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Auch Eis kann brennen, wenn es auf Feuer trifft

...und kann lernen sich daran zu wärmen
von

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Lebe wohl

Nun brach also der letzte Tag an.

Ein mehr als verwirrendes Gefühl. Heute, in wenigen Stunden nur, würde ich schon im Flugzeug sitzen und dann konnte ich mich die nächsten Wochen über mit der Menge an Arbeit ablenken, die dort in Niigata auf mich wartete.

In etwas mehr zwölf Stunden würde mein Flieger abheben und somit Domino hinter sich lassen. Doch neben der Stadt lies ich auch noch die beiden Brüder zurück, die mir auf so unterschiedliche Weise wichtig geworden waren. Ich würde sie verlassen, sie ihrem eigenen Leben überlassen indem ich keine Rolle mehr spielen würde. Aber so war es das einzig Richtige.

Nur das Problem vor dem ich nun stand...die beiden wussten noch nichts von ihrem Glück mich bald los zu sein.

Wie hätte ich es ihnen auch sagen können?

Ich wollte Mokubas Reaktion darauf nicht sehen, denn ich befürchtete, sein verletzter Blick würde mir das Herz brechen. Also ob es mir nicht ohnehin schon schwer genug gefallen wäre diese Entscheidung zu treffen.

Das Seto hocherfreut sein würde, das war mir klar. Aber auch dieser Blick der unbändigen Erleichterung darüber mich endlich nicht mehr ertragen zu müssen, würde mir ebenfalls das Herz zerreisen.

Deswegen hatte ich wohl bisher nichts gesagt.

Gut, ich hatte erst gestern die letzten und entgültigen Schritte getan, als ich die Bestätigungs-E-Mail geschickt und auch sämtliche Buchungen durchgeführt hatte, aber dennoch hätte es durchaus die eine oder andere Gelegenheit gegeben ihnen reinen Wein einzuschenken.

Doch wie immer war ich wieder einmal feige. Traute mich nicht mich dieser Herausforderung zu stellen...aus Angst davor ich würde den mich erwartenden Dingen nicht gewachsen sein.

Die beiden Kaibas zu verlassen war ohne Frage die einzig kluge Entscheidung in unserer Situation, aber deswegen nicht minder schwer für mich.

Doch eines hatte ich mir vorgenommen, ich würde diesen letzten verbleibenden Tag nutzen. Sie sollten mich in guter Erinnerung behalten.

Es war Freitagmorgen, gerade mal ein paar Minuten nach sieben und um 20.35 Uhr ging mein Flug. Genug Zeit um es Mokuba zu sagen, auch wenn ich es wohl nur kurz vor meinem Aufbruch schaffen würde ihm das zu beichten.

Zu groß war die Sorge er würde versuchen mich zurückzuhalten und mich zu überreden versuchen doch noch etwas zu bleiben.

Vielleicht hoffte ich insgeheim ja, dass er so etwas tat. Mir diese Qual abnahm und es mir unmöglich machte zu gehen, weil ich doch tief in meinem Inneren nichts mehr wollte als eben hier bei ihnen zu bleiben.

Aber das waren Wunschträume.

Ich war nun einmal kein Teil der Familie Kaiba und ich würde es auch nie sein. Hier gab es kein 'und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage'.

Es war von Anfang an klar gewesen, dass ich nur kurz hier unterkommen würde, dass es keine dauerhafte Lösung sein würde. Und auch wenn mir die beiden so ans Herz gewachsen waren, es war noch lange kein Grund bleiben zu können...höchstens noch zu wollen.

Doch das spielte keine Rolle.

Heute war der letzte Tag mit den Kaiba Brüdern angebrochen und so nahe würde ich ihnen nie wieder sein.

Damit musste ich mich abfinden. Nun galt es einfach nur noch das Beste aus der ganzen Sache zu machen.
 

Alles was ich heute tat würde das letzte Mal sein, aber ich zwang mich dazu nicht ihn Melancholie zu verfallen.

Also richtete ich mich diesen Morgen zum letzten Mal in dieser Wohnung für die Arbeit her, zog mich an, machte das Bett und warf einen letzten Blick auf die Einrichtung meines Zimmers. Ich lies meinen Blick durch das gesamte Schlafzimmer schweifen, blieb an jedem Möbelstück, an jeder Besonderheit kurz hängen und versuchte mir diese einzuprägen. Ich würde später wohl nicht mehr die Zeit oder gar die Ruhe besitzen mir das alles nochmals so genau anzusehen. Es war also, wie so gut wie alles an dem heutigen Tage, das letzte Mal.

Ich hatte dieses Zimmer sehr gemocht, es hatte mir in Zeiten der Unruhe Sicherheit und auch Geborgenheit vermittelt. Hier hatte ich mich immer zurückziehen können, wenn mir alles zu viel geworden war. War oft vor Seto hierher geflüchtet und hatte einen Unterschlupf in diesen vier Wänden gefunden. Meine eigenes kleines privates Reich in einer so fremden und durchaus auch abweisenden Umgebung.

Es war schön in diesem Schlafzimmer gewesen, ich hatte mich sicher gefühlt.

Ich kehrte dem Raum den Rücken zu und öffnete stattdessen die Tür.

Nun musste ich mich also auch noch dieser nächsten Sache stellen. Seto und Mokuba am Frühstückstisch. Doch obwohl mein Herz merklich schneller schlug zwang ich mich an meinen Plänen festzuhalten.

Also hob ich, obwohl mir nicht im Geringsten danach zu Mute war, den Kopf überzeugt in die Höhe, straffte die Schultern und mit wesentlich selbstsicherer wirkenden Schritten, als sie es wirklich waren, ging ich zielstrebig ins Esszimmer. Dort, wo ich Mokuba aber auch Seto bereits am Tisch sitzen sehen konnte. Ich würde es durchziehen, egal wie schwer es mir fallen oder wie rüpelhaft Seto sich auch benehmen würde.

Denn auch das war heute das letzte Mal…
 

Ein weiterer Tag in seinem Leben war angebrochen. Wieder ein Tag, dessen Ablauf er bereits verinnerlicht hatte. Nach der ganzen Zeit wohl keine wirkliche Überraschung. Mokuba saß zu seiner Rechten und ließ sich sein Frühstück schmecken, er selbst genoss seinen heißen Kaffee und als Sarah sich nun gerade eben neben ihm auf den Stuhl niederließ, war dies lediglich ein weiterer Teil des morgendlichen Rituals.

Es war so wie immer. Sie frühstückten zusammen doch meistens lebten sie in diesen Momenten aneinander vorbei. Jeder zog sein eigenes Ding durch und ergaben zusammen dennoch ein Ganzes. Ein fester Tagesablauf, ein Ritual an das sich wohl mittlerweile schon alle Beteiligten gewöhnt hatten.

Wie schnell man sich an Situationen anzupassen vermochte.

Er hätte nie gedacht, das er es ihm wirklich gelingen würde diese Frau derartig lange zu erdulden und mehr noch, sie sogar auch noch in seinen Alltag zu integrieren.

Wirklich erstaunlich.

Seine rechte Augenbraue wölbte sich kurz nach oben, während er nach seiner Tasse griff. War es also tatsächlich doch schon zur Normalität geworden Sarah in seinem Leben ertrage zu müssen?

„Guten Morgen!“

Ihr Gruß riss ihn aus seinen Gedanken. An sich nichts Unübliches, denn auch diese Begrüßung war ein Teil dieses morgendlichen Ritus, doch etwas hatte ihn irritiert.

Es war die Art wie sie die Worte ausgesprochen hatte. Sonst war ihre Stimme üblicherweise ungewöhnlich leise und zurückhaltend gewesen, besonders in den letzten Tagen, doch dieses Mal hatte Elan und Freude mitgeschwungen.

Er sah von der schwarzen Flüssigkeit in der Tasse auf und blickte zu ihr hinüber. Und abermals wölbte sich seine Augenbraue um seiner Verwunderung platz zu machen.

/Sie scheint sich wohl wieder beruhigt zu haben. Verblüffend wie sehr sich ihre Stimmungen doch unterscheiden und ihr Verhalten beeinflussen!/

„Na, wie habt ihr geschlafen? Hattet ihr eine gute Nacht?“

Sarah lächelte, nein, sie strahlte über das ganze Gesicht und blickte auffordernd von Mokuba zu ihm und wieder zurück.

Sein kleiner Bruder beantwortete daraufhin die Frage, doch auch auf seinem Gesicht konnte er eine Spur Erstaunen erkennen.

Hatte ihn nicht Mokuba selbst erst vor ein paar Tagen darauf aufmerksam gemacht, dass Sarah es vorgezogen hatte nicht mehr zu lächeln, aus welchen verqueren Gründen auch immer? Doch nun schienen all ihre Sorgen vergessen zu sein und sie benahm sich ungezwungen, offen und lebendig wie…nun…wie damals als sie zum ersten Mal in seinem Büro gestanden hatte und somit in sein Leben eingedrungen war.

Keine Spur mehr von der eingeschüchterten und zurückhaltenden Frau der letzten Tage…oder eigentlich bereits schon Wochen.

Nichts mehr von der unsicheren Sarah zu erkennen.

Diese Frau zu seiner Linken strotzte vor Tatendrang und Selbstbewusstsein.

Nun, zumindest war das angenehmer als ständig diese stille und nachgiebige Sarah um sich herum ertragen zu müssen.

Was auch immer sie dazu gebracht hatte sich derartig in sich zurückzuziehen, es schien nun nicht mehr relevant zu sein. So wie es aussah würde das nun der Vergangenheit angehören. Gut, war also die alte Sarah wieder da.

Vielleicht war das sogar besser…für Mokuba selbstverständlich. Sein Bruder würde sich über den neu zurückgewonnenen Elan der jungen Frau garantiert freuen, profitierte er doch in Form von Aufmerksamkeit und Spielen am meisten davon.

Wenigstens kam Sarah so ihrer eigentlichen Aufgabe endlich wieder nach, sich um Mokuba zu kümmern. Der einzige Grund sie überhaupt noch hier zu dulden.

Aber anscheinend wohl doch kein Morgen wie jeder andere.

Die fröhliche Sarah war zurück und vermutlich war das auch gut so.

Er hob die Kaffeetasse endlich an seine Lippen und nahm einen Schluck des heißen Getränkes.

Eine Sorge weniger um die er sich kümmern musste.

Sein Blick wanderte zu der lächelnden Sarah hinüber, die sich schon fast ungewohnt angeregt mit seinem kleinen Bruder unterhielt.

Seltsam, wie lange hatte er dieses Lächeln nicht mehr gesehen?

Und warum erfüllte es ihn mit Zufriedenheit es nun wieder sehen zu können?

Es war wohl ohne Bedeutung. Sarah hatte zu ihrer alten Form zurückgefunden und das bedeutete hoffentlich weniger Ärger für ihn…ungeachtet der seltsamen Gefühle und Gedanken die sie in ihm auszulösen pflegte.

Es war schlicht weg nicht von Belang.

Mit diesem Gedanken widmete er sich abermals seiner Tasse Kaffee und ging dazu über der Frau zu seiner Linken keine Beachtung mehr zu schenken.
 

Die Abschiedfeier in meiner Arbeit war schön gewesen. Herzlich und obwohl einfach gehalten dennoch wundervoll. Meine Arbeitskollegen hatten Kuchen für uns organisiert um Hiro und auch mir einen lieben Abschied zu gestalten.

Es war nur für wenige Wochen die wir uns trennen mussten, aber dennoch…wir würden einander fehlen, das wusste ich jetzt schon. Ja, ich würde nicht alleine sein, Hiro begleitete mich schließlich und arbeitete mit mir an diesem Projekt, aber es war einfach nicht das Gleiche. Meine Firma war in gewisser Weise zu meiner Familie geworden und diese ganzen Menschen nun so lange nicht mehr sehen zu können, höchstens hin und wieder einmal mit ihnen zu telefonieren, das war ein Gedanke an den ich mich nur schwer gewöhnen konnte. Es war aber auch alles ziemlich schnell und kurzfristig entschieden worden, sodass ich kaum Zeit gehabt hatte mich auf diese Umstellung wirklich bewusst vorbereiten zu können.

Es wäre so schön gewesen hätte ich auch noch Hiroko mitnehmen können, doch da hatte mein Chef nicht mitgespielt. Er brauchte sie hier in Domino und Hiro und ich würden die Umstrukturierung der Marketingabteilung auch ohne ihre Hilfe bewältigen können. Aber so musste ich eben doch auf meine beste Freundin verzichten. Doch zumindest wusste ich meinen guten Freund an meiner Seite.

Wir hatten alle bis kurz vor Feierabend zusammengesessen, hatten uns den Kuchen schmecken lassen und uns ein wenig an alte Zeiten erinnert. Besonders an meinen Beginn, als ich neu hier gewesen war und alles erst noch hatte erlernen müssen. Da wurde schon einmal die eine oder andere Anekdote aus meinen Anfängen zum Besten gegeben und war oftmals der Grund für allgemeine Erheiterung.

Wir hatten zwar viel gelacht, dennoch war ein gewisser Wehmut aufgekommen. Es war kein Abschied für lange, aber trotzdem fiel es mir nicht leicht ihnen allen Aufwidersehen zu sagen. Es war eben durchaus etwas Ungewöhnliches, das jemand von uns so lange und vor allem so weit weg musste zu einem Auftrag. So etwas war bisher noch nicht nötig gewesen, deswegen taten wir uns alles etwas schwer damit.

Und trotz allem, oder gerade wegen den liebevollen Bemühungen meiner Kollegen es uns leichter zu machen, verließ ich die Firma mit einem zufriedenen Gefühl. Meine Arbeitskollegen, meine Freunde würden mir fehlen, ohne Frage, aber ich wusste, dass sie sich genauso über meine Rückkehr freuen würden wie ich. Hier war ich immer willkommen und wurde gemocht.

Mit den wichtigsten Unterlagen unter dem Arm hatte ich das Gebäude verlassen, welches ich nun einige Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen würde.

Nicht mehr lange.

Ich hatte mich noch auf der Straße von Hiro verabschiedet, der mich begleitet hatte und mich mit ihm für nachher am Flughafen verabredet. Schließlich flogen wir mit dem selben Flug nach Niigita.

Und so machte ich mich wieder auf den Weg ins Apartment, mit der Gewissheit, dass es mein letzter Tag war.

Den Morgen hatte ich zumindest einigermaßen gut überstanden. Hatte meine Rolle perfekt zu spielen gewusst und ich war mich fast sicher, dass die beiden Brüder keinen Verdacht geschöpft hatten. Vielleicht hatte Mokuba sich ein wenig darüber gewundert, dass ich auf einmal wieder derartig gut gelaunt war aber er hatte es nur zu gerne angenommen.

Wir hatten uns unterhalten unsere Scherze am Frühstücktisch miteinander gemacht…beinahe, einen kurzen Augenblick lang, hätte man glauben können es wäre wie früher.

Wie damals, bevor das mit dem Überfall geschehen war, bevor ich Gefühle für Seto entwickelt hatte…bevor alles aus dem Ruder gelaufen war.

Einen Moment hatte ich mir selbst etwas vormachen können und hatte mich gefragt warum ich überhaupt gehen wollte. Es war doch alles normal zwischen uns, es gab keinen Grund sie verlassen zu wollen…beinahe hatte ich es geschafft sogar mich selbst zu täuschen

Doch ein Blick zu Seto hinüber hatte schon genügt um mir die Realität wieder vor Augen zu führen. Nein, es war Richtig zu gehen.

Seto hatte mich zwar nicht angegiftet, keine spöttischen Kommentare fallen lassen, auch Mokuba gegenüber war er nicht im Geringsten gereizt gewesen… dieses Mal zumindest. Aber wer konnte schon versprechen, dass es das nächste Mal wieder so sein würde? Ob Seto nicht doch wieder die Beherrschung verlieren und seinen Bruder anfahren würde?

Nein, es war es nicht Wert dieses Risiko einzugehen.

Ich würde noch heute ausziehen und das war für alle Beteiligten das Beste.
 

Als ich in der Wohnung ankam, war es kurz nach halb fünf. Mokuba war schon zu Hause, aber ich hatte es auch absichtlich so gelegt, dass ich zeitgleich mit ihm ankam.

Mir blieben nur noch wenige Stunden und die wollte ich mit ihm verbringen. Deswegen hatte ich ihn mehr oder weniger abgepasst, als er seine Schulsachen in sein Zimmer pfeffern wollte. Hatte ihn mit nur wenigen Worten überzeugen können doch etwas Zeit mit mir zu verbringen, und das sofort, ohne sich zuerst an seine Hausaufgaben zu setzten, wie er es sonst immer zu tun pflegte, obwohl das Wochenende vor der Tür stand.

Es war wirklich erstaunlich wie leicht es gewesen war.

Mit einem auffordernden Lächeln hatte ich mich auf der Couch zu ihm herumgedreht, als er gerade erst zur Tür eingekommen war.

„Mokuba, lass uns etwas spielen. Jetzt gleich!“

Er hatte einen Moment überrascht innegehalten ehe er näher an mich herangetreten war.

„Aber meine Hausaufgaben…?“

Eine abwinkende Handbewegung.

„Vergiss deine Hausaufgaben, die kannst du auch später noch machen. Schließlich hast du noch das ganze Wochenende. Ich habe jetzt aber einfach Lust mit dir ein paar Runden Karten zu spielen. Also komm schon, setz dich zu mir.“

Ein aufforderndes Lächeln.

„Okay.“

Die Schultasche fiel zu Boden und blieb unbeachtet dort liegen als Mokuba darüber stieg und sich mit einem schelmischen Lächeln auf dem Gesicht neben mir auf dem Sofa niederließ.

Mit aufmerksamen Blick hatte ich ihn dabei beobachtet.

Die letzten Spiele für eine lange Zeit!

Doch darüber wollte ich nun nicht nachdenken. Viel lieber wollte ich das alles nur noch in vollen Zügen auskosten.

„Wer gibt?“

„Immer der, der fragt.“

Mit einem Lächeln reichte ich ihm den Kartenstapel, den er sofort zu mischen begann.

Nun ging also alles langsam dem Ende zu…

Mokuba hatte schnell eingewilligt, doch das erstaunte mich nicht. Ich hatte nichts anderes von ihm erwartet. Zu sehr schien er sich darüber zu freuen, dass ich wieder voller Elan war und mich auf Spiele mit ihm freute, dass er gar nicht dazu kam misstrauisch über mein verändertes Verhalten zu werden. Und ich war froh darüber. So konnte ich diese Zeit wirklich uneingeschränkt mit ihm genießen.

Seto war zwar auch schon aus der Kaiba Corporation zurück, hatte sich jedoch in sein Büro zurückgezogen und ich verspürte nicht den geringsten Drang seine Gesellschaft aufzusuchen. Diese Stunden wollte ich nur Mokuba widmen.
 

Nach langen Spielen und ungehemmten Lachen, welches sich so befreiend anfühlte, hatte Mokuba sich dann doch zurückgezogen. Er wollte einfach seine Hausaufgaben erledigen und ich ließ ihn von Dannen ziehen als er in seinem Zimmer verschwand. In dieser Hinsicht war er eben doch auch ein klein wenig perfektionistisch veranlagt.

Warum etwas aufschieben, wenn man es auch gleich erledigen konnte?

Eine Gemeinsamkeit, die er mit seinem großen Bruder zu teilen schien. Und ich sah keinen Grund darin ihn weiter hier festhalten zu wollen. Die letzten Stunden, die ich mit ihm verbracht, so viel gelacht und gespielt hatte, hatten vollkommen ausgereicht.

Ich blieb also auf der Couch sitzen während Mokuba sich in seinem Zimmer an seine Hausaufgaben machte und räumte die Spiele zusammen die wir auf den ganzen Tisch dort verteilt hatten. Brettspiele, Karten…alles mögliche.

Ich hatte schon lange nicht mehr so herzhaft gelacht und ich hatte mich schon lange nicht mehr so wohl dabei gefühlt. Ich hatte diese Freude wirklich empfunden und nicht nur gespielt.

Doch nun, da ich wieder allein mit meinen Gedanken war und die Spielutensilien zusammensuchte, da kehrte die Schwermütigkeit zurück. Traurigkeit und trübsinnige Gedanken ließen mich resigniert innehalten, den Stapel Karten in der Hand haltend.

Wie lange ich so dasaß und nachdachte, ich konnte es nicht sagen.

Und das Verwunderlichste, ich konnte nicht einmal mehr sagen worüber ich mir so viele Gedanken gemacht hatte. Ich saß einfach nur auf der Couch und dachte mehr oder weniger an gar nichts. Fühlte lediglich den Schmerz und die Trauer darüber nun das alles hier hinter mir lassen zu müssen. Aber ich würde gehen, es gab keine andere Lösung, auch wenn ich mir gewünscht hätte es gäbe eine.

Doch eines wurde mir dann doch bewusst während ich so dasaß und die Zeit an mir vorbeirinnen ließ. Jede Minute war so kostbar für mich, denn mir verblieb nicht mehr viel von eben diesen und ich verschwendete sie mit sinnlosem herumsitzen. Meine Zeit hier war rar und nur noch wenig davon war mir vergönnt mit den Brüdern zu verbringen. Das war es, was mir klar wurde…meine Zeit hier ging zu Ende…und ich musste ihnen das nun endlich sagen. Ich konnte mich nicht einfach aus dem Haus schleichen und nichts als einen Abschiedsbrief zurücklassen, dass es mir Leid täte und ich einfach hatte gehen müssen. Das wäre nicht fair.

Mokuba verdiente eine ehrliche Erklärung. Ich konnte mich nicht länger herauswinden, versuchen die Wahrheit zu umgehen und es ihm vielleicht doch noch sagen zu müssen.

Gerade nachdem ich die letzten Stunden mit ihm so genossen und so viel Spaß mit ihm gehabt hatte, auch wenn es im Grunde nur der alten Zeiten wegen gewesen war, ich musste es Mokuba sagen, es ihm verständlich machen…so gut es eben ging.

Und Seto?

Nein, ihm würde ich es nicht erklären können. Er würde auch gar keine Rechtfertigung verlangen, er würde vermutlich einfach nur froh sein mich endlich los zu sein. Auch wenn es schmerzte, ich würde mich nicht ausgiebig von ihm verabschieden. Ein kurzes Wort des Abschiedes musste genügen. Mehr würde ich nicht ertragen. Nicht den Schmerz ihn verlassen zu müssen und dabei dennoch seine unbändige Freude über meinen Weggang in seinem Gesicht sehen zu können. So unwillkommen wie ich bei ihm war…

Vor Seto würde ich mich nicht erklären…aber vor Mokuba.

Und das war etwas, das ich nicht mehr aufschieben konnte oder gar durfte.

Er hatte ein Recht darauf.

Mit einem tiefen Seufzer erhob ich mich, legte die Karten auf den Couchtisch zurück und mit einem schrecklich beklemmenden Gefühl in der Brust steuerte ich direkt auf sein Zimmer zu. Nun war also die Stunde der Wahrheit gekommen.
 

„Du Mokuba...“

Ich ließ mich auf seinem Bett nieder, doch dabei streifte mein Blick wie schon des öfteren heute über die Einrichtung, saugte jeden einzelnen Eindruck ein und wollte kein Detail vergessen. Es war das letzte Mal, das ich mir sein so einladendes Jugendzimmer genau ansehen konnte, die letzte Möglichkeit um es so lange wie möglich im Gedächtnis behalten zu können. Ich ließ meinen Blick über die Regale wandern, sah die einzelnen Bücher und Cd´s, die er dort aufbewahrte. Über seinen Kleiderschrank letztendlich zu Mokuba selbst hinüber, der an seinem Schreibtisch saß und sich auf seinem Stuhl mir zugewandt hatte. Ein interessierter, aber durchaus auch leicht misstrauischer Blick auf seinem Gesicht.

Er hatte wohl die Veränderung bemerkt, die in meiner Stimme mitschwang. Nun war ich nicht mehr ausgelassen und fröhlich, sondern ernst. Aber das was ich ihm nun sagen musste war einfach zu schwer und zu wichtig, als es ihm scherzhaft beibringen zu können.

Die weiche Matratze unter mir passte sich an mich an und gab mir einen bequemen Halt, doch schaffte sie es nicht, mir das Unbehagen zu nehmen.

„Was ist denn?“

Mokuba hatte nun seinen Hausaufgaben endgültig den Rücken gekehrt, sich in seinem Schreibtischstuhl zurückgelehnt und sah mir immer noch erwartungsvoll entgegen.

Doch wie sollte ich hierfür nur die richtigen Worte finden?

„Ich muss dir etwas sagen.“

Kurz presste sich meine Lippen fest aufeinander, es wollten einfach keine richtigen Formulierungen meine Gedanken füllen. Ich wich vorsichtshalber seinen Blick aus und sah mich hilfesuchend im Zimmer um.

Eine kurze Stille trat ein.

„Aha...“ Wieder Schweigen „Und was?“

Mokuba versuchte wirklich sein Bestes um es mir leichter zu machen, denn er schien wohl den Ernst des Themas zu erspüren.

„Ich weiß nicht wie ich es sagen soll.“

„Nun, ich würde sagen...“ Er neigte den Kopf leicht nach Rechts und schenkte mir ein ermutigendes Lächeln. „…einfach nur direkt raus damit. So schlimm kann es ja wohl nicht sein.“

- Wenn du doch nur wüsstest. -

Ich seufzte tief auf. Es war wirklich an der Zeit ihm die Wahrheit zu sagen, es gab kein Zurück mehr.

„Also...Mokuba...“ Ich suchte seine Augen und atmete noch einmal tief durch. „Ich werde gehen.“

So, jetzt war es also raus. Doch der Kleine warf lediglich die Stirn in Falten und versuchte mit offensichtlicher Anstrengung meine Worte zu verstehen, die für ihn wohl so ziemlich alles bedeuten konnten, aber nicht unbedingt die Wahrheit enthüllten.

Es war also nicht klar genug gewesen, ich musste wohl doch noch etwas deutlicher werden.

„Ich weiß, dass es nicht unbedingt fair ist es dir erst jetzt zu sagen, aber...ich konnte es einfach nicht früher.“ Ein entschuldigender Blick zu ihm hinüber, während er aufmerksam meinen Worten lauschte.

„Was meinst du damit du würdest gehen? Wohin denn?“

Sein Tonfall war noch zu unschuldig interessiert, er hatte also den wahren Sinn immer noch nicht verstanden.

„Weg Mokuba. Heute noch...“ Wieder kniff ich meine Lippen aufeinander, doch ich musste es ihm einfach sagen, er hatte ein Recht darauf. „Ich werde hier ausziehen...Heute.“

Ich konnte beobachten wie die Worte zu seinem Geist vordrangen und die Erkenntnis über deren Bedeutung langsam seinen Mimik veränderte. Seine Gesichtszüge entgleisten, seine Augen wurden groß und er sah mich mit einem mich schrecklich schmerzenden Blick aus Fassungslosigkeit aber auch Unglauben an. Vielleicht auch Schmerz?

„Was...?“

Seine Stimme versagte.

„Ich weiß, es ist gemein es dir erst jetzt zu sagen, obwohl ich in weniger als einer Stunde schon weg sein werde...aber ich habe mich einfach nicht getraut es dir früher zu sagen und ich wollte es uns so wohl auch etwas leichter machen. Aber es ist wie es ist Mokuba, ich habe einen Job in einer andern Stadt bekommen, Niigata, es ist eine wirkliche Chance. Das bringt mich beruflich unglaublich weiter. Die Firma hat unserer Agentur den Auftrag gegeben die gesamte Marketingabteilung umzustrukturieren und ich habe die Leitung für dieses Projekt bekommen. Ich werde so viel lernen können.“

Meine Worte wurden schneller, überschlugen sich beinahe. Aber alles wollte aus mir herausbrechen, wollte ihm alles erklären, damit er verstand warum ich ihn verließ...verlassen musste. Aber ich sprach wohl auch so schnell um ihn daran zu hindern etwas zu erwidern, mich zu unterbrechen und es mir vielleicht mit nur einem Wort unmöglich machen würde wirklich zu gehen. Doch ich musste es tun, es war das Richtige.

„Außerdem...es ist wirklich an der Zeit für mich zu gehen. Ich war schon lange genug bei euch. Es ist einfach das Richtige zu gehen Mokuba...und es war doch auch von Anfang an klar gewesen, dass ich nicht für immer bleiben würde. Ob ich nun jetzt oder doch in ein oder zwei Wochen gehe, das macht doch keinen Unterschied mehr.“

Er drehte den Kopf zur Seite, offenbarte mir sein Profil, aber sein Blick war irgendwo ins Zimmer gerichtet.

„Für mich macht es einen Unterschied.“ Seine Stimme war so vollkommen ruhig...aber voller Trauer und ohne Zweifel verletzt.

Mir drohte das Herz zu zerreisen. Wusste er denn nicht wie schwer mir es viel? Wie sehr es mich quälte ihn so sehen zu müssen?

„Mokuba...“ Ich versuchte all meine Fürsorge und auch eigene Verzweiflung in dieses eine Wort zu legen.

Sein Kopf drehte sich rasch zu mir herüber und er sah mir direkt in die Augen.

„Ich will nicht das du gehst Sarah.“

Ich nickte langsam. „Das weiß ich, aber ich kann es nicht ändern. Ich muss jetzt ausziehen. Ich habe schon alles geregelt. Gestern Abend.“

„Wie...?“

Abermals versagte seine Stimme. Oh wie gerne wollte ich ihn jetzt in den Arm nehmen und ihm sagen, dass alles wieder gut werden würde, wollte ihn trösten, doch es wäre eine Lüge gewesen. Es würde nicht alles gut werden...zumindest nicht so wie er und auch ich es uns wünschten.

„Ich habe über das Internet alles gebucht. Der Flug, der in etwas mehr als zwei Stunden geht, das Hotel in dem ich die nächsten paar Wochen für das Projekt wohnen werde...habe der Firma geschrieben und alles bestätigt, letzte Informationen erfragt. Es ist schon alles fest ausgemacht Mokuba, ich muss gehen.“

„Für wie lange?“ Seine Augen...die sonst so strahlenden fliederfarben Augen hatten ihren Glanz verloren. Das tat mehr weh als wenn er geschrieen und getobt hätte. Doch das wäre nicht Mokubas Art gewesen. Er reagierte ruhig, geschockt und unendlich tief verletzt.

„Für ein paar Wochen.“

„Du kommst aber wieder zurück nach Domino?“

„Ja, ich komme wieder, aber erst in ein paar Wochen.“

„Warum...warum willst du gehen?“

„Ich will nicht gehen Mokuba, ich muss.“

„Das ist nicht wahr, du musst überhaupt nicht gehen. Niemand zwingt dich dazu. Absolut niemand. Der einzige der sagt, dass du gehen musst, das bist du selbst!“ Jetzt schwang eindeutig Trotz mit seinen Worten mit, doch das war leichter zu ertragen als den Schmerz in seinen Augen sehen zu müssen.

„Nein glaube mir, es ist Zeit für mich zu gehen. Es ist das einzig Richtige.“

„Warum? Warum soll es richtig sein auszuziehen, obwohl du es nicht musst? Obwohl ich dich brauche und keiner von dir verlangt zu gehen? Ich will nicht das du gehst, ich will das du bei uns bleibst Sarah.“

„Es ist nun einmal so. Glaube mir einfach, es ist so...und es fällt mir auch unglaublich schwer zu gehen, das ist die Wahrheit.“

„Dann geh nicht!“

„Ich habe keine andere Wahl...auch wenn ich es gerne tun würde. Es ist außerdem schon alles entschieden. Ich habe den Job bereits angenommen. Ich kann nicht mehr zurück.“

„Aber du kannst...“

„Nein!“ Ich brachte ihn mit einer energischen, aber dennoch noch sanften Handbewegung zum Schweigen. „Es hilft nicht darüber zu diskutieren. Es tut mir Leid, aber es lässt sich nicht mehr ändern. Ich muss gehen.“

Ich lächelte ihm sanft und aufmunternd zu, auch wenn mir klar war, dass es wenig bewirken würde.

„Ich werde jetzt meine Sachen packen und bevor ich gehe werde ich mich von dir verabschieden. Versprochen.“

Abermals ein Lächeln, doch Mokuba war noch immer zu schockiert um antworten zu können.

Ich erhob mich vom Bett, sah ihm noch einmal kurz in die Augen, die so ungewohnt trüb wirkten und beeilte mich sein Zimmer zu verlassen. Ich ertrug es nicht länger den Jungen so gebrochen zu sehen. Ich hatte ihm gerade unheimlich weh getan, aber ich konnte es nicht ändern.

Ich sah nicht zurück sondern schloss die Tür rasch hinter mir und ging direkt in mein eigenes Zimmer um meinen Reisetasche mit meinen wenigen Habseligkeiten zu füllen.

Es würde mir schon noch schwer genug fallen mich wirklich von Mokuba zu verabschieden, da konnte ich ihn jetzt nicht noch länger verletzt und verzweifelt auf dem Stuhl in seinem Zimmer sitzen sehen. Er sah so einsam aus wie ich mich fühlte!

- Es tut mir Leid Mokuba, wirklich, aber es ist für uns alle besser. Auch wenn du es nicht verstehst, du musst es mir einfach glauben. Ich tue das alles nur für dich und Seto. Nicht um dir weh zu tun. Irgendwann wirst du das hoffentlich auch erkennen und mich verstehen. Und nicht mehr wütend auf mich sein. -

Mit einem tiefen Seufzen machte ich mich daran die Schubladen zu leeren und meine Tasche zu packen.
 

Den Blick auf den Boden gerichtet, doch die Gedanken waren wild und überschlugen sich. Dennoch füllte Leere seinen Kopf.

So vieles, das ihm einfiel und dennoch nichts, das hängen blieb. Der einzig klare Gedanke, der immer wieder zu ihm durchdrang waren die wenigen Worte 'sie geht'.

Das konnte doch nicht wahr sein. Wie hatte das plötzlich über ihn hereinbrechen können? Erst am Morgen noch hatte er sich so darüber gefreut, dass Sarah wieder so glücklich schien und sich begeistert gegeben hatte.

Die Spiele von vorhin, ihr Lächeln…

Wie konnte das nun alles auf einmal und so vollkommen ohne Vorwarnung vorbei sein? Und warum ausgerechnet eine andere Stadt?

Was um alles in der Welt war nur schief gelaufen? Und vor allem wann?

Er hob ruckartig den Kopf.

Nein, das durfte nicht sein.

Er konnte das nicht zulassen. Sie durfte nicht gehen, zumindest nicht so.

Er würde das verhindern und er wusste auch schon ganz genau wie er anstellen musste.

Er sprang von seinem Schreibtischstuhl auf und stürzte beinahe auf die Zimmertür zu.

Er würde es nicht zulassen, niemals.

Und es gab nur einen Weg um sie davon abhalten zu können.

Er riss die Tür auf und trat mit eiligen Schritten in den Gang hinaus.
 

Mokuba stürmte ohne anzuklopfen, ohne innezuhalten in sein Büro und stoppte erst direkt vor seinem Schreibtisch. Er hob leicht verärgert über die Störung seiner Arbeit den Kopf und sah zu seinem kleinen Bruder hinüber, der vor ihm stand.

Er wirkte aufgeregt, eigentlich fast schon aufgelöst und hektisch. Er atmete schwer, als hätte er gerade einen anstrengenden Sprint hinter sich und seine Hände gestikulierten wild durch die Luft.

„Sie geht! Großer Bruder, sie geht! Du musst etwas tun.“

Er sah seinen jüngeren Bruder einen Moment irritiert an. Dann mit ruhiger, aber dennoch etwas ungeduldiger Stimme sprach er auf Mokuba ein. Er mochte es nicht, wenn man sich ihm gegenüber undeutlich ausdrückte. Es machte ihn gereizt und leicht ärgerlich, aber da es sich hier um seinen Bruder handelte war er geduldiger als bei sonst irgendwem.

„Mokuba, bitte drücke dich mir gegenüber verständlicher aus. Wer geht?“

Immer noch war sein Bruder so aufgeregt und schien sich nicht mehr beruhigen zu können. Eher im Gegenteil. Seine Gesten wurden immer nervöser.

„Sarah! Seto sie geht. Sie packt ihre Sachen und sie geht.“

„Wie bitte?“

Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. Wieso brachte ihn das so aus der Ruhe?

„Sie hat irgendwas davon gesagt, dass sie jetzt gehen muss, dass es an der Zeit ist uns zu verlassen und dass sie jetzt gleich ausziehen wird.“

/Sie geht?/

„Großer Bruder, du musst sie aufhalten. Sie hat gesagt, dass sie gestern Abend alles geregelt hat. Sie hat einen Auftrag in einer anderen Stadt angenommen und fängt sofort an. Sie hat gestern über das Internet alles gebucht...einen Flug, eine Unterkunft, mit der Firma in der sie arbeiten wird Kontakt aufgenommen…Sie geht in diese andere Stadt und zwar heute noch…Seto…“

Er konnte nicht mehr zuhören. Sein Bruder verschwamm vor seinen Augen und er konzentrierte sich nur noch auf seine Gedanken.

/Sie geht? Heute noch? Wollte sie sich etwa davonschleichen ohne mir etwas zu sagen oder mir bescheid zu geben? Wollte sie sich nicht einmal von mir verabschieden? Und über das Internet hat sie alles organisiert…gestern?...Oh nein, gestern Abend. Da hat sie doch vor dem Computer gesessen und sich so lange mit dieser E-Mail aufgehalten. Gestern hat sie das alles geplant und auch gleich ihre Abreise geregelt. Deswegen also war sie heute so verändert und deswegen hat sie wieder gelächelt und war so fröhlich wie früher. Hat sie sich tatsächlich derartig gefreut, dass sie endlich abreisen kann und dass sie uns verlassen kann?/

Vor seinem inneren Auge entstand ein Bild. Er sah Sarah wieder am gestrigen Abend vor dem Laptop sitzen und sah noch einmal ihren Gesichtsausdruck vor sich, als sie letztendlich die E-Mail abgeschickt hatte.

/Nein, nein, sie ist nicht fröhlich. Ich habe gesehen wie schwer es ihr gefallen ist diese Sache zu erledigen, sie hat sogar geweint. Nein, sie hat sich heute so benommen, weil…weil sie wollte, dass wir sie so in Erinnerung behalten. So wie sie eigentlich ist, fröhlich und lächelnd. Sie wollte nicht, dass wir uns an sie mit diesem betrübtem Gesicht erinnern…Ja, es fällt ihr unglaublich schwer zu gehen, ich habe es gestern gesehen…Oh mein Gott. Gestern…Was ich zu ihr gesagt habe. Ich habe sie auch noch verspottet, weil sie die E-Mail nicht abschicken wollte…Oh nein, ich habe sie quasi dazu gezwungen…ich habe sie aus dem Haus gejagt./

Mit seinem letzten Gedanken war er aufgesprungen und ohne es wirklich bewusst wahrzunehmen einige Schritte um seinen Schreibtisch herumgegangen.

Plötzlich entdeckte er Mokuba, der vor ihm stand.

/Ach ja, er ist auch noch da./

Der Kleinere sah ihn mit großen Augen flehend an.

„Bitte großer Bruder, du musst etwas tun. Du musst sie aufhalten. Sie darf nicht gehen.“

„Ich werde es versuchen.“

Wieso sagte er das? Wieso hatte er nicht einmal darüber nachdenken müssen?

„Du musst alles tun was du kannst. Sie darf nicht gehen. Versprich mir, dass du sie nicht gehen lässt! Du wirst alles tun, was nötig ist, damit sie bleibt!“

„Mokuba, ich werde es versuchen, aber…“

Versprich es! Du wirst sie aufhalten!“

Er sah noch einmal in die Augen seines kleinen Bruders. Sein Blick war bittend, aber gleichzeitig auch befehlend. Diesen entschlossen verzweifelten Ausdruck hatte er noch nie bei ihm gesehen und dabei zog sich sein Inneres zusammen. Seinen kleinen Bruder derartig hilflos und dennoch voller selbstquälerischer Entschlusskraft sehen zu müssen.

Er wollte Mokuba zuliebe alles versuchen.

Doch…irgendwie wollte er auch selbst nicht, dass sie ging. Er hatte sie doch eigentlich dazu gezwungen, als er sich gestern Abend derartig spöttisch ihr gegenüber verhalten hatte und das musste er rückgängig machen, denn er hatte sich nicht verjagen wollen, nicht wirklich zumindest. Für Mokuba würde eine Welt zusammenbrechen, wenn sie ging und er selbst…nun, er hätte ein gekränktes Ego wenn sie aufgrund seiner Bemerkung gehen würde. Bisher war sie doch mit seiner Art mit ihr umzugehen zurrecht gekommen und hatte seine wohlweißlich bewusst eingesetzten Sticheleien hingenommen. Und nun auf einmal wollte sie wegen einer läppischen Bemerkungen tatsächlich die Koffer packen? Das musste er verhindern.

„Ich verspreche es dir Mokuba. Ich werde sie davon abhalten zu gehen.“

Damit schritt er an seinem Bruder vorbei und ging mit zügigen Schritten auf Sarahs Zimmertür zu. Er konnte noch hören wie sein Bruder hinter ihm erleichtert ausatmete. Mokuba schien ohne Frage sehr großes Vertrauen in ihn zu haben und schien sich vollkommen sicher zu sein, dass er erfolgreich sein würde.

Aber, würde er diesen Erwartungen wirklich gerecht werden? Konnte er das überhaupt? Er konnte es nicht sagen, außer dass er es zumindest unbedingt versuchen musste. Und das nicht nur, auch wenn aber zum größten Teil, Mokuba zu liebe.

Er erreichte Sarahs Tür, hielt einen Moment inne um seine nächsten Schritte zu überdenken, doch drückte dann langsam den Türgriff hinunter.

/Was soll ich nur sagen?/

Mit diesem unsicheren Gedanken öffnete er die Tür und trat in das Zimmer hinein.
 

Er schloss die Tür leise hinter sich und sah sie auch schon vor der Kommode stehen, keine vier Meter von ihm entfernt, wie sie langsam ihre Kleidungsstücke in die Reisetasche einsortierte. Eines nach dem anderen. Doch sie blickte nicht auf, sah nicht einmal kurz in seine Richtung. Hatte sie sein Eintreten gehört?

Er lehnte sich an die Wand neben der Tür und fixierte sie mit seinem Blick. Er beobachtete jede ihrer Bewegungen und ließ sie keinen Moment aus den Augen.

Es stimmte also.
 

„Du willst also wirklich gehen?“

Seine Stimme war gänzlich ohne Spott, sondern stattdessen irgendwie ernst.

Ich drehte leicht den Kopf nach Links und sah, dass er an der Wand gelehnt stand, mit vor der Brust verschränkten Armen und mich mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen anblickte.

Ich musterte ihn einen Moment, dann widmete ich mich wieder meiner Reisetasche. Ich musste noch fertig packen. Aber es wunderte mich nicht einmal, dass er bereits davon wusste, vermutlich hatte Mokuba es ihm sofort erzählt.

„Ja.“

„Aber Mokuba will das du bleibst. Er hängt an dir, das weißt du. Wieso willst du also gehen?“

Seto stand immer noch völlig reglos an die Wand angelehnt da.

„Weil es das Richtige ist und es an der Zeit dafür ist.“ Nun ließ ich doch von meiner Arbeit ab und drehte mich leicht zu ihm um, um ihm ernst in die Augen sehen zu können. „Ich bin schön länger hier geblieben, als ich es hätte sollen. Vielleicht wäre es besser gewesen wenn ich schon früher gegangen wäre, das hätte uns einiges ersparen können. Aber jetzt ist es wirklich an der Zeit für mich meine Sachen zu packen. Und sein wir doch ehrlich Seto…du wirst mir nie verzeihen können, was Mokuba wegen mir geschehen ist. Aber das kann ich verstehen und du hast ja auch Recht damit, dass du wütend auf mich bist und mir die Schuld gibst. Du erträgst meinen Anblick nicht, denn immer wenn du mich ansiehst, dann wirst du immer wieder daran erinnerst was passiert ist. Deswegen bist du wohl auch so abweisend und schroff zu mir. Mir macht das nichts aus, aber jetzt hast du angefangen sogar Mokuba anzufahren, nur weil du durch meine ständige Anwesenheit so gereizt bist. Aber wenn ich weg bin, dann kannst du wieder ein normales Verhältnis zu deinem Bruder aufbauen. Du bist ihm viel wichtiger als ich und er liebt dich mehr als alles andere. Deswegen werde ich gehen, damit ihr beide wieder unter euch seid und alles wieder seinen normalen Gang gehen kann. Deswegen ist es das Richtige das zu tun.“

Er stieß sich von der Wand ab, durchquerte mit großen, zügigen Schritten den Raum und trat nahe an mich heran. Er sah von oben zu mir hinunter und wir waren nur noch einen Schritt von einander entfernt. Seine Augen hatten immer noch diesen seltsamen Ausdruck, den ich nicht kannte und nicht zu deuten vermochte. Und seine Stimme war ebenfalls immer noch so ruhig, fast schon weich.

„Er braucht dich genauso.“

„Nicht so sehr wie er dich braucht.“ Ich sah zu ihm hinauf, in seine meeresblauen Augen.

„Du solltest dennoch nicht gehen.“

„Ich muss.“
 

/Nein…bleib bei mir/ war sein letzter, klarer Gedanke, bevor sein Verstand von seinen Gefühlen verdrängt wurde und sein Körper die Kontrolle über sein Handeln übernahm.
 

Auf einmal, ohne jede Vorwarnung legte er seine Hände an meine Taille und zog mich an sich. Mein Oberkörper drückte sich gegen seine Brust und nun schlang er seine Arme enger um meinen Körper. Seine Hände ruhten auf meinen Rücken und ich konnte ihre Berührung durch mein Oberteil hindurch fühlen. Mir blieb keine Zeit um mich zu wundern, denn mein Körper reagierte von selbst. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und presste somit meinen gesamten Körper noch enger an seinen.

Ich konnte die Wärme fühlen, die von ihm ausging und sofort auf mich übergriff. Ich konnte sein Herz schlagen spüren und ich fühlte seine Muskeln, die leicht angespannt waren. Sein Geruch, eine Mischung aus Aftershave und seinem eigenen männlichen Duft stieg mir in die Nase und ließ mich einen Moment genüsslich die Augen schließen.

Ich sah mit großen Augen zu ihm hinauf und verlor mich in diesem tiefen blau.

Sein Kopf kam immer näher und ich schloss wie von selbst meine Lieder. Ich spürte noch seinen heißen Atem über mein Gesicht streifen und schon im nächsten Moment berührten seine Lippen die meinen.

Sie waren so weich und warm. Das hatte ich nicht erwartet.

Mit leichtem Druck presste er seine Lippen auf meinen Mund.

Wie wundervoll. Ich hatte nicht gewusst, dass ich mich dermaßen danach gesehnt hatte.

Seine Zunge schob sich langsam über meine Lippen hinweg in meinen Mund. Es war ein zuerst ungewohntes Gefühl sie in meiner Mundhöhle zu fühlen, aber das gab sich schnell. Denn nun massierte seine Spitze ganz vorsichtig meine Zunge. Feucht und warm und immer noch so weich.

Zögerlich begann ich meine eigene Zunge gegen seine zu drücken. Ganz sacht berührten sich die beiden Spitzen und nun fingen sie an miteinander zu spielen, sich gegenseitig zu massieren und sich zu streicheln.

Ich spürte, wie mir heiß wurde. Mein Magen kribbelte und ich wollte, dass das nie wieder endete. Diese Schmetterlinge in meinem Bauch, diese wohligen Schauder, dieser wundervolle Kuss.

Seto küsste verdammt gut.

Langsam fingen seine Hände an meinen Rücken zu streicheln, fuhren ihn langsam auf und ab und fanden schließlich das Ende meines Tops und glitten letztendlich darunter. Ich fühlte seine Hände auf der nackten Haut meines Rückens. Ich presste meinen Oberkörper noch enger an ihn. Und immer noch küssten wir uns, spielten unsere Zungen miteinander und ich wollte ihn nie wieder los lassen.

Mit einem Mal schloss er seine Arme ganz eng um mich und zog mich zu sich hin. Seine linke Hand war dabei leicht unterhalb meines Pos gewandert. Plötzlich verloren meine Füße den Kontakt zum Boden, doch er hielt mich fest. Er hatte mich hochgehoben.

Erst jetzt löste er seine Lippen von meinen, aber nur um kurz Luft zu holen, denn sofort legte er seinen Mund wieder auf den meinen und küsste mich leidenschaftlicher und wilder als zuvor. Gleichzeitig bewegte er sich vorwärts und trug mich mit sich. Ich konnte die Anspannung in seinen Armen fühlen, wie sie mein Gewicht trugen. Ich schloss meine Arme im Gegenzug noch fester um seinen Nacken, um es ihm zu erleichtern. Doch ich war hauptsächlich damit beschäftigt seinen Kuss zu erwidern. Seine fordernde Zunge mit meiner eigenen zu bändigen und zu streicheln.

Dann spürte ich, wie er mich auf das Bett niederlegte. Ganz langsam ließ er mich hinunter gleiten und beugte seinen Oberkörper dabei weit über mich. Kaum lag ich auf dem weichen Bett schon legte er sich zu mir. Sein Oberkörper über mir, sein linkes Bein zwischen meinen und sein rechtes Bein lag neben meinen Körper. So konnte ich ihn fühlen, ohne sein Gewicht tragen zu müssen.

Er strich mir sanft einige verirrte Haarsträhnen aus dem Gesicht und sah mir dabei tief in die Augen.

Was er wohl gerade in mir sah und welche Gedanken ihm dabei durch den Kopf gingen?

Wir verharrten einige Sekunden so, dann glitten seine Hände an meiner Vorderseite unter mein Top und seine Fingerspitzen streichelten vorsichtig über meine Haut.

Derzeit nahm ich sein Gesicht sacht zwischen meine Hände, wobei sich meine Finger in sein erstaunlich weiches und seidiges Haar gruben, und zog seinen Kopf rasch näher an mich heran, um ihm sofort meine Lippen auf seinen Mund zu legen.

Voller Leidenschaft küssten wir uns und nun wanderten meine Hände an sein schwarzes Shirt. Erst zogen sie es aus seiner Hose heraus, dann glitten sie sofort darunter. Meine Fingerspitzen liebkosten seine nackte Brust und fuhren die Konturen nach.

So weiche und warme Haut.

Warum auch immer er das hier auch tat, warum er sich derartig für mich interessierte, ich wollte nun einfach nur noch genießen. Meiner Sehnsucht nach ihm nachgeben, den Körper fühlen, nach dem ich mich schon so lange verzehrte. Auch wenn ich nicht wusste was ihn dazu bewegte das mit mir tun zu wollen. Es war mir schlich weg egal, ich wollte ihn einfach nur noch fühlen.

Seto hatte inzwischen unseren Kuss beendet und benetzte nun meinen Hals mit seinen weichen Lippen. Er bedeckte ihn mit vielen kleinen Küssen und wanderte so von meiner linken Seite zur Rechten. Ich legte meinen Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken um es ihm zu erleichtern, denn es fühlte sich einfach nur unglaublich an. Seine Hände hatten unterdessen meine Brüste erreicht, umschlossen sie sanft und fingen an sie leicht zu kneten. Ich trug keinen BH und so konnte ich seine warmen Berührungen auf meinen nackten Brüsten fühlen, die auf seine tastenden Finger reagierten, indem sich die Haut zusammenzog. Es war so angenehm, so wunderschön ihn derartig spüren zu können.

Meine Hände beschäftigen sich nun mit seinem Rücken und ich konnte nicht genug von dieser glatten Haut bekommen.

Die Schmetterlinge in meinen Magen war längst wohligen und erregenden Schaudern gewichen. Seine Berührungen, seine Küsse auf meiner Haut, sie ließen meinen ganzen Körper erzittern und ich fühlte Lust. Ich spürte ein Kribbeln zwischen meinen Beinen und hatte das Verlangen danach Seto ganz und gar zu fühlen. Ich wollte, dass er meine Begierde stillte.

Ich stöhnte leise auf und fühlte, wie sich die Hitze in meinem ganzen Körper ausbreitete. Mein ganzer Leib schien zu brennen – vor Verlangen nach ihm. Ich hörte, wie er schwerer atmete und hin und wieder ein kleines Stöhnen von sich gab. Ihm schien es genauso zu gehen wie mir.

Loderndes Begehren.

Seine linke Hand löste sich von meiner Brust und zog sich unter meinem Top zurück, doch schon im nächsten Moment fühlte ich, sie unter meinem Rock meinen rechten Oberschenkel hinauf glitt. Ganz langsam und zärtlich. Er hatte es nicht eilig. Immer weiter streichelte er meine Haut und nun fuhren seine Fingerspitzen über die empfindliche Innenseite meines Schenkels entlang und lösten bei mir einen wohligen und zugleich kitzelnden Schauder aus.

Im ersten Moment bestand meine Reaktion darauf, dass ich meine Arme nutze, die immer noch mit seinem Rücken beschäftigt waren, um Setos Körper noch enger an meinen zu pressen. Ich wollte ihn noch näher an mir fühlen.

Er unterbrach dabei seine Küsse keinen Moment. Meine Halsbeuge schien einfach zu verlockend zu sein.

Doch als seine Hand noch ein paar Zentimeter meinen Oberschenkel hinauf glitten erwachte ich plötzlich.

- Nein, nein, das darfst du nicht tun. -

Ich war wieder vollkommen zu mir gekommen und sofort drängte ich kategorisch und ungeheurer schwer aufzubringenden Willenskraft mein Verlangen zurück während ich verzweifelt versuchte meinen Verstand wieder klar arbeiten zu lassen.

Rasch holte ich meine Hände unter seinem Shirt hervor, legte sie ihm an die Brust und drückte ihn nun von mir herunter. Er war zu überrascht, als dass er sich dagegen hätte wehren können.

„Nein Seto.“

Kaum hatte ich ihn zur Seite gedrückt, beeilte ich mich aufzustehen. Sofort schwang ich mich aus dem Bett und bewegte mich mit einigen schnellen Schritten ans Bettende. Sicherheitsabstand! Weniger weil ich glaubte Seto würde mich zurück ins Bett zerren, eher weil ich mir selbst nicht traute. Zu verlockend schien es sich einfach der Situation zu ergeben und sich fallen zu lassen.

„Nein, es geht nicht.“

Ich war durcheinander. Ich wusste, dass mein Verstand wieder arbeitete, aber immer noch waren da diese Gefühle, diese brennende Lust und die Hitze in mir.

Fahrig glitten meine Hände über meine Kleidung und versuchten sie wie wieder zurecht zu rücken und zu ordnen.

Seto hatte sich inzwischen aufgesetzt und sah mich irritiert an. Dann langsam robbte er sich vorwärts und schwang seine Beine aus dem Bett. Nun saß er auf der Bettkante, die Arme auf seine Oberschenkel gestützt und sah mich mit nach vorn gebeugtem Oberkörper an.

Ich stand nun mehr oder weniger unmittelbar neben ihm, hob den Kopf und sah unsicher in seine Augen.

Und ich erkannte es.

Er war frustriert und gleichzeitig etwas wütend, aber auch verwirrt.

Ich wusste wieso. Er hatte sich auf Sex eingestellt und nun hatte ich ihn zurückgewiesen. Er musste erkennen, dass nichts mehr laufen würde. Das war wohl überaus frustrierend für ihn.

„Warum nicht? Denkst du, dass du es bereuen würdest?“

Er deutete mit dem Kopf kurz auf das Bett hinter sich, ohne seinen Blick von meinen Augen zu lösen. Ich folgte seiner Andeutung und sah auf das Bett mit seinen leicht zerwühlten Lacken.

„Nein.“ Meine Stimme klang weit entfernt. Doch ich besann mich wieder und sah ihm nun wieder direkt in die Augen. „Nein, so ist es nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sehr schön sein würde, dass du sehr gut sein würdest, aber ich kann nicht.“

„Wieso?“ Langsam schwang ein ungeduldiger Unterton mit seiner Stimme mit. Seto konnte einfach nicht verstehen, warum ich ihn abgewiesen hatte, obwohl wir schon auf dem besten Weg gewesen waren und ich ja offensichtlich Freude daran gehabt hatte.

Ich beantwortete seine Frage mit einer Gegenfrage.

„Hast du deine eigenen Grundsätze vergessen?“

„Was?“ Er runzelte leicht die Stirn und nun schien er endgültig nicht mehr zu verstehen wovon ich sprach.

„Deine Regel. Erinnerst du dich nicht mehr?“ Ich machte eine kurze Pause, doch es kam keine Antwort von ihm, also fuhr ich fort. „Nur eine einmalige Sache und niemals länger als eine Nacht.“

Seine Augen weiteten sich kurz, dann wich er einen Moment meinem Blick aus bevor er mich wieder ansah.

Er schien sie tatsächlich vergessen zu haben, obwohl er doch stets danach gehandelt hatte.

Ich bewegte mich wieder langsam zu meiner Reisetasche hinüber und begann die letzen Kleidungsstücke hineinzulegen. Alles schien irgendwie wie in Zeitlupe abzulaufen. Ich hatte Seto den Rücken zugewandt, doch sprach dennoch weiter zu ihm.

„Wir könnten jetzt miteinander schlafen, aber danach würdest du mich wegschicken müssen. So ist doch deine Regel, nie länger als eine Nacht, nicht wahr? Und deswegen kann ich nicht mit dir schlafen.“ Ich zog den Reisverschluss der Tasche zu. Alles war nun eingepackt und sicher verstaut. Ich schwang sie über meine rechte Schuler und drehte mich zu ihm um. Auf meinen Lippen lag ein sanftes, wenn auch wehmütiges Lächeln.

„Ich will nicht, dass du mich fortschicken musst. Ich möchte dieses Haus aus freien Stücken verlassen können. Deswegen werde ich jetzt gehen.“

Seine Augen waren unverwandt auf meine gerichtet, aber an seinem Blick erkannte ich, dass er verstand, das er wusste, dass es das Richtige war.

Ich lächelte ihn noch einmal liebevoll an, dann wand ich mich zur Tür und öffnete sie und trat in den Gang hinaus.

Meine ID-Card, die ich einst von Seto bekommen hatte um Zugang zur Wohnung zu bekommen, lag dort auf der Kommode in meinem ehemaligen Zimmer, wo ich sie zurückgelassen hatte. Ich würde sie nicht mehr brauchen.
 

Seine eigene Regel! Nie länger als eine Nacht. Immer nur one-night-stands. Keine Beziehung, keine Affären, keine Verpflichtungen. Er hatte sie tatsächlich vergessen. Er hatte überhaupt nicht mehr daran gedacht.

Aber Sarah im Gegenzug schon, woher auch immer sie davon wusste.

Seine Regel… er hatte sie vollkommen vergessen.

Aber wenn sie miteinander geschlafen hätten, hätte er sie dann wirklich weggeschickt? Oder hätte er seine eigene Regel ignoriert?

Kurz ließ er seine Gedanken das Szenario durchlaufen, prüfte seine eigenen Empfindungen und Prinzipien.

Nein, wahrscheinlich hätte er sich doch daran gehalten. Er hätte sie nach dem Sex fortgeschickt, weil er es immer so tat.

Auch wenn er diese Regel tatsächlich vergessen hatte, solange Sarah in seinen Armen gelegen hatte. Und so etwas war ihm vorher noch nie passiert.
 

Als ich im Esszimmer angekommen war, sprang Mokuba gleich von seinem Stuhl, auf dem er wohl auf mich gewartet hatte. Sein Blick war erwartungsvoll auf mich gerichtet, doch als er die Reisetasche sah, die ich über meiner Schulter trug, wurde sein Gesichtsausdruck erschrocken.

„Du…du gehst?“

„Ja, Mokuba.“

Sein Blick wandte sich panisch auf einen Punkt dicht hinter mir und als ich mich danach umdrehte, sah ich Seto dort stehen. Er war mir gefolgt und nun war seine Gesichtszüge wieder maskenhaft starr, aber seine Augen wirkten traurig.

„Seto“ Mokuba flehte seinen Bruder nahezu an.

„Ich kann nichts machen.“ Seto zuckte leicht mit den Schultern, aber es war nicht abweisend, sondern wirkte auf mich wirklich hilflos. Er wusste nicht, wie er mich zum Bleiben überreden sollte. Aber mich hätte sowieso nichts zurückhalten können, egal was er gesagt hätte.

Ich ging vor den Jungen auf die Knie und umarmte ihn fest.

„Mach dir keine Sorgen Mokuba.“ Er schlang seine Arme eng um mich, als wolle er mich für immer festhalten. Vereinzelt stumme Tränen rannen über seine Wangen.

Ich flüsterte ihm ins Ohr. „Wir schreiben uns und telefonieren. Ich werde dich ganz schrecklich vermissen. Ich hab dich lieb Mokuba.“

Er schluchzte leise. „Ich dich auch.“

Ich küsste ihn auf die Stirn, dann machte ich mich von ihm los. Nur widerwillig öffnete er seine Arme und ließ mich aufstehen. Ich lächelte ihn aufmunternd an, dann drehte ich mich zu Seto um.

Immer noch schien er seinen Blick keine Sekunde von mir abgewandt zu haben. Wir sahen uns in die Augen.

Ich lächelte und trat zu ihm hin. Die aufkeimende Wehmut verlieh mir ungewohnten Mut. Also stütze ich mich mit meiner rechten Hand leicht an seiner Brust ab, stellte mich etwas auf die Zehenspitzen um ihn besser erreichen zu können und küsste ihn sanft auf die Wange. Er stand steif da, die Hände in den Hosentaschen und bewegte sich nicht. Er ließ es einfach geschehen.

„Danke für alles.“

Ich sah ihm ein letztes Mal in die so geliebten Augen, dann drehte ich mich wieder um.

Ich straffte meinen Körper und ging an Mokuba vorbei, direkt auf die Eingangstür zu. Doch ich blieb noch einmal kurz an der Küche stehen und ohne mich umzudrehen verabschiedete ich mich von ihnen.

„Ihr werdet mir sehr fehlen. Macht´s gut.“

Und dann ging ich endgültig. Mit zügigen Schritten verließ ich die Wohnung und die Tür schloss sich leise hinter mir.
 

Die Tür fiel ins Schloss und nun standen sie da. Mokuba sah ihr fassungslos hinterher und starrte ungläubig die Tür an.

Und er selbst? Nun, jetzt war sie fort.

Er löste seinen leeren Blick von dem Tisch vor sich, den er angestarrt hatte ohne ihn zu sehen und ging wortlos in sein Büro, schloss die Tür hinter sich und ließ sich erschöpft in seinen Sessel sinken.

Er hätte vielleicht Mokuba trösten sollen, aber er wusste nicht wie. Er hatte keine Ahnung, was er hätte sagen oder tun sollen, um ihm zu helfen.

Außerdem fühlte er sich mit einem Mal so seltsam kraftlos.

Und jetzt, da er in seinem Büro saß und die geschlossene Tür gegenüber anstarrte, da beschlich ihn das Gefühl, dass es hier in Zukunft sehr viel lebloser sein würde. Dass die Wohnung mit wesentlich weniger Lachen erfüllt sein würde.

Und schon jetzt machte sich eine für ihn ungewohnte Leere in ihm breit.

Es würde nicht mehr so sein wie zuvor.

Denn etwas Entscheidendes würde in Zukunft abgehen.
 


 

« Ich weiß es ist eine wirklich gemeine Stelle um aufzuhören, aber das ist leider nötig. Außerdem hat meine FF schließlich auch Elemente eines Dramas. Muss die Leute doch auch ein bisschen leiden lassen. Aber ich mag dieses Kapitel, auch wenn’s fies endet. Gibt der ganzen Story ne neue Wendung. Würde mich über Kommentare freuen wie ihr die Sache mit Sarah und Seto fandet. War es glaubhaft? Oder kam es zu plötzlich, ich meine Setos kleiner „Sinneswandel“? Na ja, im Grunde kann ja sagen, dass er in dem Moment endlich mal seine Gefühle auslebt, wurde aber auch mal Zeit. *zuzwinker*

Ich hoffe man kann schon nachvollziehen, was Sarah gemeint hat, oder? Also warum sie gegangen ist ohne mit Seto zu schlafen? Denn wenn sie mit ihm geschlafen hätte, dann hätte er sie fort geschickt, sie also in gewisser Weise „rausgeschmissen“. Das würde aber auch bedeuten, dass es für Sarah keinen Weg zurück mehr geben würde. Sie würde sich damit die Möglichkeit verbauen, irgendwann einmal wieder mit den Brüdern zu versöhnen. Denn Setos „Ex“ haben keinen Platz mehr in seinem Leben und tauchen nicht mehr darin auf. Wäre Sarah eine von seinen „Ex“ dann könnte sie die Hoffnung gleich aufgeben, das Seto und sie irgendwann (in ferner Zukunft) wieder versöhnen und sich einfach wieder annähern könnten. Das hat sie mit ihrem Satz gemeint und Seto hat es ähnlich verstanden. Er hat begriffen, dass sie nicht von ihm „rausgeworfen“ werden möchte, sondern selbst, mit all ihrer Würde gehen kann. Und das akzeptiert er auch, selbst wenn es schwer ist. Denn wenn er sich mit etwas auskennt, dann wohl mit Würde. Deswegen konnte er das nachvollziehen und verstehen.

Ahh und wer nun heimlich hofft, Seto würde Sarah zum Flughafen nachfahren und sie letztendlich doch noch davon abhalten zu gehen…Sorry, das wird nicht passieren. Das ist so gar nicht Setolike meiner Meinung nach. Also kann ich mit dieser Fantasie leider nicht dienen, dafür ist er eben einfach noch zu stur und uneinsichtig. Er ist eben noch nicht bereit über seinen Schatten zu springen und ihr zu sagen, dass er möchte, dass sie bleibt. Er hat es mit seinem kleinen „Ausbruch“ zwar indirekt gezeigt, aber ausgesprochen hat er es eben doch noch nicht.

Also nein, Seto (oder Mokuba) starten keine Rückholaktion. Sie lassen Sarah ihrer Wege ziehen…«



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Kommentare zu diesem Kapitel (34)
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Von:  Dusk
2007-07-17T18:59:03+00:00 17.07.2007 20:59
Hey!!
dieses kapi hat mir sehr gefallen, auch weil seto ihr NICHT hinterherfährt^^
der arme mokuba....ich hab richtig mit ihm mitgefühlt....abschiede sind immer schwer, aber für ihn ist es noch schwerer, weil er sarah schon in sein herz geschlossen hat...
(so am rande...richtig so, dass seto sich vorwürfe macht!!!er darf auch mal ein bisschen leiden^^)
aber auch der rest....hui^^ das war dann doch etwas unerwartet, aber super schön;)
(ich sag nur: endlich, endlich, endlich!!!)
aber es war richtig von sarah, ihn aufzuhalten, denn, wie sie selbst gesagt hat, gibt es ja immer noch diese 'grundsätze', an die sich seto hält...
nya am ende scheint er sie bereits zu vermissen...also bin ich gespannt was passiert, wenn sie zurückkommt^^
lg
Dusk
Von: abgemeldet
2006-11-23T21:27:45+00:00 23.11.2006 22:27
Mokuba hängt wirklich sehr an Sarah...Wie er seinen großen Bruder angefleht hat, das er Sarah aufhalten soll, das war echot unglaublich. Mir sind fast die Tränen gekommen, weil ich mir das vorgestellt habe und seine Gefühle in diesen Moment nachvollziehen konnte. Und Seto? Wow. Ich erkenne ihn nicht mehr. Kaiba lässt sich von seinen Gefühlen überwältigen. Er macht etwas ohne vorher darüber nachzudenken, das ist...Oh..mir fehlen die Worte.
Das übliche Klischee ist ja, das der Angebetete zum Flughafen fährt und sie aufhält....ich find es super, das du es nicht so geschrieben hat....das hält die Spannung aufrecht^^
Ich liebe die Geschichte...das ist unglaublich, wie schön du schreiben kannst.
Ganz Liebe Grüße
Alaya
Von:  sessgirl
2006-10-12T17:28:43+00:00 12.10.2006 19:28
Oh nein jetzt ist sie weg!
Seto wird ihr auch nicht nachrennen, so wie du geschrieben hast.Schade eigentlich, aber ich muss sagen das das zu Seto garnicht passen würde.Also von daher schon in ordnung ist, so wie du es geschrieben hast.

Ja unser Seto geht ja ran nicht!?
Das war etwas plötzlich, muss ich erlich sagen.
Wo ich das gelesen hab, hab ich gar nicht gecheckt ob das die Wirklichkeit oder nur ein Traum von Seto ist *ggg*
Zum Glück nicht he,he,he

Ein sehr schönes Kapitel, mach weiter so, aber das brauch ich gar nicht zu schreiben, denn du machts es ja so wieso

Bye, Sessgirl
Von: abgemeldet
2006-10-12T11:21:01+00:00 12.10.2006 13:21
Hallo,
tut mir leid, dass ich dir schon lange kein Kommentar geschrieben habe, aber ich hatte eigentlich nie Zeit deine FF zu lesen.
Naja, ich hatte heute früher aus und habe mir gedacht, dass ich mal weiter lese, sonst komme ich bald nicht mehr mit. ^^

1. Dein Schreibstil ist total toll!
2. Inhalt:
Also ich muss schon sagen, diese Reaktion hätte ich nie von Seto erwartet...Respekt...eine echte Überraschung...
Ich find es gut, dass Sarah die Sache durchgezogen hat und gegangen ist.
Bin gespannt wie es weiter geht...^^

Deswegen fange ich gleich lesen an! *g*

LG
Angel
Von:  Sasuke_Uchiha
2006-10-07T18:52:52+00:00 07.10.2006 20:52
Ehrlich gesagt...finde ich, dass jetzt ein passender Schluss wäre.
Mir würde es gefallen.
Manchmal läuft das Leben halt genau so (manchmal? wohl sogar öfter). Es gibt sehr viele Storys mit Happy End...aber dieser Schluß wirkt halt so real, meiner Meinung nach.
Ich hoffe, du lässt dir für das Ende der Story (dieses ist es ja nun noch nicht) etwas genau so tolles einfallen.
Von: abgemeldet
2006-10-06T12:57:11+00:00 06.10.2006 14:57
he das is super der ganze Fanfic echt jetzt ich kanns garnicht mehr erwarten die nächsten kapis zu lesen deswegen fffllleeeehhhheeee ich dich an schnell das nächste rein zu stellen die sind immer so spannend xD
auserdem find ich das voll geil wie dus geschrieben hast alle gefühle und so da kann man sich direkt hinein versetzten also allen respekt!!!
Ps: das kapi war super toll (so wie alle eigentlich) ^^
freu mich scho voll auf das nächste
Lg dracu_exe
Von: abgemeldet
2006-10-05T11:29:11+00:00 05.10.2006 13:29
Abschied tut weh.....

Ja, Sarah verhält sich fast so wie ein Todeskandidat, sie versucht die letzten Momente mit Mokuba und Seto und die vertraut gewordene Umgebung bis aufs letzte auszukosten und aufzusaugen.
Wirklich rührend fand ich wie sie mit sich selbst haderte als es darum ging Mokuba die Wahrheit zu sagen, wobei ihr der kleine doch so ans Herz gewachsen war. *und mir erst*

Dann Setos Sicht zur wieder „alten“ Sarah. Seine Gedanken spiegeln genau seine Oberflächlichen Beobachtungen zu Sarah wieder. Er versteht sie halt emotional noch nicht so genau wie Sarah ihn und das erkennt man sofort. Aber das es ihn erleichtert sie wieder lächeln zu sehen war schön zu lesen.

Mokuba.... Als Sarah ihm erklärt das sie geht und er es zuerst nicht richtig verstand und auch noch so unschuldig nachfragt, das hat mich echt getroffen. Du hast Mokubas Charakter eins zu eins wiedergegeben. Nur so und nicht anders würde er sich verhalten. Bei diesem Teil hatte ich wieder mal Tränen in den Augen.... T.T

Und jetzt das Highlight: Wie Seto erfährt das Sarah auszieht....

Und wieder wie Mokuba sich verhalten hat war wie aus dem Lehrbuch *hach Moki*

Also echt, in diesem Abschnitt hat sich so ein Sog entwickelt und einen noch tiefer in das Geschehen gezogen als es sonst immer der Fall bei dir ist.
Wie Seto alles klar wurde und er sich bewusst wurde wie er sie am gestrigen Abend verspottet hatte.....
Und dann..... ich glaube bei diesem Teil bin ich etwas rot geworden....ich kann’s leider nur so beschreiben:
#^^# (beim Kuss)
#o.o# (als Seto sie hochhebt)
v///////////////v (uiuiui)
@//////////@ (he nicht so eilig)
*plötzliche Schwindelgefühle*
*das kelis bekommt einen Hitzeschock*
*das kelis liegt scheintot am Boden* *Seele versucht zu entweichen*

Aber wie Sarah Seto dann zurückweist und ihn auf seine eigene Regel verweist... Das ist der Wahnsinn *kelis hat sich wieder erholt*

ARRRRGGGHHHH! Ich bin ja schon so gespannt wie alles weiter geht!
Und entschuldige dieses seltsame Kommentar, aber ich bin so was von den Socken.... *alles dreht sich*

Danke noch für die ENS und auf bald
Marina
Von:  DarkEye
2006-10-04T19:21:39+00:00 04.10.2006 21:21
das war irgnedwie überraschend..aba ich habe es erwartet... das seto so reagieren wird....einsame spitze sag ich da nur... wetier so
dark
Von:  chevalier_vh
2006-10-04T13:50:38+00:00 04.10.2006 15:50
okay,okay, ich gebs ja zu, ich bin sehr langsam.
ABER erst war ich sechs wochen lang nicht da und daaaan war da auch noch sooooooooooviel dazugekommen das ich mich jetzt erst mal durchwühlen musste, aber es ich echt gut geworden.
Kompliment an die Autorin, ich hoffe es geht genauso spannend weiter wie der schluss dieses Kapitels war
Von: abgemeldet
2006-10-04T13:34:00+00:00 04.10.2006 15:34
hey!
das kannsu mir nich antun!!!
wennu schon sagst, das Seto Sarah nicht hinterher fährt, dann lass doch einfach Sarah wieder zurückkommen!!
och das das ein drama ist, weiß ich...
(aba das is Drama zu viel...*heul*)
schreibst du noch weiter?
BITTÄÄÄ lass es nich so ausgehen!
das Kapi is sooo traurig...*in tränen zerfließ*
bitte schreib weiter!!
*hundeblick aufsetz*

hdggg...gggdl^^

My_Marik


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