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Schattendämon

Auf das kein Licht die Seele finde
von

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Die Finsternis

Ah *schäm*

So, da bin ich wieder!

Dieses Kapitel ist ziemlich finster, aber ich denke es ist nötig, damit ich noch irgendwann zu einem Abschluss komme ^^
 

Ich weiß, ich veröffentliche wirklich nicht oft neue Kapitel, aber ich gebe mein bestes. Immerhin haben wir auch einen Termin, nicht? Ich versuche doch immer um den 1X jeden Monats ein neues Kapitel zu bringen. In anderen FFs nur jeden 2. Monat…. Leider war ich diesmal durch Theaterproben und ein zwei Saufgelagen verhindert ^^’. Ganz zu schweigen davon, dass wir eine halbe Woche kein Internet hatten, weil der Anbieter gewechselt wurde…
 

Es ist wirklich nicht viel. Aber wie gesagt notwenig und dark. Und ein Cliff *lach*
 

Ich hoffe ich konnte jedem eine ENS schicken. Ich hätte irgendwie schon gerne mehr Kommentare zu den Kapiteln, auch wenn es ziemlich anspruchsvoll ist *seufz*
 

Na, gut, genug getratscht…liest eigentlich jemand dieses Vorwort o.O?

Also: Viel Spaß und seid mir nicht böse!
 

________________________________________________________________
 

Die Finsternis
 

Dunkle Schleier bedeckten meinen Geist. Irgendetwas schien immer wieder gegen meinen Körper zu schlagen. Wie Wogen der Wasser, die sich immer von neuem gewaltsam an die Felsen schmiegten. Stetig und doch harmlos. Jede neue Flut hinterließ eine Taubheit, die nur auf die nächsten Schläge vorbereitete. Wie die sprudelnde Gischt, die dem benässten Sand genügend Zeit gibt zu trocknen, nur um darauf mit liebevollen Zungen in den Sand zu graben.

Mit der nächsten Welle wurde ich liebevoll eingehüllt. Die nächsten Brandungen blieben aus, als wäre mein Körper endgültig taub.

Ich fühlte mich seltsam schwerelos. Nichts störte mich an diesem Ort. Und ich wollte nichts wissen, dass es hätte ändern können.

„…sicher…“, drang es durch mich hindurch.

Sicher? Ja, kein Leid, keine Schmerzen.

Es fühlte sich so gut an- und ich war seltsam frei.

Erleichtert, fast so, als hätte man mir all meine Sorgen genommen.

Wie warmes Wasser fühlte sich diese Schwärze an.

Mein Kokon?

„Dein Erbe…“, wisperte es in der Dunkelheit-

„die Wahrheit…deine Bestimmung …dein Erbe… “.

Ja, ich war dazu bestimmt hier zu sein. Hier, wo ich nichts wissen musste. Wo ich niemanden kannte. Allein die einlullende Wärme, die meinen Geist auf dem Meer der Finsternis dahin trug. Mein Herz schlug ruhig und friedlich. Meine Gedanken waren leicht. Worüber lohnte es sich Gedanken zu machen? Woran musste ich mich noch erinnern?

„Licht…“, wisperte es diesmal.

Der Ton war anders, beinahe vorwurfsvoll.

Licht? Hier brauchte ich kein Licht.

Ich brauchte keine spöttischen Lichter, die mich verhöhnten, die mir die Wärme der Nacht stahlen. Ich brauchte keine Sterne, die mich hasste und die Erde unter meinen Füßen mit Kälte überzogen. Keinen Mond, der mich unantastbar verspottete. Der mir zeigte, was ich niemals besitzen würde.

Nirgendwo hatte es einen Ort gegeben, an dem sich alles verdrängen ließ. An dem es nur mich gab. Nur mich und … Wärme, Dunkelheit- keine Strahlen, die mir Grausamkeit offenbarten.

Ein Gefühl von Verlust umklammerte das, was sich mein Herz nannte. Warum musste ich leiden? Sollte ich hier nicht meinen Frieden finden? Warum krallte sich diese eisige Hand in meine Brust?

Etwas zerrte und zog an mir. Ich wollte schreien, doch kein Ton verließ meine Lippen. Schmerzen peinigten meinen Leib…

„… goldene Augen…“

Nein! , schrie ich in Gedanken. Es soll aufhören!

Der frostige Griff in meinem Körper verstärkte sich. Es schien mir das Herz auszureißen.

In Pein und Qual versank ich. Ein Wimmern gab ich von mir…

Es sollte endlich ein Ende finden…!

„Dein Erbe…bin ich …! Willst du ewigen Frieden? Ich schenke ihn dir…“ Es war eine andere Stimme. Sie war die erste, die ich gehört hatte.

Ich wollte Ja! rufen, doch die andere Stimme mischte sich wieder ein-

„Und dein Herz? Willst du es verlieren…?“

Wieder zerrte es an meinem Herz. Schmerzen umringten meinen Geist…

Nein, ich wollte meinen Frieden!

Ich flehte förmlich nach Erlösung…nach…ewigem Frieden…!

Ein Lachen, sanft und grausam: „Er sei dir gewährt…!“

Wie in einem finalen Crescendo vervielfältigte sich der Schmerz. Noch einmal zog sich alles zusammen und es war, als reiße man mir nun endgültig das Herz aus dem leib. Aus dem Leib und aus dem Herzen…

Dort, wo mein Herz sich befunden hatte, war nun Leere… Leere und Finsternis – und Frieden-

Ich sank in die Wogen des Vergessens zurück.
 

[Sichtwechsel, bei Sesshoumaru]
 

In einem Radius von mindestens einem Kilometer waren alle Bäume kahl geschoren. Wabernde Massen umgaben vereinzelte Stümpfe und in der Ferne vermeinte man einen dunklen Bannkreis zu erkennen. Der Boden war aufgerissen, die Erde an einigen Stellen mit einer schwarzen Flüssigkeit bedeckt. Der Himmel wurde von tief hängenden Wolken in ein unheilvolles Grau getaucht. Kein Wind strich in diesem Gebiet. Es war, als hätte jemand, oder etwas, alles Leben ausgelöscht.

Die Erde erzitterte. Vereinzelte Brocken lösten sich aus der Anziehung des Erdballs. Durch irgendeine Energie verharrten sie reglos in der Luft, während immer weitere Felsen und ganze

Inseln aus der Fassung gezerrt wurden.

Unter ihnen kamen finstere Dunstschwaden zum Vorschein. Sie strömten zwischen dem schwebenden Grund. Kleinre Blitze deuteten auf Entladungen in dem dichten Nebel hin.
 

Aus dem Wolkenteppich am Himmel kam etwas Großes heruntergeschossen. Mit einer riesigen Wucht schlug es auf einem der Felsen auf, der groß genug war, dem Druck standzuhalten. Ein Riesiger Krater entstand, in dem das herab gestützte Objekt reglos liegen blieb. Einige Sekunden später schlug ein weiteres Objekt mit einer knirschenden Weissagung auf- es hörte sich nach zersplitternden Knochen an.

Alles wurde in ein graues Dämmerlicht getaucht, als ein weiterer Flugkörper die Wolkendecke durchbrach. Ruhig und erhaben schwebte es herunter. Eine unheilvolle Aura umgab es. Die Erde begann von neuem zu erzittern. Je näher es zur Erde kam, desto mehr erschauderte die verbrochene Erde. Die dunklen Gase am Untergrund streckten beinahe wie Füller sich dem Träger dieser Aura entgegen.

„Ich bin nicht mit dir fertig, Hund!“ Ein unheimliches Lachen war zu hören. Der Körper in dem Krater wurde von schwarzen Schatten in die Luft erhoben. Er befand sich darauf auf selber Höhe wie die finstere Gestalt. Zwischen dem verfangenen Himmel und den immer näher kommenden Nebelschleichern aus der Erde schossen leuchtende Blitze. Die Luft vibrierte, mehr Brocken aus Erde und Bäumen lösten sich und traten über die Gasansammlung über dem Grund.

Ein Stöhnen entwich dem grau-silbernen Dämonenhund. Die Fesseln, die ihn empor hoben, übten einen unablässigen Druck auf seinen Körper aus. Eine seiner Pfoten war unnatürlich abgeknickt und er blutete aus vielen verschiedenen Wunden. Aus seinem riesigen Maul tropfte Blut, das auf innere Verletzungen hinwies. Die Augen konnte er schon gar nicht mehr öffnen. Seine Kräfte waren ausgezerrt. Er war am Ende.
 

Wieder war ein schauriges Lachen zu hören, leise und zärtlich. Ein Anflug von Trauer schwang mit. Doch es stellte sogar dem lädierten Hundedämon die Nackenhaare auf.

„Habe ich dich nicht gewarnt? Habe ich dir damals, als du in meinen Geist eindrangest, nicht gesagt, dass du von mir fort bleiben solltest? Es wird dein Finale sein, heute… Warum hast du nicht auf mich gehört…?“ Ein unterdrücktes, gequältes Schluchzen kam aus dem Mund dieses Wesens, das die Macht besaß, einen mächtigen Dämon seinem Ende unaufhaltsam näher zu bringen.

Mit der letzten Anstrengung eines Sterbenden öffnete Sesshoumaru seine leuchtend roten Augen mit blauer Iris. Er bekämpfte die aufwallende Bewusstlosigkeit und Taubheit, die sich seinem Verstand zu Eigen machen wollte.

Ein letztes Mal sah er in das fein geschnittene, liebliche Gesicht, das ihm nun soviel Leid zufügte. Es wurde von jetzt schwarzen Streichen geziert, die einst das dunkle Blau des Meeres hatten. Ihre langen, glatten Haare hatten sich beinahe waagrecht in die Luft erhoben. Blitze zuckten um sie herum. Sie bot einen atemberaubenden Anblick; mit der ganzen Macht, die sie ausstrahlte.

Noch einmal sah er in die früher so strahlend dunklen Augen, in denen das Firmament gewohnt hatte, und in dem er nun nur noch einen stumpfen, toten Abglanz ihrer Seele erahnen konnte. Nein, sie war nicht mehr so schön wie früher. Nun sah er nur noch den uralten Geist der Verstörung in ihr wohnen.

Tränen, gemacht aus der reinen Finsternis und verschüttet von einem Herz aus Dunkelheit, rollte ihre elfenbeinfarbene Haut herab.

Sie weinte? , schoss es Sesshoumaru durch den Kopf.

„Dein Ende ist gekommen…Geliebter…!“

Bevor er etwas erwidern konnte, zogen sich die eisernen Schwaden um ihn herum zusammen.

Er keuchte und schloss endgültig die Augen.

So endete es, dachte er. So starb der mächtige, stolze Daiyoukai des Westens. Würdig geschlagen von einem Wesen, dass der Welt nur Chaos und Zerstörung bringen würde. Getötet von der Frau, die er liebte. Die er liebte, und die er jetzt erst wirklich lieben konnte. Jetzt, wo es zu Ende ging…

„Ashita…“ hauchte er, bevor ihn die Erlösung herabzog.
 

[Sichtwechsel, Finsternis]
 

Ein leichter Windzug umspielte mich. Was war los? Wer störte meinen Frieden?

Ich hörte ein sanftes Hauchen. Ein Wispern, kaum vernehmbar. Es hörte sich so bekannt an. Dieses Wispern… warum fühlte ich mich mit einem Mal so traurig…? War dies nicht der Ort ohne Sorgen, ohne Kummer, ohne …

„ …Gefühle…“

Gefühle? Was war das? Ich wusste es nicht, aber ich hatte das Gefühl es einmal gewusst zu haben… Ich brauchte jedoch nichts mehr wissen…

„ …Gefühle…“ , hörte ich noch einmal und mir kamen Erinnerungen wieder.

Aber, sind Gefühle nicht die Ursache meines Leids? Sind nicht sie es, die mich eine Geisel der Schmerzen machten? Sie ketteten mich einst an eine Welt, die mich hasste.

Hasste man mich hier etwa auch, jetzt, da die Ruhe gestört wurde?

„Kämpfe!“

Kämpfen? Aber wogegen? Und wofür? Welchen Sinn hat es, diese Geborgenheit zu verlassen? Bin ich nun nicht endlich beschützt? Ist es nicht diese Dunkelheit, diese Finsternis, die mich umhüllt und umgibt, wie eine schützende Schicht der Unantastbarkeit? War es nicht die Finsternis um mich herum, die mich von Schmerzen befreite? Ich wollte nicht gegen mein Schicksal, gegen meinen Frieden ankämpfen. Hier war ich sicher. Hier konnte mir niemand etwas anhaben… und ich niemandem Leid zufügen, dass ich selbst einst gekannt hatte.

In der Finsternis fand ich nun meinen seligen, weltfernen Frieden. Warum also sollte ich meinen Segenspender bekämpfen wollen…?

„Du bist die Finsternis… du verschlingst alles Leben….“

Ich… bin die Finsternis? Das war nicht möglich. Ich war nur diejenige, die Frieden in der Dunkelheit fand. In der Dunkelheit.

„In dir selbst…!“

Ein Zittern ging durch meinen ganzen Körper. Als hätte man mir einen Schlag ins Gesicht verpasst…

Rasend schnell jagten Bilder durch meinen Kopf, die mir die Geschichte der Finsternis erzählten. Der Finsternis, die in mir wohnte:
 

~
 

Ein Krieg zwischen Licht und Dunkelheit. Zwischen Leben und Tod. Ein Krieg, in dem schon unzählige, grausame und verheerende Schlachten geschlagen worden waren.

Das „Kuroi Tamashii“… war so alt wie die Welt. So alt wie das Leben und noch älter.

Es war der Urbeginn, die Schöpfung aus dem Nichts. Und der Schöpfer des Lichts.

Doch die Finsternis drohte ihr eigenes Kind zu verschlingen…und so entstand der ewige Krieg.

Jedoch erkannten die Uralten, dass ein solcher Krieg nicht auf Erden stattfinden konnte. Nicht, ohne dass diese gewaltigen Mächte alles auslöschen würden. So beschlossen sie, mit der Hilfe von zwei verfeindeten Familien- die einen Lichtbeter, die anderen Krieger der Finsternis- eine Blutslinie zu erschaffen, durch die es möglich war den ewigen Kampf zu bannen.

Dank ihrem uralten Wissen, schafften es die mächtigsten Gelehrten die Geisel des Krieges in die Seelen, in die Körper und in das Blut einer neuen Generation einzusperren.

Anders, als die Weisen gehofft hatten, war es nicht möglich Licht und Finsternis so zu vereinen, dass keiner obsiegte. Und es war ihnen auch nur möglich, den größten Teil des Chaos und der Zerstörung und des Lichts, in ihnen zu vereinen.

Doch viel eher herrschte nun die Gefahr, dass die Träger der beiden Mächte sich erstaunliche Fähigkeiten erwarben. Und diese gewonnenen Kräfte gegen andere missbrauchten, sollten die himmlischen Mächte den Finsteren in den Halbsterblichen unterlegen sein.

Das Land, die ganze Welt, schien einer neuen Gefahr ausgesetzt. Deshalb beschlossen die Uralten, mit Hilfe der Götter, die die Gefahr der Träger erkannten, denn sie erwarben eine Macht den Göttern beinahe gleich, sie in ein Reich unter dem Angesicht der Welt zu verbannen. Sie konnten nicht ahnen, dass die Lichtseite in den Seelen dadurch an Kraft verlieren würde, und so, unterhalb der Erde, ein Reich voller Finsternis entstand, dass nur darauf wartete ans Tageslicht zu kommen und seine Pein zu rächen.

Es vergingen Jahrhunderte und Jahrtausende, in denen das Angesicht der Welt von den Überbleibseln der Lichtvölker und Nachtkrieger zerrte und neuen Krieg anbrach. Nur erreichte es nie wieder das Ausmaß des allerersten Krieges.

Wachgerüttelt von dem Blutvergießen der Schlachten, entwichen der Schattenwelt, dem dunklen Reich, die ersten Wesen.

Ihr Anfinden von Tag und Nacht, die in wechselseitigem Einverständnis miteinander lebten, weckte ihren Neid. Sie hatten bis dahin nur in Finsternis gelebt und wünschten sich nun nichts sehnlicher, als die Geschöpfe zu vernichten, denen es vergönnt war auf Erden zu wandeln.

Die Schlachten, die dann geschlagen wurden, waren grausam, auf jegliche Art. Da die Uralten nicht mehr lebten, oder ihr Wissen nie weitergegeben worden war, mussten die Götter den Kampf aufnehmen. Anfangs griffen sie zu Schwert und Lanze, in dem Glauben, dadurch die Seelen zu vernichten, die doch aus Krieg und Leid geboren waren. Sie dachten, sie könnten gegen diese Mächte antreten, die früher einmal Licht und Dunkelheit in sich getragen hatten.

Sie verloren, bis die Welt drohte im Chaos zu versinken.

Endlich erkannte eine Göttin, deren Namen in der Zeit verloren gegangen war, dass der einzige Weg zu siegen, jener wäre, der den ruhelosen Finsteren das Licht zurückgab.

Gemeinsam versuchten sie jedes erdenkliche Mittel, um den herzlosen Kriegern Licht zu bringen. Doch keine Kraft auf Erden schien den jahrtausende langen Prozess, in dem das Licht der Finsternis immer mehr nieder lag, innerhalb geringer Zeit wieder rückgängig machen zu können.

Sie waren schon nah dran alles aufzugeben, und der zum Untergang geweihten Welt ihrem Schicksal zu überlassen.

Doch die namenlose Göttin gab nicht auf. Sie konnte nicht damit leben, dass die blühende Farbenpracht von Finsternis überzogen werden sollte. Sie stellte sich den Finsteren, alleine und ohne jegliche Waffen. Bereit zu sterben und dann zumindest das Leid der Erde nicht mehr mit ansehen zu müssen…
 

Was sie jedoch nicht wusste, war, dass in den Finsteren zwar die Dunkelheit und das Chaos gesiegt hatten, aber das wahre Licht, das heilende Licht, nie gestorben war.

So war es, dass als sie sich ihnen stellte, der Herrscher der Finsteren die wundersame Natur der Liebe in ihren Augen aufblitzen sah. Er, und mit ihm alle Träger der schwarzen Seele, waren berührt von der unerschütterlichen Liebe, die diese Frau in ihrem Herzen trug. Ihr Opfer des eigenen Lebens, das sie so willens zu geben war, nährte das Licht in den Seelen der Finsteren. Sie verspürten die Kraft der Zuneigung in dieser Göttin, als wäre sie in ihrem eigenen Herzen.

Sie knieten nieder vor ihr, alle. Sie senkten ihr Haupt und warteten ehrfurchtvoll.

Die Waffen legten sie fort. Die namenlose Göttin vergab ihnen und schenkte ihnen Wärme, nur durch ihre Anwesenheit. Der Krieg fand endlich sein Ende.

Die Göttin, sie wusste jedoch, dass es so noch nicht zu Ende war. Die Finsternis lebte immer noch in den verbannten Seelen weiter. Und so besaß sie zwar die Gabe der Vergebung, doch alle anderen Völker wünschten nur, dass die Finsteren in das Schattenreich zurückkehrten.

Sie, die Namenlose, tat alles um diesen Fehler nicht noch einmal begehen zu lassen. Doch ihre appellierenden Worte stießen nur auf taube Ohren, von Krieg gehärtete Herzen. Die anderen Götter verschlossen ihre Augen vor der prophetischen Rede der Göttin. Niemand wollte ihr helfen und sie verstehen. Sie alle kannten nur Hass auf dieses Volk, das schwarzes Blut in sich trug.

Der dunkle Herrscher sprach zu der Göttin. Er sagte ihr Lebwohl, in dem Wissen, dass sein Volk, seine Blutslinie, wieder in Finsternis leben musste. In der Finsternis, die sie selbst in sich wohnen hatten. Er kannte, genau wie die Göttin, die Gefahren, die die Welt noch nicht verlassen hatten. Die Gefahren, die mit einer neuen Generation seines Blutes wieder auf die Welt herab beschworen werden würden.

Er bat sie um nichts. Er dankte ihr nur für all die Wärme und Liebe, die seine Rasse hatte erfahren dürfen, durch sie.

Die Namenlose war gerührt. Ihr Herz gab sich dem schwarzen Fürsten hin. Und da sie keine Veranlassung hatte ihre Anwesenheit den Blinden und Tauben zu schenken, verließ sie mit den Finsteren die Welt der Sonne und des Mondes. Sie stieg hinab ins Schattenreich, um dort Licht zu bringen, damit nie wieder der Schrecken des ewigen Krieges die obere Welt erreichen sollte. Ohne Bitterkeit oder dem Gefühl des Verlustes schenkte sie dem Schattenreich, dem Herrscher, ihre Liebe.
 

Es war weitere Jahrhunderte später, als ein weiteres Mal Krieg die Oberwelt plagte, dass die Finsteren wieder erscheinen sollten. Diesmal jedoch, weil Gelehrte, die nach Macht strebten, die ihnen nicht zustehen sollte, die Erde im Zentrum einer Insel aufbrachen. Sie beschworen eine Pforte, durch die die Finsteren wieder Leid und Chaos über das Land bringen sollten. Doch die namenlose Göttin hatte dem Schattenreich das Vermächtnis des Lichts hinterlassen, dass ihnen erlaubte selbst zu entscheiden, ob sie dem Licht oder der Dunkelheit in sich dem Vorzug gaben.

Die Pforte fiel in die Hände der Finsteren. Sie waren endlich dazu in der Lage neben den Erdwandelnden einher zu schreiten. Sie nahmen die Erscheinung von Menschen, Dämonen und mancher Orts sogar von Göttern an. Ihr Erbe blieb in ihnen verborgen, versiegelt mit der Liebe der Namenlosen.

Die Göttin hatte die Sterblich und Halbsterblichen bereits verlassen. Und allein in der Herrscherfamilie lebte ihr Blut weiter. Jedoch war es auch nur in der Herrscherfamilie, dass die schwarze Seele noch in ihrer Reinheit bestand. Die Blutslinie der Finsteren hatte sich in der Herrscherfamilie gesammelt, damit das zerstörerische Wesen nur in einer Familie blieb. Dank dem Blut der Namenlosen sollte verhindert sein, dass die „Kuroi Tamashii“ zum wahren Ausbruch kam.
 

~
 

Lange Reihen von Gesichtern zogen an mir vorbei. Gesichter, die alle eines gemeinsam hatten: ihre Augen waren dunkler als die Nacht, allein der Sternenhimmel schien in ihnen eingewebt. Sie hatten denselben eigentümlichen Glanz wie meine eigenen Augen.

„Deine Ahnen… von der ersten Generation…bis zu dir“

Ja, auch mein eigenes Gesicht tauchte auf. Doch die Augen waren geschlossen.

Aus dem Kopf wurde ein vollständiger Körper, nackt und strahlend.

Geblendet musste ich die Augen zusammen kneifen. Als ich sie wieder öffnete blickte ich auf wallendes, dunkles Haar, das sich nur leicht von der sonstigen Schwärze um mich und mein Spiegelbild abhob.

Die Streifen an den Wangen hatten sich in ein Silber verwandelt, dass sich von der elfenbeinfarbenen Haut nur durch ein Schimmern abhob. Dort, wo ich mein tropfenförmiges, dunkelblaues Siegel an der Stirn trug, befand sich ein Abstraktes Zeichen, das silbern glänzte. Dunkel geschwungene Augenbrauen über dichten Wimpern. Die kleine zierliche Nase über den vollen Lippen eines kleinen Mundes. Das herzförmige Gesicht saß auf dem langen, schmalen Hals.

Weiche, mondscheinglatte Haut am ganzen Körper. Lange Arme und lange Beine.

In dieser Weise hatte ich mich selbst noch nie gesehen… Ich strahlte eine Art Frieden und Ruhe aus. Auf eine seltsame Weise leuchtete mein ganzer Körper und schwebte in der Finsternis.
 

„Seele des Lichts…“

Ich zuckte kaum merklich zusammen, als ich die Lippen sich bewegen sah. Die Augen öffneten sich einen Spalt breit, man konnte jedoch nichts als schwarze Wimpern erkennen.

„Seele der Finsternis…“

War es meine eigene Stimme gewesen? Mir war als, hätten sich meine Lippen bewegt.

Ein eigentümliches Licht schien nun auf mich übergesprungen zu sein. Aber es war nicht rein und strahlend, wie das meines Ebenbildes. Es war dunkelblau, hob sich doch von der sonstigen Finsternis ab.

Ja, dachte ich. So war es; ich war die Seele des Lichtes, das Blut der namenlosen Göttin, der Lichtkennerin, floss in meinen Adern; und zur selben Zeit war ich die Seele der Finsternis, die verbannten Ahnen und das Chaos wohnten in mir.

Bis jetzt hatte ich immer nur diese Finsternis, diese Grausamkeit und Blutgier gespürt. Aber ich war beides. Ich war auch heilendes Licht, liebende Frau.
 

Die Augen mir gegenüber öffneten sich. Ich sah in leuchtend silberne Augen, die goldene Lichtreflexe innehatten.

Warm und verständnisvoll sahen sie mich musternd an. Denn auch ich war entblößt und strahlte in dunklem Licht.

Sie, oder eher ich, lächelte. Auch auf meinem Gesicht zog sich die entsprechende Gesichtsmuskulatur zusammen.

Als sie sprach erkannte ich einen traurigen Unterton in ihrer erstaunlich dunklen Stimme.

„Geh und rette, was zu retten ist… du hast viel getan, das du nun wieder gut machen musst…!“

Wir kamen uns schwebend näher. Zerbrechlich wirkende Finger strichen sanft über meine Wange. Ich tat es ihr gleich und sie schmiegte sich an meine Hand. Auch ich empfand es tröstlich, ihre Fingerspitzen auf meiner Haut zu spüren. Sie waren kalt und doch zärtlich angenehm.

„Ich bin immer hier, bei dir!“

Sie legte mir ihre gesamte Hand auf die Brust, über meinem Herzen, um ihre Worte zu verdeutlichen. Ich nickte verstehend. Sie schloss ihre Augen und ich schloss die meinen, nachdem ich noch einmal meinen Blick über ihre Züge wandern ließ.
 

Wärme durchströmte mich. Sie stieg an, bis es Hitze wellen wurde, eine sengender als die andere. Doch keine Schmerzen nahmen Besitz von mir.

Ich atmete tief ein. Die Luft roch nach… Unheil, Chaos und Leid.

War dies die Realität?

Ich wagte nicht meine Augen zu öffnen in Angst vor dem, was ich dort vielleicht sehen würde. Meine Sinne nahmen Blut war. Aufgebrochenen Erde und mit einem mal auch kalte Nebelschleier.

Ich fühlte kleinere Wunden und auch wenige große an meinen Armen und Beinen. Meine Finger fühlten sich kalt, beinahe eingefroren an. Ich fühlte mich schwerelos und losgelöst, gleichzeitig ausgelaugt und erschöpft.

Es begann in meinen Ohren zu Rauschen. Ich hörte Stimmen, die in der Ferne aufgeregt riefen. Schritte näherten sich, doch ich achtete nicht weiter darauf.

Eine Spannung lag in der Luft, die nur langsam wieder abschwoll. Ein vertrauter und geliebter Geruch stieg mir in die Nase.

„Sesshoumaru“ entwich es mir. Ich fühlte mich seltsam traurig und…. Verlassen. War etwas geschehen? Ich traute mich immer noch nicht die Augen aufzuschlagen.

„Ich bin hier, bei dir…!“ , hörte ich es aus meinem Inneren.

Ja, sie war immer bei mir, die Seele des Lichts. Ich brauchte mich nicht zu fürchten, sollte ich der Dunkelheit nicht Vorrang geben.

Mehr Blutgeruch stieg mir in die Nase. Es roch so vertraut und beruhigte mich. War das Sesshoumarus Blut? Es schien überall zu sein!

Wenn ich nicht bald sah, was geschehen war, würde ich wohl von Ungewissheit umkommen…
 

Mein Herz machte einen erschrockenen Satz in meiner Brust.

Alles war in Dämmerlicht gehüllt. Ich selbst schwebte über einem riesigen Schlachtfeld, auf dem nur zwei Körper lagen. Der eine, eindeutig noch lebendig, gehörte zu dem widerwärtigen Abkömmling Narakus.

Der andere war leblos.

Seine langen silbernen Haare strahlten sogar im Tod noch sanft. Er lag verkrümmt auf der Seite, seine Gesichtszüge vollkommen Entspannt. Er wirkte so friedlich, beinahe so, als würde er jeden Moment die Augen öffnen. Die goldenen Augen, die so ausdrucksstark sein konnten. Oder auch emotionslos und gleichgültig…

Meine Füße berührten die Erde, aus die er schwebte. Inseln hatten sich gebildet und ein dunstiger Schleier aus Schwärze wallte wie das Meer zwischen den Bodenteilen.

„Was ist geschehen…?“, flüsterte ich fassungslos.

Der stolze Daiyoukai, der unbezwingbare Hundefürst, der Lord des Westens lag… leblos auf der Erde…
 

______________________________________________________________
 

Und, ist unser Geliebter nun für immer fort? Was sollte sie nun tun? Nie wieder in die goldenen Augen von Sesshoumaru blicken?

Und was sind das für Leute, die nun kommen?

Was geschieht mit Hidoishi? Und Naraku?

Fragen über Fragen ^^
 

Ich hoffe das Chapter hat euch gefallen. Ist etwas seltsam. Ich weis auch noch nicht so ganz, wie es weitergehen soll. Zumindest hab ich eine Idee, aber keine Feinheiten *lach*
 

Hinterlasst mir ganz viele Kommentare! Ich würde mich wirklich freuen!
 

Eure

Ai



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shio-chan
2006-10-07T17:12:43+00:00 07.10.2006 19:12
NEIN!!!!! Er darf nicht tot sein, bitte lass ihn leben!!!!
Du kannst sess doch nicht killen, nein!!!!
Das kannst du doch nicht machen! TT.TT
Warum um alles in der Welt schreibt keiner eine romantische FF mit sess in der niemand von den Guten stirbt?! *dasnochimmernichtglaubenwill*

trotzdem, die gesamte story ist total super geschrieben, großes Kompliment an dich! Du machst das echt klasse!^^

Bitte, bitte schreib ein Happy End! Und nicht dein angedeutetes fieses Ende.*happyend-fanist*
ich will das die beiden zusammen glücklich werden!

jedenfalls bin ich schon gespannt wies weiter geht und ob meine Wünsche erfüllt werden. *nochmalumsessyswiederbelebung bittet*

und weil du ja auch zeitweise französisch begrüßt hast:
à bientôt
shio
Von:  SUCy
2006-09-25T20:19:12+00:00 25.09.2006 22:19
das kap is der wahnsinn.... voll geil geschrieben und erklärt!
als die stelle kam das mit dem ersten kreig musst ich schon irgendwie auch an unsere welt denken, wie lange sie wohl noch so "friedlich bleib"?
ich bin voll sprachlos, und auch irgendwie gerührt obwohl es traurig ist aber es regt zum nachdenken an.
ich hoffe doch du machst sess wieder lebendig *schnief*
der darf nich sterben .... *kopfschüttel*
sollte er tatsächlich tot bleiben was er ja zu sein scheint dehydriere ich dann vor lauter heulkrämpfen und das kannst mir doch net antun! XD
ich würd mich freun wenn du mir bescheid gibst wenns weiter geht ^-^
mach weiter so b^o^b
Von: abgemeldet
2006-09-24T16:01:12+00:00 24.09.2006 18:01
Ich bin beeindruckt, ich krieg mich kaum wieder ein.*umfall*

Ich hab die ff gestern angefangen zu lesen und konnte kaum aufhören,ich hab ebend das letzten kapi fertig gelesen. Mir fallen garnicht die passenden Worte ein, ich bin einfach nur sprachlos.
(ja,ok nicht ganz, schreibe dafür ja recht viel die ff ist so gut und real beschrieben, einfach nur toll. Fettes Lob von mir.
Frag mich wie Ashita darauf reagiert, wenn ihr bewusst wird was sie da getan hat!!!* ich fühl mit ihr*

Bitte, bitte lass Sessy nicht sterben!!
Schreib schnell weiter, bin so gespannt wie es weiter geht.
So nu ist wohl genug, kannst du mir eine ENS schicken wenn es weiter geht??*fleh*
Liebe Grüße Inome
Von:  dilba
2006-07-06T11:00:09+00:00 06.07.2006 13:00
Hallo, ich bin neu hier und deswegen wollte ich meine meinung zu dieser ff äusern!Die ff ist echt voll super!
ich bekomme nie genug davon!Mach bitte schnell weiter.
kannst du bitte bitte eine ens schreiben wenn die nächste kapitel on ist? bitteeeeee! ok?
bye!
dilba!!!
Von: abgemeldet
2006-06-01T19:26:34+00:00 01.06.2006 21:26
In Ashita herrscht ja eine gigantische Finsternis...*staun*
Voll gut beschrieben!! Hut ab!!!^^
Sess hat dann wohl erst mal Pause.... .-.-. *sniff*
Arme Ashita.... Hoffentlich macht die Naraku und Co. fertig!!
(und hoffentlich erwacht sess bald aus seinem (kurzfristigen) Winterschlaf und unterstützt)
Freu mich aufs nächste Kapi!!
Bye
Sw
Von:  chaska
2006-05-28T18:58:08+00:00 28.05.2006 20:58
Die Finsternis, die in Ashita herrscht ist gewaltig. So gewaltig, das sie sie fast zu überwältigen droht. Du hast das Chaos, dass in ihr herrscht wunderbar beschrieben. Der Kampf um ihre Seele, um sich selbst nicht in der Fisnternis zu verlieren. Was erwartet sie wohl, wenn sie wieder "zu sich" kommt? hoffentlich geht es gut aus.
Freue mich schon auf das nächste Kapitel.
liebe Grüße
chaska
Von: abgemeldet
2006-05-24T19:28:43+00:00 24.05.2006 21:28
*heul* *flenn* der arme sess.... wenn ich mir das bildlich vorstelle... *weinkrampf krieg* Toll echt! Jezz hast du das geschafft, was viele versucht haben... Ich flenn wirklich!!!! was ich normalerweise sehr selten tu!! TT^TT
und dann die diese Szene wo sie weint... gemischt mit "The Rose" (was ich echt zufällig grad hör) und ich heul schon wieder!! T.T und und und und... man du machst mich echt zur Heulsuse! TT^TT die beiden sin ja soooooo~~ arm...
*taschentuch100er-box nehm und neue verbrauch*
Also noch so ein trauriges Kapitel und ich krepier gleich mit! T.T ansonsten super geschrieben, ich musste es nur einmal durchlesen (bei zweitenmal hätte ich gar nicht mehr zu weinen aufhörn können)!
GLG Kiara-_-_-chan
P.S. ich bestehe auf ein HAPPY END!
Von: abgemeldet
2006-05-24T19:19:09+00:00 24.05.2006 21:19
Eins muss ich jetzt mal unbedingt loswerden, so düster wie dieses Chapter war, so wahnsinnig gut beschrieben war es, ich habe noch nie...wirklich nie eine andere FF gelesen, die die ganzen Gefühle so echt, so real und nachvollziebar beinhaltet hat. Also wirklich ein wahnsinns lob, auch wenn der schluss wieder so eine Art cliffhänger war! Jedoch hoffen wir alle dass die FF so schnell wie möglich weitergeht!!!!!!!!!!!!!
Aoko_
Von: abgemeldet
2006-05-24T18:47:50+00:00 24.05.2006 20:47
super!!! Das kapi ist richtig toll geschrieben!!!

.....nur lass sess bitte bitte nicht sterben *fleh*
...hast du aber eh nich vor, oder?^^

mach schnell weiter, freu mich schon aufs nächste!!!

LG
Aza_ari
Von:  Somi
2006-05-23T21:50:12+00:00 23.05.2006 23:50
bitte lass seshomaru nicht sterben,die arme *heul*
ich fand dein kapi echt toll
ich hoffe du schreibst schnell weiter
freu mich schon darauf *freu*
mach weiter so *anfeuer*
bye *knudddel*

Somi


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