte. Er hatte vergessen wie intensiv er auf ihre Anwesenheit zu reagieren pflegte. Ihr natürlicher Duft stieg ihm unterschwellig in die Nase, ihre Körperwärme überwand die wenigen Zentimeter Abstand und strömte zu ihm herüber. Dann noch ihre nackte Haut unter seiner Handfläche zu fühlen...er konnte schon jetzt dieses innere Lodern spüren, dass ihr Körper in ihm auslöste. Unter der Bettdecke...unter dem Pyjamaoberteil war sie nackt...vollkommen nackt. Nur einen kleinen Handgriff von ihm entfernt.

Wie leicht war es ihr sein Oberteil abzustreifen und die darunter befindliche samtige Haut zu offenbaren?

Sein Pyjamaoberteil...sie sah gut damit aus. Es hatte eine seltsame Wirkung auf ihn sie mit seiner Kleidung am Leib zu sehen. Warum war ihm das vorher, am Abend als sie sich schlafen gelegt hatten, nicht aufgefallen?

Es war...verführerisch. Sie trug seine Kleidung, sein Pyjamaoberteil und in gewisser Weise war es fast so, als würde sie dadurch selbst auch ein Teil seines Eigentums werden.

Im übertragenen Sinne.

Der dunkelblaue Satinstoff auf ihrer nackten Haut, seine Kleidung, die ihr zu groß war und ihm einen angenehmen Einblick gewährte...

Sie war ihm eindeutig zu nahe, das deutete das heiße Brennen in seinem Inneren an, das vom Bauch ausging aber sich bereits jetzt schon in Richtung Lenden vorarbeitete.

Sarah...sie machte ihn verrückt.
 

Es war schön so dicht an ihm zu liegen, seine Hand auf meiner Taille zu fühlen und den intensiven Blick auf mir zu spüren. Seto war mir so unglaublich nahe und die Art wie er mich ansah...so durchdringend, beinahe fasziniert. Als wäre mein Anblick unglaublich fesselnd. Wenn er mich schon jetzt so ansehen konnte, obwohl ich garantiert vollkommen verschlafen aussah und ihm lediglich zerzauste Haare und müde Augen bieten konnte...Gott, dieser Mann verstand es wirklich einen sich sexy fühlen zu lassen und das einzig und allein mit seinem festen Blick seiner wundervollen blauen Augen.

War das wirklich Begierde die ich da erkennen konnte? Wollte er mich tatsächlich, hier und jetzt?

Irgendwie konnte ich es gar nicht fassen, dass ich so etwas in ihm auszulösen vermochte, auch wenn wir bereits miteinander geschlafen hatten.

Und es war mehr als erstaunlich wie gut und erholt er nach dieser Nacht aussah. Die Spuren des Schafes waren bereits aus seinem Gesicht gewichen und er sah unverschämt gut aus so früh am Morgen. Vielleicht war er auch schon etwas länger wach?

Aber zumindest wurde mir bei seinem eindringlichen Blick eines klar, er bedauerte es nicht mich wieder bei sich aufgenommen zu haben, denn ich konnte keine Spur von Reue über seine Entscheidung oder Unbehagen in seinen Gesichtszügen ausmachen.

Bei dieser Erkenntnis konnte ich mir ein erleichtertes Lächeln nicht verkneifen.

Sanft und ganz leicht bewegte ich meine linke Hand und fühlte die warme Haut seiner nackten Brust unter den Fingerspitzen. Ein wundervoll athletischer Körperbau, männlich und verführerisch in jeder Hinsicht.

„Wie du siehst ist es der nächste Morgen, und dennoch schicke ich dich nicht fort.“

Ein kurzes Auflachen folgte von mir als Antwort. Ja so konnte man es wohl auch formulieren. Wenn man es genau nahm, dann hatte Seto im Grunde gerade wieder einmal ein wenig mit mir gescherzt. Auch wenn er wohl hauptsächlich daran gedacht hatte meine Bedenken des Abends zu zerstreuen. Doch er hatte mir bereits sein Wort gegeben und das war für mich mehr wert als jede weitere Bestätigung.

„Ja, das habe ich gemerkt. Und ich bin wirklich froh darüber.“

Ich schmunzelte zu ihm hinüber. Nein er würde mich sicherlich nicht aus der Wohnung werfen, denn ich war schon lange kein one-night-stand mehr für ihn, wenn ich es denn überhaupt jemals gewesen war.

Seine Gesichtszüge waren weich, er lächelte zwar nicht, aber das Verkniffene und Unnachgiebige war aus seiner Mimik verschwunden. Zumindest an diesem ersten gemeinsamen Morgen.

„Hast du gut geschlafen Seto?“

Langsam ließ ich meine linke Hand den Weg über seine Brust zu seinem Hals nehmen. Sachte streichelte ich über die glatte Haut und genoss es ihn auf diese Weise sowohl zu fühlen als auch berühren zu können.

„Ja, das habe ich. Sehr tief. Und du?“

„Auch. Es hat wirklich gut getan, genau das habe ich gebraucht. Und das Bett ist wirklich traumhaft weich, ich habe wundervoll geschlafen.“

„Das kann ich mir durchaus vorstellen.“

Damit spielte er wohl auf meine ausgeprägte Erschöpfung des Vortages an.

Doch immer noch ruhte sein Blick intensiv auf mir und Seto schien mich ununterbrochen zu beobachten.

Es war noch ganz schummrig in seinem Schlafzimmer. Wie spät mochte es wohl sein? Sicherlich noch nicht Zeit zum Aufstehen. Hieß das, wir hätten noch ein paar Stunden Zeit, die wir gemeinsam verbringen konnten?

„Wie...“ ein leichtes Zögern, ehe er abermals seine tiefe aber so ruhige Stimme erhob. „...wie fühlst du dich?“

Und wie schon am Abend zuvor deutete er mit dem Kopf leicht an mir hinunter. Meine Güte, er machte sich eindeutig zu viele Gedanken um meine verlorene Jungfräulichkeit. Doch jetzt wo er selbst das Thema in diese Richtung gelenkt hatte...

Ein so ganz und gar unkeusches Lächeln zeigte sich nun auf meinen Lippen, aber er war selbst Schuld, er hatte zuerst damit angefangen.

„Weißt du Seto, um genau zu sein...“ Ich richtete mich auf und indem ich ihn zugleich mit meiner immer noch auf seiner Brust liegenden Hand nach unten drückte und mich dabei weiter über ihn lehnte, brachte ich sowohl unsere Gesichter als auch unsere Körper näher aneinander...sehr nahe um genau zu sein.

Nur eine kleine Bewegung, nur ein wenig mehr zur Seite und ich hätte mich auf seinen Schoß setzen und mich tief zu ihm hinunter beugen können

Doch ich tat es nicht...noch nicht.

Seto lag nun vollkommen auf dem Rücken und ich nähere meine Lippen seinem so verführerisch weich geschwungenen Mund. War er zu überrascht oder schlicht weg damit einverstanden? Er zeigte zumindest nicht die geringste 'Gegenwehr' und ließ mich einfach machen.

Kurz bevor sich unsere Lippen berührten stoppte ich um meinen Satz mit leise gehauchten Worten zu beenden. „Ich fühle mich sehr, sehr gut und bin durchaus bereit zu...“ eine Kunstpause um ihn weiter zu locken. „...mehr!“

Unsere Lippen fanden sich.

- Ganz und gar bereit. Also lass und das von gestern wiederholen! -
 

Mittlerweile saß sie auf seinen Schoß und lächelte ihn an. Ihre Hände glitten sanft über seine Brust hinunter zum Bauch, betasteten andächtig seine leichten Muskeln und nahmen den selben Weg streichelnd wieder zurück. Es war ein interessantes Lächeln mit dem sie ihn bedachte während sie ihn berührte, verheißungsvoll in gewisser Weise.

Im Grunde kam sie ihm beinahe vor wie ein Kind, das von alleine die versteckten Süßigkeiten gefunden hatte. Voller Freude aber genauso auch mit Stolz auf das eigene Gelingen erfüllt.

Es schien ihr durchaus zu gefallen selbst die Initiative ergriffen zu haben, denn schließlich befanden sie sich aufgrund ihres eigenen Anstoßes in dieser lüsternen Situation. Nicht das er ohnehin früher oder später selbst ihre Nähe gesucht hätte um sie zu verführen, denn sie hatte nun einmal diese erotische Ausstrahlung auf ihn, doch ihr diesen Schritt zu überlassen zu haben war durchweg reizvoll. Es zeigte ihm nicht nur, dass Sarah langsam Selbstsicherheit im Ausleben ihrer Sexualität gewann und sich selbst nun schon einiges mehr zutraute, sondern es war ebenso erregend mitzuerleben, wie Sarah ihn zu verführen versuchte.

Nur zu bereit hatte er sich auf ihren Wunsch eingelassen, denn im Grunde war es genauso auch sein eigener, sie hatte ihn nur zuerst ausgesprochen…beziehungsweise ihre Taten für sich sprechen lassen.

Diese Situation war eindeutig die einzige, bei der die Kontrolle abzugeben und Sarah die Führung zu überlassen einen ungeheuren Reiz auf ihn ausübte und ihn nicht im mindestens erschreckte. Auch wenn er dabei nicht alles kontrollieren und bestimmen konnte, er fühlte sich dennoch nicht gehemmt oder gar unwohl.

Sich Sarahs zwar noch unkundigen aber dafür neugierigen Händen zu überlassen fühlte sich gut an.

Außerdem konnte sie dadurch mehr Vertauen in die Sexualität zwischen ihnen beiden gewinnen und er konnte sich dabei voll und ganz entspannen.

Er hob seine Arme und langsam begann er den ersten Knopf seines Pyjamaoberteils an ihrem Körper zu öffnen. Immer noch saß sie auf ihm, ihr Gewicht jedoch hauptsächlich auf ihre angewinkelten Beine verlagert und sah dabei zu, wie er sie entkleidete. Immer wieder streichelte sie über seine Haut und glitt mit ihren Fingerspitzen darüber und das mit einer ungeheuren Ruhe und gänzlich ohne hektische Eile. Die stille Umgebung des Morgens

wirkte sich auch auf ihr Tun aus. Es war kein wildes Verlangen die sie vorantrieb, es war inniges Erkunden und Genießen. Er öffnete einen Knopf nach dem anderen und entblößte so mehr und mehr ihrer nackten Haut. Noch war es nicht vollkommen hell in seinem Schlafzimmer, noch herrsche eine gewisse Dämmerung und hüllte ihren Körper mit sanften Schatten ein. Der letzte Knopf gab seinen Fingern nach und offenbarte ihre Scham, mit der sie direkt auf seinen Lenden saß. Hatte sie eine Ahnung wie es sich anfühlte sie so zu spüren? Was sie mit ihrer unschuldigen Art sich auf ihn zu setzen in ihm auslöste? Lediglich der

dünne Satinstoff seiner Pyjamahose trennte sie noch vor dem direkten Kontakt.

Aber sie musste einfach die sich langsam verstärkende Erektion fühlen, schließlich saß sie mehr oder weniger direkt darauf!

Vielleicht genoss sie es sogar ihn auf diese Weise zu reizen?

Seine Hände schoben sich unter den Stoff des Oberteils, fühlten die feinen Strukturen ihres Schlüsselbeins und ihrer Schultern und langsam strich er ihr nun das Kleidungsstück herunter. Der glatte Stoff rutschte an ihr herab und die Art wie sich dadurch Stück für Stück mehr ihres Körpers und ihrer unverhüllten Haut offenbarte machte ihn schier wahnsinnig.

Reine Sinnlichkeit.

Zuerst die Schultern, dann die Brüste die er nun sehen konnte, kurz blitzte der Bauchnaben auf und letztendlich war der ganze Körper unbedeckt. Mit ihren tiefen und ruhigen Atemzügen hob und senkte sich ihr Brustkorb und abermals wartete sie lediglich ab, schien ihn zu beobachten wie er sie betrachtete. Wartete sie womöglich auf eine Beurteilung?

Er ließ seinen Blick über sie gleiten, jede einzelne Stelle bedachte er mit gleich viel Aufmerksamkeit, denn alles an ihr war neu und verführerisch, er konnte nicht genug bekommen sie so zu sehen, geschweige denn zu fühlen.

Mit einer fließenden Bewegung strich sie sich nun das Oberteil gänzlich ab, welches er ihr bis zu den Handgelenken hatte ausziehen können.

Wieder mit diesem leicht anzüglichen Lächeln auf den Lippen warf sie das ausgezogene Stück Stoff beinahe achtlos irgendwo in den Raum hinter sich, ohne dabei jedoch ihren Blick von ihm zu nehmen.

Die Freude des Verlangens war ihr ins Gesicht geschrieben, es gefiel ihr eindeutig auf diese Weise mit ihm zu 'spielen' und seine Gelüste mit ihren Reizen zu wecken.

Nun allerdings war es genug sie lediglich anzusehen und ihren so unbekannt erregenden Körper zu mustern.

Mit sicheren Griff umschloss er ihren Oberkörper, fühlte bereits die Haut unter seinen Fingern, nach der er sich lange Zeit gesehnt hatte, und zog Sarah zu sich hinunter.

Ihr Oberkörper beugte sich seinem stetigen Druck und sie lehnte sich weiter zu ihm vor.

Ein erfreutes Kichern verließ ihre Kehle, zum Teil wohl allerdings auch aus Überraschung. Er fühlte bereits ihre harten Brustwarzen wie sie sich leicht gegen seine Brust drückten, doch es war noch nicht genug. Noch enger zog er sie an sich und umschloss einem plötzlich intensiv aufflammenden Verlangen ihren Leib mit fester Umarmung.

Die weichen Lippen waren ihm so nah, er spürte ihren Herzschlag an seiner Brust und ihr vollkommen nackter Körper lag in seinen Armen. Es tat so verdammt gut diese Frau endlich so zu fühlen. Und das prickelnde Brennen in sich, das sie auslöste, das heiße Verlangen nach ihr und nicht zuletzt das kribbelnde Pochen in seinen Lenden, während sein Blut immer weiter unaufhaltsam seinen Weg dorthin nahm.

Er legte seine Lippen auf ihre und begann einen leidenschaftlichen Kuss.

Es war nur eine Frage der Zeit ehe auch er nackt sein würde, ehe sie wieder ganz zueinander finden würden und er hielt diese Spannung beinahe nicht mehr aus.

Er wollte mit Sarah schlafen...und sie ebenso mit ihm.

Ihre Hand glitt während des Kusses seinen Körper entlang und zielsicher wie immer fand die das, was sie gesucht hatte.

Heiß glühendes Pochen in brennendem Begehren.

Oh ja, es war in der Tat wirklich nur eine Frage der Zeit.

Noch enger umschloss er ihren Körper um ihr Halt zu verschaffen und warf sie letztendlich aber doch um. Drehte sich mir ihr zusammen herum, so dass sie auf den Rücken und er über ihr lag. Wieder ein leises aber vor allem freudiges Lachen.

Es schien ihr zu gefallen.

Nun begann er sich hingebungsvoll um ihren Körper zu bemühen und ihm die gebührende Aufmerksamkeit zu geben, doch dabei entbrannte ein wilder 'Kampf'. Sarah schien ihre Rolle als Verführern nicht so schnell aufgeben zu wollen.

Ein wildes hin und her Wälzen war die Folge, in dessen Verlauf Sarah immer wieder dieses vergnügte Lachen von sich gab und er selbst ebenfalls ein leichtes Lächeln nicht mehr unterdrücken konnte.

Zum Glück war sein Bett groß genug und verschaffte ihnen so genug Platz sich auszuleben. Es war eben durchaus etwas anderes im Bett miteinander zu schlafen als auf dem harten Betonboden irgendeines Daches.

Und er genoss es Sarah dabei zu erleben wie sie derartig viel Spaß empfand.

Allerdings...er musste ebenfalls zugeben, dass er bisher noch kein Vorspiel mit so viel Spaß und Witz dabei genossen hatte. Im Grunde war es eigentlich bisher immer eine relativ ernste Angelegenheit gewesen, doch mit Sarah...Es tat gut sich gehen zu lassen, Freude dabei zu empfinden und Sarahs Lachen zu hören.

Es war nicht nur lustvolles Vergnügen, es war Spaß!

Es machte Spaß, sie immer wieder in die Kissen zurück zu drängen, ihren Körper heiß zu benetzen und doch zum wiederholten Male von ihr selbst auf den Rücken gedrückt zu werden, damit sie die Oberhand behielt und seinen Körper erkunden konnte.

Ein Duell, welches er zum allerersten Mal bereit war zu verlieren, aber dennoch würde er nicht kampflos untergehen.

Wieder zog er sie fest in seine Arme um ihren Körper an seinem zu fühlen und erneut fanden sich ihre Lippen zu einem Kuss.
 

Er erwachte früher als sonst und bereits in dem Moment, indem er die Augen aufschlug fühlte er die Aufregung in sich. Kurz musste er überlegen warum er mit solcher nervöser Spannung erfüllt war doch nur wenige Sekunden später schoss es ihm durch den Kopf.

Sarah!

Sie war wieder da, hier bei ihnen. Seine Sarah, seine Freundin.

Sofort setzte er sich kerzengerade in seinem Bett auf.

Ja genau, Sarah war wieder da. Seit gestern wieder. Als er von der Schule heimgekommen war da hatte sie auf einmal auf der Couch gesessen und sein großer Bruder hatte ihm außerdem versichert sie würde nun dauerhaft bei ihnen bleiben.

Sarah!

Er sprang aus dem Bett, fühlte unter seinen nackten Füßen den weichen Teppich. Es war früh sicherlich, die Sonne war noch nicht einmal richtig aufgegangen, aber er war wach und seine Gedanken kannten nur ein einziges Wort. Den Namen seiner lang vermissten Freundin. Es war wohl in der Tat etwas unhöflich aber er musste es einfach tun. Er musste zu ihr gehen,

musste sie sehen. Er würde sie dabei wohl aufwecken, aber sie hatte sie ihm so schrecklich gefehlt und sie würde vermutlich nachsichtig sein, obwohl er sie in aller Frühe aus dem Schlaf gerissen hatte.

Seine eiligen Schritte lenkten ihn so wie er war, im Schlafanzug, aus seinem Zimmer auf den Gang hinaus und direkt zu Sarahs Zimmer hinüber, das früher einmal das Gästezimmer gewesen war. Früher einmal!

Die Aufregung ließ seine Bewegungen fahrig und schnell werden. Er rannte beinahe zur Tür hinüber. Aber er musste einfach zu ihr, sie sehen und sicher sein, dass das alles nicht doch nur ein Traum gewesen war.

Abrupt stoppte er vor ihrer Zimmertür und nun ganz vorsichtig und leise drückte er die Klinke hinunter. Er musste zumindest nicht gleich laut polternd hineinstürmen und sie so erschrecken, wenn er sie dann schon wecken würde.

Die Tür gab nach und langsam öffnete er sie uns spähte in das Halbdunkel des Raumes hinein...

Der Schock kam unvermittelt und heftig.

Er riss die Tür weiter auf und trat eiligst einen Schritt in das Schlafzimmer hinein. Hektisch ließ er seinen Blick mit rasendem Herzen durch den Raum gleiten. Doch sie war nicht da!

Sarah war nicht da!

Das Bett...es war nicht einmal berührt, die Bettwäsche war noch genauso gemacht und glattgestrichen wie all die letzen Wochen. Sie hatte überhaupt nicht darin gelegen! Sarah hatte nicht hier geschlafen.

Aber wo...?

Sein schnell pochendes Herz schlug hart gegen seinen Brustkorb während er fieberhaft nach einer vernünftigen Erklärung suchte.

Er hatte das doch nicht geträumt, das konnte einfach nicht sein. Sarah war tatsächlich da gewesen, er hatte sie umarmt und mit ihr gesprochen. Sie war da gewesen, ganz sicher!

Aber wo war sie nun und wo hatte sie die Nacht verbracht?

War sie etwa doch wieder in ihre Wohnung gefahren? War sie vielleicht nachdem er ins Bett gegangen war doch zu dem Schluss gekommen, dass es besser wäre Zuhause zu übernachten?

Doch das hier, hier diese Wohnung, war nun ihr Zuhause. Hier gehörte sie hin, zu ihnen.

Wo verdammt noch mal steckte Sarah? Warum lag sie nicht in ihrem Bett?

Seto!

Ja, er musste zu seinem großen Bruder. Vielleicht wusste er wo Sarah war oder aber wenn nicht, dann würde er ihm zumindest helfen können sie zu finden. Seto würde wissen was zu tun war.

Er drehte sich auf dem Absatz um und eilte zum Schlafzimmer seines großen Bruders hinüber.

Seto wusste immer Rat und vielleicht hatte Sarah ihm gesagt warum sie heute Nacht nicht bei ihnen schlafen wollte.

Er musste es wissen. Sarah konnte schließlich nicht einfach so vom Erdboden verschwinden.

Sein Bruder hatte ihm doch versprochen, dass sie von nun an bei ihnen bleiben würde und dass sie nicht mehr einfach so gehen würde.

Wo also war Sarah?

Er stoppte abermals abrupt als er die Schlafzimmertür seines Bruders erreicht hatte. Er war hektisch, fühlte die Sorge und auch Angst um Sarah. Was wenn ihr etwas zugestoßen war? Seine Hand griff nach der Klinke, sein Bruder wusste bestimmt was es zu tun galt, und drückte sie...

Er hielt inne.

Ein Geräusch hatte ihn abgelenkt in seiner bangen Sorge.

Es hatte geklungen wie ein....leises Lachen. Und es war aus dem Zimmer seines Bruders zu ihm gedrungen. Doch es war nicht die tiefe Stimme seines Bruders die er gehört hatte, sondern eine hohe, weibliche Stimme.

Seine Stirn warf sich verwirrt in Falten.

Eine Frau? In dem Zimmer eines großen Bruders? Um diese Uhrzeit?

Das hatte es doch noch nie gegeben.

Wieder ertönte dieses vergnügte aber leise Lachen.

Und nun erkannte er die Stimme.

Seine Augen weiteten sich und er trat einen Schritt von der Tür zurück, lies dabei den Türgriff so rasch los, als hätte er sich daran verbrannt.

Sarah...

Er versucht Ordnung in seine verwirrten Gedanken zu bringen. Wie konnte das sein? Wie passte das zusammen?

Sarah war in Setos Zimmer, seinem eigenen Bruder.

Seine beste Freundin und sein großer Bruder, die nie wirklich so richtig miteinander ausgekommen waren, lagen im selben Bett...hatten sogar die Nacht miteinander verbracht.

Kein Wunder dass er Sarah nicht in ihrem Zimmer hatte finden können, sie hatte ja bei seinem Bruder geschlafen.

Aber warum? Warum um alles in der Welt war sie bei ihm, im Bett?

Das Lachen...die ganze Nacht...

Es passte einfach hinten und vorne nicht zusammen.

Es klang so als hätten die beiden viel Spaß dort drinnen und er kannte sehr wohl die Art und Weise auf die sein Bruder mit Frauen Spaß zu haben pflegte, aber wieso hatte sie dann bei ihm geschlafen?

Oder besser, warum hatte sein Bruder das zugelassen? Warum ausgerechnet bei Sarah? Wenn er mit Frauen schlief, dann wohl kaum mehr als einmal, denn sie tauchten kein weiteres Mal bei ihm auf und noch nie, wirklich noch nie, hatte er einer Frau erlaubt über Nacht bei ihm zu bleiben. Das wusste er über seinen großen Bruder mit absoluter Gewissheit.

Aber das nun mit Sarah.

Es passte einfach nicht zusammen.

Wieso schlief er mit ihr, warum verbrachte er die ganze Nacht mit ihr und hatte ihm selbst versprochen Sarah würde nicht so schnell wieder ausziehen und verschwinden?

Das entsprach so gar nicht seiner sonstigen Art mit Frauen in seinem Leben umzugehen.

Eigentlich hörte es sich beinahe so an als...

Er hob überrascht den Kopf und starrte die dunkle Holztür an. Dahinter waren Sarah und sein Bruder. Doch es war ratsam nicht länger davor zu stehen und zu 'lauschen'. Wenn er wirklich richtig damit tippte was sie gerade taten, dann war es besser dabei nicht zuzuhören. Mit nachdenklichen Schritten ging er leise in sein Zimmer zurück, schloss wie in Trance die

Tür und setzte sich vollkommen verwirrt auf sein Bett.

Es hörte sich tatsächlich so an, als würden die beiden...eine Beziehung führen. Sein Bruder ließ sie bei sich schlafen, ging dennoch auch davon aus, dass sie längerfristig bei ihnen wohnen würde und genauso schlief er mit ihr.

Sein Bruder?

Er schüttelte ungläubig den Kopf. Er und Sarah? Die beiden?

Das kam so absolut unerwartet. Warum hatten sie ihm denn nichts davon gesagt?

Doch wenn er so darüber nachdachte...

Es würde zumindest so einiges erklären. Warum sein Bruder zum Beispiel seit Sarahs Auszug so anders geworden war und warum er immer nachdenklicher und unzufriedener auf ihn gewirkt hatte. Er hatte Sarah vermisst?

War das der Grund warum die beiden früher so oft aneinander geraten waren? Weil sie etwas füreinander empfanden?

Aber es würde wirklich erklären warum Sarah in der Nähe seines Bruder immer wieder unsicher und scheu geworden war. Warum sie seinen Blick gemieden hatte.

Hatte sie sich in ihn verliebt?

Und er sich genauso in sie?

Oder hatten die beiden sogar schon vor ihrem Auszug etwas miteinander gehabt? War das der wirkliche Grund gewesen warum sie gegangen war? Weil es schiefgegangen war, weil sein Bruder vielleicht Schluss gemacht hatte?

Nachdenklich neigte er den Kopf zur Seite.

Es wäre möglich ja, aber er glaubte nicht so recht daran. Es gab keinerlei Indizien dafür, dass die beiden damals wirklich schon zusammen gewesen waren.

Sie hatten sich einfach einander zu distanziert gegenüber verhalten.

Wenn er stattdessen an den Blick seines großen Bruders am gestrigen Tage dachte...Er war wohl einfach zu aufgeregt gewesen um es da schon richtig deuten zu können, aber jetzt wurde es ihm klar.

Er hatte gemerkt, dass sich sein Bruder anders verhalten hatte, dass er Sarah immer wieder auf diese so seltsame Art angesehen hatte, als er wäre er voll und ganz zufrieden...glücklich sogar. So hatte er Sarah zuvor noch nie angesehen. Eher genau das Gegenteil, er hatte sie sonst immer mit entnervten Blicken bedacht.

Vermutlich waren sie tatsächlich erst seit gestern ein...Paar. Eine seltsame Formulierung in Bezug auf die beiden, und besonders auf seinen Bruder.

Aber nun war es auch durchaus verständlicher, warum Sarah so plötzlich wieder bei ihnen einziehen sollte. Jetzt ergab auch das langsam einen Sinn.

War das tatsächlich der Grund gewesen, warum sie früher so oft gestritten hatten, warum sie sich aus den Weg gegangen und wie zwei sture Dummköpfe verhalten hatten?

Weil sie verknallt waren ineinander und es erst jetzt geschafft hatten sich das einzugesehen?

Das war ja noch schlimmer als er gedacht hatte. Anstatt sich einfach nicht leiden zu können, wie er es befürchtet hatte, war genau das Gegenteil der Fall gewesen. Sie hatten sich sehr wohl gemocht. Doch statt den einfachen Weg zu gehen und es zuzugeben hatten sie es verleugnet.

Typisch sein großer Bruder. Kein Wunder, dass er immer derartig ruppig mit Sarah umgesprungen war. Das war nun einmal seine Art mit Dingen umzugehen die er nicht wahrhaben wollte und somit einfach verdrängte. Er war patzig und unfreundlich zu ihr gewesen, weil er Sarah mochte und wohl Angst vor diesen Gefühlen gehabt hatte.

Und Sarah selbst? Anstatt einfach klar auszusprechen was Sache war, hatte sie sich stattdessen furchtsam in sich selbst zurückgezogen und sich noch mehr von seinem Bruder distanziert.

Wie dumm die beiden doch waren.

Sie hätten es sich so viel leichter machen können, aber NEIN, sie mussten ja den schwierigen Weg gehen.

Dummköpfe, alle beide.

Deswegen den ganzen Stress und Ärger? Weil sie verliebt waren ineinander?

So umständlich hätte es wirklich nicht sein müssen.

Aber nun...hatten sie es allerdings wohl doch noch geschafft.

Sein großer Bruder und Sarah...

Also das war wirklich eine gewaltige Neuigkeit in diesen frühen Morgenstunden. Das musste er erst einmal verdauen.

Das war wirklich eine ziemlich große Sache...aber wenn der das ganze richtig einschätzte, dann meinten es wohl beide ernst.

Das war keine kurze Affäre wie sie sein Bruder sonst pflegte, das war eine richtige Beziehung.

Und das war etwas, das er nun irgendwie verstehen und auch akzeptieren musste. Doch im Grunde...freute er sich eigentlich sogar für seinen großen Bruder.

Endlich schien er jemanden gefunden zu haben, auch wenn es sich dabei ausgerechnet um Sarah handelte.

Manchmal ging das Leben schon seltsam verworrene Wege.
 


 

Warum dieser Pyjamatausch? Ich weiß nicht ob einer von euch das Video von „Unbreak my heart“ von Toni Braxton noch kennt, aber in ein paar Szenen davon sind sie und ihr Freund zu sehen, wie sie etwas scherzen und herumschmusen wobei sie sein Oberteil an hat und er (natürlich im formvollendeten Waschbrettbauch ^.-) trägt nur die dunkle Satinhose. Und ich fand das soo beeindruckend. Die beiden sahen total...süß und dennoch erotisch aus. (also jetzt bitte richtig verstehen!) Deswegen also konnte ich nicht wiederstehen und wollte Seto und Sarah auch so darstellen, weil mich das Paar aus dem Musikvideo so fasziniert hat. Hoffe ihr könnt euch das in etwa so vorstellen (wie ich)

Und natürlich wieder ein ganz großes Thema in diesem Kapitel...Sarahs Unsicherheit. Diesmal jedoch eher, weil sie sich nicht unbedingt als sexy empfindet und sich selbst (!) immer wieder mit Setos „Ex“ vergleicht, die Supermodelmaße hatten. Seto selbst würde das wohl kaum tun, also vergleichen, aber er geht dennoch auf Sarahs Zweifel ein, eben weil er sie nicht so unsicher erleben will. In seinen Augen hat sie auch gar keinen Grund dazu. Er mag ihren Körper und findet (wie wohl alle Männer ^.^) dass sie zu viel Aufsehen darum macht. Nur weil sie nicht perfekt ist, heißt das für ihn noch lange nicht, dass er sie nicht sexy findet, eigentlich genau da Gegenteil (ahh hilfe ich spoile, das kommt später noch genauer) Auf jeden Fall bestärkt er sie mal wieder auf seine eigene Art und Weise (und wenn man bedenkt wie oft er sie früher „fertig“ gemacht hat, dann ist das auch gut so! Wird mal Zeit, dass er seine „Schulden“ begleicht XD)

Ein Wort noch zu den Bettseiten. Also falls ihr euch gewundert habt, warum Seto so zielsicher die rechte Bettseite ansteuert, obwohl er ja sonst alleine schläft und demnach wohl mehr in der Mitte liegt und deswegen keine Seite wirklich bevorzugt. ABER, um das gleich aufzuklären, man hat nachgewiesen, dass Paare automatisch das Bett so aufteilen, und das unabhängig voneinander, dass Männer immer näher an der Tür liegen. Das ist noch ein Überbleibsel aus der Steinzeit, als die Männer nahe am Höhlenein/ausgang lagen, damit sie eindringende Feinde sofort in die Flucht schlagen konnten und ihre Partnerin somit auch beschützen. Sprich, Paare handeln heute noch immer genauso, rein instinktiv, so dass es Seto und Sarah genauso leicht fällt das Bett untereinander aufzuteilen. Es ist eben angeborenes Verhalten, deswegen wirkte es so selbstverständlich, dass Seto Rechts und Sarah Links liegt.

Und Mokuba weiß nun auch mehr oder weniger bescheid. Es war mir wichtig, dass man erfährt, dass er tatsächlich nicht das Geringste in dieser Hinsicht geahnt oder verkuppelt hat. Er ist nun ziemlich überrumpelt worden von dieser Beziehung der beiden, eben weil er immer davon ausgegangen ist, dass sie sich einfach nicht wirklich leiden können. Auf jeden Fall hat er nun einiges zum Nachdenken. Und es bleibt eben nun die Frage wie er darauf reagiert. Zum einen, weil er es ja offiziell noch gar nicht weiß, zum anderen weil es ihn ja doch schon stören könnte, dass Sarah ihm seinen großen Bruder wegnimmt, bzw. Seto ihm seine Freundin. Ganz so einfach ist das nämlich nicht für ihn. Noch dazu, da er auch noch indirekt mitbekommen hat, dass seine beste Freundin und sein großer Bruder gerade dabei sind miteinander zu schlafen. (Ach und NEIN, man hört es nicht so genau durch die Tür, aber Mokuba kann eins und eins zusammenzählen *grins*)

Oh und eines möchte ich noch erwähnen, es ist Mokubas Eindruck, okay? Also ER denkt, dass Sarah und Seto ineinander verliebt sind, dass sie deswegen so distanziert zueinander waren und dass sie nun fest zusammen sind. Also das sind einzig und allein seine Interpretationen der ganzen Situation und müssen nicht zwangsläufig der Wahrheit entsprechen.

Dennoch...mal sehen wie er reagieren wird, wenn er am Morgen auf die beiden trifft. Ob er sie wohl darauf ansprechen wird? XD und wie werden das junge Paar dann wohl reagieren?



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Kommentare zu diesem Kapitel (31)
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Von:  Dusk
2007-07-20T17:35:29+00:00 20.07.2007 19:35
Hey!!
wieder ein sehr interessantes kapi^^
die anfänglichen unsicherheiten von sarah hast du gut rübergebracht...und dass seto sich so liebevoll um sie kümmert, also auf ihre gefühle eingeht, ist schön zu lesen;)
die sache mit dem pyjama fand ich klasse, da sieht man mal wieder, dass seto jede eventualität bedenkt^^...aber da komm ich schon zum nächsten punkt....er hätte sich ja denken können, dass mokuba etwas früher aufwachen könnte, und jetzt weiß der mehr oder weniger bescheid^^
als ich zu der stelle kam, wo mokuba aufwacht, dachte ich zuerst: SCHOCK
aber er ist ja glücklicherweise nicht ins zimmer geplatzt;)
nya dann bin ich mal aufs frühstück gespannt^^
lg
Dusk

P.S.:jetzt muss ich dich schon um 2 kapitel auf einmal bitten....wär super wenn du mir die schicken könntest^^
Von: abgemeldet
2007-02-23T16:40:42+00:00 23.02.2007 17:40
Hallöchen!
Erstmal ein ganz großes Lob an dich. Ich habe (ohne Adult) bis hierhin gelesen und ich bin schon irgendwie süchtig nach deiner Geschichte, ehrlich. Schreib bitte schnell weiter. Jedes mal wenn ich ins Internet gehe bin ich schon ganz heiß auf deine Story.
Ich finde man kann sich in die ganze Geschichte total gut reinfühlen. Mach weiter so!^^
Aber bitte schreib nicht mehr so viel Adults.
Nach 29 habe ich bis 30 gewartet. War ganz unglücklich.
Als 31 erschienen ist habe ich mich anfangs gefreut und dann schon wieder voll geärgert.
Bitte schreib schenll weiter.! *gierig aufs nächste Kapi is*

Viel Spass und eine kreative Ader

kikal
Von: abgemeldet
2007-01-27T15:26:37+00:00 27.01.2007 16:26
das kapitel war wieder einmal fantastisch… einzigartig.
Ich finde es wirklich gut, dass du gleich zu beginn schreibst: „Es war eine Sache mit ihm zu schlafen, eine sehr Schöne ohne Frage, aber eben etwas Anderes zukünftig jede Nacht zusammen in einem Bett zu liegen und quasi kaum noch eine Minute für sich selbst zu haben.“ Und „Ich wusste beim besten Willen nicht wie ich mich nun verhalten sollte…“ das macht das ganze nicht so abgehoben und von der realität entfernt. denn es ist eine logische reaktion sarahs, dass natürlich gewisse zweifel und ängste aufkommen und sie von der derzeitigen situation vielleicht ein bisschen überfordert ist. schließlich ist es ein ganz neuer abschnitt in ihrem leben.
die danach folgenden „auszieszene“ war auch toll… so gut nachvollziehbar.
als sarah mit ihm im bett liegt und all die zweifel wieder zum vorschein treten und sie nicht weiß wie sie sich verhalten soll. und seto ist wahrlich einfühlsam, natürlich in dem zu ihm passenden maße. hat mir sehr gut gefallen! wirst du eigentlich noch mal genauer zu der beziehung, die sarah mit ihren eltern gehabt hat oder hat eingehen? man kann sich ja in etwa vorstellen, was da abgelaufen sein könnte, aber ich glaube du hast noch nichts konkretes diesbezüglich erwähnt. ich glaube mich dunkel erinnern zu können, dass du in den anfangskapiteln darauf kurz eingegangen bist und auch in dem kapitel, in dem mokuba sarah in dieses nobelrestaurant einlädt und sie dann das bad aufsuchen muss, weil sie, glaub ich, mineralwasser abbekommt. aber da hast du davon erzählt, dass sarah wegen dem verhalten ihrer eltern oder dem verhältnis zu ihren eltern eine therapie gemacht hat. ich hoffe, ich irre mich da jetzt nicht.
es war auch schön, wie du setos gefühle beschrieben hast… seine unklarheit über seine gefühle gegenüber sarah.

mokuba. beinahe dachte ich wirklich, er öffnet setos schlafzimmertür und stürmt hinein. zum glück hast du ihnen das nicht angetan. das wär erst was gewesen. mokubas gedankengänge… zuerst weiß er nicht was los ist und dann bezeichnet er die beiden als dummköpfe… seine naive art diese dinge zu sehen war in diesem fall ziemlich lustig^^
Von: abgemeldet
2007-01-26T14:29:52+00:00 26.01.2007 15:29
Hallo,
sorry dass ich dir schon lange kein Kommentar mehr geschrieben habe...die schule war echt stressig in den letzten wochen...
Ich weiß eigentlich gar nicht mehr was ich schreiben soll außer....ich liebe diese FF!
Ich kann dir im prinzip nur positives feedback geben...*lach* aber das ist ja nichts schlimmes oder?
Ich finde, dass du sarahs ängste sehr gut beschrieben hast, ich konnte mich richtig in sie hinein fühlen.
Das mit dem Pyjamatausch fand ich total toll...wirklich ne klasse idee.

Ich freue mich schon aufs nächste Kapitel!

LG Vivi
Von: abgemeldet
2007-01-22T16:27:12+00:00 22.01.2007 17:27
*löl* was soll ich dazu sagen??
ich liebe diese ff!^^ sie ist wirklich eine meiner lieblings ff´s,dass muss ich wirkich sagen!^^ dein schreibstile is echt supa und du kannst sachen wirklich gut erklären und formulieren.^^
das mit dem überfall fand ich wirklich hart,vor allem,dass seto sarah die schuld daran gab,so gesehen konnte sie ja nichts dazu.
deswegen find ich es noch süßer,wie er jetzt zu ihr ist.^^ das hast du wirklich super hinbekommen^^
wirklich,manchmal musst ich ja fast heulen,als seto noch so fies zu sarah war.^^"
und nun... ich find´s einfach waii!^^ Und auch lustig, vor allem als mokuba sarah begrüßt hatte. lööl ^^
also,mach ganz schnell weiter,bin mal gespannt,wie´s weitergeht!^^ und zwar auch weil mokuba ja nun bescheid weiß,dass sie ein paar sind. *gg*
bin mehr als nur gespannt,was nun noch alles kommt.^^
freu mich schon auf´s nächste chap!^^

glG,
black^^
Von: abgemeldet
2007-01-07T14:55:44+00:00 07.01.2007 15:55
Okay *am Hinterkopf kratz*
Ich versuch es jetzt mal kurz zu fassen. Wenn ich alles
aufschreiben würde was ich gerade denke würde das wohl
einige Zeit dauern! Zu allererst einmal muss ich sagen
das es mir richtig Spaß gemacht hat deine FF zu lesen!
An manchen Stellen waren meine Nerven zum zerreisen
angespannt und ich hatte wirklich Mühe weiter zu lesen.
Was bei mir wirklich selten und nur bei wirklich
guten Storys die mich fesseln vorkommt! Manchmal dachte
ich mir wirklich, wie kann Seto nur so fies sein? An
Sarah's Stelle wäre ich wohl schon längst abgehaun
oder hätte ihm gehörig die Meinung gegeigt. Aber sie hat
sich wirklich gut zurück gehalten, was ihr bei seinen
Kommantaren sicherlich nicht leicht gefallen ist. Er
war ihr gegenüber ja schließlich nicht wirklich
respektvoll. Die Sache mit dem Überfall. Hm, ja auf
der einen Seite versteh ich das er sie dafür
verantwortlich gemacht hat. Zum anderen aber hätte er nur
mal sein Hirn richtig anstellen und vorallem
die Wut einen Moment zurückstellen sollen. Dann hätte
er bestimmt auch richtig nachdenken können, und hätte
gemerkt das dieser Überfall keineswegs Sarahs Schuld
war. Aber gut, ich weiß nicht wie ich da reagiert hätte.
Vermutlich so ähnlich, oder ich hätte mir die ganze
Schuld gegeben. Mokuba ist sein ein und alles, deswegen
kann ich seine Reaktion auch verstehn. Doch sein
Verhalten Sarah gegenüber danach war mehr als nur
unangemessen. Zum anderen kann er nicht von Sarah
erwarten das sie ihm Respelt entgegenbringt, er dies
aber bei ihr nicht tut, nein sie eher wie ein Stück
Dreck behandelt. Das ist zumindest meine Meinung zu
seinem Verhalten. Der Abschied von Mokuba. Da muss ich
zugeben sind mir die Tränen gekommen. Der Kleine tat
mir total Leid. Vorallem weil alles so überaschend für
ihn kam. Aber ich versteh Sarah auch wieso sie es ihm
erst kurz vor ihrer Abreise gesagt hat. Es wäre ihr
bestimmt sehr schwer gefallen die ganze Zeit in diese
traurigen Augen schaun zu müssen. Ich finde ihr
Verhalten verständlich. Setos Reaktion auf die Neuigkeit
fand ich für mich nicht sehr überaschend da ich mir
schon gedacht hatte, das er geschockt sein wird. Das
er in ihrem Zimmer mit ihr schlafen wollte... Nun
ich glaube da ist es einfach mit ihm durchgegangen. Er
wusste sie würde gehn und er würde sie nicht mehr sehn.
Ich denke, in seinem Unterbewusstsein hat er damals
schon gemerkt das er sie nicht gehen lassen wollte
und hat deswegen so reagiert. Könnte ich mir zumindest
vorstellen. Das er dabei seine eigene Regel vergessen
hatte, hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Zum
Glück war sich Sarah dessen aber bewusst! Wie man später
erfährt hätte er sie danach ja schließlich wirklich
gebeten zu gehen. Ich denke es war gut das Sarah ging.
Ich denke Seto brauchte diese Zeit um sich endlich
bewusst zu werden das er sie brauchte und vermisste.
Das Wiedersehn zwischen den beiden....ehrlich gesagt
fand ich das richtig schön :) Ja, wirklich. Das sie dort
mit einander schlafen würde, dachte ich mir irgendwie
schon. Schließlich hatten sich beide die ganze Zeit
ihrer Abwesendheit, danach gesehnt. Das er sie dabei
entjungfert hat, nun, da hätte er womöglich wirklich
besser aufpassen sollen. Aber ich denke das macht seine
große Fürsorge was dieses Thema betrifft wieder ok.
Er macht sich schließlich wirklich Gedanken darüber
und bereut ja auch das er es nicht bemerkt und ihr
somit weh getan hatte. Das die beiden die Finger nicht
voneinander lassen können, denke ich ist klar und
deutlich ;-) Das sie wieder bei Seto und Mokuba
eingezoge ist, fand ich irgendwie auch vorausschaubar.
Ich dachte mir schon das Seto sie nicht mehr gehen
lassen würde, jetzt wo er sie endlich wieder hatte.
Ich finde Setos Verhalten bei manchen Situationen
wirklich richtig süß und hätte nicht gedacht das er
so sein kann. Dabei finde ich nicht das du ihn
verweichlicht hast! Ganz und garnicht! Ich finde das
so wie du es gemacht hat genau richtig und
nachvollziehbar. Das Mokuba sich so gefreut hat
Sarah wieder zu sehe fand ich schön. Der Kleine hatte
sie sicherlich wahnsinnig vermisst und auch der Kontakt
per Email oder Telefon konnte das sicherlich nicht
ersetzen was davor war. Verständlich! Das Seto und Sarah
in einem Bett schliefen war für Sarah sicher ungewohnt.
Aber ich finde es nachvollzieh bar, wenn man mal sieht
wie er vorher mit ihr umgegangen ist. Dennoch finde ich
es eine gute Entscheidung von ihm, aber vorallem bin ich
froh das er seinen Entscheidung nicht bereut! Wie
Mokuba von den beiden jetzt erfahren hat, fand ich
Spannend! Ich dachte schon er würde einfach ins
Zimmer stürmen. Wäre eine ziemlich Peinliche Situation
gewesen! Das wäre bestimmt der Schock seines Lebens
gewesen.

Zum anderen finde ich deinen Schreibstil wirklich gut.
Ich frage mich allerdings auch wie du es schaffst zu den
Situationen so viel zu schreiben! Ich würde das aufkeinen
Fall schaffen! Dennoch finde ich es gut, das in deiner
Story alles nicht so schnell geht. So, ich denke mehr
hab ich jetzt nichtmehr zu sagen. *nach oben schau*
Ist ja jetzt eigentlich doch ein wenig mehr geworden
als ich dachte zu schreiben. Es wäre wirklich lieb
wenn du mir eine ENS schicken würdest wenn das nächste
Kapitel online ist. Würde es nur ungern verpassen!
Nochmal dickes Lob für die Story! :)

lg Draculea
Von: abgemeldet
2007-01-05T22:38:02+00:00 05.01.2007 23:38
wow also ich muss schon sagen genial. also ich würd sagen eines der besten kapitel ... naja kann auch daran liegen das ich leicht an entzug leide nach meinem urlaub ^^ freu mich schon aufs nächste kapitel
Von:  Rockfairy
2007-01-05T13:29:29+00:00 05.01.2007 14:29
es hat zwar etwas gedauert aber ich habs dann doch mal geschafft^^
(Oh GROßES, GROßES Wunder!!!)
War wie immer ein SPize Kap aber kann es sein dasSarah und Seto leicht Sexsüchtig sind??? xD
Von:  Manami89
2007-01-03T18:41:13+00:00 03.01.2007 19:41
ein super Kapitel, ich find es beachtlich das du dich immer zu den letzen kapitel steierst die auch schon sehr gut sind...
man kann dir schon gar nicht mehr einen 1+ geben^^

ich fand es super das Seto Sarah versucht hat die Angst zu nehmen^.- ich kann mir vostellen die ebiden haben am ende richtig spaß und das ist auch gut das beide mal etwas spaß haben,wie du schon geschrieben hast hat seto nie mit einer frau getobt.
Aber auch das er ihr sein Oberteil gegeben hat *sabber* war geil...am liebst würde ch dich drum bitte seto kaibas pyjama oberteil zu besorgen
Tja jetzt weiß der liebe Mokuba auch was zwischen den beiden ist

naja freu mich schon auf das nächste kapitel

manami89
Von: abgemeldet
2007-01-02T20:49:30+00:00 02.01.2007 21:49
das kap ist klasse wie immer! ^^ *fähnchen schwenk*
also ich LIEBE diese Story, die ist so was von mega süß und sogar total realitisch, ja genauso könnte Seto denken!

mach schnell weiter und ein FROHES NEUES JAHR
hdl koisi-chan


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