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Wüste Wüsten

von

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"Warum habt Ihr den Dolch geklaut?"

Teil : 2/11

Autor: Fusselfiech

E-Mail: www.kuklinski-wuppertal.@t-online.de

Fandom:Yugioh
 

Pair: BakuraxSeto <--- Joa selten, ungewöhnlich, unmöglich ><" Aber ich mag es ^^" dann hätten wir noch JonoxMalik<-- joa ihr lest richtig -.- Jono vorne selten, ungewöhnlich, unmöglich ><" Aber auch das mag ich ~.~"
 

Komentar:So hier is nu der zweite teil vin meiner Wüsten Wüste *ggg*. Ich hoffe es gefällt jemanden^^ bis denn das Fusssel.
 

Disclaimer: Yugioh gehört nicht mir. Ich hab auch nicht vor damit Geld zu machen, schließlich hatte die Idee ein anderer und es wäre nicht nett dem sein Anrecht darauf streitig zu machen.
 

2. "Warum habt Ihr den Dolch geklaut?"
 

Zunächst lächelte ich. Dann erhob ich meine Stimme.

"Hilfe, der Grabräuber Bakura!", schrie ich so laut ich konnte. Er blinzelte irritiert, schien die Lage noch nicht begriffen zu haben.

"So leicht bekommt Ihr mich nicht, Bakura!"

Er knurrte amüsiert. Warum konnte ich nichts tun, was ihn wirklich ärgerte?

"Ich hab deinen ersten Kuss, Seth und solange ich ihn nicht wieder hergebe, wirst du mir nicht entkommen."

Dann stand er auf und flüchtete lachend durch mein Fenster. Ich war rot geworden und mein Herz pochte wild, woher hatte er gewusst, dass es mein Erster war? Ich legte zwei Finger an die Lippen.

"Du Bastard!", schrie ich ihm plötzlich hinterher. Die beiden Wachen, die es dann doch noch geschafft hatten zu meiner Rettung zu eilen, zuckten zusammen. Ich sprang empört auf und hüpfte aus dem Fenster. So schnell ich konnte, rannte ich durch das Dickicht, dann kletterte ich die Palastmauer empor. Der Mond war fast voll und erhellte das Tal. Er war auf die Rückseite geflüchtet, dort wo es tief in die Wüste ging. Zwar konnte ich ihn längst nicht mehr sehen, aber ich war wütend und so scherte es mich nicht.

"Wag es nicht noch einmal, mir nahe zu kommen, du verkommener dreckiger Wüstendieb. Sonst wirst du hängen und ich persönlich werde das Seil knüpfen!", rief ich in die Dunkelheit. Ich war so sauer, dass ich mich jetzt abreagieren musste, nur woran?
 

Oha, da war jemand böse, aber ob er wirklich das Seil knüpfen konnte? Das wollte ich aber nicht, womöglich würden seine Finger rau werden, so was konnte ich nicht verantworten. Aber Maliks Idioten waren eh nicht in der Lage mich zu fangen, also würde mein Priester auch kein Seil knüpfen müssen. Ich grinste selig. Wo sollte ich ihn unterbringen? Wo hatte ich noch genug Platz? Und vor allem, wo war das Gestein so beschaffen, dass man dort Ketten anbringen konnte, nicht, dass ich darauf stand, aber so wie Seth aussah, würde der nicht dort bleiben wollen. Na gut, es war schon prickelnd wenn der Partner gefesselt war, aber davon blieben so unschöne Wunden zurück, die Seth bestimmt nicht standen. Oder sollte ich ihm ein Halsband holen? Das sah bestimmt auch süß aus. Seth, nackt, nur dieses Halsband und den Schmuck um, unter ihm weiße Seidenkissen. Das Gesicht gerötet und die Augen halb geschlossen, verlegen abgewendet, die Hände über dem kopf festgebunden mit roter Seide und die Beine weit gespreizt. So würde selbst Malik ihn nicht ablehnen, wenn Malik ihn überhaupt ablehnen würde. Ich sah in die Sterne und summte vor mich hin. Hatte dieses hinterhältige Mäuschen mich doch tatsächlich verzaubert. Dass es so was noch gab, dabei dachte ich, ich hätte schon alles gesehen. Aber so überraschend war es gar nicht, hatte ich mich doch schon in alles verliebt, was so glitzerte, ich würde dafür sorgen, dass sie immer so glitzern konnten.
 

Ich hatte mein Opfer gefunden. Malik! Ich war so wütend, dass ich ihm zunächst das Knie in den Magen rammte. Zwar beeindruckte ihn das nicht wirklich, aber mir ging es besser.

"Seth? Ihr hier? Ich hatte gehört, dass ihr Schwierigkeiten hattet", grinste er schmierig.

"Ja, Malik, die hatte ich", zischte ich erbost.

"Das tut mir aber Leid, soll ich weitere Wachen bei Euch postieren lassen?"

Ich funkelte ihn böse an. Damit würde er nicht durchkommen. Ich knurrte gefährlich.

"Ich fordere euch auf, mir die Tempelwachen wieder zu unterstellen!"

Er sah fast überrascht aus, aber wir beide wussten, dass das nicht der Wahrheit entsprach.

"Seth? Eine so wichtige Entscheidung kann ich nicht ohne den Pharao treffen, doch dieser darf wegen des zweimaligen Eindringens des Grabräubers Bakura nicht in Erscheinung treten. Außerdem werde ich sie dem Pharao zum Schutz geben. Aber ich könnte mich persönlich um Eure Sicherheit bemühen."

Ich lächelte kalt und arrogant.

"Dann schlaf ich doch lieber mit einer Schlange unter den Kissen."

Plötzlich griff er nach mir und schleuderte mich gegen eine Wand.

"Wagt Euch nicht zuviel, mag sein, dass der Pharao Euch für brillant und erfolgreich hält, aber hier seid Ihr in meinem Reich, der Tempel untersteht meinem Befehl und wenn Ihr hier drin seid, kann ich Euch töten, ohne dass der Pharao es je erfahren wird. Ihr habt zwar die Hälfte meiner Krieger unter Eurer Kontrolle, aber die andere Hälfte ist hier!", grollte ich ihm entgegen. Er schwieg. Zwei meiner Männer kamen aus der Dunkelheit, sie trugen blaue Uniformen.

"Ich rate Euch, Malik, mich und die verbliebenen Tempelwächter nicht zu unterschätzen. Mag sein, dass wir geschwächt sind, aber wir sind noch lange nicht schwach", flüsterte ich gefährlich. Er ließ mich los und funkelte wütend.

"Das könnte man als Drohung ansehen, Seth."

Ich lachte eisig.

"Das ist es auch, Malik. Wobei ich es eher als Warnung ausgesprochen hatte. Ihr solltet Euch das zu Herzen nehmen."

Dann wendete ich mich ab und ließ mich von den Wachen in mein Zimmer eskortieren.
 

Immer noch grinsend erreichte ich meine Behausung, doch dort musste ich feststellen, dass es staubig, unaufgeräumt und zu klein war. Wie sollte ich ein Schmuckstück wie Seht hier angemessen aufbewahren? Aber umziehen war in meiner Position gar nicht so einfach. Also musste die Höhle vergrößert werden. Gleich morgen würde ich Sklaven und entsprechendes Werkzeug kaufen. Seufzend ließ ich mich auf die Kissen fallen. Dann griff ich nach dem Dolch, doch er war nicht da. Hatte ich ihn etwa nicht mitgenommen? Kurz erinnerte ich mich an die Szene. Er war mir aus der Tasche gerutscht, als ich aus dem Zimmer flüchtete. Fluchend sprang ich wieder auf, dieses Teil musste verflucht sein. Oder Seth war ein besserer Taschendieb als ich selbst.
 

Lächelnd betrachtete ich den Dolch. Fast verliebt drückte ich ihn an mich. Oder tat ich es sogar verliebt?

"Wah!"

Entsetzt warf ich das Ding von mir. Jono fing es auf.

"Herr? Warum habt Ihr dem berüchtigtsten Grabräuber ganz Ägyptens seinen Lieblingsdolch geklaut?"

Ich sah ihn irritiert an.

"Wo.. woher?"

Er verdrehte die Augen.

"Herr, ich bitte Euch. Es ist allgemein bekannt, dass Bakura niemals etwas herausgibt, was er einmal hatte."

Ich wurde leicht rot und sah den Dolch an. Ich hatte ihn tatsächlich geklaut.

"Herr? Warum?"

Ich sah auf. Ja, warum? Ich konnte es mir nicht erklären, aber ich wollte ihn haben. Den Dolch natürlich, aber das musste ich ja nicht extra erwähnen. Oder doch?

"Rache!", log ich ungeniert. Das war nicht die Wahrheit, aber da ich eh nicht wusste, warum ich das Teil geklaut hatte, beließ ich es dabei. Jono schien das Ganze nicht wirklich zu glauben und nach Bakuras eigener Aussage war ich eh nie wieder vor ihm sicher, aber ich hatte einen Grund! Für Außenstehende sogar ein plausibler. Ich konnte stolz auf mich sein. Dann nahm ich Jono den Dolch ab und versteckte ihn unter einem der Kissen. Erschöpft ließ ich mich auf die Schlafstätte fallen. Nur schwer fand ich den Schlaf und genauso schwer war es, meine Hand davon zu überzeugen, den Dolch unter dem Kissen nicht zu umschließen, doch schließlich siegte die Hand über meinen Willen und ich über den Schlaf.
 

Am nächsten Morgen war ich schon früh auf, denn ich musste Besorgungen machen. Die Höhle musste ausgebaut werden und neu eingerichtet! Zunächst schaffte ich mir etwas Kleingeld an. Als wenn ich sowas aus eigener Tasche finanzieren würde, pah. Ich griff tüchtig in die Taschen der Verkäufer. Zunächst kaufte ich einige Sklaven, dann Werkzeug und Bretter, meine Schätze mussten endlich zur Geltung kommen. Da ich auf der Hut war, bemerkte ich, dass noch jemand den Basar besuchte. Sandfarbenes Harr, violette Augen, es war Malik. Er schien nicht sonderlich begeistert, denn Botengänge für den Pharao hielt er wohl für unter seiner Würde. Deshalb würde ich nie für den arbeiten, von wegen Gott. Sollte ich ihn jetzt ignorieren oder ärgern? Hatte ich noch viel zutun? Ich überlegte, eigentlich nicht, aber wie sollte man 10 Sklaven unbehelligt in sein geheimes Versteck bringen, während man von Gardisten gejagt wurde? Also nicht Malik ärgern. Zuletzt kaufte ich noch ein Halsband. Es war aus Leder mit Topasen geschmückt. Ich grinste bei der Vorstellung es Seht um den Hals zu legen. Ich wollte ihn bändigen, ihn besitzen, er sollte mir Untertan sein. Meine Augen blitzten auf, als ich eine Hand an meiner Schulter spürte.

"Wen haben wir denn da?"

"Malik? Welch unangenehme Überraschung, dich hier zusehen. Was treibt dich hier her?"

Er knurrte böse, doch er rief keine Verstärkung.

"Was willst du von Seth?", fragte er verärgert. Ich sah ihn Kamel-like an. Dann grinste ich, er würde ihn tatsächlich nicht von der Bettkante stoßen.

"Was sollte ich von Seth schon wollen?"

Ich betonte Sethts Namen schon leicht erotisch, leckte mir dabei über die Lippen.

Er lächelte finster und nahm mich am Arm. Ich war zunächst überrascht, doch ließ ich mich mit ihm ziehen. Wer wusste schon, was in seinem kranken Hirn vorging. In einer Nische blieben wir stehen.

"Ich will auch seinen Hintern, also lass uns zusammen arbeiten."

Ich sah ihn verständnislos an. Mit ihm sollte ich teilen?

"Warum sollte ich? Glaubst du, ich schaff es nicht allein? Es ist ja wohl kein Kunststück ihn zu überwältigen."

Wenn ich es so gewollt hätte, hätte ich es gestern tun können, aber ich wollte es nicht so. Das würde seine Augen trüben.

"Was redest du da! Du hättest nie genug Zeit um es richtig zu tun", fauchte er ungehalten, oh, hatte ich da etwa jemanden persönlich angegriffen?

"Fals du's noch nicht weißt, Seth wird von den Tempelwachen bewacht, das heißt, du hast dort keine Befugnis. Das heißt aber auch, wenn ich ihm seinen süßen Mund stopfe, dass mich niemand aufhalten kann, weil außer Jono niemand das Zimmer der Priesters betreten darf, es sei denn, dass er es so befiehlt. Ich kann dort alles mit ihm tun, ohne dass jemand etwas tun kann. Selbst wenn sie draußen stehen, seine Qualen wahrnehmen, dürfen sie das Zimmer nicht betreten, weil alles in diesem Zimmer nach dem Wunsch der Gottheit Seth geschieht und wenn Seths Priester leiden, oder sogar sterben soll, wird es geschehen."

Malik kochte vor Wut, aber er wusste nur zu gut, dass ich Recht hatte.
 

Als ich erwachte war es bereits Nachmittag. Jono hatte mich also schlafen lassen. Ich sah mich im Zimmer um. Das Kissen, welches als einziges seine gestrige Anwesenheit bestätigte, lag immer noch auf dem Boden. Den Dolch hatte ich unter dem Kissen immer noch in der Hand. Mit dem Daumen fuhr ich seine Hülle nach.

"Herr, Ihr werdet komisch."

Ich erschrak, als ich Jonos Stimme wahrnahm. Ich sah zu ihm und eine leichte Röte zeichnete sich auf meinen Wangen ab. Er trug ein Tablett mit Früchten. Mein Früh oder eher Spätstück.

"Wie meinst du das?", fragte ich streng und ließ den Dolch los. Jono verdrehte die Augen und stellte das Tablett ab.

"Herr, Ihr seid leichter zu durchschauen, als ich immer dachte. Fals es Euch nicht aufgefallen sein sollte, ich war gestern dabei."

Ich überlegte kurz, ja er war dabei gewesen.

"Und? Was hast du gesehen? Ich hab ihm auf die Zunge gebissen und ein Knie in die Magengegend gerammt."

Er grinste.

"Was habt Ihr vor, Bakura?", machte er mich nach. Hatte ich wirklich so erregt geklungen?

"Du übertreibst, Sklave!", gab ich verärgert zurück.

"Das dürft Ihr nicht, Bakura", flehte er dann, doch eher halbherzig.

"Lass das, Sklave!", fauchte ich nun erbost. Dann stand ich auf um mich dem Frühstück zu widmen. Immer noch trug ich mein Nachtgewand. Ich war leicht verschwitzt durch die Hitze des Tages, doch ich hatte Hunger und der Baderaum war besetzt, weil momentan rituelle Waschungen stattfanden. Sie waren für die Priester der niedrigeren rRänge. Ich durfte dort nicht eintreten. Meine Waschung war morgens, bevor die Sonne aufging und abends, nachdem sie unter gegangen war. Ich seufzte und streifte das Gewand ab. Nun war ich fast nackt, nur ein Lappen aus dünnem Stoff, gehalten von einer Leinenschnur, verbarg das Wichtigste. Die Früchte waren frisch aufgeschnitten und dufteten herrlich. Ich begann zu essen und ignorierte Jonos Blick zunächst. Obwohl ich wusste, was er wollte. Sollte herauskommen, was Bakura mit mir vorhatte, oder dass ich den Dolch noch immer hatte, könnte es brenzlig werden.

"Ich werde es geheim halten."

Damit gab ich Jono gegenüber zwar zu, dass ich nicht ganz abgeneigt war oder zumindest, es mir nicht unmöglich schien, aber er war erleichtert und unterließ dieses Starren. Ob Bakura heute schon wieder kommen würde? Jede Nacht, hatte er gesagt. Verträumt schob ich mir eine Dattel in den Mund. Sanft lutschte ich an ihr, bevor ich sie zerkaute. Ich liebte den süßen Geschmack, ob Bakura ihn auch mochte? Was spielte dies überhaupt für eine Rolle? Warum dachte ich an ihn? Wütend stand ich auf. Ich musste mich ablenken.

"Jono! Mein Zeremoniegewand!"

Bis zur Waschung würde ich im Innersten des Tempels beten gehen um meinen Kopf wieder klar zu kriegen. Ich musste diesen Grabschänder aus meinem Kopf bekommen, sonst würde es böse enden. Jono holte so schnell wie möglich mein Gewand. Es war schlichter als mein öffentliches Gewand. Aus Leinen, nicht verziert oder verschnörkelt, mit einer einfachen Schnur gebunden. Ich legte auch keinen Schmuck an. Vor Seth war ich nichts, nur seine Gnade hatte mich zum Priester werden lassen. Ich unterlag völlig seinen Launen. Wenn er wollte, könnte er mein Leben mit einem Schlag völlig verändern. Dennoch hatte mich nie jemand in diesem Gewand, völlig ohne Glanz gesehen. Ob Bakura mich dann immer noch wollte? Schließlich war allgemein bekannt, dass er oft auch nur stahl, weil es ihm gefiel, was sollte er sonst von mir wollen? Leise und vorsichtig betrat ich den Korridor, niemand sollte mich so sehen, außer Jono, der mein treuester Sklave war, nur er allein kannte alle Geheimnisse dieses Tempels neben mir.
 

Irgendwie war ich Malik losgeworden. Ich hatte meine Sklaven gesammelt und war zurück in meine Höhle gekehrt, dort hatte ich fünf für die körperliche Arbeit eingeteilt, drei sollten meine Schätze pflegen und wieder auf Fordermann bringen und zwei mir dienen. Ich bereitete mich auf meinen Ausflug in den Palast vor. Wenn ich Malik richtig verstanden hatte, hatte der Idiot die Hälfte aller Tempelwachen dem Pharao unterstellt. Als wenn ich von dem was wollte. Die gleichen Augen, ja sie funkelten geheimnisvoll und ihr Glanz war kaum vergleichbar, aber Seths Augen hatten trotz ihrem Stolz, ihrer Würde, einen, wenn auch kaum sichtbaren, Schimmer von Unterwürfigkeit, weder Malik, noch Atemu hatten diesen Schimmer, pure Arroganz vermischte sich mit Hochmut und angeblicher Gottgleichheit. Seufzend steckte ich mir einen anderen Dolch an, heute musste ich früher los, wollte ich doch zu Seths Waschung. Niemand außer diesem merkwürdigen Sklaven würde anwesend sein, also die perfekte Zeit. Vielleicht kam ich auch in den Genuss, das Zeremoniegewand zu sehen. Es hieß, es sei von vollkommener Schönheit. Dennoch hatte es nie jemand gesehen. Weder Atemu, noch irgendein Pharao je zuvor, nur der Seth Priester selbst und sein engster Vertrauter kannten es. Es gab hunderte Gerüchte. Es gab sogar die Theorie, dass es aus Spinnenseide gemacht sei, in der Wassertropfen wie Perlen eingeschlossen waren. Es sollte bei Lichteinfall glitzern wie der schillernste Regenbogen. Andere sprachen von goldenem Samt, der sich um den Körper des Priesters schmiegte wie eine zweite Haut, dennoch so elastisch, dass er jede Gebetshaltung einnehmen konnte. Über diese ,Stellungen' gab es auch so einige Gerüchte, zum Beispiel, dass Seht niemals alleine beten würde, weil man sich der Gottheit Seht hingeben musste, ihm alles offenbaren. Manch einer glaubte sogar, dass die Gottheit Seth selbst den Körper des Priesters als Tempel benutzen würde. Was ich schon mal beides mit ziemlicher Sicherheit ausschließen konnte. Seth war zu schüchtern, zu unschuldig auf mich eingegangen, jemand der fast täglich und sei es auch mit einer Gottheit, schlief, hätte anders erwidert, wenn überhaupt, außerdem funkelten seine Augen noch rein. Frustriert seufzte ich, eigentlich war ich ja nie so geduldig, wenn es um meine Schätze ging, warum musste ich mir einen menschlichen Schatz aussuchen? Bevor ich los ging, sah ich noch mal nach meinen Sklaven. Sie waren dabei die Hölle zu vergrößern. Ich lächelte. Das war es, was ich gewollt hatte, Seth würde hier hervorragend zur Geltung kommen. Noch 10 Schritte in jede Richtung, er würde eine kleinere abgetrennte Höhle erhalten. Ich war richtig hibbelig. Jedes Detail war mir klar, ich wusste genau wie seine Schlafstätte aussehen würde, wie er darauf aussehen würde, wie das Licht morgens durch den Luftschacht seinen schlanken Körper bescheinen würde. Mein breites Grinsen schien den Sklaven Angst zu machen, aber das war mir grade egal, denn in Gedanken machte ich viele nette Dinge mit meinem Priesterlein.
 

Es war kühl im Innersten des Tempels, so dass das lange Leinengewand mich warm hielt. Es war Abend geworden und ich hatte meine Gebete gerade beendet. Jono stand draußen und erwartete mich. Er würde mich zur Waschung begleiten, wenngleich er draußen warten musste.

"Herr? Soll ich mitkommen?"

Ich sah ihn irritiert an.

"Zur Waschung? Nein. Da hast du nichts bei zu suchen."

"Aber Malik hat mir berichtet-"

Ich unterbrach ihn.

"Mir egal! Ich will niemanden dabei haben."

"Aber Herr, wenn Bakura kommt, seid Ihr ihm ausgeliefert, bitte stellt zumindest Wachen vor der Tür auf, die Euch hören."

"Ich habe nein gesagt. Wenn Seth will, dass ich Bakura ausgeliefert sein werde, wird es so kommen, selbst wenn sie vor der Tür stehen."

"Herr, Ihr habt ein irrsinniges Gottvertrauen."

Resignierend schüttelte er den Kopf. Warum sagte er das jetzt? Natürlich hatte ich das. Ich war Priester dieser Gottheit, ich musste ihm blind vertrauen. Ich unterließ es, ihn zu rügen, bei Jono brachte das eh wenig, ich hatte schon alles ausprobiert, doch das einzige Resultat war, dass er Herr zu mir sagte und das nicht wirklich untertänig, je nachdem wie er es aussprach, war sogar Hohn oder Spott in der Stimme zu erkennen. Damit hatte ich mir also nur selbst ein Bein gestellt. Endlich kamen wir an den Waschräumlichkeiten an.

"Herr?"

"Nein!", bestimmte ich und trat ein.



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